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?unbungstru�p in unsere Stellung eingedrungen. Er wurde unker schweren feindlichen Verlusten durch Gegenstoß sofort wieder ge- worfen. » Berlin  , 12. Juli. In den letzten 14 Tagen sind auf St. Qnentin etwa 2800 Schuft gefallen. Die Kathedrale erhielt(SO Treffer und wird mehr und mehr zur Ruine. feindliche Heeresberichte. Onslischrr Heeresbericht vom 1 l. Juli nachmittags.?>ach einer sehr kräftigen, vierundzwanzigftündigen Artilleriebeschießimg machte der Feind gestern abend einen entschlossenen Angriff auf unsere Stellungen an der Front von N i e u p o r t. Infolge de« zusammen­gefaßten feindlichen Gcschützfeucrs waren die Befestigungen im Dünenabschnitt in der Nähe der Küste eingeebnet und der Abschnitt selbst durch die Zerstörung der Brücken über die Vscr abgeschnitten worden. Der Feind drang in unsere Stellungen auf einer Front von 1400 Aards in einer Tiefe von 600 Dards ein und erreichte das reckte Ufer der Dser in der Nähe der Küste. Bei tlombartzvde wurde der Feind, nachdem er zeitweilig unsere vorderen Stellungen besetzt hatte, in seine Gräben zurückgeschlagen. Vom 11. Juli abends. Die äußere Heftigkeit der feindlichen Artillerie an der Front von Ä i e u p o r t verminderte sich. Der Feind griff vorgeschobene Posten östlich von Monchy-le-Preux am Morgen auf einer Front von 800 Aards an; es gelang ihm, einige ganz unbedeutend zurückzudrücken. Ein feindlicher Versuch, einen Posten nordwestlich von Lens früh am Morgen zu überfallen, wurde abgeschlagen. Französischer Heeresbericht vom 11. Juli nachmittags. Ziem- lich lebhafter Artilleriekampf nördlich von Jo u h, in der Gegend von Sapigneul und in der Ehampagne. Wir schlugen zwei Handstreiche auf unsere kleinen Posten ab. Der Feind ließ Gefangene in unseren Händen zurück. Auf dem linken MaaSufer blieb die Artillerietätigkeit sehr lebhast im Abschnitt der Höhe 304. In der W o e v r e machten die Deutschen   einen Angriff auf unsere Stellungen nördlich von F l i r e Y. Nach einem lebhaften Kampf wurde der Feind vollkommen aus dem Schützengrabenstück geworfen, in dem er Fuß gefaßt hatte. Von der übrigen Front ist nichts zu melden. Vom 11. Juli abends. Der Tag war durch ziemlich heftige Artillerieunterncbmungen in der Gegend des Pantheon, in ver- sckiedenen Abschnitten südlich von Maronvillier« und in der Richtung auf Höhe 30 4 gekennzeichnet. Keine Jnfanterieunter- nehniung. Belgischer Bericht. Während der Rächt haben die Deut- schen die Beschießung von Furnes fortgesetzt. Heute die üblichen Artillerieunternehmungcn an der ganzen Front, besonders vor Rampscapelle, Tixmuide und Het Sas.
