fr. 202-1917

202-1917

Unterhaltungsblatt des Vorwärts

Der Kampf zwischen Nomaden

Donnerstag, 26. Juli

aus, welch' ungeheure Bedeutung die Eisenbahnen für die Her- warme Luft sowie gegen die allzu pralle Bestrahlung durch die stellung des Landfriedens in den Dasengebieten erlangen tönnten. Sonne schüßt und sie so vor der Gefahr des Vertrodnens, der sie an Mit Militär- und Polizeigewalt allein würde sich freilich ein ihrem sandigen Standort doppelt leicht ausgesetzt sind, schüßt. Viel­ewiger Frieden zwischen Nomaden- und Bauernwirtschaft auch nicht fach besteht der Trockenschutz, der durch die Abscheidung der leicht und Bauern in der asiatischen Türkei  . herstellen lassen. Hierzu wäre weiter notwendig, daß auch die Bauern verfliegbaren ätherischen Dele bewirkt wird, nicht nur in der Bil­dazu angehalten werden, auf die Lebensinteressen der Nomaden ge- dung einer Dunstatmosphäre, sondern es kommt nicht selten vor, nügend Rücksicht zu nehmen. Dieie brauchen freien Zugang für daß die ausgeschiedenen Oele an der Luft schnell verharzen und ihr Vieh zu den Quellen und Flüssen der Oasen; sie brauchen für dann einen mehr oder weniger dichten Lacküberzug über die Blätter ihre Herden zuweilen auch Futter, das auf dem Acker gewachsen ist. bilden, der disse ebenfalls gegen das Austrocknen schützt. Vorsorge müßte getroffen werden, daß sie in den Oasen beides auf rechtmäßige Weise finden könnten. Die Herstellung eines ge­rechten Friedens zwischen Nomaden und Bauern müßte die Steuer­fraft des Reiches ganz außerordentlich steigern. Lange Flußtäler mit fruchtbarem Boden, die in blühende Dalen verwandelt werden fönnten, liegen beute wie menschenleere Einöden da, weil eine dauernde Wirtschaft der Nomaden wegen nicht bestehen kann, wäh­rend unter anderen Umständen, und zwar ohne jede Beeinträch tigung der Nomadenwirtschaft in der Steppe, Hunderte von Dörfern dort ein befriedigendes Daifein führen könnten. Eisenbahnen, Land­straßen, Brücken und Fährboote wären in Verbindung mit einer modernen Verwaltung die Zaubermittel, die das asiatische Reich der erweden fönnten. Türkei   aus langer wirtschaftlicher Todesstarre zu blühendem Leben

Der Kampf zwischen Nomaden und Aderbauern, der selbst im östlichen Europa   längst der Geschichte angehört, spielt in dem asiatischen Reich der Türkei   noch immer eine große Rolle. Das liegt nun aber nicht daran, daß in den türkischen Gebieten feine Bolizeigewalt vorhanden wäre. Diese ist schon da, aber sie ist in der Regel nicht zur Stelle oder zu schwach, um die sich immer er neuernden Konflikte zwischen Nomaden- und Bauernwirtschaft unter­brüden zu können. Will man den Ursprung dieser Kämpfe, die sich oft in fonfessioneller oder völlischer Verkleidung abspielen. richtig verstehen, so muß man sich daran erinnern, daß das asiatische Reich der Türkei   gerade diejenigen Gebiete Vorderafiens umfaßt, die die moderne Kulturforschung als Dasenländer bezeichnet. Es sind dies Steppengebiete, in denen Dafen eingebettet liegen. Die großen historischen Landschaften der Türkei  : Anatolien  , Armenien  , Syrien  und Mesopotamien   weisen alle die eigentümliche Mischung von Dasen- und Steppenland auf.

glauben.

Tarnopol  .

