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verstärkte Verantwortlichfeit gegenüber dem Reichstag nichtI erniedrigt, sondern erhöht wird. Einen Schritt auf diesem Wege, der durch die Logif unserer verfassungs­rechtlichen Entwicklung selbst vorgezeichnet ist, bedeutet die Aufhebung des Art. 9 der Reichsverfassung.

Um so stärkeres Erstaunen muß es erregen, daß der Ver­treter der Unabhängigen im Verfassungsausschuß für die Aufrechterhaltung des reaftionären Art. 9 wie ein Löwe gefämpft und in Gemeinschaft mit den Konservativen auch für sie gestimmt hat. Im Hauptausschuß hat sich der Abg. Rede­bour für das parlamentarische System ausgesprochen, im Ver­fassungsausschuß hat der Abg. Stadthagen   für die Bei­behaltung gerade jenes Verfassungsartikels gestimmt, welcher der Einführung des parlamentarischen Systems einen Riegel vorschiebt. Wie reimt sich das zusammen? Nach dem vor­liegenden Bericht soll der Abg. Stadthagen   erklärt haben, daß seine Stellungnahme auch die seiner Fraktion set. Ist das richtig, so sollte die Fraktion der Unabhängigen noch einmal ernstlich darüber nachdenken, ob es bei dieser Stellungnahme verbleiben kann. Es geht doch nicht an, immer aus Prinzip das Gegenteil von dem zu tun, was die Sozialdemokraten für richtig halten, und infolgedessen immer dasselbe zu tun wie die Konservativen. Der Abg. Stadthagen   hat ganz recht, daß in Ausnahmefällen auch die äußerste Linke mit der äußersten Rechten gemeinsam gegen die Mitte stimmen fann, aber das darf doch nur aus wohlerwogenen sachlichen Gründen ge­schehen und nicht zu dem Zweck, einer Nachbarfraktion einen Bossen zu spielen. Auch darf, was in besonderen Fällen miß licher Zwang ist, nicht allgemeine beliebte Regel werden, und eine Partei der Linfen   darf sich nicht mit dem Odium be­laden, überall, wo es um den Frieden und um die frei­heitliche Entwicklung des Reiches ging, mit den Konser patiben an einent Strang gezogen zu haben.

Asquith   über den Frieden.

Der Führer des englischen Liberalismus und frühere Ministerpräsident Asquith   hat in Leeds   eine Rede gehalten, die eine Antwort auf die deutsche Note an den Papst darstellt und den offensichtlichen Zweck verfolgt, die deutsche Re­gierung zu einem noch flareren Aussprechen ihrer Friedens­bedingungen zu bestimmen. Zu diesem Zweck wurde die ganze Musterkarte der Ententeforderungen noch einmal vor­gelegt. Herr Asquith   weiß jedenfalls, daß eine glatte An­nahme aller dieser Forderungen nicht früher zu erwarten ist, als bis Deutschland   rettungslos am Boden liegt. Er wird nicht ernstlich erwarten, daß Deutschland  , ohne durch Waffen­gewalt dazu gezwungen zu sein, Land abtreten und Kriegs­entschädigungen bezahlen wird. Er wird nicht darauf rechnen, daß Deutschland   ohne Not einer Umgestaltung der politischen Geographie zustimmen wird, die es lebensunfähig macht und die österreichisch ungarische Monarchie zerstückelt und auflöst. Er würde sich daher gewiß nicht wundern, wenn die deutsche Regierung jene feiner Forderungen näher bezeichnen würde, die nicht am Konferenztisch erhandelt werden, sondern nur auf dem Schlachtfelde erftritten werden können. Den Völkern der Entente bliebe dann die Entscheidung überlassen, ob sie für diese Forderungen wie die Rückgabe Elsaß­Lothringens an Frankreich   oder ihnen noch entferntere Ziele

weiter bluten wollen.

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Antwort des neuen Reichskanzlers

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Saben wir nun Grund anzunehmen, daß Deutschland   daraus| Serbiens   und Rumäniens   und vielleicht auch die Des­gelernt hat? Wir haben in den letzten Tagen die annegion Elsaß Lothringens  . Die Westminster Gazette" schreibt: In seiner denkwürdigen Rede hat Asquith   sehr richtig die belgische Frage zu einem Probierstein für den guten Willen der daß der Weg in dieser Sache gehörig festgelegt worden ist, können deutschen   Regierung gemacht, und so lange wir nicht bestimmt wissen, wir unsere Ansicht in bezug auf den Frieden nicht näher entwideln.

