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Nr. 243 34. Jahrgang

Groß- Berlin

Um die englischen Gaswerke.

Beilage des Vorwärts

Die Entscheidung über den Verkauf der englischen Gaswerke ist noch nicht erfolgt. Warum die Angelegenheit ins Stocken ge­raten ist, sagt die folgende jetzt von Wolffs Bureau verbreitete Mitteilung: Wie bekannt, sind auf die Ausschreibung der Groß- Berliner Anlagen der englischen Gasgesellschaft, die der für die Gesellschaft bestellte Liquidator vorgenommen hat, Angebote sowohl einer Gruppe von Groß- Berliner   Stadt- und Landgemeinden unter der Führung der Stadt Berlin   als auch der Landkreise Teltow   und Niederbarnim eingelaufen. Beide Bewerbergruppen haben für die Gesamtanlagen denselben Preis geboten.

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Die Pilzausstellung,

Mittwoch, 5. September 1917

dabongetragen, daß es im städtischen Krankenhause bald nach der die gestern im Märkischen Museum am Köllnischen Park er- Aufnahme den schweren Verlegungen erlag. öffnet wurde, war sogleich am ersten Tage sehr gut besucht. Da für sie der geräumige Vortragsfaal hergegeben worden ist, so hat zum 4. September aus dem Herrengarderobengeschäft Große Für 25 000 Mark Herrenanzüge und Ulster wurden in der Nacht man die Möglichkeit ungehinderter Besichtigung. Auf vier langen Frankfurter Straße 114, dem Hauptgeschäft des Kon­Tischen sind die ausgestellten Pilze untergebracht, keine Nachbildungen, fektionshauses Bluhm, durch einen dreist von der Straße aus sondern wirkliche Pilze. Vorgetäuscht wird das natürliche Bild bewerkstelligten Einbruch gestohlen. Die Diebe sind durch den mofigen Waldbodens, aus dem zwischen Heidekraut, Farrenwedeln Eingang an der Ecke der Andreasstraße in den Laden gelangt. Der und Wachholderbüschen unter Kiefern, Fichten und Birken die Pilze nicht gegen Einbruchsschaden versicherte Geschäftsinhaber bietet für hervorsprießen. Bei allen Pilzen ist der Name angegeben und hinzu- Wiederherbeischaffung der gesamten Sachen 2500 Mark Belohnung, gefügt, ob sie eßbar"," wertlos", verdächtig"," ungenießbar" oder für Wiederheranschaffung wenigstens eines Teiles davon einen ent­giftig" find. So mancher Besucher, dessen Kenntnis eßbarer sprechend geringeren Betrag. Pilze bisher wohl nicht über Steinpilz und Pfefferling hinaus­gereicht hat, äußerte seine Verwunderung über die große Bahr ber noch als egbar bezeichneten Arten. Daß aber die Unterscheidung zwischen eßbaren und ähnlich aussehenden giftigen Daneben ist ein Sondergebot von der Gemeinde Berlin  - Ober- Pilzen manchmal nicht ganz leicht ist, dafür finden sich unter den schöneweide auf die Gasanstalt Oberſpree gemacht worden. Dieses ausgestellten Bilzen lehrreiche Beispiele. Die Ausstellung soll so Angebot konnte nicht berücksichtigt werden, weil die Ausschreibung lange dauern, wie die Nachlieferung frischer Pilze möglich bleibt. der gesamten Groß- Berliner   Anlagen erfolgt war, indeffen ein er- Denn selbstverständlich werden ständig die trocken oder faulig ge­gänzendes Gebot für die übrigen Werte nicht vorlag. Bezüglich wordenen Pilze ausgesondert und durch frische ersetzt. Der Besuch der Gebote des Magistrats Berlin   und der beiden Landkreise hat der Ausstellung fann nur empfohlen werden; sie ist täglich von 10 der Handelsminister nunmehr im Einvernehmen mit dem Reichs- bis 3 Uhr geöffnet und der Zutritt ist unentgeltlich. tangler dahin entschieden, daß auf keines dieser Angebote der Zu­schlag erteilt werden kann, weil die gebotene Summe weit unter dem Werte der Anlagen bleibt, und die Regierung sich nur dann zu einer Veräußerung verstehen kann, wenn ein dem tatsächlichen Wert des Unternehmens entsprechendes Angebot vorliegt.

