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Nr. 294

- 1917

Unterhaltungsblatt des Vorwärts

Feindliche Flieger.

Bon Th. Thomas.

Fräulein Rosa Mertens ist gerade im Begriff, ins Bett au steigen. Ihre blendend weißen Zähne liegen bereits im Wasserbad, der Zopf hängt fein jäuberlich ausgefämmt am Spiegel, als auf einmal draußen in der stillen Herbstnacht drei fürchterliche Kanonen­sähläge ertönen. Das bekannte Signal, daß feindliche Flieger über der Stadt sind, für die Bürger die Warnung, sich vor den Bomben zu schüßen. Decke wieder fallen, dann haste nicht gesehen. fährt sie in den Schlaf Bie vom Schlage gerührt, läßt Fräulein Rosa den Zipfel der rod, widelt in der Aufregung statt des feidenen Tuches den Zopi un den Hals und stürzt in den Keller. Erst auf dem zweiten Abjak merkt fie die haarige Umbüllung. Schnell wieder nach oben, den wieder auf der Stiege. Eben brillen die Geschütze den unheimlichen Umtausch vorgenommen, rasch die Zähne eingelegt und schon iſt fie Nachtvögeln ihre ersten eisernen Grüße entgegen.

Auch im zweiten Stock, wo der Handiungsbeflisjene Joachim Strause wohnt, hat das Warnungssignal einen im Nachthemd über­rait. Joachim, der abend vor dem Zubettegeben immer noch ,, müllert", ist gerade dabei, die dritte Verrentung mit den Spazier hölzern vorzunehmen, als ihm das Bum Bum Bum mitten aus den Uebungen reißt. Mit einem Sprunge steht er aufrecht, mit dem ztveiten in die Hofen, das alles geht wie ein geölter Blig. Dann schnell in die Joppe, den Umhang übergeworfen, schon ist er unter­wege. Fast noch schneller wie Fräulein Rosa treibt ihn die Furcht an. Kein Wunder. er ist arbeitsverwendungsfähig für die Heimat und reklamiert, dabei nie Soldat getveien. Das nächtliche Kanonenkonzert bringt daber fein Blut nicht schlecht in Ballung. Beim zweiten Krachen, das die Luft wie Keulenschläge zerreißt, springt er, immer vier Stufen nehmend, in den bombensicheren

Keller.

Dort fiebt es bunt genug aus. Viele Bewohner der unteren Stodwerke sind schon da. Alles quetscht sich in drangvoll fürchter­licher Enge in den schützenden Winkel. Immer neue fommen hinzu. Man sieht alle möglichen Verkleidungen. Gortis Nachtainl wird hier mit einem Stich ins Humoristische inszeniert. Die meisten halten ihre Mäntel, teils vor Stälte, teils wegen der Unvollkommen heit ihrer unteren Extremitäten frampfhaft zusammen. Die Kinder weinen, die Mütter sind verstört und blaß. Die Männer desgleichen mit einem Stich ins Energische, weil es sich für sie nicht schickt, ängstlich zu fein. Das Licht aus, das Licht ans," schreit die Frau aus der vierten Etage, die Flieger fönnen sonst den Schein sehen." Stellen Sie sich nicht so dicht an den Kamin, da könnte eine Bombe hineinfallen, stellen Sie sich hierher." Es ist die Logis­mutter von Rosa, die ihr das zuruft, denn Roja steht verschüchtert am Gingang zu dem kleinen Winkel.

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Freitag, 26. Oktober

Wasser allein tut's freilich nicht".

