Einzelbild herunterladen
 
bei Landes hingewiesen werden. ES wird ein Termin für die Er- füllung dieser Forderung gestellt werden; die Lage ist zweifellos sehr ernst. Madrid  , 2(5. Okl ober.(Meldung der Agence Havas.) Dato eiliärie, er kabe im Ministerrat die HeereSfrage auseinander- geietzt. Tie HeereSfrage würde aufmerksam vom Kabinett geprüft werden, das die Vcrhällnisie im Heere von Grund anS zu verbeiieru bestrebt sei. Dato pries dann die Einigkeit im Heere, die für das Land von Nutzen sei. Bezüglich der Wün'che des Parka- meius über eine Reform der Berfa ssung sei die Regie- ung der Meinung, daß jetzt eine Aenderung un- zweckmäßig sei._ Englanü gegen die Neutralen. Haag, 25. Oktober.Vaderland' meldet, daß die englische   Re- gierung keine einzige Ausfuhrerlaubiiis nach Hol« I a n d mebr erteilt. Das Äorrcspondenzbureau zog darauf an maß- gebender Stelle Erkundigungen ein und erfuhr, daß die Nachricht desVaderland" richtig ist, daß cS sich aber um eine Maßregel handelt, die England gegen sast alle neutralen Staaten getroffen bat und die mir der Streitfrage bezüglich der Sand- und R>esdurch?udr in keinem Zusammenhang steht. Wekerles Rechtsschwenkung. Tisza Triumphator'i Zwischen dem Kabinett Wekerle und den Sozialdemo- kraten ist es zu einem offenen Bruch gekommen. Tie Partei bildete zusammen mit der radikalen Bürgerschaft in der Walzlrechtssrage einen Block. Sie unterstützte bisher die Regierung, da sie sich unter der Ankündigung eines demokrati- sebcn Kurses einführte. Dem Blocke gehören auch der Wahl- rechtsminister Dr. V a z s o n y i und der Wohlfahrtsmin ister Graf Batthyany   an. Tie Ursache des Konflikts bildet eine anscheinend tendenziöse Rede Wekcrles über die G e- werksch asten, in der er sich dier Gefolgschaft der Linken zu entledigen s u'ch L, vermutlich, um das Liebkind der Tiszaschen nationalen Arbeitspartei zu werden. Wekerle sagte, kein Arbeiter dürfe gezwungen wer- den. in Gewcrkschafien einzutreten. Er werde auch nicht dulden, daß einzelne Beitrage der Mitglieder für Agitations- zwecke gewinnsüchtiger und antinationaler Natur verwendet werden. DieNepszava  ", das Zentralorgan der sozialdcmo- kratischcn Partei erwiderte in einem geharnischten Artikel, daß das Kabinett Wekerle sich ein Todesurteil unterfertigt bade, wenn es niit derartigem Programm arbeiten wolle. Auf Aufforderung der Vertreter der Gewerkschaften und Fach- verbände hat die Parteileitung der Sozialdemokraten gestern beschlossen, einen Parteitag einzuberufen, der sich mit dem Vorgehen der Regierung befassen wird.'Ferner soll das Er- nährungsproblem. das Vereins- und Versammlungsrecht ver- handelt und die Organisiernngsfreiheit für Arbeiter gefordert werden. Die Vertreter der Sozialdemokraten in den ver- schicdenen Ernäbrungsausschüssen und kricgswirtfckwftlichen Organisationen haben bereits demissioniert. Großes Aufsche)i erregt, daß Ministerpräsident Wekerle heute die Erklärung abgab, der Wahlrechtsniinister Dr.' V a s z o n y i, der dem Block angehört, werde nach Erledigung der Wahlreform zurücktreten. Man sieht auch aus dieser Erklärung einen definitiven Bruch der Linken mit der Regierung. Der Vormarsch am oberen Isonzo  . Einnahme des Kolowrat. Wien  , Zk>. Oktober. Tic K riegSberickiterstattcr der Blätter melden Lbereinstimmeud: Tie verbündeten Truppen»ahme» den fll'wieriiten Bergstock des Kolowratrücke.»» am rechten Ifonzo-Ufer, womit ein wichtiges A r t i l l e r i e z r u t r u»l in den höchstgelegenen Stellungen der Italiener in diesem Räume Überwunden ist. Sie befinden sich jetzt im Abschnitt gegen die Grenze. Ebenso wurden die in Schncegebicten von ungefähr zwei­tausend Metern mit allen