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Es wäre grundfalsch, aus den Anklagen Clemenceaus die Wir müssen den Sieg gewinnen nicht durch geheime Versamm Hoffnung auf eine bevorstehende Auflösung Frankreichs  lungen, wir fönnen nicht glauben, daß Konferenzen ihn uns geben schöpfen zu wollen. Der Optimist, der das tun wollte, würde können. Vor zwei Monaten dachte Renaudel nicht daran, nach seines Irrtums bald schmerzlich gewahr werden. Aber eines Stockholm   zu gehen. Er sagte, er werde nicht mit den deutschen   beweist die Rede doch: daß hinter der Papierwand Sozialisten verhandeln, solange Frankreich   besetzt sei. Später sagte der französischen   Hezblätter noch ein anderes Renaudel, er werde mit den Sozialisten nach Stockholm   gehen, um Frankreich   lebt, in dem die Stimmen des Frie die Deutschen   anzuflagen. Dann verlangte er Bürgschaften. Die dens und der Menschlichkeit nicht erstidt ist. Sozialisten, fuhr Ribot fort, würden nur Beauftragte des deutschen   Kaisers sein.

In dem jezt entstehenden Tumult jagte Compère Morel  : Wir haben den Antrag unterzeichnet und wir haben immer er­klärt, mit den Deutschen   nur dann zu verhandeln. wenn die Frage der Verantwortlichkeit gestellt würde. Wir weigern uns, mit Männern wie Scheidemann  , zu verhandeln und werden niemals ein­willigen, unsere Hand in die Hand solcher Männer zu legen. In einer weiteren Rede erklärte Ribot:

Es war kein Zufall, daß Clemenceau   gerade den Minister des Innern Malvy zum Ziele seiner Laune und seines höh­nischen Spottes gewählt hat. Malvy fam auf- im Ministe­rium Caillaur.

Selten ist ein Mann so von dem Hasse der Reaktion, des blindwütigen Nationalismus, des um feine ungeschmälerten Renten besorgten Kleinbürgertums verfolgt worden wie gerade Caillaux, der Verfechter der französischen   Einkommensteuer. Lange war es von ihm still, erst vor wenigen Tagen trat- er zum ersten Male seit Ausbruch des Krieges in der Debatte über die endlich eingeführte Einkommensteuer auf. Kurz darauf hat er in einer Rede zu Ehren der gefallenen Lehrer die Lehrer vertreten in der französischen   Kammer eine radi­fale Note- zwar auch die Rückgabe Elsaß  - Lothringens   ver­langt, aber doch dem gewalttätigen Imperialismus Krieg an­gesagt.

