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Schwächeanzeichen gilt, mun, Sann sind ja militärische Stege Das beste Mittel, diese Meinung gründlichst zu wider. Iegen. Gerade in dieser Hinsicht kann es auch ein Anhänger des Verständigungsgedankens nur begrüßen, wenn die Bern , 22. September. Der Londoner Berichterstatter der deutsche Antwort an den Papst zeitlich zusammenfällt mit der Westminster Gazette", vordem das Organ der Regierung Asquitherfolgreichen Defensive der Mittelmächte in Flandern und Grey, schreibt, das Kabinett Lloyd George& gehe anſcheiam sonzo, mit den Siegen von Riga und Jakobstadt. Natür- nend schwierigen Zeiten entgegen. Ueberall höre man ab= lich hindern diese Waffentaten nicht die Deutschen Tagesfällige ritiken, die man noch vor einigen Wochen nicht zeitungen" der Engländer und Franzosen , von neuem das gehört habe. Möglicherweise sei es nur eine Folgeerscheinung der Lied von Deutschlands dicht bevorstehenden Zusammenbruch Enttäuschung über die lange Kampfpause an der Westfront. Beund der„ letzten Viertelstunde" anzustimmen, aber sie hin- zeichnenderweise komme die herrschende Uu zufriedenheit alldern die große Masse der englischen und französischen Bevölke- mählich auch in der Presse zum Ausdrud. Der sich jetzt bemerkbar rung, diesen Sirenenlauten Glauben zu schenken. machende zänkische Ton berube fraglos auf der Ueberzeugung, daß Mit derartigen Redensarten fann man ein Volk wohl einmal es dem Kabinett an Schaffenstraft und Konzentrierung auf seine oder zweimal beschwätzen. Aber wenn die Fristen Aufgaben gebreche. Zweifellos habe sich die Lage durch den teilsolcher Prophezeiungen immer wieder abweisen Bruch mit der Arbeiterschaft verschlechtert. Noch stehe ztrar Iaufen, ohne daß beim Gegner die voraus die Arbeiterpartei nicht offen in der Opposition, aber die gejagte Ratastrophe eintritt, dann fühlt auch der Dümmste, daß er an der Nase herum geführt worden ist.
Die bon den französischen Sozialisten Betriebene Bropaganda für den Frieden und für das Ginvernehmen zwischen Frankreich und Deutschland wird in hohem Maße durch die machtvolle, immerzu wachsende politische Tätigkeit der deutschen Sozialdemokratie gefördert, durch die leidenschaftlichen Bemühungen des deutschen Proletariats das politische Recht zu er ringen, den Junkern das Wahlrecht abzuzwingen und die feudale Zensusfestung des preußischen Landtags zu schleifen... Und wenn das Elsaß durch eine einsichtige und großzügige Politif ernsthafte Bürgschaften empfänge, wenn die franzö sische Kultur, die dort mit der deutschen zu harmonischer Berbindung gebracht werden kann, nicht systematisch und brutal unterdrückt würde, wenn die von den deutschen Sozialdemokraten sofort für die Elsässer geforderte Politik der Freiheit und Gerechtigkeit im ganzen Gebiete des Reiches zum Siege gelangte, dann würde auch bald die Stunde schlagen, wo wir die französische Demokratie zu einer dauerhaften, endgültigen Verständigung mit Deutschland bewegen könnten."
