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Gewerkschaftsbewegung

Deutsches Reich .

Lohnforderungen der Ruhrberglente.

Die Bergarbeiterzeitung" veröffentlicht folgenden Aufruf an die Arbeiterausschüsse der Ruhrzechen:

Die Vorstände der vier Bergarbeiterverbände hielten am 10. 5. M. eine gemeinsame Besprechung ab, um zu den von einer Anzahl Arbeiterausschüsse und Bergarbeiterversammlungen er­hobenen Lohnforderungen Stellung zu nehmen. Nach forg­fältiger Berücksichtigung aller in Betracht kommenden Verhältnisse famen die Vorstände zu folgendem Beschluß: Sämtliche Arbeiter­ausschüsse auf den Ruhrzechen mögen bei ihren Werkverwal­tungen eine alsbaldige Lohnerhöhung beantragen, welche zur Folge hat, daß

1. der Lohn für Hauer und Lehrhauer pro Schicht nicht unter 12 M., ausschließlich Kinder- und etwaigen anderen Teuerungszulagen, beträgt; 2. die Schichtlöhne für erwachsene männliche Arbeiter um 1 M., für erwachsene weibliche Arbeiter um 75 Pf. und für Jugend­liche um 50 Pf. erhöht werden;

3. die jetzt gezahlten Kinderzulagen überall verdoppelt

werden.

Die Verbandsvorstände sehen gegenwärtig davon ab, bor­genannte Forderungen in einer Eingabe an die Organi sation der Werts befizer zu vertreten, da diese es er­fahrungsgemäß leider immer noch ablehnt, mit den Ars beiterorganisationen zu verhandeln. Sollten die einzelnen Zechenverwaltungen in den Verhandlungen mit ihren Arbeiterausschüssen borstehende, durch die gegens wärtigen Teuerungsverhältnisse durchaus gerechtfertigten Fordes rungen nicht bewilligen, so empfehlen den Arbeiters

ausschüssen die Anrufung der durch das Hilfsdienstgesez ein­geführten Schlichtungsstellen. Wir erwarten bestimmt, daß die Belegschaften feine weiteren Schritte ohne das Einverständnis der Verbandsleitungen unternehmen.

Mit Glückauf!

Die Verbandsborstände."

Durch diesen Aufruf erfährt die breite Deffentlichkeit, daß die Schwerindustriellen immer noch das Verhandeln mit den Arbeiter­organisationen ablehnen. Es bleibt beim Herrenstandpunkt! Den Verbandsvorständen kann man es nachfühlen, daß sie es nun ab­Iebnen, wieder eine nuzlose Eingabe an die Organisation der Werks­befizer zu machen. Wenn die Arbeiterausschüsse nun auch mit leeren Redensarten abgespeist werden, dann tragen für die Folgen die Werksbesitzer ganz allein die Schuld.

Berlin und Umgegend.

Lohnzulage der Bauanschläger.

Jm März d. J. hatten die Bauanschläger außer der ihnen im Dezember v. J. bewilligten Lohnzulage von 20 Broz, eine weitere

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gegen ble girma Sabian tied auf Radzahlung von Löhnen, I ihrer Währungen Ginbußen zu erleiben, bie- mag auch der Rüd­bie zu Unrecht von den 25 Broz. abgezogen worden sind. gang ihrer Währungen nicht so groß sein doch jedenfalls unge mein empfindlich sind, weil diese Länder sehr viel mehr als das im wesentlichen auf Selbstbefriedigung angewiesene Deutschland einführen.

Das Urteil ging dahin, daß alle Zulagen, die vor dem 8. März d. J., wo der Tarifabschluß erfolgt ist, gemacht wurden, nicht an gerechnet werden dürfen.

Ausland.

Parteinachrichten.

Um die Einheit der Arbeiterbewegung.

