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Jiettu'fett teilten dem MilitärdefchlS�aber deS Moskauer Ve�irks, der mit der Unterdrückung der Bewegung der Kosaken deauf� tragt worden war, mit, daß die Truppen vom Don niemals auf- gehört hatten, dem Baterlande und der gesetzmäßigen Regierung treu zu sein. Ter Truppendefehlshabcr von Moskau ordnete an, alte feindseligen Handlungen gegen die Kosaken einzustellen. Eine Versammlung von Offizieren der Garnison von Nowotschcrkasft for» dcrte ebenfalls, daß die Verhaftung Kaledins lviederrufen würde, da die Verdächtigungen das Werk V o n S P i tz« l n sei. So wird der Kosalen-Zwischenfall in nächster Zeit auf befriedigende Weise beigelegt werden können.

wieüeraufleben öer Entente-Gffensive. Berlin , 19. September. Nach der Erschöpfungspause in den Angriffen der Entente ist der Kampf an allen Fronten wieder aufgelebt. In Flandern entfalten die Engländer neuerdings eine rege Tätigkeit. Außer dem starken Trommelfeuer mit gewaltigem Munitionseinsatz, das an den verschiedenen Stellen schlagartig einsetzte, deuten auch Truppenbewegungen auf neue englische Angriffsabsichten hin. Oestlich Apern wurde mehrfach das Ausfüllen der englischen Trichter erkannr. Am Zillebeker See und bei Pilkem wurden marschierende Kolonnen be- obachtet und unter wirksamstes Feuer genommen. Die englischen Infanterie« und Artilleriestellungen litten beträchtlich unter der Ab- Wehrwirkung der deutschen Artillerie. Zahlreiche starte Explosionen konnten festgestellt werden. Im Artois war die Feuertäligkeit besonders bei Acheville gesteigert. Nördlich des La- Bassse-Kanals gelang es den Deutschen , nach Sprengen einer Mine deren Trichter zu besetzen. Bei St. Quentin kam es nur zu Palrouillengefechten. Die Ruine der Kathedrale von Saint Luentin erhielt mehrere Treffer. An der Aisnefront war die Artillerieiätigkeit stark gesteigert Nördlich Reims drangen deutsche Stoßtrupps südöstlich Couroy bis in den zweiren französischen Graden vor. fügten den Franzosen erhebliche Verluste zu und kehrten mit einer Anzahl Gefangener zurück. Auf dem östlichen Maasufer versuchten die Franzosen einen neuen Angriff. 4 Uhr 29 nachmittags brachen sie nach kurzer heftiger Feuervorbereitung in 3 Kilometer Breiie vom Nordhang der Höhe 344 bis zur Straße Beaumont Vacherauville zum Angriff vor. Den ersten Angriffswellen folgten riesgegliederte massierte Reserven. Das deutsche Abwehrfeuer setzte unmittelbar, nachdem die ersten Franzosen ihren Graben Verlaffen hatten, mit einem vernichtenden Eisen» Hagel ein. Die vordersten Sturmwellen kamen nicht einmal bis an das deutsche Hindernis, sie kehrten um und flüchteten, wurden aber von der Wucht der nach- drängenden Reserven wieder vorgerissen. Infolge ihrer Maisierung hatten diese im deutschen Maschinengewehrfeuer furchtbare Verluste. Nur ein geringer Teil gelangte bis an die deutschen Gräben, wo er niedergemachl oder gefangen genommen wurde. Die übrigen wandten sich jetzt allgemein zur Flucht. Verzweifelt mühten sich die überlebenden Sturm« lruppen, die steilen Hänge, die sie herabgestürmt waren, wieder zu crllimmen. Unter den regellos zurückflutenden dichten Massen schlug das deutsche Vernichtungsfeuer verheerend ein. Der Nordhang der Höhe 344 liegt voll toter Franzosen. Die Flieger- lärigkeit war beiderseits rege. Deutsche Geschwader belegten Bahn« böse und Truppenunterkünste in der Nacht vom 18. zum 19. Sep- tember ausgiebig mit Bomben. In Nixeville entstand ein Brand, der lange anhielt. In Elecourt wurde ein Munitionslager in die Lufl gesprengt. Auch im Osten ist die Kampftätigkeit aufgelebt. An der Riga « front versuchten die Russen mehrere vergebliche Teilvorstöße in Stärke von einigen Kompagnien. In der Moldau hat ein neuer russo-rumänischer Angriff eingesetzt. Starkem Feuer am Morgen deS 18. September vom Oituz bis zum Easinu-Tal folgten eine Anzahl schwächlicher erfolgloser Tetlangriffe nördlich der Glasfabrik. Am Nachmittage setzten dann nach neuer starker Artillerievorbereitung von der Glasfabrik bis zur Oituzstraße heftige ticfgegliedcrte Angriffe ein. An der Glas- ,abrik wurden sie restlos abgewiesen. Südlich Grocesci wurde ein rumänischer Anfangserfolg durch Gegen stoß wieder völlig ausgeglichen. Bei Varnita wiederholten die Rumänen die Angriffe des Vortages wiederum ohne jeden Erfolg. Ebenso nordwestlich Muncelul, wo die Rumänen einen überraschenden Teil- vorstoß versuchten, der im Abwehrfeuer der Verbündeten restlos zusammenbrach.