Stryöa überschritten und stehen in Tarnopol  , die Hauptstadt Galiziens  Unfere in Südostgalizien vordringenden Truppen haben die Podoliens. Große und kleine, über die Landschaft verstreute Teiche und überall hoch emporragende Ruinen verleihen diesem Lauditriche ein besonderes Gepräge. Podolien war das Einfallstor der Türken und Tataren. Befestigte und mit starken Mauern umgebene Schlösser und Burgen mußten die Einfälle aufhalten, den unzähligen Heeres­massen und Horden die Stirne bieten, sich dem Osten als Bollwerke vorschieben und den Westen vor der leberflutung schüßen. An einem großen Teiche liegt Tarnopol  . Das alter= tümliche Schloß war ein Zeuge der furchtbaren Kämpfe. Die Stadt selbst wurde im sedizehnten Jahrhundert vom Krakauer Kastellan Jan Dornowsti erbaut. Die Gegend ist hier ziemlich reizlos. Von allen Seiten offen, ohne eine schützende Hügeltette. Strenge Winter und glutheiße Sommer. Ein galizi Landschaft, dem Süden zu. leppige Kornfelder wogen. Buchen und Eichen tauchen auf, leuchtend und glänzend winden sich die Täler, immer bunter und immer glutvoller werden die Farben der Felder und Wiesen, die allmählich in die fruchtbare Schwarzerde Galizienz Mit meißelnder Kraft preßt sich der Sereth   durch die Hochebene, und weite Schluchten öffnen den Boden. Hinter dem Mailiflecken Mitulince mit seiner aus dem 16. Jahr­