Unter diesen Umständen soll nunmehr der Liquidator sowohl der Stadt Berlin   als auch den beiden Landkreisen und zwar jedem Kreise für sich und beiden gemeinsam je die gesamten Groß- Berliner   Anlagen der englischen Gasanstalt nochmals an­bieten; der Ausschreibung werden Bedingungen zugrunde gelegt, deren Annahme die Voraussetzung für ein gültiges Angebot bilden foll, und die namentlich auch die Interessen von Schöneberg   und Wilmersdorf   berücksichtigen. Ferner ist in der neuen Ausschrei­bung der Preis bezeichnet, den die Regierung als angemessen er­achtet: Dabei ist davon ausgegangen worden, daß der Gesamtwert der Groß- Berliner Anlagen der englischen Gasgesellschaft nicht allein durch den Wert der sichtbaren Anlagen, den die bisher er­statteten Gutachten allein berücksichtigt haben, sondern auch durch den Geschäftswert dargestellt wird.

Plaz für Kriegsinvaliden!

Brotkartendiebe machten einen Einbruchsversuch bei der Brot fommission in der Gemeindeschule Strautstraße 43. Dabei wurde ein 29jähriger aus Budapest   gebürtiger Schachtmeister Rakazi erwischt und festgenommen, während seine Helfershelfer entkamen. Mehr Glück hatten Einbrecher bei der Brottommission in der Ge­meindeschule Siemensstraße 20. Sie erbeuteten 700 Bogen Reisebrotkarten, Brotkarten der 133.- 136. Woche, Fett- und Kär­toffeltarten.

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Unterricht in Säuglingspflege mit praktischen llebungen findet wieder im Kinderhaus"( Blumenstr. 97) wöchentlich einmal statt. Meldungen im Bureau des Kinderhauses" schriftlich oder mündlich 2-4 Uhr.

Eine beachtenswerte Anregung gibt ein Leser unseres Blattes Ein Voltskonzert des Philharmonischen Orchesters findet heute der bei seinen täglichen Fahr ten durch Berlin   sehr oft beobachte, in der Philharmonie, Bernburger Str. 22/23, statt. Beginn 8 Uhr. daß in den Wagen der Straßenbahnen, der Hoch- und Untergrund- Der Eintrittspreis beträgt 30 Pf. Kasseneröffnung 7 Uhr. bahnen, der Stadts, Ring- und Vorortbahnen leider wenig Rücksicht auf Kriegsinvaliden genommen wird. Kleidung und sogar solche in Uniform müssen bei voller 9. d. M., werden auf Abschnitt 21 der Nährmittelzusaglarte für Kriegsinvaliden in Zivil- Charlottenburg. Lebensmittel. Bis einschließlich Sonntag, den wag en befegung in den Gängen stehen, während Jugendliche 125 Gramm Buchweizengrüße zum Pfundpreise von halbwüchsige Burschen und Kinder sigen und weder ihnen noch ihren 70 Pf. oder 125 Gramm Buchweizenmehl zum Preise von 62 Pf. Begleitern einfällt, den Invaliden einen Platz frei zu machen. Weil pro Pfund ausgegeben. Die Entnahme erfolgt in den Geschäften, auf die Freundlichkeit der Mitmenschen nicht immer zu rechnen ist aus denen der Karteninhaber seinen Grieß bezieht. und fürs erste die Keiegsinvaliden nicht weniger werden dürften und auch die Verkehrsnot nicht nachlassen wird, schlägt der Ein- Sonnabend, den 15. September, auf Abschnitt L der Haushaltungs­In denselben Geschäften wird vom Donnerstag, den 6. bis sender vor, in jedem Wagen möglichst nahe an der Tür ein paar bezugsmarken Puddingpulver ausgegeben und zwar für Pläge für Kriegsinvaliden vorzubehalten. Eine Tafel mit der Auf- große Haushaltungen 100 Gramm loses Puddingpulver oder zivci schrift Diese Pläge sind für Invaliden bestimmt und sind bei Be- Päckchen Puddingpulver, für fleine Haushaltungen, doppelt gestreifte gesellschaften zu gewährende Ausweiskarte würde genügen, ihnen das Auslandsware: 44 Pf. per 100 Gramm bezw. 2,20 M. per Pfund darf sofort zu räumen", sowie eine den Invaliden durch die Verkehrs- Karten: ein Päckchen Puddingpulver. Die Preise sind folgende: Anrecht auf diese Pläge zu sichern. lose Ware, und 20 Pf. für ein Päckchen. Inlandsware: 14 Pf. für ein Päckchen. Ferner werden berabfolgt: 250 Gramm Hafer. nährmittel, lose oder in Pateten, je nach Borrat auf Ab­schnitt 130 der roten Nahrungsmittelfartellarte. Die Preise be tragen für Haferflocken und-grüße loſe 44 Pf. pro Pfund und in Paketen 56 Pf. pro Pfundpatet; für Hafermehl lose 44 Pf. pro Pfund und in Halbpfund paketen 32 Pf. pro Paket.

