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Dasberliner Toge5?att" schreibt: KriftS ist gclbst. Wir wünschen
uns Hussen, daß die
Vierti Hsrtlina in ruhiger, stetiger, grndliniger Entwicklung durch die NriegK«» dauern wird, und das wir» möglich sei»), wen» Wrvif Heruiilg sich auf die R e i ch s t a g v m e h r h e i t. die ihm ihre» Beistand nichl verweigern will, in klarer Erkenntnis der notwendigen Borbedingtingen stützt. Dasselbe Blatt begrüßt es, daß mit den Herren Michaelis und Helfferich auch der Dirigent des neueingerichtetcn Presse- diensteS der Reichskanzlei, Herr v. Braun, aus dein Amte scheidet, dessen pomphaft angekündigter Pressedienst voll- ständig persagt habe. Mit dem aus dem Amte scheidenden Dr. M ich a e l i s be- faßt- sich aussührlicher nur ein Blatt. DieTägliche Rund- schau", deren Auserkorener einst Dr. Michaelis aeweseu war, konstatiert in wehmütigem Taue, der giftige Angriffe auf , die Welt der'böchsten Un'ochlichkeit, der düngen, Empfindelei en, Ehrgeize und Strebercien, der Par- teiinteressen und Klüngrlwirtschoft"(gemeint ist der Reichs- tag) nicht ausschließt, daß dasErperimentMichae» I i S m i ß! u n g e n ist. ».»» Generalfeldmarschall v. Hindenburg   ist Freitag früh in Berlin   angekommen. ES ist jedoch nicht anzunehmen, daß leine Ankunft mit den politischen Ereignissen zusammen- hängt. Der Wechsel im baperifthen Ministerrat. Wie die Korrespoudenz Hoffmann meldet, hat der König von Bcnjcrn bis zi.r Wiederbeietzung des freigewordenen Amte« de» StaatsminifterS des königlichen HmsteS und deZ Aeußern den Staats» minister von Thelemann dem Vorsitz im Ministerrat und Siaat-Zrat von. Loetzl mit der ftührung der Geschäfte des königlichen Hauses und deS Aeußern betraut. DieWtzöerlage am Tagliamento  . Berlin  . L.«ovember.<W. T. B.) Am Tagliamento   wurde der Rest der auf dem Ostufer zwischen dem Kella  -Tal und dem A d r i a t i s ch e n Meer noch haltenden italienischen Brigaden ge- fangen oder iiüer den Blust gewerfen. Dir schweren blutigen Ber- lustr der Italiener auf dem eiligen Rückzüge bestiitige« sich. Ber- gebeuS versuchen feindliche Funksprüche die gewaltig« Größe de« Niederlage in Italien  , die die gesamte lEntente getroffen hat, zu ver- kleinern, Zahlen und Tatsachen sage.» mehr al» Worte. Aus dein österreichischen KriegSs�ressequartier wind gemeldet: Welch ungeheure Anforderungen insbesondere<rn die im Gebiete der Julischen Alpen   vordringenden Gcbirgstruppcn gestellt wurden. läßt sich durch einen Blick auf die Karte leicht ermessen. Fast d n r ch g e h e n d S sind«s quer zu den V 0 r r ü ck u n g s- Innen liegend« Bergrücken mit schwierige 11 U e b e r g ä»gen, welche sich hier dem Vormarsch entgegenstellten und welche ungeachtet der widrigen Witterungsverhältnisse und des Widerstandes einzelner Sperren, welch« im ersten Ansturm ge- »omiucn wurden, durch den unbezwingbaren BorwärtSdrang de- Truppen überwunden wurde». Deutsche   Divifionen im Verein mit österreichisch  -ungarischen Kolonnen waren auf Codroipo   vorgestoßen und zwangen hierdurch die zurückflutenden Trümmer der 3. italienischen Arme«, ihr Heil auf dem Tagliam-nto-Ueberganfl bei La t i sa n a zu suchen. Die bicr gegen de» hochangeschwollen-:, Muß gepreßten italienischen Truppenteile suchten im ausgedehnten unwegsamen Reisfelder gebiet, obwohl zum größten Teil in Verwirrung geraten, noch Widerstand zu leisten, waS zu mehrfachen Gefechten fuhrt«. Sin Abschwenken von bei E 0 d r 0 i p 0 stehenden Truppen nach Süden und gleich-
zeitiges Heranführen österreichisch  -ungarischer Kolonnen längs des Lagunengebiets im Süden führte zu einer vollständigen Ein- fchließung der noch gegen den Uebergang marschierenden Ver- bände des Feindes. Während die im Brückenkopf selbst kämpfenden italienischen Kräfte über den Tagliamento   geworfen wurden, mutzten über VOOOO Mann mit mehreren hundert Geschützen sich auf freie in-Kompffelde dem Sieger ergeben. Dieser Ver- lust von zwei bis drei Korps Kampfstärke»nd die vor­ausgegangene' Zersetzung dürfte wohl mit dem Auhergefcchtsetzen der S. italienischen Armee gleichbedeutend sein. Immer wieder muß hierbei auf die ganz Herborragenden Marschleistungen und die unvergleichliche S t 0 fc k r asf t der verbündeten Truppen hingewiesen werden. Diese hatten im Norden
fliegerdomben au! Condon und Dünklrcbcn.