Das Steppenland der asiatischen   Türkei   gehört ganz über wiegend dem Typus der Strauchsteppe. Es ist bedeckt mit Sträuchern von Stniehöhe und darüber, die dürr und dornig dem steinigen Boden entsprießen. Dazwischen entwickeln sich, wenn die Frühjahrsregen fallen, Gräser und Kräuter zu weitständig und un­Die biologische Bedeutung des Pflanzendufts. regelmäßig, um gemäht werden zu können, die im Sommer schnell Niemand wird heute annehmen, die Pflanzen erzeugten Wohliches Sibirien   nennt man fie. Toch bald ändert sich das Bild der verdorren und ein nährstoffreiches eu auf dem Halm bilden, gerüche, nur um des Menschen Nase zu erfreuen, aber wenige das den Herdentieren der Nomaden in der langen, regenarmen fümmern sich um die biologische Bedeutung dieser Einrichtung in Beit als einzige Nahrungsquelle dient. Sollen die türkischen der Natur, d. h. die Aufgabe, die sie zu erfüllen hat. In einem Steppen überhaupt wirtschaftlich ausgenutzt werden, jo kann dies Lesenswerten Aufsatz bespricht Dr. Krause in der Parfümerie­nur durch Viehzucht im Umherziehen, das heißt in der Form Zeitung" die natürliche Bedeutung der Riechstoffe für die Pflanzen der Nomadenwirtschaft gescheben. Die Nomadenwirtschaft be- Früher begnügte man sich einfach damit, die ätherischen Oele als schränkt sich aber nicht auf die Aufzucht von Schafen und Biegen. Stoffwechselprodukte anzusehen, heute meiß man jedoch, daß fie fie züchtet auch Transporttiere wie Pferde, Kamele und Giel, und nicht einfach Abfallstoffe find, die der Pflanzenkörper loswerden um diese wirtschaftlich auszunuzen, übernimmt der Nomade auch will und deshalb ausscheidet, sondern daß die Duftstoffe, ob sie nun hundert stammenden historisch bekannten Burg ragen auf einer steilen, den Transport von Gütern. So sind die Nomadenstämme der angenehm oder unangenehm riechen, lebenswichtige Aufgaben zu roten Sandsteinwand, der die anmutig am Gnieznabache gelegene Steppen Hirten und Frachtführer zugleich; bei ihrem unsteten Leben erfüllen haben. In großen Zügen angedeutet, fämen fie für die Stadt vorgelagert ist, die großartigen Ruinen des Schloſſes Trembowla zurauben und auszuplündern, wo sie es ungestraft tun zu lönnen die Fortpflanzung zu sichern, oder zu verhindern, daß die Pflanze abgeschnitten, weshalb denn auch vor allem das Schloß von großer machen ſie fich aber auch kein Gewissen daraus, die Bauern aus- Erhaltung der Pflanzen in dreieclei Ärt in Betracht, sie hätten empor. Nur an einer Seite mit der Hochebene verbunden, ist die Bergzunge sonst durch die Gniezna und die Peczenijaschlucht völlig von Tieren gefressen wird, oder schließlich auch einen Schuß gegen Stein Zweifel, ohne die Nomaden wären die weiten Steppen zu heftige Sonnenbestrahlung und Austrocknung zu bieten. Die ftrategischer Bedeutung war. Von der Höhe der noch gut erhaltenen der asiatischen Türkei   völlig menschenleere Gebiete, denn keine von den Blüten ausgeschiedenen Duftstoffe sollen Insekten anloden. Umfassungsmauer und den Baſteien schweift der Blick über die andere als die Nomadenwirtschaft ist in dem regenarmen Steppen- Diese Tiece, vor allem handelt es sich um Bienen, Summeln und blühende, üppige Landschaft, über die dunkelgrünen Wälder und die gebiet möglich. Der Volkswirt und Staatsmann Einst war Trem fann Schmetterlinge, flattern, wie wir an jedem schönen Sommertag in lichten Glanz gebadeten. Weizenfelder. Daher ihre Berechtigung nicht bestreiten, wenngleich bowla die Residenz ruthenischer Fürsten  . An den festen er den sehen können, durch den Duft angelockt von Blüte zu Blüte, über­mit ihr zurzeit verbundenen Mißstand des Raubs und der Plünderung tragen dabei den Blütenstaub von einer Pflanze auf die andere Mauern der Burg zerschellten tatarische und wallachische Austürme. aufs tiefste beklagen muß. Denn die Nomadenwirtschaft erzeugt für und vollziehen so die Bestäubung, als deren Folge Früchte und Auch dem nordöstlich von Tarnopol  , hart an der russischen Grenze bar zu machen wäre, Werte und Güter, die gerade für die Ausfuhr Dienst der Fortpflanzung gestellt und dient nur dazu, die dem dauernd den feindlichen Angriffen ausgeießt. Die 3barazer Fluren das ganze Bolk auf einem Boden, der in anderer Weise nicht nuß- Samen ausgebildet werden. Der Wohlgeruch ist hier also in den gelegenen Zbaraz bewahrt die Geschicht ehrwürdiges Gedenken. Diese so weit vorgeschobene start verschanzte Feste war des Landes von größter Bedeutung sind. Freilich, wer die Nomaden- Verkehr zwischen den einzelnen Pflanzen dienenden Insekten auf wirtschaft vom Standpunkt des Bauern beurteilt, muß in ihr einen sich aufmerksam zu machen. Neben dem Duft, wie ihn die Rose waren die Wahlstatt blutigsten und hartnädigsten Ringens. Der Fluch der Menschheit sehen. Wenn im Frühling," so berichtet nach ausströmt, tann auch der Gestank der indischen Wunderknolle das qualvollen Einschließung durch die Tataren, der die tapfere Besazung eigener Anschauung Dr. Sachau, Direktor des orientalischen Seminars gleiche Ziel erreichen. Ganz andere Aufgaben als die ätherischen selbst in schwierigster age getrotzt hatte, folgte 1649 eine amei in Berlin  , die Saaten des Bauern luftig sprießen und ihm eine Dele der Blüten haben die von den krautigen Teilen der Pflanzen, taren und Stofafen unter dem Hetman Chmielnidi. 1674 endlich er­Monate währende Belagerung durch die Horden von 300 000 Ta reiche Ernte verheißen, dann erblickt er eines Morgens auf seinen und vor allem die von den Blättern abgeschiedenen Riechstoffe. Eine der Nachbarn Aeckern   überall, soweit der Blick schweift, überall Hunderte ihrer Hauptverrichtungen besteht zweifellos darin, die betreffenden zwangen die Türken die Einnahme der Stadt und ließen ibre But vielleicht Tausende von Kamelen, die in aller Gemütsruhe in we- Gewächse gegen weidende Tiere, gegen Schneckenfraß oder ähnliche an der Burg und deren Bewohnern aus. Einst Stammsiz des nigen Tagen alles Grün abfreffen, ohne daß der Bauer auch nur Angriffe zu bewahren. Vor allem trifft dies für die vielen Dele Geschlechts der Fürsten   3barawati und dann der mächtigen Fürsten  eine Hand gegen fie erheben darf. Dann verschwinden diefe Un- zu, die einen scharfen, oft sogar etwas beißenden Geruch befizen Wisniowiecki, liegt das mit Kasematten und Bastionen versehene holde wieder ebenso geheimnisvoll in das Nichts, aus dem sie her- und denen infolgedessen meist auch ein ähnlicher übler, gewöhnlich Schloß mitten zwischen Sümpfen, von Mauerwällen beschützt. Im gekommen find, und was sie dem Bauer hinterlassen, ist Misere, ift etwas brennender Geschmad zukommt. Die Drüsen, die diese Dele Schlosse sind noch die Neste eines Balais in flandrischer Renaissance Hunger. Aber nicht genug damit, er muß außerdem noch jenen ausscheiden sind näiberoua empfindlichno hat Haberlandt z. B. erhalten. tion dämonischen Machthabern, welche folche Kamelmaffent dirigieren, nachgewiefen, daß die Drüsen van Mantenarten bei leichten Krüm Steuern zahlen, Steuern in Geld und waren, wie er andererseits mungen oder Spannungen, wie sie schon infolge oberflächlicher Be­dem osmanischen Staate Steuern zahlen muß." rührung vorkommen, sich öffnen und das in ihnen enthaltene Del Rünstlerische Postkarten der Mart Branden. austreten lassen, eine Erscheinung, die sehr wahrscheinlich dazu burg. Die Brandenburgische Provinzialverwaltung leitet jest ein beiträgt, den Schuh gegen Fraz zu erhöhen. Dazu kommt noch, lnternehmen ein, das die Ansichtskarte in den Dienst der märkischen daß die ätherischen Oele solcher Pflanzen meist mehr oder weniger Heimatkunde stellt und durch die fünstlerische Ausführung der An­giftig sind, Fliegen, Bienen und Hummeln werden in einer Atmo- fichten zugleich eine Waffe gegen den Ansichtskartenschund bilden sphäre von Pfefferminzöl binnen weniger Sekunden betäubt oder soll. Der Plan hierzu entstand bei der Neubearbeitung der Ge­getötet, ebenso sterben Schnecken, die auf ein mit Gase bedecktes, famtaufnahme der Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Branden Pfefferminzöl enthaltenes Gefäß gefeßt werden, in furzer Beit. In burg  , die mit einem Kostenaufwande von etwa 1 Millionen Mark anderen Fällen äußert sich die Giftwirkung auch auf der Haut. durch die Proving Brandenburg erfolgt ist. Durch gut ausgeführte Neben der Aufgabe, ein Schußmittel gegen Tierfraß zu sein, können Ansichtspostkarten sollen mit der Fülle des Schönen unserer märkis die ätherischen Dele aber auch noch andere Zwecke erfüllen. Man schen Heimat weitere Kreise der Bevölkerung bekannt gemacht und hat die Beobachtung gemacht, daß starkriechende Pflanzen vor- zugleich fortlaufend auf das Wert der Brandenburgischen Bau- und wiegend an sonnigen und trodenen Standorten wachsen, und von Kunstdenkmäler selbst hingewiesen werden. Es sind bisher zwei den Busch- und Strauchheiden des Mittelmeergebiets, den meist Reiben von je 12 Boftfarten hergestellt worden. Der Verkaufspreis aus Myrthen, Lorbeer und anderen Duftstoffpflanzen zusammen- für die einzelne Reihe beträgt nur 60 Pf., für die einzelne Starte gesezten Macchien ist bekannt, daß sie bei ruhigem, flarem Wetter 5 Pf. Es ist lebhaft zu wünschen, daß dies künstlerische Unter­schon von weitem durch ihren scharfen würzigen Geruch auffallen. nehmen der Provinz Brandenburg   dazu beitragen möge, der wei­Diese Dele bilden in Gasform um die Pflanzen herum eine Hülle, teren Verbreitung häßlicher Postkarten entgegenzuwirken und den eine Art Dunstkreis, der Blätter und Stengel gegen die äußere Sinn für die Schönheiten der Mart in allen Kreisen zu weden.

