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Nr. 218+ 34. Jahrgang

Groß- Berlin

Beschlagnahme der Obsternte?

Millionenschwindel mit Kakav.

Beilage des Vorwärts

Grenze

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Sonnabend, 11. August 1917

findet eine Personentontrolle statt. Alle über gefchäfte; vormittags 9-11 116r: Abfertigung des Reiseverkehrs, 14 Jahre alten Personen, die sich in dem vorstehend bezeichneten Buchstabe A- J; vormittags 12-2 Uhr: 20bfertigung des Reifever­Gebiete dauernd oder vorübergehend aufhalten, müssen einen bes fehrs, Buchstabe K- R; nachmittags 5-7 Uhr: Abfertigung des hördlich ausgestellten Perfonalausweis nach vorgeschriebenem Muster Reiseverkehrs, Buchstabe S- Z. Sonntag, den 12. August, vor­mit aufgeflebter und abgestempelter Photographie mit sich führen mittags 10-2 Uhr: Außerordentlicher Brotkommissionsdienst nur und den Sicherheitsbeamten auf deren Verlangen vorzeigen.

Der Totschlag auf der Straßenbahn.

Verfehlungen eines Vizepoftdirektors

"

zur Erledigung des Reiseverkehrs; Personen, die nachweislich zu den für ihre Abfertigung durch die oben genannte Regelung bestimmten Stunden verhindert sind, werden auf die Vormittagsstunde von 8 bis 9 Uhr verwiesen.

Uns

Bankow. Lebensmittel. In den bekannten Geschäften gelangen gegen Abtrennung des Quittungsabschnitts 7 der Lebensmittelfarte Haferfabrikate zum Verkauf. Auf jeden Abschnitt entfallen 125 Gr. zum Preise von 11 Pf.

