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Michaelis über die Schuld am Kriege.

Berliner Neuesten Nachrichten" unvorsichtigerweise aus­geplaudert wird, die Soldaten vom Wahlrecht auszuschließen. Vor einer Auflösung muß vom Reichs­

Alldeutsche Methode.

Der Reichskanzler hat dem Direktor von Wolffs Tele- ten und auf den bekannten Bericht des belgischen Geschäftsträgers tag ein Gesezentwurf verabschiedet werden, ber das graphenbureau, Dr. Mantler, seine Ansichten über die Ent- L'Escaille zu verweisen, aus denen llar hervorgeht, daß die Geahlrecht der Staatsbürger in Feldgrau hüllungen aus dem Suchomlinow- Prozeß in folgender Weise wißheit der englischen Unterstüßung die leitenden regelt und sicherstellt!. bargelegt: Männer Rußlands in ihrem Entschluß zum Kriege bestärkt hat. Während Rußland so den Angriffskrieg in die Wege leitete und insgeheim nicht nur gegen Oesterreich- Ungarn , sondern auch gegen Deutschland mobilmachte, versuchte man Deutschland hinzu­halten und zu betrügen, um 3eit zu gewinnen, die eigenen Truppen an die Grenzen vorschieben zu können. Das Ehrenwort des Herrn Januschtewitsch wird in der Geschichte fort­leben!

Die Aussagen des früheren russischen Kriegsministers und Generalstabschefs sind von der größten Bedeutung. Sie find ge­eignet, die feindliche Legende von der deutschen Schuld am Krieg vollends zu zerstören, und sie werden die euro­päische und außereuropäische Oeffentlichkeit, soweit ihr überhaupt die Berichte zugänglich gemacht werden, zwingen, ihr Urteil über Deutschland zu berichtigen. Der Zeitpunkt, zu dem die Enthüllungen erfolgen, ist um so günstiger, als wir soeben Kenntnis von der amerikanischen Antwort auf die zum Frieden mahnende päpstliche Note erhalten haben. In der Note Lansings wird die deutsche Regierung als

Wie der damalige Militärattaché in Petersburg , Major von Eggeling, foeben telegraphisch mitteilt, bezog sich das Ehren wort des russischen Generalstabchefs ausdrücklich auch darauf, daß bis zum 29. Juli nachmittags noch keinerlei Mobilmachungsbefehl . ,, eine unverantwortliche Regierung" ergangen sei. Januschtewitsch versicherte dem deutschen Militär­gekennzeichnet, die im geheimen eine Weltherrschaft plante, die attaché, daß die beruhigenden Gröffnungen Suchomlinows vom ihre eigene Zeit für den Krieg wählte, ihren Plan grausam und 27. über etwaige Mobilmachungsabsichten Rußlands nach wie vor plößlich ausführte, sich weder an die Schranken des Gesezes noch böllig zuträfen. Und dabei hatte Herr Januschtewitsch den fertigen an die der Wahrhaftigkeit fehrte und einen großen Kontinent mit| Mobilmachungsplan in der Tasche! dem Blute nicht nur von Soldaten, sondern dem Blute schuldloser Frauen und Kinder und hilfloser Armen überströmte."

Nun sollte Deutschland durch

Unsere Liste alldeutscher Fälschungen erhält wieder einen be­achtenswerten Zuwachs. Die Deutiche Tageszeitung" bringt in Nr. 450 vom Dienstag einen Leitartikel Was das Ausland sieht und denkt". Unter ihren Zeugen für die Stimmung des Auslandes figuriert zunächst der alldeutsch - bolschewistische Petrograder Ad­botat des Berliner Lokal- Anzeiger". Daß dieser für Kerenskis Knute und Galgen schwärmende Anhänger Lenins ungefähr die dummste und plumpste Erfindung des Jahrhunderts ist, haben wir gestern schon dargetan. Doch das nur nebenbei. Denn jest kommt erst der Hauptzeuge für die blutgierige Stimmung unserer Feinde. Lassen wir die Deutsche Tageszeitung" selber reden:

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Ein früherer Liebling des Berliner Tageblattes" und des Vorwärts", und wer dazu gehört, der frühere Pazifist und Sozialist und Dichter und Satiriker und vielleicht noch vieles: andere, Herr Bernhard Shaw, hat vor einigen Tagen erklärt Und wenn wir die Deutschen besiegen, dann werden wir ihnen bei lebendigem Leibe die aut abziehen und niemandem gestatten, uns daran zu hindern. Keine Agitation von Sozialisten, Bazi­fisten oder wer immer, wird uns daran hindern, den größt möglichen Nugen aus unserem Siege zu ziehen. Wenn nicht, warum schlugen wir uns eigentlich?" Dem braucht nichts hinzugefügt zu werden.

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Borschläge mit dem Haager Schiebsgericht Offenbar hatte die amerikanische Regierung, als sie sich diese Anklagen aus der Verleumdungswerkstatt der Entente zu eigen hinters Licht geführt werden, während Rußland eifrig daran weiter­machte, noch keine Kenntnis von dem Verlaufe des Prozesses arbeitete, ſeine Armeen für den geplanten Angriff auf den gegen Suchomlinow. Sie hätte sonst doch am Ende anders ge- Kriegsfuß zu bringen. Welche Bedeutung gewinnt in diesem Zu­urteilt. Wer den Zeitpunkt zum Kriege gewählt hat, steht jetzt un­sammenhang das Telegramm des Zaren an den deutschen Kaiser, widerleglich fest. Nicht Deutschland ist es gewesen, sondern eine das am 30. Juli, nachmittags 1 Uhr 20, abgeschickt wurde und über Militärpartei, die den russischen Zaren umgab, und die sich im die allgemeine Mobilmachung Rußlands , die nach dem bekannten O ja, dann braucht doch etwas hinzugefügt zu werden, sofern Banne von Frankreich und England befunden hat. Der deutsche Utas 1912 den Krieg gegen Deutschland bedeutete, nach wie vor Kaiser, der vor dem Kriege, namentlich auch Rußland gegenüber, die Täuschung aufrechterhalten sollte, daß die in Kraft tretenden man nicht absichtlich sein Publikum täuscht und bei jeder Gelegenheit deutlich seinem eigenen Friedenswillen und militärischen Maßnahmen lediglich aus Gründen der Verteidigung irreführt. Nämlich diese Worte Bernhard Shaws, der heute dem des deutschen Volkes Ausdrud gegeben hat, ist von den Er- gegen die Vorbereitungen Oesterreich- Ungarns getroffen worden no mutig in England als Sozialist und Pazifiſt eignissen, wie allgemein bekannt, auf seiner Erholungsreise des Generals Tatischtscheff mit einem Briefe zum deut- Shaws auf die englischen Eroberungspolitiker, denen Shaw dieſe ge­seien? In der Depesche des Zaren war ferner auch die Entsendung wirkt, sind herausgerissen aus einer blutigen Satire Bernhard nach den nordischen Ländern überrascht worden. Bis zum letzten schen Kaiser in Aussicht gestellt. Wo blieb Tatischtscheff? Von schwollenen Phrasen in den Mund legt, um sie dadurch der verdienten Augenblid hat er in seinem Telegrammwechsel mit dem Zaren und feiner Reise hat man nichts mehr gehört. Sollten Suchomlinow, Lächerlichkeit preiszugeben. Shaws eigene, wirkliche Meinung ist na­dem englischen König die ernstesten und eindringlichsten Versuche Januschkewitsch und ihre Mitverschworenen ihm an der Abreise türlich die genau entgegengesette. Das ganze ist ebenso gemeint, als gemacht, im Sinne des Friedens zu wirken. Der Schwer- verhindert haben, oder war auch die Ankündigung seiner Mission wenn der Vorwärts" etwa den alldeutschen Stil travestierend schriebe: punkt der neuen Enthüllungen liegt darin, daß der 3ar, der über nur dazu bestimmt, Deutschland betrügerisch in Sicherheit