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schüttern. In der Gegend von Langemarck und s?re«zenverg find englische Angriffsversuche im Keim erstick». Di« beobachteten«ngli- schen Ansammlungen sowie bereitgestellte Tanks wurden unter Vernichtungsfeuer genommen. Südöstlich von Apern wurden starke feindliche Truppenverbände beschoiien und mehrfach Patrouillen abgewiesen. Am 14. August ö.4S Uhr vormittags brachte ein kühnes, rasch durchgeführtes Stoxirupp-Unternehmen die Deutschen  in den Besitz der Waldstücke südlich W e st h o e k. Die englische   Be» satzung wurde in blutigem Nahkampfe überwältigt. An der ArraSfronl war ab Mittag die ffeuertätigkeit heftig. Mehrere nächtliche englische   ErkundungSvorstötze, die mit starken Kräften beiderseits H u l l u ch und an der Strahe Gavrelle» ff r e s n e s unternommen wurden, scheiterten. Deutsche   Stoßtrupps drangen nordöstlich Neuve-Cbapelle in die gegnerisch« Stellung ein. Ein Minenstollen und mehrere Unterstände wurden gesprengt. Durch sechs feindliche Fliegerbomben auf Lille   wurden sechs Ziviliften ver- letzt und eine Kirche beschädigt. An der AiSnefront sowie in der westlichen Champagne war die Artillerietärigket erheblich gesteigert. Die französischen   Angriffe auf die neuen deutschen Stellungen am Cornillet scheiterten größtenteils in unserem Sperrfeuer. WaS bis an die deuifchen Gräben vordringen konnte, wurde im Nahlampfe blutig abgewiesen. Beiderseits der Maas   herrscht vom Walde von Avocourt biS Baup seit dem Morgengrauen de» 13. August besliges Artilleriefeuer. Infolge starken RegenS flaute es am Mittag kurze Zeit ob, um von 2 Uhr nachmittags ab mit gesteigerter Stärke wieder einzusetzen. Das Feuer hielt die ganze Nacht hindurch an. Unter feinem Schutze versuchten die Franzosen während der Nacht starke Patrouillen vorzutreiben, die überall durch Abwehrfeuer oder im Nahkampf abgewiesen wurden. Französische   Bereitstellungen bei der Höhe 304 wurden unter Vernichtungsfeuer genommen. An der Ostfront war nur an einzelnen Stellen die Artillerietätigkeit lebhafter. In der Bukowina und der Moldau erschöpften sich die Rüsten und Rumänen weiter in vergeblichen Gegenangriffen. So wurde s ü d- lick der Suczawa bei Arbora ein schwerer russischer An- griff unter großen Verlusten abgewiesen. Ferner scheitert« russisch  » rumänische Angriffe westlich des Deftanatal«, sowie zwischen Tro tus und Casinutal, ebenso nördlich F o e s a n i sowie westlich der Buzaulmündung. Die gegnerischen Per- luste waren bemerkenswert hoch. Nördlich de» Klosters Lepfa stießen Stoßtruppen der Verbündeten in die rumänischen Gräben vor und kehrten mit einem Offizier, 36 Gefangenen sowie zahlreichen Graben- Waffen in ihre eigenen Gräben zurück. In der D o b r u d s ch a nahm die beiderseitige Artillerietätigkeit zeitweise große Heftig- keit an. « Franziisischcr Heeresbericht vom 13. August nachmiittaaS. Zwi- schen C e r n y und C r a o n n e zeigte sich die feindliche Artillerie sehr tätig, besonders im Abschnitt südlich von A i l l e s. Die Deut- schen griffen an diesem Punkte vergeblich die Gräben an, die wir am 11. August erobert hatten. Sie wurden mit schweren Verlusten abgewiesen und erzielten keinerlei Erfolg. Oestlich von Reims  , in der Champagne   in der Gegend des Helm- und Poehlberges und auf dem linken MaaSufer ziemlich lebhafte Artillerietätigkeit. Zwei feindliche Handstreiche am Gehölz von