Tr. 257-1917
Unterhaltungsblatt des Vorwärts
Der„ Torpedo mit Ohren" und sein
lebender Vorläufer.
Mittwoch, 19. September
Brieger in der Zeitschrift Ueber Land und Meer" bespricht, zeigen, Grabungen haben ein öffentliches Badehaus aus der Zeit daß wenigstens in rein ästhetischer Beziehung der Brunnen dem der Ptolomäer bloßgelegt, das eine Breite von 26 Metern deutschen Städtebild erhalten geblieben ist. In vergangenen Zeiten und eine Tiefe von 24 Metern zeigt. Ein Schwimmbecken, bedeutete der Brunnen allerdings viel mehr, er war aufs engste au dessen Fluten man auf drei Stufen herabsteigt, ist verknüpft sowohl mit dem öffentlichen wie mit dem privaten Leben, fehr schön erhalten. Ein Raum bon 7,40 zu 7 Metern darum wurde er auch immer wieder in der Literatur erwähnt. enthält eine gemauerte Platte für die Massage, daneben standen Brieger erinnert dabei mit Recht daran, daß Goethe im Faust" zwei Bressen für aromatische Dele, die zu Abreibungen benust uns die Seele des Gretchens am Brunnen fennen lernen läßt. Der wurden. In einzelnen Räumlichkeiten lagern noch Münzen aus vermoderne Brunnen ist notgedrungenerweise mehr oder minder frei schiedenen Ptolomäerzeiten, fowie Statuetten, von denen eine die von derartigen Beziehungen, dafür bildet er aber als Schmuckwert chinesische", auf merkwürdige Handelsbeziehungen Altägyptens mit einen wesentlichen Bestandteil auch der heutigen Städtebaulunst. dem äußersten Osten hinweisen würde, falls kein Irrtum in der Auch der moderne Architekt schmückt Bläge und Gärten noch immer Deutung der Figur obwaltet. Die Umfassungsmauern des Bades am liebsten mit Brunnen, und da der frühere ökonomische Wert flantierten Sphinge, von deren Existenz heute nur noch die mi fortfällt, tritt das Dekorative und Architonische als Hauptsache in Sieroglyphen versehenen Sodel Zeugnis ablegen. den Vordergrund.
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Die Ausgrabungen werden mit eifrigen Bemühungen fortgesetzt, und man hofft auch, die Mehrzahl der Bauten der alten Stadt wieder aufzufinden, deren Entdeckung uns wohl noch Funde der ägyptischen Altkultur erwarten lassen, denn Canopus war schon in vorbellenistischer Zeit eine Stultstätte von hoher Bedeutung.
Eine neue friegstechnische Erfindung, von der aus Schweden Kunde kommt, gibt die beste Gelegenheit, die merkwürdigen Bufammenhänge zwischen Biologie und Technik zu betrachten. Die Werke der Technit werden, wie auch dieser Fall zeigt, mit zunehmender Vervollkommnung immer natürlicher. Der Torpedo mit Dhren", den ein schwedischer Ingenieur konstruiert haben soll, hat ebenfalls einen Vorläufer im Tierreich, nämlich den Hecht. Der Wundertorpedo, von dem die Rede ist, soll befähigt sein, mit Hilfe ziveier elektrischer Dhren selbsttätig dem in Bewegung befind lichen Ziel, also dem feindlichen Schiff zu folgen. Auf diese Weise wäre natürlich eine Treffsicherheit ermöglicht, wie sie ben Während der legten Jahre entstanden in den verschiedensten besten artilleristischen Leistungen nicht zugesprochen werden Gegenden Deutschlands so viele neue Brunnen, daß man von dem fann. Das Ohr des Torpedos ist nichts anderes als ein Beginn einer Blüte der modernen Brunnenbaufunst sprechen könnte. Mikrophon, das in Vibration versezt wird durch die von der Am häufigsten trifft man den einfach gegliederten großzügigen Schraube des fahrenden Schiffes erzeugten und durchs Wasser sich Monumentalbrunnen, der sich in möglichst einfachen Formen seiner Für die Aegyptologie, die Wissenschaft des Nilstromlandes, ist fortpflanzenden Klangwellen. Entsprechend der Richtung, in welcher