Die Seife wird bekanntlich hergestellt durch Kochen von Fett

Wer mit mein antworten muß, der wundere sich nicht über die Folgen dieses Fliegerangriffs. Denn Joachim ist zwar a. b. Heimat, aber sein Herz ist felddienstfähig geblieben. Er widersteht nicht dem warmen Drud, den der Schlafrock, noch dazu aus Kriegserfagstoffen, allein nicht abhalten kann, und oder Del mit Natron- oder alilange, im ersten alle erbält man wozu soll ich bei dem Papiermangel viele Worte machen, froß der eine harte oder Sternseife, im zweiten eine weiche oder Schmier­feife. Kanonenschläge und der nun schon in weiter Ferne'fallenden Bomben Gine gute reine Sternfeife foff mindestens 60 Prozent Fett vereinigen fich bald die beiden Lippen. Die jungen Menschenfinder enthalten und eine reine Schmierjeife 38 Prozent. Daraus geht durchleiden und genießen zusammen die jüzen Minuten der er- Seifenfabrikation verbraucht werden, is daß bei dem jezigen ohne weiteres hervor, welche gewaltige Mengen Fett durch die wachenden Liebe zueinander. Sie wird hier im bombensicheren großen Mangel an Fetten und Delen der so äußerst unangenehme Keller gewissermaßen im Feuer geboren und geläutert. Die anderen horchen noch gespannt der Dinge, die draußen vor Rückgang der Seifenproduktion, ja das fast gänzliche Fehlen der Bomben, sie sehen den Himmel weit offen. sich geben, Roia   und Joachim denten nicht mehr an Flieger und Seife leicht erklärlich ist. Um nun die wenige vorhandene Seife da war Joachim so gut wie verlobt. Ale gegen zwölf Uhr nachts die Gefahr von oben vorüber ist,

Acht Tage später erschien die Anzeige über diese Tatsache in fommando bekannt machte: der Zeitung. Es war Zufall, daß im selben Blatt das General

bei Fliegerangriffen ist zu vermeiden, daß sich die Schuß fuchenden zu nahe beieinander stellen. Die Gefahr vergrößert sich mit der Dichtigkeit der Menschenansammlung. Für Rosa und Joachim kam diese Anzeige leider um acht Tage zu spät.

