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bie chutbestimmungen und Bemannungsvorschriften zu nguniten der Seeleute abgeändert werden.( Sehr richtig bei den Sozialdemokraten.) Entsprechende Anträge haben wir bei diesem Entwurf nicht gestellt, weil diese so überaus wichtige Frage dabei nicht genügend gewürdigt werden fönnic, wir behalten uns ater vor, alle dahingehenden Wünsche zu geeigneter Zeit den gejet. gebenden Körperschaften zu unterbreiten, und wir hoffen, daß den Wünschen der Seeleute dann besser entsprochen werden wird als es vor dem Striege geschehen ist.( Bravo  ! bei den Sozialdemokraten.)

Abg. Naden( 8.): Dem Abg. Grafen Westarp gegenüber be merke, ev, daß es bisher nicht üblich war, gegen eine Partei im Ausschus Vorwürfe zu erheben, die gar nicht näher erläutert wer­den konnten. Damit war die Aussprache erledigt. Die Anträge wur­Sen angenommen. Nächste Sigung Freitag: Nachtragediat, Besoldungsfragen, Dienstpflicht der Ausländer.

Abg. Carliens( Bp.): Der Entwurf wird sicher bis Der liebe Gott für die Vaterlandspartei.

2 Milliarden verlangen. Aber wer& jagt, muß auch B jagen, und Die Niederschönhausener Evangelisch- Kirchlichen Nach wenn man den schnellen Wiederaufbau der Handelsfloite erreichen richten", die von dem ersten Geistlichen des Orts redigiert will, jo muß man auch die notwendigen Mittel bewilligen.

Und was tust Du

Albg. Stubinann( natl.): Mit Darlehen fann das Ziel des werden, enthalten in ihrer Nummer vom 2. Oktober diesen schnellen Wiederaufbaues unserer Sandelsflotte bei den heutigen herzbrechenden Aufruf: Baupreisen nicht erreicht werden. Eine Verstaatlichung der Handelsfchiffahrt halten wir nicht für angebracht, da gerade die Handelsschiffahrt auf internationale Beweglichkeit, auf An­passungsfähigteit in jeber halben Stunde angewiesen ist. Die pris vate Initiative, die bisher jo Großes auf diesem Gebiet geleistet hat, wird auch die ihr jest gestellte Aufgabe erfüllen.

Das Haus vertagt sich.

Präsident Kaempf schlägt vor, die nächste Sißung abzuhalten Donnerstag, 2 Uhr, mit der Tagesordnung: Interpellationen ber Sozialdemokraten über die Beschränkung des Vereins. und Ver­sammlungsrechts burd; die Generalfommandos und über die amt­liche Unterstügung der Agitation der Vaterlandspartei. Gesez über die Vereinfachung der Rechtspflege; Fortsetzung der heutigen De­batte über das Reedereigeset.

im für Deutschlands   große Stunde? 14

1. Tein Gold gehört dem Vaterland!

2. zeichne die 7. Kriegsanleibe!

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3. bist Du schon Mitglied der Deutschen Vaterlandspartei  "? f Mein Nein Nein? Wie willst Du bestehen? Vor Deinem Baterlande- Deinem Gewissen Deinem Gott? Also, wer noch nicht Mitglied der Vaterlandspartei ist, der kann in Niederschönhausen   vor seinem Gott nicht bestehen. An der Himmelstür findet nämlich eine Kontrolle der Mit­

Abg. Dittmann( Unabh. Soz.) bittet, die Frage der Schutgliedsbücher statt. baft in einer der nächsten Sizungen auf die Tagesordnung zu jezen.

Präsident Dr. Kaempf: Mit dieser Frage wird sich der Sc­niorentonbent morgen beschäftigen.

Der Vorschlag des Präsidenten wird angenommen. Schluß: 6 Uhr.