Auch wenn man den gegenwärtigen Stand, der deutschen Wäh rung damit erklärt, daß Martnoten nur an kleinen Börsen ge­handelt werden, an denen keine richtige Verteilung zwischen An Der Schweizerische Gewerkschaftsbund hat mit feiner Ber - gebot und Nachfrage stattfindet und an denen schon der Verkauf tretung in Stockholm den Genossen Hermann Greulich beauftragt. berhältnismäßig geringer Summen einen wesentlichen Drud auf Der Beschluß ist bemerkenswert, weil gegen die Delegation von die Kurse ausübt, ist dieser Zustand aus wirtschaftlichen und nicht Greulich in letzter Zeit von den Zimmerwaldern lebhafter Ein- zulebt auch aus politischen Gründen bedauerlich. Er kann sofort spruch erhoben wurde. gemildert werden, wenn Deutschland mehr ausführt. Dazu ist einmal notwendig, daß die Ausfuhrbewilligungen von dem Reichskommissariat für Ein- und Ausfuhrbewilligungen schneller erledigt werden, dann aber auch, daß von den Militärbehörden Ar­beitskräfte für die Ausfuhrindustrie gestellt werden. Der Schuß der Wahrung ist bei der engen Verquidung zwischen wirtschaftlicher und militärischer und politischer Kriegführung auch eine eminent militärische Angelegenheit. Deutschland hat zum Glüd Güter, nach denen das neutrale Ausland hungert und die zu märchen­haften Preisen abzusehen find: Kohle, Eisen, Kali. Allerdings war bisher die Gestellung von Arbeitsträften so gering, daß kaum der riesige Inlandsbedarf voll gebedt werden konnte. Die Befürch tungen über Stodungen in der Kohlenzufuhr im Winter find all­gemein und es fällt auch niemandem ein, die Belieferung des Aus­lichen Notwendigkeiten sind so groß und gebieterisch, daß die Landes auf. Kosten im Inlande zu befürworten. Aber die wirtschaft­Militärbehörden die Befriedigung des inländischen und aus­ländischen Bedarfs möglich, machen muß

Jm Braunschweiger Boltsfreund" warnt Genoffe Wilhelm Blos , die Ueberheblichkeit der Unabhängigen dadurch zu stärken, daß auf die Wiedervereinigung mit ihnen zu viel Gewicht gelegt werde. Die Behauptung der Haase- Leute, fie repräsentierten die Mehrheit, dürfe nicht täuschen. Wo immer die Unabhängigen auf­getreten feien, hätten sie herbste Enttäuschungen erlitten. Der Kampf, der nicht von heute datiere, müsse ausgetragen werden, bis sich die Zeit erfüllet" hat: Man sieht also, daß der 4. August 1914 nur den un­mittelbaren Anstoß gegeben hat zu der Spaltung, beren Vor­bedingungen schon vorher, und zwar lange vorher vorhanden ivaren. Schon vorher war die Spaltung manchmal in drohende Nähe gerüdt. Sie ist das Ergebnis einer langen Entwicklung. Die Anhänger einer positiven Politik und die Fanatiker der reinen Negation waren nicht mehr in einer geschlossenen Organisation zusammenzuhalten.

Es ist nicht schwer, zu begreifen, daß ein Zustand, ber fich aus einem langen Gärungsprozeß herausgebildet, nicht im Hand­umdrehen wieder aus der Welt geschafft werden kann.

Deshalb sind auch die sämtlichen Anträge zum Parteitage, welche eine sofortige Wiedervereinigung der foeben ausein­andergegangenen Richtungen verlangen, so ehrlich und gut ge­meint und an sich natürlich vernünftig sie sind, völlig ber­früht und aussichtslos.

Man darf auch nicht vergessen, daß unter den aus der Partei ausgeschiedenen Elementen sich viele befinden, denen die Einheit unerträglich ist, so lange ihre Anschauungen nicht in der Partei die unbedingte Herrschaft haben. Andere sind gern bereit, wieder in die Partei einzutreten, aber nur zu dem 3ived, fie zu unterwühlen oder Störungen in der Organisation und im Parteileben hervorzurufen, damit sie in folcher Parteianarchie ihre Richtung zur Herrschaft bringen können. Wieder andere sind unversöhnliche Gegner jeder positiven Politik und bewußte oder unbewußte Anhänger anarchosozialistischer oder beffer gesagt anarchistischer Tendenzen."

andere sind die Goldsammlungen, die nicht warm und ein­Selbstverständlich ist das nur die eine Seite der Medaille; die bringlich genug empfohlen werden können. Das Gold, das als 3ierat oder als Münze in den einzelnen Haushaltungen noch viel­fach verstedt liegt, bedeutet für seinen Befiber Regel die Beträge viel zu gering dazu sind in der durchaus teine- pefuniare Sicherung, wenn er auch, besonders wenn es sich um Erbstuce han­delt, mit einer gewissen liebevollen Zärtlichkeit an ihnen hängen mag Das Gold in der Reichebant zusammengetragen, bedeutet unendlich viel: eine Stüße für unsere Währung, deren Schuß ein Allgemeinintereffe ift. ( z)

