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Nr. 245 34. Jahrgang

Groß- Berlin

Das Gespenst der Wohnungsnot.

Beilage des Vorwärts

Von der diesjährigen Zählung leerstehender woh­nungen, die am 19. Mai ausgeführt wurde, veröffentlicht für Berlin jetzt das Statistische Amt der Stadt die Hauptzahlen des Ergebnisses. Das Bild, das sich uns da bietet, ist für die zur Miete wohnende Bevölkerung, namentlich für die minder bemittelten, noch sehr viel ungünstiger als bei der Zählung des vorigen Jahres. Die unvermietet gebliebenen Wohnungen haben sich weiter vermindert, so daß das sogenannte Ueberangebot von Wohnungen, über das die Hausbefizer flagen, sich weiter ermäßigt hat. Diese Gestaltung des Wohnungsmarktes ist begreiflich, da ja in der Kriegs­zeit fast gar feine neuen Wohnungsbauten mehr errichtet werden fonnten.

Für Berlin wurden am 1. Dezember 1913, am 1. November 1914, am 15. Mai 1916, am 19. Mai 1917 als leerstehend gezählt 27 809, 39 728, 39 863, 34 574 Wohnungen, darunter ohne Gewerbe­räume 25 945, 35 904, 33 492, 28 157 Wohnungen, mit Gewerbe­räumen 1864, 3824, 6371, 6417 Wohnungen. Gegenüber dem vorigen Jahre haben die leeren Wohnungen sich bei den Wohnungen ohne Gewerberäume noch etwas gemehrt, dagegen bei den Wohnungen ohne Gewerberäume, die für die Bes friedigung des Wohnungsbedarfs der Bevölkerung ausschlaggebend sind, sich start vermindert. Bei dieser wichtigsten Wohnungs­gruppe zeigt für 1917 die Gliederung in Klassen nach der Zimmerzahl, daß gegenüber 1916 die leeren Wohnungen aller Größen fich gemindert haben. Gegenüber November 1914 ist für Mai 1917 bei den kleinen Wohnungen eine besonders starte Minderung, bei den mittleren eine mäßige Minde­rung, bei den großen dagegen eine Mehrung der leerstehenden feft­zustellen. In 1913, 1914, 1916, 1917 wurden unter den Wohnungen ohne Gewerberäumen als leerstehend gezählt 557, 685, 979, 578 mit feinem Zimmer, 13 093, 16 717, 14 347, 13 128 mit einem Zimmer, 7000, 10 744, 8329, 6435 mit zwei Zimmern, zusammen 20 650, 28 146, 23 655, 20141 mit feinem, einem oder zwei Zimmern, ferner 3533, 5464, 6744, 5272 mit drei oder vier Zimmern, 1762, 2294, 3093, 2744 mit fünf oder mehr Zimmern. Angesichts dieser Lage des Wohnungsmarktes wiederholen wir unsere Mahnung, gegen die Gefahr eines nach dem Kriege zu erwartenden Wohnungsmangels bei zeiten Vorkehrungen zu treffen. Es ist nicht zu bezweifeln, daß nach Friedensschluß bei einer plötzlich einsehenden starken Nachfrage namentlich nach Kleinwohnungen die Reserve leerstehen der Kleinwohnungen sich rasch erschöpfen wird. In der andauernden Verminderung leerstehender Kleinwohnungen kündigt sich schon jetzt deutlich genug das Gespenst der Wohnungsnot an.

Freitag, 7. September 1917

Es wäre außerordentlich bedauerlich, wenn dieser Beschluß Bibilpersonen gegenüber die Brotkommissionen außerordentlich genau Geltung behalten sollte. Er könnte dazu führen, daß bei einer und ficher gehen. Seine Einnahmen waren beträchtlich, da er z. B. längeren Frostperiode sich genau dieselben Mißstände des vorigen die Brot- und Fleischkarten zum Preise von 1,50 bis 3 m. ver­Winters wiederholen würden. Hoffentlich geschieht alles von den äußerte. Der Handel fiel einem Charlottenburger Polizeibeamten. Gemeinden, um derartiges zu vermeiden. auf, der den Verdächtigen festnahm.

Berliner Lebensmittel.