Infolge der Erfahrungen bei der vorjährigen Beschlagnahme der Pflaumenernte hatte bis in die legte Zeit hinein der Leiter der Reichsstelle für Gemüse und Obst, Herr Oberregierungsrat v. Tilly, daran festgehalten, daß eine Beschlagnahme von Obst nicht zu emps aus der Fehrbelliner Straße, der dem Roheitsakte eines Fahrgastes Die Dbduktion der Leiche des Straßenbahnfahrers 3oII weg fehlen sei. Die Zustände auf dem Obstmarkt haben sich aber so Oberschöneweide  . Die ungenügende Kartoffelbelieferung. gestaltet, daß bei der Reichsstelle jetzt die Maßregel einer Befchlag zum Opfer gefallen ist, dürfte am heutigen Sonnabend stattfinden. wird geschrieben: Schon am 1. Auguſt wurde auf die mangelhafte nahme der gesamten Ernte von Aepfeln, Birnen und Erst die Oeffnung der Leiche wird ergeben, ob die Mihhandlung Kartoffelversorgung unseres Ortes hingewiesen. Seit diesem Lage Pflaumen erwogen wird. Veranlagt wird dieses Borgehen unmittelbar den Tod verursacht hat oder ob vielleicht ein Herzflag, an bis jegt hat es ganze 31 Pfund Kartoffeln pro Kopf gegeben. durch die großen Hamsterzüge nach Obst, die für die allgemeine der Sache ist das letztere nicht unwahrscheinlich. In diesem Falle liegenden Gemeinden drei bis sechs Pfund pro Kopf und Woche und der durch die Erregung verursacht worden ist, vorliegt. Nach Lage Dies ist mehr wie mangelhaft. Berücksichtigt man, daß die um Versorgung der Bevölkerung mit Marmelade eine große Gefahr bilden. Schon jezt Hagen   die Marmeladefabriken, daß es ihnen würde nicht Totschlag vorliegen, immerhin aber der Täter sich wegen dies schon längere Zeit, an ihre Einwohner verteilen, so ist die Weiß­immer schwerer wird, die benötigten Obstmengen aufzulaufen, seines Verschuldens am Tode des Fahrers zu verantworten haben. ſtimmung der Einwohnerschaft über den bestehenden Zustand be­und daß sie nur zu ganz enormen Preisen taufen können, Die polizeilichen Nachforschungen nach dem Täter sind in vollem greiflich. Dementsprechend sind auch die Bemerkungen über die weil die Privatbevölkerung jeden Preis zahlt. Da aber infolge der Gange. Verteilungsstelle des Kreises Niederbarnim   sowie über den Fettknappheit eine verstärkte Nachfrage nach anderem Brotaufstrich, lohnung haben sich mehrere Zeugen gemeldet. Sie bestätigen, daß gegen diesen Mißstand vorgeht, gerade nicht sehr schmeichelhaft. Auf Grund der Zeitungsberichte und der Ausschreibung der Be- Gemeindevorstand, der anscheinend nicht energisch genug also in erster Linie nach Marmelade, vorhanden ist, so glaubt die Reichsstelle, nur durch die Beschlagnahme die nötigen Früchte für der Flüchtige am Askanischen Plaz noch mehrere Soldaten auf Sollten aber weiter die dringenden Anforderungen des Gemeinde­die Marmeladenzubereitung bereitstellen zu können. Auch in Groß forderte, ebenfalls aufzusteigen. Er selbst verhinderte die Schaffnerin, vorstandes auf Kartoffellieferungen vom Kreis unberüchsichtigt ge­händlerkreisen scheint man bereits die Beschlagnahme als sicher en- Fahrscheine auszugeben und das Geld dafür sich aushändigen zu blieben sein, so wäre es wünschenswert, daß die vorgesetzten Stellen zunehmen, denn eine am Dienstag tagende Verfammlung wird sich versuchte er fortgesezt wieder aufzusteigen, geriet barüber mit dem mangelhafter Startoffelzufuhr ist es sehr fraglich, ob die mit großem laffen. Als sie und der Führer ihn vom Wagen herunterbrachten, endlich einmal eingreifen und Abhilfe schaffen. Bei weiter so mit der Durchführung der Obstbeschlagnahme beschäftigen. Führer in ein Handgemenge und stieß diesen wiederholt vor die Kostenaufwand errichteten Kriegsküchen, in denen über 10 000 Be­Brust. Der Führer schien nicht schwer verletzt zu sein und konnte schäftigte gespeist werden, noch weiter ihren Betrieb aufrecht er. den Wagen wieder besteigen. Dann aber brach er rüdlings tot zu halten fönnen. Hoffen wir, daß hier schleunigst eingegriffen wird. Einem groß angelegten Kettenwucher mit Salao, der zwischen sammen. Nach der Beschreibung, die die Zeugen von dem Flächigen Bremen   und Berlin   spielt, ist von Kriegswueramt ein geben, ficheint er dem Kaufmannsstande anzugehören. Er ist 35 bis Ende gemacht worden. Festgenommen und in das Untersuchungs- 40 Jahre alt, mittelgroß, sehr fräftig, forpulent, hat blondes Haar gefängnis eingeliefert wurden: Der Kaufmann Robert Pape, n und einen furz geftuzten Schnurrbart und trung einen dunklen baber einer Bremer   Fischhandlung; Kaufmann Emil& ad, Cutaway- Anzug, einen Stehkragen mit Bindeschlips und einen Profurist der Bremer   Firma Röhling u. Co.; Buchhalter Wilhelm weißen Strohhüt mit gerader Strempe. nief, Bremen  ; Schlächtermeister Frizz Lins, Bremen  ; Kaufmann Eugen Bräuning. Inhaber einer Gummiwarenhandlung in Bremen  , Weißensee. Lebensmittel. Der Gemeindevorstand macht be­Kaufmann Friedrich Knapp, Steglig, und Kaufmann Emil Cerf, fannt, daß die in dieser Woche gelegentlich der Ausgabe von Süd­Schöneberg. Berwickelt sind in die Angelegenheit noch ein Café werden jetzt bekannt. Ihre Entdeckung liegt schon eine Weile zurück. fruchtmarmelnde angeordnete Neuanmeldung zum Bezuge bausmusiler Steinhard, ein Zigarettenhändler Mouffalli, Es handelt sich", berichtet darüber der Lotal- Anzeiger, um den von Lebensmitteln für die nächste Zeit von allen ber beide