Tr. 307

- 1917

Unterhaltungsblatt des Vorwärts

Deutsche Feldgraue in der Schweiz  .

wenn

-

man

Hammerschlägerinnen.

Donnerstag, 3. November

die Empörung und die Verbitterung eines Menschen, der tillig zur Arbeit, inmitten Wohllebens und verschwenderischer Fülle hungern, frieren und sich in seinen armseligen Lumpen als einen Aus+

az.

Wie der Berliner   Zenfor genasführt wurde. Richt jetzt geschah es, sondern im Anfang der vierziger Jahre.

Echwer hat die Schweiz   an den Lasten des Krieges zu tragen Jm Glutenschein des mächtigen Schweißofens husen die gestoßenen der Gesellschaft betrachten muß. Diese Piychologie des ist sie doch rings bon friegführenden Staaten umschlossen. Zu Schatten der Arbeitenden wie Riesengespenster auf und nieder. Das Arbeitslosen, der zuletzt über Nacht gar in einem Erdloche hauſen allem hat fie fich selbst freiwillig eine weitere Laft auferlegt, die Mechzen und Stasseln und Quietschen der Maschinen wird zeitweilig muß, verfteht der Dichter in einer Weise zu schildern, aus dem das gewiß nicht leicht ist: wenn sie schwer verwundete, fremde Krieger Gewinsel und Gebeul, und die hier ihre Arbeit erfüllen, ruhig, ge- Unmittelbare eigenen Erlebens atmet, und die an Form und zu Gast geladen hat und aufopfernd pflegt, so ist dies ein Werk wandt und verantwortungsvoll, müssen starte Nerven haben. Gs geistigen Gehalt an den Meister moderner Seelenschilderung, Dosto­der Nächstenliebe, das um so höher zu bewerten ist, als das fleine find Frauen, junge, fchlante, stämmige Frauen und Mädchen; in jewsti, erinnern mag. Land für die Kriegsgefangenen, für die Zivilgefangenen usw. schon öligen, arbeitsschmuzigen Blusen, Bluderhosen und Schaftstiefeln Es ist schwer, sich dem Buche zu entziehen, bevor man es nicht biele Opfer gebracht hat. Durch die Schweiz   ist im Weltkriege zum iun sie ihre Arbeit. Es sind Hammerschlägerinnen, erst im zu Ende gelesen hat. ersten Male verwirklicht worden, was die Genfer   Uebereinkunft an- legten halben Jahre haben unsere großen Maschinen- und Balzwerke Dem Arbeiter aber sei es besonders geraten, das Buch in die geregt hatte, daß ein neutrales Land fich schwer verwundeter Krieger und Stanzereien weibliche Arbeiter an die mächtigen Eisenhammer, Hand zu nehmen, weniger, weil es einer aus ihrer Mitte geschrieben annimmt. Im Januar des vorigen Jahres sind die ersten an die schweren wuchtigen Schiebeisen und Hebel gestellt. Da sieht hat, als vielmehr, um in voller Weite zu erkennen, welche ein deutschen Feldgrauen in der Schweiz   angelangt. Wie man vom glutenden Ofenfeuer beleuchtet, eine junge Frau den schneidenden Fragen( und es werden Macht fragen sein!) nach dem fie bort aufgenommen wurden 9 und was alles die langen schweren Feuerhammer regieren, als wäre er ein Mangel- Seriege mit vielleicht doppelter Bucht auf ihn eindringen werden, Schweiz   für sie getan hat, zeigt 011 der Hand vieler bolz, ein Spaten oder ein Spinnroden, so geschickt geht sie mit dem deren Lösung von seiner Bereitschaft abhängt. wohlgelungener Lichtbilder ein Büchlein, das unter dem Titel„ Die Werkzeug um. Schaut man näher bin, so erkennt man die Schwere deutschen Kriegsgäste der Schweiz  ". berousgegeben von der Ab- der Arbeit an dem tiefen Atemholen und an der sehnigen Faust, teilung für Striegegefangenenfragen der Deutschen   Gesandtschaft in deren Aderläufe von gewaltiger