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Nr. 204+ 34. Jahrgang

Groß- Berlin

Dreffel muß zumachen!

Beilage des Vorwärts

Versorgung mit Honig.

Sonnabend, 28. Juli 1917

Steglik. Obst und Gemüse auf Kundenliste. Vom heutigen Anläßlich der Veröffentlichung des Ministerialerlasses über die Sonnabend ab wird das von der Gemeinde beschaffte Obst und Errichtung einer Honig Vermittelungsstelle bei dem Gemüse auf Grund der Kundenliste verkauft. Der Anspruch des Preußischen Landesamt für Gemüse und Obst sind aufberechtigten bleibt 24 Stunden nach Aushang der Nummern bei der Vermittelungsstelle zahlreiche Aufträge von Privat- bestehen, dann wird die nicht abgeholte Ware freihändig verkauft. berbrauchern auf Nachweisung von Veräußerern von Bienenhonig Heute gibt es ½ Pfund Obst und Pfund Gemüse pro Stopf. Wegen schwerwiegender Verstöße gegen die gefeßlichen Ber  - eingegangen. Da eine Beantwortung dieser Anträge im einzelnen ordnungen zur Sicherung unserer Ernährung hat das Kriegswucher- nicht möglich ist, so wird von der Reichsstelle für Gemüse und Obst Wilmersdorf  . Zur Regelung der Kohlenverteilung schreibt uns amt den Hoflieferanten Heinrich Fuchs, Inhaber des Weinrestau- darauf hingewiesen, daß bei der geringen Höhe der zur Verfügung der Magistrat: Die gemäߧ 18 der Verordnung des Ober­rants Rudolf Dressel, Berlin  , Unter den Linden 50, und seine Ghe- stehenden Honigmengen zunächst allein Zuweisungen an Kommunal kommandos betreffend die Regelung der Koblenverteilung unter ftau Berta Fuchs geb. Feldt aus dem Handel ausgeschlossen, ins- verbände zur Dedung des Bedarfs von Krantenanstalten, Heil- Mitwirkung der Hausbesitzer( Hausbefizer- Stellvertreter) angeordnete besondere ihnen die Abgabe von Speisen und Getränken in Gaststätten usw. neben einer nötigenfalls in Aussicht genommenen Ver- Erhebung mittels Fragebogen sollte für Berlin- Wilmersdorf   durch wirtschaften untersagt. Verbunden wurde damit die fofortige forgung von Lazaretten in Frage kommen. Erzeuger von Honig die Rückgabe der ausgefüllten und unterschriebenen Fragebogen an zwangsweise Schließung des Lokals. Die vom Kriegs- fönnen ihre verfügbaren Mengen zur Vermittelung des Abfazes für die zuständige Brotkommission bis spätestens" Sonnabend, den mucheramf angestellten Ermittelungen haben ergeben, daß die Ehe- die erwähnten gemeinnüßigen Zwecke bei den der Vereinigung 21. Juli, abends 7 Uhr, ihren vorläufigen Abschluß finden. Be Leute Fuchs wahllos und ohne jede Rücksicht auf den Preis ratio- der Deutschen   Imferverbände angeschlossenen Imker- dauerlicherweise haben eine ganze Anzahl von Hausbefizern( Haus­nierte Lebensmittel in erheblicher Menge im Schleich handel vereinen, wenn sie solchen angehören, oder bei der Honigvermittelungs-( befizer- Stellvertretern) den genannten Termin nicht eingehalten aufgekauft und unter Umgebung der Verbrauchs- und stelle in Berlin  , Potsdamer Straße 75, anmelden. und sind noch heute mit der Ablieferung der Fragebogen im Rüd Verteilungsvorschriften an bevorzugte Gäste abgegeben stand. Die Säumigen entschuldigten sich meistens damit, daß die haben. Als Lieferant für solche strafbaren Fleischverkäufe wurde u. a. der Schlächtermeister Hermann Steindecker in Groß- Apenburg Mieter sich zurzeit auf Reisen befänden. Es wird jedoch bemerkt, ermittelt. Da die Geschäftsbücher in dem Dresselschen Be­daß die den Wilmersdorfer   Hausbesizern zugleich mit den Frages bogen zugestellte Anweisung auf rosa Papier ausdrücklich triebe ordnungswidrig geführt wurden, so konnten bisher noch nicht alle Lieferanten ermittelt werden. Die vorhandenen besagt:" Für Mieter, die zurzeit abwesend sind, hat die Lebensmittelvorräte wurden jedenfalls von dem Kriegswucheramt Ausfüllung der Spalten 2 bis 10 beziehungsweise 14 bis 18 durch beschlagnahmt. Es unterliegt feinem Zweifel, daß die bis jest fest­den Vermieter( Hauseigentümer oder dessen Vertreter) zu er gestellten Verfehlungen nur einen geringen Teil der tatsächlich ver­folgen." Es bedarf keines ausdrücklichen Hinweises darauf, daß die übben Zuwiderhandlungen darstellen, so daß in Wirklichkeit die verspätete Ablieferung der Fragebogen zur Verzögerung in der Aus­gabe der Kohlenfarten an die Mieter führen kann. Diese werden von den Behörden erlassenen Vorschriften im Dresselschen Betriebe für die ihnen entstehenden Unannehmlichkeiten jedenfalls unmöglich in gröblichster Weise umgangen wurden. Die Fuchsschen die für die Kohlenversorgung in Frage kommende Stelle des Eheleute werden sich deswegen vor dem Strafrichter zu verant­Magistrats verantwortlich machen können. Uebrigens verfallen Hausbesitzer, die die im§ 18 der Kohlenverordnung ihnen auf­erlegten Verpflichtungen nicht erfüllen, den durch den§ 86 ange drohten Strafen.  

