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Nr. 195 34. Jahrgang

Die Reichskonferenz

Beilage des Vorwärts

Donnerstag, 19. Juli 1917

hat. Man kann aber fragen, ob in diesen Zuständen eine sammlungslokal aus ein Zug von noch nicht 500 Personen in Be Entschuldigung für Berlin und nicht vielmehr ein Vorwurf vegung gesetzt hat, der sich bald von selbst zerstreute. Lose Teile liegt. Die Offenheit des Geständnisses, daß der Magistrat dieser Menge begaben sich mit Omnibussen und Straßenbahnen nach hilflos

der sozialdemokratischen Frauen. bis iſt, verdient Anerkennung. Nur wird man damit keine dem Stadtinnern und versuchten bort unter Führung eines

Für die der Groß- Berliner Parteiorganisation angehörenden Frauen veranstaltete die Bezirksorganisation_in Groß- Berlin( S. P. D.) am Dienstag eine 3 usammenfunft,

nach Gemüse verlangende Hausfrau befriedigen können.

Ein schlechtes Beispiel.

Unsere Feldpost- Abonnenten

Entsprechend der Herabsetzung der Rindviehpreise hat der in der die Berichterstattung über die Reichstonfe- Magistrat der Stadt Berlin eine Ermäßigung der Rindfleischpreise renz der sozialdemokratischen Frauen gegeben wurde. vorgenommen. In seiner bezüglichen Mitteilung findet sich jedoch Genossin Ryne& hob in der Einleitung ihres Berichtes her- folgender merkwürdige Saz: Leider konnte die Ermäßigung nicht vor, daß jetzt in der Organisation, was der Krieg zerstört hat, völlig entsprechend der Verminderung der Stallhöchstpreise ausfallen, wieder aufgebaut werden müsse. Nachdem die reinliche Scheidung sich vollzogen habe, werde man wieder Arbeit da die den Gemeinden und Fleischern bisher ent­leisten können. Das Ergebnis der auf der Konferenz geführ- standenen Verluste zu einem Teile zu decken waren." ten Verhandlungen über die Frauen in der Kriegswirtschaft wurde Man wird fragen müssen, um was für Verluste es sich handelt, von der Berichterstatterin dahin zusammengefaßt, daß die Zu- die da jetzt ausgeglichen werden sollen. Will die Stadt Berlin ihre ftimmung zu der Beteiligung an dieser sozialen Fürsorgetätigkeit und zu ihrer Fortdauer klar zum Ausdruck gekommen sei. Die Frau werde sich noch sehr viel mehr als bisher bemühen müssen, durch weitgehende Mitarbeit an der Lösung fom= munaler Aufgaben ihren Einfluß zu steigern. Damit werde auch die Werbearbeit der Partei gefördert werden. Zur Frage der Agitation sei auf der Konferenz festgestellt worden, daß sie in der Kriegszeit unter dem Mangel der Führung gelitten habe. Schon bald hätte zugegriffen und die Aenderung durchgesezt werden müssen, die erst jetzt zustande gekommen sei. Von dem Wechsel in der Redaktion der Gleichheit" dürfe man Förderung für das Blatt und für die ganze Frauenagitation der Partei erwarten. Nach Erörterung des Referates über das Frauenwahlrecht schloß Ge­nossin Ryned: Alles in allem hat die Konferenz gezeigt, daß es nicht so trübe in unserer Bewegung aussieht, wie viele von uns geglaubt haben. Wir alle wollen jest, nachdem die Scheidung vollzogen ist, frisch an die Arbeit gehen, zum Segen unserer Organi sation, zum Segen unserer ganzen Frauenwelt.

bitten wir, ihr Abonnement für August möglichst bald erneuern zu wollen. Soll in der Zustellung des Vorwärts" zu Anfang nächsten Monats feine Unterbrechung eintreten, so müssen wir die Ueberweisung der einzelnen Feldpoftabonnenten- Adressen an die Bost

schon von Mitte Juli an

bewirken, weil die Post sonst nicht in der Lage ist, diese Tausende von Abonnenten rechtzeitig und regelmäßig zu bestellen.