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möglichst gleichmäßig über das ganze Reich verteilen zu fönnen, ist nur auf Karten. Die Seife ist aber feineswegs eine reine ettieife, der freie Seifenhandel verboten worden, Seife bekommt jedermann fondern es ist ,, K.- A.- Seife", die aus einem Gemisch von 20 Broz. Seite mit sehr fein geichlemmten Ton besteht, während K.- A.­Seifenpulber nur 5 Broz. Seife bei 50 Prog. Soba enthält. verbrauch herrschte, woran man ja die Kulturhöhe eines Boltes Da mum die Monatsmenge bei uns, wo ein sehr starfer Seifen­erkennen soll, durchaus nicht genügt, fo war es selbstverständlich. denen die meisten völlig wertlos waren. Sehr viele dieser Ersatz­daß zahlreiche Griazmittel auf den Markt gebracht wurden, von mittel waren außerordentlich tonhaltig und infolgedessen unbrauch bar, da den Ton nur eine rein mechanische Wirkung durch das Neiben der Wäsche zukommt, trotzdem wurden sie zu sehr hohen Morih August von Thümmel. Breifen verkauft, bis diesem Bucher   durch eine behördliche Be­stimmung und Festsegung von Höchstpreisen für Ton gesteuert Zu seinem 100. Todestage, 26. Oftober. wurde. Nur wenige tonhaltige Waschmittel blieben danach zu Am Hofe des Erbprinzen Ernst Friedrich von Sachsen- Roburg annehmbaren Preisen im Handel, aber defto zahlreicher wurden führten eines ichönen Tages des Jahres 1762 zwei der Hofberren andere, die weder Fett noch Ton enthalten. Die besten dieser ein Gespräch über die deutsche   schöne Literatur. Der eine, ein Re- Produkte sind noch die, welche zum größten Teil aus fohlen­gierungsrat, sprach der französischen   Sprache hinsichtlich der poeti aurem Natron, also Soda bestehen, gewöhnlich mit einem Zusat ichen Brosa große Borzüge gegenüber der deutschen zu; der andere, von Wasserglas, denn die Sodalösungen greifen das Gewebe der ein Kammerjunker, der die Mitte der Zwanziger noch nicht erreicht wäsche nicht an. Vor dem Gebrauch des Soda brauchen daher die batte, widersprach, indem er sich der deutschen Sprache warm an- Hausfrauen keine Angst zu haben, wie man nech häufig findet, nahm und sich schließlich anheischig machte, in Kürze selbst einen desto mehr aber vor dem Regnatron, das fälschlicherweise auch oft Beweis dafür zu liefern. Bereits 14 Tage später fonnte Soda genannt wird. Das Aegnatron greift ebenso wie das Aeg­von Thümmel io hieß der junge Stammerjunfer feinem fali die Fasern der Gewebe außerordentlich start an, so daß sie Freunde an einer Dichtung zeigen, daß die deutsche Sprache es mit brüchig werden und sehr leicht reisen. Vor diesen Waschmitteln der französischen   sehr wohl aufnehmen fönne. Wilhelmine   oder muß man sich sehr in acht nehmen. Anftatt der Soda haben viele der vermählte Pedant", so hieß so hieß Thümmels Erstlingstvert, Waschpulver einen starken Zusag von Glauberfalz oder Kochialz. gefiel dem Regierungsrat bon Bose außerordentlich die als Sodaeriaz" ausgegeben werden, die aber eine start und als sie nach einigen Verzögerungen im Drud erschienen war, äßende Wirkung haben. Nun sind zwar diese Zusage verboten, erntete das heroisch- komische Gedicht in Profa den Beifall der be aber sie werden trogdem verwandt, und die Hausfran kann sich rufensten Kenner. mur dagegen schügen, wenn sie in reellen Geschäften schon bekannte Rasch war die erste Auflage abgefeßt; allein Thümmel ließ sich und gut bewährte Erfagmittel fauft. In erster Linie muß fie hierdurch nicht veranlassen, den eingeschlagenen Dichterweg weiter darauf sehen, daß das fetiloje Waschmittel fich im Wasser flar auf­zugehen. Er stieg in ſeinem hörschen Amte zu immer höheren löft, denn dann hat es Denigstens feinen Ton- oder Sandgchalt; Würden auf und genoß sein Leben. Später, als ihm feine Gattin ob es aber sonstige schädliche Zujäge enthält, fann nur die chemische Ruhig, Kinder, das ist noch weit weg." große Güter im Gothaischen und in Surinam   in die Ehe gebracht Untersuchung flarlegen. Deshalb ist es besser, wenn die Hausfrau Beeeeeeennung, Beeeeeeennnng, Lengtengtengteng. Als wenn hatte, war Thimmel sehr reich und hatte, auch als er aus dem Hof- an Stelle diefer fraglichen Mittel Kristal- oder Bleichsoda ver­zwei Bretter zusammen schlagen. Das war sicher die erste Bombe. dienst ausgeschieden war, viel Arbeit mit der Verwaltung der Güter. wendet, die doch einen bestimmten Waschwert hat. Leider fann ſie Beinliches Schweigen und Weinen. Dann wieder: Beeeeennng, Nur mit zwei weiteren größeren Werken trat Thümmel in feinem auch Soda nicht immer und überall bekommen. Tengtengtengteng. Das Haus erzittert diesmal in allen Fugen. langen Leben noch hervor. 1771 erschien seine Inofulation der In der stillen Nacht verzehnfacht sich die Gewalt der Explosion. Liebe", eine komische Erzählung in Verfen, deren recht freier Vor­Man hört deutlich den Aufschlag der fallenden Bomben. Du hast wurf so geschickt behandelt war, daß Wieland, dessen komischen das Gefühl, als wenn ein schweres Faß im Nebenbaus durch den Keller Romanen Thümmels Dichtungen am nächsten stehen, die Eleganz, gerollt wird. Vor Angst hat die Hausmeisterin das Licht aus die Leichtigkeit und den guten Ton des Ganzen" mit Recht rühmen gelöscht. Instinktiv zieht sich alles noch mehr in die fleine Ede fonnte. awischen Waschküche und Treppenbaus zusammen, wohin weder von der Straße aus, noch vom Hofe her Sprengstüde fliegen fönnen. Da ergibt sich ganz von selbst, daß Rofa Mertens und Joachim raufe nebeneinander zu stehen fommen. Sie haben sich wohl schon oit gefehen und gefprochen, aber dabei ist es auch geblieben, menich liche Beziehungen haben sie noch nicht zueinander gehabt. Run stehen sie dicht beieinander. Draußen wüblen inzwischen die Abwehr fanonen die ftille Herbstnacht zu einer Hölle auf. Es ist ein unbeim­liches Konzert, denn von vier Stellen zugleich donnern die Kanonen, fie wollen die Flieger zum mindesten in respettabler Söbe halten, um ihnen fein bestimmtes Ziel zu ermöglichen. Ein Sperrfeuer, das schaurig anzuhören ist. Bei diefem Höllenlärm rüdt die ängstliche Gemeinde immer mehr zusammen. Furcht und Kälte lägt Rofa immer näher bei Joachim Schutz suchen. Sie wird ihm sozusagen an das Herz berangeschossen. Was er felbft wohl nie gewagt hätte, die eng­Hier hatte der Dichter feinen 3wed, das Laster durch Beispiele lischen Bombenwerfer bringen zuwege, daß ihm das Mädchen zu bannen"( ben er in einem Briefe angegeben hat), offenbar nicht buchstäblich immer mehr in die Arme fällt. Er breitet seinen erreicht. Diefem Hauptwerte folgte feine größere Arbeit mehr. Touristenmantel väterlich um die schlanke, zitternde Mädchengestalt. Thümmel starb am 26. Ottober 1817 in Stoburg und wurde, seinem Halb zog er sie, halb fant sie hinein in die wärmende Hülle. Hat Buniche gemäß, in freier Natur, bei dem Dorfe Neuses unweit schon jemand einmal an einem jungen Mädchen angeichmiegt Roburg, bestattet. stundenlang im Keller gestanden? Noch dazu unter einem Mantel?

