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Die Hauptkriegsinteressenten."

Der Kriegsminister hat gestern im Reichstag ein nicht zur Sache gehörendes Frauenflugblatt erwähnt, das von feindlicher Seite ausgehen und den Zweck verfolgen soll, die Frauen gegen die deutsche Landesverteidigung aufzureizen. Bir kennen dieses Flugblatt nicht, nach den Angaben der Nordd. Allgem. 3tg." scheint es sich aber um ein ungewöhnlich dummes Machwerk zu handeln, denn es soll darin u. a. heißen, inden burg und 2udendorff seien jest die Hauptkriegs inter­effenten".

werden soll.

Sicherung der Fleischversorgung.

Die Hauptkriegsinteressenten sind in Wirklichkeit ganz andere Leute. Hindenburg und Ludendorff beziehen ihre Gehälter, die ficherlich ganz ausfömmlich find, aber sich mit den Verdiensten glüdlicher Kriegsspekulanten nicht im entferntesten vergleichen laffen. Ein günstiger Abschluß in Hofenknöpfen ist ein viel besseres Geschäft als eine Schlacht von Tannenberg. Und an einigen Waggons Stiefelschmiere läßt sich entschieden mehr versorgung im bisherigen Umfange zuläßt. verdienen als an einem Durchbruch von Gorlice . Nie tritt der Unterschied zwischen den Leuten, die sich am Vaterland verdient machen und den Leuten, die am Vaterland verdienen, trasser zutage als im Striege.

Wie wir von zuständiger Seite erfahren, ist auch in der am 1. November beginnenden neuen Viehumlegungsperiode die Fleisch­verforgung der bezugsberechtigten Bevölkerung auf der Grundlage einer Wochenmenge von 250 Gramm gesichert. Die jüngst bon der Meichsfleischstelle und dem Beirat der Reichsfleischstelle ge­führten Verhandlungen ergaben die Uebereinstimmung aller Sach­verständigen darüber, daß unser Viehstapel die weitere Fleisch

Alldeutsche Geheimtagung.

In Caffel ist gestern ein deutscher Verbandstag eröffnet morden. Gin Privattelegramm berichtet uns darüber: An dem Verbandstag nehmen etwa 300 Mitglieder teil. Die Oeffentlichkeit ist vollständig ausgeschlossen. Alle Presse­bertreter, selbst der eines führenden alldeutschen Blattes, wie der Leipz. Neuesten Nachrichten"' sind ausgeschlossen. Es soll ein offizieller Bericht herausgegeben werden.

Offenbar wird ein Rat der weisesten Männer eingesetzt, der die ärgsten Dummheiten aus dem Bericht herauszustreichen hat. Man darf gespannt sein, wieviel da noch übrig bleiben wird.

Eine Besprechung über Elsaß- Lothringen . Offiziös wird gemeldet: Die Reichstagsabgeordneten Boehle ( 503), Dittmann( Unabh. Soz.), a uz( Ef.), Fehrenbach ( 3.), Beirotes( Soz.), Waldstein( Vp.), und Wendel( Soz.) hatten mit Oberst von Wriesberg und einem anderen Vertre­ter des Kriegsministeriums eine ausführliche Besprechung über elsaß - Lothringische Angelegenheiten( Schuhhaft, Pragis des Reichsmilitärgerichts, französische Sprache, Ur.

laubsfaden).

Der gebildete Herr v. Graefe.

In der gestrigen Reichstagsfibung nahm Herr v. Graefe den Philosophen David Friedrich Strauß , gleichgültig ob mit Recht oder Unrecht, für die Audeutschen in Anspruch und zitierte zum Be­weis seiner Behauptung einen Brief des Forschers an den Fran­zofen Renau"( von ihm ausgesprochen: Reno). Auf einen sozial­demokratischen Zwischenruf:" Sie meinen wohl Renan( den be­rühmten Verfasser des berühmten Leben Jesu"), erwiderte Herr v. Graefe, auf sein Manuskript hinweisend, treuherzig: Hier steht Reno!" Herr v. Graefes Vater war ein bekannter Gelehrter. Er felbst ist ein bekannter Hauptrebner der konservativen Reichstags­fraktion.