war, desto näher seine Vertreter zur Staatsregierung ge- würden als die ersten erklären, denn das ist es, was man von uns des entscheidend beeinflussen kann. Vor kurzem fand eine treten sind, gibt sehr zu denken. Also wäre der Grad der erwartet, daß wir nicht die Absicht haben, etwas für uns zu Debatte im Senat statt, welche interessante Rückschlüsse ge­Staatsnähe und nicht der Grad der Staatsferne ein Merkmal fordern, was es auch sei, nicht einmal Elsaß- Lothringen  . Was ftattet. Der alte Nationalist und Ministerstürzer Clemen­der Klassenreife! Und das verwundert uns nach den Ergeb- würde das Los aller dieser Völker sein, deren Verteidigung wir ce au flagte den Minister des Innern Malvy an, er sei nissen der vorangegangenen Studien durchaus nicht! übernommen haben und die wir schimpflich im Stiche lassen gegen die Friedenspropaganda zu nachsichtig eingeschritten, die Wir haben diese frappierende Erscheinung als vollzogene würden? Dieser Frieden ist nicht möglich, und man darf nicht Fronturlauber riefen Nach Stockholm  " und wollten den Frie­Tatsache festgestellt und nach ihren tieferen Gründen gesucht: daran denken. Wir sind der Ansicht, man dürfe den. Die Ausstände hingen mit der zunehmenden Friedens­fie liegen im Kapitalverhältnis selbst. Einige Marristen weniger die Friedensbedingungen erörtern als propaganda zusammen. sehen in ihm nur den polarischen Gegensatz Kapitalist und die besten Mittel prüfen, um zu siegen. Arbeiter. Sie ist ebenso falsch als die Annahme, ein Magnet bestehe nur aus Nord- und Südpol  , das Stück Stahl aber dazwischen, das Nordpol   und Südpol   trägt, sei gar nicht da. Praktisch aber liegt ein einziges, einheitliches Stück Stahl vor, eine Einheit, deren Wirkung polarisiert ist. Schmelzt den Stahl und die Pole sind verschwunden. Das ist die besondere Eigenheit des Krieges von heute, daß er über das Schicksal der Industrie des Landes entscheidet, somit über das nationale Kapital als soziales Verhältnis, das heißt Unternehmer und Arbeiter zusammengenommen, während er das Grundeigen­tum und die Landwirtschaft außerhalb des Kriegsschauplazes selbst beinahe nicht beeinträchtigt. Und so erklärt sich die auf den ersten Blick ganz frappante Tatsache, daß in allen Ländern das Landvolk wie das Kleinbürgertum. weder aftiv noch passiv, weder parlamentarisch noch sonst in der öffentlichen Meinung eine nennenswerte Rolle spielt, daß der Krieg ganz getragen erscheint vom Industrievolk, und daß in seinem Vordergrund das Proletariat steht. Und wieder so, daß, je weiter ein Land und ein Proletariat vorgeschritten ist, das Proletariat um so enger in den Krieg verstrickt erscheint, daß in England die Vertreter des Proletariats den Krieg direkt geführt haben wie einen Wahlkampf, mit ganzer Leidenschaft, geradezu als Werbeoffiziere. Das gibt zu denken: Je reifer ein Proletariat, um so attiver ist es im Kriege Ribot fuhr fort: Ich sage, daß dieser plötzliche glühende Eifer gewesen! Auch das ist vollzogene Tatsache, auch das muß unserer Feinde für eine Gesellschaft der Nationen nur euche in erster Linie verstanden werden, bevor man darangeht, es lei ist, wie Lloyd George   es gesagt hat. Es steht keiner der Bar­zu berurteilen! teien zu, über die Friedensbedingungen die Entscheidung zu treffen. Es ist eben nicht zu leugnen: je größer der ziffermäßige Ribot bat die Kammer, nicht ein Bild der Zwietracht darzubieten, Anteil des Proletariats am ganzen Volkskörper, je stärker und sich nicht in Besprechungen zu verlieren, die nur Frankreichs  fein Anteil am Kapital im Verhältnis zum Unternehmertum, Feinden nüßen könnten. In Beantwortung der Anspielung Cachins ie höher sein Anteil an der politischen Gewalt des Landes, auf die Berträge, von denen Reichskanzler Michaelis ge­um so größer das ökonomische und politische Mitinteresse und sprochen hat, sagte Ribot: Sie wissen, was ich im Juni gesagt habe. die Mitverantwortung und um so größer die physische Ich sage es und wiederhole es, daß wir keine gewaltsamen Annegio­und moralische Zwangslage, den einmal ausge- nen(!) wollen. Ich bringe die zum Schluß der letzten Geheim- Wie selten tönt eine solche Stimme aus Frankreich  , in dem brochenen, von wen immer verschuldeten, noch so sehr gehaßten fisung angenommene Tagesordnung in Erinnerung, nach der die Furie des Hasses alle, die das Ohr des Landes und der Krieg im Interesse des Proletariats selbst so lange auf die Elsaß- Lothringen   nicht als Annexion anzusehen sei, sondern als Welt haben, mit Blindheit geschlagen zu haben scheint, wie eigene Schulter zu nehmen, als er den Charakter der Ver- Wiedergutmachung, und nach der außerdem Bürgschaften gegen den felten tönte eine solche Stimme aus den Reihen des franzöſi­teidigung besitzt, und die Abrechnung über die preußischen Militarismus verlangt werden. Ribot schloß: Ich schen Sozialismus, der dagegen nur sagen konnte, was er um Verschuldung wie über die Folgen des werde tun, was die Kammer wünscht, ich werde mich zurückziehen die Verteidigung des Landes getan hat, nicht aber was er Krieges der inneren Auseinandersetzung oder ich werde die Regierungsgewalt behalten, aber ich werde mein für den Frieden getan hat. Er ist nicht stark genug ge­nach dem Kriege vorzubehalten. Bestes für das Wohl unseres lieben Frankreich   tun. Pugliesi Conti wies auf die Gefahr des Imperialismus, Deutschlands   um Frieden zu verzichten. hat es vielleicht wesen, die Regierung zu zwingen, auf einen Bittgang die einzige Hoffnung Deutschlands  , hin und erhob Anklage gegen die pazifistische Werbetätigkeit. Er fragte Ribot, was er mit den gar nicht ernstlich und unbedingt gewollt! Ribot konnte als Internationalisten und Revolutionären zu tun gebente. Le y bat idealen Frieden jenen ausrufen, den ein besiegtes Deutschland  erflehen muß.

