Nr. 264 34. Jahrgang
Groß- Berlin
Aus dem Hauptausschuß der Kriegsbeschädigten
Fürsorge.
Beilage des Vorwärts
Mittwoch, 26. September 1917
zeigten. Die angeblichen Beamten erklärten, mit der Beschlag von 9-3 Uhr, sowie in beschränktem Maße an der Abendkasse am nahme gehamsterter Lebensmittel beauftragt zu sein und forderten Vortragstage von 7 Uhr ab erhältlich. die Frau auf, mit ihnen in eine Seitenstraße zu kommen, da sie ihr Gepäck durchsuchen und sie zu diesem Zweck nach einem Tempelhof. Lebensmittel. In der laufenden Woche gelangen Polizeirevier führen müßten. Die Frau, der die Männer ver- zur Ausgabe: 5 Pfund Kartoffeln auf die Abschnitte 74 a bis e der dächtig erschienen, schlug jedoch Lärm, so daß sich bald eine große Kartoffelfarte und 2 Pfund auf Abschnitt 54 der Lebensmittelfarte. Menschenmenge ansammelte. Als die Frau nun verlangte, nach Militärurlauber sind berechtigt, auf jeden Abschnitt ihrer KartoffelIn der letzten Sigung des Ausschusses wurde berichtet, daß bis dem nahen Polizeipräsidium geführt zu werden, um dort erst ein- farte 1 Pfund Kartoffeln zu entnehmen. Ferner werden verteilt: zum 31. August 1917 von der Berliner Kriegsbeschädigten- Fürsorge mal festzustellen, ob sie es überhaupt wirklich mit Kriminalbeamten 1 Pfund Kunsthonig( Preis 55 Pf.) auf Abschnitt 48 der Lebens32 620 Fälle bearbeitet worden sind. Davon sind zum Abschluß zu tun habe, machten sich die beiden Männer plötzlich schleunigst aus mittelfarte für die Nummern 8610-13903, der bis 27. d. Mts. aus gebracht worden: 24 329 Fälle, so daß am 1. September 1917 noch dem Staube. Leider gelang es ihnen auch zu entkommen. den sechs bekanntgegebenen Geschätten entnommen werden muß; 8300 Fälle in Bearbeitung sich befanden. Bis zu diesem Zeitpunkt ein Ei auf Abschnitt 9 der Eierfarte für 80 Proz. der Bevölkerung: waren durch die Berufsberatung 11 696 Fälle gegangen. Zur 1½ Pfund Haferflocken auf Abschnitt 56 der Lebensmittelkarte; auf Arbeitsvermittlung wurden 4209 überwiesen, zur Beschulung und Abschnitt 52 der Lebensmittelfarte fann noch bis zum 27. September Ausbildung 2305, zur ärztlichen Behandlung, zur Kur, Krankenhaus, ein Paket Lebkuchen zum Preise von 50 Pf. aus den bekanntHeimstättenbehandlung 886 Fälle. gegebenen Geschäften bezogen werden.
Es wurde beschlossen, bei den städtischen Behörden erneut um die Bewilligung von 200 000 m. für die Zwecke der Kriegsbeschädigtenfürsorge nachzusuchen. Die dem Ausschuß zur Ver fügung stehenden Mittel sind in Höhe von 448 059 m. bis auf 14 406 m. verbraucht worden. Die Hauptausgaben sind für Berufsausbildung, Honorare, Lehrmittel, Werkstatteinrichtung 130 707 M., Nachbehandlung, Kurkosten 36 790 M., an Barunterstützung 83 909 M. und für Verwaltungslosten, Einrichtung des Arbeitsnachweises, Ausfunftsstelle usw. 158 726 M. Von seiten des Reiches sind dem Ausschuß 164 320 M. überwiesen worden. Von seiten des Kämmerers wurde die Frage aufgeworfen, ob, da doch die Arbeiten
des Kriegsausschusses noch lange Zeit nach Kriegsbeendigung weitergeführt werden müßten, es nicht angebracht sei, die dem Ausschuß zu überweisenden Beträge aus laufenden Mitteln bewilligen zu lassen. Hiergegen wurde eingewendet, daß es sich um Kriegss wohlfahrtseinrichtungen handelt, die in erster Linie vom Reich zu tragen, von der Stadt zunächst nur zu verauslagen wären.
