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Nr. 23034. Jahrgang

Die Erklärung des Reichs­kanzlers im Hauptausschuß.

Beilage des Vorwärts

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Donnerstag, 23. August 1917

Wir können dem Herrn Reichskanzler versichern, daß auch stellung aus den gleichen Beweggründen von der Bresse der All­noch sehr viel andere Aeußerungen des Vorwärts" der deutschen wiedergegeben wurde, bestätigt die Seelenharmonie beider allgemeinen Stimmung des Volkes entsprechen, so die über Richtungen. Warum sollten sie bei dieser Gelegenheit ihrer zweiten die Notwendigkeit einer fonsequenten Friedenspolitit, Natur untreu werden? Es ist durchaus irreführend, wenn das einer durchgreifenden Demokratisierung des öffent- Mitgliedern stärkste Organisation von Groß- Berlin, der Sozialdemto­Mitteilungsblatt" den Anschein zu erwecken sucht, als ob die qu Den von Wolff in später Nachtstunde verbreiteten Wort Striegswuchers in jeder Gestalt u. a. Der Herr Reichs in diese Ziffern miteingerechnet hat. Tatsache ist, daß der Mit lichen Lebens, einer energischen einer energischen Bekämpfung des fratische Verein von Teltow - Beeskow , einen Teil der Eingezogenen Iaut der Erklärung des Reichskanzlers zur Papst note fanzler wird also noch oft Gelegenheit finden, den Vorwärts" gliederstand festgestellt wurde nach demselben Maßstabe, wie er feit fonnten wir gestern infolge einer Störung des technischen erfolgreich zu zitieren, am erfolgreichsten dann, wenn er die Jahren in Anwendung gelangte, nämlich nach der Zahl der ber Betriebes nicht mehr wiedergeben. Wir tragen in Ergänzung 3ensur aufheben wird. Ueber die Notwendigkeit dieser kauften Beitragsmarken. Das ergibt den in der Zusammenstellung des gestern von uns gegebenen gedrängten Berichts das fol- Maßnahme findet der Herr Reichskanzler in unserem Blatt bekanntgegebenen, nach unten abgerundeten Mitgliederbestand. gende nach. Nachdem der Reichskanzler die günstige militä- ausgezeichnete Zitate, die ihm nachzuweisen wir im Falle des Derfelbe Maßstab ist aber auch bei den anderen Organisationen an­rische Lage Deutschlands geschildert hatte, fuhr er fort: Bedarfs jederzeit gern bereit sind.

Wenn wir dieses Ergebnis auf unserer Seite und die Miß erfolge der Feinde betrachten, so erscheint es unverständlich, daß auf der Gegenseite bisher nicht einmal die Anbahnung eines Gedankens zum Frieden erkennbar wurde, geschweige denn zu einem Frieden, der Verzichte einschließt. Ich habe fürzlich durch Mit­teilungen über den französisch- russischen Geheimvertrag dartun tönnen, welche weitgehenden Kriegsziele sich Frankreich gesteckt hat und wie England die französischen Wünsche nach deutschem Land unterstützt. Erst neuerdings hat ein Mitglied des englischen Kabinetts erklärt, es gäbe keinen Frieden, bevor nicht die deutschen Armeen auf das rechte Rheinufer geworfen sind. Ich bin jetzt in der Lage, noch weitere Abmachungen nachzuweisen, die unsere Feinde mit Bezug auf ihre Kriegsziele getroffen haben. Einiges hierüber ist der Kommission bereits bei früheren Gelegenheiten bekannt geworden. Ich will dabei chronologisch verfahren.

Parteinachrichten.

Um die Einheit der Arbeiterbewegung.

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gewendet worden.

Groß- Berlin

An der Bahnsperre.