Anstrengung geschwollen find. Die Bern  , ioeben bei R. Piper u. Co. in München   erscheint. Frau greift mit beiden Fäusten ihre Eisenhammer und läßt sie Was Nächstenliebe nur immer ersinnen kann, ist für die feld- taktmäßig, ruhig und lösend auf das Eisenstück auf dem Block und als auch noch in der Friedenszeit der Zenjor feines Amtes waltete. grauen Gäste geschehen. Ihre Unterbringung in den schönsten, im Maschinenschraubstock fallen. Man erschrickt förmlich vor diesem limatisch günigften Gegenden des herrlichen Schweizerlandes hat Schlag, vor diesem Ausholen dazu und glaubt, die Arbeiterinn einem Zimmer des alten Fürstenhauses in Berlin  , in der Kur­straße, faß er und laß jede der für die Deffentlichkeit bestimmten mit der in einer Kaserne oder einem Krankenhause nichts gemein; wachse ins Riesenhafte bei dieser schweren Arbeit. meistens find es fleinere Gasthäuser oder Fremdenpensionen, die in uns zu ihr in der Viertelminutenpause zwischen Ausholen und Blatt" eingerüdt werden mußten, weil ein Teil des Meinertrages Bir neigen Mitteilungen, die damals noch alle in das„ Berliner Intelligenz sogenannte Sofpitalisierungsheime" umgewandelt sind; die Drte, Schlag, um ihr zuzuschreien, wie lange fie fich geübt babe, biefer Zeitung zum Unterhalt des Potsdamer Militär- Waisenhauses an denen sich diese Heime befinden, täuschen aber dennoch das wie sie sich zu dieser Arbeit allmählich vorbereitet und was ihr Bild fleiner deutscher Garnisonen vor, bestimmt war. Einem einzigen gelang es einmal, diesen gestrengen Ab- Berdienst am Tage fei? Langiam dreht sie uns ihr Gesicht au, Bensor zu nasführen, nämlich dem Kriminal- Aftuarius Stein, der teilungen über die Straße rüden oder im Freien üben sieht. Es zwei von der heißen Arbeit belebte Augen fehen uns fast stola art.tets allerlei tolle Streiche machte, und der später als Flüchtling" ist ganz erstaunlich, wie rasch sich die felbarauen Gäste meistens Sie teilt uns mit, daß sie bei 8-9ftündiger Arbeit täglich 5-6 m. in der Schweiz   starb. erholt haben, dank der ausgezeichneten Pflege, der sorgfältigen und im Afford wohl 10 M. und darüber verdiene. Erst babe sie Friedrich Wilhelms IV., als der Minister Rochus von Rochow um Es war furz nach dem Regierungsantritt ärztlichen Behandlung und nicht zum wenigsten Gefühls- an der Eifenbaumaschine gearbeitet, dann am Schmelzofen unter einen Abichieb bat, der ihm auch bewilligt wurde. Rochow war mäßigen: die verwundeten Krieger, die sich als Seriegsgefangene Aufsicht von Männern und nach drei Wochen sei sie bier am Eisen- im höchsten Grade unbeliebt, und es ist die Frage, ob der Aktuarius berlassen und ausgestoßen füblten, sehen auf einmal die schönsten hammer vor den glühenden eisenfreffenden Schweißofen gekommen.. Beweise dafür, daß das Vaterland, das Heer sie nicht vergessen Raffeind wie ein Schleufentor, hinter dem der Gischt in purgelnden Stein seinen Scherz an diesem auslassen oder dem Zensor eins am haben, sondern dankbar ihre treue Pflichterfüllung anerkennen. Frei- Wasserbächen hervorbricht, geht das Dientor in die Söhe und Beuge flicken wollte, vielleicht auch zwei Fliegen mit einer Klapve lich erholen sich nicht alle fo raich; viele sind darunter, bei denen über die Eisenlaufbahn rutscht zischend, flammig und glutrot mitten unter Schlafstellen- und ähnlichen Anzeigen die Anfündigung: ichlagen wollte. Genug, eines Tages