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Witterungsübersicht vom 6. Juni.

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50 G. 4° R.)

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Hell mit dem jüngsten Rinde allein in den Räumen an, während die Schläfe. In der Metalldruckwaaren- Fabrik von Heber, gaben durch Bernehmung der Gendarmen Beweis zu erheben sich der Mann auf der Suche nach Arbeit befand. Frau Hell bat den Ritterstr. 77, brach Feuer aus, das auch das darüberliegende und beantragt, ihn nicht nur freizusprechen, sondern auch die Beamten, ihre draußen spielenden Kinder für den Auszug um- Stockwerk ergriff und erheblichen Schaden verursachte. Außer nothwendigen Auslagen, die ihm erwachsen kleiden zu dürfen und lief fort, um sie zu rufen. Bei ihrer dem fanden im Laufe des Tages noch zwei kleine Brände statt. find, der Staatstaffe aufzuerlegen. Zu seinen Rückkehr fand sie die Wohnung verschlossen und ihre in einem angenehmeren Erinnerungen aus seiner Anwaltspraxis gehöre die Thatsache, daß nicht ohne seine Beihilfe im Bezirk des Land­gerichts Berlin II der Grundsatz Geltung erhalten, daß einem Angeklagten, dessen Unschuld erwiesen, auch die nothwendigen Auslagen zu ersehen seien. Solch' Angeklagter sei er. Das Ge­richt erkennt nach längerer Berathung nach dem An­trage des Angeklagten. Durch die Beweisaufnahme sei der Inhalt der Anflage nicht bestätigt. Weshalb E forderte der Staatsanwalt oder Oberstaatsanwalt auf, gegen Stadthagen   Strafantrag zu stellen? Wir wünschen dem Genossen, daß sein nächster Anklagetag" denselben Erfolg habe: am 13. d. Mts. hat Stadthagen   sich wegen zwei Be­leidigungen desselben Bürgermeisters, wegen angeblichen Hausfriedenbruchs und Be­wegen sieben angeblicher leidigungen vor der Berliner   Straffammer zu verantworten. Die böse Sieben" hat er sich als Vertheidiger in den bekannten Prozessen Peus, Fritsche und Matthies zugezogen. Beleidigt sein follen alle Richter des Landgerichts und Amtsgerichts zu Magde­ burg  , der erste Staatsanwalt und einige andere ebenda, sowie der Bürgermeister zu Staßfurt  .

Swinemünde  Hamburg  Berlin  

Kinderwagen liegende jüngste Tochter war auf den Hausflur hinausgeschoben worden. Der Frau blieb nichts übrig, als mit ihren Kindern auf der Straße die Rückkehr des Mannes abzu­warten, sich aber, als der Erwartete bis 83/4 Uhr nicht ein­getroffen war, nach der Wache des 4. Polizeireviers mit der Stationen. obdachlosen Schaar zu begeben. Die Polizei war der vorgerückten Zeit wegen nicht mehr in der Lage, die Familie im städtischen Asyl unterzubringen, und ein Schußmann machte sich mit dem inzwischen ingetroffenen Familien Oberhaupt dem nach in der Werftstraße wohnenden Hauseigenthümer auf und erwirkte auch die schrift­liche Erlaubniß, daß die Familie Hell für die Nacht in die inne­gehabten Räume zurückkehren dürfe. Obgleich man nun an nehmen kann, daß der Verwalter die Handschrift des Hauswirths tennt, obgleich ferner ein Schuhmann die Genehmigung bestätigte, war Neumann doch hartherzig genug, den armen auf der Straße schlafenden Würmern den Eintritt zu verwehren, bis er selbst bei dem Eigenthümer die Richtigkeit festgestellt hatte. So wurde es nach Mitternacht, bis auf polizeiliche Verwendung die Familie wieder ihren Einzug auf wenige Stunden halten fonnte. Dienstag haben dann die Unglücklichen in dem Hause Paulstr. 33 ein neues Heim gefunden.