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Das Apollotheater hat jezt auf seinem Programm zwei Namen von Klang: Fregolia und Paul Beckers . Die Leistungen der Ver­Auf Abschnitt 22 der Berliner Zuckerkarte wird außer/ Pfund wandlungsschauspielerin re golia find so überraschend und er­Verbrauchszucker noch 1 Pfund Zuder für Einmache blüffend, daß Mißtrauische zunächst an Täuschung glauben tönnten. 3 we de, also zusammen 13 Pfund Buder verausgabt. Den bewundernden Zuschauer reißt Fregolia zu stürmischem Benfall Buderfarte statt Buder Kunsthonig zu entnehmen, Gebrauch gemacht ein Soweit von der Berechtigung, auf Abschnitt 21 der Berliner bin mit einem fleinen Einatter, in dem sämtliche acht Rollen wird, kann die Entnahme von Kunsthonig auf diesen Abschnitt aus- Profeſſor Kellner, ein Banfier und sein Barmädel, eint alter und seine Choristin, ein Leierkastenmann, die nahmsweise während des ganzen Monats September erfolgen. Auf eifersüchtige Bankiersgattin und der schließlich zu Siffe ge­Abschnitt 21 werden noch 3 Pfund Kunsthonig ausgegeben, von Abrufene Polizist nur von ihr selber gespielt werden. Nach­schnitt 23 an nur noch 2 Pfund. her läßt ein Fregolia- Film uns einen Blick hinter die Der Verkauf von Schokolade für Kinder auf blaue Kulissen tun, um zu zeigen, wie's gemacht wird" und der bei den Bezugscheine findet in der Beit vom 10.- 13. September in den Verwandlungskunststüden alles mit rechten Dingen zugeht. In durch braue Verkaufsschilder gekennzeichneten Geschäften statt. Die diesem Film zieht noch einmal derfelbe Einakter an uns vorüber. Ausgabetage für Schokolade auf die gelben und rosa Bezugscheine aber so, daß wir Fregolia bei ihren hinter den Kulisse's blitzschnen werden noch bekanntgegeben. ausgeführten Umtostümierungen beobachten können. Einen gleich starken Erfolg hat Paul Beders mit feiner understehlichen Komit, die er besonders als Hundehändler Lehmann sehr wirkjam zur Geltung bringt. Er kann manchen das Lachen lehren, der es in dieser Zeit der Sorge und Not verlernt hat. Das Programm bietet unter anderm noch vortreffliche Atrobatenleistungen der Parker- Familie, der beiden Kutils und der beiden Franzis.

Frauen und Mädchen

fagt denen, die Gold, Schmuck tragen, daß fie ihre Pflicht verletzen

27 Mark für ein Pfund Schinken.

Herrscher der Luft." Der Verein zur Förderung deutscher Luft- und Flugschiffahrt gibt am 8., 9. und 10. d. Mts. zum Besten unserer Flieger eine Veranstaltung im Zirkus Busch. Die Spiel­folge fett fich zusammen aus einer großen Bofal and Instrumental­aufführung, einem Massenreigen und Richard Wildes Fliegerspiel Herrscher der Luft".

Zirkus Busch. Nach einer an Erfolgen reichen Sommerspielzeit Ein Spandauer war zum Hamstern hinausgewandert und kam wird der Zirkus Busch am Sonnabend, den 15. September, abends auch zu einem Landwirt in Gatow , der unter anderem einen 7½½ Uhr, mit einem erstklaffigen, abwechselungsreichen und großen prächtigen Schinken sein eigen nannte. Auf vieles Bitten wollte zirzensischen Programm seine Berliner Pforten öffnen. Schon der der Resizer den Schinken verkaufen, er verlangte aber nicht weniger Gröffnungsabend wird eine prächtig inszenierte Bantomime bringen. igen Schinken. als 27 M. für das Pfund oder 972 Mart für den 36pfün- Volkskonzert des Philharmonischen Orchesters, heute in Ser Spandauer Hamster auf den Erwerb. Unter diesen Umständen verzichtete der Philharmonie, Bernburger Str. 22/23. Beginn 8 Uhr. Eintritts­preis 30 Pf., Rasseneröffnung 7 Uhr.