Ein interessantes Zugeständnis. Einer hiesigen alldeurichen Korrespondenz ist die sozialbemo fratische Intervellation über behördliche Agitation zugunsten der Baterlandspartet derartig in die Glieder gefahren, daß fie in einem langen Artikel ihrer But Luft machen muß. Mitten in dem all­

Zwangssyndikate und Rohstoff- emeinen Entrüftungsgetobe findet sich jedoch folgender Gay:

frage.

Diele ragen standen am Mittwoch im Haushaltsaus. fchuß zur Beratung.ed

Abg. Stresemann( natl.) besprach eingehend die vangssyndi fate, die zu einer neuen Art der Monopolisierung führen müssen. Die Zwangssyndizierung folle anfcheinend neuen Steuerplänen ben Weg ebnen. Auf der Freiheit beruhe unser wirtschaftlicher Auf­schwung.

Staatsjefretär Dr. Helfferich versicherte, daß die Syndikate lediglich als Kriegsmaßnahmen gedacht wären. Man habe eine richtige Zwangssyndizierung bisher nur auf wenigen Gebieten durchgeführt, bisher bei der Schuh- und bei der Seifenindustrie; bei der Brauerei- Industrie seien die Vorbereitungen im Gange. Sache staatlicher Vorsorge müßte es nach dem Kriege werden, den in den Hintergrund gedrängten Betrieben die Möglichkeit au schaffen, ihre Arbeit wieder aufzunehmen.

Abg. Nießer( nat!.) polemisiert gegen den Staatssekretär, der gang übersehen habe, daß diese Zwangssyndikate die Rechte der einzelnen Mitglieder böllig beseitigt haben.

Abg. Hoch( Soz.) bezweifelt, daß die Antwort des Staatsjetre­tärs befriedigen fönnte. Dieser Krieg bringe eine böllige Wandlung in der wirtschaftlichen EntwicIuf g. Das Bolt, das in der Entwidlung zurüdbleibe, müffe auf dem Weltmarki in den Hintergrund geraten. Bei der Zusammenlegung Der Betriebe ist die Regierung nicht immer mit der nötigen Schärfe den Sonderwünschen der Interessenten entgegengetreten.

Abg. Liefching( p.): Der Krieg habe gezeigt, wie notwendig die Freiheit des Handels und der Industrie ift. Die Ausschaltung bes Handels habe direkt zu einer Berteuerung der Rohstoffe ge= führt.

Das Zentrum brachte mittlerweile folgende Resolution ein: Den Herrn Reichskanzler zu ersuchen, bei Schaffung von Zwangssyndikaten sich auf das alleräußerste Maß zu be­schränken, sowie darauf hinzuwirken, daß die Leiter der Zwangs­synditate bei Ausübung ihrer Wirksamkeit die fleinen und mittleren Betriebe nach Möglichkeit schonen, und bei den unbedingt notwendigen Ginschränkungen den Interessen der ein: zelnen Landkreise tunlichst Rechnung tragen.

Abg. Simon( Unabh. Soz.): Ohne Zwang gehe es heute nicht. Die Zusammenlegung der Schuhindustrie war eine zwingende Not­wendigteit, wegen des Mangels an Rohmaterial. Die Produktion ist von 120 Millionen Paar Schuhen im Jahre auf 12 Millionen

Baar zurüdgegangen. Die Arbeiter werden nicht mehr zur Arbeit

gehen können, wenn sie feine Schuhe haben.

Ministerialdivektor Müller bestätigt, daß für den Zivilbedarf Leber nicht mehr zur Verfügung steht. Es soll alles versucht wer­den, der Schuhindustrie Ersabstoffe   zur Verfügung zu stellen. Wenn genügend Holz beschafft werden solle, dann müssen auch entsprechende Preise gewährt werden. Mit den in Frage kommen­den Instanzen werde über die Freigabe von Segeltuch für die Schubindustrie verhandelt.

Oberstleutnant Kocth teilt mit, daß der Bedarf des Heeres an Reber gedeckt sei.