Caurieres und bei Bezsnvaux scheiterten im Feuer. An der übrigen Front ruhige Nacht. Gestern wurden zwei deutsche Flug- zeuge und ein Fesselballon von unseren Flietzern abgeschossen. Drei weitere feindliche Apparate mußten schwer beschädigt landen. Vom 13. August abends. Der Artilleriekampf blieb während de» Tage» sehr lebhaft zwischen Cerny und Craonne. Die Deutschen   versuchten von neuem, un» aus den Gräben, die wir süd­lich von A> l l e s erobert haben, zu vertreiben. Alle Angriffe wur- .dep.abgewiesen,, und cS gelang unseren Truppen, östlich dieser Stellung merklich vorzurücken. Reim» ist tagsüber mit 8S0 Gra- naten, von denen eine große Zahl Brandgranaten waren, belegt worden. Vier Zivilpersonen sind getötet, zwei verwundet worden. Heftige Artillerietätigkeit in der Champagne, am Cornillet, auf beiden MaaSufern und im Walde von P a r r o y. Keine Jnfanterieunternehmungen. Englischer Heeresbericht vom 13. August adend». Di« feind- liche Artillerie zeigte am Morgen südlich der Straße ArraS Ca m b ra i und im Abschnitt von Nieuport vermehrte Tätig- keit. Unsere Flugzeuge und Ballone arbeiteten gestern in Verbin- dung mit unserer Artillerie sehr erfolgreich. Es wurden viele Photographien von uns aufgenommen und im Laufe des Tages vier feindliche Flugplätze auSgiebig mit Bomben belegt. Die feind- lichen Luftstreilkräfte gingen zum Teil angriffsweise vor. In den Luftgefechten wurden neun deutsche Flugzeuge zum Niedergehen gezwungen, davon zwei in unseren Linien, acht andere Maschinen wurden steuerlos gemacht. Von unseren Flugzeugen sind"sieben nicht zurückgekehrt. « Wien  , 13. August. Au» de« KeiegSpressequartier wird ge» meldet: Tie Offenstvr der Verbündeten hat schon vor lagen zu einer Situation geführt, die bei weiterer Entwicklung für dir russisch. rumänischen Kräfte im Ost teil der Kar» Lathen   und deren Vargrlände z u bedeutenden Folgen führen könnte. Tie russisch-rumänischc Heere»- leitung hat daher alle zur Verfügung stehenden Kräfte zu kräftigen AngriffSstöhen zusammengerafft. Trotz erhebliche« Aufwandet an Munition und Material und trotz rückfichtSlasen Einsätze» van Massen ist den Russen und Rumänen jeder Erfolg versagt«e. blieben, ohne das, die Angriffstätigkeit der verbündeten Kräfte im Räume nördlich Foefani hätte aufgeholten werden können. Die au» dem Räume der abrren P u t n a und de» L u f i t a t a l e v führenden Verbindungen find bereit«»allkammen abgeschliffen. während der Druck unserer Kräfte im Tale de» Trotu» unaufhalt- sam andauert. Die operative Lage der an der»Herrn P u t n« eingekeilten feindlichen Kräfte wird in kurzer Zeit«in« Lösung sin- den müssen. In der Bukowina sind schwächere feindliche Vorftöhe mühelos abgewiesen worden. Am Zbrucz   richtet sich der Russe ans dem heimatlichen Boden zur Verteidigung ein und beginnt mit Aufklärungsabteilungen vorzufühlen. Russischer Heeresbericht vom. August. Westfront: Leb- bafte Tätigkeit der feindlichen Artillerie in der Gegend der Stadt Z b o r a g e und in der Richtung von V o l o t s ch i s k. In der Gegend von H u s i a t t, n drangen unsere Aufklärer, die den Zbrucz überschritten hatten, in den österreichischen Teil von Hustatyn«in, nahmen nach Handgranalenkampf 21 Deutsche gefangen und er­beuteten 2 Maschinengewehre. An der übrigen Front Gewehrfeuer. Rumänische Front: In der Gegend der Ouelle des D o b r a» F l u s s e s und nördlich vom Flusse D o f t