In der Fränkischen Tagespost" feßt sich Genosse Adolf Braun mit den Genossen auseinander, die, gestützt auf die Partei- fie in die Bahnhofshalle ein, pustend und stampfend verlassen sie Die Züge fommen und gehen. Polternd und fauchend laufen geschichte, eine Einigung in diesem Augenblick für verfrüht halten. dieselbe. Türen flappern, Räder freischen, Menschenströme schieben Braun rühmt Bebel, Liebknecht, Auer und Singer nach, daß sie sich stampfend auf dem Bahnsteig hin und her. Ein halbes Stünd­traftvoll und unverdrossen für die Einheit der Partei wirkten, und chen an der Bahnsperre gibt schon in Friedenszeiten manch inter­bedauert, daß diese Tradition, wie er glaubt, aufgegeben wurde. effantes Bild. Jezt im Kriege ist dieses Bild vielleicht noch lebhafter, Im übrigen macht Braun eine vortreffliche Bemerkung: noch vertiefter geworden.

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" Höchste Bewunderung muß man der disziplinierten Zurüd­haltung widmen, mit der uns die Gegner der Arbeiter­Mit Körben und Kästen, mit Koffern und Schachteln quilt es Am 7. September 1914 beschloß die feindliche Koalition, nur bewegung den Parteistreit austragen lassen. Es ist merkwürdig, durch die Fahrkartensperre. Die meisten schleppen schwer an der einen gemeinschaftlichen Frieden zu schließen. Am 4. März 1915 daß noch niemand die Ruhe unserer Feinde während des Partei- Last, die sie in den Händen tragen. Auch die Feldgrauen, die in bat Rußland für den Friedensschluß folgende Forderungen gestellt, streites als bedenklich empfunden hat. Wir stehen dieser Ruhe wie reicher Zahl den Menschenstrom durchsetzen, haben es sichtlich nicht denen England durch Note vom 12. März, Frankreich durch Note einer geheimen Verschwörung gegenüber. Es scheint im ganzen leicht. Prall gefüllte Rucksäcke touchten auf ihren Rücken, vom 12. April zugestimmt haben. Bürgertum die Parole ausgegeben, unter keinen Umständen die mitunter noch seitlich überschnürt von ungezählten Paketen, An Rußland sollen folgende Gebiete fallen: Konstanti- Sozialdemokraten zur Besinnung kommen zu lassen, ihren Ber - die ihnen von Kameraden nopel mit dem europäischen Ufer der Meerengen, der süd- sehungsprozeß nicht zu stören durch Andeuten der Vorteile, die den mitgegeben worden sind. Schwer schreiten die Füße und manchem für Angehörige in der Heimat liche Teil von Thracien bis zur Linie Enos- Midia, die befizenden Klassen aus dem Streite erwachsen sollen.& a ft voll- feucht der Atem. Aber die Augen blicken frei und froh, als er­Inseln des Marmara Meeres, die Inseln Imbros tommen ungeschmälert ist die Freiheit der Ar­und Tenedos und auf der Kleinasiatischen Seite die beiterschaft heute nur auf dem Gebiete der gegen= warteten sie irgend etwas Liebes. Halbinsel zwischen dem zwischen dem Schwarzem Meer, dem Bosporus feitigen Bekämpfung. Aber die Sozialdemokraten rechts Und richtig: da stehen sie auch schon hinter der Fahrkarten­und dem Golf von Jsmid bis zum Sakariafluß im Osten. und links sind blind für diese Erscheinung, sie haben kein Verständ- fperre die Erwarteten! Eine Frau wirft, Kinder fliegen dein auf Nach Feststellung dieser Grundlage wurde im Jahre 1915/16 weiter nis für das tiefe Schweigen und für die verhaltene Freude unserer Urlaub heimkehrenden Vater um den Hals, ein Mütterchen faßt verhandelt. Im Laufe dieser Verhandlungen ließ sich Rußland die Gegner, daß wir möglichst lebhaft vor der ganzen Welt unsere nicht zitternd nach der harten Hand des Sohnes, ehe dieser noch ganz armenischen Wilajets Trapezunt und Kurdistan zusagen. immer reinliche Wäsche waschen. Der Instinkt des Klassen- durch das sich stauende Menschengewühl an der Bahnsperre sich hin­Frankreich nahm für sich Syrien mit Adana und Mersina gefühls, der uns früher die Stimmungen der Gegner erkennen durch gewunden. Wie im