Wir sehen dem Ausgange des geplaten Speltafels mit Ber. trauen in der selbstverständlichen Erwartung entgegen, daß die Regierung ihr gutes Recht oder richtiger: ihre Pflicht zu rück­fichtsloser Hufflärung des Volfes über die brennenden nationalen Lebensfragen mit aller Straft betonen wird, wenn schon fie etwaige Fälle einer behördlichen Zwangs­ausübung zum Eintritt in nationale Verbände uiw. natürlich preiszugeben und für die Zukunft zu verhindern haben wird. Diese Ausführungen lassen auf ein sehr, sehr schlechtes Gewissen schließen.

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Volksvertreter feindliche Agenten. Ein neuer Beitrag zur alldeutschen Hegmethode: Ein hiesiges von schwerindustriellen Geldern gekauftes alldeutsches Tagesorgan bringt in schlecht nachgemachtem Berlinisch folgende Unterhaltung: N.: Heut häste soll'n im Zirkus Busch sin. Da hat een Major ne Neede jehalten aber, Kern!

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Da lomm ide frade uf so een Theaterstid, durch det icke zum Verräter an meen Waterland jestempelt werden sollt. Een Mann wollt mir mit Judaslohn bestechen, zum Feldzug jejen de Water­landspartei. lf de Straße follt id fchreien: Deutschland   is am Ende", alle Siege fin Lügen, Stimmungsmache" un noch anderet mehr.

F.: Mensch hör uf! Det sin doch alles nur feendliche Afenten, nennen sich aber doch ganz frech Volksvertreter.

feindlichen Auslandes wird hier nicht das erstemal von alldeutscher Die Beschimpfung der deutschen   Voltsvertreter als Agenten des Seite erhoben, vir legen's zu den übrigen. Was aber die An­werbung bezahlter Spettafelmacher anbelangt, so suchen die All­deutschen vergeblich andere hinter dem Ofen, hinter dem sie selbst oft genug sigen..buses an iss

Zenfur und Belagerungszustand.

Auf eine Anfrage Doves( Bp.) antwortet die Regierung, daß die Borgensur über den Berliner   Depeschenverkehr der Frant­furter Beitung" aufgehoben sei. Die Zenjur schreite bei Erörte rung innerpolitischer Fragen nur im Falle gehässiger Angriffe" ein, oder wenn das militärische Interesse es fordert. Fortgesetzt werde darauf hingewirkt, daß die Behörden die Richt linien für die Zensur teitherzig auslegen.

est Parteinachrichten. Parteigenossen!

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Auf Grund des Organisationsstatuts beruft der Partei­vorstand den nächsten Parteitag auf

Sonntag, den 14. Oktober d. J., abends 7 Uhr,

nach dem

ein.

Huttenschen Garten in Würzburg  , Birchowstr. 2,

Als vorläufige Tagesordnung ist festgesetzt:

1. Bericht des Parteivorstandes:

a) Allgemeines. Berichterstatter: Fr. Ebert. b) Klasse. Berichterstatter: D. Braun.

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2. Bericht der Kontrollkommission. Bericht. erstatter: Fr. Brühne.

1

3. Bericht der Reichstagsfraktion. Bericht­erstatter: Dr. David.

4. Die nächsten Aufgaben der Partei.- Bericht erstatter: Ph. Scheidemann.

5. Anträge.

6. Wahl des Parteivorstandes, der Kor. trollkommission und des Ortes, an dem der nächste Parteitag stattfinden soll. Die Vorstände der Wahlkreisorganisationen werden dringend ersucht, dem Parteivorstand die Namen der gewählten Delegierten unter genauer Adressenangabe als bald mitzuteilen, damit ihnen die Vorlagen und sonstige Mitteilungen zugehen können.

Wegen Wohnungsbeschaffung müssen sich die Delegterten außerdem beim Lokalkomitee melden. Adresse: Frizz Endres, Arbeiterfekretär, Würzburg  , Semmelstr. 46. Der Parteivorstand.

