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Nr. 246-1917

Unterhaltungsblatt des Vorwärts

An der livländischen Aa.

Da, wo unsere siegreich vordringenden Truppen wohl zuerst die libländische a erreicht haben, mag sie ihnen wohl nicht besonders charakters oder reizvoll erschienen sein. Denn das letzte Stück ihres Unterlaufes das ist die Tieflandstrede ber a. und da schiebt sie sich durch eine mit Schönheit nicht eben besonders gesegnete Land­schaft dem Meere zu, das sie bei Zarnifau erreicht. Und doch ist die Aa ein Lieblingsmotiv der livländischen Dichter, deren ganze

Liebe sie bildet.

Sonnabend, 8. September

Amsterdam   in einer Ausstellung vereint. Ueber das Er sieben Grünbe bagegen anführte: theologische, juristische, medizinische, gebnis von Gerhards Zusammenstellung der billigen Buchreihen in moraliiche, polizeiliche, staatswirtschaftliche und schließlich einen Deutschland  , Frankreich   und England sind der bei Eugen Diederich volkstümlichen. Dieser letzte behauptete, der Einbrud feftlicher in Jena   erscheinenden Tat" die wichtigsten Einzelheiten zu ent- Jlluminationen, die das Nationalgefühl weden und heben sollten, nehmen. würde durch die Quasi- Illuminationen" der allabendlichen Gas­beleuchtung abgeschwächt.

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E3 werden zwei große Unterschiede festgestellt: 1. Die große Anzahl Serien von 10 bis 20 f. für die Nummer in Deutsch  land, während für diesen Preis für England und Frankreich   so gut wie nichts erscheint. 2. Die große Anzahl von Buchreihen für Savon in England, und besonders in Frankreich   sehr wenig gibt. Naturwissenschaft, Kunst und Kultur in Deutschland  . wogegen es Besonders sei aufmerksam gemacht," so heißt es in dem hollän bischen Urteil, auf die bedeutende Verbreitung von schönen Büchern über Kunst in Deutschland  ( z. B. Meisterbilder, Künstlermappen des Dürerbundes usw.), die ich in Frankreich   und England vergebens gesucht habe. Ebenso find die Serien über Ethit und Kultur in England selten, in Frankreich   fast nicht da."

Die Sterblichkeit von Männern und Frauen. suchungen angestellt, über deren Ergebnisse im neuesten Heft der