Groß- Berlin

Aus dem dunkelsten Berlin .

Berliner Lebensmittel.

eine Erhöhung der Mehlfleinbandetspreise eintreten; der Preis für Jaweifeln; ist doch das durch eine recht lose Handlung zufammen­das Pfund Weizenmehl stellt sich von diesem Tage ab auf 28 Pf., gefaßte Ganze ein ziemliches Kunterbunt von Kino-, Barieté- und für das Pfund Roggenmebl auf 24 Bf. und für das Pfund Kranten Manegenfünften. Dazu wird eine der Hauptrollen, der Maharadscha, mebl auf 30 Bf. Die Erhöhung des Brotpreises entspricht der von dem zwar bekannten, aber stimmlich ganz unzulänglichen Kinoschau durch die Reichsgetreidestelle festgesetzten Erhöhung des Mehlpreises. Spieler Viggo Larsen verkörpert. So elegant und sicher er in seinem Wegen der durch eine etwaige Stredung des Brotes mit Kartoffeln Auftreten ist, so wenig imponiert er, wenn er sich als Sänger und fich ergebenden Veränderungen find bisher bindende Beschlüsse noch Tänzer produziert. Wir möchten Herrn Larsen raten: Viggo, bleib nicht gefaßt worden, da zunächst auch über den 15. Oftober hinaus bei deinem Flimmerfilm! Von den übrigen neu engagierten Kräften die bisherige Mehlportion durch die Reichsgetreidestelle beibehalten verdienen lobend erwähnt zu werden die Soubrette Bella Francé, die Jongleuſe Käthi Pohl- Giltini, die Pistonbläserin Lotte König und die bekannte Tierdresseurin Therese Renz. In der Berliner Soubrette Else Reval hat die Leitung ein urwüchsiges Talent gewonnen. Stürmisch applaudiert wurde fie und ihr Partner Frig Steidl in dem Duett Wenn in Werder blühn die Kirschen". eritilaffiger Spezialitäten. Aus der Fülle des Gebotenen möchten Balaft- Theater am Zoo. Das neue Programm bringt eine Reihe wir besonders hervorheben den Stomiler Wilhelm Hartstein, der in dem von ihm selbst verfaßten Schwant Der luftige Witwer" auch den Griesgrämigsten zum Lachen bringt. Mit ihren eigen artigen Nationaltänzen, in denen sie manchmal im wahrsten Sinne des Wortes auf der Bühne herumwirbeln, fanden die zehn deutsch polnischen Tanzsterne lebhaften Beifall. Auf Die für die Woche vom 15. bis 21. Oftober auf Ab- neuartige Weise arbeitet ein sehr befähigter Karikaturenzeichner, der schnitte 77a- g der Kartoffelfarte abzugebenden 7 Pfd. Sar sich unter dem Namen Demokritos verbirgt. Jm Handum­toffeln find schon in der Woche vom 8. bis 14. Ottober breben entstehen unter seinen firen Händen die originellsten Zeich­beim Kleinhändler abzunehmen und für den Verbrauch in der folgen- nungen. Auf dem recht abgegraften Gebiete der Hundedressur ber­den Woche aufzubewahren. Wer dieser Anordnung nicht nachkommt, steht es Hansi Jmmans durch die vorzüglichen Ererzitien ihrer hat in der Woche vom 15. bis 21. Oftober auf Belieferung mit weißen Dadelmeute die Gunst des Publikums zu erringen. Ber Kartoffeln nicht zu rechnen. Groß und Kleinhändler schiedene turnerische Darbietungen vervollständigen das in jeder haben für rechtzeitige Bereitstellung des für die Vorausbelieferung Beziehung gelungene Programm. erforderlichen Vorrats zu sorgen, insbesondere haben die Klein­bändler den Ein dunkler Borgang. Auf dem Landwehrkanal in der Nähe zur Aufnahme eines Vorrats für mindestens eine Woche ausreichenden Lagerraum vorzu- Schiffseigner Bartow mit seinem Dampfer leder. Der Mann ist der Thielenbrücke vor dem Grundstück Kottbuser Ufer 3b liegt der Beim Magistrat sind vielfach Beschwerden darüber eingegangen, 7 Uhr dorthin. Als er um 4 Uhr nachmittags an Bord zurück­daß der Kleinhandel den Kunst bonig nicht in genügender Menge fehrte, war seine 42 Jahre alte Frau Amanda verschwunden. jezt auf dem Wafferbauamt tätig und ging gestern morgen um der Bevölkerung zur Verfügung stellt. Hierzu bemerkt der Magistrat, Bett brannte, ohne daß der Bootsmann davon etwas wahrge Ihr daß Kunsthonig von der Vereinigung der Kunstbonigfabriken nur in geringer Menge geliefert wird. Auch in der Verordnung übernommen hatte. Dieser hatte Frau Barlow um 11 Uhr vormittags bie Berausgabung von Kunsthonig ist schon darauf hingewiefen aulegt gefehen. Unterdeffen war um 3 Uhr nachmittags vor dem Hause Kottbuser Ufer 4b eine Leiche aus dem Kanal gelandet bat, als folder vorhanden ist. Es wird jedoch möglich sein, im worden, daß die Bevölkerung nur insoweit Anspruch auf Kunſthonig Laufe diefes Monats noch Kunsthonig zur Verfügung zu stellen. Auch der Kleinhändler hat keinen Anspruch darauf. für alle seine Kunden von dem Großhändler Kunsthonig zu beziehen. Die Gültigkeitsdauer des Abschnitts 31 der Eierkarte wird bis zum 14. Ottober verlängert.