Am

Aus dem Nixdorfer Krankenhause. Seit etwa 3 Wochen befand sich der schwer erkrankte, bejahrte Arbeiter Springer im Rigdorfer Gemeinde- Armenhause. Da ihm dort aber keine ärzt­liche Hilfe zu theil wurde, so wollte er am vergangenen Freitag das Gemeinde- Krankenhaus aufsuchen. Von mehreren mitleidigen Kindern hilfreich unterstützt, schleppte sich der Kranke bis zur Treptowerstraße, wo er unsern Genossen, Gemeindevertreter Fricke um Fürsprache in dem nahen Krankenhause bat. Da Fricke den Zustand des Kranken für sehr bedenklich hielt, gab er dem Springer den Rath, sich immer nach dem Krankenhaus zu be geben, er tomme sofort nach. Dies geschah auch, als aber Fricke den Hof des Krankenhauses betrat, sah er zu seinem Schrecken, daß der Kranke eben von zwei handfesten Kranken­wärtern in wenig sanfter Weise an die Luft gesetzt wurde. Man hatte im Gemeindekrankenhause einfach teine Luft, den Pa­tienten aufzunehmen, sondern suchte sich desselben auf die ge­schilderte Weise zu entledigen. Da Springer nicht imftande war weiter zu gehen, so machte sich Fricke auf, um nach dem Amts­hause zu eilen und den Vorfall zur Anzeige zu bringen, nahm hiervon jedoch Abstand, als er in der Nähe des Krankenhauses den Leiter desselben, Dr. Horneffer, traf, dem er die Sache vor trug. Auch dieser hatte zunächst feine große Lust, den Kranten aufzunehmen, da aber Genosse Fricke mit Entschiedenheit darauf drang, mußten die Krankenwärter schließlich den an die Luft be­förderten Kranten wohl oder übel hereinholen. Genosse Fricke wird den Vorfall in der Gemeinde- Vertretung zur Sprache bringen. Drillinge hat vorgestern die Frau des Droschkenkutschers Ernst Thomas in der Stendalerstr. 7, Quergebäude 3 Treppen, geboren. Die Ehe war schon vorher mit Kindern reichlich gefegnet. Die Frau hatte deren nicht weniger als elf, von denen allerdings nur drei leben. Die jetzt zur Welt gekommenen Drillinge sind träftig und gesund. Die Eltern sind sehr unbemittelt.

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Wiesbaden  . München  Wien  

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Haparanda  Petersburg Cort. Aberdeen  Paris  Witterung in Deutschland   am 6. Juni, 8 1hr Morgens. Nachdem auch im Laufe des gestrigen Tages zahlreiche Regenfälle herniedergegangen sind, welche Nachmittags in Karls ruhe und Mülhausen   i. E. von Gewittern begleitet waren, haben die Niederschläge einstweilen zwar aufgehört; doch ist das Wetter veränderlich geblieben und im allgemeinen herrscht noch be­wölfter Himmel vor. Die südwestlichen Winde haben an Stärke wieder abgenommen. Die Temperaturen sind im Westen etwas gesunken, im Osten gestiegen; die höchste Morgentemperatur meldet München   mit 20 Grad Celsius.

Wetter- Prognose für Donnerstag, den 7. Juni 1894. Ein wenig tühleres, zeitweise heiteres, vielfach woltiges Wetter mit etwas Regen und mäßigen südwestlichen Winden. Berliner   Wetterbureau.

Gerichts- Beitung.

