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deutschen   Abwehrwirtung famt es jeSoch ur Bftlia St Julien zu Zeilangriffen, die überall abgewiesen wurden. Um 10 Uhr abends flaute auch das Artilleriefeuer überall wieder ab. Wenn die englischen Bericht voll davon sind, daß es nunmehr gelungen fei, der deutschen   Verteidigungsmethode durch ein neues wirksames Angriffssystem zu begegnen, so stehen die äußerst geringen positiven englischen Erfolge zu dieser Behauptung in seltsamen Gegensatz. Die Fliegertätigkeit war außerordentlich rege. Deutsche   Geschwader brachten unter anderem bei Poperinghe einen Munitionszug savie mehrere Schuppen durch Bombenwürfe zur Explosion.

Im Artois   und bei St. Quentin herrschte lebhafte Artillerie- und Patrouillentätigkeit. Mehrfach brachten die deut­ schen   Patrouillen Gefangene ein. Bei Bernot an der Oise   be­warfen feindliche Flieger ein Lazarett mit Bomben. Mehrere Soldaten und eine Schwester wurden getötet oder verwundet.

An der Aisne   beiderseits Reims   und in der Champagne war die Feuertätigkeit zeitweise lebhafter. Deutschen   Patrouillen gelangen zahlreiche Vorstöße. Unter anderem stieß westlich der Champagne- Ferme ein deutscher Stoßtrupp bis weit in die fran zösischen Gräben vor und kehrte mit 15 Gefangenen und 1 Schnell­Iadegewehr zurück. An der Verdun  - Front hat die Feuertätigkeit wieder zugenommen. Die Abwehrtätigkeit der deutschen   Batte­rien und Luftgeschwader fügte den Franzosen schwere Verluste zu. 3n und hinter den französischen   Stellungen wurden zahlreiche Brände und Explosionen beobachtet. Ein deutsch   Bombenge schwader setzte den großen französischen   Munitions- und Pionier park bei Landrecourt in Brand.

Englischer Heeresbericht vom 22. September. Beträchtliche deutsche Kräfte machten gestern abend an der pern- Front einen Gegenangriff ohne weiteren Erfolg als eine bedeutende Erhöhung der feindlichen Verluste zu erzielen. Ein ftarfer Angriff in dichten Formationen auf breiter Front östlich St. Julien führte zu dem Ergebnis, daß der Feind auf eine furze Strede in unsere neuen Stellungen eindrang. Er wurde jedoch durch einen Gegenangriff nach zweistündigem erbitterten Kampf bollfommen wieder hinausgeworfen. Unsere ganze Linie ist un­versehrt. Die feindlichen Verluste sind außergewöhnlich ernst. Mährend der Nacht griff der Feind mit starken Kräften zu beiden Seiten der Straße pern- Menin an. Er wurde vollkommen zurückgeschlagen. Feindliche Gegenangriffe bei Langemard wurden durch unsere Artillerie gebrochen.

Neutraler Schiffsraum für die Entente. Haag, 23. September. Aus Washington   wird gemeldet: Es Bestehen Anzeichen dafür, baß 400 000 Tonnen neutralen Schiffs­zaums, der sich gegenwärtig in amerikanischen   Häfen befindet, zum größten Teil verfügbar werden wird, um Güter der Altierten zu transportieren. Die Schiffe sollen gar nicht beschlagnahmt wer­den, der Dienst der Schiffe soll jedoch so eingerichtet werden, daß die Schiffe dem amerikanischen   Verkehr dienen. Die ausländischen Reeder sind mehr denn je bereit, sich den Wünschen der amerika nischen Regierung zu fügen. Soweit es auf Holland   ankommt, hat die niederländische Regierung bereits fategorises erflärt, daß fie diese mehr oder weniger gewalttätige Aufforderung, die nieder­ländischen Schiffe herauszugeben, ablehnt.

Reichstag.