Die welsche Nachtigall.

Der Roman eines terbenden Jahrhunderts. 21] Bon R. Francé.

Notizen.

0. K.

Kunstabend. Im Chartottenburger Schilleriaal findet Zwei Jahrzehnte ließ Thümmel verfireichen, ehe er wieder an Sonntag abend ein Anton Dvoral- Abend statt. Es kommen Gesangs­die Niederschrift einer Dichtung ging; 1791 begann er, auf Drängen und Instrumentalwerke zum Vortrag. seiner Freunde, die Erfahrungen seiner Reife nach Südfrankreich  hr 200jähriges Bestehen begebt Anfang November unter dem Titel Reife in die mittäglichen Provinzen von Frant die Verlagsbuchhandlung von Otto Hendel in Halle. Die bei ihr reich zu veröffentlichen. Eine folche Reiseschilderung war noch erscheinende Bibliothek der volkstümlichen Gesamtliteratur umfaßt nicht dagewefen; in Briefen und Tagebuchblättern reihte Thümmel zurzeit 2370 Nummern. hier Berle auf Berle zu einer bunten Kette; Land und Leute be­Das Ende der hohen Abfäge steht bevor. Bas handelte er, er farieb von franzöfifcher Kultur und von französi icher Barbarei, Prosa ließ er mit Berien wechseln, romantische Reichsbekleidungsamt gibt eine Bestimmung befannt, die demnächst Schilder ungen folgten gelehrte Abhandlungen, nach nedischen Liebes- der lächerlichen, ungefunden und lederverfchwendenden Mode der hohen izenen famen ausführliche Darstellungen des Mönchtums; dazu war Abläge der Damen ein Ziel feßen wird. Die Lederknappheit führt das phantastische Wert mit solcher Sprachmeisterschaft geschrieben, auch zu weiteren Einschränkungen am Burusstiefel. Wer sich bas ganz Europa   des höchsten Lobes voll war. Das einzige, was selbst erhöhet, wird erniedrigt werden" trifft hier einmal zu. Tadler auszusehen fanden, war die verführerisch breite Ausmalung beifler Begebenheiten.

