2. Beilage zum„ Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Nr. 127.
Dienstag, den 5. Juni 1894.
11. Jahrg.
Arbeiter! Parteigenossen! Trinkt kein boykottirtes Bier!
Gerichts- Beitung.
81. Mai.
Gewerbegericht.
anwaltschaft Revision ein und machte geltend, daß eine jede| thätigen, wenden wir uns, auch Ihr seid verpflichtet, Euch uns Operation, die gegen den Willen des Patienten bezw. des Vaters anzuschließen, denn bedenkt, daß der ehrenvollste Plaß eines deffelben von einem Arzte vorgenommen worden ist, sich als Körper- Kämpfers für Freiheit, Wahrheit und Recht da ist, wo die Unverlegung charakterisirt. Der Reichsanwalt entwickelte in längerer wissenheit am größten. Eure Pflicht und Schuldigkeit ist Ausführung die verschiedenen Theorien, welche dem Arzte das es in erster Linie, in den Kreisen der Kollegen, Recht geben, im Nothfalle operativ einzugreifen, so unter Aufklärung zu verbreiten. Gleichzeitig fordern wir auch dieanderem die Binding'sche Berufstheorie und die Gewohnheits - jenigen Kollegen, welche ein eigenes Geschäft haben auf, sich ihrer rechts- Theorie von Professor Dr. Oppenheim in Basel , und Bugehörigkeit zur Partei nicht nur dann bewußt zu werden, wenn beantragte selbst Verwerfung der Revision. Das Reichs- es gilt, den Parteigenossen ihr Geschäft in Erinnerung zu bringen, gericht beschloß jedoch, der Revision des Staatsanwalts stattzu- sondern wenn es ihnen ernst ist mit ihren Betheuerungen, auch geben. Das Urtheil wurde demnach aufgehoben und zur noch die Opfer, welche die Bewegung beischt, tragen zu helfen und sich maligen Verhandlung an die Vorinstanz zurückgewiesen. Es ist ebenfalls unserer Organisation anzuschließen. also hiermit festgestellt, daß jede Operation gegen den Willen des Darum erscheint alle ohne Unterschied in der am 6. Juni, Patienten oder seiner Angehörigen als Körperverlegung anzu- Abends 81/2 Uhr, im Restaurant Feuerstein, Alte Jakobstraße 75 sehen und als solche strafbar ist. stattfindenden Versammlung. Die Zahlstelle Berlin .
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Achtung, Weber! Verlockende Anerbieten wer den von einer brasilianischen Ausbeuter- Gesellschaft deutschen Webern gemacht. Dieselbe sucht Weber für Brasilien zu engagiren und verspricht hohe Löhne; einer Arbeiterin z. B. 32 W. Wochenlohn, freie Hinfahrt und nach zweijährigem Aufenthalt freie Rückfahrt. Der Kontrakt enthält aber nach dem Konfektionär" verschiedene sehr verfängliche Klauseln, so daß die größte Vorsicht geboten erscheint.