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Man könnte hier die Frage aufwerfen, warum die Bauern, die ja zumeist träftige, mehrfähige Leute sind, sich nicht zum Selbst ichus organisieren. Der Grund für ihr paifives Berhalten liegt wohl darin, daß sie gegenüber den Nomadenhorden, die unftet burch die Steppen streifen, nicht zahlreich genug find. Denn Aderbau tann ja in diesen Gebieten nur in Dafen getrieben werden, die sich längs den Flußläufen hinziehen oder zerstreut an Quellen oder in Gebirgstälern liegen. Da ist es denn schwer, genügend Leute zusammenzuziehen, um die Nomaden zu vertreiben. Ein stets auberlässiger Schuß der Bauernbevölkerung, deren Aeder an die Beidegebiete der Nomaden grenzen, wäre überhaupt nur zu er zielen, wenn überall Eisenbahnen vorhanden wären, die es den Be­hörden ermöglichten, auf telegraphischen Anruf militärischen Schutz in das bedrohte Gebiet zu fchiden. Gegenwärtig brauchen Truppen, die von Bagdad   nach Jerufalem gebracht werden sollen, drei bis bier Wochen Zeit hierzu. Mit einer Eisenbahn, die diese beiden Städte verbindet, wäre eine balbtägige Fahrt hierzu ausreichend, um aus Mesopotamien   nach Palästina zu tommen. Man sieht hier