halten.

Bis auf weiteres gelangt Süßft off für Haushaltungen und gewerbliche Betriebe nicht zur Ausgabe, weil zurzeit Süßstoff nicht zur Verfügung steht.

Käseverteilung.

In der Woche vom Montag, den 8., bis Sonntag, den 14. Of tober, wird in den Bezirken der Brotkommissionen Nr. 66 bis 70 an die dort in die Butterkundenliſten eingetragenen Kunden je 125 teilt. Der Käse ist erhältlich in den durch besondere Aushänge­Gramm Streichkäse( Auslandsware) zum Preise von 0,65 m. ver­schilder Verkauf von Käse der Fettstelle Groß- Berlin" gekennzeich neten Geschäften gegen Vorzeigung der Speisefettfarten. Es ist also nicht die Wohnung maßgebend, sondern ob man in einem Geschäft des Beziris der 66. bis 70. Brotkommission eingetragen ist. Wegen der bei den Verkaufswagen der Firmen: Bolle, Interessengemein fchaft Märkischer Milchproduzenten G. m. 5. H., Hellersdorf , Biltoria­park und Schweizerhof eingetragenen Kunden ergeht besondere Be­stimmung.

Die Frau im Handwerk.

bie Frau nicht die geringste Veranlassung zum Selbstmord gehabt worden. Barkom erkannte in ihr feine Ehefrau. Er erklärte, bas Die Frau nicht die geringste Veranlassung zum Selbstmord gehabt habe. Bis jetzt hat sich der Borgang nicht aufklären lassen. habe. Bis jetzt hat sich der Borgang nicht aufflären laſſen.