Mehrung der Lungenleiden.

Für die Auswahl der Kommunalverbände, welchen das neue Angebot gemacht wird, war maßgebend, daß alle Kommunalver­bände beteiligt werden müssen, in denen Gasabnehmer der Werke heute wohnen oder künftig wohnen werden. Es geht nicht wohl an, einige der in Frage kommenden Gemeinden herauszugreifen und diese allein zu beteiligen, während andere, deren Einwohner heute schon von den gleichen Werken Gas beziehen oder künftig folches beziehen werden, dauernd von jeder Beteiligung ausge­schlossen werden. Da aber unmöglich jede einzelne der vielen hier­nach in Gegenwart und Zukunft in Betracht kommenden Gemeinden an den Werken und ihrer Verwaltung beteiligt werden kann, er­schien es geboten, neben der Stadt Berlin   nur die Kreisverwaltun­gen als die weiteren Kommunalverbände unter Mitbeteiligung der kreisfreien Städte zu beteiligen, welche die in ihrem Bezirke woh­nenden Gasabnehmer einheitlich zu vertreten haben und im übrigen entschlossen sind, unter Verzicht auf wesentliche eigene Gewinne etwaige Ueberschüsse des Gasunternehmens denjenigen Gemeinden zufließen zu lassen, in welchen Gasabnehmer wohnen." Schon vor Monaten war die Befürchtung laut geworden, daß in dem Wettbewerb um die englischen Gaswerke die beiden Land­Preise gegen die Stadt Berlin   und die mit ihr in dieser Frage zu­Der oben mitgeteilte Entschluß der Regierung ist nicht geeignet, jene Befürchtung zu entkräften. Es wäre höchst bedauerlich, wenn es ihr gelänge, die Angelegenheit des Gaswerkverkaufes in der von ihr beabsichtigten Weise zu erledigen. In dem Zusammen­schluß von Vorortgemeinden mit Berlin   konnte man ein erfreu­liches Anzeichen dafür sehen, daß der Gedanke der Schaffung eines Groß- Berlin sich lebendig erhalten hat und zu erstarken beginnt. Für das Gemeindeklaffenwahlrecht ist noch Raum. Durch das Vorgehen der Regierung werden die Vorortgemeinden Vom 1. September ab bis einschließlich den 16. September von Berlin   losgerissen, Berlin   wird in dem Wettbewerb liegt die Liste der stimmfähigen Bürger Berlins   von 9 Uhr vor­um die Gaswerte isoliert und die kreisfreien mittags bis 3 Uhr nachmittags im städtischen Wahlbureau, Stra­Städte sollen sich mit den Kreisen zusammen- lauer Straße 44, öffentlich zur Einsicht aus. Die Kriegsteilnehmer werfen lassen. Das ist über die Verkaufsangelegenheit hin- sind ebenfalls eingetragen. Die Gesamtsumme aller für die drei aus von so folgenschwerer Bedeutung, daß uns der schärfste Abteilungsbildung zusammengetragenen Summen beträgt rund Schöneberg  . Stadtverordnetenfikung. Einspruch und die entschiedenste Gegenwehr für die 91,65 Millionen Mart. In der Sizung am Der Duchschnittssak iſt danach 218 M. Montag gab zunächst vor Eintritt in die Tagesordnung der Ober­beteiligten Gemeinden geboten scheint. Die erste Abteilung beginnt mit 8155 M. Mindeststeuerbetrag, bürgermeister Dominikus eine Erklärung ab. Während der die zweite Abteilung mit einem solchen von 218 M. und die dritte Ferien der Stadtverordneten versammlung erschien in vielen Berliner  Abteilung endet mit diesem Saz. Für eine Berichtigung der Zeitungen ein Artikel mit der Ueberschrift Das Auto des Ober­stimmberechtigten Personen sind die von ihnen erstatteten poli- bürgermeisters". Dann wurde über eine Gerichtsverhandlung be­zeilichen An- und Abmeldungen maßgebend. richtet, in der Vorwürfe gegen die städtische Verwaltung erhoben wurden. Er halte es für notwendig, den Tatbestand richtigzu Der Verbandsausschuß des Zweckverbandes Groß- Berlin hat stellen. Es handelt sich nicht um ein Auto für den Privatgebrauch, nächsten Montag eine Sigung. Beraten wird über Baupolizei- sondern um ein Auto für die städtischen Körperschaften und um berordnungen und Bebauungspläne, über Verkehrsangelegenheiten, ein Auto für Krankentransporte. Beide Autos mußten wegen Reifen­darunter eine neue Straßenbahnverbindung Spandau  - Nonnen- defekt außer Betrieb gefegt werden. Der Chauffeur des damm- Jungfernheide, ferner über einen Antrag des Ausschusses Autos teilte darauf mit, er fönnte die Reifen einer Groß- Berlin für Kriegsbeschädigten- Ansiedlung auf Gewährung eines einmaligen Verwaltungskostenbeitrages.