Artilleriekampf I« Flandern Fran­zösischer Angriff bei Braye zusammen- gebrochen Kampf bei Monastir. Das linke Tagliamento- Ufer feindfrei vom Fellntal bis znr Adria.   Frontvcrlegnng am Damenweg. Amtlich. Grestes Ha u-p tquartier, L. November 1Sl7.(83. T. B.l Westlicher Krtegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Nupprccht. Der Artillcriekamps in Flandern   war gestern im Flutgrbiet der Ustr» insbesondere bei Dixmnde stark; zwischen dem Haut- houlstrr Wald und der J!yZ lag lebhaftes feindliches StörungS- feucr auf unserer Kampfzone. Englische ErZundungssorstößc scheiterten an mehreren Stellen der Front. Heeresgruppe Deutscher Kronprinz. Am Oise AiSuc-Kaual und längs des Rückens des Chcmin- deS-DameS hat die Kampftatigkcit der Artillerien bedeutend zu- genommen. Nach mehrstündigem Trommelfeuer griffen starke frauzifische Kräfte bei Brahe an. Ihr Ansturm brach vor unseren Linien blutig zusammen. Ocstlicher Kriegsschauplatz. Keine wichtigen Ereignisse. Mazedottische s?ront. Nordwestlich von Monastir   wurde ei» Borstoß feindlicher Bataillone verlustreich abgewiesen. Italienische Front. Läng» des mittlere« und unteren Tagliamento   stehe« unsere Armeen mit dem Feinde in Eefechtssühlung. Italienische Brigaden, die auf dem Ostufer deS Flusses noch standhielten, wurden durch Angriff zum Zurückgehen gezwungen oder gefangen. Bom Fella- Tal bis zum Adriatischen Meer   ist das linke Tagliamento  -Nser frei vom Feinde, Der Erste Generalauartiermeister. Lndendorff.
Abendbericht. Berlin  , 2. November 1917, abends. Amtlich. Ju F l a n d e r u lebhafte Feuertätigkeit au der Aser. Unbemerkt und ungestört vom Feinde habe« wir in letzter Nacht«usere Linien von der Bergftout de§ Chemin-deS-Dames planmäßig verlegt. Ju der Nacht zum 1. November haben«ufere Flieger Loudou und englische Küsteuplätze erfolgreich angegriffen. Im Osten nichts Besonderes. Aus Italien   bisher nichts Neues. Ter österreichische Bericht« Wien  , 2. November 1917.(W. T. B.! Amtlich wird verlautbart: Am unteren und mittlere» Tagliamento   sind wir in Fühlung mit dem Feind. Ftalienische Truppen, die sich noch öst- lich des Flusses zu halten suchten, wurden geworfen oder auf- gerieben, wobei erneut mehrere Tausend Gefangene in der Hand der Verbündeten blieben. Im Fellagebictr und im Bereiche des oberen Taglie- m e n t 0 nimmt das Vorgehen unserer Armeen den beabsichtigten Verlauf. An mehreren Stellen mußte frindlrchcr Widerstand ge- brochcu werden. Auf den anderen Kriegsschauplätzen keine Ercigniffe von Belang. Der Chef des GeneralstebeS.
Somben auf Lonüon und Düntirchen. Berlin  , 2. November. Amtlich. Eins unserer Bomben- geschwader hat in der Nacht vom öl. Oktober zum 1. November die militärischen Ziele im Herze» Londons   uud in de» Hafen- stödten Gravesend, Chatham, Namsgate» M ar g a t e und Dover   kräftig und wirkungsvoll mit Bomben angegriffen. In London  , Ehatham und Namsgate brachen große Brände aus. Andere Bombengeschwader griffen Festung und Wcrftanlagen von D ü n k i r ch e>!. sowie militärische Ziele hinter der flandrischen Front an uud verursachte» zahlreiche Explosionen und Bründc. Alle unsere Flugzeug« sind zurückgekehrt.