Umgebung stilistisch anzupassen hat. Trotzdem auf diesem Gebiete die alte Bäderstadt schon einmal von Wichtigkeit geworden. Im Früh der Torpedo von diesen Klangwellen betroffen wird, wird dessen manches Bedeutende geschaffen wurde, blieben die fleineren Park ling des Jahres 1866 fand der Berliner Gelehrte Rich. Lepsius auf dem rechtes oder lintes Ohr" in Erregung versezt. Dadurch wird ein und Gartenbrunnen unserem Empfinden viel näher. Bei ihnen ist Trümmerfelde von Tanis , dem heutigen San, eine Steintafel, die Stromkreis geschlossen, der einen Elektromagneten in Aftion treten es möglich, im Anschluß an das Voltsempfinden das volkstümliche denselben Tegt in hieroglyphischer, demotischer und griechischer läßt, wodurch endlich das Steuerruder der betreffenden Seite des Element stärker zu betonen und so eine Verbindung mit der alten Fassung enthält. Die Inschrift, das sogenannte Defret von CanoTorpedos angezogen wird. Um das abfeuernde Boot selbst vor Brunnenzeit zu schaffen. Typische Beispiele folcher boltstümlichen pus", ist von einer Priesterversammlung, die in Canopus tagte, Gefahr zu bewahren, werden die Mitrophone des Torpedos erst Brunnen aus der jüngsten Beit sind die in verschiedenen Städten verfaßt worden und enthält eine Lobpreifung des Königs Bioloin entsprechender Entfernung von dem Boot durch eine automatische stehenden Rolandbrunnen, der Eulenspiegelbrunnen von Otto mãos Euergetes, dessen besonderen Wohlwollens sich der Götterdienst Vorrichtung eingeschaltet. Behrich in Braunschweig usw. An Häufigkeit find gleich zu erfreuen hatte. Die Frage des praktischen Wertes dieser Erfindung muß vor- nach diesen Brunnenbauten die modernen Tierbrunnen zu Täufig dahingestellt bleiben, starkes Interesse aber berbient der nennen, unter denen der Entenbrunnen von Professor Auguſt Grundgedanke, der zu einem Vergleich mit dem Fischreiche Anlaß Gaul in Charlottenburg in erster Linie erwähnt werden muß. Die gibt. Es iſt, wie Dr. V. Franz im Prometheus" darlegt, un ganz moderne Brunnenarchitektur, die viel mit symbolischer Blasti! richtig, daß die Biologie die technischen Erfindungen beranlaßt. Wie arbeitet, bildet schließlich den llebergang zum Allerneuesten: dem der photographische Apparat unabhängig von seinem natürlichen expressionistischen Brunnen. Den legteren ist aber mit aller WahrEbenbild, dem Auge, geschaffen wurde, so entstand ber fcheinlichkeit feine große Bulunft vorauszusagen, da das allzu scharf Gedanke des Stahlfisches mit Dhren, des fünstlichen Dhres Gedankliche diefer Kunstrichtung sich mit Besen und Zwed des überhaupt, unabhängig von bem lebenden Vorbild. Sier Brunnenbaues taum bereinbaren läßt. Auf jeden Fall ist das steht man bor der Frage, technische Errungenschaften neuerlich starke Intereffe für die Brunnenkunft infofern erfreulich nicht schneller und leichter gefchaffen werden lönnten, wenn ihre und aller Unterstützung wert, da es sich hier um einen seit altersher Schöpfer von der Natur lernten, statt den Weg technischer Versuche besonders beliebten und gepflegten Zweig der Architektur handelt. und mathematischer Berechnungen zu wählen. Dr. Franz verneint dies, da erstens die Erfolge der heutigen Technik die Richtigkeit tores Weges bestätigen, zweitens z. B. die ältesten menschlichen Werkzeuge, wie Rad und Achse, in der Natur ohne Vorbild find, drittens die Schaffung eines hörenden Torpedos ohne rein technische Gedankengänge unmöglich wäre. Wenn der Biologe demnach nicht als Lehrmeister des Technikers in Betracht kommt, so sollte er umgekehrt die lebende Natur mit den Augen des Technikers er forschen.
