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Schidial erlitten die britischen Angriffe zwischen Hooge und Sollebeke, wo die vorgehenden Reihen der Engländer durch das flankierende Feuer der deutschen Batterien füdlich des Lys schwerste Berluste erlitten.

Die englischen Angriffe ließen überall die Entschloffenheit des ersten Angriffstages vermiffen. Mühsam und schwerfällig stapften ihre Sturmwellen durch den aufgeweichten Boden vor. Immer wieder gerieten sie in flankierendes Feuer, so daß ihre Kraft und ihr Angriffsgeist gebrochen war, ehe der deutsche Gegenstoß sie mit unwiderstehlicher Wucht traf. Bei der Wiedereroberung der am Vormittage des 31. Juli teilweise aufgegebenen deutschen Stellungen fonnte ein Ueberblick über die erschreckend hohen Verluste gewonnen werden, mit denen die Engländer ihre geringen und jo bald wieder verlorenen Geländegewinne bezahlt hatten. Das Abwehrfeld der Trichterzone ist mit englischen Gefallenen überfät, die oft in dichten Reihen niedergemäht wurden.

Französischer Heeresbericht vom 1. August nachmittags. In Belgien befestigten unsere Truppen nach ihrem gestrigen prächtigen Erfolge unter strömendem Regen die eroberten Stellungen. Der Artilleriekampf hielt an der ganzen Wisnefront an. Destlich von Cerny ermöglichte uns ein fräftiger Gegenangriff, an mehreren Punkten vorwärts zu kommen und etwa 30 Gefangene zu machen. Auf dem linken Maasufer in der Gegend zwischen Avocourt und der Höhe 304 griffen die Deutichen nach mehrtägiger Artillerievor bereitung heute morgen die Stellungen an, bie wir ihnen am 17. Juli entrissen hatten. Der Feind fonnte nur an einige bor­geichobene Grabenstüde unserer ersten Linie herankommen, wo er durch Feuer angehalten wurde. Von der übrigen Front ist nichts zeug ab.

ohne Infanteriegefecht.

doch die stärkste und am unmittelbarsten wirkende Triebfeber. ber großen. Bewegung war, ist doch nicht zu bezweifeln. Das russische Volt ist so start und friegstüchtig wie nur irgend eines, wenn es fich gezivungen fühlt, Krieg zu führen. Was soll es aber von diesem Kriege noch wollen, den es nur als einen bitteren Rückstand der zarischen Regierung, gewissermaßen als lästiges Erbe emp. findet, und der, weil er nicht einmal mehr als Verteidigungskrieg gedeutet werden kann, jeden Sinn verloren hat! Auch anderwärts cegt sich die Friedenssehnsucht des Volkes mächtig, aber sie ist gea bunden durch den Verteidigungszwang, während der russische Sol­dat in den letzten Monaten deutlich vernahm, daß er aus seinem Herzen feine Mördergrube zu machen brauche, weil niemand sein Land und auch niemand seine eben errungene Bürgerfreiheit ecnst lich bedroht. So hat sich denn der Friedenswille der russischen Armeen zeitweilig in den erstaunlichsten Formen fundgeben dürfen, und es mag dann eine furchtbar saure Sophistenarbeit gewesen sein, die Armee, die es laut ausgesprochen hatte, daß sie auch teine Gefangene des englischen Imperialismus sein wolle, wieder zum Krieg, und sogar zum Angriffstrieg zu befehren. Die Befehrung ist denn auch danach ausgefallen, und das Sophisma, auf das sich Kerenskis Offensirgedanke gründete, hat sich nur tragfähig ec­wiesen für ein paar furze Stunden der Erfolgsekstase, um sofort zusammenzubrechen, als die Prüfung des Gegenangriffs und damit die Ernüchterung heraufzog. Die ruffische Revolution hat bei Tarnopol die Lehre empfangen, daß jede Boltsbewegung das Gesetz ihres Handelns aus dem Geiste empfangen muß, aus dem sie ge­boren ist.

Die Kosten der Fleischzulage.