auf ihren Wogen Höhenstellungen wie jene deS Monte Natajur mit 1841 Meter, unter Widrigkeit der Witterung zu überwinden. Ganz enorme Anfovderungen wurden dabei an die nie erlahmende Lei- stungsfähigkeit aller Truppen, an die vorausdeukende Fürsorge aller Kommandanten schon mit Rücksicht auf die Schwierigkeiten deS Nachschubs gestellt. Deren restlose Erfüllung hat die Erreichung der bisher erzielten im Weltkriege fast beispiellosen Erfolge er- möglicht. Grado   wurde gestern früh durch«in Landungsdetachement der Weirine und von Triester Jungschützcn besetzt. Die gelandeten Truppen wurden von der Bevölkerung mit Jubel und Glocken- geläut empfangen. Italienischer Heeresbericht vom 1. November. Unsere Truppen sind dem Plan deS Gegners durch die Schnelligkeit eines unverzüglich entscheidenden und da» Vordringen des Feindes dank der tapferen Haltung der Sicherungsabteilungen verzögern- den Manövers auSkicrvichen. Sie führten trotz der außerordentlich schwierigen strategischen und taktischen Verhältnisse ihren Rückzug zum Tagliamento   aus. Die fast vollständige dritte Arince, die ein großartiges Beispiel von Zusammenhalt und Kraft gab. die erste und die zweite Kavalleriedivision. besonders die Regimenter Genova  und Novara  , die sich heldenmütig aufopferten, und die unermüdlich sich der Gefähr aussetzenden Flieger verdienen besonders die Be» wunderung und die Dankbarkeit des Vaterlandes. In der vergangenen Nacht haben feindliche Flugzeuge in nutz- loser Befriedigung grausamer Bosheit unverteidigt« Städte, weit von den Etappenlinien entfernt, mit Bomben beworfen und einige Opfer unter der bürgerlichen Bevölkerung verursacht. General Cadorna  . 1- Wird die Entente helfen? Bon der furchtbaren Schwächung der italienischen Heereskraft am Tagliamento   wußte derPetit Parisien" vermutlich noch nichts, als er nach einer Pariser   Meldung vom Donnerstag schrieb, die italienische   Armee weiche nicht unter dem unmittelbaren Druck der Deutschen   und Oesterreicher   zurück, sondern setz« in vollkommener Ordnung den strategischen Rückzug auf neue Stellungen fort, wo sie Widerstand leisten und zum Gegenangriff werde schreiten können. Bis dahin, so schrieb daS Pariser   Blatt, würden Frankreich  und England herbeigeeilt sein, deren erste Abtei- lungenbereitSjenseitSderAlpen ständen. Diese Mit- teilung sollte offenbar den Eindruck erwecken, als rückten nun ganze Heeressäulen der WestmSchte in die Poebene hinüber. Solcher Hoffnung wird schwerlich dienen, was in der.Times" zu lesen steht. Der militärische Mitarbeiter dieses Blattes schreibt: Wir können daraus rechnen, daß die italienisch« Armee sich auf der«inen oder anderen Verteidigungslinie halten können wird. Die Lage bat die lichte Seite: Es kommt jetzt die Zeit, wo die Kriegstätigkeit in Frankreich  , Flandern   und den Alpen   gewöhnlich erlischt. Aber in der italienischen Ebene hindert nichts daran, den ganzen Winter durch zu kämpfen, und das ist ein Vorteil für die Partei, die über die größten militärischen Hilfsmittel zu einem Vernichtungskriege verfügt. Man darf aber nicht denken, daß wir die Absicht haben, unseren FeldzugSplan im Westen aufzugeben. Der italir- nische Abschnitt der Westfront darf immer erst an zweiter Stelle kommen." Dies Wort derTimes" wird hart auf die Hoffnungen der italienischen   Imperialisten drücken. Denn immer wieder haben diese seit Jähr und Tag seit dem Menetekel des rumänischen Zusammenbruches der Entente die oberste Wichtigkeit der ober- italienischen Kriegsfront einzureden versucht. Der Militärfach- mann derTimes" zeigt aber keine Lust, auf eine solche Auffassung einzugehen. Ein schlimmes Symptom! Denn als Sachverständiger eines hervorragendsten Jmperialistenblattes ist dieser Kriegskritikcr nicht irgend ein Dutzendschreiber, wenn er auch nicht geradezu den Willen der Entente verkündet.