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Aus Ostpreußen zurück!

Das Risiko des Schleichhändlers. Als Schleich und Kettenhändler, der mit fast allen Gegen- Charlottenburg. Stadtverordneten- Versammlung. ständen des täglichen Bedarfs Kriegswucher treibt, wurde bom In der Sitzung am Mittwoch fand zunächst die Einführung Kriegswucheramt der Kaufmann Julius oge aus Stralsund , des neugewählten Stadtrats, unseres Genossen Sußmann, Sizigerdamm 62, festgenommen. Er hielt sich hier in einem Hotel statt, der in der städtischen Verwaltung bereits seit einer Reihe von schieben. Ein Teil der Ware im Werte von etwa 15 000 m. wurde tation für die Wasserwerke tätig war. In seiner Erwiderung auf die am Stettiner Bahnhof auf, um Seife zu Wucherpreisen zu ver- Jahren als Waisenpfleger und als Bürgerdeputierter in der Depu beschlagnahmt, darunter ein fleiner Posten in der Simplondrogerie, freundlichen Begrüßungsworte des Oberbürgermeisters und des Berlin , Simplonstr. 21. Hoge besorgte auch Pfeffer, Schuhe, Stadtverordnetenvorstehers betonte er, daß er sein neues Amt Käse u. a. m. So ersuchte ihn die Firma Th. Hahn u. Com p., führen wolle im Sinne eines aufbauenden und trotz aller Leiden G. m. b. H., Charlottenburg , Goethestr. 69, in einem Brief vom der Gegenwart zukunftsfrohen Sozialismus. Die zahlreichen 24. August d. J. um Besorgung von Seife im Schleichhandel, doch fleineren Vorlagen des Magistrats fanden debattelos die Zustimmung müsse er das Risiko der Beschlagnahme selbst tragen", der Versammlung. Die Vorlage, die den Wafferpreis in Rüd­Zum Streit um die englischen Gaswerke und sie fügte noch hinzu: Besorgen Sie uns auch noch eßbare ficht auf die gesamten Zeitverhältnisse, bei denen das Wasserwerf wird eine ausführliche Darlegung des Berliner Stand Enten usw." Sachen für unseren Haushalt, wie Kartoffeln, Honig, Hühner, nicht nur nicht mit Ueberschuß, sondern wahrscheinlich mit einem punktes in der nächsten Sigung der Stadtverordneten Defizit arbeitet, nicht unbeträchtlich erhöhen will, wurde vertagt, erfolgen. Es soll dann", schreibt uns der Magistrat, ein An damit sie gemeinsam mit der ebenfalls drohenden Erhöhung des Gas­trag aller Fraktionen verhandelt werden, welcher der. preises beraten werden kann. Bei der Vorlage, die dem Miets­tiefen Erregung der Bürgerschaft über das Vorgehen der Staats bern aus Ostpreußen ist bereits am gestrigen Donnerstag fegung gekündigter Mietsverhältnisse sowie über eine eventuelle Er­Der erste Sonderzug mit Groß- Berliner Aineinigungsamt die Befugnis verleihen will, über die Fort­regierung gegen Berlin und gegen die flädtiſchen Teile Groß- Berline ruum, allht auf dem Schlesischen Bahnhof eingetroffen höhung des Mietpreises zu bestimmen, gab Genoſſe Kazen­Ausdruck zu geben bestimmt ist. Man hegt die Ueberzeugung, daß die Entscheidung der Regierung nur erfolgt sei, um Berlin in eine Fünfhundert vom Provinzialverein Berlin des Baterländischen ste in die Anregung, das Mietseinigungsamt möge sich mit den ungünstige Lage zu versetzen, da die Staatsregierung zweifellos mit Frauenvereins und vom Charlottenburger Verein Edelweiß aus- Organisationen der Mieter und der Vermieter in Verbindung setzen der Möglichkeit einer Annahme ihrer Bietungsbedingungen seitens gesandte Knaben und Mädchen, die seit April bei Land- und die Vertreter beider Organisationen zu gemeinsamer Beratung Berlins nicht rechne." leuten Auch der Aufsichtsrat der städtischen Gas­im Kreise Niederung untergebracht