worten haben.

Gegen die Getreideschiebungen!

Reicher Gurkensegen. Nach den Tagen der Gemüsenot herrscht jest wenigstens bei einem Gemüse ein erfreulicher lleberfluß: bei den Gurken! Die Gurfenzufuhren auf dem gestrigen Berliner  Gemüsegroßmarkt waren so groß, daß der Verkauf deswegen sogar stodte. Auch die Zufuhren von anderem Gemüse waren ziemlich reichlich, doch konnte dieser Bedarf noch nicht vollständig gedeckt werden. Die Nachfrage nach Frischgemüse hält noch an. Mehrere Eisenbahnwagen mit frühen Pfirsichen, Pflaumen, Aepfeln und Birnen fanden gute Aufnahme.

Neukölln. Ferienwanderungen für die Gemeindeschüler. Zur Ferienerholung der Gemeindeschulkinder hat der Magistrat eine be fondere Einrichtung geschaffen, die weiteren Kreisen der Bevölkerung noch nicht hinlänglich bekannt zu sein scheint. Zweimal in der Woche ziehen die Kinder unter Führung von Lehrern und Lehre­rinnen hinaus in die nähere oder weitere Umgebung Neuköllns, um in Feld und Wald Erholung zu suchen. Zeit und Ziel der Wande rungen sind bei den Schuldienern zu erfahren. Verpflegung und Fahrgeld haben die Kinder selbst mitzubringen.