Der rusilfthe Vormarsch südlich ües Dnjefter. Wie«, 12. Juli. Aus dem Kricgopresseguartier wird am 12. Juli abends gemeldet: Unmittelbar südlich des Dnjestr   fanden örtliche Kämpfe statt. Die Lage ist unverändert. » Rnffifcher Heeresbericht vom 10. Juli. Westfront: Südlich von Brzezany   luftige Gcschützkämpfe. In der Richtung auf DorinSt setzten die Truppen des General» Kornilow   ihre Offensive am S. Juli in der Gegend westlich von S tan i»lau fort: die öfter- reichisck-ungarischen und deutschen   Truppen leisteten ihnen kräfti- gcn Widerstand und machten erbitterte Gegenangriffe. Die hart- nackigsten, blutigen Kämpfe spielten sich auf den Straßen»ach H a l i t s ch in der Gegend der Dörfer Kutzuska, Patzikow und Pawetlsch ab; in den Straßen dieses letzteren Dorfes fand ein Nahkampf statt, der mit der ganzlichen Nirderlaae des Feindes endete. Gegen Abend erreichten unsere Truppen den L u k o w j tz a- Fluß. Nachdem sie die Dörfer Birtorow, Maidam, HutzuSka und Patzikow besetzt hatten, trat der Feind den Rückzug gegen den Lomnitza-Fluß an. In den Kämpfen am 0. Juli haben wir über tausend öfter- reich isch ungarische und deutsche Gefangene gemacht, drei Feld- geschütze, viele Schützcngrabenwerkzeuge und Maschinengewehre und eine große Menge technischen und Kriegsgerätes erbeutet. Die Haltung und der Mut unserer Truppen waren unveraleichlich, die Offiziere überall voran. Ai  « Ergebnis dieser beiden Tage der Offensive westlich von StaniSIau haben wir die Stellungen des Feinde« auf einer Front von zwanzig Werft bi» zu einer Tiefe von vier bis zehn Werst eingedrückt. Bericht vom 11. Juli. Westfront: In der Richtung auf Dolin setzten unsere Truppen die Verfolgung de« durch die Armee des Generals Kornilow   auf der Front flezupol StaniSlau   Bogorod. fchanb vollständig geschlagenen Feindet nach Nordwesten fort. Gegen Mittag nahmen unscre tapferen Truppen unter dem Be- fehl des Generals Tscheremiffow die Stadt H a l i c z ein und warfen ihre Vorhut auf Im» linke Dnjeftr-Ufer. Bei Einbruch der Dämmerung, erreichten unsere Trupppen da« Lomnicatal auf der Front Lommr-Mündung Dobrowlanh und warfen nach kurzem Kampf ihre Bortruppcn auf das linke Flußufer, wobei sie die Dörfer Bludnikh und Babiaa besetzten. Abteilungen, die die Front Bogorodsckanh Zolotonia angriffen, brachen den feinblichen Wider- stand und erreichten die Linie P a sse t ch L i e s so urk a K o S m a t st. Im Verlauf dieses Kampftage« machten wir mehr als 2000 Gefangene und erbeuteten etwa 30 Geschütz«. Im ganzen machten wir an den drei Kampftagen de« S.. g. und 10. Juli in der Ricktung auf Dolin mehr al« ISO Offiziere und 10 000 Mann zu Gefangenen, erbeuteten ungefähr SO Geschütze, darunter 12 schwere.. und außerdem eine große Zahl Grabenkampfmittel und Maschinen- gewehve, ebenso wie«ine beträchtliche Menge KriegSgerät und Schießbedarf. Aul dem übrigen Teil der Frontz lebhafterer Artilleriekampf in der Ricktung auf Z l o c z o w und bei Brzezanv. An der Ostsee   machten am S. Juli Geschwader feindlicher Wasserflugzeuge drei Gtreifen qegen Arenburg und die Gegend von Oerel  , wobei sie etwa 30 Bomben auf Reeden Batterien und andere Anlagen abwarfen. Alle Würfe forderten Menschenopfer und verursachten Sckaden. Ein feindlicker Lenk- ballon überflog im äußersten Südwesten die Schären von Oeland. Die Luftangriffe auf Konftantinopel. Lo-do». 11. Juli,«euier. Di« Admiralität«eilt mit: Der Vizeadmiral de« östliche« Mittelmeere« meldet: Marineflugzeug« griffe« Montag nackt die vor Konffantinopel liegend« deuttch. «ürkiicke Flott« mit Erfolg an.