Auf deutscher Seite ist alle Bereitschaft zu dieser VerständiRegierung gebe sich in dieser Beziehung keinen Ilusionen gung vorhanden. Die französischen Sozialisten und die ganze hin. Die jüngeren Parteiführer, die ein viel größeres Ansehen als französische Demokratie brauchen nur zu Jaurès zurückzukehren. die älteren genossen, seien durchweg für den völligen Bruch und Wir behaupten umgekehrt: sind die Feinde von einer nab fürchteten auch feineswegs die Folgen einer allgemeinen NeuDie Todesstrafe in Rußland. in Aussicht stehenden Katastrophe Deutschlands überzeugt, wahl. Diese Situation sei zweifellos einer gewissen Schwäche dann würde sie von diesem Wahn nichts weniger heilen als und Unentschlossenheit der Regierung zuzuschreiben. Ein anderer der Revolution 1905/1906 sich nach Ordnung" sehnte. Flammender Das zaristische Rußland führte die Feldgerichte ein, als es nach selbst ein halbes Schock in alldeutschem Stil und Geist ab- Faktor sei der, daß viele Unionisten in der Abnahme des vollen Protest und allgemeine Entrüstung war die Antwort der Deffentgefaßter diplomatischer Kraftnoten. Denn das weiß jedes Vertrauens in Lloyd George eine günstige Aussicht für ihre eigenen lichkeit auf die wahnsinnige Justiz der Regierenden, die in ihrer Kind, daß man, um große Worte zu machen, feiner inneren Parteibestrebungen erblickten. Für sie habe der Wert Lloyd Verblendung so weit ging, daß sie kein Maß mußte und blindlings Kraft bedarf. Gerade die blutigsten alldeutschen Kriegsver- Georges darin gelegen, daß er der Regierung die Unterstütz- drauflosmordete. Sohn und heiligen Zorn riefen„ Urteile" hervor, längerungs- und Zerschmetterungsresolutionen werden ja ung der Arbeiterschaft und eines bedeutenden Teils der deren Saltlosigkeit dadurch dokumentiert wurde, daß die Todesstrafe meist von denen abgefaßt und angenommen, die persönlich Liberalen sicherte. Aber wenn eine derartige Unzufriedenheit um zuweilen durch geringfügige Gefängnisstrafen ersetzt wurde. am wenigsten zu Deutschlands Behauptung gegen die fich griffe, würden sie sicherlich den ersten Platz in der Regierung feindliche Uebermacht beigetragen haben. Auch die Regierung des revolutionären Rußland glaubte das Aber gewisse für einen ihrer Führer, vermutlich Balfour oder Bonar Bat Heil des Landes in der Einführung der Todesstrafe gefunden zu Heimkrieger unterliegen leicht einer eigentümlichen fordern, wiewohl keiner von beiden sich dazu drängen werde, unter haben, nachdem diese anfänglich aufgehoben worden war. Und nun Suggestion: Weil sie die meisten Fahnen herausstecken und den dann sich ergebenden Umständen Lloyd Georges Erbschaft an- arbeiten die Gerichte frisch und fröhlich, und auch die außergericht am lautesten Hurra schreien, wenn irgendwo ein Sieg erfochten wurde, bilden sie sich schließlich ein, daß sie die Helden wären, die alles zustande gebracht hätten.
brüll des Reventlöwen.
zutreten.
Gine " Justice" erzählt:
John Burns Prophezeiung. Ist es zur Herbeiführung einer Verständigung wirklich notwendig, die Feinde von Deutschlands ungebrochener Kraft verspätet eingetroffene Nummer der sozialistischen zu überzeugen, dann erscheint gerade dem Verständigungsfreunde ein Sieg von Riga oder Jakobstadt noch immer als hat die einst so mächtige Stimme des bemerkenswertesten Der Donner der Geschübe in dem großen europäischen Kriege ein zehnmal wirksameres Mittel als selbst das lauteste Ge- Arbeiterpolifers, den England bisher hervorgebracht hat, Dazu aber kommt ein zweites Moment: die Ver- des Abgeordneten für Battersea, John Burns, zum Schweigen gebracht. Als er mit Trevelyan und Morley in jener Kabinettsschiebung der tatsächlichen Lage durch jeden deutsizung( August 1914) zurüdgetreten war, bestieg er eine Tramschen Sieg. Die Alldeutschen behaupten allerdings, daß jede bahn, um nach Hause zu fahren. Der Schaffner erkannte ihn neue Besegung feindlichen Gebietes mit Notwendigkeit vom und fragte:„ Was gibts neues, John?" Verständigungsfrieden wegführe. Denn Deutschland sei ( Londoner Arbeiter ohnehin Sieger und je mehr sich die Kriegskarte zu seinen war die lafonische Antwort. Ich bin zurüdgetreten."„ Und wie nennen den früheren Minister stets John oder Jack.)„ Krieg," Gunsten verschiebe, desto mehr könne und werde es bei wird es enden?" sagte der Schaffner.„ Erst Wehrpflicht, dann Friedensschluß fordern. Schutzoll und schließlich Revolution," war die Antwort.