Aus einem altägyptischen Luxusbade. Canopus, im Altertum die Stadt der heilbringenden Bäder und der rauschenden Tempelfeste, ist, wie der Figaro" berichtet, nach jahrhundertlangem Schlummer unter der Decke des Sandes wieder erstanden und wird uns Kunde bringen von den schwelgerischen Sitten und Gebräuchen der Tage seines Glanzes.
An einer nach ihr benannten Nilmündung sich ausbreitend, lag die alte Küstenstadt in der Nähe des heutigen Abukir, etwa 120 Stadien nordöstlich von Alexandria . In ihren Mauern barg sie den berühmten Serapistempel, der durch seine Wunderheilungen weit über die Grenzen Altägyptens hinaus in hohem Ansehen stand. Strabo , der hellenische Geograph und Weltreisende, hat uns aus eigener Anschauung eine lebendige Schilderung des Lebens und Treibens, das sich zur Zeit der Feste in der alten Milstadt abspielte, hinterlassen.
Der Biologe kennt bereits die sogenannte„ Tropismenphyfiologie", nach welcher die Bewegungen lebender Wesen sowie die Drehungs- und Wachstumsbewegungen der Pflanzen fo erklärt werden, daß eine Kraftquelle bei ungleicher Einwirkung auf die Seiten eines Drganismus so lange stärkere Muskel, Spannungs oder Wachstumswirkung auf der einen Seite hervorruft, bis sich das Lebewesen in gerader Richtung auf die Kraftquelle eingestellt hat. Einzelne Forscher ließen sich sogar zu der Behauptung hinreißen, daß die Lebewesen ganz einfach regelrechte Maschinen seien. Ganz Während sich Männer und Frauen auf Booten, die den Strom neu ist aber das umgelehrte, nämlich eine Maschine, die im Sinne arm Tag und Nacht bebedten, bei Saitenspiel und Flötenklang in der Tropismenlehre ein Lebewesen ist: der schallempfindende den üppigsten Tänzen wiegten, waren die Fremdenhäuser der Stadt Torpedo. Durch diese Erfindung gelangt man dazu, selbst der Schauplag ungezügelter Sinnenluft. das Problem des Hörvermögens der Fische von einem neuen Bum Tempelheiligtum aber brachte man Stranke aus allen Standpunkt aus zu betrachten. Bisher sprach man den Fischen stets Teilen der damaligen Kulturwelt, damit Serapis , in dessen Hand das Hörvermögen ab. Seht man an Stelle des Hörfinnes den als Herrscher der Unterwelt die Gewalt über Leben und Tod der Gleichgewichtsfinn, so sieht die Sache ganz anders aus. Wie die Sterblichen stand, sie nach reinigendem Bade von ihren Gebrechen Terben diefer beiden Sinne miteinander verwandt sind, so ist ihnen befreie. wiederum beim Fisch der Nerv der Seitenlinie verwandt, in der die Sinnesorgane der Wasserdrucempfindung liegen. Ersetzt man die Schiffsschraube durch die Schwanzfloffe eines Fisches, so tommt man zu dem Ergebnis, daß der Hai 3. B. nichts anderes als ein Torpedo mit Ohren ist. Die Jagd des Sales auf Fische ist dann so erklärt, daß er ganz nach Art des schallempfindenden Torpedos von seinem Opfer durch die von ihm ausgehenden Drudsignale angezogen wird.
Der deutsche Brunnen in der modernen Kunst. Da der Brunnen mit Einführung der höchst prosaischen Waffer leitung seine praktische Bedeutung verloren hatte, lag eigentlich die Gefahr nahe, daß allmählich überhaupt die ganze an poetischen und volkstümlichen Werten so reiche deutsche Brunnenkunst in Verfall geraten würde. Die Brunnenbauten der lezten Jahre, die Lothar
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M. K.