Es wurde darüber Beschwerde geführt, daß die städtischen Verwaltungen in ihren Bureaus Kriegsblinde nicht zur Beschäftigung zulassen. Herr Professor Dr. Sileg berichtete, daß von den von ihm ausgebildeten Kriegsblinden bereits 26 in dauernder guter Stellung untergebracht wären und daß die Arbeitgeber voll des Lobes über die Verwendungsfähigkeit der Blinden seien. Das, was beim Privatunternehmer möglich sei, müßte auch in den städtischen Bureaus durchzuführen sein. Der Ausschuß beschloß, an den Magistrat das Ersuchen zu richten, dafür Sorge zu tragen, daß in einigen städtischen Bureaus Kriegsblinde eingestellt werden.
Klage wurde erneut darüber geführt, daß bei Anträgen auf 1lebernahme des Heilverfahrens lungenerfrankter Kriegsteilnehmer an die Landesversicherungsanstalt die Bearbeitung der Fälle überaus lange Zeit in Anspruch nehme. In dringenden Fällen müsse der Ausschuß das Recht haben, das Heilverfahren einzuleiten, während nachträg lich die Landesversicherungsanstalt die Kosten übernehmen müßte. Hiergegen wandte sich der Vertreter der Landesversicherungsanstalt. Die Anstalt könne nur diejenigen Fälle übernehmen, in denen die Vertrauensärzte der Anstalt einen voraussichtlichen Erfolg für angebracht halten. Aussichtslose Fälle zu übernehmen sei die Anstalt nicht in der Lage. So notwendig und dringend die Jfolierung der Lungenerkrankten sei, so seien doch die vorhandenen Einrichtungen als ausreichend nicht anzusehen, Besondere Krantenanstalten zu errichten wäre notwendig.
Eine Debatte entspann sich darüber, ob es notwendig sei, gesetzgeberische Maßnahmen zu erlassen, wonach Arbeitgeber, die mindestens 50 Arbeiter beschäftigen, verpflichtet sind, auf je 50 Befchäftigte je einen Kriegsbeschädigten in Arbeit zu nehmen. Ein Beschluß wurde nicht gefaßt.
Die vom Ausschuß bereits beschlossene Ausstellung für Ausund Weiterbildung der Kriegsbeschädigten soll möglichst am 6. Nobember im Schulhause Langestraße eröffnet werden. Diese Ausstellung soll hauptsächlich dazu dienen, den Kriegsverlegten und den Arbeitgebern die Verwendungsmöglichkeiten des Kriegsbeschädigten in den einzelnen Berufen zu zeigen.
Erhöhung der Gaspreise.
Der Stadtverordnetenausschuß zur Vorberatung der Magistratsvorlage über die Erhöhung der Gaspreise der städtischen Gaswerte in Berlin hat Montagabend unter dem Vorsiz des Stadtverordneten Kaufmanns Gronewaldt die Vorlage unverändert angenommen. Es soll schon am nächsten Donnerstag im Plenum der Stadtverordnetenversammlung über die Ausschußberatungen berichtet werden, damit die Preiserhöhung unverzüglich zum Beschluß erhoben werden kann. Es bleibt also dabei, daß der Gaspreis von 16 Pf. von dem Tage ab, an dem im Laufe des Monats die Gasmesser bestände aufgenommen werden, auf 20 f. für ein Kubifmeter erhöht wird. Von den Automatkunden und den kleinen Gasabnehmern mit einem Jahresverbrauch unter 365 Kubikmeter werden 2 Pf. dieses Preises nicht erhoben, so daß diesen nur 18 Pf. pro Kubikmeter in Rechnung gestellt werden.
Der Reichskanzler und die englische Gasgesellschaft.
Auf den Antrag, welchen in Sachen der englischen Gasgesellschaft die Städte Berlin , Berlin- Schöneberg, Berlin- Wilmersdorf und die Landgemeinden Berlin - Stegliz , Lichterfelde , Friedenau , Mariendorf , Zehlendorf , Lankwiz und Marienfelde an den Reichslanzler und die preußischen Minister gerichtet haben, um eine Abänderung des Ausschreibens vom 29. August d. J. zu erwirken, hat der Reichskanzler die antragstellenden Gemeinden wissen lassen, daß er eine Prüfung ihrer Vorschläge angeordnet habe. Die Gemeinden halten sich danach einer neuen Entscheidung gewärtig.
Nicht Mut
nicht Opferfinn,
your nur ein
bischen gesunder Menschenverstand!
Die Zeichnung der Kriegs: anleihe ist jetzt für jeden einzelnen ein Gebot der Gelbsterhaltung!- Denn: ein guter Erfolg ist die Brücke zum Frieden- ein schlechtes Ergebnis verlängert den Krieg!
-
Darum zeichne!