Zwangsüberweisungen zu einer bestimmten Arbeit können nach den Bestimmungen des Hilfsdienstgefeßes nur vom Einberufungs­ausschuß erfolgen, nicht vom Vorsitzenden. Es hat deshalb jeder Ferner hat das Kriegswucheramt dem Besitzer des Wiener Zwangsüberwiesene das Recht nach Erteilung des Vorbescheides Schloßrestaurants", Berlin  , Dorotheenstraße 77/78, dem gegen eine Ueberweisung Einspruch zu erheben, wenn er wichtige Hausbesizer Alfred Loewy   und seiner Ehefrau Martha Loewy geb. Gründe dazu vorzubringen hat, die dann im Verhandlungsver­Abel wegen derselben Vergehen die Abgabe von Speisen und Gefahren vor dem Ausschuß zu erledigen sind. tränken verboten. Auch das Wiener Schloßrestaurant" wind durch das Kriegswucheramt zwangsweise geschlossen werden. Der ganze Wedding handelt mit Brotfarten." So behaupten Wie wir hören, sollen übrigens noch gegen eine Anzahl zwei Brotfartendiebe, die von der Neuköllner   Kriminalpolizei anderer erstklassiger" Berliner   Restaurants unschädlich gemacht wurden. Bei den Ermittlungen zur Auf­ähnliche Maßregeln unmittelbar bevorstehen. Es klärung des großen Neuköllner Brotkartendiebstahls, bei dem den märe in der Tat dringend zu wünschen, daß es dem Kriegswucher- Tätern, wie wir mitteilten, 18 000 Karten in die Hände fielen, amt gelänge, durch rücksichtsloses Gingreifen nicht nur den Sechstießen die Beamten auch auf eine Spur, die nach dem Wedding händlern, sondern auch den vornehmen Schleichfressern das und seiner Umgebung zeigte. Sie wies endlich auf einen 23 Jahre Handwerk zu legen. alten Arbeiter Alfred Kanik, der bei seiner Schivester in der Schul­straße 51 einen Unterschlupf gefunden hatte, und auf einen 32jähri= gen Arbeiter Mar Hoffmann, der, ebenfalls ohne feste Wohnung, von seiner Geliebten, einer Alwine Krause, in der Ruppiner Straße 26 beherbergt wurde. Als die Neuköllner Beamten in der Schulstraße erschienen, trafen sie dort zwar nicht den Kanis, wohl aber Hoffmann, der seinen Freund besucht hatte. Sobald er ihrer ansichtig wurde, versuchte Hoffmann sich durch einen Sprung aus dem Fenster der Verhaftung zu entziehen. Als ihm jedoch einer der Beamten seine, Dienstvistole zeigte, nahm er davon Ab­stand und gab sich gefangen. In der Behausung fand man 500 Brotkarten und 1800 m. bares Geld aus den verkauften Karten. Kanib befand sich unterdessen in der Wohnung der Krause und Weißensee. Elektrizitätsstörungen. Das wiederholte Versagen wurde dort überrascht und verhaftet. Auch hier fand man eine des hiesigen Elektrizitätswertes mit der Stromlieferung an die große Menge Brot- und andere Karten und 1500 m., die im Sofa Konsumenten führt zu folossalen Schädigungen nicht nur der Unter verstedt waren. Kanib behauptet, daß er die Karten von einem nehmer, sondern auch der bei ihnen beschäftigten Arbeiter. Seitdent Mar Fischer zum Verkauf bekommen habe. Dieser Mar Fischer die Gemeinde das Werk an die Märkischen Elektrizitätsmerke ver ist aber von ihm erfunden. Die Karten stammen aus einem Einkauft hat; haben die Beschwerden über vernachläffigte Stremtiefe bruch bei einer Brotfartenkommission in Charlottenburg  , bei der 6000 Brot- und 3000. Brotzujabfarten gestohlen wurden. Für den Neuköllner Einbruch kommen die beiden nicht in Betracht. Mit ihnen wurden auch die Schwester des Kamik und Alwine Krause dem Untersuchungsrichter vorgeführt..

Die erheblichen gerichtlichen Bestrafungen, welche die Urheber von Getreideschiebungen im Osten und Westen der Monarchie ge­troffen haben und die verschiedentlich Gegenstand der Erörterung in der Presse gewesen sind, geben dem Kriegswucheramt jezt bei Beginn der diesjährigen Ernte und nach Inkrafttreten der Reichsgetreide ordnung vom 21. Juni 1917 erneut Veranlassung, die beteiligten Händler und Erzeugerkreise auf gewissenhafte Befolgung der be­stehenden und der neu erlassenen Bestimmungen bezüglich der Be­wirtschaftung und Verwertung der Getreideernte hinzuweisen. Das Kriegswucheramt. wird dem Verkehr mit den Erzeugnissen unserer neuen Ernte seine besondere Aufmerksamkeit widmen.