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Plößensee beschäftigten gestern die erste Strafkammer am Land­Durchstechereien im Berliner   Bentralgefängnisse am gericht II. Wegen Diebstahls bezw. wegen Beihilfe dazu waren der Reisende Ernst Emil Wilhelm Schulze  , der Kaufmann May Fiedler und der Arbeiter May August Queitsch, sämmtlich aus Berlin  , angeklagt. Die Angeklagten hatten während des vorigen Jahres längere Gefängnißstrafen zu verbüßen. Dem Schulze war es gelungen, von den in der Anstalt gefertigten Waaren vier Paar neue Strümpfe, zwei Paar Lederpantoffeln, mehrere Paar gestrickte Unterhosen und diverse Scheuerlappen an sich zu bringen. Diese Gegenstände wollte er gelegentlich mit Hilfe eines Geschäftskutschers in die Freiheit und dann nach feiner Wohnung bringen lassen. Dazu brauchte er die Ver­mittlung eines Ralfaftors. Er wandte sich zunächst an einen gewiffen Engelmann, der indessen seine Mithilfe ablehnte. Mehr Glück hatte Schulze bei dem Kalfattor Queitsch, der die Kom­misfion übernahm. Engelmann verrieth jedoch die Sache dem Oberauffeher, der die gestohlenen Sachen theils auf dem Lampen boden, theils in einer Belle versteckt fand. Da Queitsch angab,