Ueber diese Frage hat der holländer Kroon eingehende Unter­Nur wenige Kilometer stromaufwärts, etwa von Kronenberg an Deutschen Medizinischen Wochenschrift" berichtet wird. Danach ist - und alsbald hat sich das Bild der Aalandschaft völlig verändert, im allgemeinen die Sterblichkeit bei den Männern höher als bei den und der Feldgraue fann sich in der Heimat glauben, in einer jener Frauen; das Verhältnis macht jedoch in den verschiedenen Lebens­mitteldeutschen Landschaften, wo die anmutigfte Natur mit reichen altern erhebliche Wandlungen durch. Im ersten Lebensjahre ist die geschichtlichen Erinnerungen, wo Berg und Wald und Fluß sich zu Sterblichkeit der Knaben fast um ein Fünftel höher als die der einem Ganzen von größter Harmonie und Lieblichkeit bereinen. Mädchen. Dieser große interschied vermindert sich aber in den Im Herzen Livlands   entströmt die Aa dem Allotste- See bei Um den ungeheuren Unterschied zwischen der billigen geistigen nächsten Lebensjahren. Bei den zehnjährigen Kindern ist sogar die Alt- Bebalg und umfließt in weitem Bogen das Plateau, das sich Soft Deutschlands  , Englands und Frankreichs   deutlich werden zu Sterblichkeit der Mädchen bereits größer als die der Knaben, und zu den füdlibländischen Höhen gipfelt. Dann stredt fie fich test- lassen, dienen am besten einige Bahlenangaben über die Buchserien. unter den Bierzehn bis Fünfzehnjährigen sterben ein Fünftel mehr wärts. Herbes, ernstes, einsames Land ist es, durch das sie in Die deutschen Serien zählen zusammen rund 23 500 Nummern, die Mädchen als. Knaben. In den folgenden Jahren fehrt sich diesem Teile bis nach Wolmar hinfließt; Sumpfland und Moor- englischen nur 9100 Nummern, die französischen   endlich nur 3700. das Verhältnis wieder um, die Knabensterblichkeit nimmt zu land, das am nördlichen Ufer den großen Tirel bildet; südlich von Dabei sei noch betont, daß die 23 500 deutschen   Nummern feineswegs und übertrifft schon bom 17. oder 18. Lebensjahre von ihren Ufern ist die Szenerie noch öder und flacher. Man muß den ebenso viele Werke bezeichnen. Die 5800 Nummern. bon Reclams neuem die der Mädchen, zunächst im steigenden, dann Tälern ihrer Nebenflüsse folgen, um zu Gütern und Siedlungen Universal- Bibliothek sind z. B. 8800 Werke, die Anzahl der Werte in den wieder in abnehmendem Maße. Zwischen dem 25. und 27. Lebens zu gelangen. Aber hat die Aa erst die fleine freundliche deutschen   Buchreihen wird daher ungefähr 19 000 bis 20 000 be jabre ist, unter dem Einfluß der Heirat, die Sterblichkeit des weib­Landstadt Wolmar   hinter sich gelaffen, so verengt sich ihr Fluß- tragen. In Frankreich   und England sind alle Nummern auch bei lichen Geschlechts größer, zwischen dem 32. und 34. Jahre sogar um bett immer mehr und mehr, die Windungen werden größer, nahe alle Werke." Auch hinsichtlich der wertvollen Zeitschriften steht ein Fünftel. Bei den Unverheirateten ist das Verhältnis wesentlich die Höhen shroffer, und das geschichtsreiche Wenden überrascht be- in bem holländischen Urteil Deutschland   unbedingt an der Spize. anders: auf 100 Frauen zwischen 20 und 24 Jahren sterben 141 reits durch seine schöne Lage und seine an Reizen reiche Umgebung. Kunstzeitschriften, wie die Münchener Lefe"," Licht und Schatten Männer. Die höhere Sterbezahl der Männer fintt bis zum- hohen Doch erst von Wenden   flußabwärts beginnt der köstliche Teil des usw. feien überhaupt nur in Deutschland   möglich. Der gleiche Alter allmählich herab. Bei den Verheirateten weisen dagegen die Aalaufes und der Aalandschaft. Das ist das Tal bei Treyden, Kre- Unterschied gelte auch für den Theaterspielplan. Männer, die zunächst eine viel niedrigere Sterbezabl haben, bom mon und Segewold, das nach der jetzt vor beinah einem Jahr­40. Jahre an eine steigende Zahl auf und übertreffen bald die der hundert aufgenommenen werig geschmackvollen Mode wohl auch die Frauen. Nach dem 60. Jahre sinkt die Sterbezahl der Männer ,.libländische Schweiz  " genannt wird. Dicht an den Fluß drängen wieder herab, bleibt aber bis zum Greifenalter die höhere. Läßt fich dicht belaubt die Uferwände heran, die von herrlichem Laubwalde ergibt sich im allgemeinen für die Verheirateten eine günstigere man die für die Frauen einflußreichen Chejahre außer Betracht, so getrönt find und, vielfach zerfurcht, malerische Schluchten bilden. Sterblichkeitsgiffer als für die Unverheirateten. leber 6 Kilometer weit begleiten sie so den Fluß.