erschien im Intelligenzblatt" eine bestimmte Nachbehandlung nötig ist, und sie finden diese in das gefochte Eisen. Vor der Hißwelle zudt das Gesicht un wahren ärztlichen Musteranstalten. Bei einer Anzahl schwer ver- willtürlich zurüc Meinen Hausdiener Rochow habe ich heute entlassen. Friedrich und eine schmerzhafte Straffbeit huicht wilhelm König." Natürlich wurde die Anzeige mit allgemeiner wundeter Strieger ist die Kunst des Chirurgen vergeblich; die Ortho- über Baden und Stirn. In diesem Augenblick poltert ilirrend hart Heiterfeit gelesen, freilich nicht von Herrn von Rochow, der aber pädie ist es, die sich der Kriegsverstümmelten annimmt, um sie der Eisenhammer und dann die Zange auf das Eisenstück. Ruhig als Minister a. D. nichts zu tun vermochte, zumal die Annonce wieder zu arbeitsfähigen Menschen zu machen. holt die Hammerfchlägerin aus, ficher trifft ihr Schlag und das be­In den Hospitalisierungsgebieten find große orthopädische Wert- arbeitete Stüd läuft wie ein Tausendfüßier zurüd in den feurigen genfuriert war. Der arme Sensor tobte über sein Mißgeschick; aber stätten geschaffen, so die deutsche Internierten- Schuhmacherei und ortho- Machen.. Drüben fist im gleichen Waschinenraum die Hebel­Der König tröstete ihn. pädische Wertstätte Stansstadt, die zu einer Werfstätte für orthopädische schieberin. In der Rechten schiebt sie zwischen die unaufhörlich auf Apparate, tünstliche Glieder usw. geworden ist und seit langem ihre und nieder wippende Metallbearbeitungsmaschine einen Meisinge fegensreiche Tätigkeit entfaltet. Kriegsverstümmelte arbeiten bier tlumpen oder einen Eisenflumpen, indeffen die linke Faust fabelhaft für ihre verstümmelte Stameraden, die aus ihren Händen um so sicher und raich den schweren Hebel am Wert in Tätigkeit fest. Sie lieber die Apparate empfangen, die ihnen den Weg ins tätige Leben fertigt so täglich ihre 8-4000 Dedfapfeln an, die ihre weitere Be­ermöglichen sollen. Bei den Feldgrauen, die in der Schweiz   Gearbeitung und besondere Verwendung finden. nefung gefunden haben und wieder zu Kräften gefommen find, regt Cinige junge Schlossergesellen leisten die gleiche Arbeit, und da fich alsbald das Verlangen nach Betätigung. Auch hierfür ist gees hier in Afford berechnet wird. stellt sich heraus, daß ihr Berdienst forgt: es ist Gelegenheit zu Leibesübungen und Sport, zu Garten- geringer ist als der der Arbeiterin Für die Kamerabschaftlich und Landarbeit, und auch die Geisteskräfte tönnen fich betätigen: feit, bie unter diesen Hammerschlägerinnen und den Frauen am die Feldgrauen, die künstlerische Neigungen in sich verspüren, haben Eisenhebel, sowie unter den männlichen Arbeitern sich einstellt bei sich zu Orchestern oder Männerchören zusammengetan, viele ihrer gemeinsamen Arbeit ist entscheidend, daß der Hammerschläger Hofpitalisierungsorte haben ein eigenes Interniertentheater, und die Hochachtung vor der Kraft der Arbeiterin, vor ihrer Ausdauer und Feldgrauen, die durch den Krieg in ihrer Ausbildung unterbrochen ihrem Verantwortungsgefühl empfindet. Nach kurzem Besinnen ge­worden sind, haben reiche Gelegenheit zum Lernen. steht er: Bei anderen Fabrikarbeitern merft unfereins bald die Launenhaftigkeit der Arbeiterin, aber hier im Lärm und zwischen der furchtbar heißen Arbeit hat die Frau nicht mal Zeit, Launen zu haben. Sie schafft ehrlich wie ein ausgelernter Arbeiter

