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ifnü ttnauffditcSFarktf äffe anderen Fragen Lfferrags, riZrnffch die Demokratie, die Demokratisierung des Lebens» dessen Bedingungen und dessen Formen auf allen Liniem Die allgemeinen Wehr- und EcnährungSpflichten haben auch die Forderungen nach gleichen Rechten geboren. Da* ficr werde» wir uns, meine.yerren, da wir aus den Reihen der Mebrheit dieses Landtages hervorgegangen sind, und da wir für 'rnsere Tätigkeit die volle parlamentarische Verantwortung über- nhmmen haben, von dem Wunsche leiten lassen, bestrebt zu sein, die Grundsätze der Demokratisierung auf allen Linien, ohne Reserve und aufrichtig, wie dies das Prinzip selbst erfordert, durchzuführen. Äuf den Grundsätzen des allgemeinen, gleichen und geheimen Wahl- rechtes wollen wir die künftige Wahlordnung aufbauen und zu diesen Zwecke eine absolut gerechte Wahlkreisein- t e i l u n g durchführen. Selbstverständlich müssen zu diesem Zwecke auch jene Gesetze reformiert werden, die als Berfassungs- garantien zu dienen haben, wie dies die Gesetze über die F re i- b e i t der Presse und über das Versammlungsrechts über die Freiheit des Koalitionsrechtes sind, die' gleichfalls auf moderner demokratischer Basis umgestaltet werden müssen. Der neue Kurs hat sich auch bereits in der Verwaltung gezeigt. Unser Ltgramer Parteiblatt..Svoboda", da? seit Kriegsausbruch ein- gestellt wurde, bat am 13. Juli zum erstenmal wieder erscheinen können. Die Reform des kroatischen LandtagswahlrechteS wird dieses Land, so hoffen wir, von den erbitterten Porteikämpfen be- freien, die eS jahrzehntelang im wirtschaftlichen und kulturellen Aufstieg zurückgebalten haben. Das bisherige Wahlrecht gibt nur einem winzigen Bruchteile der Landeseinwohner die Stimmzettel in die Hand und erlaubt durch Privilegierung der Intelligenz» stimmen jeder Regierung, sich mit ihren Beamten eine Mehrheit oder mindestens einen gewissen parlamentarischen Anhang zu schaffen, was wiederum die parlamentarische Minderheit unsäglich erbittert, weil sie sich bewußt ist. die eigentliche Mehrheit des Lande» zu repräsentieren.
Der öeutsche Gegenangrift in Gstgalizien. Zu den Erfolgen in Galizien   äußert der militärische Rpr.- Mitarbeiter: Tie gestrige Meldung vom Rückzüge der Russen de- schränkte sich lediglich darauf, die Gefangennahme mchrerer Tau­send Mann und einige Geschütze als Beute zu melden. Erst heute läßt sich der riesige strategisck«: Erfolg, den unsere Offensive auf Sloczow und Tarnopol   erzielte, völlig überblicken. Es handelt sich nicht, wie die erste Meldung detonte, nur um einen Durchbruch der russischen Linie, sondern um eine Schlacht, die eS uns er­möglichte, unsere Linien in ungefähr 40 Kilometer Breite, 10 bis 1l Kilometer tief vorzutragen. Was dieses bedeutet, zeigt ein einziger Blick auf die Karte. Unsere auS der Richtung von Kon- jilcht) auf Tarnopol   angesetzten Angriffe haben durch diese Front- Verschiebung den Gegner gezwungen, den anschließenden nördlichen Teil seiner Front weit nach Osten einzubiegen und stellen eine starke Bedrohung der nördlich und südlich anschließenden Teile dar. Das Bild, das sich unseren vorwärtsstürmenden Truppen darbot, entsprach genau dem des Jahres ISIS. Auch diesmal haben die Russen, ebenso wie bei unserer Sommeroffensive, auf ihrem flucht- artigen Rückzüge jede Unterkunftsmöglichkeit und Magazine völlig »zerstört. Es geht daraus also bervor, daß die Führung der kämp- iendkn Truppe auf der feindlichen Seite nicht mehr mit einer Rückkehr in allernächster Zeit rechnete. Die nächsten Tage werden lebren, ob unsere Heeresleitung gewillt ist, diesen für den Vier- verband so überraschenden Erfolg weiter auszubauen und durch noch weiter vorgetragene Angriffe eine Verschiebung der russischen Front nach Osten zu erzwingen.