«lS ffe die Soeben, die von Kriegsschiffen und U-Boolen umgeben war. ausfindig gemacht Satten, griffen fi« sie au« einer Höhe von«00 Fuß an. Sie er- zielten direkte und indirekie Treffer auf der Goeben und anderen Schiffen in der Nähe. An Bord ereigneten sich schwere Explosionen. ES brachen mehrere Brände au«. Die Flieger griffen auch da« fct'ieg«Ministerium an und trafen e«. Der Feind schien vollständig überrascht zu sein, denn die Abwehrbatterien eröffneten eist da« Feuer, nachdem die Bomben geworfen waren. Die Flieger sind wohlbehalten zurückgekehrt. Hierzu erfährt Wolfis Bureau an zuständiger Stelle, daß so- wohl die Goeben, al« auch da« Kriegsministerium gänzlich u n- beschädigt gebliebe« find. Die neuen Kämpfe in<Dftafrita. London  , 11. Juli. Ein Bericht au« Ostaftika besagt: Im Haupt» sächlichen Opera»on«geblet südlich und südwestlich von Kilma fiel die Abteilung, die den rechten Flügel de« Feinde« bildet, am S. Juli ouS der Nachbarschaft von Lunyn auf Mayvngo zurück. Während
unsere Truppen am 7. Juli mit dem feindlichen Zentrum in der Gegend von Ukuli Fühlung hatten, begannen unsere Streit- kräfte in drei Abteilungen eine konzentrische Be- w e g u n g gegen das Zentrum und den reckten Flügel der Deutschen  auf der Linie Ukuli-Mayongo. Die Operationen wurden in dem sehr schwierigen Gelände und trotz starken Wider- standes erfolgreich durchgeführt. Unsere rechte Abteilung rückte fast sieben Meilen bi« zu einem Punkt« drei Meilen südlich von Mnindi vor. Unser Zentrum vertrieb den Feind von Ukuli und erreichte den Tumba- Fluß. Unsere tinke Abteilung brachte ihre vorgeschobenen Abteilungen bis nach Mayongo südwestlich von Wungwi. Einige Getangene wurden eingebrocht. Südöstlich von I r i n g a hat sich unsere Abteilung am Rugia-Fluß zwischen einer feindlichen Ablcilung in ver Gegend von Motu und der scindlicken Hauplstellung weiter nördlich fest ver- schanzt. Im Gebiete von Songealiwali rückten unser« Streit- kräfte von Likuja au« vor. schoben die deutschen   Kräfte die Straße von Songealiwale entlang zurück, rollten ihre Nachhut auf und trieben sie nordwärts in der Richtung auf Mponda. Vom R u f i d j i- Fluß au« rückte eine Abteilung wcstafrikanischer Truppen Meilen nach Süden vor in der Richtung auf Mswega, wobei sie wenig Widerstand fand.__
Aus dem Reichstage. Im Reichstage fand am Donnerstag weder eine Ausschuß- noch eine Vollsitzung statt; nur einige Fraktionen versammelten sich im Laufe des TageS zu Besprechungen über die Lage.
Elfaß-5othringen. Beschiverde» und Versprechungen. DolffS Bureau meldet: Wegen der Zustände in Elfaß-Loth- ringen hatten die Reichstagsabgeordneten B ö b l«<Soz.f, Fevrenbach lg.). Haufe(Elf.) and Wendel iSoz.) mit Oberst v. WriSberg und einem anderen Vertreter des Krieg«- Ministerium« ein« längere Unterredung. Bei der Besprechung, die sich hauptsächlich umdieSckutzhaftfrage und die S P r a ck e n- Verfügungen drehie, wurde in wichtigen Punkten Einigkeit er- zielt und die Prüfung und möglichste Abstellung der vorgebrachten Beschwerden zugesagt. Ribot gegen Plebiszit. Pari», 11. Juli. lReutermeldung.s In einer Rede über Elsaß  » Lothringen   im Senatsausschuß lür AuSwäuige Angelegenheiten er­klärte Ribot: Wir haben ein unverjährbare« Recht auf Elsaß- Lothringen   und können eine Volksabstimmung nicht zulassen. lJm Gegensatz dazu hat sich der sozialistische Minister Thoma« bekanntlich für die Volksabstimmung erklärt.)