Rammer Vll. Vorsitzender: Assessor Korn. Sigung vom Der Droschkentutscher Th. hält sich für unrechtmäßig entlaffen und beansprucht deshalb von der Droschtenbesitzerin Lorenz 49 M. als Lohnentschädigung. Die Beklagte will berechtigt ge wesen sein, Th. fortzuschicken; sie behauptet, er habe Pferd und Wagen unbeaufsichtigt am Halteplatz stehen lassen und das Pferd sei, dies benußend, davongelaufen. Eine vom Gewerbegericht eingeholte polizeiliche Auskunft bestätigt dies, aus ihr geht aber auch hervor, daß das Gefährt nicht weit von der Haltestelle aufgefunden wurde und daß an demselben nichts beschädigt war. Der Kläger entschuldigt den Vorgang damit, daß er eine dringende Nothdurft verrichten mußte und niemand zur Stelle war, dem er die Beaufsichtigung des Fuhrwerts übertragen konnte. Die weitere Verhandlung ergiebt, daß der Kläger darauf hin gar nicht entlassen wurde, sondern ruhig noch einige Tage bei der Beklagten arbeitete, ohne daß diese mit bezug auf jenes Versehen ihm die Entlassung an- Wir ersuchen hiermit alle Genossen, ganz besonders aber die drohte. Ein Zeuge, der als Reservekutscher zwei Nächte den Mitglieder des Wahlvereins im dritten Reichstags Wahlkreise, Kläger vertrat, sagt aus, daß er Dies mit Ein- uns energisch bei der Durchführung des Boykotts zu unterstützen. willigung der Beklagten gethan habe, während lettere Es gilt zunächst, alle Absatzstellen der sieben in Boykott erklärten den Einwand erhebt, der Kläger fei an diesen Tagen Brauereien festzustellen, dabei aber nicht nur die Restaurateure, Achtung, Hansdiener, Packer und Berufsgenossen! ohne ihre Einwilligung weggeblieben, habe also die sondern auch die Grünfram- und Milchhändler, die Kaufleute, Heute Abend findet im Neuen Klubhause, Kommandantenstr. 72, Arbeit unbefugt verlassen. Sie hätte deshalb, wie geschehen, die Geschäftshaus- und Fabrikportiers, die Kantinen 2c. in Be eine Verbandsversammlung statt, welche Stellung zu den Bedurch den Zeugen am zweiten Tage feine Stelle befeßen und ihn tracht zu ziehen. Die Resultate find sofort bis spätestens schlüssen des 1. Berufskongresses nehmen soll. In anbetracht der felbst entlassen können. Die Beklagte wurde aus folgenden Donnerstag, den 7. Juni, an den Unterzeichneten schriftlich oder wichtigen Tagesordnung ist es nothwendig, daß alle Mitglieder mündlich zu übermitteln. Wir ersuchen aber um ftreng sachliche des Verbandes pünktlich erscheinen. Der Vorstand. Mittheilungen und genaue Adreffenangabe der Rechercheure. Für die Mitglieder der Lokalkommission Der Streik der Maurer Freiburgs hat eine ungünstige des dritten Berliner Reichstags- Wahlkreises. Wendung zum Nachtheil der Arbeiter genommen, indem die J. A.: Oswald Grauer, Neue Grünstr. 10, I. Streifenden den Zuzug nicht mehr fernhalten konnten. An der wegen Lohndifferenzen bei Arnold, Grler und Komp. feruzuhalten. In der am 1. b. M. stattgefundenen Mitgliederversammlung Achtung, Sutmacher! Zuzug nach Dresden ist Starrköpfigkeit der Unternehmer scheiterte jeder Versuch, um ein 3uzug nach Dresden ist Uebereinkommen zwischen Arbeitgeber und Arbeiter herbeizuführen. die Ausständigen ist an Nud. Fabian, Wien 16/2, Menzel zu erklären, jedoch den Zuzug noch strengstens fernzuhalten. Wir Zuzug nach Wien ist fernzuhalten. Unterstützung für wurde der Beschluß gefaßt, den Streit einstweilen als beendigt gasse 12 11., zu senden. ersuchen deshalb sämmtliche Kollegen, dieses zu beachten. Sämmtliche arbeiterfreundliche Blätter werden um Abdruck dieser Zeilen gebeten. Das Streittomitee. J. A.: J. Häusel. Vom Zentralverband Deutscher Schuhmacher wird im verbreitet, dem wir folgendes entnehmen: Interesse der ausgesperrten Schuhmacher in Burg ein Flugblatt An alle Männer und Frauen des Arbeiterstandes!