Kleines Theater:„ Bürger Schippel". Aus der literarisch anspruchsvolleren Reinhardtschen Stilificrung ist Sternheims Romödie in eine wirksamere Art schwant mäßiger Karikatur überführt worden. Vielleicht nicht zum Schaden des Eindrucks, der freilich zwiespältig bleiben mußte. Aus dem Lachen über die gelungene Werullung des Spießbürgers fam man immer wieder in die Bedenken über die Maniriertheit der Mache. Die Tendenz ist vortrefflich: so eng und dumpfig immer diese Kleinbürgerwelt mit ihrer Rückgratlosigkeit nach oben und ihrer Abfchließung nach unten fein mag, fie ist leider immer noch ein wich tiger Teil unserer Zustände, und der Satiriker findet hier noch eine Fülle unausgenutzter Stoffe. Aber Sternheim fehlt bei allem Talent des Bürschens doch zu sehr das Gestaltungsvermögen. lassen allzu früh den Boden der Wirklichkeit und verblassen zu Statt der Menschen gibt er Kontraktionen, seine Geschöpfe verAbstraktionen, die alle einen Sternheimschen Jargon( halb Bierdeitung, balb metaphyfit) reden und bedenklich in die bekannte Leit
artifelei verfallen. Die Sprache ist bei ihnen dazu da, um unberblümt die Absichten des Die Errungenschaften naturalistischer Lebensannäherung werden ver Verfassers zum Ausdruck zu bringen. schmäht, weil sie unerreichbar sind. Der eigene Stil aber, der dafür an die Stelle ftritt, ist nicht zwingend. Zum Beispiel der Bürger Schippel, dieser feffe junge Mann von unten her, der so sehnsüchtig Bürger zu werden trachtet, ist manchmal aus seiner Sphäre, zumeist aber aus der Sternheimschen imaginären Menagerie. einhellig der famosen Typen, die die Schauspieler auf die Beine Man lachte und man stritt im Publikum, aber man freute sich all seinem Gestelge und moralischem Getue machte ſtarfe Figur in stellten. Der echt teutsche Mann des Herrn Bildt( Sicketier) in der Art Th. Th. Heines. Schwelgend in Beredsamkeit und Gemütsdufelei zerfloß Lupu Pick ( ein Buchdruckermeister, wie er auf feinem und reizend fed und lyrisch in seinem Anfturm und voll melancholi Planeten sich ergeht). Alfred Abel war der Schippel, voll Charme fcher Ironie am Ziele. Die Fürsienbraut, die Beamtenfrau wird, stattete Frl. 8immermann mit" echten" Romangefühlen aus.
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Notizen.
―r.
Die Große Berliner Kunstausstellung wird
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Doch das orgiastische Treiben ihrer Einwohner sollte auch ber Grund des Unterganges der Stadt werden. Denn als das fittenstrenge Christentum dem sinnenfreudigen Hellenismus fein Ende zu veranstaltet die Humboldt- Akademie Freie Hochschule am Sonnabend, 8um Gedächtnis Wilhelm von Humboldts bereiten sich anschickte, belegte am Anfang des 5. Jahrhunderts n. Chr. 8 Uhr abends, einen Vortragsabend im Bürgersaal des Berliner Cyrillus, der Patriarch von Alexandria , Canopus vegen seiner Rathauses. Der Eintritt ist frei. Lasterhaftigkeit mit dem Bannfluche. In abergläubischer Furcht flohen jetzt ihre Bewohner die Stätte der Lust; das Heiligtum des Gottes fant in Trümmer. Aber die Scheu vor dem Fluche hielt in der Akademie der Künste am Pariser Blag am 20. September eröffnet. räuberische Hände davon ab, die Reste der alten Bäderstadt zum- Neue Briefmarken in Rußland . Die vorläufig Bau der eigenen Wohnstätte