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daß

geblicher Beleidigung des Bürgermeisters Wagner zu Zieben- unter Anklage gestellt, doch gelang ſeinem Vertheidiger, Rechts­Nachklänge aus der Reichstagswahl 1890. Wegen an- daß ihm Fiedler die Packete übermittelt habe, wurde dieser mit walde hatte sich gefſtern Genoffe Stadthagen   vor dem anwalt Dr. Schwindt, der Nachweis, daß sein Klient weder von Schöffengericht zu Bernau   zu vertheidigen. In einer Wähler- dem Diebstahl, noch von dem Inhalt der Backete Kenntniß hatte. versammlung zu Cante am 27. Februar 1890, foll nach Be- Fiedler wurde daher freigesprochen. Queitsch wurde mit einem hauptung der Anklage der Angeklagte geäußert haben: gegen bestraft. Beonat und Schulze mit sechs Monaten Gefängniß den Bürgermeister zu Liebenwalde   habe ich Anklage er heben lassen, er wird in den nächsten Tagen verantwortlich vernommen werden." Stadthagen   erwidert hierauf: über diese schweren Diebstahls erschien vorgestern vor der VII. Straf Wegen 12 Presfohlen! Unter der Anklage des Beschuldigung bin ich zum ersten Male erst etwa drei Jahre tammer die verebelichte Kaufmann St. Die in der Holzmarkt­nach dem Vorfall vernommen worden. Die Aeußerung fann straße wohnende Frau des Schuhmanns Walther merkte seit ich in der zur Anklage stehenden Form, die übrigens auch keine längerer Zeit, daß von ihrem Boden Preßkohlen verschwanden. Beleidigung darstellen würde, nicht gebraucht haben, da es Eines Tages fehlten sogar 200 bis 300 Stück auf einmal. Die meinem strafprozessualem Gefühl zuwider laufen würde, zu be- Kohlen waren sämmtlich mit der Marke Marie" gezeichnet. haupten, jemand, der bereits angetlagt ist, solle Frau Walther hatte keinen bestimmten Verdacht, bis die in dem­folgender. In Lanke wurde eine Wählerversammlung abgehalten, theilte, daß sie soeben in der gemeinschaftlichen Küche, welche verantwortlich vernommen werden. Der Sachverhalt war selben Hause wohnende Frau Zeiß bei ihr erschien und ihr mit­die von meinen Gesinnungsgenossen einberufen war. Uns wurde sie mit Der Sargkrieg in Erkuer. In unserem Vorort Erkner   auf dem Wege nach Lanke mitgetheilt, daß konservativ sich die bemerkt habe, der Angeklagten benutte, lettere mit Kohlen mit der Bezeichnung Ilse" liegen sich die Sargfabrikanten in den Haaren; die dortige nennende Leute sich verabredet hatten, die Versammlung zu gefeuert habe, eine Marke, die sie die sie auch führe. auch führe. Nun­Lokalzeitung bringt in ihren letzten Nummern folgende geschmack- sprengen und die Sozialdemokraten zu verbauen. Der Vorsitzende, mehr warf Frau Walther den Verdacht auf die Angeklagte, volle Anzeigen: Weber Schöder, betonte deshalb, daß jeder volle Redefreiheit daß sie die ihr gehörigen Kohlen ,, Marie" auch genommen haben Nr. 1. Tausend Mark demjenigen, welcher mir nachweist, erhalten würde, daß aber Unterbrechungen der Redner unter- müßte, zumal fie bei einem Besuch, den sie der Angeklagten daß ich zur Zeit nicht das größte Lager von Särgen aller Art bleiben mögen. Kaum hatte jedoch der Vortragende, ein Maurer, wenige Tage vorher gemacht, bemerkt hatte, daß in deren Kloset habe. C. H., Tischlermeister. Darauf erfolgt eine Gegen- feinen Vortrag begonnen, so wurde er durch lärmende, brüllende, raum ein größerer Posten Kohlen mit der Marke Marie" auf­annonce Nr. 2: Gut gebrüllt, Löwe! Woher 1000 m. nehmen gemeine Zurufe und Schimpfworte, insbesondere