Der Krieg auf den Meeren.

auf die Note des Bapstes gelesen; sie strott von unklaren und mit besonderer Sympathie" des" Bapstes Ueberzeugung" begrüße, öligen Allgemeinheiten. Die deutsche Regierung sagt uns, daß sie das fünftig die materielle Macht der Waffen durch die moralische Macht des Rechtes aufgehoben werden müsse. Sie erklärt, sich über den Ersaß des Krieges durch Schiedsgerichte zu freuen, und will jeden darauf bezüglichen Vorschlag unterstüben, welcher( bemerken Sie wohl diesen kennzeichnenden Vorbehalt) mit den Lebensinter­effen des Deutschen Reiches   und Wolfes vereinbar ist. Berlin  , 26. September. Durch unsere U- Boote wurden auf einer anderen maßgebenden Erklärung der deutschen   Regierung Aber ich frage, ist in des Kanzlers Depesche oder in irgend- dem nördlichen Kriegsschauplah wiederum aus der letzten Zeit irgendein Hinweis enthalten, daß sie bereit ist, nicht nur nicht das Verbrechen von 1871 zu wiederholen, sondern versenkt. Unter den versenkten Schiffen befanden sich der bewaffnete 26 000 Br.- Reg.- Tonnen auch praktische Schritte zu unternehmen, die allein den Weg zu englische Dampfer Rollesby( 3955 To.) sowie zwei unbekannte be­einem wirklichen dauernden Frieden eröffnen können. Ist Deutsch­ land   bereit, zurüdzugeben, was es damals Frankreich   genommen waffnete englische Dampfer, einer davon etwa 10 000 Zo. groß, vom hat? Ist es bereit, Belgien   seine volle politische und wirtschaftliche Aussehen des Winifredian. Unabhängigkeit zurückzugeben, ohne Bedingungen und Vorbehalte, Der Chef des Admiralstabes der Marinc. rielle Entschädigung für die Verwüstung eines Landes und die und mit einer so vollständigen Entschädigung, wie eine nur mate­Leiben seines Volkes entschädigen kann? Kleine Kriegsnachrichten. Eine endgültige Antwort, die in einer Reihe von Erwiderungen auf Fragen, wie diese, gegeben werden könnte, würde gegenwärtig eine ganze Spalte von frommen Plattheiten aufwiegen. Asquith   faßte dann

die Bedingungen des Friedens,

wie er ihn im Auge habe. dahin zusammen, daß England nicht die Vernichtung Deutschlands   oder die dauernde Er­niedrigung des deutschen   Volkes beabsichtige. Die grausame, bru­tale art, wie der Krieg von Deutschland   geführt worden sei, habe beeinflußt und werde das noch lange bun. Es sei im großen ganzen allerdings die Achtung der Welt vor dem deutschen   Charakter tief richtig, daß jedes Land die Regierung habe, die es verdiene. Wie die Geschichte zeige, und wie das Beispiel Rußlands   beweise, sei die Beseitigung einer schlechten Regierung ein fostspieliges und langwieriges Geschäft.

Der preußische Militarismus,

das ist der Gegenstand unseres Kampfes gewesen und ist es noch. Aber für die deutsche Demokratie haben wir keinen anderen Wunsch, als daß sie diesen bösen Geist banne. Das Ziel unseres Friedens ist

Die Opfer des Luftangriffs auf England. Nach einer Reuter­meldung wurden bei dem Zuftangriff Dienstag nacht sieben Per­fonen getötet und 25 verletzt. Weiter wird gemeldet: Geschüßfeuer awang die erste Gruppe der angreifenden Flugzeuge, die sich Dienstag abend London   näherten, zur Rückkehr. Nur zwei Flugzeuge drangen eine Anzahl Bomben ab, die einige Wohnhäuser beschädigten. Eine durch die Abwehrlinie. Diese warfen am Südostrand von London  albeite Gruppe angreifender Flugzeuge wurde, ohne London   zu

erreichen, vertrieben.

der Vorzugstarife für die Kolonien, ist zum Untersekretär für die des Unterhauses Sewin 3, ein Verteidiger der Tarifreform und

Ein Schutzöllner englischer Unterstaatssekretär. Das Mitglied

Kolonien ernannt worden.