Berlin  , den 25. August 1917.

Ein Wort an die Arbeitereltern!

fondere Ehrenpflicht, sich ihrer Jugend anzunehmen und ihr den Weg zuweisen, der aus der grauen Alltagsnot zu hohen leuchtenden Bielen, zu ernster Geistesbildung und freudigen Lebensbejahung führt. Zu diesem Zwede wurde die freie Jugendbewegung ins Leben gerufen. Sie ist die Gemeinschaft aller jungen Arbeiter und Arbeiterinnen, deren Interessen sie in nachdrücklichster Weise ständen im Arbeitsverhältnis, fie bietet ihnen Veranstaltungen be­vertritt. Sie gewährt ihren Anhängern Rat und Beistand bei Miß­lehrender und unterhaltender Art, interessante Vorträge aus allen Gebieten des Wissens, frisch- fröhliche Wanderungen in der herrlichen Natur, fotie Gelegenheit zur zwanglojen Aussprache im Streife gleichgefinnter Alterskameraden und Kamerabinnen.

Seit Jahren betrachtet es die erwachsene Arbeiterschaft als be.

Besonders die Jugendheime find echte Bildungs- und Erholungsstätten für die Jugend. Die Abende in der Woche werden io ausgefüllt, daß jeder Jugendliche auf seine Rechnung tommt. Spiel und Lefe, Vortrags- und Diskussionsabende wechseln mit­einander ab.

Das geiftige Band, das die Jugendlichen untereinander vers bindet, ist unsere Jugendzeitung, die Arbeiter Jugend". Sie erscheint vierzehntägig und ist reichhaltig und interessant ausgestattet. Jugendheimen usw. angenommen. Bestellungen darauf werden in den Parteibuchhandlungen, in den

Arbeiter

entlassenen Söhne und Töchter der freien Jugendbewegung und Pflicht der Arbeitereltern muß es sein, ihre schul­deren Veranstaltungen zuzuführen, sowie für fie die Jugend" zu abonnieren. Jetzt zu Beginn des Winters ist die ge eignetsie Zeit zur Agitation für die Sache der Jugend. die zugleich die Sache der gesamten Arbeiterschaft ist. Möge daher auch die er­wachsene Arbeiterschaft mit allen Kräften unfere in der Jugend­bewegung tätigen Genossen unterstügen, die jetzt erneut wieder eine nachbrüdliche Agitation für die Arbeiter Jugend" betreiben!

Zeitungsverbot.

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Kürzlich teilten wir mit, daß unser Dortmunder   Parteiorgan, die Arbeiterzeitung" den Namen Westfälische Allgemeine Volls. zeitung" angenommen hat. Die erste Nummer dieser umgetauften Zeitung ist nun am 29. September erschienen, aber nur zu dem

Auf eine Frage von Wels( Goz.) wird folgendes geantwortet: Bede, ihren Lesern mitzuteilen, daß sie verboten worden sei.

leber die Handhabung des Vereins- und Versammlungs­rechts bestehen für den Bereich des Oberkommandos in den Marten einheitliche Bestimmungen. Nach diesen dürfen öffent­liche Bersammlungen politischer Parteien oder diesen gleich zu erachtender Vereinigungen nicht gestattet werden. Die vom Landrat des Kreises Calau   erteilte Antwort ist daher durchaus zutreffend. Davon, daß in andeven Kreisen der Provinz Bran­ denburg   öffentliche politische Veranstaltungen gestattet sind, ist dent Herrn Reichskanzler nichts bekannt geworden. Ausnahmebe­stimmungen für den Kreis Calau oder das Niederlaufiber In­Suftrierevier bestehen nicht.

Letzte Nachrichten.

Neuer Fliegerangriff auf Frankfurt  .