Kriegsgefangenenfürforge. Der Ausschuß zur Beratung des Gesetzes über Fürsorge für Kriegsgefangene unterzog diesen Gesetzentwurf am Donnerstag einer eingehenden Prüfung. Die Debatte drehte sich im wesentlichen um den Begriff der Gesundheit« st örungen, die als Dienst- beschädigungen zu behandeln sind, um die Verteilung der B e- weis last, um die Anrechnung einer etwaigen Fürsorge feind- sicher Staaten zugunsten in seinen Händen gewesener deutscher Ge- fangener, um die Regelung des Rechtsweges, um die Einbeziehung von Zivilgefangenen. Ein Antrag D a v i d s o h n, im Titel des Gesetzes stattFürsorge" zu sagenVersorgung", wurde abgelehnt. Ein Antrag Dr. Cohn, der die unter das Gesetz fallenden Dienst- beschädiguigen schärfer umschreibt, fand Annahme. Auf Antrag Keil wurde der Satz gestrichen, wonach ein Anspruch auf Ver- sorgung nicht besteht, soweit der feindliche Staat auf Grund der Dienstbeschädigung Fürsorge gewährt. Auf Antrag Weinhausen wurde Vorkehr dagegen getroffen, daß die nicht auf Vertrag, son- dern nur aus gesetzlicher Grundlage beruhenden Schadenersatzan- sprüche gegen Dritte an die Militärverwaltung abgetreten werden müssen. Im übrigen fand die Vorlage unverändert Annahme. Mit acht gegen sieben Stinunen wurde noch eine von den Polen   bean- tragte Resolution angenommen, die um eine Vorlage ersucht, durch welche 8 10 des Gesetzes auf deutsche Zivilpersonen ausgedehnt wird. die infolge der KricgSereignisse im feindlichen Auslände festgehalten sind.
Die Wahlreform in Hamburg   endgültig beschlossen. Der Antrag des Hamburger   Senats auf Aenderung des Bürzer- schaftSwahlrechts unter Aufhebung de« verklausulierten Klassenwahl- rechts von 1803 wurde am Mittwochabend in der Hamburger Bürger- schaft entsprechend dem Bericht der gemischten Kommission fast ohne Debatte angenommen. Erklärungen gaben die Sozialdemokraten und die vereinigten Liberalen(Fortschrittliche Volkspartei  ) ab. Damit ist die Wahlreform in Hamburg   nunmehr Tatsache geworden.
Keine Höchstpreise für Wein. Die bayerische   und die hessische Regierung haben Maßnahmen erwogen, wie den übertriebenen Preiserhöhungen auf dem Wein- markt abaeholfen werden könnte. Der nationalliberale Abgeordnete Dr. Becker- Hessen hat nun an die Reichsregierung die Anfrage gestellt, ob sie die Absicht habe, Höchstpreise für Wein festzusetzen. Darauf ist nunmehr eine Antwort dahin erfolgt, Maßnahmen des Reichs, auf die Preisgestaltung beim Wein durch Festsetzung von Höchstpreisen einzuwirken, sind zurzeit nicht in Aussicht genommen. Wegen anderer Anregungen zur Einschränkung übertriebener Preis- steigerungen schweben Erwägungen.
Kriegsmus und verdorbenes<dbft. Der Abgeordnete Dr. Müller-Meiningen hatte in einer Anfrage behauptet, daß im Jahre ISlS durch weite und tagelange Fahrten in Eisenbahnwagen Obst oftmals in halb verfaultem Zu» stand« in die Marmeladefabciken gelangt ist. Darauf ist nunmehr eine Antwort erteilt worden, in der erklärt wird, daß da» einzig« Obst, von dem einige Wagen nicht mehr in für die Marmelade- fabriken. wohl aber für Brennzwecke noch brauchbarem Zustande in den Fabriken eintraf. Pflaumen aus Böhmen   gewesen seien. Die Wagen wurden durch unerwartete Ausfuhrschwierigkeiten ein« Reih« von Tagen in Tetschen   aufgehalten und die Ladung hatte beim Eintreffen in den Fabriken unter der großen Hitze gelitten. In der Antwort wird in Abrede gestellt, daß durch schlechte Rüben iübstvorräte verdorben seien. Auch durch den Mangel an Zucker seien Odstvorcätc nicht verdorben. Eine Streckung mit Rüben war notwendig. Während sich andere Rübenarten als ein brauchbares Streckungsmittel erwiesen, war dies bei der Kohl- oder Steckrübe wegen des nicht zu beseitigenden Rübengeschmacks leider nicht der Fall. Dieser Mißstand konnte mangels genügender Erfahrung nicht vorausgesehen werden. Für die kommende Ernte wird, so- weit nach dem Ausfall der Ernte eine Streckung nötig wird, nur eine solche mit Mohr- und Runkelrüben angeordnet werden. Da� das Kriegsmus teilweise für menschlichen Gebrauch ungenießbar gewesen sei. könne nicht anerkannt werden: denn alle» KriegSmus, auch daS von den Gemeinden zurückgewiesene, sei dann im freien Handel restlcl verkauft worden.