Der Reichstag tritt, wie schon wiederholt gemeldet, am 26. September zusammen. Der durch einen Drudfebler ent­

stellte Beitartifel unserer gestrigen Ausgabe ist daber in feiner Eingangsseile richtig zu lesen: Wenn der Reichstag   mitt. too ch wieder zusammentritt usw.

Eine Massenpetition der Kriegsbeschädigten an den Reichstag  .

Man schreibt uns:

Eine Statistik aus dem Rheinlande hat jüngst ein gzetes Bicht auf die Notlage der gänzlich erwerbsunfähigen Kriegsinvaliden geworfen. Eine Umfrage, die daraufhin von einer größeren Gruppe von Kriegsbeschädigten veranstaltet worden ist, ergab, daß auch größere Massen der nur teilweise erwerbsunfähigen Kriegs­beschädigten trop der gegenwärtigen Hochkonjunktur auf dem Arbeitsmarkt in ganz unwürdigen Verhältnissen leben. Teilweise wurde geradezu erschütterndes Material zutage gefördert. Dies Ergebnis hat bei den Kriegsbeschädigten den Gedanken reifen Lassen, eine Eingabe an den Reichstag um allgemeine Grhöhung der Kriegsrenten zu richten. Hierfür will man die Unterschrift möglichst aller Ariegsbeschädigten gewinnen, welche die heutigen Renten angesichts der kolossalen Entwertung des Geldes für un zureichend halten. Die Kriegsbeschädigten betrachten den jezigen Rotbehelf gelegentlicher Zusaßrenten als unzureichend und sehen nur in der so fortigen und erheblichen allgemeinen Erhöhung der Kriegsrenten eine wirkliche Abhilfe. Kriegsbeschädigte, die sich diesem Vorgeben anschließen wollen, Lönnen Petitionslisten zur eigenen Unterschrift und zur Werbung weiterer Unterschriften beziehen von der Geschäftsstelle der Kriegs­

beschädigten, Berlin   SW. 68, Lindenstraße 114, III.

Nationalliberale Kampfansage an die Reichstagsmehrheit.

Der Zentralvorstand der nationalliberalen Partei bat am geftrigen Sonntag nach Referaten der Abgg. Stresemann und b. Calder   eine Entschließung angenommen, die im Gegensatz zur Fraktionserklärung vom 19. Juli den Geist der schärfsten Kampfbereitschaft gegen die Reichs. tags mehrheit atmet.

Die Entschließung verweist auf die Behandlung des deut. fchen Friedenswvillens durch den deutschen   Kaiser am 12. De­zember v. 3. und wendet sich mit Entschiedenheit gegen fort­gesezte Befundungen des Friedenswillens. Der Mehrheits­beschluß des Reichstags vom 19. Juli wird als schwere Ge­fahr für die deutsche Zukunftsentwickelung" bezeichnet und der Fraktion wird dafür gedankt, daß sie diese Entschließung ein­mütig(?) ablehnte. Weiter heißt es wörtlich:

Die Rede, die Herr Stresemann hielt, war ganz im Sinne größten Stils, zu Ser längst mit Gifer Material gesammelt der angenommenen Resolution gehalten und wandte sich mit besonderer Schärfe gegen die Abrüstung.

Am 19. Juli hatte Prinz Schönaich- Carolath furz die Ab­lehnung der Mehrheitsresolution durch die nationalliberale Fraktion erklärt, aber hinzugefügt:

Dagegen sind wir bereit, auf der Grundlage eines verstå n= digen Ausgleich friedens mit unseren Feinden zu ver­handeln, sobald auch diese einen solchen Frieden wollen, der dem deutschen   Volfe die freie Entwicklung sichert und der die da u ernde Versöhnung der Völker anbahnt.