Aufgefundene Leiche. Am 5. d. Mts. wurde an der Uferstraße ( Strandschloß) aus dem Tegeler See die Leiche einer unbekannten Frauensperson gelandet, die anscheinend nur wenige Stunden im Waffer gelegen hat. Die nach der Zeichenballe in Tegel gebrachte Tote ist etwa 22 bis 25 Jahre alt, 1,70 Meter groß. schlank, hat hellbraune Augen, dunkelbraunes Haar, und ist bekleidet mit grün­lich wollenem Mantel, schwarzem Taftileid mit geblümtem Kragen, weißer Stickerei- Untertaille, weißem Hemd mit Stidereieinfag, weißen Beinkleidern, schwarzen durchbrochenen Strümpfen, hohen schwarz­ledernen, mit braunem Ledereinsatz versehenen Schnürstiefeln. Wahrscheinlich liegt Selbstmord vor. Erkenner der Toten wollen sich bei der Tegéler Polizei melden.

zur Fortbildung erwachsener Arbeiter und Arbeiterinnen der Stadt Charlottenburg . Arbeiterkurse.' Die Freiense Rur und Vorlesungen Charlottenburg werden auch im Winter 1817/18 abgehalten. Deutschkursus ist die Uebung im mündlichen und schriftlichen Jm Gebrauch unserer Muttersprache der Zweck des Unterrichts. Der Literaturturfus behandelt zunächst aus der älteren deutschen Literatur das Gudrunlied und danach aus der klaffischen Zeit unserer Dichtkunst Werte von Schiller , Goethe und Lessing . Der Deutsch­furfus beginnt Montag, den 8. Oftober, der Literaturkursus Mitt­ftraße 80, Arbeiterschule, Zimmer L woch, den 10. Oktober, abends 8-10 Uhr. Unterrichtsraum: Wall straße 80, Arbeiterschule, Zimmer L

