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und hinter der mazedonischen Front für bulgarische Zlechnung ar. bei ton". Dazu bemerkt Wolffs Bureaus Dieser völlig erfundenen An. schuldigung wird hiermit in aller Schärfe entgegengetreten. Di« griechischen Truppen, die sich freiwillig unter den deutschen Schutz stellten, befinden sich nach wie vor in ihrem Lager in Görlitz.

der Krieg auf öen Meeren. Berlin , 19. August. Neue tt-Boott-veute im Atlantisch»« Ozean und in der Nordsee : 23000$r.'fteg*'o. Unter den versenkten Schiffen defanden sich der englisch « Dampfer Cay» Toto(3082 To.), Ladung anscheinend Hanf, ferner ein de- waffncter englischer Dampfer mit 5S00 To. Sohlen von England nach Port Said , ein bewaffneter französischer Dampfer«ad ein großer, durch Bewach« geleitet« Dampfer von mindesten» 10000 Tonnen. D« Chef de» Admiralstabe» der Maria». « Amsterdam , 20. August. Ueber Pari» wird au» Dueno» Lire» gemeldet: Argentinische Seeleute haben an der S liste von Chubul in Patagonien ein« drahtlose Station entdeckt. Man nimmt an. datz diese Station dazu bestimmt gewesen sei. Verbindungen mit verdächtigen Schiffen im südlichen Teile de» Atlantischen Ozean » zu unterhallen. » Amsterdam , 20. August. Au» Maa»loui» wird gemeldet: Der beute hier eingelaufene Dampfer Croner meldet, daß da» mit Kok» für Schweden beladene niederländisch« Dampfschiff Leonore von zwei englisch en Torpedobooten auf- g e b r a ch t worden ist. Ein Seegefecht in öer üeutschen Sucht. Bern , 20. August. Reuter meldet au« London : Di« Admiralität berichtet, dag ein leichtes Geschwader, da» am Donnerstag in der deutschen Bucht zu AufklärungSzwecken ausgefahren war,«inen feindlichen Torpedojäger sichtete. Da» Feuer wurde eröffnet und da« feindliche Sckiff verjagt. Obgleich e» zu wieder- holten Malen getroffen und iw Brand geschossen wurde, konnte e» schließlich doch unter dem schweren Nebel durch die Minenfelder flüchten. Gleich darauf erschienen feindliche Minenfeger. Die englischen Schiffe eröffneten schwere» Feuer. Wenigsten» zwei Minen- feger wurden beschädigt. Da die Minenfelder so dicht in der Nähe waren, konnte da» englische Geschwader die feindlichen Schiffe nicht verfolgen. Während des Kampfe» griff ein Unterseeboot ein und nach dem Kampfe ein zweite» Unterseeboot. Die eng- Irschen Schiffe blieben unverletzt. Fliegerbomben auf holländisches Hebtet abgeworfen! Amsterdam , 20. August. Die Niederländische Telegraph. -Agentur meldet, daß ein Flugzeug unbekannter Nationalität Sonnabend früh in der Gegend de» Dorfe« Gödereede auf der holländischen Insel gleichen Namen» sech» Bomben abge- warfen hat. E» wurde kein Schade von Bedeutung angerichtet. Man glaubt, daß in der Nähe ein Luftkampf stattgefunden hat. Di« Angelegenheit wird untersucht.