Der Kampf gegen Sas Sowjetprogramm. Augriff Miljukows im Vorparlament. Petersburg, 1. November.  (Petersburger Telegraphen» Agentur.) Im Vorparlament eröffnete M t l j u k 0 w inmitten einer unruhigen Versammlung die Ausspräche über die Erklärungen de? MmsterZ des ÄuSwärtigru Tcrestschenko Er erklärte, der Meinung des Ministers beizutreten, daß die äußere Politik und die Landesverteidigung in engem Zu- samnienhang miteinander stünden, sodaß man, um beide zum
Gelingen zu führen, die Mannszucht im Heere wieder her- stellen, die Zerrüttung im Lande beseitige» und eine Sie- gierungSgewalt schaffen müsse, die nicht nur zu Aufrufen, sondern auch zu Taten sähig sei. Zu den Instruktionen deS Arbeiter- und Soldatenrates für seinen Vertreter im Auslände meinte er, daß dieses Schriftstück die Leitsätze deS Stockholmer   M a n i f e st e s wieder­hole, aoer utopisch übertrieben und zum Vorteil der Interessen Deutschlands.  (Heftiger Lärm.) Milju- low fuhr fort: Nur Träumer können glauben, daß der Weg zum Frieden nicht über den Swg, sondern über die Erhebung der A r b e i t e r m a s i e n und die absichtliche Zerrüttung in der Armee gehe. Es ist bedauerlich, daß dieie Annahme die politische Schwärmerei im Ausland und in Rußland beherrsch«,:va« einen schreienden Widerspruch zwischen diesem Losungswort und de» Forderungen de« Ledeos darstellt. Daher sind dl« russischen Diplomaten, wenn sie diesem Widerspruch aus dem Wege gehen wollen, häufig gezwungen, zu heuckeln. wie die« bei den Skobeleiv gegebenen Anweisungen der Fall ist. Bon dem Augenblick der Veröffentlichung diese« Schriftstückes ab wurde es klar, daß sich der Vertreter der russischen Demolrati« auf der Pariser   Konferenz mit dem Leiter der offiziellen rtissischen auswärtigen Polrtik in Widerspruch befinden wird. E«>st daher nicht zu verwundern, wenn die Alliierten nicht versieben, warum Stobelew sich zu ihnen begibt. Ein wichtiger Teil der Anweisungen ist von a n t i- russischem Geiste erfüllt, besonders derjenige über dw frei« Entwicklung der Völker, der soweit geht, sie politisch von Rußland  abzutrennen. Miljukow   erklärte ferner: Die elsäsisch-loth- ring isch« und die b e l g i s ch e Frage erhalten in den Anweisungen deutsch  -srcundliche und die serbische eine österreichische Lösung. Ich frage Sie, wie der Vertreter der russischen Demokratie in dieser Konferenz neben dem Vertreter der Regierung sitzen kann, ohne die Würde Rußlands   zu beleioigen? Miljukow äußerte ferner die Ansicht, daß der Plan der Demokratie die Meer­engen z u nelltralisieren. Rußland zwingen werde, eine stärkere Motte zu besitzen wie augenblicklich und eine sehr teure Verteidigung an der ganzen Küste des Schwarzen Meeres einzurichten. Daher würden die Interessen Rußlands   nur dann gesichert sein, wenn es die militärische Kontrolle über die Meerengen hätte. Miljukow hat also nichts eingebüßt von den Anschauun- gen, die endlich im Juli dafür sorgten, daß seine Ministerschaft von den Volksmassen gerichtet zusammenbrach. Die Rede des Kadettenführers wirkt wie eine überlegte Provokation der in den Sowjets organisierten Demokratie. Rußland   ist in fieberhafter Erregung und Miljukow gießt Oel   ins Feuer. Diese Taktik aber.ist nicht neu. Sie hat im Verlauf der Revo- lution schon bisher eine Rolle gespielt. New Jork  , 2. November.  (Reutermeldung.) K e r e n s 1 i soll dem Petersburger Vertreter derAssociated Preß" erklärt haben. Ruhland sei erschäpst. Es sei sein Recht, von seinen Verbün- beten zu sorhern, daß s i e fortan die L a st des Krieges trügen. plechanow unS öer$neöe« Den Kongreß der französischen   Sozialistenpartei in Bor- deaux hat Plechanow   seinerzeit antelegravhiert, um ihn da- vor zu warnen,die Schmach zu begehen", etwa zu be- schließen, nach Stockholm   gehen zu wollen. Das bezeichnen: die gesamte russische sozialistische Presse als Skandal, �etzr tut sich Plechanow   wieder hervor. Er äußert sich zu dem Punkt m dem Programm des gegenwärtigen russischen Koalitionsministeriums. der nach ausreichenden Beteuerungen der Bundestreue an die Adresse der Alliierten vom Frieden spricht und die Mitwirkung zur Revision der Kriegsziele in Aussicht stellt. Plechanow   beschuldigt die Industriellen, die der Koalition und diesem Friedenspunkt zugestimmt haben, eines schweren Verbrechens, er sagt wörtlich:Es niuß gleich gesagt werden, ohne sich selbst und andere täuschen zu wollen, daß unser? Handels- und Jndustriellenklasse an den Frieden zu denken beginnt." Das nennt Plechanow  eine Annäherung der Industriellen an das