Eine Erste Ausstellung von Lehrlingsarbeiten und Gesellenstüden weiblicher Personen ist in Berlin durch den Bund der Handwerkskammern von Groß- Berlin" veranstaltet worden. Sie wurde gestern im Bürgerfaal bes Rat­Neukölln. Um die Aufhebung der Borschulen. Der Magiftrat In dem gegenwärtigen Streit um die Gas- und Elektrizitäts- hauses mit einer Feier eröffnet, bei der mehrere Rednerinnen die hatte der Stadtverordnetenversammlung eine Vorlage unterbreitet, beschränkungen ist es, wie es scheint, ganz in Vergessenheit geraten, Bunahme der Betätigung von Frauen im Handwerk schilderten. Die den allmählichen Abbau der Vorschule der Realschule bezwedt. daß es in Berlin auch noch eine Anzahl Wohnungen gibt, die weder Freilich hat auch hier der Krieg hemmend eingegriffen, indem er Das soll in der Weise geschehen, daß am 1. Oftober 1917 eine neue Gas noch Elektrizität haben. Ihre Inhaber sind auf Petroleum den weiblichen Nachwuchs dem Handwerk entzog und in die Serta eingerichtet wird und vom 1. April 1918 neue Anmeldungen angewiesen, wenn sie abends nicht im Dunkeln fißen wollen. Wie Munitionsfabriken führte. Andererseits hat aber gerade der Krieg für die Vorschule der Realschule nicht mehr entgegengenommen es aber damit bestellt ist, lehrt uns der Notschrei eines Lesers, der infolge der Notwendigkeit des Ersatzes von Männern manchen werden. Stadtv. Dr. Silberstein( Soz.) stimmte diefer Vorlage mit seiner Mutter( heimarbeitende Schneiderin) eine aus drei Räumen Frauen den Zutritt auch zu Handwerken ermöglicht, die ihnen sonst zu und sprach die Hoffnung aus, daß dies der endliche Beginn des bestehende Wohnung inne hat, die weder Gasanschluß noch elektrische noch verschlossen geblieben wären. Die keine Ausstellung bringt gänzlichen Abbaues der Vorschulen sein möge, um den befähigten Leitung befigt. Die Mutter ist gegenwärtig verreist und außer Arbeiten aus den sogenannt- weiblichen Berufen der Gemeindeschülern auf den höheren Schulen den notwendigen Plak der junge Mann, der sich auf ein Examen vorbereitet, pflegt abends Schneiderei, der Putzmacherei und der Wäsche zu schaffen. Für die nächste Sigung fündigte er einen dahinzielenden gegen 7 Uhr nach Hause zu fommen. Er meinte unter diesen näherei nur noch Arbeiten aus den sogenannt- männlichen Be- Antrag feiner Fraktion an. Diese Aeußerungen riefen die Vertreter Umständen Anspruch auf eine Petroleumfarte für Heimarbeiter zu rufen der Buchbinderei und des Buchdrucks. Sie soll der bürgerlichen Fraktionen auf den Plan. Stadtv. Rosenow haben, richtete ein Gesuch an den Magistrat und erhielt einen zeigen, was bei planmäßiger Lehrlingsausbildung die Frau zu( Kommunal- Fortschritt) erklärte ebenfalls die Zustimmung feiner ablehnenden Bescheid. In der betreffenden gedruckten Mitteilung leisten vermag, und soll aus dem weiblichen Geschlecht dem Hand- Fraktion zu der Vorlage, wandte sich aber mit Entschiedenheit berwies ihn der Magistrat auf den freien Handel, der über bewert neuen Nachwuchs gewinnen. Bei der Eröffnungsfeier betonten gegen den Abbau des gesamten Vorschulwesens. Der systematische deutend größere Mengen Petroleum verfüge, als er, der hochwohl das in ihren Reden die als Schneidermeisterin geprüfte Frau Abbau der Voschulen könne löbliche, felber. Also begab sich der Jüngling an die Stätten des Babette Stenger und die als Bukmachermeisterin geprüfte Frau anderen in Gemeinschaft mit den Groß Berliner Gemeinden freien Handels. Aber in den einen war nur Marken- Petroleum, Rosa Kermas, die beiden Vorsitzenden des Bundes der Handwerke Dieser Auffassung schloß sich Justizrat Abraham( Alt- Bürgerl.) begonnen in ben anderen überhaupt feins borhanden. Daraufhin rinnen". Frl. Marie Lischnewsta pries den Vorzug der gelernten" Be an und bemerkte noch, daß die Zahl der Freistellen auf den höheren richtete er ein neues dringendes Gesuch an den Magistrat, der ihn rufe, entwarf einen Plan zur Ausbildung der Frauen in Handwerken, Lehranstalten so groß sei, daß für die befähigten Gemeindeschüler indessen bis heute es sind seitdem 11% Wochen vergangen teiner empfahl Berufsberatungsstellen und Lehrstellenvermittlung, forderte in ausreichender Weise Platz vorhanden ist. Auch Stadtv. 8oufall Antwort gewürdigt hat. Seit vierzehn Tagen sigt der Aermste all- für die Lehrzeit bare Erziehungsbeihilfen von Staat und Gemeinden( Alt- Bürgerlich) teilte diese Auffaffung, schränkte feine Anficht aber abendlich in der stodfinsteren Wohnung und soll sich dabei auf sein und riet zur Einrichtung einer regelrechten Bildungsversicherung. insofern doch ein, als er zugeben mußte, daß die Kinder zahlungs. Gramen borbereiten. Auch Obermeister Edert, zweiter Vorsitzender der Berliner Hand fäbiger Eltern die höheren Schulen füllen und denen die Bläge weg­wertstammer, begrüßte die Betätigung der Frauen im Handwerk als nehmen, die als befähigte aber zahlungsunfähige in den Gemeinde erfreulich. Die Ausstellung bleibt nur noch heute geöffnet und lann schulen verbleiben müssen. von 11-4 1hr unentgeltlich besichtigt werden.

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Leider sind wir nicht in der Lage, dem jungen Mann eine Petroleumfarte zu verschaffen, aber seine Sehnsucht nach einer solchen fönnen wir immerhin ein wenig lindern durch die Mitteilung, daß ihn diese auch nur zum Bezuge von sage und schreibe einem Biertelliter Petroleum pro Woche berechtigen würde. Denn mehr bewilligt der Magistrat für einen Berliner Heimarbeiter Haushalt nicht. Durch dieses Quantum Beleuchtungsstoff dürften die Examensarbeiten laum wesentlich gefördert werden.