i e n dauern die Kämpfe mit abwechselndem Erfolg an. Westlich Okua�- G r o- 3 e s c i fanden den gqnzen 11. August über äußerst heftige Kämpfe statt. Die Lesterreicher und Deutschen   machten wiederholte hart- nackige Angriffe besonders in der Richtung von Okna   und am Abend zwangen sie die Rumänen, sich auf Okna   Fochnile- Aozconele und in der Richtung westlich von Grozesct zurück- zuziehen.?n der Richtung von F o c s a n, griffen die Oesterreicher  und Deutschen   im Laufe de« 11. August längs der Eisenbahn Focsani MerescSci erbittert an. Unsere gnd die rumäin- schon Truppen perteidiaten trotz der zahlenmäßigen Usberlegenbeit des Feindes zähe ihre Stellungen und machten Gegenangriffe, bei denen sie etwa 1266 Deutsche   gefangen nahmen. Bei Einbruch der Nacht zogen sich jedoch infolge de« kräftige» Drucke» der Deutschen  unsere lind die rumqiiischen Truppen auf Beloni MereseSci Finceni zurück.?ln»er Gegen der B u z« u- M ü n d u n g ergriffen unsere Truppen die Offensive, bemächtigten sich durch einen Hand- streicki eines Teils der feindliche» Stellung, machten Gefangene und erbeuteten 4 Geschütze und 8 Maschinengewehre.
Der Krieg auf öen Meeren. Berlin  , 13. August. Amtlich. Durch einS unsere U-Boote wurden neuerdings in der BiScaya und im Atlantischen Ozean ör.-Reg.,To. versenkt. Unter den vernichteten Schiffen befanden sich ein schwer bewaffneter, großer Dampfer, allem Anschein nach der Wilson. Linie, ferner ein Dampfer van annähernd 10 000 Tonnen, sowie ein un- bekannter Frachtdawpfer mit Munition, beide mit östlichem Kurs». Der Chef des Admiralstabes der Marine. * Amsterdam  , 13. August. Im Monat Juli wurden an der niederländischen Küste 88 Minen angespült, wovon 77 englischen, zwei deutschen   und neun unbekannten Ursprung» waren. 0 Washington  , 18. August.<Reuterm«ldung.f Da« Marine- departcment teilt mit. daß der amerikanische   Tankdampfer Campana am 6. August bei Jle deRs versenkt wurde. 47 Ueberlebende wurden gelandet. Man glaubt, daß der Kapitän des Dampfer» und vier Mann der bewaffneten Schiffswache sich als Gefangene an Bord de» Unterseeboots befinden. 0 London  , 14. August. Die Admiralität teilt mit: Ein britischer Zerstörer ist in der Nordsee  «vf eine Mine gelaufen und gesunken. Der Kapitän, zwei Offiziere und 43 Mann sind gerettet. Mißbrauch neutraler �anüelsjchiffe durch die Entente. WolffS Bureau teilt mit: Den deutschen Behörden ist ein Dokument de» französischen Kriegsministerium» in die Hand gefallen, das den unzweideutigen Beweis liefert, daß sich die Entente neutraler Schiffe Völkerrecht»- widrig bediente, um dem deutschen U-Boot-Krieg zu begegnen. In dem Schriftstück, da» au» Pari» am 17. Februar 1317 von der Presseabteilung de» französischen Kriegsministerium» an den General- kommandonten der 7. Region nach Besan�on gerichtet ist, heißt e»: ES ist verboten, Nachrichten anzudeuten oder zu veröffent- lichen über die Zurückhaltung neutraler Schiffe in den verbündeten Häfen, über ihren Flaggenwechsel und alle anderen, infolge der deutschen Seesperre-Erklärung etwa zu ergreifenden Maßnahmen der Verbündeten Regierungen. Die Veröffentlichung der folgenden Nachrichten bedarf der vorherigen Genehmigung des Marineministeriums durch die Breffeabteilung: a. Schiffbau in den verbündeten Ländern, b. Bewaffnung französischer, verbündeter oder neutraler Handelsschiffe, wenn die Bewaffnung der letzteren in einem