Gründen verurtheilt:
Achtung, Maurer! In Freiburg , Schwedt a. d. O., Tilsit, Danzig und zum Theil in Wandsbeck und Nordenham befinden sich die Kollegen im Streik und ist deshalb der Zuzug nach dieſen Orten streng fernzuhalten. nd 107
" Der Umstand, daß Kläger ohne Aufsicht das Fuhrwerk ftehen ließ, wäre an sich ein Grund zur Entlassung gewesen. Darauf tam es aber nicht an, denn nach dem Ergebniß der Verhandlung entließ ihn die Beklagte nicht deshalb. Durch die Zeugenaussage ist das Einverständniß der Beklagten mit dem zweitägigen Aussehen Th.'s erwiesen, wie auch, daß er entlassen wurde und nicht von felbft ging. Da die Kündigungsfrist nicht ausgeschlossen war und am Tage der Entlassung fein berechtigter Grund zu der= felben vorlag, hat Kläger Anspruch auf die Entschädigung."- Von der Engroshandlung in Hülsenfrüchten Buntebart und Thiede will der Kutscher G. e ne Lohnentschädigung von 40 M. zu fordern berechtigt sein. Die Beklagten erheben den Einwand, Der Kläger habe die Arbeit verweigert und sei deshalb berechtigter Weise entlassen worden. Der Kläger bestreitet dies und giebt an, er habe nur einen mit acht Zentner Früchten beladenen, Vor ungefähr 5 Jahren gründeten wir den Zentralverein der An die Gärtner Berlins und Umgegend. Kollegen! allein nach Neu- Köln am Wasser fahren wollen, weil ihm Gärtner Deutschlands , der den Zweck haben sollte, die geradezu unhaltbaren Zustände innerhalb unseres Gewerbes zu beseitigen. diese Thätigkeit zu schwer erschienen sei. Er sei nicht lange vor Höhere Löhne, fürzere Arbeitszeit, Aufhebung des Kost- und In Burg haben eine Anzahl Schuhfabrikanten ihre her vollständig durchnäßt aus Tempelhof zurückgekehrt gewesen, Der Beklagte Buntebart dagegen behauptet, der Kläger set kräftig Logiewesens und menschenwürdige Behandlung waren die Ziele, Arbeiter und Arbeiterinnen aus nichtigen Gründen von der die wir uns zunächst gesteckt. Wenn wir nun auch sagen können, Arbeit ausgesperrt, um sie durch Hunger rechtlos zu machen. genug, solche Lasten zu ziehen, habe dies auch schon öfter gethan daß durch unsere Organisation sich gar manches gebessert hat, und trotzdem die Arbeiter und ihre Vertreter den Fabrikanten und wäre übrigens nur für schwere Arbeiten angenommen worden; der reine„ Eigenfinn" habe ihn zu seinem Handeln be- fo fönnen wir uns andererseits doch nicht verhehlen, daß eine die weitgehendsten Konzessionen gemacht haben, um die Differenz wegt. Als Zeuge wird der Sohn des Herrn Buntebart ver- große Anzahl von Kollegen ihr Dasein unter Verhältnissen fristet, auszugleichen, haben die Herren aus purem Hochmuth dieselben nommen, der die Ausführungen des Papas bekräftigt. Das die jeder Beschreibung spotten. Woher kommt das? Lediglich zurückgewiesen. Männer und Frauen des Arbeiterstandes! Ihr Gericht war in seiner Mehrheit der Ansicht, daß dem Zeugen zu durch Eure Theilnahmslosigkeit, durch Eure Gleichgiltigkeit und könnt diese Herren für ihren Hochmuth strafen, wenn Ihr keine Dentfaulheit. E3 nüht ja doch nichts, es herrscht Waare in deren Läden kauft! Steht Guern bedrängten Standesglauben sei, dem Kläger sei mit dem Fortschaffen der erwähnten die genossen und Genossinnen bei! Schuhgeschäfte von Burger Schuh
Last nicht zu viel zugemuthet worden. Dessen wiederholte Weige- ja teine Ginigkeit, find die stereotypen Antworten, zu hören bekommt. Natürlich in 14 Tagen fabrikanten befinden sich in folgenden Städten: rung, den Auftrag auszuführen, habe zu seiner sofortigen Ent- man oft oder 3 Wochen fönnen Jahrhunderte alte Zustände Berlin : Konrad Tack, Dresdenerstr. 129, Rosenthalerstr. 14,
Laffung berechtigt. Er wäre somit abzuweisen.