Der Kriegswille Frankreichs  .

Sie sind mit uns einer Meinung, um die Begründung einer Gesellschaft der Nationen zu wünschen. Wir können sie wünschen, da wir das Recht für uns haben. Aber glauben Sie, daß der Aus­tausch von Telegrammen zu dieser Gesellschaft führt? Ja, wir arbeiten daran, aber Deutschland   möchte, daß man Urteile zerreißt, wie es Verträge zerrissen hat.

die Regierung, zu versichern, daß die alliierten Demokratien bereit

fein werden, mit der deutschen   Demokratie zu verhandeln, wenn sie Renaudel warf Ribot vor, daß er gesagt habe, die Gr­flärungen der Sozialisten seien zweideutig.

Moutet verlangte vor der Abstimmung, daß die französische  

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" Wir wollen so rasch wie möglich den Krieg beenden, in dem wir einen von unserer revolutionären Tradition durchdrungenen demokratischen Krieg sehen. Wir wollen die Völker befreien, den Feudalismus brechen und eine gewaltsame Annexion rückgängig machen: Elsaz- Lothringen wieder zur französischen   Familie zurüc führen. Das Licht, das uns in dieser furchtbaren Kriegsnacht leitet, und dem wir wie die drei Weisen aus dem Morgenlande entgegen­frieden, der niemals ungerechte Umgestaltungen bringen darf. wandern, ist der Menschheitsfrieden, der Röifer­Wir wollen die Gemeinschaft der Völker, wie sie Präsident Wilson uns definiert hat."

In dieser Stunde, da sich die französische   Kammer zur Unvernunft des Annegionismus bekannt hat, gibt es für die Sozialdemokratie Deutschlands   nur eine Parole: zur Ver­teidigung des Landes und zum Frieden be­reit! Ja, auch noch zum Frieden. Die Unvernunft der fran­ zösischen   Abgeordneten gibt den deutschen   kein Recht, auch un­Regierung den Sozialisten Rußlands   und Frankreichs   Vertrauen vernünftig zu sein. Aber so stark und ungebrochen der Frie schenke, sonst würde der gestrige Tag einer verlorenen Schlacht denswille ist, so kräftig und nachdrücklich muß der Wille zur gleichkommen, denn Ribot würde das Manöver des Reichskanzlers Verteidigung gegen den ententistischen Imperialismus sein, begünstigt haben. Das deutsche Manöver sei hauptsächlich für die der mit brutaler Offenheit die Zerstückelung Deutschlands   ver­innere Politik der Ententeländer bestimmt gewesen. Ihr seid in langt und sich dabei doch nicht des Mißbrauchs eines guten die Falle gegangen," ruft Moutet, denn morgen werden die So­Wortes enthält, indem er ,, gewaltsame, Annexionen ab­zialisten nicht mehr die Mehrheit(?) sein, aber wenn Ihr wollt, lehnt". daß die sozialistische Partei sich der Tagesordnung Klok anschließt, berlange ich andere Taten." Ribot bedauerte noch, daß man feine Empfindungen gegenüber der russischen Demokratie in Zweifel ziehen könne und rühmte die Russen, besonders Kerenski  . Er flehte die Sozialisten an, für die Regierung zu stimmen. Mehrere Zwischenrufe der Linken: Nein!"