die»KreuzmZeituug� für Trennung> von Kirche und Staat. Das ist kein Witz, fondern das orthodoxe Organ redet völlig im Ernst in feiner kirchlichen DierteljahrSrundschau einerNeuorientierung der Kirche" das Wort, die auf die Trennung vom Staat hinausläuft. Die Ankündigung des gleichen Wahlrechts für Preußen hat diesen Um- schwung hervorgebracht. Mit Jammern sieht der kirchliche Rundschauer derKreuzzeitung " voraus, daß die schöne Per- hätschelung der positiv-orthodoxen Kirchenrichtung durch das konservative Treiklassenparlament mit der Einführung des gleichen Wahlrechts ein jähes Ende finden werde. Kirche und Schule würden getrennt werden, und dannist das Interesse der Kirche am Zusammenhang mit dem religionslosen Staat ein geringes". Selbst auf die finanzielle Unterstützung der Kirche will dieKreuzzeitung " verzichten, dennFreiheit und Selbständigkeit der Kirche, Unabhängig- keitvomStaatundseinerwechselndenPoli- tikistmehrzubewertenalsGel d". Und so kommt der Artikel zu dem Schluß: Wer angesichts der bevorstehenden Neuorientierung oder besser gesagt Demokratisierung de» Preußischen Staates sagen wir aus vollster Ueberzeugung: Es ist besser, daß die Kirche von diesem Staat völlig frei wird und selbständig dasteht, als daß sie an die religionslose, kirchenseindliche Mehrheit bei preußischen Abgeordnetenhauses gebunden bleibt. Wir haben oft betont, daß gerade auch vom kirchlichen Standpunkt aus ein Unbefangener die Trennung der Kirche vom Staat befürworten müsse. Auffällig ist nur, daß die'e Erkenntnis den orthodoxen Kreisen erst kommt, sobald der Staat nicht mehr das gefügige Werkzeug ihrer konservativen Gesinnungsgenossen ist. Immerhin werden wir uns auf das Zeugnis derKreuzzeitung ", daß die Kirche Selbständigkeit vom Staat und seiner wechselndon Politik braucht, noch oft berufen. Im übrigen enthält der Artikel derKreuzzeitung " noch manches Interessante. Der Generalsuperintendent Dr. L a h u s e n bekommt eins ausgewischt, weil er auf der Ber - lincr Stadtsynodalversammlung eine Art Gleichberechtigung des kirchlichen Liberalismus mit der kirchlichen Orthodoxie anerkannt hat, um eine Forderung von 6000 M. durchzusetzen. In rechtgläubiger Ueberheblichkeit schnaubt die»Kreuz- zeitung " übe? diesen Prinzipienverrat: Um 6000 Mark zu gewinnen, würbe hierdurch der Evan- gcliscke Oberkirchcnrat nicht nur in seinen Entschließungen g«. Kunden, sondern es wurden ou<b die Vertreter des allein berechtigten positiven Glaubens zu einer Partei neben den Vertretern des Halbglauoens gestempelt und die Gleichberechtigung der Richtungen auf das Entschie- dcnste anerkannt. Der alte konservativ-orthodoxe Grundsatz:Allein be- rechtigt sind nur wir!" tritt hier einmal wieder herrlich in die Erscheinung. Aber das Interessanteste ist folgender Stoß- seufzer: Die Lage der Kirche ist in der Tat ernst genug. Auf» neue droht ein Abfall der Rosien, die in ihrer Erbitterung über die lange Dauer des Krieges, über die Schwere der Opfer und Eni» behrungen einen Blitzableiter sucken und in der evangeli- ichen Landeskirche finden werden." Danach scheint man im orthodoxen Lager den Glauben an diereligiöse Welle" ganz verloren zu"haben. Für den Umschlag der Masseirstimmung bedanken sich die Orthodoxen