zu Alles sozialistische Friedensgewinsel wird uns nicht hindern, den Krieg Arieg und Frieden zu entscheiden hatte, durch die Bemühungen des wiegen? fortzuführen, bis wir alle Engländer zerhadt und gevierteilt und die deutschen Kaisers auch in der Tat zu der Ueberzeugung gelangt war, Deutschland mußte in den schwersten Verteidigungskampf um Welt vom Nord- bis zum Südpol erobert haben." Die Deutsche daß Deutschland den Krieg nicht wollte. Die Folge dieser Weber- sein Dasein eintreten, weil es bedroht war von seinem beute Tageszeitung" aber schämt sich nicht, ihren Lesern diese Satire als zeugung war sein bindender Befehl, die russische Mobili- und machtgierigen Nachbarn, Frankreich und Rußland , die ernſte, wirkliche Meinung Shaws aufzutischen. sierung rüdgängig zu machen. Aber ein paar Ver: die es zerstören wollten, und weil das Inselreich jenseits des Nachdem wir den Schwindel aufgedeckt haben, bleibt uns blog brecher, die den Zaren belogen, haben sich über den Befehl hin- Kanals der Ansicht war, daß es den Kampf um die Hegemonie noch übrig, seinem Urheber der Deffentlichkeit bekannt zu geben: weggesetzt und seine Ausführung durchkreuzt. Die Folge der Be- Europas gelte, wie Sir Edward Greh sich einmal ausgedrückt hat. Der Artikel der Deutschen Tageszeitung" ist gezeichnet von- mühungen des deutschen Kaisers war weiter die Weifung des England wollte sich diese Hegemonie, die es gefährdet glaubte, nicht Graf Ernst Reventlow . Zaren an den General Januschkewitsch, dem deutschen Botschafter streitig machen lassen. Deshalb unterstüßte es Deutschlands feind­Grafen Pourtalès Versicherungen über den Friedenswillen Ruß- liche Nachbarn in ihrer auf den Krieg gerichteten Politik. Weder die lands abzugeben. Auch die Ausführung dieses Befehls ist hinter- beutsche Regierung noch das deutsche Volt, das seinem Reichsober­trieben worden, und zwar durch Herrn Sjasonow, der offenbar haupt in gegenseitiger unverbrüchlicher Treue ergeben ist, war da­Auf einer Sedanfeier in Militsch hat Herr v. Heydebrand das befürchtete, daß der um die bisherige Erhaltung des Friedens ver- mals oder zu irgendeiner anderen Zeit von den ihm angedichteten Wort zu einer Rede ergriffen, über die in alldeutschen Blättern diente deutsche Botschafter daraufhin noch weitere wirksame Schritte macht- und Eroberungsgelüften beseelt. Wäre das Gegenteil wahr, ausführlich berichtet wird. Politisch besagt sie nicht viel Neues; für die Vermeidung des drohenden Krieges tun könnte. so hätte Deutschland sich in den dreiundvierzig Jahren, die zwischen sie enthält die bekannten alldeutschen Anklagen gegen die Reichs­dem Ende des letzten Kriges mit Frankreich und dem Ausbruch tagsmehrheit, der Herr v. Heydebrand Erpressertattit" vorwirft. des heutigen Weltkrieges lagen, gewiß nicht die mehr als einmal Dann folgen wieder Prophezeiungen über die Wirkungen des gebotene Gelegenheit entgehen lassen, den Kampf unter weniger U- Boot- Krieges. Herr v. Heydebrad hat schon einmal den Zu­schupierigen Umständen zu beginnen. Es hat in jenem Abschnitt sammenbruch Englande innerhalb zweier Monate durch den der Geschichte Europas Zeiten gegeben, wo Frankreich so gut wie ohnmädytig war. Es hat auch Zeiten gegeben, wo England, und wieder andere, wo Rußland durch triegerische Verwidlungen außer. halb Guropas gelähmt war. Trotzdem hat unsere Hand nicht zu dem Schwerte gegriffen, das Deutschlands bedrohte Lage im Herzen Europas wie Lloyd George einst selber zugestand uns scharf zu erhalten zwang.