Auf dem linken Ufer liegen Treyden und Kremon, auf der andern Seite Segewold. Jn Segewold erheben sich die verwetterten Ruinen des alten Ordensichlosses, an die sich liebkosend frischer Baum und Pflanzenwuchs schmiegt. Das Schloß hat mannig­faltige Schicksale in Kriegs- und Friedenszeiten erlebt; von der Vorburg aus genießt man einen wundervollen Blick über dichte Wipfel uralter Laubbäume auf die Windungen der Aa und die am jenseitigen Ufer sich erhebenden Bergtrümmer von Treyden. Ein unruhiger Gefelle ist sie hier, die Aa. Sie windet sich. bohrt und ühlt, schwemmt hier Land fort und setzt dort wieder neues an. Von der unermüdlichen Arbeit der Naturgewalten zeugt dann wieder in anderer Weise die Gutmannshöhle  , die man über die Aa segend erreicht. Das ist eine malerisch aus dem Wiesengrunde sich erhebende rote Sandsteinhöhle von beträchtlichen Abmessungen, aus deren engem Hintergrunde ein Quell aus seinem Becken sein murmelndes Wasser über die Wiese der Aa zusendet. Und da sind wir in Treyden, dessen troziger, stattlicher Burg­turm sich zwischen freundlichen hohen Häusern gar frembartig er hebt. Seit 350 Jahren ist Treyden nur noch ein friedliches Gut; vorher aber war es eine starte Festung, uin die oft gefämpft worden ist. Dem deutschen   Besucher sind die Burgreste besonders inter­lichkeit in der Anlage mit der Wartburg   befunden. Die dritte ge­schichtliche Stätte diefer Gegenb ist die Burgruine Kremon, von der freilich nur noch einige malerische Grundmauern vorhanden sind. Aber welche Ausblide bieten sich nicht wieder von hier über Wald und Berg und Wasser des Aatals und dann hinein in die lieblich romantischen Nebentälchen des Flusses mit ihren Schluchten und Wälbern. Wenn man diese Landschaften durchwandert, dann ver­steht man es wohl, warum die Livländer mit solcher Liebe an dieser Herzader" ihrer Heimat hängen, und warum die livländischen Dichter nicht müde werden, die Schönheiten und die Erinnerungen der Aa zu besingen.

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Allerlei vom Gas.

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Der Revolutions- Palast.

Nie ist so viel vom Leuchtgas die Rede gewefen wie in biefen Tagen, wo sich das Einschränken seines Verbrauches als notwendig zum Durchhalten herausgestellt hat Gas zuerst zu uns fam. - nie seit den Tagen, wo das Erfindung; dennoch Eigentlich ist das Leuchtgas eine deutsche das ist seine erste Merkwürdigkeit- mußte es vom Auslande zu une fommen, um anerkannt zu werden. Zuerst hieß es nach französischem Vorbilde Gaz, und zwar nicht das Gaz, sondern der Gaz. Montgolfiers erste Luftballonfahrten Soldatenrats", wird der Taurische Palast für neue Zwecke her Wiederum, so schreiben die Nachrichten des Arbeiter und waren es gewesen, die viel vom Gaz hatten reden machen. Wort stieß sogleich auf Widerspruch: der bekannte Wörterbuchlitten hat. Hier, in denselben Gemächern, wo einst die prunkvollen Das gerichtet, nachdem er unter den Stürmen der Revolution viel ge= verfaffer J. C. Adelung sträubte sich beftig gegen das barbarische Gastmähler der großen Katharina zu Ehren ihres Günstlings Wort", das Helmont erfunden hatte, und hoffte, daß unsere Natur Potemkin abgehalten wurden, spielten sich die denkwürdigen Februar fundigen ein schicklicheres Wort ausfindig machten, welches nicht tage der russischen Umwälzung ab, hier drängten sich Arbeiter und so sehr das Gepräge der Alchimie an sich hätte. das Gas zur Beleuchtung im technischen Sinne, stieß auf Wider- und der Verkündigung einer Vorläufigen Regierung des revo Die Sache, Soldaten zusammen, die die rote Fahne der Befreiung vorantrugen spruch in dem Lande, wo es zuerst angewandt wurde: in England. lutionären Rußlands   lauschten. Die hochaufstrebenden Säulen des Eigentlich wußte man in vielen Ländern seit Jahrhunderten, daß Katharinen- Saales waren Zeugen des blendenden Lurus von Hof­die Koble ein brennbares Gas enthält: in Kohlengruben fonnte sich bällen, des sprudelnden politischen Lebens der ersten und zweiten diese Beobachtung der Entdeckung gar nicht entziehen. Ein Deutscher, Reichsduma, der Rundgebungen von Sabler und Stolypin   und der in England lebende Chemiker Becher, hat das Gas aus Kohlen- fchließlich des bedeutsamen Ereignisses der russischen Selbstbefreiung. gruben zum ersten Mal, freilich auf sehr robe Weise, in den Dienst Seitdem die erste Abteilung des Revolutionsbeeres nach dem der Beleuchtung gestellt. Das philosophisiche Licht", wie man diese Taurischen Palast schritt und Kerenski   und Ticheidsee sich ihr Beleuchtungsart nannte, war im 18. Jahrhundert auch in Deutsch   dort land schon gezeigt worden: 1786 beleuchtete Profeffor Sidel in zum Generalstab der russischen Revolution. Aber freilich", fo anschlossen, wurde der Taurische Palast gleichsam wann etwa gleichzeitig hatte der Physiker Minckler i Blatt fort, nicht nur Freude zog während der in Löwen eine fünf Monate Schrift über Gasbeleuchtung erscheinen laffen. Ein Jahrzehnt inn   ber Julitage, als die Wiege der Revolution den Granat­später füllte der Engländer Murdoch aus Steinfohlen gewonnenes fchiffen von Männern preisgegeben war, die sie zu ihren treuesten Gas in Tierblasen und verwandte sie nachts als Laternen; 1792 Söhnen gezählt hatte. gelang es ihm, sein Haus mit Gas zu beleuchten. Jezt ist der Generalstab der russischen Revolution verödet. Der Taurische Palast muß wieder ein vor nehmeres Aussehen und einen würdigen Anstrich gewinnen. Es scheint, daß alles Leben von ihm getvichen sei, denn in seiner Nähe sind keine Versammlungen von Arbeitern und Soldaten mehr zu sehen. Aber in seinem Innern vollzieht sich eine unermüdlich ante gespannte Arbeit. Die Wiege der russischen Revolution macht die Vorbereitungen zum Empfange der Konstituierenden Bersammlung, die in einigen Monaten hier tagen wird..."