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Anders Hjarmsted.

Bon Jakob Knudsen  .

Ja, und dann an Deine Träume, Per," sagte der Fün­bewohner; es geht verkehrt, es geht verkehrt, es führt Dich in die Grube!"

es ist mehr wert, wenn ein Pastor demütig ist, als wenn er es unterlassen kann, fünf, sechs Schnäpse zur Vesper zu trinken."

,, Das ist gewiß, Per!".

Und glaubst Du etwa, er hätte weniger Branntivein ge­trunken, wenn er etwas mehr in der Bibel gelesen hätte oder in den lutherischen Schriften?"

Nun begann der Mann, der im Wagen neben dem Fün­bewohner gesessen hatte, das Kirchenlied anzustimmen: Christen sind ein göttlich Volk

Es war überaus merkwürdig für Anders, jemanden seinem Bater so widersprechen zu hören. Aber das mußte ja sein, weil sie über das Geistige sprachen. Da war ja Freiheit. Wenn man Tag und Nacht mit dem Wor- t lebt, soll und gleich darauf sangen alle mit.

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3137 35 1930 19350

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Notizen or

Es war recht schwieriges Erntewetter diesen Herbst. Aber andere Leute hatten sich doch nur mit dem Wetter herum­zuschlagen. Auf dem Tanghof hatten sie des Alten Träume. Er richtete es ihnen so bunt ein, daß der Roggen in den Hocken auffaulte und gar nicht ins Haus tam. Die Gerste mußten sie wieder aus der Scheune fahren, weil der Flug­brand darin war. Sie endete auf dem Mist. Das einzige, was einigermaßen ordentlich eingebracht wurde, waren der Hafer und die Kartoffeln. An Hafer hatten sie jedoch nur gerade so­viel, wie für die Pferde nötig war. Und hätte man wenigstens noch darauf hoffen können,

man auf das achten, was sich im Gemüte empordrängt Tag Anders fand es sehr ergöglich, daß er das Gespräch der daß der Hof wegen dieser wahnsinnigen Bewirtschaftung und Nacht, denn darin liegt das ganze Schicksal geborgen. Erwachsenen so gut verstehen konnte. Das pflegte er sonst ihnen zuletzt über dem Kopf zusammenfiele, so wäre doch ein Das glaube ich: Und der Tag verging so feitlich; es war Und der Tag verging so feitlich; es war Ausgang zu erblickten gewesen. Aber nein! Der Alte ver­Und mit meiner Selbstgerechtigkeit, von nicht zu können. der ihr schwagt: Kann ich denn dafür, daß die Menschen wie bei einem Gastmahl. Der alte Per Hjarmsted wurde, diente Geld wie Heu an seinen Gutshändeln und Bar­Gauner sind." was man beinah lustig nennen konnte; Anders meinte, das Bellierungen; wie auf seinem eigenen Hof gewirtschaftet Nein, aber Du nennst Dich selber gerecht." noch nie früher gesehen zu haben. Und das Gespräch stoďte wurde, konnte ihm drum, vom ökonomischen Standpunkt, " Ja, das ist meine Natur. Es ist nicht eines jeden niemals; sobald es etwas nachließ, so war da dieser oder ziemlich gleichgültig sein. Trozdem machten ihn die Mißerfolge natürlich schr jener unter den Gästen, der einen Psalm oder ein Lied an­stimmte; und wenn man damit fertig war, so war wieder mürrisch, und er ließ sich dafür an Anders aus. Ein paar Tage, nachdem sie auf dem Langhof das Alle blieben bis spät in den Abend hinein zusammen. Am nächsten Morgen in der Frühe reisten Erntefest gefeiert hatten, Mitte September, war Anders mit die Fremden. Pastor Steffensen nach Süden zu, die andern seinem Vater ausgefahren. Der Alte mußte auf den Handel bier weiter nach Westen.