Frankfurt   a. M., 3. Oktober. Amtlich. Gestern abend, 10.30 Uhr, erschienen, rechtzeitig gemeldet, und von den Ab­wehrgejdüzen lebhaft beschossen, mehrere feindliche Flieger und warfen über Frankfurt   und Umgebung eine größere Sahl von Bomben ab. Soweit bisher festgestellt, sind im Weichbilde der Stadt in verschiedenen Stadtteilen 18 Bom- ben niedergefallen, die geringen Sachschaden anrich­teten und nach den bis jegt eingegangenen Meldungen fünf Personen verletzten. 11.35 Uhr war der Angriff beendet.

Wat Hindenburgs Dank. nal

Generalfeldmarschall Hindenburg   hat für die Glückwünsche soll, das bringt nur Migmut in unsere Reihen und stärkt die zu seinem 70. Geburtstag eine Danksagung erlassen, in der es heißt: Sorget nicht, mas nach dem Kriege werden Hoffnungen unserer Feinde. Vertraut, daß Deutschland   erreichen wird, was es braucht, um für alle Zeit gesichert dazustehen, ver­traut, daß der deutschen   Eiche Luft und Licht geschaffen werden wird zu freier Entfaltung! Wir sehen das Ziel vor uns: Ein Deutschland   hoch in Ehren, frei und groß!"

Ein weiterer Antrag des 3entrum 3, der Fortschritt. Ier und Nationalliberalen will: den Herrn Neichstanzler erjudhen, zu veranlassen, daß bei den Vorverhandlungen über Zwangssyndizierungen oder anderen Zu- Auf eine Frage Geds( Soz.) wird geantwortet, die Mann­jammenlegungen von Industrien auch Sachverständige des Hanheimer Scheidemann versammlung sei ohne Bedingungen ge­dels gehört werden. stattet worden. Erst als befannt geworden war, daß eine Stö­Abg. Keinath( natl.): Es besteht die Gefahr, daß die Zwangs- rung der Versammlung durch he serische Agitatoren ande­syndifate nach Beendigung des Krieges nicht wieder aufgelöst wer- rer politischer Richtung beabsichtigt sei, wurde nachträglich zur Be den. In der Zementindustrie z. B. bestehen Verträge, die auf einen dingung gemacht, daß teine Diskussion stattfinde und Anfragen an längeren Bestand abzielen. Unterstaatsjefretär Schwander: Die Boltswirtschaft läßt sich geht hervor, daß der sozialdemokratischen Bartei Gingriffe wie den Redner unterblieben."( Aus der Anfrage des Genossen Ged nur nach praftischen Bedürfnissen führen. Wie lange wir die der von Mannheim   so unerwünscht wie nur möglich find! Red. 3mangssunditate nach dem Krieg noch brauchen, fann heute nie­mand wissen. Wir müssen nach dem Krieg rasch wieder Rohstoffe des Vorwärts".) hereinbekommen, unserm Bolte Arbeit und Nahrung schaffen. Mit bem freien Spiel der Kräfte wird dabei nicht auszukommen sein, sondern der Staat muß seinen Einfluß ausüben. Wir schwebt die Bildung bon gewerblichen Organisationen Zu einer imposanten Sundgebung für den Verständigungs­Selbstverwaltung unter Mitwirkung und Auf- frieden gestaltete sich eine Volksversammlung, die am Dienstag­fight des Staates bor. Nur jo werden wir die großen Auf- abend in Braunschweig   tagte. Der Zuftrom war so groß. gaben zu lösen vermögen. Der Mitwirtung ftaatlicher Beamten daß der große Saal des Wilhelmsgartens abgesperrt werden mußte. gende Anfrage an den Landesverteidigungsminister betreffend die Wien  , 3. Oftober. Jm Abgeordnetenhause wurde eine drin­in den Syndikaten, die nicht immer nur die öffentlichen Interessen Es sprachen Abg. Schöpflin und nach ihm der Vertreter Braun Tötung eines Dragoners auf dem Wiener Cftbahnhof be= im Auge haben, werden wir nicht entbehren können. Ob freie oder soweigs im Reichstag, Abg. Blos. Gegen nur fünf Stimmen sprochen. Der Dragoner wurde, als er vor der Abfahrt des Zuges Zwangssyndikate, läßt sich nicht allgemein beantworten. Es wird bon Fall zu Fall unter Berüdsichtigung der besonderen Ber  - fand eine Resolution Annahme, die der Friedenstund von seinen Bekannten Abschied nehmen wollte, von einem Ober­hältnisse zu prüfen sein. Die Zusammenlegungen müssen in eine gebung des Reichstages zustimmt, der sozialleutnant geohrfeigt, und als er die Schläge abzuwehren Hand gelegt werden. demokratischen Reichstagsfraktion das Vertrauen berjuchte, it ach der Oberleutnant mit seinem Seitengewehr ausspricht, daß fie auch in Zukunft wie bisher in energischster Weise auf ihn los, so daß er als eiche liegen blieb. Landesverteidi­für den Frieden eintreten werde. gungsminister Erapp erklärte, er werde den Vorfall aufs strengste untersuchen.