Verlin, 21. Juli. lW. T. B.) In Ostgalizien   blieb am 20. Juli der Angriff der deutschen   und österreichisch-ungarischen Truppen im Fluß. Tie russische Front ist auf einer Breite von 40 Kilo- meter durchstoßen und somit ist den Truppen der Mittelmächte abermals ein Frontdurchbruch geglückt in einem Umfange, wie er den Franzosen und Engländern trotz der ungeheuersten Opfer an Menschen und Material bisher nicht gelungen ist. Unsere Trup- pen drängten am 20. Juli mit Kühnheit und altem ungebrochenen Angriffsgeiste die Russen vor sich her Und fügten ihnen, wie an den Vortagen in Nachhutkämpfen und Einzelgefechten, schwere Berluste zu. Auch unsere Fliegergeschwader griffen erfolgreich ein, indem sie dichte russische Kolonnen auf der Chaussee bei Tarnopol  mit Bomben bewarfen und. tief herabstotzend, mit Maschinenge- wehrfeuer beschossen. Tie Gefangenenzahl erhöhte sich auf 5000. Unter den unwiderstehliche» Angriffen deutscher und österreichisch- ungarischer Truppen und dem Drucke der Vorwärtsbewegung von Norden her brachen auch die russischen Höhenstellungen östlich Koniuchy und östlich Dhszki zusammen. Feindliche Patrouillen südlich der Bistritz   wurden vertrieben. Wie«, 21. Juli. Aus dem KriegSpressequartier wird gemeldet: Ter Gegenschlag der Verbündeten zwischen Strypa und Sc reih hatte vollen Erfolg. Unsere Truppen überschritten bereits die Linie Kubobinee Olejov und Str. ZaloSze, das ist bis zu 15 Kilometer hinter der durchbrochenen feindlichen Front. Swwer und blutig find des Russen, gering die eigenen Verluste. Unter 3000 Gefangenen befinden sich zwei Regimcntskom- mandeure und 83 Offiziere. Auch 10 Geschütze wurden erbeutet. Bei Batkow griffen stärkere russisch? Patrouillen unsere Feld- wachenstellungen an. Durch Jnfantcriefcucr und durch Hand- granatenkampf wurden sie abgewiesen.
«.Unsere Nieöerlage/ Die Schuld der Maximalisten. Russtscher Heeresbericht vom 20. Juli. Westfront: In Richtung auf W i l n a wädrcud des ganzen Tages lebhaft Arttlle- riebeschießung. Nach starker Artillerievorbereitung hat der Feind mehrmals die Truppen auf der Front Kenieaki- Garbusow (30 Werst südlich von Brodyi angegriffen. Alle Angriffe wurden zunächst abgewiesen. Um 10 Uhr hat das Regiment 607, Meynow, das sich in dem Abschnitt Batkow Manhur in der gleichen Gegend befand, eigenmächtig seine Gräben verlassen und sich zurückgezogen. Dies verursachte den Rückzug der benachbarten Abteilungen und gab dem Feinde die Möglikcheit, seinen Erfolg zu erweitern. Unsere Niederlage erklärt sich aus der Tatsache, daß, beeinflußt durch die Agitation der Maximalisten, viele Truppenabteilungen, die den Befehl erhalten hatten, die angegriffenen Abteilungen zu unter- stützen, Zusammenkünfte veranstalteten und berieten, ob sie dem Befehl Folge leisten sollten. Mehrere Regimenter weigerten sich, ihren militärischen Pflichten nachzukommen, und ließen ihre Stellungen ohne jeden feindlichen Druck im Stich. Die Anstren- gungen der Befehlshaber und der Ausschüsse, sie zur Ausführung der Befehle zu bewegen, blieben vergeblich. Oestlich von Brzezany   und südlich von Schibalin bemächtig- ten sich die Oesterreicher   und Deutschen   nach wiederholtem Angriff eines Teiles unserer ersten Grabenlinien. Feindliche Versuche, uns südlich von Brzezany   anzugreisen, wurden durch Feuer abgewiesen. Oestlich von Halicz verließen Abteilungen, die Bludniri besetzt hielten, das Dorf und der Feind nutzte dies ans und besetzte eS. Ein Versuch, das Dorf wiedcrzunchmen, mißlang. » Wien  , 21. Juli. AuS dem KriegSpresseamt wird vom 21. Juli abends gemeldet: Die Ereignisse im Osten GalizienS   nehmen einen günstigen Verlauf. Der russische Brückenkopf von Tarno- pol liegt im Ertrag des Feldgeschützes der Ver­bündeten.