Aus dieser Gegenüberstellung kann man erkennen, foie groß der Schritt ist, den die nationalliberale Partei durch den gestrigen Beschluß vollzogen hat. Die Schwerindustrie hat gesiegt, und die Partei ist mit fliegenden Fahnen in das Lager der Aldeutschen übergegangen. Die Folgen dieser Wendung können sehr bedeutend sein, sie werden aber dem Deutschen Reich und der nationalliberalen Partei in teiner Weise nüßlich sein.

Behördliche Werbung für die Vaterlandspartei.

wird. Kein Händler mit jüdisch klingendem Namen, der sich gegen die Kriegswucherbestimmungen vergangen hat, ist da vergessen, während natürlich gleichgerichtete Taten der germanischen" Kon­furrenz mit dem Mantel christlicher Nächstenliebe bedeckt werden. Gewinnen die Kreise, die jetzt für des Reiches Macht und Herr­lichfeit" mit Zunge und Feder kämpfen, die Oberhand, dann wird die jüdische Bevölkerung Deutschlands   über den Lohn staunen, der ihr für das Blut, das sie zur Verteidigung des Vaterlandes ver­gossen hat, zuteil werden wird! Aber eigentlich ist zum Staunen kein Grund, denn jede reaktionäre Heze trägt die Tendenz zun Antisemitismus in sich, vom hypernationalistischen Hurra gunt progromistischen Hepp Hepp ist nur ein kleiner Schritt!

Kein Hafer mehr für Luxuspferde. Die Mitteilungen des Kriegsernährungsamtes" bringen einen längeren Auffat, in dem es heißt:

Endlich sieht die Reichsfuttermittelstelle bis zum 20 Oktober einer Anzeige darüber entgegen, wieviele der im Kommunalverband gehaltenen Einhufer nicht in landwirtschaftlichen Betrieben oder in Gewerbe, Handel und Industrie in friegswirtschaftlich wichtiger Weise tätig sind. Das in§ 2 Abfaz 3 Gaz 2 der Verordnung vom In den letzten Tagen sind uns zahlreiche Beschwerden 10. September ausgesprochene Berbot, diesen Tieren Körnerfutter zu von den verschiedensten Seiten und aus den verschiedensten zuweisen, empfehlen wir besonderer Beachtung Aemtern zugegangen, in denen allen der gleiche typische Alle Halter von Tieren, die hiernach nicht mit Körnerfutter zu ber­Vorgang geschildert wird. Der Herr Vorgesetzte veranstaltet sorgen sind, werden besonders scharf dahin zu überwachen sein, unter seinen Untergebenen eine Umfrage, wer von ihnen die daß sie sich nicht Körnerfutter im Wege des Schleichhandels ver­Gründungsversammlung der Deutschen Vaterlandspartei  " schaffen. ( die heute abend in der Philharmonie stattfindet) besuchen will. Da eine zustimmende Antwort vorausgesetzt wird, werden den Untergebenen sodann die Eintrittskarten einge händigt, auf deren Rückseite sich bereits auch der Vordruck der Beitrittsmeldung befindet. In verschiedenen Briefen, die geradezu wie Notschreie flingen, werden wir gefragt, was sich gegen solche Zwangs einladungen tun lasse. Wir antworten darauf, daß niemand gezwungen werden darf, einer politiſchen Partei beizutreten und daß kein Mensch, der auf Ehre hält, sich dazu zivingen lassen darf.

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Eine Statistik wäre interessant, wie viel Hafer, der ein ausgezeichnetes tindernährmittel abgibt, in den ersten drei Kriegsjahren von Luruspferden aufgefressen worden ist.

Die große Zeit.

Einer Kriegerfrau, die im Gemeindewalbe von Wald­

firch bei Freiburg   i. B. Holz gesammelt hat, wurde ein Straf­befehl mit folgendem Text zugestellt:

ev. einen Tag Gefängnis."