Mittel» moderner BefestigungSkunst aus- gestattete« Fekbncstcr im Brsi«-grn-Gebirt erstürmt. In- zwischen kamen arderc Kolonnen den Jsonzo aufwärts und fielen aus dem Brsic-Krn-Gelände dein weichenden Feinde in den' Rücke n. Auf der B a i u s i z z a- H o ch f l ä ch r geht der Angriff i der österreichisch ungarisckicn Bcrbäude, unterstützt durch das Bor  - dringen der Berbündetcn am rechten Jsonzo-User, weiter. Der über den Jsonzo flüchtz-.tde Feind wird scharf verfolgt. Ein aus dieser i Hochfläche zur Deckung des Rückzuges unternommener italienischer Gegenstoß mistglückte volllommcn. Das gestrige gute Wetter er- I laubtc zahlreiche Luftkumpfr, bei deuen von östcrreichisch-ungari- ick'e« und deutschen   Fliegern dreizehn feindliche Flugzeuge abge- schössen wurde» Italienischer Heeresbericht vom 25. Oktober. Gellern morgen nöffnete der Feind noch einer mehrstündigen Banie an der ganzen Fi out wieder das hestige Arlilleriekeuer. das zwischen den südlichen Hängen vom R o m b o n und der nördlichen Gegend von B a i n- i i z z a den Charakter von ZcrstörungSseuer erreichte. Daraus wurden starte Jnfanieriemasfen zum Angriff auf unsere Siellunzen in diesem Abschnitt dorgeworsen. Der Engpaß von Saga bielt den Stoß deS Feindes aus. aber mehr südlich gelang eS dem Feinde, begünstigt durch dichten Nebel, der unser Sperrfeuer wirkungslos machte, unsere vorge schob c u c n Linien auf dem linken Jsa,nzoilfer einzudrücken und sich der Angriffsstelliingeu des Brückenkopfes von Santa Maria und Santa Lucia zu bemächtigen, wobeier den Kampf auf die Hänge des rechten FlußnferS hinübertrug. Gleichzeitig erfolgten starke Angriffe westlich von Volnik, auf der Hochfläche von B a i n f i z z a und auf den Westhängen des Monte San Gabriele. Sie wurden durch unsere Truppen abge- schlagen, die in starken aufeinanderfolgenden Gegenangriffen dem Feinde einige Hundert Ge'anaene abnahmen. Wir erwiderien wirk- iam eine lebhafte Feuertätigkeit des Feindes auf dem Karst. Die Lage bei Cbavignsn. Der Militärkritiker des Berner..Bund" schreibt zu dem An- griff der Franzosen   am Chemin des Dames: Dieser zeige die un- verbrauchte Kraft der französischen   Armee und die scharfe Anspan- nung der Deutschen   im Stellungskriege, zeigt aber auch, daß daS Z o n e n s h st e m dem Verteidiger gestattet, selbst so stark zu- sammengefatzte und tiesgreifende Stöße, bei denen der Anfangs- erfolg erfahrungsgemäß am wcltestcn führt, aufzufangen. F-ranzösichcr Heeresbericht vom 25. Oktober nachmittags. Nördlich der ÄiSne blieb im Laute der Nacht die Lage im Abschnitt Braye-en-LaonnotS C h a v i g n o n unver­ändert. An der Front Cbavignon Affenberg letzten unler? Truppen ihren Vormarsch kort und erreichten das Gelöst Roiatz. Die Zahl der seit gestern abend in dieser Gegend gemachten Gefallgenen über- steigt 5lK). Lebhane Artillerieunternebmungen in der Gegend von Eeniy-en-Laonnais, besonders im Abschnitt von BauxmaironS. Wir zersprengten eine deutsche Patrouille, die an unsere Linien östlich von Cernh heranzukommen veriuchle. Ein Handstreich gegen den Brückenkopf von Savigneul, den, der Feind eine beilige Beschießung darangeben ließ, scheiterte. Ani dem linlen MaaSuier Tätigkeit der beid.n Artillerien im Abschnitt des ChaumewaldeS. In der Gegend von EpargcS iührten wir eine Einzelunternehmung aus, die uns Gefangene einbrachte. Deutsche   Flugzeuge warfen zwei Bomben auf Hnnon, die kein Opscr forderten. Im Lause der Nacht des 24. Oktober wurden 25 deutsche Flugzeuge durch unsere Pilolen abgeschossen oder stürzten steuerlos in ihre Linien ab. Französischer Heeresbericht vom 23. Oktober abends. Unsere Truppen rückten am Morgen allgemein von den Stellungen, die sie gestern abend erreicht hatten, vor. Tie Stellungen grenzen jetzt an den Oise-AiSne- Kanal.