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Die zenfurierte Friebenszeit. Immer seltsamere Blüten treibt die französische   Zenfur. Neulich erschien in einer Beit­schrift folgender Sas  :" In den... Zeiten, da wir im Frieden lebten. Darf man wohl noch wagen zit verraten, daß das vox der Zensur gestrichene Wortfelig" bies, so schreibt das empörte Deuvre", ober muß man diefes Eigenschaftswort von nun an nur dem entzückenden Zeitalter vorbehalten, in dem wir leben. Inferer Meinung nach darf man, ohne winselnder Bazifist zu sein, finden, daß die Friedenszeiten etwas leichter waren."

Lauter redliche Kerls, Renommisten, nicht ein Benefiziat| zu sehen, mit so tiefem Bückling empfahl sich der neue Gast oder sonst ein Duckmäufer sind da. Und dazu der Professor feiner Gewogenheit. Und zu Worte fommen fonnte man auch Widmont, der Heinrich Fellermayer, der Zoanetti und Kolland, nicht in seiner Gegenwart, denn ununterbrochen drechselte auch der Niberl mit seinem Anhang... lauter Bursche, für er artige Redensarten, in die stets Komplimente eingewickelt bie ich die Hand ins Feuer legen möchte. Nur einer biel- waren für Solms, den es besonders verdroß, hier als Frei­Die Warnung Reginens ging ihm, doch durch den Kopf. leicht, so Dir nicht zu Gesicht steht mir aber auch nicht heitsheld angehimmelt zu werden. Eigentlich hatte sein Mädchen recht. Was schlug er sich mit ganz. Aber wir fönnen ihn ja abschieben." Er irrt fic). Monfieur." schnitt er furz ab; nichts liegt diesen tollen Brüdern der Freiheit herum? Tat solches denn Wer ist das?" mir ferner als Sanstulottismus und Verteidigung der fa­sein Chef? Konnte er nicht wirklich in ein schiefes Licht Du kennst ihn nicht ich auch erst seit furzer Zeit, mosen neufränkischen Menschenrechte." tommen in einer solchen Versammlung von Schwarmgeistern? eigentlich erst seit neulich Nacht. Mir ist er empfohlen Dem andern blieb scheinbar das Wort in der Rehle War es nicht viel wichtiger für ihn, Reginens Wunsch zu er- worden durch die Weishauptianer, er hat damals für Weis- stecken aber nicht wegen dieser Antwort. Ging doch, in füllen und im Garten den Ausgang ihrer Aussprache mit haupt selbst etwas geschrieben führt nämlich eine scharfe einen schäbigen Dienstmantel gehüllt niemand anderer an dem Vater zu erwarten, um im geeigneten Augenblick zur Feder und will Dir tüchtig entgegentreten. Er soll Armen- ihnen vorbet als der Kanzleischreiber Best. Und er hatte Hand zu sein? advotut sein aus dem Böhmischen. Michalansty heißt er." einen Blick des Alten aufgefangen, der seine ganze Vor­Während er die Treppe hinaufging, hatte dieser Vorsatz Michalansky war Solms   völlig unbekannt. Und das miß- ficht wachrief. Soviel maßloses Erstaunen, Triumph, Rach­in ihm gesiegt. Er würde nicht zu den Amizisten gehen und fiel ihm. Wieder stiegen Zweifel in ihm auf. Aber gerade, sucht und Bosheit gliberte darin wie ein Licht in einer dies Beißer mit dürren Worten sagen. Eine Verteidigung daß jener sich vorbereitete, ihm entgegenzutreten, durfte ihn füße. der Regierung gegen die neufränkischen Jdeen, diesen seinen das Rededuell nicht scheuen lassen. Und so ungern er auch Lieblingsgedanken fonnte er viel besser im Drud erscheinen ging- jest war er einmal in seinem eigenen Ansehen be­lassen und damit ganz anders wirken, als in so einem ge- droht, jest mußte er gehen. Er packte die Broschüren der heimen Konbentitel Verfechter der Revolution und die darauf erschienenen Ent­gegnungen, die er in den letzten Tagen studiert hatte, und feinen eigenen Aufsatz zusammen, und sie gingen. Der' Michalansky war noch nie im Drben hab' ihn So, so, den Justus Möser   liest man", lachte dieser auf den Milchmarkt bestellt, muß ihn erst abholen." geftand frampfhaft, hab' das ekelhafte Geschreibsel auch gelesen. nach einigem Zögern der junge Mediziner, dem nach der ver­Könnt den Sterl perieren, so ich ihn hier hätte. Das ist doch drießlichen Miene, mit der sein Freund diese Eröffnung auf das blödsinnige Subjekt, das wagt zu schreiben, daß die nahm, auch der Leichtsinn schwer aufs Herz fiel, einen eigent­französische Revolution nur von zerlumpten Bettlern gemacht lich Unbekannten in so vertrauliche Dinge zu ziehen.