Ausstände in Australien  . Die Angestellten der Eisenbahn­werkstätten in Sydney   traten am 2. August in den Ausstand, um gegen die Einführung eines Kartensystems mit Berich= erheben. Die Eisenbahner- und Straßenbahnerverbände traten ten über die Arbeiter und ihre Arbeit Einsprach zu darauf in den Sympathiestreit und legten dadurch den Verkehr von Neusüdwales fast gänzlich lahm. Die Regierung bekämpfte den Streit mit Hilfe von Arbeitswilligen, worauf zahlreiche Gewerk­schaften in ganz Australien   gleichfalls am Ausstand teilnahmen. noch des sogenannten Gleichgewichts der Mächte, sondern die Er- Der Ausstand mißglückte schließlich. Die Regierung versprach, daß feßung beider durch ein die Feststellungen durch das Kartensystem in drei Monaten auf­hören sollen.

nicht die Wiederherstellung des Statusquo,

internationales System:,

in dem für die großen und für die kleinen Staaten Blak ist und unter dem beide gleichmäßig ihrer Sicherheit und ihrer unabhän­gigen Entwicklung sicher sind. Als selbstverständlich sehe ich die Räumung der befesten Gebiete Frankreichs   und Rußlands  durch den Feind voraus. Ich habe bereits auf Elsaß- Lothringen  und Belgien   hingewiesen, aber wohin man sich wendet, in Mittel­und Osteuropa, sieht man Gebietsabgrenzungen, die in ihrem Ur­der direkt betroffenen Bevölkerung verleben und die Herde der sprung durchaus künstlich waren und die Wünsche und Interessen Unruhe und der Kriegsgefahr gewesen sind und bleiben werden, solange sie bestehen. So die gerechten und längst fälligen An­sprüche Italiens   und Rumäniens  . Ferner das heldenhafte Serbien  , das nicht nur in sein altes Gebiet wieder eingesetzt werden muß, sondern dem der Raum gegeben werden muß, den es für die Ausdehnung seines nationalen Lebens beanspruchen Präsidenten Wilson unterschreiben. Nicht zu vergessen sind die darf. Da ist Polen  , für das wir alle die edelmütigen Worte des Fälle von Griechenland   und den Südflaten. Gine voll ständige und womöglich dauernde Begleichung dieser gefährlichen Rechnungen muß stattfinden.

verfahren werden muß. Auf keine andere Weise ist der verderbliche nach den wirklichen Wünschen und Bestrebungen der Bewohner Anreiz für ehrgeizige Zwecke und Machenschaften und der gesetz mäßigste Beweggrund völkischer Unzufriedenheit aus dem Wege zu räumen.

Ich komme nun zu den

Unruhen in China  . Die Garnison des strategisch wichtigen Basses von Linling(?) im südlichen Hunan   hat sich von der Zen­tralregierung unabhängig erklärt. Die Revolte ist von den Führern des Südens ins Werk gejezt. Der Anschlag gibt ihnen die Macht über die Provvinz Hunan  , zu deren Gouverneur kürzlich ein General aus dem Norden ernannt worden ist. Die Truppen aus Swangsi marschieren nach Hunan  , um den Rebellen beizustehen.

Hauptausschuß des Reichstags.  

woch

Die Veränderungen in den Reichsämtern. mit der Beratung der Nachträge zu dem Reichshaushaltsplan. Der Hauptausschuß begann seine Verhandlungen am Mitt­Als erster Redner ging Graf v. Posadowsky  

auf seine Erfahrungen in den Reichsämtern ein. Er erklärte bie vorgeschlagene Teilung des Reichsamts des Innern für verfehit Das Reichsamt des Innern könne zwedmäßiger dadurch entlastet