�usschußberatungen in Gefterreich. Der Berfa ssungsauSschuß setzte seine Beratungen fort. Abg. Dr. Ritter von Onciul stellte einen Antrag, wonach ein aus Vertretern aller Nationalitäten zusammengesetzter Unter- ausschuß zu entsenden sei, der im gemeinsamen Einvernehmen aller Beteiligten Leitsätze für die Ausgestaltung der Ver- fassung ausstellen solle. Im Unterausschuß werden Beschlüsse nicht gefaßt, sondern nur die Anschauungen der einzelnen Parteien festgestellt. Der Unterausschuß hat das Recht, Fachmänner nach Bedarf zu berufen und anzuhören. Der Justizausschuß beendete die Beratungen des G c- schworenenlisten-GesetzeS, hob den Vormittags gefaßten Beschluß auf, daß die ersten Schwurgerichtssitzungen im November 1917 abzuhalten seien, und setzte den Termin auf Anfang Januar 1918 fest. Abg. Ofner beantragte, daß alle am Tage der Nicht- genehmigung der kaiserlichen Verordnung über die Einstellung der Geschworenengerichte noch nicht rechtskräftigen Urteile, welche statt vom Schwurgericht von einem Ausnahmegericht gefällt wurden, auf- gehoben werden, und die davon betroffenen Strafsacken wieder in das Stadium der Voruntersuckung treten sollen. Der Vertreter des Justizministeriums sprach sich gegen diesen Antrag aus. Nach längerer Debatte wurde der Antrag angenommen.
Valutaspekulation. Auf ein« Anfrage des Abg. Mumm hat die Negierung geant- wartet, daß die Valutaspekulationen zum Schaden des Markkurses noch jetzt von Deutschland   aus in größerem Umfange betrieben werden, erscheine nicht zutreffend. Es sind nur wenige Fälle, bei denen es zudem beim Versuch geblieben ist, bekannt geworden. Bei den Zuwiderhandlungen gegen die Devisenordnung, die zur Kennt- -ni« der Gerichte zu bringen wäre, kamen bisher Valutaspekulationen nicht in Frage.  _
Kleine Kriegsnachrichten. Da» Sühnedenkmal von Sarajewo ist am dritten Gedenktag der Tat an der Stelle, an der sie begangen wurde, enthüllt worden. Es hat die Gestalt e.ner zwei Kronen tragenden Toppelsäule aus dunklem Marmor. Ueber dem Sockel prangt das bronzene Doppel- reliefbild der Ermordeten. In den Sockel ist eine Nische eingc- hauen, in der eine bronzene Mutter-Gottcs-Statuc steht. Man braucht kein Freund von Kriegsdenkmälcrn zu sein und kann es doch angemessen finden, daß für ewige Zeiten die Stelle gezcichltet ist, von der daß Weltunheil seinen Lauf nahm. Der Suezkanal-Vcrkrhr. Nach einem Bericht der Suezkanal- Company ist der Verkehr durch den Suezkanal im Jahre 1816 um weitere drei Millionen Tonnen gesunken. In 1916 durchfuhren insgesamt 3110 Fahrzeuge den Kanal, und zwar verminderte sich die Anzahl der Fahrzeuge dadurch gegenüber dem Verkehr im Fahre 1913 um 1975 Fahrzeuge. DaS KriegSrecht>n Rußland   wurde, wie das Petersburger Telegrapbenbureau meldet, durch die provisorische Regierung auf- gehoben. Wem: Verbrecher auf frischer Tat ergrissen locrden und besonders ernste Umstände eine augenblickliche Untersuchung einer Sacke erfordern, soll sie zur schnellen Verhandlung an den ständigen Kriegsrat überwiesen werden. DaS Haaser KriegSaefangenen-Abkommen. Das englische Aus- wältige Amt teilte im Unterhause mit, daß die englische Regierung dem im Haag zustande gekommenen vorläufigen Abkommen betres- send Kriegsgefangene zugestimmt habe. Finnland  -Sorgen. Wie die Petersburger Telegraphen-Agentur melde», begab