Der Krieg auf.den Meeren. Amtlich. Berlin , 13. September. Im Sperrgebiet um England wurden durch unsere Unterseeboot« 79000 Hr.-Neg.-To. versenkt. Unter den vernichteten Schiffen befanden sich zwei große bewaffnete englische Dampfer, einer davon anscheinend ein Hilfskreuzer oder Transporter. Der Chef deS AdmirakstabeS der Marine. Cnglanüs Anstrengungen im Schiffsneubau. Laut.Daily News and Leader' vom K. September ist aus zwei Nachträgen zu.Lloyd Register of Shipping" ersichtlich, daß vom 8. 7. bis 17. K. über 199 Dampfer, darunter 33 englische, ein- getragen wurden., Die meisten dieser Schiffe sind von großem Tonnengehalt.

Sonüerfrieöen Gesterreich-Ungarns . Pester Lloyd" gegen Graf Karolyi. Der.Pester Lloyd", der sich mit feder ungarischen Regierung gut steht, antwortet scharf auf die Rede des Grafen Karolyi in Ezegled:.Der Abg. Graf Karolyi ist wo m Grafen Ezernin in aller Form abgerückt. Der gemeinsam« Minister des Aeußern Hai sich seine Gunst verscherzt. Als Graf Ezernin seine Geneigrheit zu einem Frieden ohne Annexionen und ohne Eni- ickiädigungcn bekanntgab, glaubte Gras Karolyi, dies würde den Beginn einer selbständigen Aktion bedeuten, aber Graf Ezernin sei auf halbem Wege stehen geblieben und möglich sei sogar, daß er nie den weitgehenden Plan hatte, den Ruhm der Herbeiführung des Friedens für die Monarchie in Anspruch zu nehmen. In diesen Sätzen scheint der Ton auf den Worten zu liegen, die von der Erwartung sprechen, daß Graf Ezernin eineselbständige Aktion" unternehmen würde. Vielleicht liegt in dieser Formulierung der Schlüssel zum Verständnis der durch gewollte Uudeutlichkeit verhüllten Absichten. Gras Karolyi hat eine ielbständige Aktion erwartet, eine Aktion also, die Graf Ezernin aus- schließlich im eigenen Wirkungsbereich, also wohl auch ohne Rücksicht aus die Bundcsgenoffeir durchführen sollte. Ist das die richtige Dculung der Czegleder Rede, so offenbart sich plötzlich ihr bisher verborgener Sinn, nur würde man sür das, was in Ezegled Selbständigkeit", hieß, sonst übepall in Ungarn ein ganz