Die englische Schlappe an öee gser. Berlin  , 21. Juli. Ueber die englisch» Schlapp« an der gser schreibt.Daily Chronicle' im Leitartikel: Bei dem Teilerfolg, den die Deutschen   an der gser davontrugen, warfen sie uns rn den Sanddünen am Meer bis an den Fluß zurück und haben vor- mutlich unsere ganze dortige Streitkraft vernichtet oder gefangen. Der von Haig freimütig berichtete Rückschlag ist klern, aber unangenehm. Die Deutschen   verringern durch die Eroberung' dieses Teile» unsere» Brückenkopfes die be- rcits schmale' Front, die unS zur Verfügung stehen würde, wenn wir unsererseits dort einen Lorstoß inachen wollten. Die ernsteste Seite des Mißgeschicks war vielleicht die Tatsache, daß ihm, wenn wir den Berichten trauen dürfen, eine erhebliche und uns überlegene Entfaltung deutscher Artillerie- und Fliegertätigkeit voranging. AuS den direkten Mit- leilungen in HaigS Berichten, wie auS den von unseren Abwehrkai, onen heruntergeschossenen deutschen   Flugzeugen ergibt sich, daß die Deutschen   in letzter Zeit viel mehr unsere Linien zu überfliegen imstande waren, als zur Zeit der Schlachten von Arras   und MessineS. Wenn die Tatsache mit einer starken Luft- Verteidigung von London   zusammenfiel, so könnten wir da« ver- stehen: aber eS lag gerade umgekehrt. ES sieht im Augenblick so aus, als ob wir auf der ganzen Linie an einem Mangel an Flug- zeugen litten,-der weitere unangenehme Folgen haben kann, bevor wir ihm abgeholfen haben._ Kleine Kriegsnachrichten. Attentat in Bersten. Die Petersburger Telegraphen-Agentur meldet aus TäbriS  : Sardar Reschid, der frühere General- gouverneur von Aserbeidsckan, ist in Sendschan aus der Reise nach Teheran   durch drei Schüsse in dem Augenblick getötet worden, als. er das HauZ verließ.
Kaisertreue. DieDeutsche Tageszeitung" ist sehr wütend, weil eS ihrer Clique nicht gelungen ist, die Kandidatur Hintze für das Staatssckretariat des Auswärtigen durchzudrücken. Für das Mißlingen dieses Planes macht sie in einem Atem denVor­wärts" und die Krone verantwortlich, wobei aber die letztere bedeutend schlechter wegkommt. DieDeutsche Tage?. zeitung" schreibt also: Wer regiert heute in Deutschland  ? Ist eS die Krone, die den rechten Mann an die rechte Stelle setzen will, oder ist es eine Handvoll Demokraten  , die sagt:Jetzt oder nie?" Sind eS die Leute, die diese große außerordentliche Zeit ausnutzen wollen zu einer günstigen Konjunktur, um über das alle Preußen, über die Grundlagen deutscher   Macht und Kaiserherrlichkeit hinweg zur Regierung zu gelangen? Der Vorwärts" sagt:Ter Versuch, den Admiral v. Hintze einzuschieben und damit jeden nicht uniformierten Einfluß auf die auswärtige Politik auszuschalten, scheiterte an der Wach- samkeit der Linkspresse." Herr v. Hintze gilt dem deutschen  Volke als ein starker Vertreter deutscher Belange. Die Linkspresse kann ihm seine Erfolge nicht bestreiten. Herr V. Hintze gilt ferner als ein Vertrauensmann de» Kaiser  «. Trotzdem scheitert er. wie derVorwärts" frohlockend sagt, an der Hetze, die radikal gerichiete Kreise gegen«hn entfacht habe». Warum weich» die Krone, die führen soll, zurück? Geht auch sie über die starke Tradition deutscher   Geschichte hinweg? Ist der Ansturm eines Haufen» Ehrgeiziger erfolgreich? Wer regiert heute in Deutsch  - land? Der Vorwurf der Schwäche und Nachgiebigkeit gegenüber der Demokratie ist von der konservativen Presse bisher imnier nur gegen den Reichskanzler erhoben lvorden. Die Be- hauptung, daß sich dieser Vorwurf indirekt auch gegen die Krone selbst richte, wurde stets mit größter Entrüstung zurück- gewiesen. Jetzt, nachdem Herr v. Bethmann aus der Vchuß- linie geruckt ist, richtet dieDeutsche Tageszeitung" ihre Kritik unbedenklich gegen die nächst höhere Stelle. Auch ihr wird jetzt gesagt, daß sie nicht führe, daß sie zurückweiche, daß sie über die starke Tradition der deutschen   Geschichte hinweg- gehe. Warum hat nun eigentlich die ViehverwertungSgenosien- schaft von Schivelbcin beim Abgang Bethmann HollwegS ge­flaggt? Der ganze Artikel trägt die neckische Ueberschrift:Kaiser- treue".
