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Der große Gedanfe der Entwickelung hielt nämlich seinen Was endlich den serbisch - bulgarischen Bundesvertrag vom 1 Wort vom Schmieden der Einheit durch Blut und Eisen. Einzug auch in das Gebiet der Völkerkunde und der Sprach- 13. März 1912 angeht, ist es Serbien gar nicht eingefallen, Richtet dies Wort sich auch an die separatistischen Bewegungen, wissenschaft. Während Baudouin de Courtenay in wie Herr Rizoff behauptet, darin ganz Mazedonien als die wie im Falle Finnland die Gunst der Stunde zu einer seiner Uebersicht der slawischen Sprachenwelt" noch 1884 die bulgarische Zone anzuerkennen, denn Serbien sprach ausdrück- Amputation am Leibe Rußlands ausnutten? Auffassung vertrat, daß es zwischen Polen und Russen, Serben lich den Bulgaren nur das Recht auf die Ge. Es ist wahrlich kein Zeichen der Kraft, wenn ein Mann, und Bulgaren , Bolen und Slowaken, Polen und Tschechen biete östlich der Struma und des Rhodope der die Diktatur eiues Reiches von Riesenumfang vertreten feine Uebergangsmundart gebe, wies der berühmte Slamist gebirges zu; als strittig wurde nicht, wie Herr Rizoff foll, solchermaßen in ein paar Säßen, die für die breiteste Magitsch in den neunziger Jahren diese Uebergangsdia- schreibt, ein Zeil im Norden" bezeichnet, sondern der Deffentlichkeit bestimmt sind, den krassesten Widersprüchen sich lefte nach und zeigte vor allem, daß sämtliche südslawischen ganze Strich zwischen Scharbagh, Ochrida- nicht entziehen kann. Wird die neue Regierung fähig sein, Mundarten von Istrien bis zum Pontus eine einzige Rette fee, egäischem Meer und Rhodope- Gebirge. den furchtbaren Ring zu sprengen, der sie vergewaltigt? von ineinander übergehenden Gliedern darstellen: So bildet Da Serbien mit Rücksicht darauf, daß es durch die Londoner der mazedonische Dialekt den Uebergang vom Serbokroatischen Mächtekonferenz von der Adria abgedrängt wurde, eine Nachweiter nach dem Bulgarischen ." Diese Erkenntnis gab die prüfung des Vertrages zu seinen Gunsten forderte und Bul - Petersburg, 25. Juli. ( Meldung der Petersburger TeleGrundlage zu weiteren Forschungen mit dem Ergebnis, daß garien den vereinbarten Schiedsspruch des Zaren nicht an- graphen- Agentur.) Effen sow ist zum Justizminister und man heute allgemein in den Mazedoniern eine slawische erkennen wollte, kam es zum zweiten Balkanfrieg. Ueber die Mitglied der Vorläufigen Regierung und Barischnikow zum Bolksschicht sieht, die, von der jahrhundertelangen Türken Fehler auf bulgarischer Seite, die zur Katastrophe führten, Minister für öffentliche Unterstüßung ernannt worden; herrschaft an ihrem Aufstieg gehemmt, in ihrem nationalen äußerte fich noch kurz vor Ausbruch des Weltkrieges ein hoher beide find Progressisten und Dumamitglieder. Bewußtsein wie in ihrer sprachlichen Entwickelung um viele bulgarischer Diplomat: Eine Erklärung Miljukows. Menschenalter hinter Bulgaren und Serben zurückgeblieben ist, aber in einen beliebigen der zwei verwandten Kulturkreise