nicht beseitigt werden, dazu gehört jahrelange eifrige Thätigkeit Potsdamerstr. 57/58, Andreasstr. 50 und Oranienstr. 65. Außerdem Darf ein Arzt, der nach den anerkannten Regeln der Heil- und festes Zusammenhalten, dem Mangel an Einigkeit hilft man sollen noch neu eingerichtet werden je ein Geschäft in der Alten funst und seiner Ueberzeugung nach eine Operation für geboten am besten dadurch ab, daß man sich selbst erst einmal der Orga- Jakobstraße und Brunnenstraße. Frankfurt a. M.: Konrad Tack, hält, auch gegen den Willen des Patienten zu einem operativen nisation anschließt, dann aber nicht etwa nur seine Beiträge Fahrgasse 109. Chemniz: Konrad Tack, Taubenreuther. Magde Eingriff schreiten? Mit dieser vielumstrittenen Frage hatte sich bezahlt und alles Uebrige dem Vorstande überläßt, sondern sich burg : Gleiche u. Grabow , Breiteweg 69/70 und Königshof. am Donnerstag das Reichsgericht zu beschäftigen. Ein gewisser selbst thatkräftig an der Agitation betheiligt. Wir tommen nicht Halle a. S.: Tack, Schmorstr. 8. Potsdam : Konrad Tack, Branden Klein in Hamburg brachte sein Kind, welches am sogenannten dadurch aus unserer drückenden und beschämenden Lage heraus, burgerstr. 49; Böhme, Nauenerstr. 41; R. Jahn, Nauenerstr. 43. Knochenfraß litt, nach der Lemfe'schen Poliklinik. Herr Dr. Lemke daß wir traurig die Ohren hängen lassen, auch nicht dadurch, Stettin : Tack u. Ko., Heumarkt 1, Reepschlägerstr. 9. Kiel : stellte dem Vater die Nothwendigkeit einer Amputation vor und daß wir mit Diskussionen über die Individualisirung des In- Tack u. Ko. Leipzig : Tack u. Ko., Reichsstr, 13. Halberstadt : der Vater schien davon so überzeugt, daß er sein Kind nach dividuums und ähnlichem Blödsinn die Zeit todtschlagen, oder in Zwicken 1 und 2. Zwickau i. S.: Hauptmarkt 11. Gera( Reuß): dem Vereinshospital brachte, welches unter Leitung des Dr. med. harmonieduseliger Begeisterung eine gütliche Vereinbarung mit Tack u. Ko., Humboldstr. 2. Waiz steht. Bald wurde ihm die Sache wieder leid, er eilte unseren Arbeitgebern anstreben, sondern lediglich dadurch, daß wir nach dem Hospital, aber fein Kind war schon chloroformirt. zur Erkenntniß unserer Klassenlage kommen und unentwegt in diesem Obwohl eine Operation, da noch kein Schnitt geschehen war, Sinne thätig sind. Wohlan denn Kollegen, erwacht aus Eurem unterbleiben konnte, ließ Dr. Wait dem Vater sagen, es wäre Schlaf, werdet Euch Eurer Menschenwürde bewußt und verharrt jetzt zu spät. Klein denunzirte nun den Dr. Wait wegen nicht länger in Gurer bisherigen Lethargie. Aber auch an jene Körperverlegung, jedoch das Landgericht Hamburg sprach von Euch, die sich schon aufgeklärter dünfen und angeetelt von den Angeklagten frei. Gegen dies Urtheil legte die Staats- der Dummheit der Kollegen sich nur im politischen Leben be- als
im
Freie Volksbühne.