waren, langten zusammenberufen; dadurch könnte viel Streit vermieden und über­und Elektrizitätswerte hat gestern die Haltung beraten, welche gegen­frisch und wohlgemut wieder bei Muttern an. Borsorglich flüssige Arbeit gespart werden. Die Vorlage felbft fand die ein­über dem vom technischen und wirtschaftlichen Standpunkt gleich be­hatte man versucht, dem Ansturm der Familien zu stimmige Zustimmung der Versammlung. fremdlichen Angebot der Regierung einzunehmen ist. Der Auf- wehren und sie bon dem Bahnsteig fernzuhalten. Aber An einen Ausschuß verwiesen wurde die Vorlage über die neue sichtsrat hat, wie wir hören, sich dagegen erklärt, daß die Stadt Großmüttern ließen es sich nicht nehmen, auf dem Bahn vom 1. Juli in Kraft treten soll. Nicht erfaßt werden von dieser Vor­Hunderte von Müttern und Geschwistern, von Tanten und Kriegsteuerungszulage, die am 1. Oktober mit Rückwirkung Berlin auf die Zumutung eines neuen Angebotes zu den von der steig auszuharren, um die sehnlichst Erwarteten eigenhändig aus lage alle aus Anlaß des Krieges vertraglich angenommenen Hilfskräfte. Regierung ihr jetzt gestellten Bedingungen eingeht. Uebrigens scheint man von der Wendung, die infolge des Vor- der Sonderzug in die Bahnhofsballe einfuhr unter dem Tücher- in angemessener, der Zeitlage entsprechenden Weiſe neu feſtgeſetzt dem Wagen herausholen zu können. Ein schönes Bild war's, als Deren Bezüge sollen, wie es in der Vorlage heißt, vom Magistrat gehens der Regierung die Angelegenheit des Verkaufes der englischwenken und Jubelgeschrei der fünfhundert Jungen und Mädel, werden. Stadtverordneter Genoffe Dr. Borchardt wünschte, daß schen Gaswerke genommen hat, auch in den Kreisen die Stopf an Kopf sich um die Fenster drängten. Aus braunen Ge- diese Neuregelung ebenfalls jezt erfolge, und der Bürgermeister er­Teltow und Niederbarnim nicht gänzlich be­friedigt zu sein. Mindestens über die Höhe des Preises, den ſichtern lachten blißende Augen, die nach den Angehörigen suchten. flärte, sie sei bereits geschehen und soll mit Inkrafttreten der neuen die Regierung jetzt für angemessen hält, ist man erstaunt und be- in Durcheinanderlaufen und Rufen hub an: Anna!?-Teuerungszulage zugleich veröffentlicht werden. Die städtischen stürzt. Erich!? Mutter, hier! Lisa!? Da ist sie ja 1" und Arbeiter sind mit den Kriegslohnzuschlägen nicht gleichmäßig be­nach furzer stürmischer Begrüßung gab es ein eifriges dacht. In der Gasanstalt, dem Elektrizitätswert und einigen Wieviel Gas darf ich verbrauchen? Schwazzen und Erzählen und Berichten. Auch Tränen anderen Verwaltungen find die Zuschläge höher als in anderen, flossen, Tränen nicht nur der Wiedersehensfreude. sondern z. B. bei der Parkverwaltung und bei den Feuerwehrmännern. Bei der Gasverbrauchsregelung für Groß- Berlin ist, wie be auch schmerzlicher Enttäuschung, wenn ein Kind nicht sogleich hier wünschte Genoffe Dr. Borchardt eine gleichmäßige Be­fannt, die zugelassene Verbrauchsmenge auf neun Zehntel der die wartende Mutter fand. jenigen des Vorjahres bemessen worden. Mit fundigem Blick und freudiger handlung im Sinne der Besserstellung, konnte jedoch eine entgegen­Viele Gasabnehmer Ueberraschung prüften die Mütter das Gepäck der Kinder, die Rud- kommende Erklärung vom Bürgermeister nicht erhalten. Diese wissen aber nicht mehr, welche Mengen sie im Vorjahr verbraucht säcke und Pappschachteln, die Kästen und Koffer, die Taschen und Frage wird im Ausschuß noch eingehend erörtert werden. haben. Wie wir