einbezogen werden kann und sich dann leicht dem Bulgarentum oder Serbentum einordnet. Dafür nur ein paar Zeugniffe unvoreingenommener Forscher nicht aus der Zeit von 1840 bis 1877, sondern aus den lezten Jahren. Während der Desterreicher Hron schon 1890 nicht mehr an ein rein serbisches oder rein bulgarisches Volkstum der Mazedonier glauben wollte, erklärt sein Landsmann Say eine genaue Angabe über die Zahl der Serben in Mazedonien für um so weniger möglich, als es in Mazedonien strittige SerboBulgaren und auch sogenannte Mazedo- Slaven gibt, deren ethnische Zugehörigkeit zweifelhaft ist"( 1908). Gleichfalls ein Desterreicher ist Chlumecky, der 1907 schreibt:
Die slawischen Elemente in Mazedonien hatten längst den ausgesprochen bulgarischen oder den spezifisch serbischen Charakter eingebüßt. Rasse und Sprache waren dem Einflusse der Jahrhunderte unterlegen; es war ein Mischvolk entstanden, nicht mehr serbisch genug, als daß die Bulgaren es nicht für sich hätten reflamieren fönnen, und doch wieder nicht so weit bulgarisch, um zur Not nicht auch als Serben gelten zu können. Von den vielen christlichen Serben, die bis hinab gegen Brilep und den Ochridasee sizen, sagt der Deutsche Kanib, fie ,, werden, weil sie dort stark gemengt mit Bulgaren wohnen, sich selbst für solche halten und ein bis heute nicht genug unparteiisch analysiertes bulgarisch - serbisches Mischidiom sprechen, sowohl von Bulgaren als Serben für sich beansprucht"( 1914), und der bekannte deutsche Byzantologe und Balkankenner Heinrich Gelzer meint:"
einem
Basel , 25. Juli. Man meldet aus Petersburg : Miljukow hit erklärt, daß die leitenden Männer in Rußland sich über den Ernst der Lage anscheinend nicht genügend Rechenschaft geben. Die Armee habe eine Entscheidung getroffen, die sich in Kürze gegen die Regierung wenden könne. Die Kriegsziele Rußlands seien klar, die Mittel jedoch, dieselben zu erreichen, feien es weniger. Miljukow gab schließlich seiner Hoffnung Ausdruck, daß dem Lande, eine noch schwerere Prüfung erspart bleiben und daß sich schließlich
Der dritte Fehler, den wir begingen, ist, den ursprünglichen Charakter des Krieges verändert zu haben, indem wir aus Befreiungstrieg einen Groberungs= frieg machten und die Linie Rodosto- Midia( im Often) als Grenze verlangten. Dieser Fehler hat die böswillige Fabel zur Welt gebracht, nach der wir nach der Hegemonie auf dem Balkan strebten, eine Fabel, die sehr geschickt von den Serben und den Griechen ausgenutzt wurde. Die Welt begann sich zu wundern, daß wir den Serben und Griechen feine Zuge ständnisse in Mazedonien machen wollten, während wir ganz Thrazien in Beschlagnahmen noch alles günstig wenden müsse. un'd unsere Grenzen bis unter die Mauern bon Konstantinopel vorschoben. Diese Gesichtspunkte und das Heer stützen werde. Bestrebungen entfremdeten uns alle liberalen Geister Europas ... Herrn Rizoff werden diese vernünftigen Säße merfwürdig bekannt vorkommen, und mit Recht, da er selbst sie geschrieben und veröffentlicht hat.