Wir wissen aber, daß die Behauptung des deutschen Sieges von unseren Gegnern, namentlich von den französi schen und englischen„ Alldeutschen ", keineswegs anerkannt wird. Sie verweisen neben der sichtbaren Kriegskarte auch auf die„, unsichtbare". Sie sagen: Es ist richtig, daß Ihr Bel gien , Nordfrankreich, Rumänien , Serbien , Bolen, Litauen usw. besetzt habt. Aber dafür halten wir Euch blockiert, von allein Seiten eingeschlossen, und wenn Ihr auch noch dieses
und jenes Stüd Landes befekt, aus der Umklammerung
fommt Ihr nicht heraus. Wir haben die Herrschaft der Meere, das Bündnis fast der ganzen Welt, unendliche Reserven an Menschen und Material, dazu die deutschen Kolonien, Meso potamien , Armenien besetzt, und das sehen wir als mehr an. Man mag hierüber urteilen, wie man will, soviel ist sicher, daß bei unseren Feinden gewisse Kreise ehrlich glauben, daß " die Position der Entente die bessere sei. Und eben daraus erflärt sich das groteske Schauspiel, daß die Alldeutschen hiben und drüben jeder mit der Behauptung, seine Partei hätte gesiegt, von der anderen Seite Entschädigungen und Gebietsabtretungen fordern. Aus dieser Situation aber ergibt sich auch, wie berechtigt der Standpunkt ist, die besepten Gebiete als Faust pfänder, nicht als Eroberungen zu betrachten, die lediglich dafür zu haften haben, daß bei Friedensschluß auch die zu unseren Ungunsten stehende unsichtbare Kriegs" farte" wieder ins richtige Gleichgewicht gebracht wird. Behauptet der Gegner, wie es der Fall ist, daß sein Pfandbesitz der größere sei und daß bei Aufrechnung ein Ueberschuß zu seinem Gunsten bleibe, nun dann muß ja mit jeder Vergrößerung des deutschen Pfandbesitzes auch in der gegnerischen Rechnung dieser vermeintliche Ueberschuß immer geringer werden. Das bedeutet, daß jogar den„ Aldeutschen" auf der andern Seite der Friede ohne Entschädigung und ohne An negionen immer mehr als der tatsächlichen Sachlage entsprechend erscheinen wird.
John Burns getan hat. Zwei Jahre sind vergangen. Die Wehr Das war die erste und letzte Aeußerung über den Krieg, die pflicht ist aur Wirklichkeit geworden, der Schutzzoll fommt rasch näher, und wer Ohren hat, zu hören, erklärt, er könne schon leise das Grollen der Revolution vernehmen. wertesten Seiten von Burns ist, daß sein Instinkt ihn nie im Stich läßt."
lichen Erefutionen der meuternden Soldaten sind zum Tagesereignis geworden. Ein Telegramm, das die neuesten russischen Zeitungen bringen, fesselt aber unsere Aufmerksamkeit in besonderem Maße an sich Gs meldet, daß im Bereiche einer Armee ein Soldat, namens Kusmin , für den Diebstahl von 15 Aepfeln aus einem Garten bei der Einreichung des Urteils zur Konfirmation den Antrag stellte, zum Tode verurteilt wurde, daß aber der Regierungskommissar die Tedesstrafe möge durch eine sechsmonatige Ge. fängnisstrafe ersetzt werden. In der Bewertung des menschlichen Lebens treffen sich das zaristische und das revolutio näre Rußland ! Begangene Fehler rächen sich, denn die Logik der Tatsachen ist stärker als der Wille und die schönsten Absichten sogar der revolutionären Demokratie!
Die Bolschewiki gegen die Gewalt.
In dem in Stockholm erscheinenden Boten der russischen Revolution" rechtfertigt Lenin sein Verhalten in den kritischen ein Grenadierregiment von Demonstrationen abbiel. Julitagen. Er weist darauf hin, daß die Bolschewifi am 15. Juli ten, daß sie sich nur bemühten, die spontane Bewegung in ge ordnete Bahnen zu leiten und ihren friedlichen Cha einen Aufruf zur Beendigung der Demonstrationen verfaßten. Eine der bemerkens- rafter aufrechtzuerhalten, und daß sie in der Nacht zum 17. Juli Lenin fordert den Staatsanwalt auf, seine Anklage besser zu funAmerika bleibt beim eingeschlagenen Kurs. Recen waren, zu bezeugen, daß er bei aller Gegnerschaft gegen den dieren und ersucht jene Petersburger Bürger, die Zuhörer seiner Die Regierung gibt deutlich zu erkennen, daß die Antwortnoten der„ Unsere Partei hat ihre verdammte Pflicht und Schuldigkeit getan, Amfterdam, 23. September. Reuter meldet aus Washington: imperialistischen Krieg feine Gewaltanwendung gepredigt hat. Mittelmächte an den Papst kein Grund sind, um eine als sie mit den ganz berechtigt entrüfteten Wenderung in den Zielen und Absichten Ameritas hinsichtlich ging und sich bemühte, dieser Bewegung ein en organi. ifteten Maſſen am 17. Juli der Kriegführung und ebensowenig der definitiven Regelung des fierten und frieblichen Charakter zu verleiben." Das Ziel der Bolschewiki sei ausschließlich gewesen, mit fried. Lichen Mitteln den Uebergang der Regierungsgewalt in die Hände des Sowjets zu erreichen.