Im Monat Juli gingen uns besonders zahlreiche Beschwerden zu: Wir können denselben nur durch frühzeitige Ueber­weisungen abhelfen, was wiederum zur Voraussetzung hat, daß die Einsendung des Abonnementsbetrages von 1,30 M. pro Monat schon jetzt, nicht erst Ende des Monats erfolgt. Die Abonnenten müssen erwägen, daß auch die Bost mit ewig wechselnden ungeübten Arbeitskräften nicht so präzis arbeiten kann, wie das früher mit ihrem geübten ständigen Personal der Fall war.

Also frühzeitige Erneuerung des Abonnements!

Verlag des Vorwärts".

bekannten Landtagsabgeordneten in der üblichen Weise durch Lärmen zu demonstrieren. Diese Trupps in Stärke von Zusammen noch nicht 300 Personen wurden durch die Polizei mühelos und ohne jeden Zwischenfall südwärts und nordwärts der Linden zerstreut. Dem Ursprung der übertriebenen Gerüchte wird von seiten der Behörden nachgegangen."

Jahre alte Erwin Summer aus der Eichenallee 4 in Charlotten Bei einem Wohnungsbrande ums Leben gekommen ist der sieben burg. Die dort im Kellergeschoß wohnende Frau Summer war nach­mittags zur Erledigung einer wichtigen Besorgung ausgegangen und hatte ihre drei Kinder allein zu Hause zurücklassen müssen. Bald darauf nahmen Vorübergehende wahr, daß aus dem Keller Rauch hervordrang; sie benachrichtigten den Hauswirt, der wiederum die Feuerwehr verständigte. Als die Wehr eintraf, fand sie einen großen mit Wäsche gefüllten Korb brennend und die Wohnung vollständig, mit Qualm angefüllt vor. Die Mannschaften brachten zunächst zwei im vorderen Zimmer befindliche Kinder ins Freie und löschten dann mit leichter Mühe das Feuer. Leider haben die beiden jüngeren Kinder wohl in der Aufregung und Angst zu­nächst nichts davon gefagt, daß der ältere Bruder sich im hinteren Raume aufgehalten hatte. Als dies bekannt wurde und die Feuer­wehrleute nochmals in die Wohnung eindrangen, fanden fie den Knaben, der auch mehrere Brandwunden aufwies, in fast leblosem Zustande vor. Er wurde mit dem Mannschaftswagen der Feuer wehr nach dem Krankenhause geschafft, wo er jedoch trop aller Bes mühungen der Aerzte bald an den Folgen der erlittenen Rauch­bergiftung starb.

Handel mit gestohlenen Brotkarten. In einer Wirtschaft an der Jüdenstraße beobachtete ein Beamter, daß ein Arbeiter Paul Machalski dort einen ständigen Brotkartenverkauf eingerichtet hatte. Als Gehilfe und besonders als Schlepper dienten ihm ein Arbeiter Erich Hertrampf und ein fahnenflüchtiger Soldat Seifert. Als das Geschäft gerade wieder flott ging, erschien die Kriminalpolizei und nahm alle drei fest. Sie besaßen noch über 1000 Brotkarten. Diese stammen zum Teil aus dem großen Einbruch in Neukölln , bei dem türzlich 18 000 Nahrungsmittelfarten gestohlen wurden.