Triumph nehmen die Angehörigen ihren und das nördlich gelegene Hinterland bis nach Siwos und Karput und als Warnung gegen unsere eigenen Fehler wirken ließ, scheint in Anspruch. Englands Anteil sollte Mesopotamien sein. Heute in der Partei vertrocknet zu sein. Der Krieg hat gar vieles Strieger in die Mitte und führen ihn von dannen. Unmöglich fann Für den Rest der Kleinasiatischen Türkei wurde die Aufteilung in auch bei uns zerstört! er die ungezählten, an ihn gerichteten Fragen beantworten. Er ein englisches und französisches Interessengebiet beschlossen, für Die Elberfelder Freie Presse" schreibt anknüpfend an den Be- lächelt nur, und seine Hand streichelt über den Arm seiner Lebens­Palästina eine Art Internationalisierung. Das übrige von schluß des Solinger Parteivereins auf Wiedervereinigung:" Wir gefährtin oder über den blonden Scheitel seiner Kinder. Türfen und Arabern bewohnte Gebiet mit Einschluß des eigent- möchten nur kurz bemerken, daß wir zu der Frage eines Verständi­Sonnenlicht überflutet Bahnsteig und Bahnhofshalle. Die' lichen Arabien und der heiligen Stätten des Islam sollte ein gungsfriedens mit den Unabhängigen bei aller Würdigung der Rauchwolken der stöhnenden Lokomotive verquirlen in ihm zu blauen besonderer Staatenbund unter englischer Oberhoheit werden. Als Motive unserer Solinger Parteifreunde ihren Standpunkt nicht Schwaden. Das stumpfe Ziegelrot des Bahnhofsbaues scheint zu dann Italien in den Krieg eintrat und seinen Teil an der teilen. Wir sind vielmehr der Meinung, daß die rein sachlichen glühen. Alle Glasteile flirren und flimmern und geben das auf­Beute verlangte, kam es zu neuen Verhandlungen, die keineswegs auf Verzichte hinausliefen. Ich denke, daß wir auch hierüber noch Gegensätze derart groß sind, um eine Einigung in absehbarer Zeit gefangene Licht in tausend Spiegelungen zurück. Nur die Eisentelle näheres erfahren werden und der Deffentlichkeit alsdann mitteilen auszuschließen. Die Absage der Bergischen Arbeiterstimme" ist stehen falt und starr und einst, als ginge fie Sonnenglühen und zivar reichlich hochfahrend, aber in der Sache selbst stimmen wir Heimkehrseligkeit nichts an. Der wogende Lärm Hallender Geräusche Bei so weitgehenden Kriegszielen der Feinde ist es verständlich, dieses Mal den Unabhängigen zu: Es handelt sich mehr als um verflattert zu einem gedämpften Lärmen frohverhaltener Freude. daß sich Herr Balfour fürzlich geäußert hat, er halte eine ausführ- eine Verirrung der Führer; Scheidemann und Haase, Ebert und So zieht eine Gruppe nach der andern vor mir vorüber: jeder liche Erflärung über die Kriegspolitik der Regierung nicht für am Ledebour, David und Bernstein , fönnen sich nicht mehr gerührt und äußerlich ein anderes Bild, innerlich aber doch immer das Blake. Das also ift der Boden, wie er ber nicht ſtellt, wenn wir die Möglichkeit eines Friedensschluffes ins Auge gekämpft werden. Aber laßt uns erst Frieden haben! Dann, wenn gegenwärtig barsersöhnt um den Hals fallens Die Meinungsgegemäße müssen ausgleiche fassen.

tönnen.

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Es ist begreiflich, wenn in der deutschen Bresse angesichts der Haltung unserer Feinde der Standpunkt vertreten wird, daß es für uns nicht möglich ist, mit einem neuen Friedensangebot hervorzutreten.

Es entspricht der Lage, wenn z. B. der Vorwärts" am 19. August schreibt: In keinem Augenblick des Krieges sei so klar gewesen, daß eine Verlängerung nicht zu vermeiden sei und daß die Schuld dieser Verlängerung allein und ausschließlich unsere Gegner treffe. Die Antwort auf die ausgestreckte Friedenshand sei die schmetternde Bogerfaust gewesen. In diesem Augenblid gebe es nur eine Möglichkeit: Uns unserer Haut zu wehren. Ich glaube, daß diese Aeußerungen der allgemeinen Stimmung unseres Boltes ent­

sprechen.