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Abg. Graf Westary( f.): Wenn 3entrum sabgeordnete im Lande behauptet hätten, toir feien am Ende mit unseren Roh­stoffen, so sei das eine Uebertreibung; der Bedarf des Heeres jei auf weit hinaus gedect.

General Scheuch bestätigt Besteres. Abg. Dr. Pfleger( 8.) hält es für ausgeschlossen, daß Zentrums. abgeordnete sich in der vom Grafen Westarp gerugten Weise geäußert haben.

Abg. Naden( 3.): Graf Westarp   hätte beijer getan, bestimm­tere Angaben zu machen, anstatt allgemeine Beschuldigungen gegen Zentrumsabgeordnete zu erheben.

Gin im Laufe der Berhandlungen eingegangener national liberaler Antrag will den Beteiligten innerhalb der Shndi fatsverwaltungen einen größeren Einfluß sichern. Abg. Graf Westarp( f.) hält seine Behauptung über die 3en­trumsabgeordneten aufrecht. Ihm jei das aus Schlejien und aus Bayern   mitgeteilt worden.

Friedenskundgebung in Braunschweig  .

Der muftergültig ruhige Berlauf der Versammlung ist in An­betracht des Tagungsortes von besonderer Bedeutung. Nirgends ist der Kampf der Parteifpalter, der Unabhängigen und Spartalusleute, in ähnlich erbitterter Weise gegen die Partei geführt worden, wie in Braunschweig  . An sehr häßlichen und bedauerlichen Ezenen bat es zur Freude der Gegner nicht gefehlt. Inzwischen scheint aber auch in Braunschweig   ruhigeres Denten Platz gegriffen zu haben, Das zeigt der mustergültige Verlauf der auch von Minderheits anhängern start besuchten Bersammlung und die fast einstimmige Aunahme der Resolution. Als Schöpflin am Schluß der Versamm lung seiner Freude über den Berlauf Ausdruck gob und auf die notwendige Einheit der Arbeiterfiajie hinwies, erntete er stürmischen, allgemeinen Beifall.

Soldatentod in Wien  !

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Die demokratische Konferenz erklärt sich permanent. Betersburg, 3. Oktober.  ( Meldung der Petersburger Telegr. Agentur.) Nach den bereits gemelbeten, sich widersprechenden Be schlüssen für und gegen eine Koalition entschied die demokratische Konferenz, daß das beträchtlich durch Vertreter aller Parteien ver­stärtbe Bureau am Nachmittag zu einer außerordentlichen Sihung aufammentreten solle, um die Mittel zum Ausgleich der Wider­sprüche su fuchen und die Einheit des demokratischen Willens zu verwirklichen. Gleichzeitig nahm die Konferenz einstimmig eine Entschließung an, sich nicht cher aufzulösen. als bis sich die Regierungsgewalt in einer für die Demokratie. annehmbaren Form gebildet hat.