Der nächste Krieg. Die alldeutschenBerl. Neuesten Nachrichten" schreiben: Der gefährlichste Feind de« deutschen Bolke« ist die Demo- kralie. Ihr wird unser Kampf gelten müssen, wenn die Waffen längst ruhen und die weit hinauSgervcklen Grenzen des neuen größeren Deuischlands gesichert sind in einem deulschen SicherungS- frieden trotz dem 19. Juli und seiner ReichStagSnrehrheil. Also, wenn England, Frankreich  , Amerika  , Rußland   usw. geschlagen sind, dann geht es im Namen des deutschen  Lölkes mit Hurra gegen das deutsche   Volk selbst.
RekchstagswMe und Volkswille. Mit 214 gegen 116 Stimmen hat der Reichstag   die Friedens- resolution angenommen, die Frieden ohne gewaltsame GsbietSvcr- änderung oder wirtschaftliche Ausplünderung fordert. Aber die Opposition gegen einen VcrständigungSfrieden und die Anhänger- schaft eines Eroberungsfriedens ist in Deutschland   viel geringer, als es danach scheinen könnte. Eigentlich sind cS nur die Kon- fervativen und RcichSParteiler mit 1% Millionen Stimmen, die wirklich noch an Eroberungen festhalten. Die National- liberalen wollen ein Angebot der Feinde abwarten. Die An- Hänger der Mehrheitsresolution haben hingegen 6� Millionen Stimmen hinter sich, und mindestens eine weitere Million entfällt auf die Parteien, denen der Beschlutz des Reichstages noch nicht weit genug ging. Würde heute abgestimmt, so würden zweifellos die Anhänger des Bergcwaltigungsfriedens nochvielschlechter abschneiden.
Volksabstimmung in Elsaß  -Lotbringen. Der ehemalige deutsche RcichStagsabgcordnete George W e i l l hat in Paris   abgeraten, das Schicksal Elsatz-Lothringen» durch eine Volksabstimmung entscheiden zu lassen. Es könnte sonst leicht geschehen, daß das Reichsland als französisches KriegSziel ausscheide. Herr Weill hat damit die schärfste und eindringlichste Kritik jener französischen   Ideologen geliefert, die mit verbundenen Augen in der Rückgabe Elsaß-Lothringens   an Frankreich   ein Recht, nicht einen neuen Raub sehen wollen. Die Mülhausener  Volkszeitung" macht darauf aufmerksam, daß die Entwicklung der politischen Verhältnisse in Elsatz-Lothringen  , besonders die Parteigeschichten dieses Landes, den besten Ausdruck der Volksstimmung biete. Im Jahre 1874 wurden 9 ausgesprochene Protestler mit zusammen III 903 Stimmen und 6 Klerikale, die den Protest unter dem Rock trugen, mit zusammen 70 157 Stimmen gewählt. Im Jahre 1907 trugen den Sieg im Wahlkampfc davon: 2 Sozialdemokraten(32 142 Stimmen), 1 Reichsparteilcr(9469 Stimmen), 5 Vertreter des elsässischen Zentrums(59 548 Stimmen), 4 ZcntrumSlcute(41 567 Stimmen), 3 Vertreter des lothringischen Blocks(41851 Stimmen). Bei den Landtagswahlcn im Jahre 1911 fielen die Kandidaten des Nationalbundes glänzend durch, der den Willen de» elsaß-lothringischcn Volkes verkörpern wollte, wieder an Frankreich   Anschluß zu finden. Kein einz.igcr wurde gewählt. Sieger blieben 24 Kandidaten des Zentrums mit ins­gesamt 72 768 Stimmen, 11 Sozialdemokraten(32 784 Stimmen), 7 Libcraldcmokratcn(21 939 Stimmen). 8 Unabhängige(24 506 Stimmen), 10 vom lothringischen Block mit zusammen 28 068 Stimmen. Der Verfasser wirst auch einen geschichtlichen Rückblick und führt u. a. das Zeugnis des Straßburger   Schriftstellers August Schneegans   an, der Mitglied jener Abordnung war, die im Jahre 1871 vor der französischen   Nationalversammlung in Bordeaux  gegen die Abtretung Elsaß-Lothringens   protestierte. August Schnee- ganS schreibt in seinen Erinnerungen: »Geradezu empörte unS aber die vollständige Gleichgültigkeit. die wir bei der großen Mehrheit der Abgeordneten hinsichtlich des künftigen Schicksals der elsässischen Bevölkerung trafen. Wir waren für sie ein Gegenstand der Verlegenheit: Ach. sagten sie untereinander, diese Elsässer sind immer Deutsche   gewesen; schließlich nimmt Preußen sein Eigentum nur zurück." Die französische   Rationalversammlung kümmerte sich wenig um die Abordnung und nahm am 1. März 1871 den Friedensvertrag mit überwältigender Mehrheit an: mit 546 gegen 107 Stimmen.