Wer steckte hinter all diesen Leuten, die es doch wohl nicht allein aus sich selbst unternehmen konnten, die russische Großmacht und damit Europa und schließlich die ganze Welt in einen Krieg von wiemals dagewesener Furchtbarkeit hineinzutreiben? Ich brauche nicht an die Beziehungen Suchomlinows zu der

franzöfifchen Chauvinistengruppe der Herren Poincaré

und Genossen hoit

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zu erinnern. Bekannt ist, daß schon die Wahl von Boinacré unter bem Zeichen eines russisch - französischen Angriffsfrieges gegen Deutschland stattfand, und daß Suchomlinom damals nach Paris entboten wurde, um Poincaré die Leitung der französischen Re­publik in die Hand zu spielen. Damals gab Suchomlinom in Nichts anderes als der frebelhafte Wille feindlicher verbreche­Paris eine Erklärung über die Angriffskraft der russi- rischer Kriegstreiber hat uns in den blutigen Verteidigungstampf schen Armee und die Umänderung der russischen Mobil- um Leben und Freiheit hineingezwungen. An dieser durch machungspläne ab, die er kurz vor dem Kriege in den bekannten Suchomlinom und Januschkewitsch jest erneut bestätigten geschicht Artikeln der russischen Börsenzeitung über die Kriegsbereitschaft lichen Wahrheit kann keine amerikanische Note etwas ändern. Und Rußlands in herausforderndem Sinne wiederholte. Die Angriffs- ebenso wenig wird eine solche Note auch unseren festen Willen erschüt­pläne gegen Deutschland waren schon lange von einer einflußreichen tern, in treuer Gemeinschaft zwischen Krone, Regierung und Volk politischen Gruppe in Frankreich , England und Rußland vorbe das Kriegsziel zu erkämpfen, für das unsere Helden nun schon Die Wahrung reitet. Was den englischen Einfluß in Petersburg wäh- mehr als drei Jahre lang ringen und bluten: rend der kritischen Tage des 29. und 30. Juli betrifft, so brauche unseres heiligen Rechts auf Deutschlands Unversehrtheit und auf ich nur auf die Depeschen des Petersburger Reuter- Sorresponden- die Freiheit seiner gesicherten friedlichen Weiterentwicklung.

Der Krieg auf den Meeren. Berlin , 3. September. Im Aermel- Kanal, an der englischen Westküste und in der Nordsee wurden durch unsere U- Boote wiederum fünf Dampfer und ein Segler

Kapstadt auf der Fahrt von New York am 10. August mit voller Ladung gesunken. Von den 97 Passagieren sind 17 ertrunken. Das Untersuchungsgericht ſtellte als Ursache das Auflaufen auf eine Mine fest. Dem Kapitän wurde sein Fahrterlaubnisschein auf 6 Monate Kleine Kriegsnachrichten.

entzogen.

verscutt, darunter der bewaffnete englische Dampfer Palatine, Ladung 3000 Berurteilung eines englischen Pazifisten. London , 4. Sep. Tonnen Kohlen, sowie drei weitere bewaffnete Dampfer, von denen tember. Reutermeldung. Morel, dessen Verhaftung bereits ge­zwei als englische ausgemacht wurden. Ein tiefbeladener Dampfer meldet wurde, ist zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt wurde aus Geleitzug herausgeschossen. Der Kapitän des bewaffneten worden. englischen Dampfers Palatine wurde gefangen genommen. Eine englische U- Boots- Falle in Gestalt eines etwa 2000 Tonnen großen

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Heydebrand prophezeit wieder.