Frau Klara Ganter hat am 18. Juni 1917 aus dem Ge Die Deutsche Vaterlandspartei  " ist von einem Staats­meindewalde Waldkirch   aus Abt. I 23 eine Traglast dürre Tannen. sekretär begründet worden, der im Unfrieden aus der Regie- äfte im Werte von 10 Pf. entwendet. Die Strafe lautet auf 1 M., frühere Reichskanzler als einen Piraten der öffentlichen selbst hat vier kleine Kinder über Wasser zu halten. Wehnliche rung ausgeschieden ist, und von einem Beamten, den der Der Mann der Bestraften steht seit drei Jahren im Felde; ste Meinung" bezeichnet hat. Daß eine von solchen Herren ge- Strafzettel sollen in größerer Anzahl ausgestellt worden sein. gründete Oppositionspartei das Recht auf freieste Be­tätigung hat, das zu bestreiten sind wir die allerlegten. Aber ein amtlicher Drud zugunsten einer Partei, fei fie Regierungs- oder Oppositionspartei, ist unzulässig, und wenn er zugunsten einer Oppositionspartei ausgeübt wird, so ist das ein Stück, das geradezu schwankhaft fomisch wirken müßte, wenn nicht die Zeit und die Sache selbst dazu viel

zu ernst wäre.

Das Tollste ist, daß man einen gelinden 3wang zu politischer Betätigung in der gefennzeichneten Richtung auch auf Personen auszuüben sucht, die gerade durch ihre dienst liche Stellung dem politischen Getriebe entrüdt sein sollen. Sierüber wird im Reichstag noch weiter zu sprechen sein. Eine Kundgebung für die 7. Kriegsanleihe. In der Philharmonie" wurde gestern eine Rundgebung für die neue Striegsanleihe veranstaltet, bei der Reichsschatz­fekretär Graf Roedern die Hauptansprache hielt. Er sagte

1. a

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Die Beit nach dem Kriege, sie erscheint jest manchem bedenklicher als der Krieg selbst. Auch diesem Kleinmut werden Sie zu begegnen haben. Man stößt in der Werbearbeit auf die Fragen, sind die Kriegsanleihezinjen gesichert und werden wir die nötigen Summen für sie aufbringen können? Die Anleihen sind gesichert, formell durch das Versprechen von Regierung und Reichstag, durch den unerschütterlichen Willen beider, gerade denen gerecht zu werden, die dem Vaterland in schwerer Zeit geholfen haben, materiell durch das, was hinter ihnen steht, die Arbeits­und Steuerkraft des ganzen deutschen   Volkes."

Dann sprach noch Admiral ebbinghaut 3, der ver­sicherte, der uneingeschränkte U- Boot- Krieg jei beffer geweien als die Erhaltung des Friedens mit Amerifa. Nicht alle, die Kriegsanleihe zeichnen, werden dem Admiral auf dieses Ge­biet folgen wollen.

Ein Schrei nach Zensur.

Unsere Bureaukratie versteht die Zeit der Holz- und Kohlennot wirklich großzügig für den Fiskus auszunuzen. wirklich großzügig für den Fistus auszunuzen.

Schuhfabrikanten und Schuhwucher.

Sonnabend in Frankfurt   a. M. seine diesjährige Generalversamm. Der Verband der Schuh- und Schäftefabrikanten hielt an lung ab, die sich in der Hauptsache mit den Angriffen beschäftigte, die in der letzten Woche in der Tagespresse erschienen sind.