Miljukow droht also mit einer Gegenrevolution, die sich auf
Stodholm, 24. Juli. ( Eigener Drahtbericht des„ Borwärts".) Und da wir einmal bei diplomatischen Aktenstücken sind, das hiesige sozialistische Blatt" Politiken", das von den Bolschewifi so erinnert Herr Ni z off sich ohne Zweifel auch des Geheim gespeist wird, publiziert im Einverständnis mit dem Arbeiterrat einen vertrags zwischen Bulgarien und Desterreich- Ungarn von 17. Juli 1917, wonach einige Torpedoboote sofort heimlich nach erlassenen Geheimbefehl der provisorischen Regierung vom 1898, in dem dieses die Dynastie Roburg zu schützen, jenes 17. Juli 1917, wonach einige Torpedoboote sofort heimlich nach bei einer Aufteilung der europäischen Türkei an der west- Petersburg zu senden sind, die Abreise anderer Kriegslichen Grenze Struma und Rhodope- Gebirge Halt zu machen fiffe mit bolichewitisch gesinnten Mannschaften versprach. In einem ähnlichen Geheimvertrag ließ sich Bulon Kronstadt aber jedenfalls zu verhindern seien, nötigengarien 1907 von Rußland einen Ausgang nach dem Aegä- falls selbst durch Torpedierung mittels U- Boot. Dieser Beischen Meer zusichern, der sich ebenfalls im Westen nicht über fehl beweise, daß die Regierung Landesverrat treibe. Struma und Rhodope- Gebirge hinaus erstrecken sollte.
Während damals also die Ansprüche Bulgariens ganz erheblich hinter dem zurückblieben, was es heute durch einen Verständigungsfrieden haben könnte, wollen sich die Anhänger des bulgarischen Gewaltfriedens bei weitem nicht mit der pelagonischen Ebene um Monastir begnügen, sondern heischen ganz Mazedonien , Altſerbien und das Morawatal für sich und drängen durch Albanien an die Adria. Auch für Bulgarien gibt es aber eine zwingendere Notwendigkeit als esküb, Nisch und Prizren das ist der Friede, den ganz Europa ersehnt und der nicht durch Eroberungsziele auf irgendeiner Seite verzögert werden darf.
Es wirft unwiderstehlich tomisch, wenn man sieht, wie die slawischen Gelehrten sich aufs hißigste darüber herumstreiten, ob gewiſſe Stantone Oſtmazedoniens serbisch oder bul garisch seien. Die Bevölkerung selbst weiß es nicht... Namentlich über die Bewohner der westlichen Sandschats des Wilajets Bitoli herrscht teine Uebereinstimmung. Die Kenner selbst Nisch und Prizren Die Kenner selbst streiten, ob die dortigen slawischen Christen bulgarischer oder
serbischer Nationalität seien.( 1900.)
Barbulesku, Professor für slawische Philologie an der Universität Jassy, tut dar, daß die Serben ebenso viele Gründe haben zu behaupten, daß die mazedonische Sprache die serbische Sprache sei, wie viele Gründe die Bulgaren haben, das zu bestreiten"( 1912). Endlich fagt der bekannte russische Schriftsteller Alerander Amphitentroff über die Mazedonier:
Es sind weder Serben noch Bulgaren , sondern ein autochthones flawisches Volf im Befit einer einfachen Sprache mit eigenen Wurzeln und darum um so fähiger, sich einer anderen einflußreicheren und entwideIteren Sprache anzupassen, die ihm die slawische Zivilisation aufdrängt. Die Mazedonier sind Bulgaren in den Gegenden, die mit bulgarischer Schule und Kirche versehen sind, sie sind Serben in anderen Strichen, wo der Unterricht sich in serbischen Händen befindet. Ebenso hätten sie unter dem Einfluß erzieherischer, religiöser und wirtschaftlicher Elemente Kleinrussen, Großrussen, Polen werden können. Ihre Sprache ist ein Metall im Schmelzfluß, das sehr leicht die Gestalt der Gießform annimmt, in die es gegossen wird. Aber dieje Gießform muß mit dem Metall verwandt sein.( 1912.) Weshalb schweigt sich Herr Rizoff nun so gründlich über alle Sprachgelehrten und Volksforscher aus, die sich seit 1877 über die mazedonische Frage verbreitet haben? Weil er nicht einen unboreingenommenen und ernst zu nehmenden Wissenschaftler beizubringen vermag, der sich für das reine Bulgarentum der Mazedonier wirkungsvoll anführen ließe?