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U- Boot- Krieg prophezeit. Seitdem sind reichlich vier Monate verflossen, aber dieser Mißerfolg scheint Herrn v. Heydebrands Zu­verficht zu seiner Prophetengabe nicht beeinträchtigt zu haben. Zuerst prophezeit er allerdings nur in bedingter Form: wenn der U- Boot- Krieg bereits ein Jahr früher begonnen hätte, dann wäre heute der Frieden schon da. Das läßt sich ja nun ebenso schwer be­weisen wie widerlegen. Dann aber spricht Herr v. Hehdebrand die Ueberzeugung aus, daß über diesen Winter hinaus, biel­leicht sogar über dieses Jahr hinaus, der Krieg nicht dauern kann. Der schwere Druck, der auf unsern Gegnern lastet, wird wohl ein Ende bringen." Und in Zuversicht hierauf fordert Herr v. Heydebrand weitgehende Annexionen. aber auch dieser Winter nicht den Zusammenbruch der Gegner bringt, will dann Herr v. Heydebrand seinen Wechsel abermals prolongiert haben?!

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Wenn nun

Neue Mätzchen des Lokal- Anzeigers".

Seitdem der Berliner Lokal- Anzeiger" unter schwerindustrielle Herrschaft geraten ist, erfindet er täglich albernere Geschichten zur Verherrlichung des Audeutschtums. Auf den für Kerenski und Kanonen schwärmenden bolschewistischen Rechtsanwalt folgt jest ein Telegramm des Daily- Telegraph "-Korrespondenten in New York . In diesem angeblichen Telegramm steht: In Washington

wären vertrauliche Berichte eingegangen über einen Bruch der deutschen Reichstags mehrheit mit der Admirali­tät wegen des U- Boot- Krieges.

Jeder Vernünftige würde über dies Sensationstelegramm die Achseln zucken und es lächelnd zu dem übrigen vielen Unsinn legen, den unsere Feinde bereits über die inneren deutschen Verhältnisse gefabelt haben. Der Lokal- Anzeiger" aber sicht in dem Sensa. tionsschwindel des Daily- Telegraph "-Korrespondenten ein besorg­gänge im Hauptausschuß gewirkt haben und wie sie dort ausgenugt werden, um die Kriegsstimmung lebendig zu halten."

Dampfers, die mit vier verlappten Geschüßen armiert war, wurde Die Kreuzztg." für Reichstagsauflösung. niserregendes Zeichen, wie jene tiefbedauerlichen Vor­

durch drei Artillerietreffer beschädigt.

Der Chef des Admiralstabes der Marine.

Erfolge eines österreichischen U- Boots. Wien , 4. September. Aus dem Kriegspressequartier wird ge­meldet: Eines unserer Unterseeboote, Kommandeur Linienschiffs leutnant Ritter von Trapp, von einer mehrtägigen Unterneh­mung im Mittelmeer zurückgekehrt, versenkte in dieser Zeit an

30 000 Brutto- Register- Tonnen feindlicher Handelsschiffe. Der französische bewaffnete Dampfer Constance von 2469 Tonnen Raumgehalt, mit Stüdgut geladen, wurde aus einem von U- Bootjägern gesicherten Geleitzug mit Torpedo herausgeschossen, ebenso der englisch c bewaffnete Dampfer Kilwinning( 3071 Tonnen) mir Munition an Bord. Ein weiterer etwa 8000 Tonnen großer, an­scheinend englischer, Dampfer und der bewaffnete englische Dampfer Nairn von 3700 Tonnen wurden aus einem durch Fischdampfer gesicherten Konvoi, nachdem diese durch Feuergefecht ver­trieben worden waren, mit Torpedoschuß in die Tiefe gesandt. Als lezte Beute fiel dem Unterseeboot ein unbekannter bewaffneter Dampfer von 10 000 bis 12 000 Tonnen zum Opfer, der, trot Be­schießung des Unterseebootes durch zwei im Konvoi mitfahrende Dampfer, die durch zwei Torpedofahrzeuge der Forgloveklasse ge­sichert waren, durch zwei Torpedotreffer und Artilleriebeschießung in Grund gebohrt wurde.