anderes Worrt finden. Segen diese Art von TeflBstsindig� keit lehnt sich die ungarische Bundestreue, aber auch der gesunde Selbsterhaltungstrieb des ungarischen Volke? mit aller Leidenschaft- lichkeit auf." Kleine Kriegsnachrichten. Der amerikanische Werftarbeiterstreik. Der Obmann des Schiff- sahrtsamies Hurley forderte G o m p e r s aus. zur Beendigung des Aussiandes zu vermitteln, der das Schiffsbauprogramm der Regierung für die pazifische Küste gefährde. Die Besprechungen in San Franciseo zwischen der Regierung, den Veriretern der Werften und den Arbeiterführern dauern an. die amtlichefitifklärung* gegen öen Reichstag. Zu unseren gestrigen Mitteilungen über gefährliche Pläne bestimmter amtlicher Stellen bemerkt dasBerliner Tageblatt" bestätigend: Aus Informationen, die uns zur Verfügung stehen, geht klar und unzweideutig hervor, daß es sich in der Tat um eine genau ausgearbeitete, in allen Einzelheiten organisierte, von amtlichen Stellen geleitete und mit Hilfe des amtlichen Apparates durch- geführte Agitation handelt. Diese Agitation erstreckt sich aus die verschiedensten Kreise und Schichten abhängiger, von ihren amtlichen Vorgesetzten abhängiger Personen. Sie steht nicht nur im Wider- spruch zu der Politik der ReickStagSmehrheii, sondern doch auch, wenn nicht alles täuscht, im Widerspruch zur Politik der Regierung. Ob der Herr Reichskanzler von diesen Vorgängen etwas weiß, vermögen wir nicht zu beurteilen; aber es wäre un- verständlich, daß ihm und seinen Mitarbeitern diese so umfangreiche. rührige und planmäßige.Aufklärungsarbeit" verborgen bleiben sollte. Eine»Gegenwehr in der Presse", von der da? sozialdemo- kratische Blatt spricht, ist aus Gründen, die nicht näher bezeichnet zu werden brauchen, sehr schwierig. Der Reichstag aber wird sich mit dieser recht dringlichen Angelegenheit ja vermutlich beschäftigen. Die alldeutsche Presse stellt sich dumm und schreibt von sozialdemokratischer Furcht vor der Wahrheit". Ach nein, vor der Wahrheit oder vor dem, waS sich als solche ausgibt, haben wir nicht die mindeste Furcht. Aber, woaufgeklärt" wird, da muß Freiheit der Diskussion herrschen, muß das Geltendmachen von Gegengründen, muß auch die entschiedenste Ablehnung vorgetragener Meinungen er» laubt sein. Wo diese Freiheit nicht herrscht, hat die so- genannte Aufklärung zu schweigen, wenn sie nicht zu unerträglicher Gesinnungsknechtschaft ausarten soll. Und daß das Volk vor solcher Gesinnungsknechtschaft geschützt wird, dafür muß gesorgt werden, dafür wird gesorgt werden!

Mieterschutz, öer keiner ist! Wir konnten gestern Raummangels halber nicht zu der durch W. T. B. verbreiteten Notiz, daß der Bundesrat den Amtsgerichten die den Mieteinigungsämtcrn zugedachten Befugnisse zum Schutze der Mieter zugewiesen habe, Stellung nehmen. Die durch das Ber - sagen der Bundesstaaten notwendig gewordene Aenderung der Bundesratsverordnung vom 26. Juli 1917 schafft nun wenigstens formell in noch schwebenden Fällen den den Mietern so notwendigen Schutz. Ader wieviele Fäll« schweben denn noch? Ob's überhaupt noch welche gibt? Und wenn, in tatsächlicher Beziehung ist die Bundesratsverordnung in fast all den Fällen, die zu ihrem Erlaß Veranlassung gegeben haben, wirkungslos verpufft. Man vergegen- wärtige sich folgendes: Der Mieter kann über die Wirksamkeit einer nach dem 1. Juni 1917 erfolgten Kündigung des Vermieters, über die Fortsetzung des gekündigten Mietvertrages, seine Dauer, sowie über eine Erhöhung des Mietzinses im Falle der Fortsetzung des Mietvertrages die Eni. scheidung des Mieteinigungsamtes und wo diesem die Befugnis zu solcher Entscheidung nicht beigelegt ist, nach der neuen Bestimmung. des Amtsgerichts, anrufen. Das hat er unverzüglich zu tun. Er kann es nicht tun, wenn inzwischen die Mietzeit abgelaufen ist, oder er sich mit dem Hauswirt über die Fortsetzung des Mietverhält- nisses selbst verständigt hat. Nun schreiben wir heute den 29. Sep- tember. Wieviel Mieter werden nun wohl das Mietverhältnis in der Schwebe gelassen haben? Die Ungewißheit, ob sie wohnen blei- ben oder zum 1. Oktober eine neue Wohnung finden, wird so schwer und drückend geivesen sein, daß die Mieter, um nur sicher wohnen bleiben zu können, die Forderungen des Hauswirts erfüllt, oder sich ewe neue Wohnung genommen haben werden. Die geradezu skan- dalöse Verschleppung der Regelung der Zuständigkeit der Mieteini» gungsämter, der erst jetzt durch die vorläufige Uebertragung der Zu» ständigkeit auf die Amtsgerichte abgeholfen ist, hat fast alle betroffe- nen Mieter um den ihnen zugedachten Schutz gebracht. Trifft die Hauptschuld auch die einzelstaatlichen Regierungen, der Bundesrat hätte wissen müssen, daß bei diesen auf absolut kein sozialpolitisches Verständnis zu rechnen ist. Nun toird auch in den wenigen Fällen, in denen die durch den Hauswirt gekündigten Mieter die Entscheidung deS Einigungsamts noch anrufen, ihnen, der tatsächlichen Verhältnisse wogen, kaum«in« Hilf« werden können. Der Hauswirt wird die gekündigte Wohnung natürlich vermietet haben und bei dem Mangel an kleinen Woh- nungen mit Leichtigkeit haben vermieten können. Ruft nun der alte Mieter die Entscheidung des EinigungSamtS über die Berechtigung der Kündigung usw. an, wird der Hauswirt für den Fall der Fort- fetzung des Mietderhältnisses die Auflösung des mit dem neuen Mieter geschlossenen Vertrages beantragen müssen. Es spielen also auch die Interessen des neuen Mieters eine erhebliche Rolle. Wo findet er nun bis zum 1. Oktober eine neue Wohnung; wer ent- schädigt ihn für den bei Auflösung des von ihm im guten Glauben geschlossenen Mietvertrages erwachsenden Schaden? Das alles wird für das Eimgungsamt eine Rolle spielen. Daher auch wird die Bundesratsverordnung eine praktische Wirkung in den durch das rigorose Vorgehen der Hauswirt« im Juni dieses Jahres akut ge- wordenen Fällen nicht haben. Nochmals betont, nur um deswillen, weil die einzelstaatlichen Regierungen so vollständig versagt haben und weil in der Rcichsleitung niemand war, der rechtzeitig eingriff. Das Einzige, was die Bundesratsverordnung bewirkt hat, ist, daß die Hauswirte in Zukunft nicht so schrankenlos Mietstetgerungen vornehmen können. Immer aber haben die Hausbesitzer durch ihr nahezu an Wucher grenzendes Vorgehen vielen Mietern erhebliche Lasten auflegen können.

