Groß- Berlin

Maßnahmen für beffere Kohlenversorgung.

Berlin  , 16. September. Das Kriegsamt" bringt folgenden Artikel:

In Berlin   fub bie Ragermilchkarten für Se Monate Ot tober, November, Dezember bis spätestens 22. September( ein­schließlich) von den Brotkommissionen abzuholen. Das Alter eines für den Bezug in Betracht kommenden Kindes ist durch Vor­legung einer amtlichen Urfunde nachzuweisen. Branereivertrag und Kundenschuh.

Die vielfach bestehende Beunruhigung der Bevölkerung Von der Zusammenlegung gewerblicher Be über die Aussichten der Hausbrandbelieferung triebe werden auch die Brauereien betroffen. Ein Ausschuß hat veranlagt uns zu dem Ginweis, daß seitens des Reichskommiſſariats bereits eine Reihe von Beſtimmungen hierzu ausgearbeitet, die bithidhift 1 bis 5 bersiarte.

für die Kohlenverteilung wie auch aller beteiligten Stellen die Hausbrandversorgung als eine der allerwichtigsten Auf­gaben in der gegenwärtigen Kriegslage voll gewürdigt wird. Dementsprechend sind erstmalig für August beträchtliche Kohlen­lieferungen für diesen Zweck vor allen anderen dring­lichen Lieferungen angeordnet worden. Für September ist die Maßnahme wiederholt und die Menge erhöht; dabei ist der Notlage einer Reihe von großen Städten durch Festseßung verstärkter Lieferung besonders Rechnung getragen worden. Diese Zuweisungen machen sich bereits fühlbar und werden ohne Zweifel auch in den kommenden Wochen das Ver­trauen der Bevölkerung in die behördliche Regelung der Haus­brandbelieferung stärken. Der Reichskommissar für Kohlenverteilung. Die Freireligiöse Gemeinde

batte gestern ihre diesjährige Herbst- Jugend weihe. Wie seit Jahren, gab der stimmungsvolle Festsaal des Berliner   Stadt hauses den Rahmen für diese ernste Feier. An ihr beteiligten fich mit den Angehörigen und Verwandten der nun in die Gemeinschaft der Erwachsenen aufzunehmenden Kinder viele andere Mitglieder und Freunde der Gemeinde. Den 55 Knaben und Mädchen wies Bruno Willes gedankenreiche Weiherede die Richtlinie für ihren Bebensweg mit der Mahnung: Erkenne Dich selbst und finde in Dir Dein besseres Selbst! Künstlerkonzert und Gesänge des Kinderchors trugen zur Verschönerung der Feier bei.

Die neuen Milchkarten.