Minen am Kap der Guten Hoffnung . Kapstadt , 3. September .( Meldung des Reuterschen Bureaus.) Der Biniendampfer City of Athens ist auf der Höhe von

Die Wähler in Feldgrau.

Die Kreuzztg." gibt eine Miles"( Soldat) unterzeichnete Zuschrift wieder, in der energisch die Reichstagsauflösung verlangt wird. Der Verfasser findet, die Verwirrung habe den höchsten Grad erreicht und die Wirkung davon auf die große Masse könne verhängnisvoll werden. Dann fährt er fort:

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Der Vergleich der politischen Lage mit dem gordischen Knoten ist daher voll berechtigt, und es liegt nahe, die Lösung zu wünschen, die Alexander dafür fand. Das Schwert Hindenburgs kann und wird diese Lösung bringen. Aber leichter und schneller und mit weniger Opfern, wenn auch der Kanzler nach Alexanders Vorbilde handelt und den Reichstag auflöst Dringender und zwingender war es nie als jetzt den Reichs­tag aufzulösen, und die Vorgänger unseres jezigen Kanzlers find doch dazu geschritten. Kein einfichtsvoller Vaterlandsfreund wird es bedauern, tvenn die überlauten Stimmen verstummen, die sich Rechte anmaßen, die ihnen nicht zukommen, die uns führen wollen, obwohl wir ihre Führung durchaus ablehnen, die die Monarchie in die Ecke stellen und alle Grundlagen zerstören wollen, auf denen der preußisch- deutsche Staat in schwerer Arbeit, langen Mühen und heißen Kämpfen errichtet wurde.

Sie haben recht, Herr Kanzler: das Haus brennt, auch in diesem Sinne. Schicken Sie die Braudstifter nach Hause!

Wenn nächstens ein Daily- Telegraph "-Korrespondent an sein Blatt drahten sollte, daß ein Redakteur des Berliner Vokal- An­zeigers" von der Journalistentribüne herab eine Bombe in den Reichstag geschleudert habe, so werden wir darlegen, daß solche Ge. rüchte im Auslande ganz allein auf die Schreibweise des Lokal­Anzeigers" zurückzuführen seien. Das wäre ja ungefähr dieselbe Logik.

Burgfriedenswahl. Ahrweiler , 4. September. Amtliches Wahl­ergebnis. Bei der Reichstagserfaswahl im Wahlkreis Ahrweiler­Mayen 5 am 30. August wurden für Gymnasiallehrer Johann Schmiß- Andernach( 3.) 5005 Stimmen, für Leutnant Peters­Mayen( 3.) 56 Stimmen abgegeben. Schmitz ist somit gewählt.

Letzte Nachrichten.

Erbitterter Kampf um den Monte Gabrielc. Wien , 4. September. Aus dem Kriegspressequartier wird vom 4. September mitgeteilt: Um den Monte Gabriele wird mit größter Erbitterung gekämpft.

Wir können nur nochmals sagen: Der Ruf nach Reichs­tagswahlen während des Krieges ist von der Rechten erhoben Massenerkrankung an Fischvergiftung. worden und wird von ihr mit steigendem Nachdruck wieder- Breslau , 4. September. Die Breslauer Zeitung" berichtet: holt. Die sozialdemokratische Partei lehnt die Verantwortung Im Marteftastift zu Bogutschütz( Olerschlesien) erkrankten 60 Per für die Folgen dieser Anregung ab, kann sich aber als demo- fonen, die ein Flunderngericht aßen, an Uebelkeit und Erbrechen. fratische Partei ihr selbst unmöglich entziehen. Entschiedenen Sieben Personen sind bereits gestorben, während Einspruch muß sie nur gegen die Absicht erheben, die von den 27 schwer trant daniederliegen.