hören, wird allen Gasabnehmern auf jeder Tüten. Einzelne Kinder brachten sogar lebende Kaninchen mit, die Vorlage zur Ersetzung des Dreiteilungsverfahrens der MüII. Rechnung durch besonderen Vermert für den sie in vergitterten Kästen oder im offenen Storbe trugen und be- abfuhr durch das Zweiteilungsverfahren und die damit zusammen folgenden Monat oder das folgende Viertel- hüteten. Manche Familie hatte, als sie sich auf den Heimweg hängende Aenderung der Müllabfuhrgebühren und die Aenderung jahr mitgeteilt werden, wie groß in demselben Beit machte, an dem Gepäck des Antömmlings tüchtig zu schleppen. des Etats für die Müllbeseitigung wurde ebenfalls einem Ausschuß raum des Vorjahres ihr Verbrauch war. Die Benutzer Da durfte man auf gewichtigen Inhalt schließen, hoffentlich überwiefen. Zum Schluß wurde auf Antrag des Magistrats eine von Gasautomaten werden fast ausnahmslos darüber im un- auf schmad- und nahrhafte Andenken an die schönen Tage von Ost- städtische Verwaltungsdeputation für die Kohlen­flaren sein, welchen Verbrauch sie im vorigen Jahr hatten preußen. versorgung und wieviel sie demnach in diesem Jahr verbrauchen dürfen. Aber gewählt. Der Oberbürgermeister auch hier können die Gaswerke aus ihren Büchern den früheren warnte jedoch davor, von der Tätigkeit dieser Deputation allzuviel zu erwarten. Verbrauch feststellen und ihn den Automatkunden mitteilen. Bei Borchardt betonte, daß der Hauptzweck dieser Deputation Genosse Dr. den Automatkunden empfiehlt es sich übrigens, ihnen die er­im wesentlichen der sein dürfte, einen Teil des Mergers und der laubte Verbrauchsmenge in Groschen umzurechnen, was nicht jedem Erbitterung, die mit der Weiterentwicklung der Verhältnisse im ganz leicht sein wird. Da man durch Automaten für 10 Pf. Winter in der Bevölkerung entstehen werden, auf die gewählten 542 Liter Gas erhält, so ist z. B. der zunächst für den Monat fest­Vertreter der Bürgerschaft mit abzuladen, denn irgendwelche durch­gesezte, Mindestberbrauch von 30 Rubitmeter(= 30 000 Liter) Bei einem Wohnungsbrande in der Friedrich- Karl- Straße 15 greifende Maßnahmen fann diese Deputation im Rahmen ihrer Be­etwas mehr als eine mit 55 Groschen zu bezahlende Gasmenge. in Lichtenberg ist der dreijährige Heinz Ritter ums Leben fugnisse nicht treffen. Aber auch in der bescheidenen Aufgabe der gekommen. Frau R., die tagsüber außerhalb beschäftigt ist, ließ örtlichen Regelung der Verteilung und der Informierung der ihr Kind stets allein in der verschlossenen Wohnung zurück. Am städtischen Vertreter im Kohlenverbande Groß- Berlin wollen unsere Mittwoch hatte sich der Knabe Streichhölzer zu verschaffen gewußt, Genossen trotz der zu erwartenden Nackenschläge bereitwillig mit­mit denen er spielte. Dabei setzte er in der Küche die Gardinen arbeiten. und andere Wäschestücke in Brand. Die von Hausbewohnern alarmierte Feuerwehr fand in der völlig verqualmten Wohnung Charlottenburg . Lebensmittel. Vom Donnerstag, den 13. Sep­versuche hatten Erfolg, doch mußte der Kleine nach dem Stranten- 100 Gramm Teigwaren, Sorte I oder Sorte II, auf Abschnitt 132 den Knaben leblos in der Küche liegend vor. Wiederbelebungs- tember, bis Sonnabend, den 22. September, werden verabfolgt: hause geschafft werden. Einwirkung des Rauchgases erlegen. Der Vater steht im Felde. Dort ist das bedauernswerte Kind der der roten Nahrungsmittelfarte, und 100 Gramm Suppen, lose, zum Preise von 13 Bf. oder 2 Suppenwürfel bezw. Beutel a 10 oder 15 Pf. auf Abschnitt 133.