vielleicht bei denen ihrer Anhänger, die Gott für den Krieg öffentlich gedankt hobeir oder verkündeten, daß der Krieg einem besonderen göttlichen Heils- plan entspringe._ Anbiederung. Graf von S ch w e r i n- L ö w i tz, der bekannte konser- vativ-bündlerische Führer, hat auf einer Vertrauensmänner- Versammlung des konferdativen Vereins für den Kreis An- klam eine Rede gehalten, in der er sich namentlich mit der Person des neuen Reichskanzlers befaßte. Ziel und Zweck der Rede war, Herrn Dr. Michaelis für die konservative Partei zu reklamieren. Um Mißverständnis zu vermeiden: nicht wegen seiner militärischen Einstellung als Oberstleut- nant sollte Dr. Michaelis für die konservative Partei rekla- miert werden, sondern nur rein geistig als Staatsmann und Politiker. Herr v. Schlverin-Löwitz sucht sich zunächst beim neuer. Kanzler einzuschmeicheln, indem er ihm Komplimente macht. Bethmann Hollweg soi ein Schwächling gewesen, der an der Konfliktsscheu gelitten habe. Der neue Kanzler aber sei eine Kampfnatur. Er werde nie'ein festes Ziel aus dem Auge verlieren und auch, wenn er sich Beschränkungen auf- erlege, doch der Führer und nicht der Geführte sein. Nach dieser captatio benevolentiae, dieser ein­schmeichelnden Vorrede, kommt Herr v. Schwerin -Löwitz auf das Politische. Wir zitieren nach derDeutschen Tages- zeitung": Daß Dr. MickweliS sich auf den Boden de? Wahlerlasse» stellen mußt«, lag in der Natur der Sache, bedeutet aber für die allgemeine Richtung, auf die er feine Politik tinstelle« wird, gav nichts. Diese wird er m. E. so Weingut preußisch eiustelleit, al» ihm die notwendigem Rücksichten auf die heutipe demokratische Mehrheit des Reichstags dies irgend gestattet. Wa» die Wahl- refoxm angeht, so wird der Kanzler dem Abgeordnetenhaus ein« Vorlage machen müssen, welche der Königlichen Verordnung ent. spricht. Ob sie gegenüber dem Reichstogswahlrecht einige Ab- Milderungen enthalten wird(fünfjährige Teßhaftigteit, Bttuf»- wähle«), bleibt abzuwarten. Ebenso wann die Einbringung er- folgen wirb. Denn gesagt ist darüber in dem Jnli-Evlaß nur: Die Vorlage ist jedenfalls so frükqeitig einzubringen, daß die nächsten Wühlen nach dem neuen Wahlrecht stattfinden können." Ss wäre als« ohne Verletzung der Verordnung sehr wohl zulässig, die Wahlperiode bis nach Friedensschluß zu verlängern und dann erst die Vorlage einzubringen. Ob da? Staatsministerium da» beschließen und das Abgeordnetenhaus feine Zustimmung zur Verlängerung der Wahlperiode geben wird, steht dahin. Der- nünftig wäre es ja, diesen inneren Kampf bis nach Frieden»- fchluß zu verschieben. Aber es geschieht ja leider nicht immer da» Vernünftige. Das Reichstagswahlrecht können die Konser« vattven für den preußischen Staat so wenig zugeben, wie die Stadtverwaltungen flir die Kommunen. Denn, wenn die Nicht« steuernden die Ausgaben beschließen, mutz das erst zur Ver- mögenSkonfiskation und dann zum StüatSbankerott führen. Daher wird es im Abgeordnetenhaus zu schwersten Kämpfen kommen. Der konservative Führer sucht also den Reichskanzler vor der Welt aus alle konservativen Intrigen gegen den Waihlrechtserlaß festzulegen. Ein zweifelhafter Liebesdienst. Herr Dr. Michaelis wird sich zu äußern baden, was er zu dieser Inanspruchnahme meint und seine Rede im Hauptausschutz am heutigen Tage gibt ihm vielleicht Gelegen­heit. dem Volke Klarheit darüber zu schassen, ob Herr v. Schwerin -Löwitz den Kanzler mit Recht für die konservative Sobotoge-Politik in Anspruch nimmt, oder ob es sich nur um eine plumpe Anbiederung handelt.