Anläßlich der jetzt in Kraft tretenden neuen Getreidepreise wird besonders darauf hingewiefen, daß für Roggen und Weizen aus der früheren Ernte die alten niedrigeren Höchstpreise maßgebend find. Wer alte. Beſtände als solche neuer Ernte abliefert, macht sich straf­bar. Verboten ist es auch, Getreide als Gemengecoder Futter­mischung" oder unter ähnlicher Dedbezeichnung der staatlichen Be­wirtschaftung zu entziehen.

Weitere Einschränkung der Beleuchtung. Der Polizeipräsident ordnet an: 1. Die Innenbeleuchtung der Läden und Schaufenster sowie der Gast-, Speise-, Schankwirtschaf­ten, Konditoreien und Kaffeehäuser darf nur ein Fünftel des in der Mitte des Monats Dezember 1916 aufgewendeten Maßes betra­gen, so daß eine nur notdürftige Beleuchtung erzielt wird. Wo es nach den Verhältnissen unumgänglich notwendig ist, mehr als das Fünftel aufzuwenden, kann durch Entscheidung des Polizeipräst­diums eine Ausnahme bewilligt werden. Die abweichende Rege­lung in der Bekanntmachung vom 23. Januar 1917 wird hierdurch aufgehoben. 2. Die Bestimmungen der Ziffer 1 gelten gleicher maßen für Gärten, Vorgärten, Höfe, Veranden, Terrassen und andere Außenräume, die den gleichen Betrieben dienen. 3. Lam­penbeleuchtung bei Tage in den zu Ziffer 1 und 2 genannten Räu­men ist untersagt. Nur wo es zur Verrichtung wirtschaftlicher Ar­beiten oder aus Sicherheitsgründen erforderlich ist, darf eine schwache Lampenbeleuchtung auch bei Tage stattfinden. Auch bleibt die Bestimmung, wonach Schaufensterbeleuchtung bei Tage an ein­zelnen trüben Tagen seitens der Polizeireviere genehmigt werden fann, bestehen. 4. Diejenigen elektrischen Lampen, welche von der Benutzung ausgeschlossen sind, müssen abgenommen und von dem Inhaber in strenge Verwahrung genommen werden, um ihrer un­erlaubten Benußung vorzubeugen. 5. Diese Bestimmungen treten am 10. August in Kraft. Zuwiderhandlungen unterliegen der in der Bundesratsverordnung vorgesehenen Strafe.

Berliner   Lebensmittel.

Göpenick. Mehl- und Margarinebezugsscheine für Gastwirt.  schaften. Die vom 6. August ab gültigen Mehl- und Margarine. bezugsscheine für Gastwirtschaften und Kantinen find von den Empfangsberechtigten in der Zeit vom 27. bis 31. d. M. in der Kartenausgabestelle; Grünstr. 17, Laden, abzuholen.

Friedrichshagen  . Heute gelangt auf Abschnitt Sch in allen, Lebensmittelgeschäften Schweizerfäse zur Verteilung; auf jede Starte entfallen 90 Gramm zum Preise von 60 Pf.