in Bremen  , und ein Oberleutnant von Dewiß in Wüns- Bizepoſtdirektor Hose, der auf dem Bahnpostamt 2 am Anhalter orgungsberechtigten Einwohnern stattfinden dorf. Der Hauptschieber ist ein Kaufmann Artur Mofes genannt Bahnhof und in der Halleschen Straße 11 tätig war.. ist seit muß, also auch von solchen, die die Marmelade nicht entnahmen. Moser, Berlin  , Lüzowplay 1, der sich in der Charité befindet. Ende Juli vom Amt suspendiert. Er wird beschuldigt, in zahlreichen Bei der Anmeldung ist die neue Startoffelkarte vorzulegen. Als Moses hatte dem Vape vier Eisenbahnwaggons Rafao angeboten Fällen Feldpostsendungen, namentlich soweit Lebensmittel Zeichen der Entgegennahme der Anmeldung hat der Geschäftsinhaber zum Preise von 15 M. für das Pfund. Rechnet man den in Frage kommen, ihres Inhalts beraubt zu haben. Man fand den Abschnitt 67k abzutrennen und auf die Vorderseite des Mittel­Waggon zu 200 Zentner, io handelte es sich hier um ein bei ihm mehrere Briefe vor, die H. angeblich zur Prüfung ftüds der Kartoffelfarte seinen Geschäftsstempel zu sehen. Die An­Geschäft von 1 200 000 Mart. Pape ließ durch feine behalten haben will. Hose bestreitet die Beschuldigung auf das ent- meldung darf nur in den bekanntgegebenen Geschäften stattfinden. Schlepper den Kalao einer großen Hamburger Firma anbieten, schiedenste. Er war bereits mehrere Jahre auf dem erwähnten Post- Mit dem 11. August läuft die Frist der Anmeldung ab. Nachträg die auf das Geschäft eingehen wollte, den endgültigen Abschluß des amt tätig und fam seinerzeit von dem Postamt 61. An beiden liche Anmeldungen können nicht berücksichtigt werden. Geschäfts aber noch hinauszog, um mit Rücksicht auf die Höhe des Dienststellen genoß er den Ruf eines hervorragend fleißigen, zuber­Objekts in der Zwischenzeit bei der Kriegstafaogesellschaft über die lässigen Beamten und liebenswürdigen Kollegen. Man nimmt an, Friedrichshagen  . Lebensmittel. Heute fommen auf Abschnitt 32 Zulässigkeit des Anlaufs des Kataos Erkundigungen einziehen zu daß der Beschuldigte Paralytiker ist. Er befindet sich jetzt in einem der Lebensmittelfarte in den bekannten Geschäften zur Ausgabe: tönnen. Die Kriegstakaogesellschaft benachrichtigte sofort das Kriegs- Sanatorium zur Beobachtung. Die Aften find der Staatsanwalt- Südfruchtmarmelade in Gläsern a 1 Pfund zum Preise von 1,05 wucheramt. Am 21. Juli traf ein Vertreter der Hamburger   Firma in schaft übergeben worden. lleber den Umfang der Veruntreuungen und Erdbeermarmelade lose für 1,90 pro Pfund. Auf jede Karte Bremen   ein und hinterlegte bei einer Bremer   Bant zunächst 1110000 m. find die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen." gibt es 1,4 Pfund zu gleichen Teilen. die dann später auf 1 350 000 m. erhöht wurde und zahlbar sein sollte bei Ablieferung des Kakaos. Es mußte nun ein Geldmann Eine Familientragödie wurde gestern nachmittag in dem Hause gesucht werden, der das Geld für den Ankauf der Ware von Moses Möderstraße 101 noch im legten Augenblick verhindert. Hier wohnte vorlegte, weil man an die Bankanweisung noch nicht herankonnte. eine Wie Gertrud Schwalbe, deren Mann im Jahre 1915 gefallen Dieser wurde besorgt und ihm ein großer Verdienst versprochen. Am ist, mit ihren 5 und 4 Jahre alten Töchterchen Gertrud und Anne­Sonnabend, den 4. d. M., besuchten Pape und Knief den Moses in Marie. Die Frau ermach für sich und ihre Kinder den Lebens der Charité, der ihnen eine Probedoie des Kalaos zeigte und sie unterhalt durch Aushilfsdienst bei der Post. Diese Tätigkeit hielt drängte, zu veranlaſſen, daß noch bis Mittag die 60 000 W. An- fie vom Sause fern. Sie machte sich deshalb Sorge um die Stinder; zahlung geleistet würden. Ein Waggon würde dann sofort zur Ver- flagte oft, daß fie fie nicht so beaufsichtigen und erziehen könne, und fügung stehen. Tatsächlich wurde die Bank auch angewiesen, an äußerte die Befürchtung, daß den Kindern in ihrer Abwesenheit Moses   zu zahlen. Nur durch einen Zufall wurde von der betreffen einmal etwas zustoße. Diese Gedanken setzten sich so fest bei ihr, den Depojitenkasse die Zahlung verzögert. Am Montag mußte das daß sie auf den ungeligen Plan tam, lieber mit den Kindern aus Kriegswucheramt eingreifen, um der Schwindler babhaft zu dem Leben zu scheiden. Gestern beschloß sie, sich und die Töchter­werden, und nahm die Bremer   und Berliner   Schieber, die chen mit Gas zu vergiften, und öffnete mehrere Hähne. Zum Glüc sich im Balasthotel ein Stelldichein gegeben hatten, fest. hörten Nachbarn Mutter und Kinder noch zur rechten Zeit schwer Ob und wo der Kakao vorhanden war, wird die weitere stöhnen und holten die Polizei. Der Kriminalwachmeister des Re­Untersuchung ergeben. Es ist nicht ausgeschlossen, daß es dem viers, fand, alle drei schon besinnungslos daliegen. Gin Feuerwehr­Moses nur um die Erschwindelung der 60 000 M. zu tun gewesen mann von der nahen Wache rief sie ins Leben zurück und brachte sie ist. Vielleicht rechnete er damit, daß die Reingefallenen feine An- nach dem Krankenhaus am Urban. zeige machen würden aus Furcht vor einer Anlage wegen Kriegs­wucher. Durch den Kettenhandel wurde der Kakao, der bis jetzt nur in einer Probedpie in die Erscheinung getreten war, von 15 M. auf 22.50 r. getrieben oder das Gesamtangebot von 1 200 000 m.