zu benußen. Bei einer Senfung des in Gebrauch kommenden Briefmarken der neuen Regierung in RußBodens, wie sie an der ganzen ägyptischen Küste des Mittelmeeres land bestehen wie der Berner Bund" mitteilt in den früheren zu beobachten ist, verschwanden dann die legten Ueberbleibsel faiserlichen Briefmarken mit einem Ueberdruck, auf dem eine phryeinstiger Tempelpracht in der unfruchtbaren Salzflut des Meeres. gische Müge mit gefreuzten Schwertern und den Worten: Freiheit, Nun hat Daninos- Pascha, ein Schüler des berühmten franzöfi- Gleichheit und Brüderlichkeit" zu sehen ist. Es werden auch diefchen Aegyptologen Mariette, nach langem vergeblichen Suchen die felben Briefmarken auf startes Startonpapier gedruckt und als GeldUfermauern der gesunkenen Stadt wieder entdeckt. Die weiteren erfaz für fleine Beträge während des Krieges verwertet. Er war jetzt von Eifersucht völlig frei und über- Vegger mit sich. Er fragte auch, ehe sie aufbrachen, ob haupt von allem hißigen Drang, die Sache zur Entscheidung Anders nicht mitwolle. Doch der lachte und erwiderte: er zu bringen. Er war dessen gewiß, daß das nicht von habe keine Lust; es müsse ja doch auch am liebsten einer zu Furcht herrührte; aber es war geradezu so herrlich zu Hause bleiben. Trotz dieser Gleichgültigkeit trug sich Anders, In der Nacht zwischen dem 26. und dem 27. April- eriftieren, jetzt, wo er vor diesem peinlichen Gerechtigkeits- freilich sehr unbewußt, mit dem Wunsch, daß etwas daraus fiel ein stiller Regen, und am Morgen war es Frühling. Er eifer Ruhe hatte, den er wohl von seinem Vater ererbt werden, daß etwas geschehen möchte, was seinen Sinn befolgte ganz glöglich auf lange andauernde Kälte. Die Luft hatte;- jetzt, wo er darauf eingegangen war, ihm das fruchten könnte, damit die Entschlüsse sich von selbst ergäben, war feucht und warm; beständig zogen Gewitterschauer über Ganze zu opfern. so wie an dem Tage, wo der Adjunkt auf dem Bjerrehof war.- die Gegend hin. Am Sonntag, dem 28. April, waren ein paar Stück Die Expedition glückte vollständig. Nach Verlauf von Auf einmal tam das Vieh von faft allen Harrebyer Vieh von Stavn auf dem Gebiet des Bjerrehofs, das Gras zwei Stunden standen im Ruhstall des Bjerrehofs, außer Höfen auf die Wiesen hinaus. Aber Gepflogenheit entgegen dort war besonders gut in dem zeitigen Frühjahr, weil es einigen von des Anders Hjarmsted Kälbern, die nicht auf der waren Hüterjungen dabei, die es von dem Gebiet des Bjerre- etwas höher lag und deshalb weniger vom Winterwasser Weide waren, 67 Stück Jungvieh, dem Kristen Faurholt hofs fernhielten. durchsalzen war als die übrigen Parzellen. Doch der alte gehörig. Der Großknecht wurde sofort von Per Hjarmsted Die Stimmung gegen die Leute vom Bjerrehof war Per Hiarmsted sagte zu seinem Sohne, er meine, sie sollten mit der Meldung nach Stavn geschickt. Außerdem sollte der überhaupt etwas gemischt im Kirchspiele. Denn auf der einen warten, bis ihrer so viele wären, daß es etwas ausmachen Knecht sagen: fie fönnten jederzeit geholt werden gegen ZahSeite fand man es gänzlich unerhört, daß das Recht, auf könnte, wenn sie ins Haus genommen würden. lung von zwei Reichstalern, die nicht als Geldbuße angesehen
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Anders Hjarmsted.