rung nicht aufgehört, trotzdem die beteiligten Direktoren und Sach fenfter bei den Verkaufsverhandlungen aufs bestimmteste versprochen haben, die Emrichtungen so zu treffen, daß jede gewünschte Strom menge von ihnen ohne weiteres zu beschaffen sei. Als die Gemeinde noch Besizerin des Werkes war, waren keine oder doch nur Eine Bande von Fuhrwerksdieben, die ihre Spezialität schon seit ganz geringe Störungen vorhanden, die meist in fürzester längerer Zeit gewerbsmäßig betrieb, wurde von der Kriminalpolizei rist auch beseitigt wurden. Da die Märkischen Elektrizitätswerfe unschädlich gemacht. An ihrer Spize stand ein Schmied Otto zum Teil als Besigtum der Provinz gelten, wurden bei den Ver­Pießner Unterführer war ein gewisser Ernst von Karlaufsverhandlungen auch Wünsche der Provinzialverwaltung berüd­towsky. Zu den eifrigsten Arbeitern" gehörten u. a. die Arbeiter sichtigt und die Berliner   Konkurrenz auf besonderen Wunsch zum Teil Mar Fahlbusch und Paul und ein Zinfarbeiter Karl Richter. ausgeschaltet. Es scheint jedoch der Einfluß der Provinzialverwaltung Die Häuptlinge der Bande gingen, in guter Kleidung mit dem auf die Direktion der Märkischen Elektrizitätswerke sehr gering zu Eisernen Kreuz   geschmückt, das sie unberechtigt trugen, beobachteten sein, denn sonst würden diese schon längst die an sie gerichteten be-. wo ein Fuhrwert ohne Aufsicht stand, und gaben dann ihren rechtigten Beschwerden so behandelt haben, wie sie behandelt werden Helfershelfern, die immer unauffällig in der Nähe waren, müssen. Die Steuerzahler und Gewerbetreibenden am hiesigen Ort einen Wint. So erbeutete die Bande in Schöneberg   einen leiden durch die Spartheorie des leitenden Direktors großen Schaden, Wagen, der für 7000 Mart Wäsche geladen hatte, an und hat die Provinz hierbei wirklich etwas mitzubestimmen, so sollte einer anderen Stelle ein Fuhrwerk mit einer großen mit einer Abhilfe nicht lange gewartet werden. Ladung Seifenpulver, ferner einen Blumenwagen mit Ladung. Die Diebe hatten es in der Hauptsache auf die Pferde ab- Bankow. Diejenigen Personen, welche auf den Bezugs- und gesehen, die sie Roßichlächtern zum Kauf anboten. Daneben ver Quittungsabschnitt 63 der alten Lebensmittelkarte Kriegsmus bisher. ichmähten sie es aber auch nicht, die Ladungen zu Geld zu machen. nicht erhalten haben und hierfür Sirup wünschen, können, soweit Für diese Sachen fanden sie einen willigen Abnehmer in einem der Vorrat reicht, auf diesen Abschnitt in den nachbenannten Ge­Tischler Karl Siepte, einem bekannten alten Hehler, der nament- schäften 1 Pfund Sirup entnehmen: Gerhardt, Schönholzer Str. 9, lich für die Wäsche Verwendung batte. Auch dieser wurde hinter 2öchel, Berliner   Str. 89, Löchel, Prenzlauer Promenade 189, Schloß und Riegel gesetzt, nachdem fortgesetzte Beobachtungen der Schwabe, Berliner   Str. 53, 3ühlte, Mühlenstr. 30. Der Preis be Kriminalpolizei zur Aufdedung des ganzen Treibens geführt hatten. trägt für 500 Gramm 35 Pf. Es wird hiermit besonders darauf Die Verhafteten betrieben neben ihrer Spezialität auch Handel mit hingewiesen, daß die Kaufleute und Händler nur gegen Abtrennung Brotfarten, gefälschten Bezugscheinen usw. des Bezugs- und Quittungsabschnitts 63 von der alten Lebens mittelkarte die Ware an die Verbraucher abgeben dürfen.