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Zwangssyndikate. Die Berliner Handelstammer legt gegen bie fortschreitende 3wangssyndizierung. Einsprache ein:

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Durch gesetzliche Vorschrift find für eingeine Industrien 3angssyndikate geschaffen worden, deren Folgewirtung u. a. dahin geht, daß die gesamte Arbeit der betreffenden Industrie einigen wenigen Werken übertragen wird, während der Gewinn an alle Beteiligten verteilt werden foll; für weitere Industrien sollen solche Syndikate in der Vorbereitung begriffen fein. Da wir der Ansicht sind, daß die Blüte des deutschen Wirtschaftslebens der betrachten wir diese fortschreitende Brgesellschaftlichung der deut weitgehenden Verkehrsfreiheit zu verdanken war, so Arbeitskraft, andererseits Betriebsmittel, insbesondere Kohle und schen Volkswirtschaft mit großer Besorgnis. Wir verfennen nicht, daß die Zeitumstände es erforderlich machen, einerseits lebendige Rohstoffe zu ersparen. U. G. sollte aber dieses zu erstrebende Ziel nicht dadurch verfolgt werden, daß man schwer wieder zu beseiti Eine organisatorische Trennung wird aber auch beide Rich- ballung des industriellen Probuftionspro. gende Gebilde durch Gesetz schafft, die eine Zusammen tungen der Partei selbst verwirren. Rechts wird rückgratloser sein esses in wenigen Betrieben bedeuten, wie wir fie in ohne Links und Links wird manches tun, was mit Rechts anders ähnlichem Umfang in Deutschland bisher kaum gekannt haben. getan worden wäre. Im Bruderkampf werden sich unseres Erachtens sollte es dent freien Entschlusse der Be eine Reihe brauchbarer Männer und Frauen teiligten überlassen werden, sich in Verbänden zusammenzufinden, zermürben, und nach Jahren werden wir doch die von dem Willen aller Interessenten getragen sind und deren einen Vergleich schließen müssen, den das Verabredungen ohne gefeßlichen Zwang durchgeführt werden. Proletariat bezahlt hat. Den Schaden wird das Wir empfehlen deshalb dringend, nur in solchen Fällen weitere Proletariat als Ganzes auf jeden Fall haben, wenn der under- Zwangssyndikate zu bilden, in denen die wirtschaftliche Lage des antwortliche Beschluß des Parteiausschusses zur Taf wird. Der betreffenden Geschäftszweigesses unbedingte erfordert Der Krieg geht seinem Ende zu. Die Hauptursache des schweren Schaffung von Zwangsfyndidaten wäre niferes Erachtens beim Konflikts fällt damit weg und neue gewaltige Aufgaben treten Fehlschlagen einer freien Organisation immerhin noch die Still an das Proletariat heran, die bald ganz neue Gruppierungen legung von Betrieben auf amtliche Anordnung hin lediglich für die in der Partei bringen irerden." Kriegszeit vorzuziehen."

Bulage von 30 Proz. gefordert. Bewilligt wurden aber nur 20 Proz. teur der Bergischen Arbeiterstimme" Merkel im Januar diefes Die Freie Press" erinnert daran, daß der politische Redat Die Bauanschläger gaben sich einstweilen zufrieden und erklärten, fie Jahres die gerade entgegengesette Haltung eingenommen hat, die würden die Bewilligung der reſtlichen 10 Proz. am 1. Juli fordern. in dem von uns angeführten Artikel dieses Blattes über die Braun­Das ist denn auch durch ein Schreiben an die Unternehmerorganischen Vorschläge zum Ausdruck kommt. Damals schrieb Merkel: tation geschehen. Darauf erhielt die Branchenleitung der Bauanschläger gegen Ende Juli den Bescheid, daß die Zulage von 10 Proz. ab 1. Juli bewilligt ist unter der Bedingung, daß weitere Forderungen nicht gestellt werden. Am Sonntag erklärte sich die Branchen­bersammlung der Bauanschläger mit dieser Erledigung der Lohn­frage einverstanden, doch wurde betont, daß sie nur für dies Jahr gelten könne. Ob sich im nächsten Jahre eine weitere Lohnerhöhung nötig mache, das hänge von den derzeitigen Lebensmittelpreisen ab. Da der jezige Stundenlohn der Bauanjoläger einschließlich aller fich nur

bisher bewilligten Zulagen auflagerbelaufe, feien

die Bananschläger immer noch wesentlich ungünstiger gestellt, als die in Fabriken beschäftigten Metallarbeiter. Sie hätten also feinen Grund, für alle Zeit auf weitere Lohnzulagen zu verzichten.