In diesen Fragen muß flare Bahn geschaffen werden, in den andern, die nicht zu den indiskutablen gehören, aber auch. Gerade die zögernde Haltung der deutschen   Regierung Das Ziel darf nicht länger dasjenige sein, von dem der Wiener werden, daß einzelne Teile dieser Aufgaben andern Aemtern ermutigt die Gegner zu der Auffassung, daß sie durch fort- ongreß und später die sogenannte Heilige Allianz   ausging. Der überwiesen werden. Insbesondere wäre zu erwägen, ob nicht das gesezten materiellen und moralischen Drud immer weitere leitende Grundfas ist der, daß nach Rassenverwandtschaft, geschichte ich seijenbahnamt ausgebaut werden sollte zu einem Reichsamt für öffentliche Bauten. Diesem Amt könnten alle tech­Zugeständnisse erzielen könnten. Demgegenüber erwächst der licher Ueberlieferung und vor allen Dingen deutschen   Regierung die Pflicht, Grad und Grenzen nischen Aufgaben überwiesen werden. ihrer Bereitwilligkeit so flar wie möglich zum Aus­druck zu bringen. Geschieht das in einer Weise, die den Auffassungen des Volkes entspricht, im Einklang mit dem Reichstagsbeschluß vom 19. Juli, so entlastet sich die Regie­rung jeder Verantwortung für die Fortdauer des Krieges. Darum soll sie keine Händler- und Heimlichkeitspolitik treiben, sondern eine Politit der Offenheit und der festen Preise. Sie soll zeigen, daß es ihr mit dem Verzicht auf Eroberungen ebenso ernst ist wie mit ihrer Erklärung zugunsten eines ge­ficherten Friedens ohne Wettrüsten, die Asquith  , in Ver­fennung der starken Volkskräfte, die hinter ihr stehen, zu niedrig einschätzt. Asquith   sagte:

Diese Bersammlung ist ein Schritt in einer Bewegung, die burch einen aus allen großen Parteien im Staate gebildeten Ausschuß betrieben wird, um dem Volke jetzt nach Beginn des vierten Kriegsjahres

Richtlinien für einen dauernden Frieden.

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Kenntnis mit einem Machtwort eingreifen und dadurch schwer Nachteile hervorrufen. Bisher war der Staatssekretär des Innern zugleich Stellvertreter des Reichskanzlers, aber doch nur in den Fragen der inneren Politik. Die auswärtige Politik war hiervon ausgenommen und das mit gutem Grund; denn diesen Angelegen­heiten steht der Staatssekretär des Innern fern. Wie soll das jetzt