verbündeten Hasen ersolgt. Der Minister und in seinem Austrage der bevollmächtigte Leiter der Prcsseabteilung. p. M a r i e c u l S. Hier wird also ringe st anden, daß neutrale Schiffe in Entente-Häfen bewaffnet und somit dem An- griff deutscher U-Boote ausgesetzt werden sollen. Kleine Kriegsnachrichten. Departation für Naturalisierte. Ein Gesetzentwurf, der im amerikanischen   Senat eingebracht wurde, sieht vor, daß amerika  - nische Bürger, die in den letzten 20 Jahren naturalisiert worden sind, deponiert oder interniert werden können, wenn sie illoyaler Kundgebungen überführt sind, die.-zu einem Aufstand aufreizen. Die Getreide-ErzeugungSvarlage wurde vom englischen Unter- hau» mit 108 gegen 14 Stimmen in dritter Lesung angenommen. LandwirtfchaftSmimster Prothero stellte fest, daß Heuer ungefähr ein« Million Acres Land mehr mit Getreide und Kartoffeln in England bebaut worden seien. Dienstwcigerung in Amerika  . Die Stockholmer  Politiken' ent- nimmt dem amerikanischen   BrudcrorganSvenSka Socialisten" die Mitteilung, daß sich die Arbeiter in den Vereinigten Staaten  zu Tausenden weigern, sich anwerben zu lassen. Besonders energisch widersetzten sich die schwedischen Amerikaner in Rockford. Am Registrierungstag für die Meldepflichtigen erschien dort eine große Zahl nicht. Als die Regierung mehrere der Au«. gebliebenen verhaften lietz� zogen die übrigen in langer Reihe frei» willig nach dem Gefängnis der Stadt, wo sie auch eingesperrt wurden. Für die Familienväter unter den Verhafteten veranstalten die sozialistischen   Club» Geldsammlungen. Getreidebesihlagnahme in der Schweiz  . Der schweizerische Bundesrat hat beschlossen, die Jnland-Getreideernte zu beschlag- nahmen. Ausgenommen sind die Mengen, die der Produzent zum eigenen Gebrauch notwendig hat, so wie das notwendige Saatgut.
Polenkongreß in Moskau  . Petersburg, 14. August.  (Petersburger Tälegraphen-Agentur.) Di« polnische Demokratie und das polnische Nationalkomitee haben in Moskau  «inen politischen Kongreß veranstaltet, an dem Ber- treder der intellektuellen Kreise, die keiner politischen Partei an- gehören, Vertreter sozialpolitischer Kreise sowie viele soziale Or- ganisationen teilnahmen. Folgende Organisationen verweigerten die Teilnahme: da» demokratische Komitee, da» Volkssyndikat der Arbeiter, da» Komitee der hundert demokratischen polnischen Vereinigungen in der Ukraine  , die demokratischen Klubs der revolutionären Fraktion der Sozialistenpartei, die Arbeitervereinigung, die polnische Unabhängigkeitögruppe und die s o z i a l i st i s ch e u n d sozialdemokratische Partei Polens   und Litauens  . Die vom Kongreß angenommene Entschließung, die Zweifel an der von der vorläufigen Regierung verkündeten U n a b h ä n- gigkeitserklärung Polen« ausdrückt, und die in den De- hatten zum Ausdruck gekommene Bewertung des Verhältnisse» der Regierung zu den laufenden polnischen Fragen haben die polnische Mehrheit tief empört. (Aus dieser russtsch-offiziösen Meldung scheint hervorzugehen, daß auch die russische revolutionäre Regierung mit ihrer Polen  - Politik nicht den Beifall der Polen   findet.) der österreichische Außenminister in Serlin. Ditz»Nordd. Allgem. Ztg.' meldet vom 14. August: Der österreichisch- ungarisch« Minister de» Aeutzern, Graf C z e r n i n, ist heute morgen hier eingetroffen und gedenkt zwei Tag« hier zu verwzilen. Sein hiesiger Aufenthalt dient der Fortsetzung der Besprechungen mit dem Reichskanzler. Pazifismus und Sozialdemokratie. In der neuesten Ausgabe desVölkerfriedens", der von O- Ums rieb herausgegebenen Zeitschrift der deutschen  Fxiedensgesollschaft, schreibt Pfarrer I. Gmclin: Bisher ist ja wohl in unseren Kreisen unter Führung von Ouidde so ziemlich widerspruchslos der von der Sozialdemokratie eingenommene Standpunkt de».Verzichlfrieden«", wie man ihn im gegnerische» Loger genannt hat, d. h. die Losung»ohne