In die Situation, wie ich sie Ihnen hier geschildert habe, ift nun. die Friedenskundgebung des Papstes

alle Fesseln der Zensur und des Kriegszustandes gefallen sind, wer­den wir über die Köpfe der jebigen unabhängigen Führer hinweg die Massen, die jetzt uns noch nicht zustimmen, wieder auf unsere Seite' bringen."

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Zur Beachtung für Obsthändler. Die Höchstpreise für Dbst, besonders für Aepfel und Birnen, find abgestuft und nach der Güte der Sorten und Fehlerlosigkeit der Waren gruppiert. Zur Gruppe I z. B. gehört großes, fehler­freies, fortiertes Edelobst, während weniger gutes, fehlerhaftes, un­Die Unabhängigen und die Streifagitation. ausgelesenes und Fallobst andere Gruppen bilden. Nach Klagen Drten der wichtigsten Kriegsindustriestätten verbreitet worden sind, einer schlechteren Gruppe Preise für waren aus der Gruppe I. Anonyme Handzettel, die vor einigen Tagen an zahlreichen aus dem Publikum verlangen aber Obsthändler für waren aus forderten zu einem allgemeinen Streit auf, der am 15. Auguſt ein- Das Kriegswucheramt wird, wo solche Klagen sich als berechtigt sezen sollte. Das hat die Berliner Politischen Nachrichten" dazu erweisen, gegen die Händler vorgehen. Für die Berliner Händler berleitet, einen inneren Zusammenhang" zwischen dieser Propa- kommen die Bestimmungen der Preisprüfungsstelle Berlin vom ganda und den am 15. August begonnenen schweren Anstürmen der 6. August in Betracht. Sie haben ihrerseits die Pflicht, beim Ein­Gegner an der Westfront zu konstruieren. Eine zuständige Stelle fauf vom Großhändler oder Erzeuger die Ware auf ihre Zugehörigteit will diesen angeblichen inneren Zusammenhang" aus Ausiagen von zu einer der Preisgruppen zu prüfen. Wegen Ueberschreitung der Gefangenen entdeckt haben. Die Streifpropaganda. soll von der Höchstpreise hat das Kriegswucheramt folgende Obst- und Gemüse­Entente angestiftet sein, und die Unabhängige Sozialdemokratie handlungen geschlossen: Frau Marie Seeger, Brummenſtr. 138; wird unverblümt als Werkzeug und ausführendes Drgan der Entente Frau Minna Wüstenberg, Charlottenburg , Haefelerstr. 11c gekommen. Den Inhalt darf ich als bekannt vorausseßen. Der bezeichnet. ( auch wegen Warenzurückhaltung); Frau Auguste Raggert, Grundgedante dieser Kundgebung entspricht der Stellung, die Wir haben weder Neigung noch Beruf, die U. S. P. zu ver- Huttenstr. 62; Frau Emma Raehse, Stralauer Allee 36( wegen der Papst nach seiner ganzen Persönlichkeit einnimmt, und dem teidigen; aber dieser gegen sie erhobene Vorwurf scheint uns denn Warenzurückhaltung); Wilhelm Schulze , Uhlandstr. 