das päpstliche flmtsorgan gegen üke �llüeutfchen. Da» amtliche Organ des Vatikan », derOsservatore Romano ", protestiert entschieden gegen da» Gerücht, daß die päpstliche Note von den Mittelmächten«ingegeben sei. Die» Gerücht stammte bekanntlich von den Alldeutschen, welche bei Bekanntwerden de» päpstlichen VernnttelungSversuche» posaun- ten, e» handele sich um eine von Erzberger bestellte Arbeit.. Von ihnen hat c» da» feindliche Ausland begierig aufgegriffen.

Eine$uUe kleiner Anfragen ist wiederum beim Reichstag eingegangen. Eine Anzahl davon be. treffen da» Berein«-, Versammlungsrecht und die Zensur. Zum Teil ist ihr Inhalt bereits mitgeteilt worden. Ter Reichstagsabgeordnete Geck. Mannheim beschwert sich darüber, daß ihm selbst die öffentliche Berichterstattung vor seinen Wählern un- möglich gemacht worden war, und daß eine Versammlung Scheide- manns in Mannheim an die Bedingung geknüpft worden ist, daß keine Di«kussion stattfinde und Anfragen an den Redner unterbleiben. Der Abgeordnete Wels(Soz.) fragt an wegen de» ganz allgemeinen generellen Ver- bots, da» der Landrat de» Kreise» Kala» über öffentliche politische Versammlungen verhängt hat. Eine Anfrage der Abgg. D o v e und L i e s ch i n g(Vp.) be- trifft das Zensurverbot über dieFrankfurter Zei- tung", der auferlegt wurde, alle zur Veröffentlichung bestimmten telephonischen Uebermittelungen- ihres Berliner Bureaus vor Drucklegung der Zensur vorzulegen. Die Anfrage moniert auch, daß eine schon am 2S. Juni erhobene Beschwerde bis heute noch keine Erledigung gefunden hat. Wegen Versammlungsbeschrän» kungen im Kasseler Korpsbezirk fragt der Abg. W e r n er- Gießen (Tisch. Fr.) an. Eine Anfrage des Abg. Stücklen(Soz.) betrifft die Löh- nung der Gefangenen. Der Abg. Dr. Schultz«- Gävernitz(Vp.) stellt Anfragen im Interesse der Bekämpfung der Säuglingssterblichkeit und wegen der Entschädigung der durch feindliche Flieger verursachten Schäden. Eine Anfrage de» Abg. Dr. Heckscher(Vp.) betrifft Mißstände bei der Bewilligung von Kriegsunterstützung. Durch besonder« Anfrage- lust zeichnet sich der antisemitisch« Abgeordnete Dr. Werner- Gießen au», der außer der erwähnten noch weitere acht Anfragen, größtenteils antisemitischen Inhalts, eingebracht hat. Auf eine Reihe kleiner Anfragen find schriftliche A n t- Worten eingegangen. Auf ein« Anfrage der Abgg. Davidsohn und Schmidt(Soz.) wegen Heraufsetzung der Grenze de»pfändung»freien Einkommens antwortet die Regie- rung, daß Erwägungen über diesen Gegenstand im Gange find. Eine gewisse Notwendigkeit einer nochmaligen Herauf. setzung der PfändungSgrenze wird anerkannt, doch dürfe diese nicht einseitig unter dem Gesichtspunkte des SchuldnerschutzeS erfolgen, sondern e» müßten auch die Interessen der Gläubig er, namentlich der kleinen Gewerbetreibenden und der Hausbesitzer, die in gegenwärtiger Zeit oft schutzbedürftigcr seien als die Schuldner, ernstlich beachtet werden.