..

„ Drei Tage".

Ein neues Wer! Pezolds.

"

R. K. N.  

Notizen.

gegenwärtige Berleumdungsmode unter den französischen   Abgeord­- Das Parlamentsgefängnis. Im Hinblick auf die neten bringt der" Figaro" in Erinnerung, daß es im Westminster­Balast, deni Siz des englischen Parlaments, auch einen Gefängnis­raum gibt. Diefer sogen. Urturm war früher für Abgeordnete be­stimmt, die sich den Borschriften des Hauses nicht unterwarfen. Der legte Bewohner des Raumes war der Parlamentarier Bradlough, der sich trotz der Ordnungsrufe geweigert hatte, feine Rede zu be enden. Der" Figaro" wünscht bringendst, daß auch die französische  sammer sofort einen Gefängnisraum innerhalb ihrer Mauern ein­ridyte!

Eine iederaufnahme deutschen   Silber­bergbaus ist in mehreren Gegenden zu verzeichnen. Der früher wegen des gefundenen Silberpreises eingestellte Betrieb lohnt jezt wieder, da der Silberpreis wieder start gestiegen ist doppelt so hoch als zur Zeit seines tiefsten Standes. Ju Neudorf am Harz   werden die Stollen fchon wieder befahren und auch der altberühmte Bergbau bei Freiberg   in Sachsen   soll wieder auf Silber eröffnet werden.

In fieben Jahrhunderten hat dieser Silber im Werte von neun hundert Millionen Wart geliefert und zur Reformationszeit den Reich­tum Gachiens schaffen helfen.

Gemeinsam mit der Deutschen   Gesandtschaft in Bern   hat das Unternehmen„ Pro Captivis"( für die Gefangenen) die Ausbildung in die Hand genommen. Koprarbeiter wie Handarbeiter sind dabei berücksichtigt; es gibt Fortbildungskurse für alle möglichen Fächer, bei denen geeignete Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften als Lehrer tätig find, während die Bücherzentrale für deutiche Kriegs­gefangene" in Bern   die Lehrmittel zur Verfügung stellt. Es gibt ferner Seutiche Fachschulen für die deutschen Gäfte der Schweiz  , fo die Technifer­schule in Zürich  , die Bergschule in Chur  , die Musilerschule in Luzern  und viele andere, ja diejenigen, die ihre Ausbildung an einem Gym nafium oder an einer Universität fortfegen wollen, fönnen dank dem Friedenstagen, spricht eindringlich und anflagend aus dem neuen Das Elend der Arbeitslosigkeit, ein Kapitel aus„ goldenen" hochherzigen Entgegenkommen der Hochschulen und der Schulbehörden Buche des Wiener Arbeiterdichters Alphons Pegold: Drei Tage.( Ber- to stete. der Schweiz   am Unterrichte teilnehmen! Die Gäste der Schweiz   lag Eduard Strache, Warnsdorf bei Bien.) Die Not der Gegen- nach Rußland beimgefehrte Flüchtlinge in den Geheimarchiven ber schließlich, die wieder arbeitsfähig geworden sind, finden in 46 wart macht uns zu leicht geneigt, die fernen Zeiten des Friedens Polizei angestellt haben, wurde festgestellt, daß das jährliche Budget eigenen Werkstätten, darunter mehreren Großbetrieben, bezahlte mit einem verflärenden Schimmer zu umiveben, den sie wenig der zaristischen Darana 700 000 Frant als Kosten für die in Baris Arbeitsgelegenheit, und was für erfreuliche Leistungen diese Werf- ftens für uns Arbeiter nie besessen haben. Heute ertragen unterhaltene Geheimpolizei verzeichnete. Der Leiter dieser Pariser ftätten aufzuweisen haben, das ist auf mehreren Ausstellungen ge- wir wenn auch nicht trasfere, so doch durch ihre Endlosige Filiale der Derana hatte in den letzten Jahren 27 Mitarbeiter. Der zeigt worden, so beispielsweise im März dieses Jahres in Frank- feit und Hoffnungslosigkeit schwerere Entbehrungen und Zu erfte der Rockspigel, dessen Namen zur Stunde noch verheimlicht furt a. M. stände als bie in dem Bezoldschen Bue geschilderten, wird, erhielt das bescheidene Jahresgebalt von 30 000 Frant, die wenn gleich mit dem Bewußtsein der Unterordnung unter beiben Gehilfen, die ihn in seinem ehrenvollen Gewerbe unterstügten, höhere Notwendigkeiten. In den Zeilen dieses Buches aber fochen befamen jährlich 24 000 und 20 000 Frant.