Natur."

,, Das ist ja ein schrecklicher Hochmuz." Ranns nicht wissen. Wenn ein Mensch bekehrt wird, so genug zu bereden. tommt ja eines jeden Natur in ihm in die Höhe." Der Fünbewohner schüttelte den Kopf.

Aber hä, hä- wie können Sie denn nun unter­scheiden zwischen allen diesen Träumen und Eingebungen; denn die können wohl nicht alle richtig sein?" fragte Pastor Steffensen.

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hinaus.

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Gegen Abend kamen sie heimgefahren und waren nicht weit von dem großen Hügel auf der Landstraße, eine halbe Es vergingen ein paar Wochen, in denen Anders sich Meile östlich vom Tanghof. Sie nennen ihn den Sjeldhügel. einbildete, eine Veränderung in dem ganzen Auftreten seines Per Hjarmsted war auf der ganzen Fahrt schlecht gelaunt Nein, o nein! Aber da hab ich ja mein geis- tiges Leben Baters ihm gegenüber zu bemerken. Doch ganz unerwartet, gewesen, denn der Handel hatte sich nicht nach seinem Kopfe im Worte. Da fann ich schon unterscheiden. Das kann ich eines Tages bei Beginn der Heuernte, brach sein altes Wesen abgewickelt, und nun saß er wie so oft und machte seiner sehr gut. Dazu brauch ich weder Bibel, noch Luther  ." wieder durch. Zwar schlug er Anders nicht, schalt ihn aber Verdrießlichkeit Anders gegenüber Luft. Er hatte Ver­„ Aber nach einem möchte ich Dich fragen, Ber!" rief jett in Gegenwart der andern dermaßen, daß nicht der geringste fchiedenes zu bemäkeln gehabt, aber jetzt hatte er sich schließ­der Fünbewohner, glaubst Du nicht, daß Dein alter Pfarrer Gänsebub sich so hätte behandeln lassen. Anders schämte sich lich auf das verlegt, womit es oft endete, wenn er nicht selber in Brejby auch ein Leben im Worte führte?" und raste ohne Worte. Das eine Gute hatte er doch jetzt futschierte; er hatte angefangen, selbst das Fahren zu kriti­Gewiß, wüßt ich doch sonst nicht, von wem mans dann erreicht, daß er in seinem stillen Sinn seinem Vater trogen fieren und zu berichtigen.- Nun war Anders ein guter glauben sollte." und ihn verhöhnen konnte, frei und ungehindert; nicht länger Stutscher, und der Alte war es eigentlich nicht, da er den ,, Und doch ist das Ende davon gewesen, daß er fich tot- fand eine verwirrende Vermischung statt zwischen der Alteleut- Pferden nie genug Freiheit geben wollte. Außerdem aber foff. War's nicht so?" Reizbarkeit und Gottes Wille. Nein, da war die breiteste hat ja ein jeder seine besondere Manier, die Pferde zu Ich weiß nicht, wie es war. Ver Aber wir sind doch auch Trennung: das eine war Zwang, Erniedrigung; das andre fahren, so daß da leicht Uneinigkeit entstehen mag. nicht vollkommen, weil wir im Worte leben. Und dann Freiheit, Stolz, Herrlichkeit. Hjarmsted betrachtete selbstverständlich seine Manier für die hatten wir einen demütigen Pfarrer an ihm. Ich glaube, I orts. folgt.)

Und dann diese törichten Träume, die der Vater hatte!-leinzig richtige.

C.