Die Frühlingsmonate des Jahres 1917 haben für Berlin   eine ungewöhnliche Mehrung der durch Lungenleiden verursachten Sterbe­fälle gebracht, nachdem schon die Wintermonate mit einem recht ungünstigen Ergebnis abgeschlossen hatten. Die vom Berliner  Statistischen Amt zusammengestellten Monatstabellen über die Be­Für die Kinder vom 6. bis 12. Lebensjahr( 1. September 1905 völkerungsbewegung, die für die Zeit bis Mai jetzt vorliegen, er- 30. September 1911) werden 100 Gramm gute Bichokolade geben für die Frühlingsmonate März, April, Mai diesmal 500, 542, für 1,40 M. und 100 Gramm Schokoladenpulver für 1,25 M. 564, zusammen 1606 Sterbefälle durch Lungenschwindfucht( einschl. abgegeben. Bezugskarten zum Ankauf der Ware können in der Zeit Halsschwindsucht), gegenüber 375, 331, 326, zusammen 1032 in denselben vom 6. bis 10. September in den zuständigen Brotkommissionen Monaten des vorigen Jahres. Daneben haben auch die Sterbefälle gegen Vorlegung von Urkunden empfangen werden. Auf Grund durch Lungenentzündung sich sehr stark gemehrt. In den drei dieser Bezugskarten kann von den Empfangsberechtigten in der Zeit Monaten starben an Lungenentzündung diesmal 366, 362, 281, 3u bom 11. bis 20. September die Ware in den 36 städtischen Ver­sammen 1009 Personen, gegenüber 260, 192, 170, zusammen 622 laufsstellen, die durch besondere Verkaufschilder gekennzeichnet sind, im vorigen Jahr. Bruftfells) starben in den Frühlingsmonaten diesmal 106, 128, noch nicht überschritten haben, wird entweder 1 Päckchen Leibniz­An sonstigen Krankheiten der Lunge( und des entnommen werden. Für Kinder, soweit sie das zweite Lebensjahr 103, zusammen 337 Perfonen, im vorigen Jahr 86, 57, 47, zu stets a 40 Bf oder 2 Rollen Kels a 15 Pf. oder/ Pfund Losen ſammen 190. Bei den genannten dret Krantheitsdempen stellte sich Seks zum Preise von 25 Pf. abgegeben. Der Bezug geichieht in die Gesamtzahl der Sterbefälle im diesjährigen Frühling auf 2952, derselben Form wie beint Schokoladenpulver. Für Schokoladen­im borjährigen auf nur 1844. Die Rauheit der Witterung fann pulver und Stefs erteilt bom 16. Sept. ab die Lebensmittelabtei­diese Mehrung der durch Lungenleiden verursachten Sterbefälle nur lung B Rathaus, Zimmer 80( Tel. Magistrat Nr. 314) Auskunft, zum Teil erklären. wo diese Waren noch zu haben sind.