Die Aufwendungen des. Reichs für die Fleischsonderzulage be laufen sich bisher bereits auf etwa 600 Millionen Mark, so das monatlich ein ungefährer Betrag von mehr als 100 Millionen Mark in Betracht kommt.

Die Erhöhung der Personentarife.

Mit

Am 1. Januar 1918 sollte bei den deutschen Eisenbahn. verwaltungen die Erhöhung der Personentarife einschließlich der neuen Gepäd- und Schnellzugsgebühren eingeführt werden. Rücksicht auf das Haushälterische Umgehen mit Material ist diese Er­höhung auf den 1. April 1918 verschoben worden.

Bundesratsarbeit.

In der gestrigen Bundesratsfißung gelangten zur Annahme: der Entwurf einer Bekanntmachung über den Bedürfnis. nachweis für Schauspielunternehmungen, der Ent-. wurf einer Bekanntmachung über Fristen im Sinne des§ 49 Absatz 3 der Gewerbeordnung, der Entwurf einer Bekanntmachung über Angestelltenbersicherung während des Krieges, der Entwurf einer Verordnung über den Verkehr mit Stroh und Sädjel, der Entwurf einer Bekanntmachung über den privaten ge­merblichen und kaufmännischen Fachunterricht und der Entwurf einer Bekanntmachung über die Veranstaltung von Licht­ſpielen.

Ribot- Krise.

Renaudel interpelliert.

gestern, wie Lyoner Blätter berichten, große Unruhe. Bern , 2. Auguft. Die französische Kammer zeigte Ribot wurde hiervon benachrichtigt und traf mit Bainlève im Barlament ein. Sofort nach der Ankunft Ribots erklärte Renaudel, er wünsche die Regierung über ihre allgemeine Politik so schnell als möglich zu interpellieren. Ribot er­wiberte, er fei bereit, die Interpellation auf heute ansesen