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Die welsche Nachtigall.

Der Roman eines sterbenden Jahrhunderts.

Bon R. Francé.

Was die russische Geheimpolizei in Paris  Auf Grund der Untersuchungen, die mehrere von Paris

Berständnis hat"- und wieder ftreifte sein Blick unverschämt ruhe nun, hieß es erläuternd. Dann war der Chef aus­ihre Gestalt, gegangen und hatte besonders darauf gesehen, daß man ihm " Der Statthalter ist kein Freund unseres Drdens und den neuen Rock gut bürste. Die eigentlich merkwürdigen Er­hat uns zu verhindern gewußt, daß auch den uns affiliierten eigniffe begannen erst, als Tante Pensch, wie auch der Lehr­Ordensbrüdern hier in der Stadt gestattet werde, ein Konvitt ling das alte Fräulein ebenso familiär wie respektlos be­Sie waren es und nicht ich, die die Hand der Kirche toristen die Benefizien und die seit alter her für uns geftifteten ihn, weil er mit Düten beladen, gar nicht ausweichen konnte, für adelige Jünglinge zu errichten, auch hat er den Redemp- nannte, ihm plöglich ganz berstört über den Weg rannte und in die des Staates legen will. Ich folge ihrem Wunsche Meßhäuser genommen er hat Kasernen daraus gemacht. einen Riipel hieß. Gleich danach fielen die Schicksalsschläge aber nur, um Sie auf den rechten Weg zu Ihrer Seelenruhe Benn der Bater Guardian an St. Morit wenigstens den hageldicht auf sein Haupt. Der Chef war hochrot nach Hause zurückzuführen und um auch dem jungen Mann den Weg des Religionsunterricht in der Offiziersschule wieder erhält, ben gekommen und schnaubte erst ein paar mal fürchterlich. Dann Rechten und des Guten zu weisen aber nicht ich, Ste haben dafür vor Gott   und den Menschen das Verdienst und man sistiert hat, und wenn das Konvikt genehmigt wird, hörte man feine grobe Stimme,

"

die Verantwortung."

Und er streckte ihr salbungsvoll die Rechte hin, die fie, feine feierliche Form des soeben geschlossenen Battes miß­verstehend, aber voll Klarheit, daß sie nun ihr Ziel erreichen

werde, aufjubelnd füßte.

Dann, trat Stille ein im Gemach. Der Jesuit begrub den Kopf in die Hände und sann nach. Als er wieder auf Lison blidte, war sein Auge väterlich mild und freundlich wie

bordem. Meine Tochter", begann er im Tone des überlegenen Ratgebers, der Graf hat dieses Subjekt- wie heißt es doch?"

nicht.

Michalansky", fiel sie ein. Er nickte.

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dann ist doch immerhin ein kleiner Teil von dem Unrecht gut­gemacht, das die Regierung gegen ihre eigenen Interessen verblendet an unserem Orden begangen hat.

hard hier bei mir sehen?" unterbrach Lison ungeduldig den Und dann erhalte ich die Schriftstücke und werde Rein­langen Sermon, der sie nicht im geringsten interessierte. Der Jesuit machte eine bejahende Gebärde. dabei ihr Blid in den Spiegel. Sie lächelte befriedigt. Lison dachte einen Augenblick nach und wie zufällig fiel drückte kräftig die ihr hilfsbereit dargebotene Hand der Kirche. " Bon" sagte sie und nun tüßte fie nicht mehr, sondern

III.

Er will mich wohl zu Grunde richten mit seiner un­finnigen Nettoyage!" schrie er. Die Regel sei es, sagt er, Regel ist das, der alle Schafe nachlaufen."

er wohl das Schaf sein, von dem die Rede var.