Aus dem Kriegsausschuß für Militärschneiderei. Urlaub eine Extravergünstigung?

Mit dieser Frage hatte sich in der letzten Sigung der Ausschuß zu befassen. Der Schneiderverband, vertreten durch Knoop, flagte gegen eine Firma auf Bewilligung des Sommerurlaubs für alle Tagschneider beiderlei Geschlechts.

Der Vertreter der Firma bestritt die Berechtigung der Forde rung und führte aus, daß die Firma nur von Fall zu Fall ihren männlichen Tagschneidern Urlaub gewähre, und es sei dies nur eine freiwillige Extravergünstigung, auf die niemand flagbaren Anspruch babe und für die die Schneiderinnen überhaupt nicht in Betracht

fämen.

v. Schulz: Ihr Werkführer soll aber den Leuten Urlaub zu­gesagt haben. Vertreter: Der Werkführer hatte hierzu kein Recht, die Leute stellt die Firma selbst ein.

Zeuge Eder, der früher Vertrauensmann bei der Firma war, fagt aus er war bei den Verhandlungen betreffs des Urlaubs da­mals zugegen. Herr Hoffmann habe der Forderung auf Urlaub prinzipiell zugestimmt, nur fönne er, Zeuge, nicht mehr genau sagen, ob der Urlaub nach halbjähriger oder erst nach einjähriger Beschäf­tigung gewährt werden sollte. Bewilligt sei er bestimmt worden.

Vertreter: Ich kann nur sagen, daß der Urlaub immer nur von Fall zu Fall und völlig freiwillig von der Firma gewährt worden ist.

b. Schulz: Herr Eder, wie ist denn das mit den Frauen? Eder: Frauen wurden seinerzeit bei der Firma überhaupt nicht beschäftigt. Die Frage zu erörtern, lag also gar keine Ver anlassung vor.

v. Schulz: Herr Hoffmann behauptet nun, den Frauen käme der Urlaub schon deshalb nicht zu, da sie bereits viele Vergünsti gungen hätten.

unze: Die Frage des Urlaubs wurde damals generell für Tagschneider geregelt. Nach kurzer Beratung kam der Kriegsausschuß zu folgendem Entscheid: Wenn die Frauen Urlaub verlangen, muß er ihnen gewährt werden.

v. Schulz: Das ist eine salomonische Entscheidung, bei der einmal beide Teile befriedigt nach Hause gehen können.( Das füß­faure Lächeln des Firmenvertreters bemerkend): Sie scheinen davon nicht überzeugt zu sein?

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Aber die Unabhängigen, denen ihr Parteiegoismus über alles in der Welt geht, geben heute keinen Deut auf die Zukunftsinter­essen des Proletariats. Surz angebunden schreibt das Berliner Mitteilungs- Blatt", die Unabhängigen könnten denen, die sich nicht auf den Boden ihrer Grundsätze stellten, nicht das Recht zuerkennen, sich Sozialisten zu nennen. Mit solchen Leuten kann man sich nicht einigen. Im Interesse der Arbeiterklasse muß man solche Leute direkt bekämpfen; sie sind Schädlinge der Arbeiterbewegung." Braun noch nachträglich in der Bergischen Arbeiterſtimme Selbstverständlich bekommt jetzt auch Genosse Dr. Adolf wegen seines Widerspruchs gegen den Zetkinrummel einen derben Rippenstoß: Nein, die Schamrote wird Adolf Braun nicht ins Gesicht steigen. Ihn ärgert nur, daß Genossin Zetkin nicht vor einem Jahre schon gemaßregelt wurde, trotzdem damals noch von Barteispaltung keine Rede war. Brauns Versöhnungsaktionen haben dadurch eine neue Beleuchtung erhalten, und es scheint uns faft, als hätten die Genossen recht gehabt, die in Braun einen Parteigänger des Vorstandes von recht unange nehmer Art sahen; eine Auffassung, die wir bisher entrüstet

die

ablehnten."

Also muß auch Genosse Braun am eigenen Leibe erfahren, daß Dreckschleuder die liebste Waffe der Unabhängigen ist.

