Die Geschworenen sprachen den Angeklagten nach kurzer Berathung schuldig und billigten ihm mildernde Umstände nicht zu, worauf der Gerichtshof nach dem Antrage des Staatsanwalts auf eine Buchthausstrafe von drei Jahren und fünfjährigen Ehr verlust erkannte.
der Lehtere unmittelbar vor dem Examen stand und Wächter mit| fach wegen Betrugs vorbestrafte Angeklagte sich auf's Leugnen.[ wir müssen dazu Stellung nehmen und müßten uns wenigstens einer Anzeige bei dem Regimentskommandeur drohte, so fürchtete Er tischte den Geschworenen eine höchst wundersame Geschichte prinzipiell für Zentralisation erklären. der Fähndrich Unannehmlichkeiten und erklärte sich auf Wächter's von dem großen Unbekannten auf, der Eigenthümer des Spar- Dem Kongreß soll es überlassen bleiben, eine Form zu finden, Vorschlag zu einem Vergleich bereit, der auch durch Ver- kassenbuchs gewesen sein sollte und der sich nur seiner Person be- unter welcher der Anschluß geschehen kann, ohne unsre Stellung mittelung des Rechtsanwalts Friedländer zu Stande tam. Der dient habe, um den verwerflichen Schwindel auszuführen. Dieser zu schädigen, denn wir müssen vor allem darauf bedacht sein, daß Fähndrich mußte 160 M. Schmerzensgeld zahlen, wogegen Mann habe sich Schmidt" genannt und näher könne er den unsre Vereinigung bestehen bleibt, in welcher Form oder unter Wächter versprach über den Vorfall zu schweigen. Der Fähndrich selben nicht bezeichnen. welchem Namen, fann dabei nicht in Betracht gezogen werden. wurde Offizier und nach Metz versetzt. Etwa 6 Wochen nach Was weiter unfere internen Angelegenheiten betreffe, wie den diesen Vorfällen erhielt der Vater des Lieutenants W., der Rechtsschutz und die Unterstützungen an frante Mitglieder, so Regierungspräsident Warnstedt zu Birkenfeld , ein langes könnten wir dem Zentralvorstand die Direktive freilich nicht Schreiben von der Frau Wächter, welches dieselbe angeb überlassen. Rollege Dähne führte aus, daß wir Berliner lich hinter dem Rücken ihres Mannes verfaßt und abgesandt erst recht für die Zentralisation eintreten müßten, weil hatte. Dem Adressaten wurde darin die ganze Geschichte betr. wir hauptsächlich der Konkurrenz der Kollegen aus der feinen Sohn erzählt. Das Bein ihres Mannes sei nachträglich Ein von höchst traurigen Folgen begleiteter Unglücks- Provinz ausgesetzt seien. eine Durch Zentralisation sehr schlimm geworden, es sei die Rose hinzugetreten und ihr fall bei Benutzung eines Fahrstuhls gelangte geste aur wären wir eher in der Lage, die Kollegen in kleinen Ortschaften Mann fünf Wochen arbeitsunfähig gewesen, wodurch ihm ein Kenntniß der ersten Strafkammer des Landgerichts I . It dem zu organisiren. Denn es ist leichter, eine Filiale zu gründen, als großer Schaden erwachsen sei. Derfelbe wolle fein gegebenes Hofgebäude des Grundstücks Schönleinstr. 20 betreibt der Tischler - einen selbständigen Verein. Habe man die Kollegen aber erst Bersprechen allerdings halten, der ihn behandelnde Arzt dränge meister Lindemann eine ziemlich umfangreiche Tischlerei. In organisirt, so sei es auch leichter möglich, fie au einer Lohnaber täglich darauf, daß er weitere Entschädigung fordern, oder der obersten Etage befinden sich die Lagerräume für die Hölzer, bewegung zu bringen, damit sie am Drt so viel verdienen, daß die Sache dennoch zur Anzeige bringen solle. Am Schlusse des welche mittelst eines an der Außenwand des Gebäudes ange- fie ihre Familie gut ernähren können. Dann werden wir uns Briefes verlangte die Angeklagte denn auch 500 M. Als der brachten Fahrstuhls hinaufgeschafft werden. Am Nachmittage die große Konkurrenz vom Leibe geschafft haben. Koll. Schulz Adreffat von dem Schreiben keine Notiz nahm, wiederholten sich des 13. September v. J. waren die Tischlergesellen Dunckel und Gräschte sprachen in ähnlichem Sinne. Es wurde hierauf die Briefe. Jetzt trat der Ehemann Wächter