Ribot erklärte gegen Montet weiter, es gebe fein Mißver­ständnis mit Rußland  . Frankreich   marschiere in Uebereinstim­mung mit ihm.

Wann kommt der französische   Frieden?

Aus der vorgestrigen Kammerfißung wird noch folgender be­zeichnender Vorfall gemeldet: Ribot sagte, die Regierung sei der Ansicht, daß Friedensvorschläge erst dann gemacht werden könnten, wenn Da unterbricht ihn der Sozialist Brizon und ruft: " Wenn es keine Franzosen mehr gibt!" Brizon wurde zur Ordnung gerufen.

Die französische   Presse.

Die Ruffen einflußlos.

Bern  , 2. Auguft. Auch heute bespricht die französische   Breffe die Enthüllungen Dr. Michaelis, die Erwiderung Ribote und die Rede Balfours in eingehendster Weise.

aufgeklärt. Alle Entente- Rationen hätten nunmehr ein flares Figaro" findet, Ribot habe alle Punkte der Frage Michaelis' Friedensprogramm. Nur die un! laren Friedensbedin gungen Rußlands   erregten in Deutschland   feine Besorgnifie, aber trop aller Londoner und Stod. holmer Konferenzen würden sie auf die Friedens bedingugen der Alliierten feinen Einfluß aus üben. Wenn der Ausdruck internationaler Friede einen Frieden bedeute, der alle Nationen, auch die Feinde befriedige, fei er finn tos. Die Herausgabe der verlorenen französischen   Provinzen sei