Ein zwölffähriger Knabe als Gewohnheitsdieb. Als Waren­haus, Bahnhofs- und Kollidieb wurde der zwölfjährige Kurt Baulsen festgenommen, der sich hier auf den Bahnhöfen umhertrieb. Gestern bot er sich wieder einem Raisenden anf dem Anhalter Bahn­bisher gezahlten Zuschüsse etwa wieder hereinholen? Das dürfte hof als Gepäckträger am, um mit seinem Koffer zu verschwinden. doch kaum zulässig sein. Erst recht muß man nach den Verlusten fragen, Der Mann beobachtete ihn jedoch, nahm ihn fest und übergab ihn die den Fleischern erwachsen sein sollen. Die Festsetzung der Klein- der Polizei. Er wurde festgestellt als der aus der Anstalt ent­handelspreise ist nach genauer Prüfung, ob der Fleischer auch einen wichene Fürsorgezögling Kurt Paulsen, der sich, wie er sagt, in angemessenen Gewinn erhält, erfolgt. Die Spannung zwischen Vieh- Berlin aufhielt, um hier seine Mutter zu erwarten und mit ihr nach und Fleischpreisen ist infolgedeffen fortwährend größer geworden. Hamburg zu fahren. Im Besize des Knaben fand man allerlei höheren Kleinhandelspreis, als wie er der Senkung der Bieh gestohlen und nach Art gewerbsmäßiger Diebe in Verwahrung ge Trotzdem sollen nun noch Verluste der Fleischer durch einen Gegenstände aus Warenhaus- und Kollidiebstählen und den Gepäd­schein über einen Rohrplattenkoffer, den er auf einem Bahnhof preise entspricht, auszugleichen sein, was mit anderen Worten begeben hatte, um ihn bei Gelegenheit abzuholen und zu verkaufen. deutet, daß die Spannung zwischen Vieh- und Fleischpreisen aber­mals erhöht worden ist. Wer hat die Ansprüche der Fleischer sach geschäft und Trauermagazin von Bogen, Brunnenstr. 16, heim. Sie Einbrecher suchten in der Nacht zu Mittwoch das Damenkleider­gemäß geprüft? Ist überhaupt eine solche Prüfung erfolgt, oder erbrachen die hintere Tür einer Wohnung im ersten Stod, bohrten hat man den dahingehenden Angaben der Fleischer guten Glauben in einer Stube über dem Laden ein großes Stüd aus der Dede und geschenkt? schafften für 35 000 M. fertige Kostüme, Röcke, Mäntel und Stoffe hinauf. Bevor sie diese ganze Beute wegschaffen konnten, müffen fie irgendwie gestört worden sein. Denn sie ließen den größten Teil 25 000. M. Sochen wieder, während für 10.000 m. verschwunden in der Stube liegen. Hier fand der Geschäftsinhaber morgens für find. Die Einbrecher, die in der üblichen Art einen Schirm be mußten, um den Deckenmörtel zur Verhinderung von Geräusch auf­zufangen, hatten sachtundig die wertvollsten fertigen Stüde und Stoffe ausgesucht, wollene und seidene, besonders ältere fertige Sachen aus reiner Wolle. Auch Kassen und Staffetten hatten sie er­brochen, darin aber nichts gefunden.

Dem beifällig aufgenommenen Bericht folgte eine sehr rege Diskussion, die sich bis in die Mitternachtsstunde hinzog. Die Ausführungen aller Rednerinnen ließen erkennen, daß der Verlauf der Reichskonferenz befriedigt hat. Weiterzuarbeiten in der sozialen Fürsorgetätigteit auch nach dem Kriege, forderten ber­schiedene Rednerinnen. Genossin uch a cz bedauerte, daß in Groß- Berlin feine Zentralstelle besteht, an der man sich ein ge schlossenes Bild der von den Frauen in den Gemeinden bereits jetzt geleisteten Arbeit machen kann. Genossin Luise Kähler bat um mitarbeitende Unterstüßung der von ihr geleiteten proletarischen Hilfsaktion, die den Wöchnerinnen und Säuglingen zugute kommt. Zum Wahlrechtstampf wies sie darauf hin, daß bei der jetzt er folgten Verheißung eines freien Wahlrechts für Preußen man der Frauen nicht gedacht hat. Auf die Frage der Fabrikpflegerinnen, die auf der Konferenz miterörtert und in der Berichterstattung erwähnt wurde, ging Genossin die Fabrikpflegerin ihre Rüdenstärkung in der Martha Hoppe näher ein. Gegenüber dem Unternehmer müsse Arbeiterschaft finden, in dem Arbeiterausschuß der Fabrik; doch das Interesse hierfür fehle leider noch vielen Arbeiterinnen. Die Fabrikpflegerin dürfe nicht Angestellte des Unternehmers sein, aber auch nicht Angestellte der oft von Unternehmern beherrschten Gemeinde, sondern ein Organ des Staates, vielleicht angegliedert der Gewerbeinspektion. Das zusammenfassende Schlußwort des Vorsitzenden Genossen Eugen Ernst hob hervor, alle von den sozialdemokratischen Frauen geleistete Tätigkeit müsse Aufklärungs - Die vom Kriegsausschuß für Konsumenteninteressen geforderte arbeit sein und der Sozialdemokratie dienen. Die Aufklärung ist hier dringend geboten. Der Magistrat der Stadt versprochene Wahlrechtsreform sei natürlich nur eine Etappe auf Berlin macht sich mit dieser Maßnahme die gleiche bedenkliche Praris dem Wege zum wirklich allgemeinen Wahlrecht dem zu eigen, die in Friedenszeiten im Fleiſchergewerbe üblich war: Wahlrecht für die Frauen wie für die Männer. Borgelegt wurden die beiden auf der Reichskonferenz ein­ftimmig angenommenen Resolutionen, deren Wortlaut im Vorwärts" vom 10. Juli mitgeteilt ist. Die erste billigt die prat­tische Tätigkeit der sozialdemokratischen Frauen in der Kriegsfür­forge, geißelt die Mängel der Lebensmittelversorgung und das Treiben der Lebensmittelwucherer, fordert für die Frau volles Mit­bestimmungsrecht in Reich, Staat und Gemeinde, im besonderen das aktive und das passive Wahlrecht, bedauert die Spaltung der sozialdemokratischen Partei, stellt sich entschieden auf den Boden der alten Partei und billigt den Wechsel in der Redaktion der Gleichheit". Die zweite Resolution fordert von den maßgebenden Stellen im Reich unverzügliche Maßnahmen zur Herbeiführung eines möglichst baldigen Abschlusses des blutigen Völkermordens, be­grüßt die seit Kriegsausbruch bis zur Stunde im Interesse des Friedens ausgeübte Tätigkeit der sozialdemokratischen Reichstags­fraktion und der Parteileitung und erwartet von einem auf dem Boden der Verständigung ohne Vergewaltigungen und Demüti­gungen zustande kommenden Frieden eine Wiederaufnahme und Berbesserung der internationalen Beziehungen des kämpfenden Proletariats aller Länder, im besonderen auch eine herzliche Wiederanknüpfung der internationalen Verbindungen der sozial­demokratischen Frauen. Beide Resolutionen wurden von der Ver­sammlung einstimmig gutgeheißen.