Da nur Herr Schnurbein   im Simmer gewesen, mußte

Und richtig schoß er auch spornstreichs aus der Tür, hatte sofort die Locken des unglücklichen Franz zwischen den Fingern und brüllte ohne allen Anlaß:

Was mödert er da herum, statt zu arbeiten, Schafs­

topf!" Und als das Objekt seines Bornes sich in die Wag­fammer vertroch, so geschah es nur, um dem zweiten Ge­Hilfen in die Hand zu fallen, dem von dem Chef auf Der Morgen des 28. Mai wird im Seyboldsdorffchen 24 Stunden gekündigt worden, obzwar er heiraten wollte, Hause für immer denkwürdig bleiben. „ Er hat diesen Michalansky unvorsichtigerweise in ein Stift, als er vor den sein noch jugendlich frauses Haar be- den unglücklichen Stift ergoß. So dachte Franz der dessen Grimm sich daher wie ein tobendes Ungewitter über Bertrauen gezogen, das jener nicht verdient. Das darf man drohenden Beutlern in den stillen Stellerraum flüchtete, wo Subalterne dürfen nie wissen, was die ihnen be in traulichem Halbdunkel neben den zwei großen Weinfäffern wo er schon manchmal das Gleichgewicht seiner oft ge Da war er denn in seiner Herzensangst hierher gelaufen, fohlenen Handlungen cigentlich bedeuten und in welchem Zu- die für die Pripatlabung des Herrn äußeren Rates selbst beschüttelten Lehrlingsfeele wiedergefunden hatte mit Hilfe des fammenhang sie zu der ganzen Absicht stehen. Jener Micha stimmt waren, einträchtig die kleineren Fläschchen mit Del, einen oder anderen Stückchen Kandiszucker, das sich aus den Iansky ist also gefährlich geworden und würde, wenn er im Sirup und die großen grünen Glasflaschen mit Spiritus und lagernden Ballen knabbern lieg... So saß er denn auch Gefängnis bleibt, wo er ja ohne seine Schuld fitt, ben ihm noch fremden Liquö ren ruhten, deren scharfer balsami jest über dieser angenehmen Beschäftigung und hörte nur von Grafen   und vielleicht auch Sie fompromittieren. Der Student scher Geruch seine Phantasie immer auf Reisen verlockte. Es fern den Strom der Ereignisse brausen, von dem namentlich dagegen ist harmlos und auch nicht ganz schuldlos, an den ließ ihn sofort und ftets eine ganz bestimmte, wenn auch immer wieder die Stimme des Handelsherrn vernehmlich war. fann sich ja die Polizei auf jeden Fall halten. Freilich auch sonderbare Vorstellung von fremden Ländern und schwarzen Sie lang wie rollender Donner. Der Chef schien sich in­besser unauffällig, da sie selbst große Fehler begangen hat. Menschen erleben. Es war aber auch seit langem nicht zwischen vom Geschäft der Familie zugewendet zu haben, aber Michalansfy muß frei werden. so oft nach seinen Dhren gegriffen oder ihm eine aus- denn zwischendurch erlauschte des Snaben scharfes Dhr auch

In den Arrest gekommen ist er eigentlich in legter Hin- giebige Beschäftigung in nahe Aussicht gestellt worden, Frauenweinen. Doch was war das? Tritte näherten sich sicht durch meine Tochter Sie müssen ihn also auch frei wie gerade heute, da der Tag zuerst heraufzog, wie der Sellertüre. Rasch berzog er sich in den hintersten und machen. Und zwar am besten durch eine Audienz beim jeder andere, bis es damit begann, daß Jungfer Regina am dunkelsten Winkel, von wo aus er ungesehen durch den Spalt Statthalter, die ich vermitteln will. gemeinschaftlichen Tische, an dem das ganze Haus zum Morgen- atveier Stiften nach der einigermaßen beleuchteten Tür lugen Es ist nun Jhre Kunst, mein Kind, Ihren Willen beim gebet und nachfolgendem Frühstück versammelt wurde, fehlte. konnte. Statthalter durchzusetzen, der ja für Kunst und Schönheit Das Jüngferchen habe die Nacht über fein Auge zugetan und

Corts, folgt.)