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Zu beziehen sind die Flugblätter für Berlin und Umgegend durch den Unterzeichneten. Ferner bitten wir uns bekannt zu geben, wo außerdem Schuhwaaren von den Fabrikanten aus Burg verkauft werden. J. A.: A. Fleischer, Höchfteftr. 11, 2 Tr. Vom Schuhmacherstreik in Burg. Der Fabrikant a d Anführer der Burg- Herren hat dem Abg. W. Bock mit
erdrosselt worden, und der Vater ist über ihr sterbend zu- zu können, in der That das Buch lesen. Dann wird man sammengebrochen. Camille ergreift den Gouverneur, bevor finden, daß Herr Held ein unleugbares Talent besitzt. noch das Volk über ihn richten kann, und wirft ihn aber man merkt freilich auch dann erst richtig, daß dieses über die Thurmzinne hinab in die Tiefe. Talent einen leider ebenso unleugbaren Busah von einer tonfusen Verschrobenheit enthält, der dem Stück und seinem Verfaffer bei einem weniger freundlich gestimmten Publikum leicht hätte gefährlich werden können.
Das Fest er 3wingburg des De- leumundeten Genre der Dramatik auch wirklich nicht ganz fern|
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Das dreiattige Schauspiel: Das Fest auf der Bastille " vou Franz Held, daß am Sonntag Nachmittag " National Theater" als Juni- Vorstellung gegeben In dieser kurzen, nur das Gerippe der Handlung bloßwurde, stellt uns hinein in den Anfang der französischen Re- legenden Wiedergabe nimmt sich das Stück mehr wie ein volution von 1789. der Bastille giebt der Schauerdrama aus. Der Verfasser hat sich von diesem übel beMarquis de Launay, der auf Die Freie Voltsbühne" erwies sich für das Gebotene dankspotismus als Gouverneur fommandirt. Er giebt es wenige Tage zu halten gewußt. Am Ende ist es bei dem gegebenen Stoff bar und applaudirte lebhaft, wenn auch nicht mit der gewohnten nach der Einberufung der Reichsfiände und wenige Wochen vor überhaupt schwer, an dieser Klippe ganz ohne Schaden vorbei Einstimmigkeit. Die Aufführung des Stückes bietet ganz außerder Zerstörung der Bastille. Und das Stück endet damit, daß zu kommen. ordentliche Schwierigkeiten, nicht nur wegen der sehr komplizirten das berüchtigte Staatsgefängniß, in dem wir noch kurz vorher Trotzdem ist das Stück literarisch werthvoll als 3eitbild. Szenerie, sondern auch wegen der Menge redender Personen. die vornehme" Gesellschaft auf der Plattform des Gebäudes Wenn man es nur von diesem Gesichtspunkte aus betrachten Das National Theater" hat sie überwunden, so gut es eben dicht über den Köpfen der Gefangenen tafeln saben, von dem will, dann ist fast jede Figur, die darin vorkommt, und jeder gehen wollte. Für die wichtigeren Rollen hatte man eine benoch mit dem Proletariat vereinigten Bürgerthum er Satz, der gesprochen wird, interessant und bedeutungsvoll. Sehr trächtliche Anzahl von Gästen angeworben, so: Friedrich ftürmt wird. gut sind die Vertreter der oberen Zehntausend" des damaligen Basil( Gouverneur), Clementine Krauß Krauß( seine Jeder weiß, daß die Bastille nicht die schlimmste unter den Paris charakteriſirt. Ueberhaupt ist die Schilderung der Zu- Gattin), Julius Wessels( fein Sohn), Bern = Sünden der französischen Monarchie war. Aber sie galt dem stände, die zur französischen Revolution führten, mit großem hard Borwert( Camille Thuriot), Paul Pauli Volke nun einmal dafür. Sie war gewissermaßen das Symbol Geschick mit der Handlung des Stückes verwoben. Fast nirgends( Unteroffizier der Invaliden der Bastille) u. f. w. Die beachtens