Renandel gegen passive Friedenspolitik. Die französische   Kammer verhandelte am Donnerstag zwei Interpellationen: Renaudel, der Sozialist, und Bufich gegen den Imperialismus erheben werde. gliesi Conti, der rekationäre Nationalist, interpellierten gleichzeitig über die allgemeine Politik der Regierungen. Renaudel ging in der Begründung seiner Interpellation von den Erklärungen des deutschen   Reichskanzlers und des Grafen Czernin aus. Er vermigte eine aftive Politik der Verbün­deten und beklagte es, daß den Deutschen   und Desterreichern die Führung in der Friedensfampagne überloffen worden sei: Bei Begründung seiner Interpellation erklärte Renaudel, Frankreich   stehe heute am Anfang des vierten Kriegsjahres den gleichen schrecklichen Umständen wie 1914 gegenüber und sehe immer noch kein Kriegsende ab. Die jetzige, wie die vorhergehende fran­ zösische   Regierung ermangelten der Hellsichtigkeit. Die französi­ schen   Sozialisten seien immer für den Frieden ohne Annegionen und Eroberungen eingetreten. Die neue rechtliche Organi sation der Völker müsse den Frieden schaffen, dies sei an sich schon eine Niederlage für Deutschland  , denn sie bedeute den Bante­rott der Theorien der Mittelmächte. Ribot sei derjenige französische  Staatsmann, der seit dem Kriegsausbruch der Kammer das größte Vertrauen einflöße. Aber wenn man rechtzeitig Vorkehrungen getroffen hätte, würde man sich heute angesichts der feindlichen Zum Schluß der gestrigen Situng nahm die Kammer eine Borschläge nicht in den Zustand der Inferiorität befinden. Ange- Tagesordnung Klotz mit 392 gegen 61 Stimmen an. Sie lautet: sichts eines Manövers, wie des des deutschen   Reichstanz- Die Kammer geht zur Tagesordnung über, indem sie sich mit der Iers dürfe man nicht glauben, daß eine Kammersißung genüge, Tagesordnung vom 5. Juni 1917 einverstanden erklärt und jeden um die Wirkung auf gewisse Alliierte und die französische Nation Zusatz ablehnt. zu zerstreuen. Den Worten müsse die Tat auf dem Fuße folgen. Das Manöver des Reichskanzlers Michaelis   beziehe sich auf die Die kurzen Depeschen erlauben fein abschließendes Urteil Frage des linken Rheinufers, die in der französischen   über die Rede Renaudels. Darin sind wir mit ihm ohne mei­Rammer eine gewisse Spaltung hervorgerufen habe. teres einer Meinung, daß nicht Landgewinn, sondern allein ( Lebhafter Beifall bei den Sozialisten, lange Unruhe.) In dieser die rechtliche Ordnung der Welt die Begründung Frage habe es mehr als nur Irrtümer gegeben.( Protestrufe von einer wahren, vom Geiste der Solidarität beseelten Gesellschaft verschiedenen Bänken.) Wenn auch weder die Regierung noch das der Nationen, die Grenzsicherungen schaffen kann, nach denen Parlament für die Bewegung verantwortlich seien, so schaffe man alle Völker rufen. Was Renaudel über das linke Rheinufer, doch augenblicklich eine solche Bewegung. Auf der Frage des linken die Verantwortlichkeit an dem Kriege, über die allgemeine und Rheinufers beruhe das Manöver des Feindes. Nach Forderung innere Politik der Regierungen gesagt hat, das entzieht sich der Bekanntgabe der von der Regierung zur Vorbereitung der unserer Kenntnis, obwohl es zur Beurteilung des Charakters Bildung der Gesellschaft der Nationen getroffenen und des Wertes seiner Rede wesentlich ist. Das beste Zeugnis Maßnahmen, warf Renaudel der Regierung vor, daß sie auf dem hat der Ministerpräsident dem Sprecher der französischen   Sozia- die Definition für den Frieden. Gebiete der inneren Politik unter dem Deckmantel der heiligen listen ausgestellt. Er warf Renaudel vor, daß er seine An- In der Humanité schreibt Renaudel, die Antwort Ribots Einigkeit die alten Vorrechte verstärke. sichten über Stockholm   geändert habe, daß er vor sei notwendig gewesen, da die Enthüllungen des Kanzlers nicht un­Ministerpräsident Ribot ging in feiner Erwiderung auf die zwei Monaten noch gar nicht an die Reise nach Schweden   ge- gehört verhallen würden. Es genüge aber nicht, daß die franzöfifche Friedensfrage ein und sagte: Wir wünschen diesen Frieden, aber dacht habe, daß er dann mit den deutschen   Sozialisten verhan- Regierung der deutschen   Regierung ein Dementi gegenüberstelle einen aufrichtigen und ehrenvollen Frieden. Möchte heute Frieden deln wollte, um sie anzuflagen, und daß er jetzt schließlich Renaudel verlangt eine offene Sprache und eine offene jein! Würden wir auf Elsaß Lothringen   ver- Bürgschaften für eine den Frieden fördernde Politik Frank- Diplomatie bezüglich der Kriegsziele, der Gesell­zichten und würden wir selbst unsere zerstörten reichs verlange. Diese Entwicklung Renaudels ist von jedem ichaft der Nationen usto, damit Deutschland   endlich das Still­Provinzen wieder aufzubauen haben, so würde Freunde des Friedens, in welchem Lager er auch stehe, unter fchweigen aufgeben müsse. Jetzt sei Frankreich   gezwungen, sich zu man einwilligen, die Ruinen Frankreichs   fort welcher Fahne er auch fechte, herzlich zu begrüßen. verteidigen, wo es sonst habe anklagen können. In welch pein­leben zu lassen, Frankreichs  , das an der Spitze der Zivili- Die Genugtuung über Fortschritte des Stockholmer Ver- ticher Lage würde man sich in Frankreich   jezt angesichts der Ent­sation zu marschieren verdient. Neben uns hätten wir diesen ständigungsgedankens in der französischen   Sozialdemokratie büllungen des Kanglers befinden, wenn nicht die swanzösische Kammer furchtbaren Block der Mittelmächte, Sie wahrhaft die darf keinen Augenblick darüber täuschen, daß der Friedens- am 5. Juni 1917 in der Tagesordnung die Geheimdiplomatie und Herren sein würden. Man würde Belgien   ein Almofen geben. mille in der französischen   Kammer sich nicht mehr Raum er- die Eroberungsgedanken formell verurteilt hätte. Man will uns zu Sklaven machen. Die Regierung denkt, daß wir fämpfen konnte, als vor zwei Monaten. Damals wurde mit erst dann zu einem Frieden, den wir annehmen können, gelangen 453 gegen 55 Stimmen eine Vertrauenstagesordnung an- Ribot widerlege die Anfchuldigungen Michaelis'.( Der Rest des Ar " Journal de Beuple" schreibt, es könne nicht Partei ergreifen. werden, wenn Deutschland   ihn erbeten haben wird.( Lebhafter Bei- genommen, auf die fich jezt Ribot berief. Darin wird die titels ist von der Zensur gestrichen.) fall auf der Linken, in der Mitte und auf der Rechten.) Wenn Rückkehr Elsaß  - Lothringens   zu seinem Mutterlande und eine wir zu früh den hinterlistigen Vorschlägen Gehör schenken die gerechte Wiedergutmachung der Schaden gefordert. Die Mehr­uns gemacht worden sind, und die von Manövern unterstützt werden, heit, die damals die Vertrauensfundgebung annahm, hat sich die Sie kennen, so würden wir das Land ausliefern und unsere freilich nicht in gleicher Stärke erhalten fönnen. Die Tages­Bilicht als Franzosen und unsere Pflicht als Regierung verlegen. Wer könnte in dieser Stunde, da unsere Gebiete noch beseßt find, an einen Frieden mit Deutschland   denken, wer könnte Friedens­vorschlägen sein Ohr leihen, wer kann wünschen, daß man auf Er örterungen eingeht, die nur dazu dienen den Krieg zu entfräften? Wir wünschen Frieden ebenso sehr wie Renaudel und seine Freunde, aber wir wollen einen aufrichtigen, dauerhaften und dieses Landes mürdigen Frieden. Was würde es heute für ein Frieden sein? Wir würden einwilligen, auf alte Rechte zu verzichten, und wir