Friedens zu bringen.
Lansings Enthüllungen.
Wolffs Bureau meldet: Herr Lansing hat der Kette seiner Enthüllungen, mit denen er die neutralen Staaten gegen Deutsch land aufzuheben versucht, ein weiteres Glied angereiht durch die Veröffentlichung eines Telegrammes vom März 1916, in dem von einem deutscherseits in Amerika beabsichtigten Verkauf von Munition und Pulver an eine holländische stom- beröffentlicht einen Bericht aus Petersburg über die grau. mission die Rede ist.
Der Lärm, den die amerikanische Regierung mit diesem Telegramm macht, und die daran geknüpften Kombinationen find ganz baltlos. Das Telegramm erhält weder etwas Unerlaubtes noch etwas Geheimes. Die Deutsche Regierung hatte es auf drahtlosem Weg mit der der Amerikanischen Regierung bekannten, bei den Funt stationen in Sayville und Tuckerton hinterlegten Chiffre nach Amerika gesandt. Als dann in Berlin bekannt wurde, daß der amerikanische Zensor das Telegramm angehalten hatte, hat das Auswärtige Amt am 29. März 1916 an den amerikanischen Botschafter Gerard eine Note gerichtet, worin das Telegramm wört lich wiederholt und gegen das Verfahren des Zensors Einspruch erhoben wurde.
Es gibt also feinen Grund, weshalb ein ehrlicher Anhänger des Verständigungsfriedens deutsche Waffenerfolge nicht begrüßen sollte. Höchstens einen: Wenn er nämlich sieht, wie gewisse reise bei jedem deutschen Sieg versuchen, das Die Sachlage war ganz einfach. Es war natürlich, daß Deutschdeutsche Volk in einen Bausch- und Taumelzustand zu ver- land versuchte, in Amerika Munition und Kriegsgerät anzukaufen. jezen, der es um das klare Denken und um die ruhige Ueber- Herr Lansing wird hieran um so weniger Anstoß nehmen können, legung bringt. Wir mißgönnen niemandem die Sieges frende. als die Vereinigten Staaten immer versichert haben, daß sie Deutsch Wir empfinden sie selbst, denn wir fühlen und erleben seit land ebenso bereitwillig Waffen und Munition liefern würden Kriegsbeginn innerlich die ungeheure Gefahr, in der sich das wie der Entente. Wenn dann derartiges Kriegsmaterial bei der deutsche Volk im Kampfe gegen die ungeheuerste Uebermacht Unmöglichkeit, es nach Deutschland zu bringen, anderen, außer zu jeder Stunde des Krieges befindet, und die so groß ist, daß deutschen Firmen angeboten wurde, so war das eine durchaus ein fie auch durch die gewaltigsten Siege mur vermindert, nicht wandfreie, rechtmäßige Transaktion. aber gänzlich beseitigt wird. Es ist noch immer jenes unge
Heure Aufatmen der Befreiung von einer schweren Sorge, wie
es nach der Schlacht von Tannenberg durch das deutsche Volk ging; es kann und wird während dieses Krieges nichts andres fein. Das liegt in dem Verteidigungscharakter, den dieser Krieg auch dann noch für Deutschland hat, wenn seine Heere dreihundert Kilometer jenseits der Grenze stehen.
Die Berliner Jüdische Rundschau " vom 21. September same Behandlung der Juden durch die rumänische Regie. rung. Wir entnehmen dem ausführlichen Bericht die folgenden Tatsachen: Die rumänische Regierung, mit Herrn Bratianu an der Spize, führt gegen die Juden einen förmlichen Ver. nichtungskampf. Namentlich in den Rüdaugstagen der rumänischen Armee sind nach dem Zeugnis des russischen Botschafters in Jassy Poflewsky Rosell Ausschreitungen gegen eine große Zahl von rumänischen Juden begangen worden. Jeder Rüdzug der rumänischen Truppen kostete rumänischen Juden aller Kreise das Leben. Die angesehensten Juden wurden ohne Grund der Spionage verdächtigt und ins Gefängnis gesteckt. Der bekannte russische Schriftsteller Korolento erfuhr z. B. von einigen russischen Offizieren, daß 34 jüdische Soldaten in Bacau auf Urteil des Feldgerichts gehängt wurden. Sie waren der & ahnen flucht angeflagt. In Wirklichkeit waren diese Sol. daten, die von ihrem vernichteten Regiment übrig geblieben waren, so lange umbergeirrt, bis sie das nächste Militärquartier erreicht hatten. Ihren Angaben wurde aber nicht geglaubt und sie wurden verbächtigt, sich freiwillig in die Gefangenschaft begeben und jetzt als Spione von Deutschland nach Rumänien geſchidt zu sein. Unter den zahlreichen Erschossenen befinden sich auch sieben aktive jüdische Sozialdemokraten, darunter der angesehene Sozialist Dr. Wechsler. Herr Bratianu erklärte die HinZahl der Getöteten. Im ganzen seien 14 Juden gehängt worden, unter etwa 100 Nichtjuden, von denen die meisten allerdings nicht rumänische, sondern feindliche Soldaten waren. Als der bel gische Sozialistenführer Vandervelde kürzlich die rumänische Front besuchte, benußte er die Gelegenheit, die rumänischen Machthaber auf die Stimmung in Rußland gegen die rumänischen Judenverfolgungen hinzuweisen. Sofort nach der Rückreise Vanderveldes veröffentlichte die rumänische Militärmacht am 15. Juni folgendes Communiqué:„ Der Militärmacht ist zur Kenntnis gekommen, daß in der Stadt Personen vorhanden sind, die bei unseren Verbins bten falsche Nachrichten über die politische Lage in Rumänien verbreiten. Die betreffenden Personen werden vor ein Militärgericht gestellt werden."