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den Wiesen Vieh an sich zu nehmen, zweifelhaft gemacht werden Anders lächelte und bat seinen Vater, er möge tun, wozu würden, sondern als Trinkgeld für die Dienstleute vom Bjerresollte, in dem Bunft herrschte große Erbitterung gegen Stren er Luft habe. Er ging selber am Vormittag in die Kirche. hof für die Bemühung. Aber man müsse sich mit dem AbFaurholt und den Adjutanten. Auf der andern Seite wider Selten hatte er eine so starke Lust verspürt, die Kirche holen beeilen, denn die Tiere würden nicht gefüttert, solange stritt es ja allem guten, alten Braucht, daß sich einer dieses Recht zu besuchen, am meisten des Liedergesanges wegen; denn sie sich auf dem Bjerrehof befänden.- zunuze machen wollte. in der legten Zeit ärgerte er sich häufig nicht wenig über die Erit Stindtoft tam, um nach Per zu sehen, kurz nachdem Nun tam auch das Vieh von Stavn auf die Wiesen. Predigten. Am Nachmittag machte er eine lange Fischfahrt der Knecht abgesandt worden war. Als er den ZusammenDoch obwohl kein Junge bei ihm war, hielt es sich vor- draußen auf dem Fjord. Es war sehr flares Wetter, wie an hang erfahren hatte, sagte er:„ Das wird sicherlich schlecht Täufig mit den übrigen Harreby- Rindern zusammen und kam einem trockenen Tage in regenreicher Zeit. Er segelte weit auslaufen, Per; damit tust Du keinem andern einen Dienst dem Gebiet des Bjerrehofs nicht zu nahe. Aber der hinein zwischen das Vorland und die Höhen, so daß er den als Kren Faurholt selber. Denn ihr werdet den Schaden alte Per Hiarmsted war beständig auf seinem Posten, er Tanghof ganz deutlich sehen konnte. Und den Kjeldhügel, zu bezahlen haben, den das Vieh auf die Weise erleidet.- beschäftigte sich in dieser Zeit eigentlich mit nichts anderem wo er damals drauflosgefahren war! Das war die Und das jetzt in der Zeit, wo wir fast täglich ein Gewitter als damit, ein Auge darauf zu haben, was da unten vor erste große Befreiung in seinem Leben gewesen, dachte er; haben,- da könnt es ja kommen, daß etwas geschieht." ginge. nun kam bald die letzte. Per Hiarmsted fühlte sich durch Eriks Einwendungen ganz Da war ein Schreien und Pfeifen und Trillern der See- gekränkt. Anders war mit dem Leben so seltsam zufrieden in diesen vögel über dem Wasser; und drinnen vom Lande her hörte ,, Wo steckt Anders?" fragte Erif. Was sagt er dazu?" Lagen. Das bedeutete ja doch viel, daß, wenn man das man die Frösche. Es war ein Limfjord- Frühlingssang, wie er ,, Er ist auf dem Felde mit der Walze." Leben dabei opfern wollte, man den häßlichen Druck der ihn von Kind an kannte, und heute abend flang er nun so ,, Na, was sagt er denn dazu?" weltlichen Ungerechtigkeit, der einem auf der Brust lag, be- ganz überirdisch schön. Und der Himmel steht in Sang, und feitigen konnte; dann konnte man doch auf dem Fleck, wo der Himmel steht in Sang", schien es in ihm zu sagen, je man sich selber befand, Ordnung schaffen. Und Gjatrid gab nachdem die Lautwellen stiegen oder fielen. er nicht auf; sie sollte sein werden, er wollte sie besitzen, bebor es geschah! Ale am Montag morgen der alte Per Hjarmsted vor Er bedauerte, ihr eine so lange Frist mit dem Brief ge- den Hof fam, sah er, daß sämtliche jungen Rinder von Stavn Nach dem Abendessen wurde nach Mads Horsens gegeben zu haben, denn es mußte wohl als gegeben angesehen drüben auf dem Gebiet des Bjerrehofs waren. Die übrigen schickt: ob er nach Harreby hinüberkommen wolle. Der werden, daß fie den Brief aus diesem oder jenem Grunde- Harrebyer Rinder befanden sich auf einer ganz andern Seite Adjunkt wünsche, mit ihm zu reden. Wiederum war es nicht an ihn befördern konnte, ja, er mochte auch auf der Wiesen. an dem Abend schwüles, fruchtbares Wetter mit fernem gefangen worden sein. Er nahm den Oberknecht, Mads Horsens und Jens Donner und glanzlosen Blizen. ( Forts, folgt.)
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,, Er überläßt mir die Sache, Erik Skindtoft. Und das solltest Du auch tun."
Ja, ja, dann könnt ihr euch drauf verlassen, daß Kresten und der Adjunkt sich die Hände reiben. Denn das ist ganz ungefeßlich, wie Du jetzt vorgehst."
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