sich eine Abordnung des Arbeiter- und Soldatenraies mit Tscheidse an der Spitze nach einer geheimen Beratung mit der Vorläufigen Regierung nach HelsingforS  , um an Ort und Stelle die Lage zu studieren und die Fragen aufzuklären, die sich auf die wechselseitigen Beziehungen zwischen Rußland   und Finnland   be- ziehen. Unruhe« i« Finnland.Astonbladet" erfährt über Hoparanda, daß in der finnischen   Stadt Härm zu blutigen Z u s a m- men stoßen zwischen dem russischen Militär und der Zivilbcvölkc- rung gekommen sei. da die letztere sich geweigert habe, den Soldaten Lebensmittel auszuliefern. Etwa 20 Zivilpersonen sollen getötet worden sein. Ferner meldet das genannte Blatt: In Kronstadt  nimmt die Anarchie wieder überhand. Die gerichtliche Kommission, die eine Untersuchung über die eingesperrten Offiziere anstellte, ist ans der Stadt wieder abgereist. Nach Schilderungen finnischer Zeitungen endete der Kamps zwischen finnischen Bauern und russischen Soldaten in H ä r m ä mit einem Siege der Bauern. Diese warteten in Verstecken, bis die Soldaten all« Munition verschossen hatten, und stürzten sich dann auf die Russen, von denen über 50 verwundet oder getötet wurden. Widerrufung des KaffeeauSfuhrverbotS für Brasilien  . Wie aus Rio de Janeiro   gemeldet wird, hat England das Kaffeeausfuhrverbot für Brasilien   widerrufen. Die brasilianische Presse äußert natür- l'ch ihre Befriedigung darüber. Eine Hand wäscht die andere: Bra- silien hat sich bereit gezeigt, nach der Flöte der Entente mitzu- tanzen, und prompt wird seine Bereitwilligkeit von England ver- gütet.
Lette Nachrichten. Die Demokratisierung des russischen   Heeres. Petersburg, IS. Juli.(Meldung der Petersburger Tele- graphen-Agentur.) Im Hinblick ans die Umformung des Heeres «ach dem»rratischeu Grundsätzen hat dir Vorläufige Regierung be- schlaffe», bei jedem Oberkommando das Amt eines Militärkommis- sar» der Regier««« einzurichten. Dieser fall van der Regierung im EinverstSuduis mit dem Höchstkommandierenden ernannt werden. Dies« Kammissare werden nach den Anordnungen des Kriegs- Ministers dazu beitragen, alle palitischen Fragen, dir in Heer und Marine auftauchen, in gleichmäßiger Weise zu lösen und die Arbriten der Armeekammissione« in Einllaag zu bringen.
Die Kämpfe in China  . Haag, 12. Juli. Reuter meldet aus London  : Wie derDaily Mail" an« Tienssien berichtet wird, erließen die republikani- schen Generäle eine Proklamation, in der erklärt wird, daß die Kaiserlichen sofort die verbotene Stadt und deil Palast zu räumen hätten, da sonst die Republikaner  die verboten« Stadt und den Palast erstürmen würden.
Explosion infolge Eisenbahnzusammrnstosiks. Budapest  , 12. Juli. Auf dem Rakoser Rangierbahnbof. in der Nähe von Budapest  , ist infolge eines Zusammenstoßes eines Ran- gierzuges mit einem Güterzuge, der init Petroleum. Oel und Benzin deladen war, eine riesige Explosion entstanden. Sämt- liche Waggon«, die Oel   aus Rumänien   zur Weiterbeförderung brachten, standen im Augenblick in Flammen. Heftige Detonationen erfolgten und die Flammen griffen auf benachbarte Ge'cäude über. Dem Feuer fielen 20 Petroleumwagen und 30 mit verschiedenen Waren beladene Waggon« zum Opfer. Die Ursache des Zusammen- stoßeS war eine zu spät erfolgte Signalisierung. Der Schaden wird auf 100000 Kr. beziffert.