zu melden. Hauptmann Guynemer schoß das 50. deutsche Flug die Vorgänge von Tarnopol ein Lehrkursus, der ihnen, wenn sie Aber auch für Rußlans Bundesgenossen und Vormünder sind Bom 1. August abends. Jn Belgien jegen unsere Truppen nicht allzu verstodt find, Erkenntnis einpauten muß. Sie sehen bei dauerndem Regen die Befestigung der eroberten Stellungen nun förmlich wie durch ein Vergrößerungsglas die Struktur ihrer fort. Nördlich der Aisne Tätigkeit der beiderseitigen Artillerie, eigenen, auf rein medanijdem Wege erzeugten und dabei doch bor allem im Abschnitt von Craonne- Hurtebise. Bestlich von ihre eigenen Reihen verheerenden Offensiverfolge. Was können Gernh haben die Deutschen verschiedene Male angeriffen. Wir folche Siege wie die bei Arras und am Chemin- des- Dames wert baben sie aber überall zurückgeschlagen und abermals breißig Gesein und für die Entscheidung bedeuten, wenn auch eine Armee, fangene gemacht. Auf dem linken Ufer der Maas hat der Feind in der Gegend des Walbes von vocourt und der obe 804 mie die heutige ruffische, bei gleicher Dynamik ihrer Angriffs feine Angriffe nicht erneuert. Anf bem rechten Ufer Artilleriekampf mittel fie in gleicher Weise zu erzielen bermag? Gine Armee, bie dann, wenn es gilt, die in der gegenwärtigen Kriegsphase ent­zu lassen. Ausführlicher englischer Heeresbericht vom 1. August. Es reg- schieben schwierigere und härtere Rolle des Verteidigers zu über­nete den ganzen Tag über. Durch eine erfolgreiche örtliche Unternehmen, so böllig versagt! Es gibt keine wicksamere Ergänzung Buisson wegen der Schiffahrtspolitik der Regierung, wobei Anläßlich der Erörterungen über die Interpellation nehmung an unserer neuen Schlachtfront ist unsere Zinie an der der Kriegszielformel des Deutschen Reichstags wie diese Schlacht die einfache Tagesordnung mit 200 gegen 157 Stimmen an­Straße von Billebefe nach 3andvoorde ein wenig vor- bei Tarnopol , nichts mahnt so eindringlich zum raschen Verständi­geschoben worden. Am linken Flügel unseres Angriffes gewannen gungsfrieden wie fie, weil nichts so drastisch beweist, wie vernunft. genommen wurde, schreiben, um ani" und" Journal unfere Alliierten auf dem Ostufer des fertanals weiter los es ist, noch länger die Entscheidung mit Waffengewalt zu suchen. nicht mehr. Renaudel schreibt, er wisse nicht, wie sich die du Peuple": Die Regierung befize eine Kammermehrheit. Gelände. Nachts wurden gegen unsere neue Stellung östlich und nordöstlich von Ypern zwischen Westhoek und St. Julien von Kleine Kriegsnachrichten. Abstimmenden verteilten, aber man sehe, daß frühere Minister starten feindlichen Kräften heftige Gegenangriffe unternommen. und Ministerpräsidenten bei den Zwischenrufen der Sozia Unsere Truppen widerstanden erfolgreich den wiederholten feind- Die österreichischen Regierungsschwierigkeiten. Die Christlich listen ostentativ Beifall spendeten. Auf jeden Fall lid en Versuchen, uns von einer wichtigen Stellung auf dem hoch- soziale Vereinigung des Abgeordnetenhauses hat einen Beschluß gelegenen Gelände, das wir gestern in dieser Gegend genommen gefaßt, in dem erklärt wird, bie Partei sei gerne bereit, die Re- feien die Stimmenthaltungen so zahlreich, daß sie auf eine hatten, zu vertreiben. Aber unter dem Druck der feindlichen An- gierung zu unterſtüßen doch feien gegenwärtig die Grundlagen berwirrte und unsichere Lage und auf parlamen­griffe und nach hartnäckigem Kampf wucden wir gezwungen, unsere für den Beitritt der Partei zum Kabinett nicht gegeben. tarisches Unbehagen schließen ließen, das Tag für Tag zu­vorgeschobenen Truppen aus dem Dorfe St. Julien zurückzu­Die französische Kammer hat einen Gefeßentwurf angenommen, nehme. Journal du Peuple" schreibt: Die Zahl der Stimm­ziehen. Besonders erbittert wurde um den Besitz des Dorfes West- der die Regierung ermächtigt, nach Verständigung mit den ver- enthaltungen ist ungeheuer; sie dürfte 200 betragen. Un­hoet gekämpft, dessen westlichen Rand unsere Truppen jest halten. bündeten Regierungen in Frankreich ansässige militär- fere Regierung ist sehr krank. Heute nachmittag griff der Feind wieder bei der Eisenbahn peenpflichtige Staatsangehörige der verbündeten Roulers an. Bei einem zweiten Angriffsverfuch gelang es 2änder, die ihrer Militärpflicht noch nicht genügt haben, ins ihm, in unsere borgeschobene Stellung auf schmaler Front einzu­dringen. Der Kampf ist noch im Gange.

Die Zahl der gestern von den britischen Truppen gemachten Gefangenen übertrifft, soweit bis jest betannt, 5000, darunter 25 Offiziere. Außerdem wurden ein paar Kanonen und eine An­zahl Maschinengerehre und Grabenmörfer erbeutet, aber die ge­nauen Bahlen fönnen nicht festgestellt werden.

Gestern blieben, obgleich das Wetter das Fliegen fast unmöglich machte, unsere Flugzeuge den ganzen Tag über in Fühlung mit unferer vorgehenden Infanterie. Auch wurden feindliche Flug­plate, Transporte und Infanterie mit Bomben und Maschinen­gemehrfeuer erfolgreich angegriffen. Die wenigen feindlichen Flug­ceuge, die zu fliegen versuchten, wurden angegriffen und sechs ab= geideisen. Drei unserer Apparate werden bermißt.