Besondere» politische» Interesse dürfte noch die Antwort auf eine Anfrage de» Abg. Stvesemann über den Inhalt des franzö- fisch. russischen Geheimvertrage« beanspruchen. Sic lautet: Wie der Herr Reichskanzler gegenüber Vertretern der Presse eingehend dargelegt hat, ist durch die französischen Kammerver- Handlungen vom 1. und 2. Juli einwandfrei nachgewiesen, daß im Februar 1017 zwischen der französischen und russischen Re- gierung ein geheimes Abkommen geschlossen worden ist, in dem Frankreich folgende Annexionen zugesichert werden: 1. Frankreich erhält Elsaß -Lethringen zurück mit den Grenze» van 1799; 2. Frankreich erhält da» Saargebiet; 3. binsichtlich der Rheinprovinz erhält Frankreich ein« Art von PetoritätSrecht, wonach e» über diejenige» Teile der Pro- vinz, die r» braucht, verfüge» kann, au» dem Rest der Pro- vtnz aber in irgendeiner Form ein Pufferstaat gebildet wird; 4. Frankreich erhält Shrirn. Diese Feststellung ist am 1. August in der französischen Kam­mer durch die Erwiderung de» französischen Ministerpräsidenten Ribot auf die Ausführungen de» Herrn Reichskanzlers bestätigt worden."__ Ein allüeutscher ftnnmcf. Weil wir un» nicht alle Folgerungen, welche dieNorddeutsche Allgemaine Zeitung" an dt« neu aufgefundenen cnglisch-belgischen Dokumente knüpft, zu eigen machen konnten, schreit die.Tägliche Rundschau", derVorwärts" schriebein Wahrnehmung englischer Interessen". Wir diskutieren nicht mit einem Blatte, von dem bekannt ist, in wessen Interesse e» täglich und stündlich schreibt. Unsere Leser sind einsichtig genug, um zu wissen, daß es nicht die beste Wahr- nehmung der deutschen Interessen ist, wenn man in Winkel- advokatenmanier überall nur fleckenlose» deutsch «» Recht und schreiende» Unrecht der Gegner steht.

parteinachrichten. Au« de« Organisationen. In der Generalversammlung de» Sozialdemokratischen Wahl- verein» für den 8. hanneverschen Wahlkreis waren au» Hannover 61, au» Linden 40, au« den Vororten 22 Delegierte. Genosse D ö r n k e stellte in seiner Eröffnungsrede fest, daß von den Mil- gliedern die Hälfte, mebr al» 8000. zum Militärdienst eingezogen ist. Redner gab einen Ueberblick über verschiedene Konferenzen und Wablireilversammlungen, die im Lauf« der Zeit stattfanden, und bewiesen haben, daß im Wahlkreise, bis auf einige wenige, die Mitglieder auf dem Bode» der Parteimehrheit stehen. Zum PunktParteitag" sprach Genosse Brey, der aus die Bedeutung de» diesjährigen Parteitage» hinwies. In der Diskussion bedauerte Genosse Prüll lebhaft die Vollzogene Spaltung, die die Aktion»- kraft de» Proletariat« hemmen werde. Genosse L e i n e r t besprach die Möglichkeiten, auf welche Art da« ReichStagSwahlrecht auf Preußen übertragen werden kann, und empfahl eine Entschließung, in der sich die Generalversammlung vollkommen auf den Boden der bisherigen Taktik der Partei, die im Interesse der Arbeiterklasse notwendig war, stellt. Diese Resolution wurde einstimmig an- Senommen, ebenso folgender Antrag Leinen» zum Würzburger äneitag: Die Generalversammlung de« Gozialdemokratrschen Wahl- verein» de» 8. hannoverschen Wahlkreise» fordert vom Partei- vorstand unverzüglich eine Neubesetzung der Redaltion.per Neuen Zeit" mit Mitgliedern der Partei," Weiter nahm die Versammlung noch einen Antrag an dm Partei- tag an, der die Schaffung von Rentenämtern für Kriegsbeschädigte verlangt. Al» Delegierte zum Parteitag in