Die Frage, ob ein besonderer allgemeiner Vertreter für den Reichskanzler bestellt werde, sei von großer politi­scher Bedeutung. Der jebige Zustand sei unerträglich. Es sei eus Ding der Unmöglichkeit, die fachliche von der formellen Verantwort­lichkeit zu trennen. Derjenige, der die ganze Arbeit angeregt und in allen ihren Einzelheiten geleitet habe das ist der Staats= Ein Friede, der das Wiederaufleben eines verschleierten Kriegs- tung tragen. Jeßt aber werde oft genug der Staatssekretär ver­sekretär, der müsse auch die formelle Verantwor= zustandes möglich macht, lohnt sich nicht. Wir müssen ein für alle antwortlich gemacht auch dann, wenn er nach Anweisung des mal den Irrtum aus unseren Grundsäßen verbannen, das Reichskanaler& auftreten müsse. Der jest zu ernennende be­Krieg vorbereiten müßte. Die Nachwelt mag das Golder Reichsleitung sorgen. Der Herr sei nicht an den Vorarbeiten man, wenn man den Frieden wünscht, sich auf den jondere Stellvertreter des Reichskanzlers soll für die Einheitlichkeit dene Zeitalter erleben, aber ich fürchte, daß wir und selbst die der zur Verhandlung stehenden Fragen beteiligt, er kenne daher jüngsten unter uns, von dieser Erscheinung der Gludseligkeit nur auch nicht die Schwierigkeiten, die hier im Wege stehen, und froh­noch aus der Ferne und in unserer Einbildung einen Blick er- dem werde er tatsächlich der Vorgesezte der einzelnen haschen werden. Ich behaupte, daß wir nicht nur Krieg für den Staatssekretäre sein und auf Grund seiner ungenügenden Frieden führen, sondern auch Krieg gegen den Krieg als solchen. Zum erstenmal in der Geschichte der Welt können wir vielleicht das Ideal zur Verwirklichung bringen, das, jeit unsere Bettern jen feits des Atlantischen Ozeans   uns die Hände gereicht haben, nicht mehr eine europäische, sondern eine weltumfassende Politik dar­ein klares und volles Verständnis für die Kriegsziele der Alliierten stellt: Die Vereinigung der Völker in einem Bund, dessen Grund­beizubringen. Es würde eine Verleumdung der Nation sein, an- lage die Gerechtigkeit und dessen Eckstein die Freiheit ist. Be- werden? Soll der neu zu ernennende allgemeine Vertreter des zudeuten, daß ihr Mut einer Erhöhung oder Unterstüßung durch als natürliche Lösung internationaler Streitigkeiten und Ver- Sehr bedauerlich sei es, daß diese wichtigen Fragen geregelt des Schiedsgerichtswesens eine neue Rechtfertigung der Gerechtigkeit der Sache bedürfe, für weisung von Angriffstriegen und Kriegen aus Ehrgeiz in die Reihe worden seien, ohne den Reichstag   vorher zu hören. Die welche sie sich seit mehr als drei Jahren bereit gezeigt hat, Monat von Torheiten, die sich überlebt haben, werden die Meilensteine auf eigentliche Regierung liege nicht in der Reichsleitung, sondern in für Monat den Zoll ihres besten Blutes und ihrer teuersten per- diesem Wege sein. Man wird zu Anfang und vielleicht auch für den im Bundesrat vertretenen Einzelregierungen. Dieser Zustand sönlichen Hoffnungen zu zahlen. Ich gehe von der Behauptung lange Zeit noch nicht in der Lage sein, auf aus, die widersinnig flingen mag: Wir kämpfen für den dürfe nicht geändert werden. Aber nach seiner Ueberzeugung fönne Frieden, für den Frieden der Welt, der jedes Opfer wert ist, militärischen oder wirtschaftlichen Zwang gegen die Unredlichen die Aenderung, die er im Auge habe, durchgeführt werden, ohne ausgenommen das Opfer alles dessen, was den Frieden wertvoll und Widerspenstigen daß an den jezigen Regierungsverhältnissen sich etwas ändere. macht und seine Dauer sichert, indem es ihn auf den festen Fels- zu verzichten. Aber wir dürfen hoffen, daß das tatsächliche Geset Staatssekretär des Reichsschazamts Graf v. Roedern grund des von allen Völkern anerkannten und verbürgten Rechtes mit seinen Zwangsmitteln nach und nach in den Hintergrund gewandte sich gegen die Anregung des Vorredners, daß ein selbstän­stellt. Der Friede in diesem Sinne ist nicht dort zu finden, schoben und die souveräne Macht als im gesunden Verstand der diges Staatssekretariat für öffentliche Arbeiten geschaffen werden wo man ihn früher so oft gesucht hat, in der Einstellung der tät Menschheit ruhend, anerkannt werden wird. Diese Veränderungen solle; wenn nicht die umfangreichen Bauten des Heeres und der lichen Feindseligkeiten mit darauffolgendem Feilschen um Ge- werden nicht in einem Tage eintreten, aber mit ihnen wird eine Marine auf dieses Amt übertragen würden, bleibe der Aufgaben­bietsteile, das schließlich in Papieren, Verhandlungsberichten tiefgehende Verschiebung nicht nur in den äußeren Be- freis des neuen Amtes zu gering. Daß aber das Bauwesen ge­und Verträgen niedergelegt und dort der Gnade einer ganzen ziehungen der Staaten, sondern auch in ihrem inneren trennt werden könne von der Heeres- und Marineverwaltung, fei Sammlung von Zufällen anheimgegeben wird; das ist, wie jemand Aufbau und in dem Wesen und Wirken der Ge= zutreffend gesagt hat, die Bibel der Toren. Noch weniger fönnen sellschaftsförper kommen, aus denen sie sich zusammen werde nicht die Befugnis haben, Entscheidungen zu treffen. Er nicht anzunehmen. Der allgemeine Stellvertreter Sie einen der Welt würdigen Frieden von einem dem Besiegten jeben. durch den Sieger auferlegten Vertrage erwarten, der die Grund­jäße des Rechtes unbeachtet ließe und den geschichtlichen Ueber- zung keine Spuren auf industriellem und wirtschaft: wichtiger Beschlüsse anheimgestellt, bei denen der Reichskanzler nicht Man kann unmöglich glauben, daß diese allgemeine Umwäl- werde keine Zwischeninstanz zwischen dem Reichskanzler und den andern Reichsämtern sein, vielmehr würde ihm die Vorbereitung fieferungen, Ansprüchen und Freiheiten der betroffenen Völker lichem Gebiet hinterlassen sollte. Denn worin unterscheidet immer anwesend sein könne. Auch müßten jetzt im Krieg die Ent­Sohn spräche. Solche sogenannten Verträge tragen die Bürgschaft sich dieser Krieg, soweit wir und unsere Alliierten in Betracht scheidungen schneller getroffen werden als im Frieden. Gegen die ihres eigenen Todes in sich und bereiten ganz einfach einen staatssekretäre liege das Bedenken vor, daß es im jezigen berlangte Verantwortlichkeit der Augenblick unpraktisch sei, an die Lösung dieser wichtigen Frage heranzugehen. Widersprechen müsse er endlich der Aeußerung des den erregten Julidebatten habe vielmehr eine Besprechung mit Ver­des Reichsamts des Innern dem Reichstag vorgegriffen habe. Nach Vorredners, daß die Reichsleitung mit der vorgeschlagenen Teilung tretern aller Fraktionen stattgefunden. Dabei sei kein Widerspruch gegen die Teilung des Reichsamts des Innern und die Loslösung