unverblümt mit und& igner mit dem Ausziehen von Brettern beschäftigt. Ein über einen von Roll. Neumann gestellten Antrag abgestimmt, seiner Forderung hervor, in beleidigender Weise spielte er auf schweres Brett entglitt dabei dem Fahrstuhl, fiel aus beträcht- welcher besagte:„ Sollte sich der Kongreß für die Zentralisation den Fall Graf Kleist- Loß an und drohte mit Anzeigen licher Höhe hinab und gerade dem über den Hof gehenden aussprechen, so wird sich der Fachverein derselben anschließen", bei Behörden und mit einem Standalprozeß, wenn er das Geld Schuhmacher Schneider auf den Kopf. Der Getroffene wurde wie der Antrag wurde einstimmig angenommen. Nachdem dann noch nicht erhalte. Jetzt wurde der Spieß seitens der Bedrohten um- tobt vom Platze getragen. Seine Schädeldecke war zertrümmert verschiedene Rechtsschutz- und Unterstützungsgesuche erledigt gefehrt und gegen das Wächter'fche Ghepaar obige Anflage er- es ist troß der schweren Verlegungen aber dennoch der ärztlichen waren, wurde die Versammlung geschlossen. hoben. Im Zermine erbot Wächter sich zum Beweise, daß seine Kunst gelungen, ihn nach achtmonatlicher Behandlung in der Der Fachverein der Tischler( Ostbezirk), hielt am Dienstag Verwundung thatsächlich nachträglich einen schlimmen Charakter Charitee soweit wieder herzustellen, daß er hat entlassen werden angenommen habe, er vermochte aber nicht einmal nachzuweisen, tönnen. Sein Nervensystem ist aber vollständig zerrüttet, der eine Versammlung ab, worin Herr Th. Glocke unter großem daß er ärztliche Hilfe in Anspruch genommen hatte. Der Ge- Verunglückte machte einen bejammernswerthen Eindruck, als er, Beifall über Kontrattbruch und Koalitionsrecht der Arbeiter" richtshof hielt dennoch einen versuchten Betrug nicht für erwiesen, an allen Gliedern zitternd, von zwei Personen in den Gerichts: referirte. Redner erläuterte im Einzelnen die wichtigsten Parasondern nur die versuchte Erpressung und Beleidigung in je faal geführt wurde. Die beiden genannten Tischlergesellen be- graphen der Arbeiterschutz- Vorlage und weist nach, wie das einem Falle. fanden sich wegen fahrläffiger Körperverlegung auf der Anklage- bischen Recht, sich zu toaliren, welches die Arbeiter bis dahin Der Ehemann Wächter wurde zu vier Monaten Ge- bant. Sie sollen dadurch gefehlt haben, daß sie versäumten, den gehabt haben, ihnen durch die neue Vorlage, die allem Anschein fängniß, die Ehefrau Wächter zu vierzehn Tagen Gefängniß Fahrstuhl mit einem Gitter zu versehen, wie ein solches auf Annahme Aussicht hat, genommen wird. Die einzige Waffe, verurtheilt. zu ihrer Verfügung stand, wenn der Fahrstuhl gebraucht den Streit, will man dadurch verhindern, um die Ausbeutungsluft werden sollte. Der Angeklagte Figner, der erst drei der Unternehmer nach Kräften zu erhöhen. Man hat durch die Eines recht plumpen, mittels eines Sparkassenbuchs Tage vor dem Unglücksfall bei Lindemann eingetreten war, wollte Bestimmungen ein schlimmeres Ausnahmegesez für die Gewerkbegangenen Schwindels war der Schneider Eduard Doetsch von der Eristenz eines Schutzgitters überhaupt keine Ahnung ge- fchaft geschaffen, wie unter dem Sozialistengefeh auf politischem beschuldigt, der gestern wegen schwerer Urkundenfälschung vor habt haben und Dunckel erklärte, daß jenes Gitter nie oder selten Gebiete; und das tauft man mit dem wohlklingenden Namen dem Schwurgerichte des Landgerichts I stand. An einem Sep: gebraucht wurde, selbst wenn die Benutzung des Fahrstuhls unter Arbeiterschutz- Gesetz". Es ist also bewiesen, daß von der Geseztember- Abende des vorigen Jahres erschien der Angeklagte bei den Augen des Meisters geschah. Da die letztere Behauptung gebung der Arbeiter kein Schuß zu erwarten hat, sondern daß einem in der Karlstraße wohnhaften Juwelier und bestellte zwei durch die Beweisaufnahme bestätigt wurde, so war der Gerichts: er sich selbst überlassen