auf 1 800 000 m.

Zur Abgabe des Kaffee- Ersaßes.

Groß- Berliner Parteinachrichten.

Wilhelm- Str. 34, eine Versammlung statt. Lankwik. Sonntagabend 7 Uhr findet bei 2. Dohn, Kaiser­Verschiedenes. Berichterstattung und zur deutschen   Sozialdemokratie halten, find freundlichst eingeladen. Genoffinnen und Genossen Vorwärts Teser, die

Gerichtszeitung.

Vereinsvergnügen und polizeiliches Kontrollrecht.

Als im Lokal des Gastwirts Basel   in Berlin   der Ber­ein der Händler sein 25jähriges Stiftungsfest abhielt, bei dem auch getanzt wurde, wollten zwei Polizeibeamte den Saal betreten, um zu sehen, ob auch Fremde teilnähmen, also ob es sich um eine verbotene öffentliche Tanzlustbarkeit bandele. Der Ein Einbruch bei einer Brotkommission wurde in der vergangenen treten des Saales durch die Beamten. Sie waren der Meinung, Wirt Pavel und sein Angestellter Heil widersetzten sich dem Be­Macht in der 62, Gemeindeschule in der Schmidstraße verübt. Den daß die Geschlossenheit des Vergnügens gewahrt sei und daß unbefanten Tätern fielen 60 Brotfarten, 600 Lebensmittelfarten, deshalb die Polizeibeamten fein Recht hätten, den hest­200 Seifenzufallarten und 100 Milchfarten in die Hände. raum zu betreten. Wegen Widerstandes gegen die