Groß- Berlin

Preissteigerungen wurden immer rasch und nie gering vorgenommen, Preissenkungen dagegen nur langsam und meist nie mehr als bis auf die frühere Grenze. Von dem einmal erhöhten Preise blieb ein immer höherer Prozentsaz für den Zwischengewinn übrig. Diese Bragis auch auf die Striegswirtschaft zu übertragen, besteht keine Veranlassung; ste ist sehr bedenklich.

Das Verschwinden des Bienenhonigs.

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Spandan. Lebensmittel. Grieß darf zum Preise von 28 Pf. für ein Pfund verkauft werden. In vielen Geschäften find noch Haferfabrikate gegen Feld 12 der Lebensmittelfarte zu haben. Wir befaßten uns gestern mit dem Wucher, der mit dem Bienen Kinder über ein Jahr erhalten in Zukunft eine Buderzufaz­Honig getrieben wird. Zur Ergänzung entnehmen wir dem Berl. karte. Tageblatt" das folgende: Als den märkischen Bienenzüchtern von Milch farten ausgegeben. Für Säuglinge werden besonders gekennzeichnete Ein Nachtrag zur Verordnung der Reichszuckerſtelle zur Winterfütterung ihrer etwa 50 000 Bienen über die Verausgabung bon Brotkarten enthält bölfer 600 000 Rilo Zuder überwiesen wurden, glaubte die groß- mungen Bestim über die Abgabe der Brot- und MehI­städtische Bevölkerung, daß sie in diesem Jahre Honig zu ange- menge für Kinder, über Entnahme von Kuchen, messenem Preise erhalten würde. Die Hoffnung hat sich nicht er- sowie die Abgabe von Weizen und Roggenmeh I erfüllt. Nachdem kürzlich die Höchstpreise für Honig herausfamen, an Gast- und Schankwirtschaften, Krankenhäuser usw. Die ersten die sich gut 100 Proz. unter dem vorjährigen Preise hielten, ist Frühtartoffe In( ein Pfund auf die letzten vier Abschnitte 17 der Honig vollständig vom Martt verschwunden. bis 20 der Kartoffelkarte) werden in dieser Woche zum Preise von Ab und zu findet sich ein Angebot von Honig. Den Reflettanten 15 Pf. zur Verteilung gelangen, soweit der Vorrat reicht. wird indessen ein Preis abgefordert, der die Höchstpreise bedeutend garine ist auf Margarineabschnitt 2 der Speisefettfarte noch in übersteigt. Wie wir von haben wir in diesem Jahre eine Honigernte aufzuweisen, land, Weißenburger Str. 13, Demitrowis, Lynarstr. 31, Lach, gut unterrichteter Seite hören, folgenden Geschäften zu haben: Drewed, Wröhmännerstr. 18, Wend­wie sie lange nicht da war. So hat Mecklenburg einen Weißenburger Str. 23, Dresp, Damm 8, Oldenburg , Tiefwerder­ausgezeichneten Ertrag. Ost- und Westpreußen und Pommern sind weg 32, Jarozewski, Jungfernsteig 8, Weiß, Wattstr. 13, Schilder, mit der Ernte mehr als zufrieden. Wir haben im Reiche etwa Ritterstr. 15. Die Milchkarten für Auguft werden vom 17. 2 800 000 Bienenvölfer, die etwa 3,5 Millionen Kilo Honig hervor- bis 22. Juli, vormittags 8-12 Uhr, in den Brotfartenausgabe­bringen. Warum die Großstädte von diesem großen Quantum stellen ausgegeben. nichts oder nur ganz wenig erhalten sollen, ist unerfindlich. Gewiß