von einem gestapelt war. Die beiden Frauen verschafften sich einen Schlüssel und nicht stehlen?" Flugs antwortet darauf G. H. unter Lische aus, unterbrochen, an dem der Amtsvorsteher Seeger, zu dem Voden der Angeklagten und machten nun die Entdeckung, Nr. 3: 2000 Mark Belohnung demjenigen, der nachweisen einige Gutsbesitzer tann, wer am meisten Schulden auf Särge hat." einige bewaffnete Leute daß dieser Schlüssel auch zum Boden der Frau Walther paßte. in Jägeruniform saßen. Warum kommt denn Stadt Sie eröffneten den St.'schen Boden und fanden hier zwölf In Treptow   wurde am Montag die Leiche eines etwa ein- hagen nicht? Der ist wohl zu feige? Der faule Jude, Preßkohlen mit der Marke Marie" in einein Winkel jährigen feingekleideten Knaben in der Nähe der Bade- Anstalt Unsinn, Blech und dergleichen konservative Schlagworte" vor. hr wurde nun nun gegen Frau St. Anklage wegen aus der Spree   gezogen. Die Polizei muthmaßt ein Verbrechen. Schwirrten durch den Saal, so daß der Vortragende nach etwa Diebstahls mittels Nachschlüssels erhoben. Die Angeklagte berief 2 Minuten den Vortrag abbrach. Der Lärm legte sich erst, als sich auf einen von ihr namhaft gemachten Kohlenhändler dafür, leber bedenkliche Wirknugen der offenen Wagen, der Vorsitzende wiederholt die Ruhestörer aufforderte, das Lotal daß sie von diesem Kohlen mit der Marke Marie" bezogen habe. welche die Große Berliner   Pferdebahn- Gesellschaft im Sommer zu verlassen, wenn sie sich nicht anständig betragen tönnten, und Der betr. Händler bestätigte dies jedoch mit der Einschränkung, einstellt, weiß eine Lofalforrespondenz zu melden: als ich, dessen Anwesenheit nicht vermuthet war, das Wort er- daß dies vor mehreren Jahren geschehen sei. Da dieser Zeuge Seit Schaffung der Sommerwagen hat die oben erwähnte hielt. Zu Beginn meiner Ausführungen wies ich darauf hin, gleichzeitig bekundete, daß die Kohlenhändler in der dortigen Gesellschaft infolge zahlreicher Unglücksfälle bei dem Schaffner: daß Jeder nach seiner Ueberzeugung wählen müsse, Stimmen Gegend die Marke Marie" überhaupt nicht führen, so hielt der Personal bedeutende Zahlungen für Kurtosten refp. Unfallrenten fauf und Wahlbeeinflussungen, wie sie bei der Hauptwahl Staatsanwalt den schweren Diebstahl für erwiesen und beantragte zu leisten gehabt, jetzt hat auch ein Passagier Klage wegen eines massenhaft seitens Konservativer ausgeübt seien, seien strafbar. 3 Monate Gefängniß. Rechtsanwalt Dr. Haase auf einem Sommerwagen erlittenen Unfalles angestrengt. Der Das sozialdemokratische Wahlkomitee fordere Jeden auf, derartige führte dagegen aus, daß der Indizienbeweis, der schließ­Kläger, ein Herr W., stürzte im vorigen Jahre am Andreasplatz Gesetzesverlegungen zu seiner Kenntniß zu bringen, damit er das lich auf jeden anderen Hausbewohner, bei welchem beim Abspringen vom offenen Wagen, gerieth unter die Näder Material bei einem eventuellen Wahlprotest und zur Strafanzeige Marie"-Marken gefunden würden, passen würde, nicht aus­des Tramway und es wurde ihm das rechte Bein abgefahren. benutzen könne. Nach dem Geset würden brutale Gesetzes reichen könne, um eine unbescholtene Frau auf mehrere Monate W. ist nun nicht mehr in der Lage, sich genügend ernähren zu verlegungen dadurch nicht straflos, daß die Thäter zur fon- ins Gefängniß zu schicken. Ein Angeklagter habe keineswegs die können und hat infolge dessen Klage auf Schadenersatz