Die Glaserarbeiten werden noch teurer. Die Vereinigung Staatsgewalt   verurteilte jedoch das Landgericht Pavel der Glasermeister von Groß- Berlin" teilt uns mit, daß sie wieder zu 60 m. und Heil zu 15 M. Geldstrafe. Die Ange­Die Frist für die Abgabe des Bestellabschnittes 4 der Kaffees eine bedeutende Erhöhung der Preise für ihre Arbeiten vornimmt flagten legten Revision ein. Ihr Anwalt verwies darauf, daß Erfazlarte läuft, worauf nochmals hingewiefen sei, am 17. Auguft Seit Kriegsausbruch sei Glas um über 300 Prog., Kitt um 800 Proz. ein Urteil des Landgerichts, durch das Pavel aus Anlaß desselben ab. Wer diese Frist versäumt, hat damit fein Recht auf Bezug von teurer geworden, führt sie zur Begründung au. Gleichzeitig weist Festes wegen Duldens einer öffentlichen Luftbarkeit verurteilt worden Kaffee- Erfaz verwirft. Nur in besonderen Fallen, wie z. B. bei fie darauf hin, daß sie für die Güte von Kitt und arbe feine Ge- war, vom Kammergericht am 6. Juli wieder aufgehoben worden sei, Rüdlehr von einer Reise oder Zuzug nach Ablauf der Anmeldefrist wahr leisten kann. Seit Beschlagnahme der Firnisse und Leinöle unter Zurückverweisung jener Straffache an das Landgericht. Das sind die Brokkommissionen angewiesen, eine Nachanmeldung zuzu- wird" Ersaz" zur Herstellung von Kitt verwendet. Kamuiergericht hatte angenommen, daß die Deffentlichkeit des Ver­lassen. Auch diesmal muß wieder noch mit einer gnügens noch nicht festgestellt fei und insbesondere geprüft werden Dauer von etwa zwei Monaten bis zu einer neuen Neukölln. müsse, ob nicht das Vergnügen auf Mitglieder und eingeführte Gäste Berteilung gerechnet werden, und ein sparsamer Ge- spruchnahme der städtischen Speisungsanstalten ist weiterhin eine aber um eine geschlossene Gesellschaft handle, dann hätte, so machte Die Zunahme der Massenspeisungen. Die Inan beschränkt gewesen, also ein geschlossenes gewesen sei. Wenn es sich brauch, der gewiß nicht allzu reichlichen Menge von Pfund, die sehr rege. Dem wachsenden Bedürfnis hat die Stadt durch ständige der Anwalt geltend, der Wirt die Befugnis gehabt, zu kontrollieren, auf den einzelnen entfällt, ist daher von Anfang an dringend an Vermehrung der Kriegsnotstandstirchen in rafcher Folge Rechnung daß keine anderen Personen hineintamen. Die Beamten hätten dann zuraten. Jeder Inhaber einer Kaffee Erfattarte wird reguläre getragen. Im Januar d. J. maren 4 Vollstüchen und 1 Mittel- fein Recht zum Betreten des Saales gehabt und ein Widerstand Ware, die höchstens 30 Bf. pro ½ fund to ste t, bertandstüche vorhanden, im April waren bereits 7 Volksküchen und gegen die Staatsgewalt läge nicht vor. langen fönnen. Natürlich wird der Bezug teurerer Ware auch statt- 1 Mittelstandstiche in Betrieb und im Laufe des Monats Jult d. gericht verwarf jedoch Das Kammer­haft sein, aber ebenfalls nur gegen Karte, die Revision mit folgender ist die Zahl einschließlich der Mittelstandstüche auf 10 Küchen erhöht Begründung: Die Frage, ob es sich tatsächlich um eine öffentliche worden. Die Zahl der von den Küchen ausgegebenen Portionen Tangluffbarkeit handelte oder nicht, tomme jetzt nicht in Betracht. betrug insgesamt im Januar 229 679, Februar 291 972, März Für die Frage des Widerstands sei nur entscheidend, ob objektiv die ber außerordentlichen Steigerung der Inanspruchnahme im März griffen waren. Das sei festgestellt, weil das Landgericht ausdrück 508915, April 347 039, Mai 453 357, und im Juni 550 172. Nach betreffenden Beamten in rechtmäßiger Ausübung ihres Amtes be­war im April eine wesentlich geringere Beteiligung zu verzeichnen, lich hervorhebe, daß ein begründeter Verdacht bestanden hätte, daß bisherige Mayimum im Juni und erreichte ein neues Höchstmaß in die Teilnehmerzahl wuchs dann wieder beträchtlich, überschritt das der ersten Junwoche( 2. bis 8. Juli b.), in der 161 187 Portionen verabfolgt wurden. Seitdem ist wieder ein Rückgang in der Be­

Berliner Lebensmittel.

dacht, dann sei auch die Polizeibehörde berechtigt eine öffentliche Tanzlustbarkeit stattfinde. Bestand dieser Ver. gewesen, in die Räume einzudringen, auch wenn sie vielleicht berzeit als Privaträume anzusehen waren. Der gute Glaube fönne die Angeklagten von der Strafe nicht befreien.