Die Kohlenrevisoren bei der Arbeit. Die Nachprüfung der vorhandenen Kohlenbestände in Groß­Berlin ist in vollem Gange und hat schon in vielen Fällen zu Beschlagnahmungen und Anzeigen geführt. Da es sich indes fast in allen Fällen bisher nur um kleinere Mengen handelte, so wird an dem Ergebnis wohl wenig geändert werden. Dieses Ergebnis ist, daß es durchweg an Koblen und anderen Brennmaterialien mangelt und die Kohlenfeller leer find.

Bestimmungen über den Handel mit Gänsen. Zur Bundesratsverordnung über den Handel mit Gänsen, durch die bekanntlich Höchstpreise für Gänse und Gänsefleisch festgesetzt Für den Oktoberumzug sind die Umzugstermine in Berlin   vom worden sind, haben die zuständigen preußischen Minister eine Polizeipräsidium mit Zustimmung des Oberkommandos so festgelegt Ausführungsanweisung erlassen. Danach sind, soweit ein Handel worden: Es sind zu räumen 1. fleine, aus höchstens zwei Wohn­mit lebenden Gänsen nach Gewicht üblich ist, von den Regie- zimmern und Zubehör bestehende Wohnungen bis zum 4. Oftober rungspräsidenten Lebendgewichthöchstpreise für diesen Handel vor- abends; 2. mittlere, aus drei oder vier Wohnzimmern und Zubehör zuschreiben. Die Preise sind so zu bemessen, daß die in der bestehende Wohnungen bis zum 10. Ottober abends; 3. große, mehr Bundesratsverordnung festgesetzten Preise im Durchschnitt feines- als vier Wohnzimmer umfassende Wohnungen bis zum 18. Oktober wegs überschritten werden. Die Festießung von Höchstpreisen für abends. Die Inhaber der aus 1, 2 oder 3 Wohnzimmern und Zu den Verkauf von Gänsefleisch in Teilen und von Erzeugnissen behör bestehenden Wohnungen müssen jedoch 1 Wohnzimmer, und aus Gänsen wird dem Vorstand des Kommunalverbandes über- die Mieter von Wohnungen mit mehr als 3 Wohnzimmern und Zu­tragen. Die Regelung. unterliegt im Bereich der staatlichen Ver- behör 2 Wohnzimmer schon am Montag, dem 1. Oktober, voll­teilungsstelle Groß- Berlin der Genehmigung dieser Stelle. ständig geräumt dem künftigen Wohnungsinhaber zur Verfügung Die Festsetzung muß so erfolgen, daß die Preise für die Einzelteile stellen.

und Erzeugnisse zusammen den in der Bundesratsverordnung fest­

Neukölln. Lebensmittel.