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Daß dieser Zustand skandalös ist, wird außerhalb des Noten Hauses jedermann zugeben. Wie ihm wenigstens bis zu einem gewissen Grade- abzuhelfen wäre, wird ebenfalls außerhalb des Roten Hauses jedermann einsehen. Man beschlagnahme das nach Ansicht des Magifirats in genügenden Mengen vorhandene Bes troleum und verteile es unter die gas- und elektrizitätslosen Haus­haltungen, indem man, ohne Unterschied ob Heimarbeiter oder nicht, jeder dieser Haushaltungen ein Minimum zubilligt, das in der Brenndauer dem Minimum der Gasbezieher gleich kommt. Das übrig­bleibende Petroleum könnte dann dem freien Handel" überlassen bleiben.

Anträge zur Kohlenversorgung.

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werden.

Eine temperamentvolle Aussprache schloß fich an den Antrag des Magistrats: zur Verteilung von Lutherichriften bei der Wucher mit Stiefelfohlen. Das Kriegswucheramt hat dem 400- Jahr- Feier der Reformation an den Schulen den Betrag von Kaufmann Leopold Dukelsky, Berlin , Warschauer Str. 61, den 1000 W. zu bewilligen. Stadtv. Conrad( Soz.) beantragte Ab­Handel mit Gegenständen des täglichen Bedarfs und des Kriegs- lebnung der Vorlage mit der Begründung, daß diese geplante Feier bedarfs untersagt, weil er untaugliche Stiefelfohlen mit übermäßigem eine rein kirchlich tonfessionelle Angelegenheit fei und Gewinn verkauft hatte. Vor Gericht erhielt Dukelsky sechs Monate die Gemeinde grundsäglich für solche Zwede feine Mittel Gefängnis und 5000 M. Geldstrafe. In der Berufungsinstanz be- gur Verfügung stellen follte. Die Veranstaltung solcher stätigte das Kammergericht das Urteil. Feiern müsse der Kirche überlassen bleiben. Stadtv. Heitmann Der Wintergarten hat seine Wintersaison mit einem sehr( S03) beantragte, den in Aussicht genommenen Betrag von 1000 m. mannigfachen Programm eröffnet, das allen Ansprüchen gerecht In der Zeit der Papierknappheit sei die von ihm beantragte Ver­für die Bekleidung der Kinder der Kriegsteilnehmer zu verwenden. wird. Die Künste des wohlausgebildeten Körpers und der Ges schicklichkeit kommen nicht minder zur Geltung als die Ulkereien des vendung des geforderten Betrages entschieden vorteilhafter. Gegen die Stimmen der sozialdemokratischen Fraktion wurde die Magistrats. Grotesken. Ein reizendes Persönchen ist Elvira Kremo, wenn sie totsicher sich auf dem Seile ergeht. Erstaunliches leistet das borlage angenommen. Die vor kurzem erworbene Erste Berliner Bernhardt- Trio in Kraftgymnastit, wobei besonders der weibliche Malzfabrit" soll zum Betriebe eines städtischen Lebens­Teilhaber alle Vorurteile über das schwache Geschlecht gründlich wachung und Verwaltung desselben wurde ein Verwaltungs­und Futtermittelwertes verwendet werden. Zur Ueber­Bügen straft. Das Arras Trio ist hervorragend im Seilichwung ausschus bestehend aus drei Magiftratsmitgliedern und sechs Stadt­Der Magistrat Berlin teilt mit: Im Interesse eines ordnungs- Die musikalischen Exzentriks bringen immer noch neue Instrumente hur ow angehören. und wurf. Der Strid wird unter ihren Händen förmlich lebendig. verordneten eingeießt, dem u. a. auch die Genossen Scholz und gemäßen Geschäftsganges sehen wir uns für die Zukunft zu folgender