Industrie und Handel.

Starke Goldausfuhr. Energische Maßregeln nötig.

Die in der Eingabe ausgesprochenen Wünsche werden nicht berücksichtigt werden können. Die Notwendigkeit, den höchsten Grad der Wettbewerbsfähigkeit zu erreichen, empfiehlt die Zwangssyndi zierung, selbst wenn sie auf Roften der Kleineren erfolgt. Noth mehr aber die Notwendigkeit einer Kapitalrationierung, die unproduktive, rein spekulative Investitionen verbietet. Mali­und Zementindustrie sind anschaulichste Beispiele.

Ist die Zwangsshndizierung nicht abzulehnen, so doch die jetzt schen Geist, fie sind sogar Instrumente des rücksichtslosesten Kapi­befolgte Methode, Arbeiter und Verbraucher auszuschalten. Die tabismus. Eine ebenso große wie schwere Aufgabe wird es sein, heutigen Zwangssyndikate verraten nicht nur feinen jozialpoliti brauchern zu sorgen, wobei unter Verbraucher auch sehr häufig für die Vertretung der Interessen von Arbeitern und Ver. die so wichtige weiterverarbeitende Industrie zu rechnen ist.

Die kommende Fahrpreiserhöhung. Uns wird geschrieben:

In

meine Tariferhöhung ist schon beschlossen und soll spätestens zum Mit der Eisenbahntarifreform wird es mun erft. Gine allge 1. April n. I. in Kraft treten. Die Tarife für den Personenverkehr übrigen sollen alle vier Klaffen beibehalten werden. Mit der Ein­sollen in allen Klassen eine wesentliche Erhöhung erfahren. führung der neuen Tarife wird natürlich eine gewaltige Umwäl zung verbunden sein. Die Abwanderung aus den höheren Klassen, die schon während des Krieges ununterbrochen eingefeht hat, wird an- Ausdehnung zunehmen. Heute schon sind die Abteile der 4. Klassen so überfüllt, daß viele Fahrgäste gezwungen find, eine andere laffe zu benußen. Mit der Erhöhung der Fahrpreise wird natürlich der jebige abnorme Zustand verschlimmert. Alle Fahr­Der am 23. Juli 1917 abgeschlossene Ausweis der Reichsbank gäste werden 4. und 3. Klasse fahren wollen. Die beiden anderen zeigt eine erhebliche Minderung des Metall- und Klassen werden noch leerer als bisher in den Zügen mitgeschleppt Goldbestandes. Der Metallbestand hat sich um 49 Millionen werden müssen. Das Hin- und Herrangieren, das Zusammenstellen auf 2475 Millionen, der Goldbestand um 56 Millionen auf der Züge, das Rennen nach freien Pläßen usw. wird auf den Bahn­2402 Millionen Mark verringert. Es ist also ein Teil des abge- höfen noch größere Ausdehnung nehmen. Das Mitnehmen von flossenen Goldes durch Zugang an Silber gedeckt worden. Zwar freiem Gepäck, das schon jetzt wegen der äußerst mangelhaften Hat der Notenumlauf ebenfalls eine Verringerung von allerdings Gepäckbeförderung, wie bekannt, sehr zugenommen hat, wird ver­nur 11 Millionen auf 8630 Millionen Mark erfahren, aber der Zu- mutlich noch erheblichere Dimensionen annehmen. Am meisten be­gang an Wechseln, Schecks und Schabanweisungen in Höhe von troffen werden natürlich die Groß- Berliner, welche täglich mehrere 156 Millionen auf insgesamt 10 590 Millionen Mark konnte nur Male gezwungen sind, die Stadt, Ring- oder eine Vorortbahn zu untergebracht werden, weil gleichzeitig die Depositen, was zweifel- benußen. Die Groß- Berliner werden Geld in ihren Beutel tun los eine Folge des propagierten bargeldlosen Zahlungsverkehrs müssen. Mit der bisherigen minimalen Einnahme von rund In einer anderen Klage mußte der Beklagte 141 m. berappen. ist, eine Zunahme um 148 auf 5483 Millionen Mark erfuhren. 