Spanbau. Lebensmittel. In der Boche vom 17. bis 23. Sep tember dürfen auf die Reichsfleischkarte entnommen werden: Auf Abschnitt 1 bis 8 der Vollkarte: 200 Gramm Schlacht­viehfleisch mit Knochen oder 160 Gramm Schlachtviehfleisch ohne Knochen. Auf Abschnitt 1 bis 4 der Kinderkarte: 100 Gramm Schlachtviehfleisch mit Knochen oder 80 Gramm Schlachtviehfleisch ohne Knochen. In den durch Aushang kenntlich Auf Abschnitt 9 der Vollkarte: 50 Gramm Blut- oder gemachten Fleischverkaufsstellen darf außerdem entnommen werden: Leberwurst. Auf Abschnitt 1 bis 10 der Vollkarte: gegenwärtig dem Bundesrat vorliegen. Diese Bestimmungen sehen farte: 250 Gramm Wildbret. Ein Anspruch auf Ueberweisung u. a. einen dreijährigen Kunden zwana bor, d. h. für von Wildbret besteht nicht. Die Fleischverkaufsstellen sind vom die Dauer von drei Jahren sind die dem betreffenden Brauerei Donnerstag, den 20. d. M., von 8 Uhr vormittags betriebe zugeteilten Abnehmer an diesen Lieferanten gebunden. Die bis einschließlich Sonntag, den 23. d. M., geöffnet. Gastwirte haben hiergegen schwere Bedenken; sie halten die Durch Die Inhaber der Fleischverkaufsstellen haben die Abrechnung über führung dieser Bestimmung, wobei der Kundenbestand vom die in der verflossenen Woche erhaltenen Fleisch- und Wurst­15. Januar 1915 zugrunde gelegt werden soll, für verfehlt und unmöglich, Viele Gastwirte haben ihren Lieferanten gewechselt, marten und Bezugsscheine sowie unter gewissen­mengen unter Beifügung der abgetrennten Fleisch­ihren ganzen Betrieb diesem Wechsel angepaßt und find mit der Hafter Angabe der von der Vorwoche noch bor­neuen Brauerei sehr zufrieden. Nun sollen sie gezwungen sein, handenen Fleisch- und Wurstbestände am Mon­bei der Brauerei Bier zu beziehen, deren vorher, also am 15. Februar 1915 gewesen waren, müssen also mittags, in der Fleisch verteilungsstelle auf Kunden sie tag, den 24 September, bis spätestens 12 Uhr wieder mit dem Lieferanten in Verbindung treten, mit dem sie dem Schlachthofe abzugeben. nichts mehr an tun haben wollen. Dieser Zustand wird von den Gastwirten als unhaltbar bezeichnet. Besonders würden unter Nowawes  . Lebensmittel. Gemäߧ 3 der Verordnung vom dem Kundenzwang die kleinen und mittleren Brauereien zu leiden 5. April 1917 betreffend die Regelung des Verbrauchs und den baben, deren Kundschaft sich durch frühere Kunden der großen Absatz von Kartoffeln wird hiermit für den Gemeindebezirk Brauereien vergrößert hat. Die neu begründete Vereinigung der Nowawes   folgendes bestimmt: In der Woche vom 17. September deutschen   Wirtsverbände beabsichtigt, gegen diese die Bewegungs- bis 23. September 1917 dürfen auf den Wochenabschnitt 58 der freiheit der Gastwirte erschwerende Maßnahme mit allen zulässigen Saqrtoffelkarte zusammen nicht mehr als 7 Pfund Kartoffeln ab­Mitteln Widerspruch zu erheben. gegeben und entnommen werden. Soweit infolge Teilnahme an der Volksspeisung 3 Abschnitte der Kartoffelfarte abgetrennt werden, dürfen auf die restlichen 4 Abschnitte nicht mehr als 3 Pfund Kartoffeln abgegeben und entnommen werden. Auf die Wochenreihe 58 der Kartoffelzusakkarte dürfen nicht mehr als 3 Pfund Kartoffeln abgegeben und entnommen werden. Vom Montag, den 17., bis Mittwoch, den 19. d. M., werden auf den Kartenabschnitt 4 der Lebensmittelfarte( rot) Haferflocken ausge­geben. Auf den Kartenabschnitt 4 entfällt ¼ Pfund Haferflocken zum Preise von 11 Pf. Die Ware ist gegen Abgabe der vom Klein­händler ausgestellten Bescheinigung in der oben festgesetzten Zeit in Empfang zu nehmen. Am Montag, den 17., findet auf den Kartenabschnitt 3( rot) der Lebensmittelfarte der Verkauf von Heringen in Brühe statt. Auf den Kartenabschnitt wird eine Dose zum Preise von 1,15 m. verkauft. abschnitt 6 der Lebensmittelkarte findet die Ausgabe von Teig­waren statt.