Die Zahl der im Juli gemachten deutschen Gefangenen ist 4039, darunter 88 Offiziere. Diese 3ahl schließt die Gefangenen ein, die bei den gestrigen Unternehmungen gemacht wurden und die Gammelstationen um 6 Uhr abends erreicht hatten. Das erbeutete Gerät schloß 8 Feldgeschütze, 53 Maschinengewehre und 32 Graben­mörjer ein.

eereinaustellen.

redens Lloyd Georges der bekannte Jrenführer O'Brien sich ge­Auf der Jrenkonferenz ist bekannt geworden, daß troß des Zu­Nationalisten führer, die nicht die Interessen des Volfes weigert hat, an der Versammlung teilzunehmen, weil dort die vertreten, die auptrolle spielten und die Regierung seinen Vorschlag, eine Boltsabstimmung zu veranstalten, abgewiesen habe.

Michaelis gegen Nervosität.

Der Reichskanzler hat in Dresden einem Vertreter der dortigen Neuesten Nachrichten" eine Unterredung gewährt und in dieser folgendes ausgeführt:

Letzte Nachrichten.

Um die Einheit der norwegischen Sozialdemokratie. Die Arbeitertagung, die am 28. und 20. Juli in Trondjem abge­Stockholm, 2. August. ( Eigener Drahtbericht des Vorwärts".) halten wurde, hat in der Militärfrage eine Entschließung zugunsten Der direkten Aftion, d. h. der Dienstverweigerung gefaßt. Die norwegische Parteileitung hat nun zur Erhaltung der Parteis einheit eine gemeinsame Beratung mit ben Gewerkschaften ein­berufen.

Die Opposition gegen Henderson. melbet aus London : Henderson teilte in feiner Rebe im Unter­Rotterdam, 2. August. Der Nieuwe Rotterdamsche Courant" " Der größte Fehler, der gemacht worden ist, heißt Nervo hause noch mit, daß die Versammlung in Paris , der er beiwohnte, fität. Die innerpolitischen Stämpfe in der legten Amtszeit des das Datum für die internationale Konferenz in Stockholm abge­Herrn v. Bethmann Hollweg sind von den verschiedensten Seiten ändert habe, um den amerikanischen Arbeitervertretern den Besuch leider mit einer Nervosität geführt worden, hinter der unsere der Konferenz zu ermöglichen." Daily Telegraph " bleibt bei seiner Feinde, ja auch Neutrale, nichts anderes vermuteten Opposition gegen die Reise Hendersons nach Paris und gegen die als wäche.

Die Lehre der Schlacht von Tarnopol . s Jugleich it bie tieben sich njut, Ronferenz in Stockholm . Morningpoſt" schweigt. Times" be­

Von unserm Ariegsberichterstatter Hugo Schulz . Ende Juli 1917.

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Das bisherige Ergebnis der für die verbündeten Waffen so fiegreichen Schlacht bei Tarnopol ist dieses: Die elfte russische Armee in voller Auflösung; die siebente russische Armee( General Bieffowicz) im Rückzug, um der von der Bahnlinie Kozowa- Tarno­pol her drohenden Umfassung zu entrinnen; die südlich des Dnjestr operierende achte russische Armee, die bis vor einigen Tagen von General Kornilow befehligt wurde, in Gefahr, ihren Anschluß, an den rechten Nachbar zu verlieren. Man wird staunen, wenn man cinmal erfahren wird, mit welch geringen feither allerdings er­heblich verstärkten Kräften der eigentliche Angriffsstoß durch­geführt wurde, der ja auch zunächst nichts anderes bezweckte, als den Wiedergewinn verlorener günstiger Stellungen eine soge­nannte Rorrettur. Ein Musterbeispiel hierfür bot der erfolgreiche Gegenschlag unserer Karsttruppen, der den Schlußakt der zehnten Isonzoschlacht bildete und die ganze italienische Offensive nicht nur um ihren färglichen Ertrag brachte, sondern böllig ad absurdum führte. Er erwies nämlich in nachdrücklichster Weise, wie bedeu­tungslos für den weiteren Verlauf die seit den Sommekämpfen so typischen Anfangserfolge der lediglich auf die gesteigerte Aus­nüßung mechanischer Kampfmittel und ihres Drudes gegründeten Durchbruchsangriffe sind und wie sie obendrein augenblidlich ver­loren gehen, wenn sich der Verteidiger in die Lage bringt, den Spieß umzudrehen. Der Scheinerfolg des Angreifers hat nämlich von Haus aus die Kehrseite, daß er in die gegnerische Front einge­brochene Truppen aus guten Dedungen in offenes Gelände über­sett, in dem sie sich zunächst nur notdürftig eingraben können und mehe ihnen, wenn dann das grausame Trommelfeuer zur Ab­wechslung einmal auf ihre Häupter niederprasselt!