des Despotismus, und deshalb mußte sie zuerst fallen. Ihr Fall begegnet man dem Leitartikel- Ton, in den die Verfasser solcher werthefte Leistung bot Herr Vorwert. Unter dem Personal war feine Vorbedingung für das Gelingen der Revolution, aber Stücke nur zu leicht verfallen. Und das Elend des Proletariats des Nationaltheaters" trat Herr Rhodes Ebeling( der alte er war dem Volte ein persönliches Bedürfniß, das man ohne ist in manchen Austritten mit wenigen Strichen außerordentlich Thuriot) vortheilhaft hervor. weiteres begreift. packend dargestellt. Sehr interessant ist auch der Kontrast ge Franz Held hat dem Sturm auf die Bastille eine noch staltet, der sich dem Verfasser in der Veranstaltung eines persönlichere Färbung gegeben, indem er ihn mit einem Fest es gerade auf der Bastille von selbst zur Ausbeutung Familienschicksal verknüpfte. Führer Des die verhaßte darbot. 3wingburg erstürmenden Volkshaufens wird der Sohn Aber viele dieser durchaus beachtenswerthen Borzüge tann der Gesammterfolg dieses Jahres doch nicht geschmälert eines Ehepaares das hinter den Mauern der Thürme des Stückes tönnen leider nur bei der Lektüre zu voller werden. Unter den zehn Vorstellungen( mit elf Stücken) war kein schmachtet. Dadurch wird der schon an sich sehr dankbare Stoff, Geltung kommen. Bei der Aufführung muß, um die einziger wirklicher Mißerfolg. Der Spielplan wies auch der dem Gebiet des rein Menschlichen ohnedies viel näher steht Bühnenwirksamkeit nicht zu sehr abzuschwächen, manches diesmal wieder eine solche Mannigfaltigkeit auf, daß er jedem als der Politit, unserem Herzen noch mehr genähert und die wegfallen, was zur Vollständigkeit des Gesammtbildes eigentlich Geschmack gerecht werden konnte. Von den deutschen Handlung in ihrer Wirksamkeit noch ganz außerordentlich ge- doch unentbehrlich ist, und manches wiederum durch die, den klassikern und ihren Nachtretern tamen Schiller mit fteigert. Camille Thuriot, der als Lakai zu dem Knalleffekt liebende Kunstfertigkeit des Regisseurs in den Vorder- ,, Kabale und Liebe " und Gutow mit Uriel Akosta" zum Gouverneur geht, um sich seinem gefangenen Vater nähern zu grund gerückt werden, was thatsächlich eher zu entbehren wäre. Wort, von den Modernen Anzengruber mit meineidfönnen, gelangt nach vielen Mühen zu der Mutter, die er hier In dem Trubel der Massenauftritte scheint uns noch manches bauer" und„ Kreuzelschreiber", Hauptmann mit„ Die Weber ", gar nicht vermuthete, und zu dem Vater. Aber in dem Augen- Wort zu Boden gefallen zu sein, das dem Rothstift des Regisseurs Sudermann mit" Heimath" und" Sodoms Ende" und Held blick, wo das unter seiner Führung die Bastille stürmende ursprünglich( und mit Recht) entgangen war. Wer Herrn Held mit Fest auf der Bastille ". Die standinavische Literatur Volt sich zur Befreiung der Gefangenen anschickt, findet er und sein Stück nur nach der Aufführung vom Sonntag beurtheilt, war vertreten durch Björnson mit Fallissement" und die die Eltern todt. Die Mutter ist auf Befehl des Gouverneurs thut ihm schweres Unrecht. Man muß, um beide richtig würdigen Schriftstellerin Edgreen Leffler mit Wie man wohlthut". m paid was going dan be
Alles in allem bedeutet diese Aufführung vielleicht doch teinen ganzen Erfolg. Aber selbst wenn die Freie Voltsbühne" damit ihrem vierten Spieljahr, das mit den Juni- Vorstellungen sein Ende erreicht, einen weniger glücklichen Abschluß giebt, so
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