> Darf und Wald Pinon sind in unserer Hand, außerdem die Dörfer Pargnh und F i la i n. -südlich von Filain, in das unsere Patrouillen eingedrungen sind, halten wir die Gehöfte St. Martin und Chapclle Tie. Berthe bc- setzt. Der Feind hat unter unserem Druck bedeutendes Material aufgeben müssen, darunter ungefähr 2g Geschütze, wovon mehrere -Zentimeter-Haubitzen sind. Tie Gesamtzahl der von vuS seit dem 23. genommenen und bisher gezählten Geschütze beträgt un- gefäbr 120. Dazu kommen noch mehrere hundert Minenwerser und Maschinengewehre. Jui Lauic des Taaes haben wir mehr als 2g0g Gefangene gemacht. Die Zahl der Gefangenen seit Beginn deS"Angriffs übersteigt ll MO, darunicr mehr als 200 Offiziere. Auf dem rechten Ufer der Maas   folgte der Beschießung, die wir heute morgen meldeten, ein deutscher   Angriff auf unsere Stellung im Chaumewalde, den wir durch Feuer zum Stehen brachten. der Krieg mf den Meeren. Berlin  , 25. Oktober. Im Atlantischen Ozean und Aerzuelkanal wurden neuerdings durch eines unserer Uulcrsce- boote, Kommandant Kapitänleutnant Rose, 7 Dampfer mit rund 29 000 Sr.�Res.-To. versenkt; darunter befanden sich ein bewaffneter Dampfer, anscheinend mit Ocl und Gasolin, sowie i unbekannte Dampfer, die au5 Geleit- zügcn herausgeschossen wurden. Ter Chef des'Admiralstabes der Marine. Die vaterlanüspartei ruftet zum Konflikt. AlldeutscheVolkszählung" zum Ä8. Oktober!. Aus dem Kreise Gifhorn   wird der Hannoverschen»Deut' schen BolkSzeitung" geschrieben: Tie Agitation für die sogenannte Vaterlandspartei wird auch in unserem Kreise mit Hochdruck betrieben, um, wie cS heißt, der Rcgicrung bis znm 28. d. Mts. eine geuane Mitteilung über die Stärke der neuen Partei machen zu könne». Auf einer V e r s a»n in- l u n g der G c m e i n d e v o r st e h e r deS Kreises forderte Sand- rat D r. v. Wagenboff zum Beitritt zur Baterlandsparlei auf und ließ eine Liste zum Einzeichnen herumgehen, in die sich die Gemeindevorsteher mehr ihres Amtes, als ihrer Ueberzeugu'.ig wegen einzeichneten.Ans dem Lande sorgen die Gemeindevorsteher für die Balerlandsparlei". meinte dann auch ein Herr, der in der Stadt eifrig für dieselbe wirbt. Auch in Lehrte   soll seitens des Land rat s in ähnlicher Weise vorgegangen sein, wie uns eine Lehrerin berichtet, die auch zu einer solchen GründungSverialninlung eingeladen war. Die Lehrerin war der Ansicht, daß die in e i st e n A n w e s c n d e n. n n t e r- schrieben, ohne sich über ihr Tun recht klar, zu ist ii, nur der behördlichen Empfehlung folgend. Sie bedauerte, daß viele Zeitungen über die Vaterlandspartei nicht aufklärender bcrichteien. Wir haben schon gestern mitgeteilt, daß hinter den Kulissen der Regierungskrise vaterlandsparteiliche Agenten umgehen, die politischen'Kindern das Märchen erzählen, die Mehrheit des Volkes stehe hinter ihnen. Znm Beweis dieser Behauptimg wird setzt eineStatistik" fabriziert, mit der man an maßgebender Stelle durchschlagenden Erfolg zu erzielen hofft. Als Termin, zu dem die VateilandSpartci allen nicht- konservativen Parteien über sem�iverde, wird der Dezember angegeben. Im Pretzen von Terminen haben die Herren Uebung._ Nichtgewährung öe? ßamilienunterftützung aus politischen Gründen. Emc politische Maßregelung, die den ällersckäcfstcii Protest hcrausiordert. wird aus Baden berichtet. Wegen Verbreitung von Flugblättern wurde Mitte �um 1915 in Äurlsruhc der im Betrieb der Eiienbahn-Hauptwerkstätre tätige Schlosser Bernhard Kruse verhaftet, in Untersuchungshaft genommen und unter die AnUage versuchten Landesverrats