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die in Wirklichkeit wohl bei allen Kulturmenschen und Kultur- merkt, daß Henderson seine Haltung aus Rücksicht für Ruziand ge­völkern gleich groß ist, wiederholt in einer Weise bekundet ändert habe, und fügt sich, wenn auch mit Widerstreben in die worden, die jedenfalls, wenn auch durchaus irrtümlich, von neue Lage." Daily Chronicle" und" Daily Rems" treten f Feinden und Neutralen als ein Symptom unserer Schwäche gegen die Personen auf, die mit ihrer Opposition die englisch­ausgelegt wird. Wir sind, gottlob, start, was wir in drei Jahren, russischen Beziehungen erschwerten. glaube ich, hinreichend bewiesen, und werden, das halte ich für Romfahrt der Sovjetvertreter. meine, für unser aller, auch der Presse, nächste Aufgabe, den über­zeugenden Beweis zu führen haben, daß wir zwar leider vortreter des Arbeiter- und Soldatentats Donnerstag von Paris in Bern , 2. August. Secolo" erfährt aus Rom , daß die Ver­übergehend nervös, aber nie geschwächt waren, wir sind nach innen und außen so fräftig und gesund Italien eintreffen. Sie werden mit Vertretern der Reform­wie je, wir werden fortfahren in unseren Bestrebungen, zum sozialisten und der offiziellen Sozialisten Besprechungen haben. Frieden zu gelangen, aber die früheren Fehler nicht wiederholen. Ich bin herzlich bereit, jede Gelegenheit zu einem ehrenvollen Russische Erklärung gegen Michaelis. Frieden zu ergreifen. Darauf hat unser Volt, das in drei Jahren Petersburg, 31. Juli,( Petersburger Tel.-Ag.) Im Hinblic llnerhörtes gelitten und ertragen hat, unbedingten Anspruch. auf die heute von den Blättern veröffentlichte Erklärung, die der. Unerwartet fönnen jeden Tag neue Ereignisse beutsche Reichskanzler Vertretern der deutschen Presse unferen auf Stärke gegründeten willen zu gegenüber abgegeben hat, und in der unter anderem Erklärungen er­ehrenvollem Frieden in Tatsachen umsegen,

aber es gilt auch hier wie stets: Die Verhältnisse sind stärker wähnt sind, die der Minister des Aeußeren Terestschen to getan als die Menschen und ihre Absichten." Den Ereignissen müssen haben soll, hält es der Minister des Aeußern für unerläßlich, aufs wir unsere Politik anpassen. Jetzt gilt es unter Vermeidung allerentschiedenste die von Michaelis dem russischen Minister des jeder Nervosität die Gegner von der ungeminderten Kraft Aeußeren zugeschriebenen Erklärungen über die Ziele, die Frank­Deutschlands zu überzeugen, daß die Spekulation auf unsere reich angeblich in diesem Kriege verfolgt, in Abrede zu vermeintliche Schwäche aus ihrer Berechnung ausscheidet. Die stellen. Der russische Minister des Aeußeren hat keine Pro­gesamte Presse muß in deutschen Lebensfragen mit der Regierung teste formuliert und hat der französischen Regierung keine gehen. Im einzelnen mag der politische und Barteistand besonderen Erklärungen abgegeben, außer der allgemeinen Er­punkt noch weit vom anderen entfernt sein. Das Ziel dieieš Strieges, einen baldigen ehrenvollen Frieden, fördert jeder, der sich flärung der Vorläufigen Russischen Regierung über die Kriegsziele, in seinem Birken in der Deffentlichkeit tagtäglich sagt: Im die am 18. Mai allgemein zur Kenntnis gebracht worden ist. Diese Großen einig und ohne Nerbosität!" Erklärung, die freundliche Aufnahme fand, wird Gegenstand einer gründlichen Prüfung auf der interalliierten Ron. feren 3 sein, die demnächst stattfinden soll.