Wolf aus der Jägerstr. 42 in Neukölln verschwunden. Es wird verBerschleppt? Seit einigen Tagen ist die 12jährige Katharina mutet, daß das für sein Alter fräftig entwickelte Mädchen in schlechte Hände geraten ist und verborgen gehalten wird. blond, hat blaue Augen; fie trug einen blauen Rod. Die Vermißte ist
Charlottenburg . Berteuerung der Massenspeisung. In Uebereinſtimmung mit Berlin wird vom 1. Oftober ab der Preis für eine ganze Portion Essen von 40 Pf. auf 50 Pf. und für eine halbe Portion von 20 Pf. auf 25 Pf. erhöht. Diese Preise sollen bereits bei der Anmeldung am Freitag, den 28., für die Woche vom Montag, den 1. Oftober ab erhoben werden.
Lichtenberg . Eierverteilung. Auf Abschnitt 31 der Eierkarte wird ein Ei a 39 Pf. verabfolgt.
Cöpenick. Fabrikation städtischer Koksbriketts. Das Gaswerf nimmt die Herstellung von Kofsbrifetts auf, die aus Koksgrus und Bech bestehen. Die Gasanstalt hat noch Grus von benachbarten Gaswerfen zugekauft und hofft diesen Winter 40 000 Zentner Brennmaterial für die Bevölkerung zu liefern.
Be'ershagen- Fredersdorf . Eigenartiges Verhalten eines Gemeindevorstehers. Die überaus mangelhafte Lebensmittelbeschaffung durch die Gemeinde führte in der letzten Gemeindevertretersizung zu lebhaften Auseinandersetzungen. Der allgemeinen Mißstimmung der Einwohnerschaft Rechnung tragend, hatte die Lebensmittelfommission beantragt, den Aufbewahrungsort der Lebensmittel aus den völlig ungeeigneten Räumlichkeiten im Hause des Gemeindevorstehers nach besser geeigneten, zurzeit un benußten Räumen im neuen Schulhause zu verlegen. Zugleich sollte das bisher für die Aufbewahrung gezahlte Lagergeld in Fortfall kommen, dagegen den bei der Verteilung der Lebensmittel tätigen Personen für ihre Mühewaltung eine Entschädigung von 1,50 m. pro Tag zugebilligt werden. Genosse Urbat wies befonders darauf hin, daß durch unsachgemäße Aufbewahrung die Lebensmittel dem Verderben preisgegeben würden, was des öfteren zu lebhaften Klagen sowohl der Geschäftsleute wie auch der Einwohner geführt habe. Der Antrag der Lebensmittelfommission wurde auch mit großer Majorität zum Beschluß erhoben. Soweit wäre nun alles in Ordnung, wenn nur der Herr Gemeindevorsteher nicht wäre. Bereits am Tage nach der Sizung ging den Gemeindevertretern ein Schreiben zu, dessen Inhalt in dürren Worten besagt, daß der genannte Herr, gestützt auf§ 88 der Landgemeindeordnung, die Ausführung obiger Beschlüsse der Gemeindevertretung aussetzt, weil dieselben nach seiner Ansicht das Gemeinwohl bezw. Gemeindeinteresse verletzen". Das Gros der Einwohner wird aller dings nicht begreifen, inwiefern die Beschaffung geeigneter Aufbewahrungsräume und die Ersparung des Lagergeldes das Gemeinwohl bezw. das Gemeindeinteresse verlegt. Die vorgesetzte Behörde des Gemeindevorstehers täte vielleicht gut daran, dem eigenartigen Gebaren des Herrn etwas mehr Beachtung zu schenken.
Eigenartig muß es auch berühren, daß der Gemeindevorsteher trot mehrfach geäußerten Verlangens der Lebensmittelkommission, dieser jede Einsichtnahme in die Bücher verweigert resp. jede Kontrolle immöglich macht. Selbst für den ersten Schöffen, der doch über alle Vorgänge informiert sein müßte, bleibt die LebensmittelDie beschaffung und Verteilung ein undurchdringliches Geheimnis. Lebensmittel beschaffung gibt auch abgesehen von den erwähnten Die Eins Mißständen, zu lebhaftesten Slagen begründeten Anlaß. wohner müffen zufrieden sein, in wochenlangen Zwischenräumen hin und wieder einmal einen Suppenwürfel oder für 8 Pf. Graupen oder gar für 5 Pf. Grieß zu erwischen. Eier und verschiedene andere Nahrungsmittel, die in anderen Gemeinden regelmäßig zur Verteilung gelangen, find in unserem Ort noch niemals zur Ausgabe gelangt. Für alle noch so begründeten Beschwerden ist der Ge meindevorsteher absolut unzugänglich. Ja, die Beschwerdeführer laufen Gefahr, obendrein Großheiten einstecken zu müssen. Infolgedessen hat eine starke Unzufriedenheit plagegriffen, die sich nicht etwa nur auf die Arbeiterkreise beschränkt, sondern gleichmäßig. in allen Kreisen der Einwohnerschaft zu finden ist.