gestellt. Es handelte sich um eine von den damals noch zur Partei gehörigen Unabhängigen ausgehende Aktion. Während Kruse, der seit 1003 bei der Eisenbahn angestellt war, noch in Untersuchungshaft saß. erhielt er folgendes Schrift- stück zur Unterschrift in seiner Zelle vorgelegt. ArheAerpensionSkass« der bad. Sraatseiscnbahnen und Salinen. Bescheid über Beitragserstattung aus Abteilung 3. K a r l s r u h e, den 3. Juli!91S. Der Schlosser Bernhard Kruse zu Karlsruhe  , welcher seit dem E Mai 1907 Mitglied der' Abt  . E obiger Pcnsionskassc war, ist mit dem 19. Juni 1915 zur Strafe ohne Aufkündi- gung des Dienstverhältnisses aus der Beschäftigung der Großh. Bad. Staalseisenbahnverwaltung entlassen worden. Einen Anspruch auf Jnvalidenzusatzrcnte hat er nicht er- worden.... Der Vorstand. Dieses Schreiben wurde im badischen Landtag zum Gegen- stand einer Interpellation gemacht und damals erklärte Minister Dr. Rheinbold auf die energische Beschwerde der Sozialdemo- kratie, daß es sich um einen übereilten Schritt einer unter- geordneten Behörde handele. Trotzdem aber blieben alle Be- mühungen Kruses, die Entlassung rückgängig zu machen, erfolglos, obwohl die Verhandlung vor dem Reichsgericht mit seinem Frei- s p r u ch endete. Danach wurde Kruse zum Militär eingezogen, er befindet sich seit Mitte vorigen Jahres im Felde. Auf seine An- frage an die Generaldirekiion der badischen Staatseisenbahnen, ob sie gewillt fei, seiner Familie die den Arbeitern der badischen StaatSeisenbahnen gewährte F a m i l i e n u n t e r st ü tz u n g zu- kommen zu lassen, erhielt er am 2. September folgende Antwort: Gr. Generaldirekiion der Bad. StaatSeisenbahnen. Nr. 4160 E. Auf Schreiben vom 14. August 1017. Karlsruhe  , den 1. September 1917. Wir sind nicht in der Lage, Ihrer Familie die den Kriegsteilnehmern gewährte Unter st ützung zukommen zu lassen, weil Sie endgültig aus dem Dienst der großh. Eisenbahnverwaltung ausgeschieden sind. Auch eine spätere Wiederaufnahme kann trotz der Freisprechung nicht in Frage kommen, dn Sie unbestrittenermahen die An- schauung vertreten und auch nach Kriegsausbruch in Bersamm- kungen zum Ausdruck gebracht haben» das« der Regierung im Reichstag   keine Mittel für den Krieg hätten bewilligt werden dürfen. An den Gefreiten Bernhard Kruse usw. Diese Antwort ist empörend. Welche Anschauung der Mann vertritt, hat der Generaldirektton schon an sich ganz gleichgültig zu sein, vollends aber wird die bloße Ausrollung dieser Frage ein Skandal, wenn man bedenkt, daß der so Entrechtete zurzeit mit seinem Leben Deutschland   verteidigt, inklusive der Ruhe des Herrn Oberbourat C o u r t i n, der in einer behaglichen Beamienstubc dies Schriftstück unterzeichnet hat. Gin neuer volksbunö. W. T, B. meldet: Am 25. Oktober fand im preußischen Ab­geordnetenhause unter Borsitz deS Reichstagsabgeordneten G i e s- b e r t S eine Zusammenkunft von führenden Persönlichkeiten aus den wichtigsten und größten Arbeiter-, Angestellten-, Beamten- und Wirtschaftsorganisationen statt, die insgesamt eine Mitgliederzahl von etwa 10 Millionen umfassen. Der Zweck dieser Konferenz war, eine Aussprache herbeizuführen über die Gründung einer Or- ganisation mit dem Ziel, fiir die innere Geschlossenheit und Einigkeit des deutschen   Volkes unter dem Grundsatz des sozialen Gedankens einzutreten und damit ein starkes und zugleich freies Reich zu schaffen. Für die neue Organisation ist die Be- zeicknungVolksbund für Freiheit und Vaterland" in Aussicht genommen. Ter neue Volksbund, der sich auf die oben bezeichneten großen Organisationen aufbauen soll, rechnet auf alle jene von der Rcchien bis zur Linken, die in der Bereinigung