Vom Donnerstag, den 6. September, welchen die Anmeldung zum Bezuge von Kolonialwaren erfolgt ist, bis Mittwoch, den 12. September, dürfen in den Geschäften, in auf Abschnitt 51 der Lebensmittelfarte 250 Gramm Haferfabrikate entnommen werden. Der Verkaufspreis beträgt für 500 Gramm Haferfabrikate 44 Pf.

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Kraftdroschle dessen Besizer zum Heeresdienst ein­gezogen sei. Der fachkundige Brandmeister erklärte den Preis für die Reifen nicht zu hoch, so daß gegen die Beschaffung der Reifen keine Bedenken vorlagen. Dem Oberbürgermeister war unbekannt, daß die fraglichen Gegenstände ordnungswidrig erworben wurden. Ebenso könne von irgend einer Schiebung keine Rede sein. Das Gericht hat dies auch anerkannt und keine der von ihr wider­legten Feststellungen aufrechterhalten.

dem für die Patenstadt Domnau 16 000 M. zur Errichtung einer Die Fraktionen erklärten die Sache damit für erledigt. Nach­Badeanstalt bewilligt und mehrere Vorlagen, darunter auch die Kriegsteuerungszulagen, an Ausschüsse überwiesen wurden, wurde die Sigung geschlossen.

Weißensee  . Zur Kohlenversorgung. Uns wird geschrieben: Die ausgegebenen Koblenkarten haben Gültigkeit für ganz Groß- Berlin,

gelegten Preisen zuzüglich eines angemessenen Aufschlags für die Das Gerücht von einem Raubmorde wurde gestern in Berlin   so daß die Einwohner sämtlicher Vororte die ihnen zustehende Kohlen­Kosten der Zerlegung und Verarbeitung entsprechen. Soweit daher durch einen Leichen fund in der Sebastianstraße hervor- menge bei jedem Kohlenhändler in Berlin   bezw. einem anderen eine Festlegung solcher Höchstpreise für Einzelteile erfolgen soll, gerufen. Hier wohnte in dem Hauſe Nr. 35 im ersten Stod des Groß- Berliner Vorort entnehmen können. Da der Kohlenverband müssen Höchstpreise für alle Teile festgesetzt werden. Falls der Quergebäudes für sich allein seit acht Jahren in einer Stube mit nicht in der Lage sein würde, Kohlen in größeren Mengen nach den Kommunalverband keine Höchstpreise für Einzelteile von Gänsen und Kochgelegenheit der 40 Jahre alte Kaufmann Wilhelm Schwarz, der Bororten zu senden, so sind die Einwohner Weißensees gezwungen, für Erzeugnisse aus Gänsen festgesetzt hat, ist der Verkauf von zur Trainersatzabteilung in Velten   i. M. eingezogen war. Schwarz wenn sie sich den Besitz der Kohlen sichern wollen, auf irgend eine Gänsen oder Gänsefleisch in Teilen sowie die gewerbsmäßige Her- wurde zum Sonntag beurlaubt, tehrte nicht zum Dienst zurück und Weise Kohlen aus Berlin   zu beschaffen. Alle Bemühungen des Ge­meindevorstandes, auch für Weißensee   und seine Umgebung einen stellung und der gewerbsmäßige Verkauf solcher Erzeugnisse un- wurde dann in seinem Zimmer leblos auf dem Schlafsofa auf­zulässig. gefunden. Der nach hinten über gebeugte Kopf, das ganze Gesicht, Kohlenlagerplatz zu erhalten, scheinen demnach vergebens gewesen der linke Arm und die linke Hand waren mit Blut beiudelt, der zu sein.