Annexion noch Entschädigung' als die beste Formel, weil schon al» die einfachste und am ehesten zur Annahme auf beiden Seiten geeignete, hingestellt worden. Und schon eben die Tatsache, daß die große sozialdemokratische Partei, die sich im Lauf dieses Krieges nicht nur durch ihre nationale Hallung, sondern in noch höherem Grad« durch ibr unentwegtes Eintreten für die Freiheit unseres Volke« so außerordentliche moralische Eroberungen gemacht hat. unter Führung Scheidemonn» auf diesem Boden steht, sichert dieser Losung eine ungewöhnlich« Wucht. Und ei wäre in keinem Falle unsere Sache, sie dieser Wucht zu entäußern oder das Zusammengehen mit der Sozialdemokratie als grundsätzlich verfehlt hinstellen zu wollen.
Bismarck   oder Münchhausen! Die alldeutsche Presse veröffentlichte dieser Tage ein.noch un- bekannte!' Gespräch Bismarcks mit Abelen, Bohlen und Bucher  , da» genau so aussieht, als hätte sich Bismarck   aus dem Grabe heraufbemüht, um der Sache der Alldeutschen als EideShelfer zu dienen. DasVerl  . Tagebl.' stellt jetzt fest, daß in diesem Ge- spräch da§ Bild von den Hühnern gebraucht wird, die vor einem Au t o m o b i l davonlausen. Teilnehmer an der Unterhaltung soll aber Abelen gewesen sein, der leider schon im Jahre 1872 gestorben ist, zu einu Zeit, wo e« noch keine Automobile gab. E» kam, danach keinem Zweifel unterliegen, daß hier ein Irrtum. in der Person vorliegt. Da« interessante Gespräch stammt nicht von Bismarck  , sondern vom Freiherrn   v. Münchhausen.
Wodan und diedeutsche Tageszeitung". Unsere beiläufige scherzhafte Bemerkung von gestern, auch in der Redaktion derDeutschen Tageszeitung" könnte es am Ende heimliche WodanSanbeter geben, hat eine überraschende Wirkung gehabt. DieTageszeitung" wendet sich gegen sie mit einer langen, todernsten und feierlichen Er- klärung, deren Kernsätze folgendermaßen lauten: Zunächst wird.auf der Redaktion derD. T." nicht gebetet, sondern gearbeitet. Und sodann wird dort bei aller Anerkennung de» deutsch  - nationalen WollenS und Streben« und der Treffsicherheit des volitischen Urteil« der All- deutscben lein alldeutscherWodanskultuS" ge- trieben. Der. Vorwärts' wird uns gewiß glauben, daß zu derartigen romantischen Extratouren die Nöte der Gegenwartspolitik nicht Zeit und Stimmung bieten. Die Erklärung ist mit einem wagerechten Pfeil unter- zeichnet, dessen Spitze sich nach innen richtet. Wir stellen das fest, ohne daraus weitere Schlüsse zu ziehen. Denn da für uns Religion Privatsache ist. stünde es uns schlecht an, Nach- forfchungen darüber anzustellen, ob in irgend einer Redaktion gebetet wird und zu welchen Göttern. Daß sich aber die Redaktion der früher so streng christlichen und jetzt gänzlich veralldeutschtenTageszeitung" gegen den Vorwurf der Wodansanbetung ganz ernsthaft zur Wehr setzen zu müssen glaubt, zeigt, daß auch in denNöten der Gegenwartspolitik" der Raum zu heiteren Zwischenspielen nicht fehlt.