fruchtbaren Nährboden künftiger Kriege.

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Wir haben ein treffendes Beispiel für die Torheit und Nichtigkeit derartiger Abschlüsse an dem Vertrage von 1871, in welchem das siegreiche Deutschland   darauf bestand, sich die beiden Bro­vinzen Elsaß   und Lothringen   gegen den Willen ihrer Ein­wohner anzueignen. Wir tun gut, heute deffen zu gedenken, daß die beiden größten Männer Deutschlands  , Bismarck   und Moltke  , die Folgen davon, jeder von seinem besonderen Standpunkt, vor­

ausgesehen zu haben scheinen. Bismard war geneigt, Frankreich  

tommen, von den meisten Kriegen der Weltgeschichte? Es ist kein vont Borredner dynastischer und auch kein kapitalistischer Krieg gewesen. Es war ein Krieg, dem die freien Völker der Welt ihre Unterstügung ge= liehen haben, für den sie ihr eigenes und ihrer Kinder Leben gaben. Wenn der Sturm vorbei ist und der Himmel wieder flar, und wahreren Lichte sehen müssen? Inzwischen werden wir dann nicht die Dinge in einem neuen müssen wir unser Pulver troden halten.

Asquiths Rede im Licht der englischen Presse. Ses allgemeinen Stellvertreters von einem Rejſort zu erkennen ge­im Besize von Meß zu lassen, denn er bemerkte bedeutsam zu Amsterdam  , 27. September. Die englische Presse sieht in der wesen. Außerdem seien die beiden neuen Herren in etatsmäßige Busch, er wünsche nicht, zuviel Franzosen   im Hause zu haben, und Rede Asquiths eine Erklärung der britischen Nation. Daily Stellen berufen worden. Moltte jagte weniger als vier Jahre nach dem Friedensschluß im news" stellen den Alliierten anheim, ihre Mindestbedingun Reichsamts des Innern in dem Augenblick unvermeidlich geworden Unterstaatssekretär Wallraf versicherte, daß die Teilung des Reichstage, Deutschland   müsse 50 Jahre start gerüstet bleiben, um die Provinzen zu verteidigen, die es in nur sechs Monaten erobert gen bekanntzugeben, unter denen sie bereit sind, in Verhandlungen fei, als auch die großen politischen Fragen so zugenommen haben, hätte. Jit jemals eine Prophezeiung durch den weiteren Verlauf mit Deutschland   einzutreten. Als solche nennen sie die Räumung daß der leitende Herr unmöglich einen Ueberblick darüber habe und beffer bestätigt worden? und formelle Bestätigung der Unabhängigkeit Belgiens  , die Lösung der Angelegenheit nach seinen eigenen Anregungen