Die Winterversorgung mit Kartoffeln.

Die Kartoffelnot zu Beginn dieses Jahres war auf die un­gewöhnlich lange Frostperiode zurückzuführen, die es unmöglich machte, die Mieten zu öffnen und dadurch die Kartoffeln dem Frost auszusetzen. Vermehrt wurde dieser Uebelstand noch durch die so wieso schon ungenügenden Transportverhältnisse, die bei der Glätte noch besonders start in Erscheinung traten. In dieser Zeit waren diejenigen zu beneiden, die sich mit Kartoffeln versorgt hatten. Sie waren in der Lage, sich nicht allzusehr des Kohlrübensegens erfreuen zu müssen.

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Die Barunterstützungen an Kriegerfamilien haben in Berlin bis jetzt die Höhe von über 318 Millionen Mark erreicht. Der Monat August war mit 133/10 Millionen beteiligt, wovon rund 2 Millionen auf Mietebeihilfe entfielen.

Feuertod eines Kindes.

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Die

Gemeinsam in den Tod gegangen ist ein betagtes Ehepaar, der Dudenarder Str. 21 wohnende 71 jährige Baumeister Karl Flötert Lichtenberg. Die Kriegsausgaben der Stadtgemeinde. Die Aus diesen Erfahrungen hätten eigentlich die Groß- Berliner und seine 62 jährige Ehefrau Auguste , geb. Reinsberg . Sie lebten städtischen Behörden haben bisher zur Deckung der verschiedenartigen Gemeinden lernen sollen und zur Vermeidung ähnlicher Uebelſtände in guten Verhältnissen, der Mann war aber seit längerer Zeit frant Kriegsausgaben 9 Millionen Mark bewilligt. Die bis Ende eine Winterversorgung mit Kartoffeln durchführen sollen. Einzelne und verzweifelte an Besserung. Flötert und Frau haben sich mit Juni d. J. geleisteten Ausgaben betrugen bereits 82,5 Millionen Marf, Gemeinden haben damit im vorigen Winter sehr gute Erfahrungen denen als Einnahmen an Beihilfen aus der Provinz, der Erstattung Gas vergiftet. an Reichsunterstützung und aus dem Verkauf von Lebensmitteln usw. gemacht und deshalb beantragt, auch für den kommenden Winter Ein gefährlicher Lebensmittelkartenschwindler ist ein Monteur 62,2 Millionen Mart gegenüberstehen, so daß bisher 20,3 Millionen eine Vorversorgung vorzunehmen. Leider hat der Arbeits- Hermann Basch aus Bremen , der vor einiger Zeit nach Berlin Mark nicht gedeckt sind. Nach Abzug weiterer zu erwartender Er­ausschuß der Groß- Berliner Gemeinden eine fam und dann hier Handel mit Lebensmittelfarten trieb. Diese stattungen stellt sich die städtische vorläufige Belastung auf umfangreichere Winterversorgung abgelehnt und wußte er sich in folgender Weise zu beschaffen. Er erschien auf den 9 677 000 M. Bur ferneren Bestreitung der Kriegsausgaben sollen beschlossen, eine Vorausbelieferung zum Einlagern in den Haus- dorf, Wittenau und anderen Vororten und legte dort als Legitima­verschiedensten Brottommissionen in Berlin , Charlottenburg , Reinicken- bis 3 Millionen Mark turzfristige Anleihen beschafft werden. haltungen stets nur für je sechs Wochen vorzunehmen. tion einen Ausweis des Bremer Bezirkskommandos vor. Da es ordnetenversammlung hat die fozialdemokratische Stadtverordneten Ungenügende Fleischbelieferung. Zu der nächsten Stadtver Einzelne Gemeinden wollten zwar troz dieses Beschlusses eine Wer sich um ein amtliches Papier einer Militärbehörde handelte, so be frattion folgende Anfrage eingebracht: Jit dem Magistrat belanut, forgung für etwa 3-4 Monate durchführen. gnügte man sich mit dieser Legitimation, während bekanntermaßen daß seit einiger Zeit die Käufer, die in den legten Stunden ihr

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