essant, weil sie nach dem Urteile von Kennern eine auffällige Aehne Würzburg   sein Laboratorium mit Gas, das er aus Knochen ges fährt das den Taurischen Palast ein, sondern auch der Jrr­

Deutschlands geistige Kost in neutralem Urteil. Da das von England organisierte Lügensystem auch das geistige Leben Deutschlands   bei den übrigen Alliierten und bei den Neut talen nach Möglichkeit als minderwertig darzustellen sucht, erscheint ein neutrales Unternehmen, das die billige geistige Kost in Deutschland  , Frankreich   und England vergleicht, besonders interessant und ivert boll. Ein niederländischer Lehrer, J. B. Gerhard, hat die Zeit­fchriften und billigen Buchreihen in Europa   durchgearbeitet und das Ergebnis dieser eigenartigen Forschung in einer Broschüre nieder gelegt. Er gelangte auf diese Weise zu ebenso guberlässigen mpie umfangreichen Listen über das betreffende Schrifttum in den einzelnen Ländern, und das bearbeitete Material wurde in

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Anders Hjarmsted.

Von Jakob Knudsen  .

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Ein Deutscher war es, der die Angelegenheit wesentlich förderte: der braunschweigische Hofrat Winzer reiste nach England, ließ sich dort Winsor nennen und gründete eine Aktiengesellschaft für Gas­beleuchtung. Viele Leute hielten ihn für einen Schwindler, trop dem brachte er das nötige Geld zusammen, 1810 erhielt er ein Patent, und damit war sein Erfolg gesichert. Nicht alle Engländer waren von der neuen Beleuchtungsart begeistert; der große Physiker Davy war ihr entschiedener Gegner, und Walter Scott   fuchte die ..lächerliche Neuerung" durch eine scharfe Satire in Verruf zu bringen. Die Gegner des Leuchtgases fonron triftige Gründe gegen die neue Beleuchtungsart anführen; to man Gas brannte, wurde die Luft fürchterlich berpestet; Winzer und Clegg wußten diesen Uebelstand allerdings schließlich สิน beseitigen. Wenig später als in England sah man die erste Gas beleuchtung in Deutschland  ; der Freiberger   Foricher Lampadius be leuchtete schon 1812 sein Haus mit Leuchtgas  . Allein es blieb bei diesem ersten Versuche, erst 1826 gab es in Deutschland   die erste öffentliche Beleuchtung, und zwar in Hannover  . Raich   folgten Berlin  , Frankfurt   und Dresden  , allein trotz der Erfolge des Gas lichts fanden sich noch allenthalben Gegner in einer deutschen   Zei tung erschien ein scharfer Augriff gegen die Gasbeleuchtung, der

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Notizen.