Gerichtszeitung.
Nach 16 Jahren. Mit Straftaten, die im Jahre 1901 begangen worden sind, hatte sich die 7. Straffammer des Landgerichts. I zu beschäftigen. Der Gürtler Georg Schlichting- Sprung ist im Oftober 1901 von der 7. Straffammer des Landgerichts I wegen Vornahme unzüchtiger Handlungen mit Kindern unter 14 Jahren, sowie wegen Widerstandes und Sachbeschädigung zu 2 Jahren 3 Monaten Zuchthaus verurteilt worden. Er hatte in dem tamen Dinge zur Sprache, die auf einen anormalen Geisteszustand damaligen Verhandlungstermin einen Tobsuchtsanfall, und es des Angeklagten hinzuweisen schienen. Ueber den Geisteszustand wurden der damalige Gerichtsarzt, jetzt in Königsberg wohnende Geh. Medizinalrat Prof. Dr. Puppe und der Prof. Dr. Roeppen gutachtlich gehört. Die vom Angeklagten eingelegte Revision wurde vom Reichsgericht verworfen. Während der Angeflagte im Gefängnis saß, machten sich aber doch Bedenken gegen die geistige Gesundheit des Angeklagten geltend und Prof. Dr, uppe äußerte sich gutachtlich dahin, daß Sprung voraussichtlich schon zur Zeit der Begehung der Tat für diese nicht verantwortlich Fleischkartenumtausch. Mit Beginn der neuen Fleischkarten- gemacht werden könne, während Prof. Dr. Koeppen zwar eine Der Magistrat macht bekannt, daß die Kartoffeln für die periode wird erneut der Umtausch der Fleischkarten stattfinden, und den§ 51 St.G.B. für anwendbar erklärte. Im weiteren Verlaufe abnormale Geistesrichtung des Angeklagten zugab, aber doch nicht nächste Woche mit 7 Pfund auf den Kopf bereits von heute ab in zwar werden auf eine Wollfleischkarte 250 Gramm mehlhaltige ergab sich die Notwendigkeit, den Angeklagten in Irrenanstalten den Kleinhandelsgeschäften entnommen werden dürfen. Nahrungsmittel, und für eine Kinderfleischkarte 125 Gramm der Zugleich wendet sich der Magistrat in einer Säulenbekannt genannten Nahrungsmittel gewährt. Es werden nur die vollen unterzubringen, wo er nun viele Jahre verlebt hat, bis er von den machung an die Einwohner Berlins und fordert sie dringend auf, Reichsfleischkarten umgetauscht. Der Umtausch der Fleischkarten trieb er die Wiederaufnahme des Verfahrens, und es wurde beAerzten als verhandlungsfähig erklärt worden ist. Nunmehr beihren Kartoffelbedarf für die laufende Woche sofort und für die findet nur vom 1. bis 6. Oktober buchstaben- und tageweise schlossen, nochmals Herrn Prof. Dr. Puppe und Herrn Prof. Dr. folgende Woche vom Mittwoch ab bis zum Ende der Woche abzu- geordnet von 8 bis 3 Uhr gegen Vorlage der Familienausweis- Koeppen zu hören. Letterer ist aber inzwischen verstorben. Prof. nehmen, da es unbedingt erforderlich ist, daß die jetzt auf den Ein- farte statt. Um eine glatte Abwicklung des Umtauschgeschäfts vor- Dr. Puppe hielt sein ausführlich begründetes Gutachten, wonach gangsbahnhöfen reichlich einlaufenden Kartoffeln schnell abgenommen nehmen zu können, wird besonders darauf hingewiesen, daß die für der Angeklagte zur Zeit der Tat geisteskrank gewesen sei, aufrecht. werden und zur Verteilung gelangen und so Raum für die immer die einzelnen Buchstaben bestimmten Tage für den Umtausch auch Im Verhandlungstermin konnten die zur Tatfrage vernommenen wieder neu einrollenden Mengen geschaffen wird, damit eine Ver- genau innegehalten werden müssen. Für einen Haushalt dürfen stopfung der Bahnhöfe und eine Stockung der Zufuhr, die für die nicht mehr als höchstens 5 Fleischkarten umgetauscht werden. Die Zeugen sich auf die Vorgänge im Jahre 1901 nicht mehr besinnen. Gesamtversorgung Berlins von unheilvollsten Folgen sein könnte, mehlhaltigen Nahrungsmittel können in den 36, in verschiedenen Der Gerichtshof kam aber unter Aufhebung dieses Urteils zur Der Staatsanwalt beantragte, das erste Urteil aufrechtzuerhalten. auf jeden Fall vermieden wird. Die vom 1. Oftober ab gültigen Stadtteilen gelegenen, durch einen Aushang äußerlich fenntlich ge- Freisprechung, indem er einerseits berücksichtigte, daß ein TatKartoffelfarten befinden sich bereits in den Händen der Hauswirte machten städtischen Verkaufsstellen gegen Abgabe der Bezugskarten bestand nicht mehr festgestellt werden kann, anderseits aber das und werden bis heute an jeden Einwohner zur Ausgabe ge- entnommen werden. Der Umtausch erfolgt jedesmal für die Dauer wohlbegründete Gutachten des Prof. Dr. Puppe für den Gerichtshof langt sein. der Fleischkartenperiode. Einsendung durch die Bost ist zu ver- ausschlaggebend sein mußte. meiden, da verlorengegangene Fleischfarten nicht ersetzt werden.