Deutsche Erklärung zur Luxburg- Affäre. richtungen der jüdischen Soldaten für gerechtfertigt und beftritt bie
Berlin , 23. September. ( W. T. B.) Die deutsche Re= gierung hat dem argentinischen Gesandten in Beantwortung der Mitteilung, daß Graf Lugburg wegen des Inhalts seiner Telegramme nicht mehr persona grata jei, erklärt, daß sie das Geschehene lebhaft bedauere; die in den betreffenden Telegrammen ausgedrückten Ansichten des Grafen Lugburg seien seine persönlichen Ansichten und hätten auf die Entschließungen and Versprechungen der deutschen Regierung keinerlei Einfluß ausgeübt.
Aber aus eben diefer Erwägung empfinden wir es auch als ein leichtfertiges Spiel mit den Interessen des deutschen Volfes, wenn eine gewisse Presse nach jedem Sieg Töne anschlägt, als seien jetzt die Gegner endgültig besiegt und auf die Knie gezwungen, als gelte es nur auszurufen:„ Das und Buenos Aires , 23. September. ( Reuter.) Amtlich. Die Note das wollen wir behalten!", um es behalten zu können. Der Deutschlands erweckt hier Befriedigung( gives satisfaction). deutsche Sieg ist dem Verständigungsgedanken nicht gefähr Notiz des W. T. B. Wie wir erfahren, handelt es sich bei dieser Tich, nur der zügellose und künstlich genährte Sieges- Note um die heute bekanntgegebene Erflärung der deutschen Regierausch, vor ihm gilt es das deutsche Bolk in seinem eigenen rung an den argentinischen Gesandten. Interesse, damit es nicht eines Tages schmerzlich enttäuscht aufmache, zu bewahren.
Jean Jaurès und Elsaß- Lothringen . Gegenüber dem unentwegten Festhalten der Franzosen an Wien , 23. September. Das„ Fremdenblatt" erklärt: Ent- ringens fortzuseßen, sei noch einmal an die Worte erinnert, Sie gegen der römischen Meldung, der Papst werde Ende September Jean Jaurès in der Jubiläumsnummer des Vorwärts" bom eine neue, mehr ins Einzelne gehende Friedensnote an die Krieg- 31. März 1909 an die deutschen Arbeiter gerichtet hat. In seiner führenden richten, wird in hiesigen unterrichteten politischen Krei- genialen Weise beleuchtete er dort den Gegensatz zwischen Deutsch sen versichert, daß eine solche Absicht nicht bestehen dürfte. Es sei land und Frankreich und trat warm für eine Verständigungswenigstens hier nichts davon bekannt. politik der beiden Länder also ein:
Keine neue Friedensnote des Papstes. der Forderung, den Krieg bis zur" Desannerion" Elsaß- Both
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Zur Kriegslage.
Berlin , 23. September. ( W. T. B.) Der dritte Tag der neuen Flandernschlacht ist vorüber gegangen ohne daß es zu weiteren englischen Großangriffen tam. Am 22. September blieb das Ar. tilleriefeuer bis 10 Uhr vormittags auf der ganzen Kampffront mäßig und verstärkte sich erst von da ab zwischen Lange. marf und Sollebete. Um 5 Uhr nachmittags war nordöstlich pern eine neuerliche Verstärkung des Feuers zu bemerken, das um 6 Uhr zum Trommelfeuer anschwoll. Augenscheinlich war eine größere Angriffsaktion geplant. Infolge der erfolgreichen