B.

Als Centraltheater wird das frühere Herrnfeld­theater wieder eröffnet werden, und zwar zunächst mit einem Gast­Spiel des Monopoltheaters.

Für die Einschriftigkeit tritt eine Werbeschrift des Deutschen Altschriftbundes ein. Die Vorzüge der lateinischen ( Antiqua, Altschrift) werden durch zahlreiche Gegenüberstellungen verdeutlicht. Insbesondere wird ein größerer Artikel von Friedr. Soenneden über Schriftlesbarkeit aus der Deutschen optischen Wochenschrift" wiedergegeben, der mit voller Sachkenntnis zu­gunsten der Antiqua entscheidet.

so sonderbar festlich zumute, indem er daran dachte, einmal| verlangt und erhalten habe, aus demselben Grunde wie dieses ganze Gewebe rechtlicher Lüge und gefeßlicher Nieder- früher.

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tracht durchbrechen zu sollen. Obwohl er einen gang ebenen ,, Sie versprachen mir und meinem Vater am 30. Oftober, Weg fuhr, schien es ihm mehrmals, als nähere er sich dem daß, wenn dieser Aufschub hier verstrichen wäre, es in der " Ich finde es sonderbar," sagte Anders, daß Sie so de- Kjeldhügel, und er verspürte ein ähnliches Befreitsein, wie Sache sofort zum Spruch kommen würde. Wie kann es da mütig sind und sich selber so herabsetzen und dann dennoch er es dort erlebt hatte, dieses Gefühl, nur Gottes blauen sein, daß Sie Faurholt jetzt wieder einen Aufschub von drei von mir sagen, es wäre verkehrt, alles, was ich täte. Ich Himmel über sich zu haben. Monaten gewähren?" mein doch auch Gottes Willen auszurichten." Als er vom Propste hinausging, mußte er sich geradezu.Es geschieht aus dem angegebenen Grunde," erwiderte Ach, lieber Anders, Sie und ich, wir haben beide den zwingen, um nicht laut zn lachen. Das, was er erlebt der Adjunkt, ohne eine Miene zu verziehen. Herr Proprietär Fehler, daß wir nicht richtig vor uns hinsehn uns nicht hatte, war ihm so neu; er fannte diese Behandlungsweise Faurholt sucht noch mehr Zeugen in der Sache herbeizu­vorwärts fühlen können, wir gehen zuviel blind drauf los, gar nicht, die er da erfahren hatte.- Sie hatte doch schaffen." aber Sie gehn zugleich in falscher Richtung. Es ist so, nun nicht die geringste Aehnlichkeit mit der Behandlung auf" In den fünf Monaten, die verstrichen sind," sagte Anders wie ich vorhin sagte: Sie sind ein Fanatiker, oder was dem Hardeskontor oder im Dienste des Königs.  -Er hatte im selben ruhigen Ton wie vorher, hat er sich nicht bei sagt doch Madam Faurholt von ihnen: es wäre zuviel in einem Lehnstuhl, so weich wie ein Deckbett, gesessen, und einem einzigen von den Männern verhört, die Zeuge in der Troß und Ungestüm in Jhnen. Ich bin doch nur ein die ganze Zeit über war es gewesen, wie wenn der Probst   Sache sein könnten." armseliger Mensch." ihm über den Kopf ein ungeheures Deckbett legen wollte- Der Adjunkt zuckte mit den Schultern und lächelte: Sie von salbungsvoller Hochehrwürdigkeit und großväterlichem fönnen ja bei der vorgesezten Behörde Beschwerde einlegen, Wohlwollen, von oberobrigkeitlicher Vorsicht und allesüber- beim Amtmann, wenn Sie Lust haben." Er wandte sich gleich­Als die Gäfte spät am Abend den Pfarrhof verließen, schauendem In- Erwägung- Biehn- alles genau so unbestimmt zeitig von Anders sort und begann ein Gespräch mit dem sagte Anders zu dem Pfarrer: Wollen Sie also nichts und unfaßbar wie ein großes, weiches Deckbett. Als er auf zweiten Adjunkten. wegen des Kirchendachs tun? Dann nehme ich die Sache dem Wagen saß, lachte er frei und atmete tief. Anders blieb an der Schranke stehen. in die Hand." Fahren hatte er wieder das Gefühl, als nähere er sich dem Kjeld- Adjunkt Fischer ging wieder auf seinen Blak hin. hügel. Er konnte sich auch nicht enthalten, sich zu belustigen, machte eine Bewegung mit der Hand, indem sein Blick Anders wenn er an die geheimnisvolle, wortfarge Art dachte, wie streifte:" Ja, ich habe Ihnen nichts mehr zu sagen." fein Vater diese neue Entäuschung sicherlich aufnehmen werde. Nein, aber ich glaube eben, daß ich Ihnen etwas zu Der alte Per Hjarmsted pflegte immer auszusehen, als ge- fagen habe. Sie denken wohl, wenn der Amtmann nichts wahre er hinter allen den Schwierigkeiten der letzten Zeit den erfährt, sind Sie geborgen. Aber zuletzt wird das da nun endlichen Sieg.. doch übel für Sie auslaufen." ,, Drohen Sie?"