Dazu gibt die Streuzztg." folgenden Kommentar:

In Dresden hat der Kanzler fich zu dem Hauptschriftleiter der dortigen Neuesten Nachrichten" in einer Weise ausgesprochen, die auf eine scharfe Kritik an dem Berhalten der Reichstags­mehrheit hinausläuft... 3war hat der Kanzler nach demt uus vorliegenden Bericht die Reichstags mehrheit als folche nicht genannt und vermieden, seinen Vorwürfen eine bestimmte Spise zu geben. Dennoch ist nicht zweifelhaft, wer durch fie getroffen wird.

Ganz in demselben Sinne meint Graf Reventlow in der ,, Deutschen Tagesztg.":

Die neuliche Unterwürfigleitsresolution der sogenannten Mehr­heit des Reichstages ist, abgesehen von der zielbewußten Sozial demokratie, lediglich eine Ausgeburt der Nervosität und sicher in jeder Hinsicht als ein größter Fehler" zu betrachten.

Kornilom Oberbefehlshaber.

Petersburg, 1. August. ( Reuter.) Brusfilom hat der. provisorischen Regierung seine Entlassung angeboten. Kornilow wurde zum Oberbefehlshaber über die russische Armee er­nannt. Tscheremisow, der bisher die 8. Armee befehligte, wird Oberbefehlshaber an der Südwestfront

Dienstpflicht der Entente- Bürger in Amerika . Washington , 2. August. ( Reuter.) Der Senat hat einen Antrag angenommen, der dahin geht, den Präsidenten zu Unterhandlungen mit den Alliierten über die Anwendung des Dienstpflichtgefeßes auf die in Amerika ansässigen Untertanen aus den alliierten Ländern aufzufordern.

Es galt offenbar auch diesmal zunächst nur, die russische Offensive ad absurdum zu führen; die Beweisführung ist aber weit über sich hinausgediehen. Die ganze, in sich so widerspruchsvolle Kriegspolitik des revolutionären Rußland ist zusammengebrochen und mit ihr die ganze Kriegspolitik der Entente, deren eigensinniges und erkenntnis loses Festhalten an Erwartungen, die sich offen­fundig nie erfüllen tönnen, heute allein noch die Fortdauer des Nebels verschuldet. Es ist ein tragisches Verhängnis, daß die Männer der russischen Revolution, indem sie einen Ausweg aus dem verstrickenden Didicht des Weltkrieges fuchten, just den Kriegs­pfad betraten und die Offensive ergriffen wider einen Gegner, der Die zielbewußte Sozialdemokratie ist dem Grafen Re mit offenkundiger Absicht Gewehr bei Fuß gestanden hatte zu einer ventlow dafür dankbar, daß er ihr ihre guten Nerben attestiert. Zeit, wo ihm mühelos Erfolge wintten. War es den Bestegern des lleber den Vorwurf, topflos gehandelt zu haben, mögen sich zarischen Imperialismus wirklich so unmöglich, sich aus den Ver- nun die übrigen Mehrheitsparteien mit der konservativen Arbeitslosenkundgebung in Helsingfors. schlingungen des englischen Imperialismus zu lösen, daß ihnen Presse auseinanderseßen. Ebenso muß es dem Reichskanzler Stockholm , 2. August. ( Eigener Drahtbericht des Vorwärts".) nichts anderes mehr übrig blieb, als sich mit ihren Taten in überlassen bleiben, ob er sich dauernd gegen die Reichstags- Vor dem Landtag in Helsingfors fand gestern eine Rundgebung von schreienden Gegensatz zum Geifte ihrer Revolution au scßen? Daß mehrheit ausspielen lassen will, wie das in der Presse der Arbeitslosen statt. Man schäßt die Zahl der Teilnehmer auf 6000. der Friedenswille dem russischen Volte zwar nicht die einzige, aber Rechten jest täglich geschieht. Der Landtag beschloß die Vornahme von Notstandsarbeiten.