Die Märe öerWeser-Zeitung'. DieBremer   Zeitungs-Verlags-Gesellschaft" erläßt durch Wolfs   eine Erklärung, in der sie versichert: Alle Mitteilungen über fremde Einflüsse oder die Gefährdung der alten Unabhängigkeit der Zeitung durch nicht ' Bremische oder Sonderinteressen sind böswillige Unterstellungen. Der Verlag der Wefer-Zeitung konstatiert selbst deshalb in einer diese Gerüchte richtig stellenden Erklärung vom 17. Juli 1917, dqß her Auskauf der Wescr-Zcitung im Interesse des Handels, der Schiffahrt, des Gewerbe» und der Industrie Bremens   ex- folgte. Tic Differenzen zwischen uns und Herrn Karl Schünc- mann sind nur wirtschaftlicher Natur. Was die Welt außerhalb Bremens   interessiert, ist nickt die Frage, ob dieWeser-Zeitung" gut bremisch bleibt oder nickt, sondern ob hier ein bisher unabhängiges liberales Blatt durck Kapitalsmacht aus andere Wege gebracht werden sollte. Die letzte Erklärung des Verlags Schünemann schien diese Möglichkeit anzudeuten. Bremen  , 21. Juli. Die Differenzen zwischen dem Verlage der ..W e s c r- Z e i t u n g" und derBremer   Zeitungsvcrlags-Gesell- schaft mit beschränkter Hastung" haben durch weitere Aussprache ihre Erledigung gefunden. Der geschlossene Vertrag bleibt in Kraft.
Lette Nachrichten. Tic Zustände in Petersburg  . Amsterdam  , 21. Juli.  (T. II.) Aus Petersburg   wird gc- meldrt: Lenin   hat, augenblicklich wenigstens, Gelegenheit gehabt, zu entkommen. Während der letzten zwei Tage haben die Truppe« wiederholt maximalistische Führer festgenommen. Auf ausdrückliches Ersuchen des Bollzugskomitee» der Ar- beiter und Soldaten haben die Soldaten die Gefangenen, obwohl sie damit nicht einverstanden waren, wieder in Freiheit»e- setzt._ Der Fall Wennerholm. Göteborg  , 20. Juli. Zu der Handelsspionageange- legen he it der Entente in Schweden   wird aus Stockholm  berichtet, daß einer der Agenten Wennerholms, der schwedische Staatsangehörige David Berglund, den Auftrag hatte, die Ankunfts- und AbfahrlSzeitcn der deutschen   Schiffe in Lutea zu melden. Ein anderer, Moritz Loiving, ebenfalls ein Schwede, führte einen gleiche» Austrag in Gcslc aus.
Eine LebcnSmittelschiebcr-Bande verhaftet. Breslau  , 21. Juli. Hier wurde eine ganze Gesellschaft von Lebensmittclschiebcrn verhaftet, sechs Breslauer und zwei Dresdner  . Unter ihnen befinden sich Apotheker, Miihlenbesitzer und Kauflcute. Sic haben allein zweitausend Zentner Mehl aus Breslau   fort- geschafft._ Entgleisung eines Straßenbahnwagens. München  , 21. Juli. Heute mittag ist an der Ecke der Bayer- und der Hermann-Lingstraßc ein Straßenbahnzug an der Weiche entgleist und mit seinem Triebwagen auf den Bürger st eig gefahren. Siedzehn Personen sind verletzt. Die Rcttungsgesellschaft lclstete ihnen die erste Hilfe.