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Der Kranke war

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Es

Die Mehlverteilung in Groß- Berlin. rechte Arm und die rechte Hand dagegen sauber. Der Zustand der Friedrichshagen   Die lette Gemeindevertretersißung beschäftigte Vom Kriegsausschuß für Kosumenteninteressen Leiche und der Umstand, daß die Wohnungstür nicht verschlossen wird uns geschrieben: Die Verbraucher haben es nicht verstanden, brecher in der Behausung gewesen seien und den einsamen Insassen wurde beschlossen, für die Kriegspatenschaften in erster Linie Spar­oder auch nur eingeklinkt war, rief den Verdacht hervor, daß Ein- sich mit der Einrichtung von Kriegs patenschaften  . weshalb die Groß- Berliner Gemeinden die neue Mehlverordnung erließen, bis sie vor etwa acht Tagen erfuhren, daß statt Weizen- ermordet und beraubt hätten. Die Kriminalpolizei, die einen Arzt guthaben zn empfehlen. Für weitere Regelung der Angelegenheit oder Roggenmehl auch Maismehl auf die Brotkarten verteilt zuzog, stellte fest, daß Schwarz, der magenleidend gewesen war, wird die dazu bestimmte Kommission beauftragt, mit einer Ver­sicherungsgesellschaft in Verbindung zu treten. werden sollte. durch einen Blutsturz seinen Tod gefunden hat. Zum Aufbau Das Maismehl eignet sich, wie die angestellten nicht mehr imstande gewesen, die Tür richtig zu verschließen. eines Wirtschaftsgebäudes, das der Gemeinde von den Albatros­Versuche ergeben haben, auch zur Speisebereitung" zu dieser werfen überlassen wurde und auf dem Hinterland des Rathaus­Feststellung hätte es wohl der Versuche nicht bedurft, denn die Abbrennen von Feuerwerkskörpern hat in Spandau   einen be- gebäudes errichtet werden soll, werden 15 000 m. bewilligt. Das Verbraucher haben auch in Friedenszeiten Maismehl zur Speise- dauerlichen Unglücksfall verursacht, bei dem ein Kind das Gebäude wird unterkellert und soll für die Lebensmittelverwaltung bereitung gebraucht. Aber es ist feineswegs für alle die Swede Leben einbüßte. In der Fehrbelliner Straße spielten mehrere der Gemeinde dienen. In der geheimen Sigung wurden brauchbar, für die man Weizen- oder Roggenmehl zu benußen Kinder mit bengalischen Streichhölzern, Bomben, Sonnen usw. Teuerungszulagen für alle Beamten der Gemeinde, einschließlich der pflegt, und überdies sehen die Groß- Berliner in der Einbeziehung Brennende Teile fielen auf die neunjährige Martha Schada ch, festangestellten Lehrkräfte der König- Friedrich- Schule und des des Maismebles in die Brotration eine Verschlechterung ihrer Ver- deren Kleider sofort in Brand gerieten. Im Nu stand das bedauerns- Lyzeums, im Rahmen der staatlichen Grundsäge beschlossen. forgung und erwarten, daß fie wenigstens nicht nur 125 Gramm werte Stind in hellen Flammen, und erst nach einiger Zeit fonnte Lebensmittel. Heute gelangt auf Abschnitt 48 der Lebens Mehl statt 200 Gramm Brot erhalten, sondern die volle Nation, das Feuer durch Aufwerfen von Deden erstickt werden. Das Mädchen mittelfarte Grieß   zur Verteilung. Auf jede Karte entfallen 150 Gramm also auf jede Brotfarte 400 Gramm Maismehl. hatte jedoch bereits am ganzen Störper so schwere Brandwunden zum Preise von 9 Pf.

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