Kommersienrat Simon Wallerstein, der Vorsitzende des leberwachungsausschusses, versuchte in längeren Ausführungen den Nachweis zu erbringen, daß die heutigen Preise durchaus an gemessen seien, fie ließen den Schuhfabriken einen Stußen vpr faum 6 Proz. Die hohen Dividenden einzelner Aktiengesellschaftar

erklärten sich dadurch, daß diese vom Kapital und nicht vom Umfas berechnet würden. Man dürfe auch nicht vergessen, daß Butter­stoffe, Nähgarn, Schnürsenkel, Klebstoffe usw. um das fünf bis Behnfache im Preise gestiegen seien und daß man oft für das Leder viel mehr bezahlen müsse, als gesetzlich vorgeschrieben sei. Wenn der Redner darauf hinwies, daß ein Baar Stiefel, das in Fric­denszeiten 12,50 Mt. gekostet haben, jett 27-28 Mt. tofte, und ein Paar, das 16,50 m. gefoftet babe, jest 30-35 t., fo bergas ar dabei anzugeben wo man solche Stiefel erhalten kann.( Unser Berichterstatter mußte fürzlich in einem Berliner   Geschäft 57,73 Mark für ein Paar einfache genagelte Stiefel bezahlen.)

Der zweite Teil der Tagung befaßte sich mit der Zwangs­syndizierung in der Lederindustrie und die Tätigkeit des Ueber­wachungsausschusses, der verschiedentlich angegriffen und zu aute­kratisch bezeichnet wurde.

Zusammenfassend möchten wir bemerken, daß sich auch hier Das alte Spiel wiederholt, das wir seit Striegsbeginn gewohnt find: ieder sucht seine hohen Preise mit den hohen Preisen des andern, auf den er angewiesen ist, zu rechtfertigen. Der leibtragende Teil ist immer die Bevölkerung. Was man in der Versammlung zwi. schendurch über die Aussichten der fünftigen Schuhversorgung hören konnte, ist wenig hoffnungsvoll, denn auch die Beschaffung Schuhen verarbeitet werden fönnten, stößt auf größte Schwierig­von Ersatzstoffen, die in Verbindung mit einer Solsfohle su

Der agrarische Wanderredner Dr. Schmidt- Gibichenfels, der schon im Juli gegen die Sozialdemokratie die Anwendung feiten. von Maschinengewehren empfahl, tobt in der neuesten abermals( ettenlang gegen ble inneren Feinde" und bie Die unteren Post- und Telegraphenbeamten Nummer seiner Politisch Anthropologischen Monatsschrift"

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baterlandsfeindliche Bewegung", die im Innern die Geschäfte batten vom 20.- 22. b. Mis. in Berlin   ihren 7. Berbandstag. Der des äußeren Feindes besorge. Zur Eindämmung dieser Be- Generalsekretär Remmers referierte über die Aufgaben des wegung empfiehlt er diesmal unter umständlichen Kragfüßen Verbandes nach dem Kriege. Er fritisierte die Unzulänglichkeit der por dem Reichstanzler eine entsprechende Anwendung der Teuerungszulagen. Auch in der Ernährungsfrage sei die 3 ensur. Die sollte das ganze Volt nach der alldeutschen Pfeife tanzen lehren. Und so stellt Herr Schmidt das Ei des Kolumbus auf den Tisch:

Nun

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ganz einfach: man brauchte nur den Teil der Presse und sonstigen öffentlichen Meinungsmache, der während des Striegs in unbegreiflicher, oder vom Standpunkte der innern Feinde nur zu begreiflicherweise in seinem Einflusse auf das Bolt zurüdgedrängt worden ist, mit all der unserer Regierung noch immer trop alles absichtlichen Abbaus- zur Verfügung stehenden Autorität in den Vordergrund zu stellen und die Gegenwirkung, die unter der früheren Reichsregierung nicht nur geduldet, sondern geradezu begünstigt wurde, jezt endlich auf das gesetzlich zulässige Maß zu beschränken. So etwas hat wäh­rend des Krieges feine Schwierigkeit und ist unter Herrn von Bethmann Hollweg   nur zu oft, leider aber in einem ganz falschen Sinne und an ganz falicher Stelle gefchehen. Es müßte endlich einmal im richtigen Sinne und an den richtigen Stellen geschehen.