Berlin , 25. Juli. Amtlich. Nach Meldungen von Reuter und sonstigen Nachrichten in der feindlichen Presse soll die siamesische Regierung den Kriegszustand mit Deutschland erklärt, deutsche und österreichische Staatsangehörige, um sie außer Landes zu bringen, verhaftet und deutsche Schiffe beschlagnahmt haben. Die Kaiserliche Regierung hat Schritte getan, um festzustellen, was der Nachricht zugrundeliegt. Für den Fall, daß sie sich bewahrheiten sollte, ist Vorsorge getroffen, die deutschen Interessen gegen völkerrechtswidrige Berlegungen zu schützen und entsprechende Genugtuung und Schadenersaz geltend zu machen.
Gegenüber der von London verbreiteten Behauptung, Siam habe sich aus eigenem Antrieb den Feinden Deutschlands angeschlossen, ist festzustellen, daß sichere Nachrichten über die machenschaften vorliegen, durch die England und Frankreich unter Beteiligung Italiens und schließlich auch Rußlands seit suchten, um ein neues Opfer für die Entente- Interessen zu langem mit immer steigendem Drucke auf Siam einzuvirken gewinnen.
Kerenskis Ueberzeugung.
Petersburg, 25. Juli. Meldung der Petersburger Telegraphenagentur. In einer bei seiner Rückfehr von der Front den Vertretern der Presse gewährten Unterredung fagte Ministerpräsident Kerensti:
Armee.
Russisches gegen Lloyd George .
Djelo Narodo" schreibt an leitender Stelle zur Rede Lloyd Die in Ruß land sehr verbreitete fozial- revolutionäre Zeitung Georges:
"
" Der englische Premierminister Lloyd George hat wieder einmal eine große Rede von allgemein politischer Bedeutung gehalten. Auch diese Rede ist, wie feine früheren alle, bedachtsam und fein konstruiert, und wie es schon die Art Lloyd Georges ist, mit einer Menge durchsichtiger Andeutungen und absichtlicher Verschweigungen gefpidt; gerade diese Andeutungen sind aber für die russische Demo
tratie interessant.
Lloyd George läßt zunächst der russischen Revolution Gerechtig feit widerfahren, indem er ihr ein paar glänzende Perioden in seiner Rede widmet. Er äußert sich mit großem Wohlwollen über unsere provisorische Regierung, die er eine Regierung tüchtiger Beute" nennt; ja, er betont großmütig, daß Rußland nie cine bessere Regierung gehabt habe. Doch diese Lobreden sind nur ein Ornament, hinter welchem, bei einer wachsamen Prüfung seiner Worte, andere Grundtendenzen klar durchschimmern. diese Tendenzen find vorläufig für die russische Revolution nicht annehmbar. Er macht eine Anspielung auf Mesopotamien , das gewesene Paradies", welches die türkischen Machthaber in eine„ wahre Wüste" verwandelt haben; er weist auf die deutschen Kolonien hin und meint, daß deren Bevölkerung eine beffere Behandlung verdient, als die deutsche Kolonialpolitik ihr angedeihen läßt." Er hebt die Notwendigkeit hervor,„ Ausdauer", Mut"," Bereitschaft zum langen Rampfe" zu zeigen! Der rich tige Sinn dieser Andeutungen ist klar. Sie bestätigen noch einmal den starken Entschluß, den Krieg bis zu einem siegreichen Ende ( im Sinne der verbündeten und unserer eigenen bürgerlich- patriotischen Presse) zu führen.
nehmen, wenn die Alliierten die Ziele erreicht haben, die sie sich " Zweifellos," sagt Mohd George, wird der Krieg ein Ende in dem Augenblid stellten, als Deutschland ihnen den Fehbehandschuh zugeworfen hatte. Dann wird der Krieg sein natürliches Ende erreicht haben. Sollte er aber nur eine Stunde fruber beendigt sein, wird das für die Menschheit das größte lnglüd, pas ie geschehen, bedeuten."