ordnung Kloz wurde mit nur 392 gegen 61 Stimmen angenom­men. Ob man aber in diesem Abbröckeln von einigen 50 Stim­men ein Symptom sehen kann oder nur einen Zufall erblicken muß, das werden erst die ausführlichen Berichte lehren. Es stände trostlos um den Frieden, wenn man glauben könnte, daß die französische   Kammer restlos den wahren Willen des Landes verkörpert. Die Friedenssehnsucht, der Widerwille gegen den nuglojen Krieg ist aber auch im französischen   Volk start im Wachien, wenn er auch noch nicht die Politik des Lan­

Der abwartende Lloyd George  .

Der Haager Nieuwe Courant" schreibt: Die gestrige Rede Lloyd Georges im Unterhause zeugt von weniger Sicherheit und Kraft, als man sonst von dem Premierminister gewöhnt ist. Er macht den Eindrud eines Mannes, der den Grund unter den Füßen wegfinken fühlt und seine Umgebung beschwört, ihn um der gemein­samen Sache willen zu unterstüben. Lloyd George   kann zur Bea gründung seines Vertrauens in den schließlichen Sieg keine Tat­sachen anführen. Er muß, während er sich in einer sehr schwierigen Lage befindet, um blindes Vertrauen bitten. Auch Bloyd