160; Frau Auftrag, den er als Oberhaupt der katholischen Christenheit hat. doch eine unfinnige Stimmungsmache zu Nuz und Frommen be- Klara e gener, Granfeer Straße 4. Die Straßenhändlerin Der Bapst stellt bei seinem Gedankengang in den Vordergrund, daß stimmter scharfmacherischer Bestrebungen zu sein, die von jeher Frau Karoline Köhler, Greifswalder Straße 218, erhielt wegen an die Stelle der Macht und der Waffen das formale Recht und gerade in den B. P. N." gepflegt wurden. Die Presse der 1. S. B. Ueberschreitung der Höchstpreise für Gemüse vor Gericht eine Geld­das sittliche Gesez treten müsse. Auf dieser Grundlage ent- wehrt sich denn auch aufs heftigste gegen den erhobenen Vorwurf, strafe von 300 M. und das Kriegswucheramt untersagte ihr den widelt er seine Vorschläge über Schiedsgericht und Abrüstung und den die Leipziger Volkszeitung " eine schamlose Verdächti- weiteren Handel. fommt zu den weiteren Folgerungen, die er für die Zeit nach dem gung" nennt. Der Gothaer Generalanzeiger" spricht von einer Eintritt des Friedens zieht. " Infamie", ebenso die Erfurter Tribüne", die die Streifpr opa­Was nun den materiellen Inhalt der Kundgebung an- ganda mit der Verkürzung der Fleischration in Verbindung zu geht, so kann ich endgültig und im einzelnen feine Stellung nehmen, bringen fucht. Dagegen fonstatiert das Hallesche Voltsblatt": bevor nicht eine Verständigung mit unseren Bundes Erstens hat die Unabhängige Sozialdemokratie die Streiks in der genossen stattgefunden hat. Ich kann mich nur ganz allgemein Rüstungsindustrie nicht veranlaßt.. äußern und möchte dies nach zwei Richtungen hin tun. Einmal Wir nehmen in zweifacher Beziehung sehr gern davon Notiz, muß ich der Auffassung entgegentreten, daß die Entschließung des daß die Preise der Unabhängigen die Propaganda für einen all­Papstes durch die Zentralmäte beeinflußt worden gemeinen Streit der Rüstungsarbeiter weit von sich weist und jeden sei. Ich konstatiere, daß die Kundgebung des Papstes an die krieg gegen fie gerichteten derartigen Vorwurf als schamlose Verdächti­führenden Mächte, wie sie aus der Presse bekannt ist, der spongung" und" Infamie" ablehnt. Das ist nützlich gegenüber dem tanen Entschließung des Oberhauptes der katholischen Stirche Ausland und wertvoll für spätere Auseinandersetzungen vor dem entiprungen ist. Sodann: wenn ich mir auch eine Stellungnahme Forum der Arbeiter über die sozialdemokratische Taktik während des im einzelnen vorbehalten muß, so fann ich doch schon jetzt sagen, Strieges und über die zur raschen Kriegsbeendigung anzuwendenden daß es unserer mehrfach fundgetanen Haltung und unserer Mittel. Politik seit dem 12. Dezember entspricht, daß wir jedem ehrlichen Versuch, in das Völkerelend des Krieges den Gedanken des Friedens hineinzutragen, sympathisch gegenüberstehen, und daß wir den Schritt des Papstes, der, wie ich meine, von ernstem Bestreben nach Ge­rechtigkeit und Unparteilichkeit getragen ist, besonders begrüßen. Ich fasse mich dahin zusammen:

1. Die Note ist nicht von uns veranlaßt, sondern aus der spontanen Initiative des Papstes hervorgegangen. 2. Wir begrüßen die Bemühung des Papstes, durch einen dauernden Frieden dem Völkerkrieg ein Ende zu machen, mit Sympathie.

3. Wegen der Beantwortung stehen wir in Verbindung mit un­feren Bundesgenossen, doch sind die Verhandlungen noch nicht abgeschlossen.

Weiter kann ich jetzt auf die materiellen Punkte der päpstlichen Rundgebung nicht eingehen. Ich bin aber bereit, mit dem Ausschuß in einer noch näher zu vereinbarenden Sonderform wegen der weiteren Verhandlungen bis zur Erteilung der Antwort Fühlung zu nehmen. Ich gebe der Hoffnung Ausdrud, daß diese gemeinsame Arbeit uns dem Ziele näher bringen möge, das wir alle im Herzen tragen: einen ehrenvollen Frieden fürs Vaterland.

Aus diesem Bericht geht hervor, daß fich der Reichs­tanzler eine Aeußerung des Bortvärts" als der allgemeinen Stimmung unseres Voltes entsprechend" zu eigen gemacht hat.

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Für Freiheit und Frieden.

Deutschlands und für eine bessere Ernährungspolitik sprach am Für den Frieden der Verständigung, für die Demokratifierung 20. August in Sonneberg in Thüringen vor mehr als 1200 Männern in wirkungsvoller Weise. und Frauen der Reichstagsabgeordnete Genosse Giebel= Berlin Auch die örtlichen Behörden, so der Ver­treter des Landrats und der Oberbürgermeister der Stadt waren anwesend. Die übergroße Mehrheit der Versammlung bestand je­doch aus Parteigenossen, die selbst stundenlange Wege nicht gescheut hatten, um an dieser Kundgebung teilzunehmen. Der mehrfach erfolgte große Beifall bewies, daß die Sonneberger Genossen mit der Haltung der Fraktion und der Partei einverstanden sind.

Täuschungsmanöver.

Nichterfüllung der Lieferungsverträge über Gemüse und Obst strafbar.

stellung der Ernährung der Bevölkerung in den Großstädten und Das Kriegsernährungsamt teilt mit: Die Sicher­Teil auf den von den Kommunalverbänden und Großverbrauchern Industriebezirken im kommenden Winter beruht zum erheblichen mit Genehmigung der Reichsstelle für Gemüse und Obst ab­geschlossenen Lieferungsverträgen. Die Erfüllung dieser Verträge muß unbedingt sichergestellt werden. Da bei der großen Nachfrage nach are die Gefahr besteht, daß unlautere Elemente die Anbauer leiten, ist, ähnlich wie dies bereits nach§ 329 des Strafgesetzbuchs durch Versprechungen besonderer Vorteile zum Vertragsbruch ver­für Nichterfüllung von Heereslieferungen gilt, vom Stellvertreter des Reichskanzlers eine Verordnung erlassen worden, durch welche die vorfäßliche oder fahrlässige Nichterfüllung der bezeichneten Lieferungsverträge über Gemüse und Obst unter Strafe ge stellt wird.

Der Mangel an Krankentransportmitteln. Ueber den Krankentransport hat das Kuratorium für das städtische Rettungswesen Richtlinien für die Berliner Aerzte auf­gestellt, durch welche eine zweckmäßige Verwendung der vorhandenen beschränkten Krankentransportmittel gewährleistet werden soll. Es wird darin vor allen Dingen auf die für den Krankentransport heranzuziehenden fahrbaren Krankentragen bingewiesen, welche in den städtischen Krankenhäusern aufgestellt sind und in einem gewissen Umkreise der Krankenhäuser von dort durch Ver­mittlung des Bettennachweises des Magistrats oder in dringenden Fällen unmittelbar angefordert werden fönnen. Der Transport in Um ihren Mitgliederbestand möglichst groß erscheinen zu lassen, diesen Tragen stellt sich wesentlich billiger als der mittels Kranken­versuchen die Berliner Unabhängigen die Zahl der Mitglieder der wagens. Im übrigen wird der Aerzteschaft empfohlen, darauf hin­Sozialdemokratischen Partei Deutschlands absichtlich zu verkleinern. zuwirken, daß diejenigen Kranken, bei denen nach der Art der Er­Durch irgendwelche Umstände ist ihnen eine Aufstellung in die krankung ein Transport mit Krantenwagen nicht unbedingt not­Hände gefallen, die Aufschluß gibt über die Mitglieder der einzelnen wendig oder gesetzlich vorgeschrieben ist, tunlichst mit einem der Groß- Berliner Kreisorganisationen. Diese Zusammenstellung scheint gewöhnlichen Verkehrsmittel das Krankenhaus zu erreichen suchen ber Breſſe der Unabhängigen ein so fetter Happen, daß fie in ihrem sollen. Bei dem Mangel an Gespannen und Krantenwagen ist bas Eifer diese nicht einmal richtig addieren. Hätten sie sich dieser notwendig, damit der Hauptzwed des Krankenbeförderungswesens, Mühe unterzogen, hätten sie feststellen müssen, daß die Gesamtziffer Beförderung Schwerkranker und an ansteckenden Krankheiten Leiden­von ihnen um 600 zu niedrig angegeben ist. Daß diese Zusammen- der, sicher gestellt ist.