Die preußische Wahlrechtsvorlage. Die Wahlrechtsvorlage wird der parteiamtlichenLiberalen Korrespondenz" zufolge noch im Laufe des Monats Oktober dem preußischen Abgeordnetenhause zugehen. Sie bringt das gleiche Wahlrecht, wie der Julierlaß des Königs in Aussicht gestellt hat, und zwar ohne jeden Zensus und ohne alle Pluralisierungsvetsuche. Verbunden mit der Wahlrechts- vorläge wird ein Gesetzentwurf über die Wahlkreisein« teilung und ebenso die Reform des Herrenhauses.

Daß die Wahlrechtsvorlage im preußischen Abgeordnetenhause eine Mehrheit selbstverständlich gegen die dcutschkonservative Partei findet, darf der genannten Korrespondenz zufolge mit hoher Wahr- scheinlichkeit angenommen werden. Der preußische Landtag ist im Mai bis zum 9. Oktober vertagt worden. Inzwischen sind einzelne Parteien mit dem Wunsche her- vorgetreten, die Verhandlungen des preußischen Abgeordnetenhauses erst acht Tage später beginnen zu lassen. Das SlaalSministerium hat sich daraufhin, wie wir derPost" entnehmen, bereit erklärt, in diese HinauSschicbung zu willigen.

Der innere Zeinö. In Hamburg wird, wie wir demEcho" entnehmen, ein oll- deutsches Flugblatt verbreitet, in dem es heißt: Mitbürger I Das Vaterland ist in Gefahr! In einer größeren als vor drei Jahren! Gegen den äußeren Feind konnten wir damals unserer Wehrmacht vertrauen, und dies Ber - trauen hat uns nicht getäuscht. Heute ist der innere Feind am Werk!...* ES genügt diesen angenehmen Mitbürgern nicht, daß uns die ganze Welt auf den Hals gehetzt worden ist, sie wollen auch noch den Krieg mit dem eigenen Volke! Der Burgfrieden ist tot, eS lebe der Burg krieg! Unsertwegen mögen sie ihn haben, nur mag der Reichstag dafür sorgen, daß der Gegen- wehr keine Hindernisse in den Weg gelegt werden!

ßrei nach tzepöebranö. In der alldeutschenUnabhängigen Nationalkorrespondenz" prophezeit ein Jünger Hcydebrands: Ist der Tag da. vor dem wir unablässig warnten, der un» auf das erste, versteckte und hinterhältige Friedensangebot Eng- landS kläglich hineinfallen und uns mit dem Verzicht auf Belgien auch auf die glänzende Größe und den gesicherten Deutschen Frieden verzichten läßt, den uns in drei Monden das zweite, ernste Angebot des bankrotten Todfeindes bringen muß?j Die Korrespondenz ist vom 18. September datiert. In drei Monaten ist der 18. Dezember. Also doch noch in diesem Jahre. Und wenn nicht, was dann?