Berliner Lebensmittel.

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Mar­

Warum kriegt Berlin so wenig Gemüse? wird viel auf dem Lande verbraucht, da die Imker den Transport Neukölln . Lebensmittel. Vom 20. bis 26. Juli dürfen in den­scheuen und nach den Höchstpreisbestimmungen vom 26. Juni 1917 jenigen Geschäften, in welchen die allgemeine Lebensmittelfarte mit Ueber die Kartoffelversorgung Berlins sollte man Näheres vom Erzeuger direkt 25 Pf. für das Pfund mehr erhalten, als vom den Abschnitten 15 bis 32 zum Bezuge von Kolonialwaren( Grieß. erfahren in einer Konferenz, zu der Oberbürgermeister Händler. Ein Teil der Ernte mag wohl auch an Krankenhäuser Graupen usw.) angemeldet ist, auf dem Abschnitt 36 der Neuköllner Wermuth die Vertreter der Presse eingeladen hatte. Die und Lazarette gehen, angebracht wäre es aber auch, wenn die Groß- Lebensmittelkarte 250 Gramm Haferfloden abgegeben und Frage, wann es wiederkartoffeln geben wird, städte bei dem Mangel an Obst, Fett und Aufstrichmitteln gewisse entnommen werden. Der Verkaufspreis beträgt für 250 Gramm Hafer­beschäftigt jetzt allerdings die Bevölkerung sehr lebhaft. Leider Honigmengen erhielten. Der Reichsstelle für Gemüse und Obst ist floden 22 Pf. Vom 19. bis 25. Juli dürfen in denselben Geschäften wurde aber in der Konferenz hierüber beinahe nichts vor- gabe dieser Reichsstelle müßte es sein, auch den Großstädten genügend un st honig abgegeben und entnommen werden. Der Verkaufs­neuerdings eine Abteilung für den Honig beigeordnet worden. Auf- auf den Abschnitt 35 der Neuköllner Lebensmittelfarte 375 Gramm gebracht. Das Ergebnis der Unterhaltung war eigentlich nur, Bienenhonig zukommen zu lassen. preis beträgt für 500 Gramm Kunsthonig, Ausstichware oder in daß man, nichts Gewisses weiß. Dagegen wurde Würfelpackung 55 Pf., für 500 Gramm Kunsthonig in Rollenpadung bom Oberbürgermeister Wermuth und von dem durch ihn 60 Pf. Bei Bruchteilen darf der Betrag auf volle Pfennige ab­als Beistand herangezogenen Geschäftsführer des Deutschen Die Stadt Berlin gewährt auch im Monat August Kindern bis gerundet werden. Die neu aufgelegte Kundenliste für den Bezug Städtetages, Stadtrat a. D. Luther, sehr ausführlich über zum vollendeten zweiten Lebensjahre 1 Pfund Haferflocken. Die von Kolonialwaren hat bei diesen Verkäufen von Haferflocken und die Schwierigkeiten der Gemüseversorgung zur Empfangnahme berechtigenden Bezugsscheine werden von den Kunsthonig noch keine Gültigkeit. gesprochen. Den Anlaß bildeten Mitteilungen, die nach der Brottommissionen zusammen mit den Milchkarten in der bisherigen Wilmersdorf . Lebensmittel. In der Zeit vom 19. bis einschließ bei der Reichsstelle für Obst und Gemüse stattgehabten Presse- eise nach Straßenzügen verteilt. lich 26. Juli kommen auf Abschnitt 15 der gelben Haushaltungs­fonferenz in die Deffentlichkeit gelangt waren und von dem Der Ausweiszwang für Obst- und Gemüse- Kleinhändler tritt am Bezugskarte 2 Pfund Gemüsekonserven zum Verkauf. Die Oberbürgermeister als Angriff gegen Berlin