Viel Blut und Tränen sind gefloffen, seitdem die Verbündeten ihre Kriegsziele formuliert haben. Man hat auch unter dem Drucke der russischen Revolution viel von der notwendigen VerGegenwärtig ist die Hauptfrage die Zusammenfassung und änderung dieser Ziele, ihrer Verschiebung nach links, ihrer AnEinheit der Staatsgewalt. Die Vorläufige Regierung hat nur näherung an die demokratischen Parolen, gesprochen. Doch die das Ziel der Verteidigung des Staates gegen die neueste Rede des ersten Staatsmannes Englands, Zersezung durch die Anarchie und des heiles der der vor kurzer Zeit den Ruf einer Stüße des sozialen Radikalis Die Regierung wird sich auf das Vertrauen der mus genossen hat, stimmt mit unseren Anschauungen Volksmassen und der Armee stützen, Rußland retten und seine über den Krieg und mit unseren Friedensbedin Einheit durch Blut und Eisen schmieden, wenn die Gründe gungen ganz und gar nicht überein. Es ist bezeichnend, der Ehre und des Gewissens nicht genügen. daß sogar die liberalen englischen Kreise mit der Rede Lloyd Wie es auch stehen möge, niemand wird aus der gegen Georges unzufrieden sind. Sie hatten so berichtet der Korrewärtigen Lage Nugen ziehen können, um den Versuch zu machen, spondent der„ Birschewyja Wedomosti" gehofft, daß der Premierden Stand der Dinge vor der Revolution wiederherzustellen. minister mit einer neuen, von allen Mächten der antideutschen Jm gegenwärtigen Augenblid ist es unumgänglich not Roalition ausgearbeiteten Deklaration der Kriegsziele kommen wendig, den Rückzug zum Stehen zu bringen, werde. Die Rede des Premiers hat diese Erwartungen der radidie wirtschaftliche 8erfahrenheit zu beseitigen falen und liberalen Kreise Englands nicht erfüllt, und ihre Bresse: und die Finanzen wieder in Ordnung zu bringen. schreibt dieser Rede nur die Bedeutung des ersten Schrittés" auf Die Bevölkerung soll ihre persönlichen Interessen vergessen und dem Wege zur Ausarbeitung eines Planes der Liquidation des an die erste Stelle die Interessen des Staates rüden. Die Krieges zu." Lage an der Front ist sehr schwer und erfordert Es ist noch nicht ganz flar, wie sich die liberalen und radikalen heldenhafte Maßnahmen. Trotzdem bin ich überzeugt, daß englischen Kreise die Frage der Liquidation des Arie der Staatsorganismus fräftig genug ist, um den ges denken: sind sie bereit, mit den Barolen der russischen DemoKrieg ohne eine teilweise Amputation führen zu können. Auf fratie zu rechnen? Oder, im Gegenteil, beunruhigt sie die Tatjeden Fall wird die Vorläufige Regierung ihre Pflicht tun, die sache, daß unsere Revolution die alten, noch vom Anfang des KrieErrungenschaften der Revolution stärken und erweitern und ent- ges stammenden Kriegsziele der Verbündeten nicht anerkennen schlossen der verbrecherischen Tätigkeit und den Erfolgen der Verwill? Es wäre nüßlich, dies zu erfahren." räter ein Ende setzen.