Würchurg wurden die Genoffen Dörnke, Leinrrt und Prüll und die Genossin Ever» gewählt. In der Konferenz de» 5. badilchen ReichStagSwahlk reise», die sich mit der Stellungnahme zum Würzburger Parteitag beschäftigte und die Wahl de» Delegierten vornahm, wurde dem Bedauern Au»- druck gegeben, daß der Parteitag nicht vor der Stockholmer Kon- ferenz stattfände. ES würde in Stockholm sicher einen guten Ein- druck machen, wenn die FriedenSbeschlüsse der deutschen Sozialdemo- kratie vorlägen. Ueberhaupt müsse der Parteitag eine starke Friedensinitiative entwickeln. Ein Redner meinte auch, je nach. dem die Haltung de» Würzburger Parteitages zu den Unabhängigen ausfalle, würden sich viele Parteigenossen für diese oder für das Verbleiben in der alten Partei entscheiden. Da das Ergebnis der Neuorientierung ein so klägliche» sei, müsse die Frage aufgeworfen werden, ob die Fraktion recht getan habe, auch die letzten Krieg»- kredite zu bewilligen. Zum Delegierten wurde Genosse Stadtrat Wilhelm Engler gewählt. Die Wahlkrei«konfer«nz de» 8. pfälzischen Wahlkreise» war von 18 Vertretern besucht. Genosse S chm a lle r bemcrkie in seinem Referat, daß die Spaltung bei mehr Rücksichtnahme wohl hätte ver- mieden werden können. Daß die einzelnen Wahlkreise größtenteils die Stellung einnehmen, die ihr Abgeordneter einnimmt, beweist, wie sehr e» an der Durchbildung der Massen fehle. Die Folge der Spaltung ist, daß nach dem Krieg« dem immer mehr konzentrierten und einflußreicheren Kapital eine sich selbst zerfleischende Arbeiter» schaff gegenüberstehe. E» wurde sodann einstimmig die Nürnberger Entschließung angenommen. Letzte Nachrichten. Der««garische Regierungswechsel. Budapest , 20. August. Unter Borsitz de» Königs hat ein Krvn- rat stattgefunden. Der König erklärte wiederholt, daß nur die Rücksicht auf die schonungklbedürftige Gesundheit des Grafen Ester» hazy ihn dazu'bewege, dem Rücktrittsgesuch Folge zu leisten. Der König teilte sodann den Anwesenden mit, daß er Dr. Alexander Wckerl« zum Ministerpräsidenten ernannt habe und richtete an die Minister die Bitte, den neuen Ministerpräsidenten zu unterstützen. Er erwarte da» um so mehr, als die politischen Grund- linien unverändert blieben und da» Kabinett auch unter dem neuen Ministerpräsidenten für die allen Ziele zu arbeiten haben werde._ Der Umfall der englischen Bergarbeiter. Land»«. 29. August.(Reutcrmeldung.) In einer Kon- ftrenz de» vergarbritrrverbande» von Großbritannien , die heute unter Ausschluß der Oeffentlichteit abgehalten wurde, wurde mit 376 gegen 3ö4 Stimmen beschlossen, den ursprünglichen B c- s ch l u ß der Bergarbeiter, Vertreter nach Stockholm zu schicken, rückgängig zu machen. Tseretelli gegen Lloyd George . Rotterdam , 20. August. Tseretelli hat dem Petersburger Berichterstatt«: derDaily New»" erklärt, er glaube im Gegen- satz zu Lloyd George nicht, daß die Stockholmer Konferenz ein Hindernis für die Wiederherstellung der ManneSAucht in der vuftischen Armee bilden werde. Die russisch « Regierung glaube im Gegenteil, daß die Kampftüchtigkeit der russischen Truppen gestärkt werben würde, wenn sie wüßten, daß die Demokraten ihr Beste» tun, um zum Frieden zu gelangen. Aus der Halt««» der russischen Vertreter auf der Konierenz werde deutlich Herda»- gehen, daß all« Verhandlungen nutzlos sind, solang« die d e« t s ch» Sczieeldemokrati« nicht mit dem deutschen Imperialismus bochch;