ist. Es ist daher unbedingt nothwendig, Ringe mit großen Brillanten, welche als Verlobungsringe gelten hof mit dem Staatsanwalte der Ansicht, daß den Zeugen Linde die Organisation auf's träftigste zu unterstützen, ihr beizutreten follten. Als Unterpfand hinterlegte der unbekannte Besteller ein mann eigentlich der größte Theil der Schuld treffe und dies und dafür nach Möglichkeit zu agitiren, worin einem Jeden Spartaffenbuch, welches, wie der Juwelier sich oberflächlich über- mag bei der Festsetzung des Strafmaßes- 60 Mart gegen feine eigene Klaffenlage vor Augen geführt wird. Dann werden zeugte, über einen eingezahlten Betrag von ca. 900 m. lautete, Dunckel und 30 Mart gegen Fizner von Einfluß ge- auch die Arbeiter sich durch eigene Kraft ihre Existenzbedingungen während der Preis der Ringe gegen 500 m. betragen sollte. wesen sein. verbessern. Der Besteller wollte die Ringe am folgenden Tage abholen. Bei näherer Besichtigung des Buches fiel dem Juwelier auf, daß die beiden ersten Blätter desselben künstlich zusammengeklebt waren. Er ging zum Sparkassen- Bureau und hier wurde festgestellt, daß es sich um eine dreiste, Fälschung handelte. Auf der ersten Seite des Buches war ursprünglich eine echte Eintragung, über eine Mark gewesen. Der Fälscher hatte versucht, hieran eine Aenderung vorzunehmen, dies war ihm aber nicht geglückt und er hatte deshalb die beiden ersten Blätter zusammengeklebt. Dann war auf der dritten Seite wiederum eine In Betreff der Fußpartie wurde beschlossen, dieselbe am Mark eingetragen und dieser Eintragung folgten in furzen zeit- Simmelsfahrtstage stattfinden zu lassen, und zwar soll der Ab- Argen Unfinn sprach am Mittwoch Abend der antisemis lichen Zwischenräumen andere gefälschte über 511, 300 und 100 M. marsch von der Station Grunewald um 8 Uhr Morgens statt- tische Abg. Bidenbach in einer Versammlung, in der er sich Dem Juwelier wurde von der Polizei gerathen, er folle eine finden. Bielpunkt Schildhorn resp. Spandauerbock. von anwesenden Sozialdemokraten eine Abfertigung holte. Pickenleere Schachtel einpacken und versiegeln und für den Besteller Zu der Frage: Wie stellen sich die vereinigten Buzzer zu bach meinte u. A., für die Nationalität( z. B. der Juden) sei zur Abholung bereit halten. Wie vorauszusehen war, erschien dem geplanten Verband deutscher Maurer? nahm Kollege Dietrich nicht die Sprache bestimmend:" Denn ich frage Sie, würden Sie auch zur angegebenen Zeit ein Dienstmann mit einem Briefe, in das Wort: Im Hinblick auf die gewaltigen Organisationen der einen Chinesen, der zufällig deutsch spricht, als Landsmann welchem der Besteller um Aushändigung der Ringe bitten ließ. Arbeitgeber habe auch der 7. deutsche Maurerkongreß sich veran- und Bruder anerkennen?" Ein Chinese, dessen Muttersprache Der Juwelier gab dem Boten die leere Schachtel und machte laßt gefühlt, zu erwägen, ob eine Zentralisation sämmtlicher zufällig" deutsch ist giebt es einen größeren Unsinn? Warum dem draußen stehenden Kriminalbeamten eine bezeichnende deutscher Maurer nicht vortheilhaft der Lokalorganisation gegen- follten wir aber die Chinesen nicht als Brüder anerkennen, und Geberde. Dieser folgte dem Dienstmanne, welcher die Schachtel über wäre; er habe auch demgemäß die Geschäftsleitung in war, auch ohne daß sie deutsch sprechen? Mit der Bildung bes an einer Straßenecke dem auf ihn harrenden Angeklagten Hamburg damit beauftragt, einen Entwurf auszuarbeiten, und Antisemitenführer sieht es wirklich traurig aus; Dr. Böckel hat übergab. Der Letztere wurde im nächsten Augenblick verhaftet. Dem 8. Rongreß vorzulegen. Die Vorlage sei schon in darin troß seines akademischen Grades nicht viel vor Pickenbach Troß des erdrückenden Beweismaterials legte der bereits mehr verschiedenen Maurerversammlungen diskutirt worden, und auch voraus.
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