Eine Urlaubsscheinfabrik wurde von der Kriminalpolizei in der Rosenthaler Straße aufgehoben. Ein 22 Jahre alter Alfred Richter hatte sie dort bei einem Freunde eingerichtet. Richter ließ sich Bor­drucke herstellen und versah sich mit den erforderlichen Stempeln und Unterschriften. Die Scheine lauteten u. a. dahin, daß ein fleiner Trupp, etwa ein Unteroffizier mit einem Gefreiten und 10 bis Durch Verschiebung der Altersgrenze tritt zum Teil eine 12 Mann zu diesem oder jenem Zwed abkommandiert sei. Auf Menderung in der dem einzelnen Kinde zustehenden Milchmenge diese Scheine hin holte er für die Soldaten bei den Brotkommissionen ein, und zwar erhalten Kinder, die geboren sind in der Zeit a) vom in Berlin  , Schöneberg   und Charlottenburg   die Nahrungsmittel­1. Oktober 1911 bis 30. September 1913 ½ Liter Vollmilch, farten, oder er ließ sie auch durch irgendeinen Freund besorgen. b) vom 1. Oftober 1913 bis 30. September 1915% Liter Voll- Die Karten verkaufte er dann gleich in ganzen Reihen, die Reihe milch, und die c) vom 1. Oktober 1915 an geborenen Kinder bis zu 15 M. Seine Einnahmen aus diesem Betrieb" waren so hoch, auf weiteres ebenfalls nur% Liter Vollmilch. Kinder, daß der Fälscher mit seiner Geliebten ein sehr flottes Leben führen die in der Zeit vom 1. Juli 1911 bis 30. September fonnte. Längere Beobachtungen der Kriminalpolizei führten gestern 1911 geboren sind, erhalten feine Vollmilch zur Entdeckung der Fabrik und zur Festnahme des Fälschers. Man mehr, sondern Magermilch. Als Ausgleich der auf 4 Liter fand bei Nichter noch 167 falsche Scheine, von denen 40 bereits voll­herabgesetzten Milchmenge für die in der Zeit vom 1. Oftober an ständig ausgefertigt waren, und einen schön ausgestatteten Stempel­geborenen Minder erhalten stillende Frauen eine" Sonder- fasten. farte für stillende Mütter" über ¼ Liter als Ersatz. Die Vollmilchkarten für Oftober kommen in den zur Fettstelle Groß- Berlin( Milch) gehörenden Gemeinden in den nächsten Tagen zur Ausgabe. Die Inhaber von Vollmilchkarten haben die Oktober­farten bis zum 25. September einschließlich dem Kleinhändler vorzulegen.

Den Kindern bis zum zweiten Lebensjahre und den Inhabern von Sonderkarten für stillende Mütter ist ein Vorzugsrecht bei der Anmeldung derart eingeräumt, daß bis zum 22. September einschließlich nur Meldungen auf diese Karten zulässig sind. Nach Ablauf dieser Anmeldungszeit haben sich die übrigen Milchberechtigten, und zwar am 23., 24. und 25. September, anzu­

melden.

Ein tödlicher Unfall auf der Untergrundbahn verursachte am Sonntag nachmittag große Aufregung. Auf dem Bahnhof Alexanderplatz   wollte der dort angestellte Beamte Fr. Schmidt aus der Dunderstraße 7 nach eben erfolgter Ablösung einen abfahrenden Zug in der Richtung Schönhauser Allee   besteigen. Er glitt aus, wurde mitgeschleift und dann zwischen Wagen und Tunnelwand gequetscht, bevor der Zug hielt. Da eine Befreiung aus dieser Lage unmöglich war, wurde die Feuerwehr alarmiert, die Sch. nur als zerstückelte Leiche bergen konnte. Der Verkehr war infolge des Un­falls auf der Strecke Alexanderplatz- Schönhauser- Allee längere Beit unterbrochen.

Unzuverlässiger Kohlenhändler. Die Kohlenabteilung der Kriegsamtsstelle in den Marken hat dem Kohlenhändler Karl Jurich, Pankow  , Floraftr. 12, wegen vielfacher grober Verstöße gegen die Verordnung vom 6. Juli 1917, betreffend die Regelung der Sohlenverteilung in Groß- Berlin, den Fortbetrieb des Handels mit Kohlen untersagt dat muda sa

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- Auf den Karten­

Aus aller Welt.

im

Der kenntnisreiche Heimstratege. Gin selbst für englische Ver­hältnisse ungewöhnliches Stüd von Kriegstritit" leistet sich der " Student of War" der„ Liverpol Daily Post" am 5. September: Da Riga   so argumentiert dieser sonderbare Stratege Winter mehr als 4 Monate für die Schiffahrt unbenutzbar ist, so müssen die Russen, falls ihnen nur noch ein Funke von Energie geblieben ist, alles daran seben, wenigstens den großen Flottenstübpunkt Libau   zu behaupten.( Seit 7. Mai 1915 ist Libau   in deutschen   Händen. Red.) Dieser drittgrößte russische Handelshafen ist im Winter nur wenige Tage zugefroren und fann vermittels von Eisbrechern das ganze Jahr offengehalten werden. Unser erster Gedanke bei Bekanntwerden der Nachricht vom Falle Riga   war: Was wird jetzt aus den englischen Schiffen und U- Booten, die sich in der Ostsee   befinden? Nun, solange Ruz­land imstande ist, iba u gegen die Deutschen   zu halten, brauchen wir in dieser Hinsicht keinerlei Befürchtungen zu hegen. Das Beste, was uns passieren fönnte, wäre, wenn die Deutschen   die größte Armee zusammenraffen, die sie überhaupt auftreiben fönnen, und mit dieser den Vormarsch längs der Eisenbahnstvede nach Peters­ burg   anträten, möglicherweise unter gleichzeitiger Einleitung einer Diversion in südlicher Richtung gegen Libau  (!) Wenn Hindenburg   den Mut zu einem solchen Unternehmen aufzubringen vermag, so können wir zuversichtlich darauf zählen, daß sich im nächsten Frühjahr die Fische im Peipus- See   an deutschen   Leichen dick und rund fressen werden." Noch schlechter würde es uns armen Deutschen   ergehen, wenn dieser kenntnisreiche Kriegs­student" selber den Oberbefehl über die russischen Heere übernähme! Eisenbahnunglück in England. London  , 15. September.  ( Mel­dung des Reuterschen Bureaus.) Ein Zug der Lagereisen. bahn in Yorkshire   ist umgestürzt. Fünf Mann wurden ge=