empfunden wurden. nächsten Dienstag in Kraft. Jeder Kleinhändler, der Obst und Ge- Preise sind verschieden und auf den einzelnen Büchsen vermerkt. Dberregierungsrat von Tilly bezeichnete es in jener müje auftaufen will, muß einen vom Magistrat ausgestellten Aus- Auf die Bezugskarte für Einzelpersonen"( 3. Ausgabe, rofa) werden Konferenz als verdammte Pflicht und Schuldigkeit" der Kom- weis besigen. Großhändler dürfen nur an Personen mit Aus- in der Zeit vom 20. bis einschließlich 27. Juli 200 Gramm Lose munen, selber durch Abschluß von Lieferungsverträgen weisen verkaufen. Man hofft, dadurch den Warenverschiebungen an Suppen zum Preise von 0,40 M.( Abschnitt M) und 100 Gramm. die Versorgung ihrer Bevölkerung mit Gemüse zu fördern. große Privatabnehmer, Hotels usw. etwas vorzubeugen. Dagegen, Berliago im Preise von 0,17 M.( Abschnitt N) abgegeben. Die Dagegen ist Oberbürgermeister Wermuth der Ansicht, daß daß die Kleinhändler verschieben, ist allerdings noch feine Maßregel Entnahme der Waren hat in denjenigen Geschäften zu erfolgen, wo der Inhaber der Bezugskarte in die Kundenliste zum Bezug von alle Lieferungsverträge nichts nüßen, solange den Städten dabei die Unterstützung durch durch die Die Bureauräume der Kriegshilfskaffe der Stadt Berlin " find Grieß , Graupen, Grüße, Teigwaren usw. eingetragen ist. öffent­lichen Gewalten fehlt. Stadtrat Dr. Luther forderte Nr. 38 verlegt worden. Fernsprechanschluß über die Bentrale Ma­von Poststr. 5 nach dem Stadthaus, Eingang Klosterstraße, Zimmer zur Versorgung der Städte mit Gemüse und Obst die Ein- gistrat" unter Nr. 295. richtung von Sammelstellen auf dem Lande, wie sie bei der Versorgung mit Milch und Eiern sich bewährt haben. Richtig meldet:" Bon böswilligen Schwägern werden Gerüchte verbreitet, ist, daß die Stadt Berlin auf ihren eigenen Riesel- die von Unruhen im Anschluß an einige Versammlungen der gütern gegenüber ihren Bächtern sich ohn mächtig fühlt unabhängigen Sozialdemokraten zu erzählen wiffen. Niederschönhausen . Neue Kartoffeln sollen von den Wie das Lieferungsbezirken bestimmt noch in diefer Woche angeliefert werden, und die Pächter nicht zur Ausführung der für Berlin ver- Wolffsche Telegraphenbureau dazu von zuständiger Stelle erfährt, so daß es möglich sein dürfte, am Ende dieser Woche auf vier sprochenen Gemüselieferungen anzuhalten vermag, die sie sich sind diese Gerüchte aus der Luft gegriffen. Tatsache ist nur, daß Startoffelfartenabschnitte 2 Pfund zu entnehmen. Auf die übrigen übrigens nicht durch wirkliche Lieferungsverträge gesichert sich am Dienstagabend im Norden Berlins von dem einen Ber- 16 Abschnitte werden Gebäd oder Mehl verabfolgt.

erfunden.

Versuch einer Straßendemonstration. Wolffs Bureau

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Beit vom 23. Juli bis 5. Auguſt wird am heutigen Don Pankow . Die Ausgabe der Brotzusaglarten für die nerstag erfolgen. Die Karten werden den Hausbesizern beat. deren Stellvertretern zugestellt. Die Verteilung der Karten ist un

berzüglich zu bewirken.