Für 30 000 Mart Seide erbeuteten Einbrecher in der Nacht zu Freitag in der Blusenfabrik von Boy u. Co. in der Wall­ftraße 27. Dieses Grundstück steht bis 7 Uhr morgens unter der Der Siebenerausschuß der Brotfarbengemeinschaft Groß- Obhut eines Wächters. Dann erscheint der Pförtner, der zunächst Berlin   hat in seiner gestrigen Sißung, wie bereits in Aussicht ge- einige Reinigungsarbeiten zu verrichten hat. Während er damit nommen, für die Zeit vom 13. August ab die Portion der Haupt- beschäftigt war, fab er, wie zwei oder drei Männer mit Paketen die brottarte auf 1950 Gramm und die der Zusazkarte auf Treppe herunterfamen, sie vor der Tür auf einen Handwagen luden 450 Gramm festgefeßt. Da die über die bisherige Portion lau- und davonfuhren. Er hielt sie für Angestellte eines Betriebes und find, so wird rechtzeitig bekanntgegeben werden, in welcher Weise waren, die die Blusenfabrik heimgesucht hatten. tenden Karten bereits für die Zeit nach dem 13. Auguſt ausgegeben ließ fie ruhig gewähren. Bald darauf ergab sich, daß es Einbrecher die Bevölkerung in den Besitz der Mehrportion gelangen wird. Die Zufuhren an Frühtartoffeln nach Berlin   haben sich in letzter Zeit so gesteigert, daß in der kommenden Woche die Ra­tion auf 3 fund heraufgefekt werden kann. Für die restlichen 2 Pfund ist wiederum Ersatz in der üblichen Weise durch Brot gewährleistet. Für den Fall, daß die Zufuhren sich wei­ter so heben, wie dies in der letzten Zeit der Fall war, ist vorbehal­ten, auf 2 meitere Abschnitte der Kartoffelkarte bom Freitag, den 3. August ab, evtl. noch ein viertes Pfund Kartoffeln abzugeben. gewinnt. Das Nähere ergeben die Anschläge an den Säulen.

In Anbetracht der in der jebigen Jahreszeit geringen Lege­tätigteit der Hühner und infolge verringerter Zufuhr nach Berlin  fann nach einer Bekanntmachung des Magistrats auf Abschnitt 28 de Eierkarte vom 30. Juli bis 5. August nur 1 Ei abgegeben und entnommen werden. Es ist zu hoffen, daß von Mitte August ab wieder eine bessere Versorgung mit Giern möglich sein wird. Nach einer Bekanntmachung der Zuderversorgungsstelle des Magistrats wird für den August wieder ein Bädchen Süßstoff H- Badung zur Ausgabe gelangen. Der Süßstoff ist in den Drogenhandlungen und in einigen Apotheken, welche sich zum Ver­fauf von Süßftoff bereit erklärt haben, zu erhalten.

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Zur vorgestrigen Versammlung im Lehrervereinshaus, in der Genosse Scheidemann sprach, wird uns noch berichtet, daß nicht nur der Saal bis an die Grenzen des Möglichen gefüllt war, sondern daß auch viele Tausende, die Einlaß gesucht hatten, unverrichteter Dinge wieder umkehren mußten. Das zeigt, daß trotz aller Bemühungen der Unabhängigen" die Partei in Groß Berlin   festen Boden unter den Füßen hat und täglich neuen ge­

Die Bezirksorganisation Groß- Berlin wird sich bemühen, in absehbarer Zeit eine ähnliche Veranstaltung zu bewerkstelligen, um auch denen gerecht zu werden, die diesmal zu kurz gekommen find.

Die Liste derjenigen Personen, welche für das Rechnungs jahr 1917 nach einem Jahreseinfommen von mehr als 420 Mart bis einschließlich 900 Mart beranlagt sind, liegt in der Zeit vom 27. Juli bis 9. Auguſt d. J. im hiesigen Steuerbureau, Wollantstraße 131, während der Dienſtſtunden zur Einsicht öffentlich aus. Gegen die Veranlagung steht jedem Steuer­pflichtigen vorbezeichneter Art binnen einer Ausschlußfrist von vier Wochen nach Ablauf der Auslegungsfrist der Einspruch bei der Veranlagungskommission des Kreises Niederbarnim- West zu Berlin­Pankow, Breitestraße 37, zu. Später bei dieser Behörde oder bei dem Gemeindevorstand eingebende Anträge auf Ermäßigung bezw. Befreiung von der Steuer müssen zurückgewiesen werden.