Regelung veranlaßt: Mindliche Anträge der Berliner zuwege: eine mufifmachende Treppe. Die über­Beschaffung von Brennholz. Der Magistrat beabsichtigt, Bevölkerung bei der Deputation für die Kohlenversorgung zu Berlin raschenden Tricks des Bauberkünstlers Steffin bleiben dem Zuschauer Kloben und lönnen nur wie folgt vorgebracht werden: Für die Angehörigen der ein unerforschliches Rätsel. Anmutige Rollschuhspiele der Kaufmann- zur Linderung der Kohlenfnappheit Brennholz Rollen in 1 Meter langen Stüden unzerkleinert zum Verkauf Brottommissionen 1-50 an jedem Montag, für 51-100 am Diens Truppe und doppelstimmige Bettori, die männliche wie weibliche tag, für 101-150 am Mittwoch, für 151-200 am Donnerstag, für Rollen zeigt, vervollständigen das Programm. zu bringen. Der Verkaufspreis ist 40 M. für einen Raummeter. Bolnische Tänze 201-250 am Freitag, für 251 und folgende am Sonnabend, und rinnen vom Warschauer Ballett führen unter Leitung des Gin Haushalt darf nicht mehr als 1 Raummeter entnehmen. Der zwar in der Zeit von 9 Uhr vormittags bis 1 Uhr na Dresdener Hofballettmeisters Trojanowski Mazurkas, Walzer und Verlauf soll ab Waggon vom Anschlußgleis am Oberhafen Balladen von Chopin auf. hinter dem städtischen Eiswert, Zugang mittags. Nationalpolnische Eigenart prägt sichstraße, erfolgen. Das Holz wird nur an solche Käufer verkauft, darin aus, vielleicht weniger feurig, als wir erwarten aber ficher ganz im Einklang zu der schwermütigen Mujit. Wundervoll ist die welche sich im Rathaus, Zimmer 250, in die Käuferliste eingetragen Uebersetzung von Karnevalsszenen in bewegte Form, entzückend auch nach laufenden Nummern. Beim Eintreffen des Holzes werden die bie ganz altitalienische Kostümierung. Frl. Anna Gaszewska Käufer durch Postkarte über Tag und Zeit des Verkaufs benachrichtigt. erteist sich hier unter Trojanowski als vollendete Künstlerin. Für den Abtransport des Holzes haben die Stäufer selbst Sorge zu Das Apollo Theater hat sein Oftober- Programm in eine neue tragen. Sweds Bereinfachung wird der gemeinschaftliche Bezug Form gekleidet; die Barietékräfte geben sich im Rahmen eines mehrerer Haushaltungen empfohlen. Eintragungen in die Käuferliste Die Brotfartengemeinschaft Groß- Berlin hat für den 15. Dftober indischen Ausstattungsstückes, das sich Die Hochzeit des tönnen werttäglich in der Zeit von 9-12 Uhr vormittags im eine Erhöhung der Brotpreise um 8 Pf. beschlossen, so daß also bon Maharadscha " betitelt. Daß diese vom Zirtus übernommene Zimmer 250 erfolgen. diesem Tage das 1950 Gramm- Echwarzbrot 83 Bf., das 1950 Gramm Steuerung tros der anerkennenswert prächtigen Ausstattung eine Die ersten Waggons gelangen voraussichtlich noch in den nächsten Weißbrot 90 Pi. Tosten wird. Ebenso wird mit dem 15. Oftober Berbesserung des Barietéprogramms bedeutet, möchten wir be- 12agen zum Verkauf.

Es ist unbedingt erforderlich, daß jeder Gesuchsteller die Nummer feiner Brotkommission genau weiß. Wenn irgend möglich, empfehlen wir jedoch, die Anträge schriftlich zu stellen. Auch in diesem Falle ist die Nummer der Brotkommission und gegebenenfalls das Attenzeichen anzugeben.

Erhöhung der Mehl- und Brotpreise.

diesmal

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durch die Lahn­