an- fervativen Partei sich zählen. Ich führte eine Reihe von starten Rechtspflicht, sich fiber den redlichen Erwerb eines bei ihm ge­geftrengt. Wahlbeeinflussungen, hauptsächlich solche, bei denen Beamte eine fundenen Gegenstandes auszuweisen. Im Gegentheil müſſe dem Wegen schiverer Körperverlegung wurde am gestrigen aftive Rolle gespielt hatten, auf. Es ist möglich, Angeklagten der Nachweis geführt werden, daß die betr. Gegen­Morgen gegen 1 Uhr der Arbeiter" Wagner verhaftet. Bur ge- daß ich auf einen Zwischenruf von dem Tische aus, stände in unredlicher Weise erworben worden sind. Der Gerichts­nannten Beit war in dem Lokal von Hüttrich, Gollnowstr. 5, an dem Herr Seeger saß, und der etwa dahin ging: hof schloß sich nach langer Berathung diesen Ausführungen an der oben erwähnte Mann erschienen und verlangte von dem denken Sie an Liebenwalde  , hier giebts auch Prügel" geant und erkannte auf Freisprechung der Angeklagten. Diese Wirth ein Glas Bier. Der Lehtere weigerte sich mit Rücksicht wortet habe: auch gegen diesen wird Strafanzeige erstattet verließ laut schluchzend den Sigungsfaal. auf den angetrunkenen Zustand des Gaftes das geforderte Ge- und er verantwortlich vernommen werden. Diese Bemerkung be tränk zu verabfolgen und er mußte den W., der daraufhin furcht- 30g sich darauf, daß etwa 2 Wochen vorher der Liebenwalder  baren Lärm erhob, gewaltsam aus dem Lokal entfernen. Bor Bürgermeister meines Erachtens zweifellos gesetzwidrig vorgegangen der Thür begann aber der Hinausgeworfene derartig au toben, war. Meine weiteren sachlichen Ausführungen über die gemein- Soziale Uebersicht. daß Herr H. hinausging, um ihn zu beruhigen. Raum befand schädlichen Folgen der Getreidezölle und der Branntweinsteuer, An alle Porzellan, Glas- und Judustriemaler Berlins  ! sich jedoch der Restaurateur auf der Straße, als W. auf ihn los- fowie meine Darlegungen über das Arbeitsverhältniß und die Am Sonnabend, den 9. Juni, Abends 81/2 Uhr, findet im Lokale stürmte und dem Ahnungslosen einen Messerstich in den Rücken die von dem Tisch ausgingen, an dem Herr Seeger saß, mit obiger Branchen statt, in welcher der Kollege Braunschweig  Klaffengegensätze wurden trotz allerlei pöbelhafter Zwischenrufe, von Ehrenberg, Annenstr. 16, eine öffentliche Versammlung versetzte, so daß Herr H. bewußtloß zusammenbrach. Dann er­Aufmerksamkeit verfolgt. Ein immer größerer Theil der griff der Thäter die Flucht, wurde jedoch von einer Schuhmanns Bersammelten wendete sich gegen den fortdauernden Unfug des einen Vortrag über:" Die Mißstände in den Berliner   Malereien patrouille, welche Beugin der That gewesen, ergriffen und ver- Amtsvorstehertisches. Vielleicht deshalb schwang sich Herr Seeger und deren eventuelle Abhilfe" halten wird. haftet. Der Schwerverletzte wurde nach der nächstbelegenen Kollegen! Die immer mehr und mehr sich trauriger ge­Sanitätswache geschafft, wo er die erste Hilfe erhielt und dann plötzlich auf einen Stuhl und brachte mit starker Stimmestaltenden Lohn- und Arbeitsverhältnisse innerhalb unseres Be­Sanitätswache geschafft, wo er die erste Hilfe erhielt und dann ein Hoch auf den Kaiser aus. Dann sprangen einige rufes drängen uns dazu, endlich einmal darüber nachzudenken nach dem Krankenhause Friedrichshain   überführt. aus Seeger's Umgebung unter dem Rufe: Nieder mit den Sozial- und zu berathen, wie es möglich ist, eine Abhilfe, eine Besserung