Keine Berkürzung der Straßenbahnlinien nach Tempelhof . Im Groß- Berliner Süden, insbesondere in Tempelhof und Mariendorf , ist die Nachricht verbreitet worden, daß die Linien 70 und 73 verfürzt und die Linie 96 in den Mittagsstunden nur über den Belles allianceplatz statt durch die Französische Straße in der Schleife geführt werden würden. Wie wir von zuständiger Seite erfahren, entbehrt diese Nachricht jeder Begründung.
,, Vollmilch" mit 200 Prozent Wasser! Um Milch, die kaum noch Neukölln. Eine neue Zweigstelle der städtischen Sparkasse wird Aehnlichkeit mit diesem Produkt besaß, handelte es sich bei einer am 1. Oftober in dem Hause Hasenheide Nr. 61/62 am Kaiser- Milchverfälschung, die die Händlerin Ida Lippstreich aus NeuFriedrichplatz eröffnet. kölln wegen Vergehens gegen das Nahrungsmittelgeseß vor die Teigwarenverteilung. Vom Donnerstag, den 27. September, 1. Straffammer des Landgerichts II führte. In der Milch, die in bis Mittwoch, den 3. Dktober, dürfen in denjenigen Geschäften, in dem Geschäft der Angeklagten als„ Vollmilch" verkauft worden war, welchen die Anmeldung zum Bezuge von Kolonialwaren erfolgt ist, waren 200 Prozent Wasser festgestellt worden. Gerade mit Rücksicht auf Abschnitt 60 der Lebensmittelkarte 125 Gramm Teigwaren ent- auf den ganz außergewöhnlich hohen Prozentsab, bei dem von Milch nommen werden. Der Verkaufspreis beträgt für 500 Gramm Teig- gar nicht mehr die Rede sein konnte, kam das Neuköllner Schöffenwaren aus 75prozentigem Mehl 50 Pf., gericht zur Annahme einer vorliegenden Fahrlässigkeit, weil es ganz -Städtischer Vortragsabend. Dienstag, den 2. Oftober, abends undenkbar sei, daß ein halbwegs vernünftiger Mensch es wagen Falsche Kriminalbeamte, die es auf die Erbeutung von Lebens- 8 Uhr, veranstaltet die Stadtgemeinde Neukölln in der Aula der würde, eine derartige Flüssigkeit als Vollmilch zu verkaufen. So mitteln abgesehen haben, sind hier in Berlin aufgetreten. So Realschule, Boddinſtr. 34-41, den ersten diesjährigen volkstümlichen hatte auch der auf dem Gebiete der Milchplantschereien sehr erwurde dieser Tage in der Gegend des Alexanderplates eine Frau, Vortragsabend. Direktor Dr. Straßmann wird über„ Land und fahrene Wachtmeister Leisewitz bekundet, daß hier nur ein Verdie mit mehreren Paketen eben auf dem Bahnhof Alexanderplatz Leute im Schwarzwald " sprechen. Der Vortrag ist mit zahlreichen sehen vorliegen könne. Er führte es darauf zurück, daß infolge der eingetroffen war, von zwei Männern angehalten, die sich als Strimi- Lichtbildern ausgestattet. Blatzkanten einschließlich Garderobe starken Stälte zur fraglichen Zeit die vollen Milchfässer häufig genalbeamte ausgaben und auch irgendeine Erkennungsmarte vor- la 20 Pf. sind vom 26. September ab im Rathaus, Zimmer 210, froren waren und die Milchhändler zum Auftauen, da die KundSeptember ab