staat  - lichen Machtsinns und volkstümlich freiheitlicher Staatsordnung die Grundlage eines modernen Großstaats erblicken und zugleich diesen Großstaat eingereiht sehen wollen in eine Gemeinschaft der gegenseitig ihre LebenSnoiwendigkeiten ach­tenden und anerkennenden Kullurstaaten. DerVolksbund für Freiheit und Baterland" stellt weder eine Partei noch ein Partei- ähnliches Gobiide dar. Er wird sich mit Polemik möglichst wenig befassen, weil er sich positive Aufgaben stellt, also positiv praktischen Charakter trägt. Tie Konferenz setzte für alle auf die Gründung abzielenden Arbeiten einen vorbereitenden Ausschuß ein. Die Idee der Gründung sowie der gesteckten Ziele wurde von der über- wiegenden Mehrheit der Konkerenzteilnehmer auf das lebhafteste begrüßt und unterstützt. Die Vertreter der Organisationen werden mit den verantwortlich leitenden Stellen ihrer Verbände Rück- spräche nehmen; alsdann wird in kürzester Zeit die Gründung cnd- gültig erfolgen. Direktor Delbrück   im Reichsjustizamt ist zum UnierstaatZ- jekreiär ernannt worden. Rcdrverdot für Hardc». Dem Herausgeber der derzeit nicht erscheinendenZukunft", Maximilian Haiden, ist das Reden im ganzen Reiche verboten worden. Demzufolge entfällt auch der neue zum 3. November für Berlin   angekündigte Vortrag. Leiste Nachrichten. Protest der bulgarischen Vereinigten Sozialisten. Sofia  » 26. Oktober. CMeldung der Bulgarischen Tele- graphea-Agriikur.) Die Bcroiuigic Sozialistische Partei richtete fol- genden Protest an d a S Holländisch-Skandinavische Komitee: Die Ausfübrungen des Manifestes deS Holländisch- Skandinavischen Komitees über M a z e d o n i e u haben uns über­rascht und mit tiefer Bestürzung erfüllt.' Es verweigert Bulgarien  die älteste» und wesentlich bulgarischen Gebiete Mazedoniens  , eben- äneselbrn, auf deren Boden sich die Kämpfe für die Wiedergeburt BuigarieuS abgespielt haben und die der Schauplatz so vieler blutiger Erhebungen in der Bcrgangruhert waren. Das neutrale Hollän- disch-Skandinavischr Komitee ermutigt ohne jede» Nutzen und prak- tischen Zweck für Serbien   dessen verderbliches Berlangen nach dem bulgarischen Mazedonien  , wie es seit 60 Jahren die schlimmsten Feinde der Balkanvölker getan haben. Die Masse des bulgarische» und serbischen Volkes auf dem Balkan   bat dies schon um den Preis des grausamen Unglücks in diese», Kriege begriffen und alles, waS demokratisch denkt aus dem Balkan  , hofft, daß die soziali- st i s ch c Intet»ationalr, erleuchtet durch die Erfahrungen der Vergangenheit, verstehen wird, wieviel Unheil in einer solchen durch künstliche Mittel unterhaltenen Richtung verborgen ist, und daß ste, anstatt lebendige nationale Organismen zu zerstückeln, die Balkanvölker zu einer per- nünftigrn Annäherung ihrer Politik innerhalb der Grenzen ihrer berechtigte» nationalen Ansprüche zu bringen im- stände sein wird. gez. JankoSakyzoff. Hertling   gegen verantwortliche Reichsminister. München  , 26. Oktober. In der Kammer der Abgeordneten be­tonte Ministerpräsident Graf Hertling  , daß die Schaffung ver- antwortlicher Reichsmini st er nicht im Interesse der föderativen Grundlage der Reichsveriassung sei, an der man nicht rütteln lassen dürfe. Sie allein entspreche dem deutschen   Volks- charaktcr. Wir brauchen eine einheitliche Zusammenfassung, um unsere Macht nach außen hin festzuhalten und zu wahren. W:r sind ein einheitliches Wirtschaftsgebiet und gehören zusammen, aber das deutsche   Volk kann eine schablonenmäßige Zentralisation nicht ertragen, denn die vielgestaltige Kultur der Einzelstaaten muß sich auswirken können. Auf diesem Standpunkt stehe ich und iverx ich auch stehen bleiben.