ins bitterste Elend gestürzt.

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Durch einen Revolverschuß hat sich vorletzte Nacht im demokraten", gegen die Rednerbühne; einige sprangen mit Hirsch dieser Verhältnisse zu schaffen. Alle anderen Gewerke, alle Ar­Lokal Bum Franziskaner" ein junger Mann getödtet. Die Perfängern auf dieselbe, Schöder und mir entgegen. Der über- beiter, welche einigermaßen die heutige Zeit begriffen haben, sönlichkeit des Selbstmörders hat bisher nicht festgestellt werden wachende Beamte warf diese kleinen Landfriedensbrecher von rühren sich und streben danach, ihre Existenzbedingungen zu er tönnen. Auffällig ist, daß in seiner Kleidung sieben Busennadeln dem Podium herunter und löste die Versammlung auf. Auf dem höhen, mindestens aber nicht noch weiter herabsinken zu lassen. von unbedeutendem Werth gefunden wurden. Nachhauseweg wurde ein vergeblicher Bersuch, uns zu überfallen, und 3hr, die zum Theil sich Künstler nennen, wollt alles über Aus Noth hat der bejahrte Schriftsetzer Oskar Junghans gemacht. All dies muß der betreffende Gendarm bezeugen können. Euch ergehen lassen? Wollt zusehen, wie die Fabrikanten, Gy­in Rigdorf in der Juliusstraße seinem Leben ein freiwilliges Danach liegt unter keinen Umständen auf meiner Seite, wohl porteure, Grossisien u. s. w. fich mühelos von Eurem Arbeits­aber auf entgegengesetter Seite etwas Strafbares, nämlich quali Ende gemacht. Krankheit und Arbeitslosigkeit hatten den Mermfienfisirter Landfriedensbruch, Vergehen gegen das Vereinsgesetz und ertrage bereichern? Kollegen, und auch die, welche sich Meister vielleicht auch Hausfriedensbruch und grober Unfug vor. Das nennen und selbständig arbeiten, jedoch unter dem gleichen Druck zu leiden haben, setzet Euch nicht aus nichtssagenden Gründen Polizeibericht. In der Nacht zum 5. d. M. schoß sich ein Gericht tritt dennoch in die Beweisaufnahme ein. Der erste über die große Sache: Erstrebung günstiger Arbeitsverhältnisse, Arbeiter in seiner Wohnung, in der Triftstraße, eine Revolver- Beuge, Bürgermeister Wagner, befundet, er habe der hinweg; erscheint alle in dieser Versammlung und helft mit, fugel in die Brust. Er wurde noch lebend nach der Charitee Bersammlung nicht beigewohnt. Ihm sei mitgetheilt, Angeklagter Mittel und Wege ausfindig zu machen, welche einen weiteren gebracht. Am 6. d. M. Morgens wurden eine Frau auf dem habe gefagt, daß Beuge mit Gefängniß zu bestrafen Niedergang der Existenzbedingungen verhindern und eine Besserung Boden eines Hauses in der Blücherstraße, und Vormittags eine sei, oder ähnliches. Er habe Strafantrag erst auf der fast menschenunwürdigen Zustände in den hiesigen Malereien Frau in ihrer Wohnung, in der Neuen Hochstraße, erhängt vor- Aufforderung des Staatsanwalts oder Ober: garantiren. Es liegt im Interesse eines jeden einzelnen, ob selbst­gefunden, An der Ecke der Müller- und Seestraße wurde Staatsanwalts gestellt. Er fühle sich beleidigt. Amt 3. garantiren. Es liegt im Interesse eines jeden einzelnen, ob selbst­ständig oder Gehilfe, endlich einmal sich aufzuraffen und den Nachmittags ein Handwerker mit einer schweren Verlegung am vorsteher Seeger wird demnächst als Beuge ver Ropfe vorgefunden. Er behauptet, in einer in der Nähe befind- nommen. Er wird gegen Protest des Angeklagten beeidet und tagtäglich schlechter gestaltenden Verhältnissen entgegenzutreten. lichen Baumschule von einem unbekannten Mann durch einen fagt etwa aus: Angeklagter sagte, er werde gegen den Bürger. Jeder sei bemüht, seine engeren Kollegen zu bewegen, die Ver­Schlag mit einem Mauerstein gemißhandelt worden zu sein.- meister Wagner Strafantrag stellen, oder ähnliches; er geißelte sammlung zu besuchen, um in gemeinsamer Berathung zu finden, Auf dem Holzplatze Rottbuser Ufer 30 wurde ein mit dem das Verhalten der Behörden; den Wortlaut vermag ich nicht oder Hebel angefeßt weroen muß, unsere Arbeitsverhältniffe Stapeln von Brettern beschäftigter Arbeiter durch herabfallende wiederzugeben. Der letzte Zeuge, Gutsbesiger Steegemann: u verbessern. J. A.: Der Einberufer, Paul Renner  , Schleiermacherstr. 14. Bretter erheblich verletzt. Eine in der Danzigerstraße wohn- Das ganze Verhalten des Angeklagten war entschieden be­hafte Frau versuchte sich mittels Antipirin zu vergiften. Sie leidigend, Thatsachen kann ich nicht anführen." Der Amts- Charlottenburg. Um eine möglichst schnelle Erledigung wurde nach dem Krankenhause gebracht. In der Nacht zum anwalt beantragt Freisprechung, da die Worte, aller Angelegenheiten bewirken zu können, welche die Partei be 6. d. Mts. tödtete sich auf dem Abort einer Wirthschaft in der die der Anklage zu Grunde liegen, nicht erwiesen sind. An- treffen, werden die Genossen ersucht, sich stets zunächst an die Georgenstraße ein etwa 80jähriger Mann durch einen Schuß in geklagter stellt anheim, über die von ihm gemachten An- Bertrauensleute zu wenden. Dagegen find Fragen, die die Lokal

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