Er eilte in seine Stube, wo er den bereits ungeduldig wartenden Beißer vertieft in die auf dem Schreibtisch liegen­den Bücher antraf.

wurde."

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Und dennoch gab sich Herr Michalansky im Eifer seines neuen Berufes eine Blöße, die eines erfahrenen Vigilanten unwürdig war: er vergaß, sich von Zeit zu Zeit umzudrehen. Sonst hätte er es wohl bemerkt, daß ganz von ferne, aber unabläffig ihnen jemand folgte. Und dieser Jemand war der alte Best.

Aus einem unbestimmten Gefühl durchstrich diese erfahrene Polizeiseele nach dem Abendlänten die Straßen und sein ge­schultes Auge hatte schon lange den einsam Wartenden auf dem Milchmarkt erkannt und ließ ihn nicht mehr außer acht. Und nur furze Zeit währte es, bis er durch die größte lleberraschung belohnt wurde. Der Sekretär Aber nun war es einmal verabredet und man konnte de Solms   ging mit dem Polizeispitel und einem unbe­Solms machte eine abwehrende Handbewegung. taum mehr zurück. Inzwischen hatte der Regen, der schon tannten jungen Menschen, dem aber der Pursch auf zehn Laß das jetzt, Jakobus, später. Jest laß mich einmal den ganzen Abend drohte, eingesezt und die infolge des Schritte anzusehen war. Das war interessant und lag ganz wissen, wer dort sein soll." strengen Polizeiregimentes ohne dies menschenleeren Gassen in der Richtung seines Auftrages; also spürte er nach, folgte Dha, Verter, hat man Angst vor Denunziationen? völlig verödet. Am Milchmartt lehnte unter einem Erfer, den dreien bis zur Hardergasse. Dort sah er, wie einer von Siehst ohnehin ganz verstört aus, fürchtest Dich wohl?" der ein trockenes Pläßchen ließ, nur einer in einen vornehmen ihnen, nämlich der fremde Student, in einen Kramladen ein­Reinhard runzelte die Stirn. Den verächtlichen Ton neuen Regenmantel gehüllt. Das war Michalansky. Der trat, während die anderen unauffällig weitergingen. Dank ertrug er nicht. Er richtete sich hoch auf. modische Hut paßte zwar weder zu den Schnallenschuhen, blieben auch fie stehen, fehrten um, traten in den gleichen " Ein von Solms hat sich noch nie gefürchtet. Komm, noch zu dem nach schon etwas veralteter Art getragenen Laden und famen nicht wieder. Dafür erschien jemand anderer. wir gehen!" Galanteriedegen, überhaupt hatte sein funkelnagelneues Kleid Best pfiff leise vor Bergnügendas war der Student Niberl, Wieder fühlte sich Beißer von dem Wesen des anderen etwas Uebertriebenes, nach Vornehmheit Buhlendes und sie gegen den eine Denunziation wegen aufrührerischer Reden verkleinert sein ehrliches Hera   merkte aber gleich, daß er gerade dadurch nicht Erreichendes, so daß sich Solms von bei der Polizei borlag. Tags zuvor war sie eingelaufen und selber Schuld an der Abfertigung trug. Und er bemühte sich, diesem Menschen schon angewidert fühlte, bevor er ihm noch der Kanzleischreiber hatte sie selbst registriert. Auch der Niber! feine Zattlosigkeit gutzumachen. richtig ins Geficht gesehen hatte. Das war auch zuerst nicht trat in den Laden ein und kam nicht wieder.( forts. folgt.)