Herabsehung der Rindfleischpreise. Infolge der Herabfegung der Stallhöchstpreise für Schlacht rinder hat der Berliner   Magiftrat auch die Kleinhandelshöchstpreise für frisches( rohes) Rindfleisch herabgesetzt. Vom Montag ab toftet 1 Pfd. Lende 2,90 M., Roastbeef mit eingewachsenen Knochen 2,50 M., Schmorfleisch ohne eingewachsene Knochen und ohne Knochenbenage( Keule und Bug) 2,60 m., andere Teile mit Knochen( eingewachsene Knochen und Knochenbelage dürfen teiligung zu verzeichnen. nicht mehr als 1, des Gesamtgewichts ausmachen) 1,90 M., Knochen 0,25 M., Gehadtes 2- M. Feilhalten von Schabefleisch ist ver­boten, Schwanz darf nur als Beilage zum Fleisch und ohne be- den Ferienschluß ausnahmsweise die ganze folgende Woche hindurch Schöneberg  . Lebensmittel. Von heute ab findet mit Rücksicht auf sondere Preisfestsetzung mit Ucbermäßige Preissteigerung bei Preßfohlen. Der Kohlenhändler abgegeben, leere Röhrenteile der Voranmeldung statt für 100 Gramm Weizenmehl auf Abschnitt Ruger hatte auf dem Potsdamer Güterbahnhof in Berlin   aus dem Knochen dürfen als Suppenknochen oder Beilage zum Fleisch nicht Nr. 54, 12 Pfund Südfruchtmarmelade auf Abschnitt Nr. 55 der Waggon heraus Kaiserbriketts verkauft und dabei für 100 Stück verkauft werden. Nährmitteйarte und ferner von Pfund holländischen Käse auf 1,55 M. genommen. Sein Selbstkostenpreis betrug 1,05 m. pro Abschnitt Nr. 14 der Nährmitteltarte für Jugendliche. Ausgegeben Hundert und der Richtpreis ab Lager war damals auf 1,35 M. fest­weben in der nächsten Woche 1 Kilogramm Genarjetonserven, gefeßt. Auf Abschnitt 97 der Lebensmittelfarte entfallen 200 Gramm 1 Dose Dauermilch oder 1 Flasche dänische Sahne auf Abschnitt Das Landgericht als Berufungsinstanz verurteilte Ruger Haferfloden, auf Abschnitt 98 100 Gramm Sago oder Nr. 53 der roten Nährmittelfarte und 1 Pfund Kunsthonig auf Ab- wegen Preiswuchers zu 500 m. Geldstrafe und führte aus: Grieß und auf Abschnitt 99 100 Gramm Mehl. schnitt Nr. 53 der grünen Nährmittellarte. Von dem Nichtpreis ab Lager, der schon den angemessenen Die Abschnitte sind von Montag bis einschließlich Gewinn mit berücksichtige, wären hier, wo gleich aus dem Mittwoch in den durch besondere Verkaufsschilder gekennzeich Wilmersdorf  . Lebensmittel. Auf Abschnitt 1 der Nährmittel- Denn der Angeklagte babe die Transportkosten für den Transport Eisenbahnwaggon heraus verkauft wurde, noch 10 Pf. abzuredmen. neten Kleinhandelsgeschäften gegen Gampfangsbescheinigung abzu Bufandarte für Jugendlibe gelangt in der Zeit bon Sonntag, den nach seinem Sager gefpart. Rechire man die 10 Pf. non dem Richt­geben. Die Bare wird dann nach Ablauf der üblichen Frist zur 12., bis einschließlich Sonnabend, den 18. Auguft, Pfund Grieß preis pro 100 Stid ab, dann habe der Angeklagte den Richtpreis Verfügung stehen. zur Ausgabe. um 30 Pf., im andern Falle um 20 Pf. überhoben. Darin liege Wichtig für Reisende nach dem Gebiet nördlich der Bottommiffionen und Reiseverkehr. Die Abfertigung des auf jeden Fall eine übermäßige Preissteigering. Angeklagter habe Memel. gegen Ende der großen Ferien von der Reise zurüdkehrenden die Not der Bevölkerung ausgebeutet. Nicht die Preise, die das Bublifums bringt gewisie Schwierigkeiten mit sich, denen Publikum gebe, feien zugrunde zu legen, sondern die, die der reelle In dem innerhalb des Korpsbegirls des 1. Armeekorps nördlich der Magistrat durch eine besondere Regelung des Brotkommissions- Kaufmann gefordert hätte. Und die seien in den Richtpreisen ge­der Memel bis zur Landesgrenze gelegenen Gebiet einschließlich dienstes zu begegnen versucht. Er hat für die Zeit vom 10. bis geben gewesen. Memelstraße, Rußfluß. Atmath, Aurifches Haff( nördlich der Linie zum 13. August folgende Regelung vorgesehen: Werktäglich vor- Das Kammergericht verwarf die gegen dies Urteil ein­Windenburger Ede bis Südrand Nidden  ), Nehrung bis nördlichel mittags 8-9 Uhr: Erledigung der laufenben Brottommiffions- I gelegte Rebifion des Angeklagten als unbegründet.