30. d. Mis. ab bis zum 22. August im hiesigen Rathaus, Zimmer 40, - Die hiesige öffentliche Rechtsauskunftsstelle befindet sich vom zwei Treppen und ist geöffnet Montags, Mittwochs und Freitags, von 7-8 Uhr nachmittags.

Groß- Berliner Parteinachrichten.

Spandau  . In der am 26. Juli stattgefundenen Mitglie derversammlung des Wahlvereins gab der Orts­Kassierer Genosse M. Jahnke den Kassenbericht, aus dem zu Spandau  . Die Haushaltungen der Altstadt, Neustadt, Haken- entnehmen war, daß der Umsatz der Mitgliederbeiträge gegenüber felde, Stresom und Siemensstadt   können die Bezugscheine für Eindem vorigen Quartal erheblich zugenommen hat und der Verein, macheauder jezt einlösen, da die Geschäfte sämtlich mit Suder beliefert find.

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ent­

trob der Gegenagitation der Spartakuffe", gute Fortschritte macht. Ueber den zweiten Punkt der Tagesordnung: Stellung­nahme zur Kreisgeneralversammlung" spinnt sich eine recht lebhafte Debatte. Genosse W. Jahnke ist mit dem Kaiserbesuch nicht einverstanden und glaubt, daß die Re­gierung nicht alles tue, um eine Demokratisierung Deutschlands  durchzuführen. Genosse Stahl schildert in, längeren Ausführun gen die politische Situation und die Haltung der Reichstagsfraktion während der politischen Krise. Deutschland   befinde sich heute mehr Wege, endlich die notwendigen inneren Reformen durchzuführen. Da durfte unsere Frattion nicht auf halbem Wege stehen bleiben, fondern mußte alles unternehmen, damit dem Bolke endlich sein Recht werde. Jeßt sich eigensinnig in die Gde stellen, wäre un­finnig und die Frattion haberecht gehandelt, daß sie ihre Be

Schöneberg. In der Zeit vom Sonnabend, den 28., bis Diens­tag, den 31. Juli, find anzumelden: Pfund eigengrieß oder Pfund Safer fabritate auf Abschnitt Nr. 51 der Nähr­Die Milchkarten für Neugeborene. Die Fettstelle Groß- Berlin mittelfarte; 2 Suppenwürfel auf Abschnitt Nr. 52 der Nähr hat die bisher nicht geklärte Frage entschieden, ob die Milchkarten mittellfarte, 1 rb3wurst auf Abschnitt Nr. 13 der Nährmittel­für Neugeborene von der Gemeinde auszuhändigen sind, in deren farte für Jugendliche.- Ausgegeben werden in der nächsten Woche: Bezirk das Neugeborene zur Welt fommt, oder ob die Gemeinde zur 200 Gramm Teigwaren auf Abschnitt Nr. 44 der Nährmittelfarte, wie je in einem Verteidigungskriege und sei auch auf dem besten Aushändigung der Säuglingskarten verpflichtet ist, in der die 2 Suppenwürfel auf Abschnitt Nr. 45 der Nährmittelkarte. Mutter des Kindes wohnt. Die Fettstelle hat sich für die an zweiter/ Pfund Südfruchtmarmelade auf Abschnitt Nr. 46 der Stelle genannte Möglichkeit ausgesprochen; demgemäß hat die Aus- Nährmittellarte, 200 Gramm Graupen auf Abschnitt Nr. 47 der gabe der Säuglingsfarten nur von der Dienststelle zu erfolgen, in Nährmittelfarte, und 200 Gramm Suppen auf Abschnitt Nr. 48 beren Bezirk die Mutter des Neugeborenen ihre Wohnung hat. der Nährmittelfarte