die Todeserklärung Kriegsverschollener. Ueber dt« Todeserklärung Kriegsverschollener ist«ine Berord- nung vom S. August ergangen, die in der Hauptsache folgende» be- stimmt: Wer al» Soldat der deutschen oder einer verbündeten Armee am Krieg teilgenommen hat und vermißt worden ist. kann durch Aufgebotsverfahren für tot erklärt werden, wenn von seinem Leben ein Jahr lang keine Nachricht ringegangen ist. Da» gleiche gilt für ander« Personen, die sich bei der Armee aufgehalten oder in die Gewalt de» Feinde» geraten sind. Di« LufgebotSfrist beträgt min- desten» einen Monat. Al» Zeitpunkt de» Tode  » ist der Zeitpunkt anzunehmen, in dem die Todeserklärung zulässig geworden ist, e» sei denn, daß besondere Ereignisse(Gefecht usw.) für ein andere» Datum sprechen. Da« Aufgebot braucht nicht durch die Zeitung zu erfolgen. Da« verfahren ist gebührenfrei. Wenn sich der Ver­schollene wieder«infindet, kann er die Aufhebung der Todeserklärung beantragen. Hierzu mutz natürlich seine Identität hinreichend sest- gestellt sein, worüber nähere Bedingungen erlassen sind. öesttzwechsel derNordd. slllg. Ztg.". Wie dieFreisinnige Zeitung' erfährt, ist dieNordd. Allg. Ztg.' in den Besitz der Firma Reimar Hobbing übergegangen. Die neuen Besitzer wollen versuchen, da» offiziös gespeiste Zeitung»« unternehmen auf eine breitere Basis zu stellen.
Letzte Nachrichten. Warnung vor Streiks. Halbamtlich wird betanntgsgeiben: In letzter Zeit sind wiederum Handzettel in Kriegs- betrieben verteilt worden, in denen zum Streikaufge- fordert wird, von der vaterländischen Gesinnung der deutschen Arbeiter wird mit Bestimmtheit erwartet, daß sie dem landeSver- räterischen Ansinnen anonymer Hetzer mit der gebührenden Ver- achtung antworten und es ablehnen, die Arbeit niederzulegen. während in Ost und West unsere Truppen im schwersten Kampfe stehen. Umbildung de» Kabinette» Esterhazh. Budapest  , 14. August. Blättermeldungen zufolge soll nach Ge- nehmigung de» Gesetze« über die Errichtung neuer Ministerien innerhalb der nächsten Tage eine UmgcstaltungdeS Mini- steriums Ssterhazy erfolgen. AIS   Minister ohne Portefeuillc werden der Regierung angehören Nazsonyi, der das Justiz­ministerium an seinen Staatssekretär Grccsag übergibt, und Gvaf Theodor Batthyanyi, der die Leitung der Volkswohl- fahrtSangelegenheiten übernimmt. An sein« Stelle iritt Graf Aladar Z i ch y. den als kroatischen Minister der bisherige stellver- tretende Lande»chef für Bosnien und Herzegowina   Karl Unkel- Häuser ablöst. Demnächst wird auch Finanzminister Dr. Gustav Gratz ausscheiden und als Sektionschcf in da« Ministeriilm des Aeußeren zurückkehren, wo er an der Spitze der handelspolitischen Abteilung treten wird. AI  » Finanzminister tritt der bisherige Gouverneur der Oesterreichisch-Ungarischen Bank Dr. Alexander Popovic in das Ministerium ein. Holzbrot in Finnland  ! Kopenhagen  . 14. August.Nationaltidende" meldet über Stockholm   aus Helsingsors, daß in Finnland   traurige Zu- stände herrschten: so hätten in sier Gemeinde Puolange 2ö0 Personen die Erlaubnis erhalten, 7000 Bäume zu fällen, aus deren Rinde sie Brot herstellen wollten, da Mehl nicht mehr vorhanden sei. Das Rindenbrot sei nun auch fast zu Ende. An vielen Orten bereite man sogar Srot aus Renntier mooS, das noch unverdaulicher sei. Die Aussichten in Finnland   seien sehr schlecht; Brotgetreide- sgat sei wenig vorhanden.,.