In Berlin   find die BoII milch farten für Oktober bis zum 20. September einschließlich von den Brotkommissionen ab­zuholen. Die Karten für Kranke werden wie bisher von der Zentralstelle für Krankenernährung zugesandt. Der Nachweis, daß die Kinder gestillt werden, ist durch Bescheinigung eines Arztes oder der Fürsorgestellen zu erbringen. Es genügt auch der Nach­meis der Berechtigung zum Empfang der Stillprämien. Die Magermilch farten für die Monate Oktober, No- Kürbiskerne zu sammeln bietet die Kürbisernte jest Gelegen­vember, Dezember kommen in den zur Fettstelle Groß- Berlin heit. Amtlich wird darauf hingewiesen, daß sie von hohem Wert ( Milch) gehörenden Gemeinden in den nächsten Tagen zur Aus- für die Gewinnung von Del und Delkuchen sind. Die Obsttern­gabe. Eine Magermilchkarte erhält jeder Haushalt mit Kindern, fammelstellen zahlen für das Kilogramm getrockneter Kürbiskerne welche in der Zeit vom 1. Oktober 1907 bis 30. September 1911 15 Pfennig. geboren find. Jeder Haushalt erhält, auch wenn mehrere in dieser Beit geborene Kinder vorhanden sind, nur eine Magermilchkarte. Sportpark Treptow. Ueber die Entscheidung im Großen Rad­Die Magermilchkarten gelten bis zum 29. Dezember. Um rennpreis von Berlin   sind wir leider nicht in der Lage, heute zu be­meldungen während der Gültigkeitsdauer der Karten finden nicht richten. Infolge starken Andrangs des Publikums zu dem gestrigen statt, soweit nicht die Ummeldungen infolge Wohnungswechsels er- Rennen hielt man es für angemessen, unserm Berichterstatter den folgen. Die Inhaber der Magermilchkarten haben die Karten bis Presseplaß auf der Tribüne, den er seit Beginn der diesjährigen zum 26. September( einschließlich) dem Milchhändler vorzulegen. Rennsaison innehatte, aus rein geschäftlichen Gründen tötet und ungefähr 100 verlebt. Auf eine Magermilchkarte wird wöchentlich je 1 Liter Magermilch zu entziehen. Einen anderen numerierten Tribünenplatz, zum Preise von 30 Pf. bezirksweise, wie bisher, abgegeben. Der den er angewiesen erhielt, mußte er kurze Zeit darauf ebenfalls Berantwortlich Milchhändler hat auf jede ihm vorgelegte Magermilchkarte zu ver. wieder räumen. Das Urteil über dieses Berhalten der Bahn- Teil des Plattes: Alfred Scholz, Neuköln; für Inferate: Th. Glode, Berlin  . merken, an welchem Wochentage der Kunde Magermilch bekommt. leitung überlassen wir unseren Lesern.

Zentral- Verband der

Zimmerer Deutschlands  . Zahlstelle Berlin   nnd Umgegend, Bezirk 12.

Den Berufsgenossen zur Nachricht, daß unser Mit­glied

Hermann Schwoch

am 11. 6. M. bei der Arbeit tödlich verunglüďt ist.

Ehre seinem Andenken! Die Beerdigung findet am Montag, den 17. 5. M., nach­mittags 4 Uhr, auf dem Kirch hof der Gemeinde Brit statt. Um rege Beteiligung bittet Der Vorstand.

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