40 Millionen Mark aus dem Berliner Verkehr ist die Eisenbahn­Dann trat wieder der frühere Barbier und jetzige Zwischen­Durch den Goldabgang verringert sich an sich das Verhältnis veripaltung nicht länger zufrieden. Gr foll bedeutend mehr er­meister Pietsch als Trainsoldat auf. Das heißt, er gudte sich im zwischen Notenumlauf und Gold- bzw. Metalldeckung: Das Bild geben. Nicht nur jede einzelne Fahrt soll verteuert werden, sondern Saal um und da es ihm dort anscheinend zu langweilig vorkam, gewinnt nicht, wenn wie es geschehen muß auch die Depofiten auch die Preise für die Arbeiter- Wochenkarten, die Monats- und so benutzte er die schöne Gelegenheit, mit seinem Anhang in die als täglich fällige Gelder zusammen mit dem Notenumlauf in ein bebentarten, die Schüler- und anderen Karten sollen eine wesent­Kneipe zu gehen. So kam es dann, daß, als die Klagesache Pietsch Notenumlaufs durch den Goldvorrat beträgt gegenwärtig 28 Broz., Jahre wurden über 400 Millionen Personen von der Stadt-, Ring­Verhältnis zu dem Goldbestand gesetzt werden. Die Dedung des liche Aenderung, d. h. also eine Verteuerung erfahren. Im letzten berankam, der Hauptbeteiligte fehlte. Die Zeit verrann, aber Pietsch die Deckung sämtlicher täglich fälliger Verbindlichkeiten( Noten- und den Vorortbahnen befördert. Es entfielen etwa die Hälfte kam nicht, so daß angenommen wurde, er habe sich wieder ver­Dunstet. davon auf den Vorortverkehr, so kann man sich ungefähr schon heute Endlich kam er aber doch noch, wurde aber gleich mit umlauf und Depositen) 17 Proz. einem Kreuzbageldonnerwetter vom Vertreter des Bekleidungsamtes schlechten Währungsverhältnisse notwendig geworden. Zur Stüßung reiche Personen spielt es heute schon eine Rolle, ob sie monatlich Die erheblichen Goldabgaben der Reichsbank sind infolge der ein Bild von den zu erwartenden Umwälzungen machen. Für zahl­empfangen, daß er ziemlich verdugt dreinschaute. In der Sache selbst mußte erst eine Unterkommission gehört des Markturses mußte das Geld als Weltgeld ins Ausland gesandt 3 oder 6 M. für Karten ausgeben, besonders wenn es sich um Fa. werden, die die verworrenen Geschäftsangelegenheiten des Be- natürlich als vollwertig gilt, es von dem Auslande im Augenblick erhöhung dann noch eine Betriebseinschränkung kommt, dann ist werden. Und dabei muß noch bemerkt werden, daß, obwohl Gold milien mit mehreren Köpfen handelt. Wenn zu dieser Tarif­flagten entwirren soll. Nach ihrem Gutachten wird dann aufs neue nicht einmal gern angenommen wird, weil das Ausland sich seine die Eisenbahnreform feineswegs abgeschlossen. Im Hintergrunde Forderung lieber in Waren bezahlen läßt, die es selbst dringend fehr3 mit einer zweifellos abermaligen Zarifreform. Die Kohlen steht die Glettrisierung des Groß- Berliner Eisenbahnber Das Schiedsgericht für Tarifangelegenheiten entschied Durch die Bergabe von Gold ist eben auch nur gerabe eine und Gasversorgung zeigt's schon, wohin die Reise, gehen wird.. fürzlich in einer Sache, die die Kostümschneiderei betraf. Stübung der deutschen Währung erreicht worden. Eine träftige Es handelte sich um Anrechnung von Zulagen, die in der Frühjahrs- Auftvärisbewegung der Markurse an den wenigen neutralen Berantwortl. f. Bolitik: Dr. Frans Dieberich, Berlin- Friedenau; für b. übrigen saison erfolgt sind und von einzelnen Firmen auf die nach Auf- Börsen hat sich nicht entwideln tönnen. Allerdings leidet nicht nur Teil des Blattes: Alfred Scholz, Neuföln; für Inferate: Th. Glode, Berlin . hebung der Streckungsverordnung in Kraft getretenen 25 Broz. ber- Deutschland unter diefer Währungsmijere, sondern es beginnen auch Drud u. Verlag: Borwärts Bugdruckerei a Berlagsanstalt Baul Ginger& Co. rechnet wurden. Der Verband, vertreten durch knoop. flagte England und jogar die Vereinigten Staaten durch die Entwertung!

Nee, lautete die Antwort.

verhandelt werden.

braucht.

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SW.

bicra 1 Beilage und Unterhaltungsblatt.