Aber Herr Rizoff hat noch einen zweiten Pfeil auf der Sehne, der freilich ebenso auf den Schüßen zurückprallt:„ Die Frage der Nationalität der Bulgaren in Mazedonien ist durch ein Plebiszit entschieden worden." Das klingt verteufelt lieblich an das Selbstbestimmungsrecht der Völker an, aber die Sache hat nicht nur einen, sondern gleich mehrere Safen. Als die Türken, aus Asien nach Europa hinüberflutend, die Balkanhalbinsel unterworfen hatten, schlossen ihre Machthaber mit den Machthabern der griechischen Kirche ein stillschweigendes Uebereinkommen zur Niederhaltung und Ausbeutung der slamischen Raja, und jahrhundertelang wurden die Balkanslawen ebenso von den geistlichen Handlangern des ökumenischen Patriarchen wie von den weltlichen Handlangern des Badischah geschunden und geschoren. Ihren ganzen Haß gegen Erpressung und Unterdrückung teilte denn die slawische Bevölkerung zwischen den türkischen Paschas und den orthodoren Pfaffen, die um so zügelloser hausten, nachdem im achtzehnten Jahrhundert die Reste der selbständigen bulgarischen und serbischen Kirche ausgetilgt waren. Im Grunde war also die Bewegung der Bulgaren für eine eigene Kirche um die Mitte des neunzehnten Jahrhunderts dasselbe wie die Erhebung der Serben am Anfang des gleichen Jahrhunderts: eine Auflehnung gegen unerträglich gewordene Aussaugung durch fremde Herren, nur daß sich diese Erhebung gegen den osmanischen Sultan, jene Bewegung gegen den ökumenischen Batriarchen richtete. Mit Hilfe des russischen Zarismus, der aus ihnen eine ergebene Leibgarde auf dem Balkan zu formen hoffte, kamen die Bulgaren zum Ziel; ein großherrlicher Firman von 1870 schrf das bulgarische Exarchat. Was Wunder, daß sich bei der„ Volfsabstimmung" in den nächsten Jahren alle von der fanariotischen Klerisei ausgequetschten und vergewaltigten Slawen, ganz gleich, ob sie sich als Bul - Sehr schwere Lage an der Front, wirtschaftliche Zerfahrengaren fühlten oder nicht, für das Exarchat entschieden! Bu heit, verwirrte Finanzen- alle Symptome der Zersegung, Tausenden und aber Tausenden gingen auch Serben in der die dem Kriege widerstreiten, sind harmonisch beieinander und Türkei zum Schisma über, denn sie stimmten ja mit trotzdem nennt Kerensky wieder Blut und Eisen als das dem Bekenntnis zum bulgarischen Erarch at rettende Mittel. Kein Zeichen ist in den Worten, das einen nicht für den bulgarischen Staat, den es da- anderen Weg andeutet als den, der uns sonst als ein Weg mals noch gar nicht gab, nicht einmal für das von Desperados erscheint. Im ärgsten Widerspruch mit dem Bulgarentum, sondern nur für die slawische eigenen Wort erklärt der Mann, der an der Spike der neuen Liturgie in der Kirche und gegen die Ausrau- Regierung Rußlands steht, daß der Staatsorganismus, der bung durch das ökumenische Patriarchat! Es nach seiner eigenen Schilderung aus den Fugen ist, dennoch gehört wirklich schon allerhand dazu, um aus dieser einfachen fräftig genug fei, um einen Strieg ohne Verlust führen zu Tatsache eine Volfsabstimmung der Mazedonier für das Bul - tönnen. Er droht sogar zum Striege nach außen den gewaltgarien von 1917 zu machen! samen Krieg im Innern an, denn das bedeutet ja wohl sein
Als Vertreter Frankreichs werden an der Pariser Konferenz teilnehmen: Ribot, Painlevé , Lacaze, Leon Bourgeois , Thomas, Jonnart, Jules Cambon , General Foch und de Margerie.
Der Temps" widmet der Ententekonferenz einen Artikel, der recht kleinlaut von den Kriegszielen der Entente spricht und in schmerzlichen Ausdrücken die Ohnmacht der russischen Regierung feststellt.
Der Genfer Berichterstatter der Frankfurter Zeitung " meint dazu, der" Temps" lasse erkennen, daß die führenden Männer ber Entente mit einem Verzicht auf die weitere militärische Mitwirkung Rußlands rechnen.