Deutschlands   zukünftige Sicherheit kann nicht allein auf Wölferverträgen beruhen, sondern muß auf deutsche Macht und Stärke gegründet sein. Ohne Machterweiterung in Ost und West und Sicherung der weltpolitischen Stellungen über See und ohne ausreichende Kriegsentschädigungen würden wir vom Oberkommando in den Marken. teine Sicherheit gegen fünftige Bedrohungen unseres Daseins haben und politisch und wirtschaftlich um Jahrzehnte zurück­geworfen sein. Die militärische Lage gibt uns die Gewähr, daß Deutschland   als Sieger den notwendigen befferen Schus er halten und die politische und wirtschaftliche Zukunft Deutschlands  fichergestellt wird....

Die Hefte, worin dies steht, tragen das Zeichen: Zensiert

Der Zentralvorstand lehnt die Uebertragung des parlamen tarischen Systems ab, verlangt aber ein engeres und vertrauens­volleres Zusammenarbeiten zwischen Reichstag   und Regierung. Eine weitere Entschließung besagt:

Der Zentralvorstand der nationalliberalen Partei lehnt jede Aufrollung der sogenannten elsa B- lothringisen tage während des Krieges und bei den Friedensverhandlungen ab.

Der Antisemitengeneral.

Zu dem Aufruf des Generals a. D. fihr. v. Gebfattel gegen den Judenfrieden", den wir vorgestern einer Besprechung unterzogen, wird uns noch geschrieben:

Bögerung mit durchgreifenden Maßregeln zur gleichmäßigen Er nährung der Bevölkerung bitter empfunden worden. Die unteren Postbeamten stehen unter dem Eindruck, daß regierungsseitig nicht die genügende Energie entfaltet worden sei, für eine ausreichende Ernährung der Verkehrsbeamten während des Krieges einzutreten. Die höheren und unteren Beamten stehen unter einem ihren Auf­stieg hemmenden Trude. Die unteren Postbeamten leiden unter dem Mangel einer Aufstiegsmöglichkeit. Die Einstellung von Boft. lehrlingen sei wünschenswert. Die etatsmäßige Anstellung müsse früher und nach einem bestimmten Zeitpunkt erfolgen. Sie dürfe sein. Die Trennung der Beamten in Beamte und Unterbeamte jet nicht von den Schwankungen der jeweiligen Finanzlage abhängig unzeitgemäß und sollte je eber je besser beseitigt werden. Alle diefe Wünsche werden in einer Tentschrift dem Reichspostamt durch eine Abordnung überreicht werden.

Letzte Nachrichten.

Die Krise im Sowjet.

Petersburg, 23. September.  ( Meldung der Petersburger Tele­graphen- Agentur.) In der Vollversammlung des Arbeiter und Solbatenrates brachten die sozialdemokratisch- minimalistische und die revolutionär- sozialistische Partei eine Entschließung in Bor­schlag des Inhalts, daß die am 13. September gefaßte marima. Die symptomatische Bedeutung des von Herrn v. Gessattel er lisbische Entschließung lediglich rein zufällig angenommen hobenen Kampfrufs gegen die Juden lann gar nicht hoch genug worden sei und daß der Arbeiter und Soldatenrat von Petersburg  eingeschäßt werden. Es handelt sich nicht um den willfürlichen Vor- bolles Vertrauen zu seinem Bureau habe. Diese Gnt­stoß eines Einzelnen, sondern nur um die Voreiligkeit eines schließung wurde in namentlicher Abstimmung mit 519 gegen 418 Mannes, der sein Pulver n chi halten kann. Der zweite Borjißende Stimmen abgelehnt, während 57 Abgeordnete abwesend der Aldeutschen hat damit vorzeitig einen Plan enthüllt, der längst maren. Der Präsident des Arbeiter und Soi­forgfältig vorbereitet ist und im geeigneten Augenblick durchge- datenrats Tscheidse erklärte, daß

führt werden soll. Was geplant wird, ist eine Judenheze glieder des Bureaus ihr Amt nieb erlegten.