Ja, armselige Ansichten haben Sie," sagte Anders. Nein he die sind gewiß gut,,,

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Ich will mit Faurholt darüber reden. Aber deshalb flagen werde ich nicht. Entweder kommt gar nichts dabei heraus oder auch viel Böses. Und wenn wir ein wenig warteten, so weiß man nie, ob nicht Faurholt doch" Anders erwiderte nichts, sondern sagte Gutnacht.

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Als Anders am folgenden Vormittag hinterm Pfluge ging, Dieses Mal schien er freilich einen Augenblick die Fassung erschien es ihm auf einmal ganz einfältig, zum Propft zu zu verlieren:" Was soll aber zuletzt daraus werden!" ſagte Ich sage Ihnen bloß, wie es wahrscheinlich kommen fahren, was er eigentlich ant Nachmittage zu tun entschlossen er. Bald darauf aber par er wieder im Besig seines ge- wird. Es wird einen Tag geben, wo Sie keinen andern war. Natürlich würde dabei nichts herauskommen!- Sein wohnten Alteleuts- Selbstbewußtseins. Wunsch hegen werden, als daß Sie nie mit dieser Geschichte Vater blieb dennoch dabei. Er hatte wahrscheinlich die Vor­hier etwas zu tun gehabt hätten." stellung, daß, wenn man nur mehr und mehr Anklagestoff Am 20. Januar erschien Anders auf dem Thinghof, Anders bemerkte, daß Adjunkt Fischer, ein paarmal gegen Kren Faurholt zusammenbringe, er dann schließlich weil die Aufschubsfrist an dem Tage verstrichen war.- Es blinzelte, während diese Worte zu ihm gesagt wurden, als fallen müsse.- Anders hatte übrigens auch ein sehr starkes Gefühl überraschte ihn sehr, sehr wenig, als der Adjunkt Fischer, fäme seinem Gesicht etwas zu nahe; dann sah Anders dafür, daß sich etwas zusammenziehe; aber es war nicht eben der auch diesmal auch diesmal vom Hardesvogt substituiert worden nicht mehr nach ihm. Er drehte sich gleich um, verließ, das ein juridisches Siegen. Dagegen wurde ihm, an dem Nach war, ihm im Gerichtslofal mitteilte, daß Faurholt durch Gerichtslokal und stieg auf seinen Wagen. mittag, während er die Landstraße entlang zum Probste fuhr, feinen Anwalt einen Aufschub von wiederum drei Monaten ( Forts. folgt.)

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