Parteinachrichten. Gewerkschaften undUnabhängige". Die Zumutung der Leipziger Unabhängigen, daß in gemein- samen Ausschüssen der Partei, deS GewerkschaslSkartells und der Ge- nossenschaften nur Mitglieder der Unabhängigen Sozialdemokratie sitzen dürften, wird vonKorrespondenzblatt" der Generalkommission abgelehnt.Die Gewerkschaften können und werden sich von nie- mand vorschreiben lassen, wen sie mit ihrer Vertretung in derartigen Ausschüssen betrauen wollen. Das ist eine rein gewerkschaftliche Angelegenheit. Zudem widerspricht eS den Statuten aller der Generalkommission angeschlossenen Verbände, von ihren Mitgliedern die Zugehörigkeit zu einer bestimmten politischen Partei zu ver- langen. An dieser parteipolitischen Neutralität den einzelnen Mit- gliedern gegegenüber sestzuhalten, ist bei der heutigen Partei- zersplitterung mehr denn je notwendig. Die HerrenUnabhängigen" werden also entweder auf die Durchführung rhreS Beschlusses oder aber auf das Zusammenwirken mit GewerkichajtSvertretern in solchen Ausschüssen schließlich verzichten müssen."

Lekte Nachrichten. Nußland verleiht den Ostsccprovinzcn Autonomie. Köln , 19. September. Nach Meldungen der französischen Presse hat die vorläufige russische Regierung vorbehaltlich der Genehmigung der verfassunggebenden Versammlung«die Autonomie von Estland , Livland und Kur- land bewilligt._ Gespannte Lage in Rom . Bern , 19. September. Vorgestern und gestern fanden Ver-. sammlungen aller römischen Sektionen der Ar- beiterkammer sowie auch Vollsitzungen der sozio- listischen Partei statt. Die zur Teilnahme einladenden Aufrufe sprechen von hochwichtigen Mitteilungen an die Jugendorganisation sowie von Fragen außcrgewöhn- licher Wichtigkeit, die zur Verhandlung gelangen sollen. Heut« abend werden sich in Rom auch die Anarchisten ver- sammeln.__'.. Wilson will weiter enthüllen. Stockholm , 19. September.Stockholms Trduingen" be- richtet,Times" melde aus Washington , das Staatssekve- tariat besitze, noch andere Schriftstücke, die Schwe- den ebenso bloß st eilten, wie die schon veröffentlich- ten. Das Blatt schreibt dazu: Man muß die Vereinigten Staaten bitten, sich nicht von erheucheltem Feinge- fühl verhindert zu fühlen, alles vorzulegen, anstatt die Stimmung durch Anklagen zu erhitzen, denen man nicht ent- gegen treten kann._ Holland nicht in Not. Amsterdam , 19. September.Allgemcen Handclsblad' meldet, daß die Kartoffelernte in den Niederlanden dieses Jahr außerge- wöhnlich günstig ausgefallen ist. Explosion eines spanischen Dampfers. Madrid , 19. September. (Meldung des Vertreters des Wiener K. K. Telegraphen-Korrespondenz-Bureaus; verspätet eingetroffen.) Nach einer Meldung des BlattesDebate " in infolge einer Ex- plosion an Bord in der Nähe von Arcachon der spanische Dampfer Marques de Mudela untergegangen. Er war mit einer Erzladung von Bilbao nach England unterwegs. Tie tägliche Milliarde Amerika ?. Washington, 18. September.United Pvetz" meldet: Das Mitglied des Kongresses Fitzgerald, der gleichzeitig Bericht- erstatter der Budgetkommiffion ist, hat den Voranschlag bis 1. Juni 1913 eingebracht. Der Voranschlag rechnet mit einem Betrage von rund 85 Milliarden Dollar<349 Millionen Mark). Allein für den Bau von Flugzeugen sind bereits 3,2 Milliarden Dollar (12,8 Milliarden Mark) ausgegeben worden. Tie Bereinigten Staaten werden nach dieser Berechnung 259 Millionen Dollar (eine Milliarde Mark) täglich für den Krieg ausgeben. Streik der amerikanischen Dockarbeiter. New Kork/ 19. September.Central News" meldet: 4000 Dockarbeiter von englischen, französischen und holländische:: tranS- atlantischen Schifsahrtsgesellschaftcn haben die Arbeit nieder- gelegt, weil ihre Forderungen nach Entlassung eines unbe- liebten Aufsehers nicht bewilligt wurden. Die Arbeiter erklären, daß sich über 59999 Kollegen dem Ausstand anschließen würden