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Nr. 309 34. Jahrgang

Parteinachrichten.

Sozialdemokratische Stadträte.

Beilage des Vorwärts

Die Stadtverordneten der Stadt Dresden nahmen am Don­nerstagabend in ihrer Sihung die Erfahwahlen für die ausschei denden Stadträte vor. Dabei wurden auch auf Grund vorheriger Vereinbarungen für zwei ausscheidende konservative Ratsmitglieder zwei Sozialdemokraten, und zwar die Genoffen Reichstagsabgeord­neter Buck und Stadtverordneter Krüger einstimmig mit ge­wählt. Damit erhöht sich die Zahl der sozialdemokratischen Ver­treter im Stadtrat der sächsischen Landeshauptstadt auf drei; seits her war die Sozialdemokratie nur durch den Genossen Braune im Dresdener Stadtrat vertreten.

Seit 10 Jahren haben die Dresdener Parteigenossen vergeblich um einen Sitz im Stadtrat gefämpft; der Krieg hat auch hier mit dazu beigetragen, in die ablehnende bürgerliche Phalang eine Bresche zu schlagen. Ein viertes Ratsmitglied ist den sozialdemo­fratischen Stadtverordneten bereits bei der nächsten Vakanz be­stimmt zugesichert worden. Dann würde die Vertreterzahl im Stadtrat der Stätte der sozialdemokratischen Stadtverordneten­frattion entsprechen.

Bericht vom Parteitage.

In der am 29. v. M. in Stettin abgehaltenen Parteivers ſammlung erstattete der Delegierte Genosse Kunze Bericht über den Würzburger Parteitag. Er stellte sich rückhaltlos auf den Boden der Parteitagsbeschlüsse, die seinem bisherigen Standpunkt ent­sprechen. In der Diskussion begrüßten drei Redner das Ergebnis des Würzburger Parteitages und erwarteten, daß die dort gefaßten Beschlüsse der Parteibewegung zum Segen sein werden.

Für Frieden und Freiheit.

In einer sehr gut besuchten Versammlung, die am Donnerstag in Saalfeld tagte, sprach Abg. Genosse Schöpflin für den Verständi gungsfrieden und für die freiheitliche Umgestaltung Deutschlands . Gegen eine Stimme erklärten sich die Versammelten mit dem Referenten einverstanden; einstimmige Annahme fand eine Reso: lution, die für das Herzogtum Meiningen das gleiche Wahlrecht

forderte.

Groß- Berlin

Sonnabend, 10. November 1917

hängerischen" Spaziergang macht. Unterhaltender finden wir aber Der Magistrat hat den Fraktionsleitungen umfassende Be­die sonstigen Darbietungen des abwechilungsreichen Spielplans. Die Tänzerin Frene Marehn erntet besonders mit ihrem tollen Hegentanz stürmischen Beifall Durch Anmut wirken und feffeln Die Vorträge des die drei Tänzerinnen des Regius- Puella- Trios. Gesangshumoristen Otto Röhr veriegen den Zuhörer in beiterste Stimmung. Erstaunlich sind die Kraftleistungen der Afrobaten truppe Urbanis, die Geschicklichkeit der komischen Radfahrer Doley und Bartner, die Fingerfertigkeit des Thichenspielers Rolf Hansen . Der Clown Peppo leistet Hervorragendes in der Hundedressur. Der Sportpark Treptow veranstaltet am Sonntag ein Zwei stunden- Mannschaftsrennen hinter Schrittmachern. Das Rennen ist das längste Rennen dieser Saison. Es beginnt pünktlich um 234 Uhr.

einem Betrüger, der wieder in Berlin und den Vororten sein Die königliche Blindenanstalt in Steglitz warnt dringend vor Unwesen treibt, indem er unter Berufung auf die Anstalt angebliche Blindenarbeiten zum Verkauf anbietet und Arbeitsaufträge erbittet, auch auszubefiernde Sachen mitnimmt, die er natürlich nicht zurück bringt. Die Anstalt hat selbstverständlich niemals einen derartigen Boten ausgefandt und fann daber nur bitten, den Schwindler durch die zuständige Polizei festnehmen zu lassen.

richte über die bisherige Nahrungsmittelversorgung zugehen lassen. Genosse John nahm diese Berichte zum Anlaß, sich gegen die von den Staatsbehörden beliebte 3uteilung von Nahrungs­mitteln an die Kriegsbetriebe zu wenden. An diese Betriebe werden Nahrungsmittel nicht selten in solchen Mengen abgegeben, daß diese gar nicht bertrieben werden können. Dieser Zustand sei gerade­zu standalös, der Tatsache gegenüber, daß Frauen aus den unteren Bevölkerungsfreifen viele Stunden anstehen müssen, um nur mit Größter Mühe geringe Mengen von Lebensmitteln zu erlangen. Stadtverordneter Brühl ( nabh.) brachte eine Anzahl Be­schwerden zur Sprache, die zum Teil auch die städtischen Verkaufs­stellen betreffen. Stadtsyndifus Dr. Maregth beantwortete die gestellten Anfragen und gab auch über die Beschwerden ent­sprechende Aufklärung.

Groß- Berliner Parteinachrichten.

Voranmeldung statt für ½ Pfund gemischte Marmelade auf b- Schöneberg. Lebensmittel. Von heute bis Dienstag findet schnitt 75 der Nährmittelkarte und 2 Suppenwürfel auf Ab­schnitt 25 der Nährmittelkarte für Jugendliche. werden in der nächsten Woche 200 Gramm Teigwaren auf Ab­Ausgegeben schnitt 74 der Nährmittelfarte und ¼ Pfund Kartoffelwalzmehl Neukölln. Stadtverordnetenversammlung. Ueber die von der auf Abschnitt 24 der Rährmittellarte für Jugendliche fozialdemokratischen Fraktion eingebrachte Interpellation wegen der Tempelhof. Für die Vorortgemeinschaft. Die Gemeindevertretung Lebensmittel- und Koblenverforgung wurde bereits gestern berichtet. hat Donnerstag nach einem Bericht des Bürgermeisters Wiesener Zu dem Magistrats antrag auf Erhöhung der Gas- und über die Groß- Berliner Frage beschlossen, der Vorortgemeinschaft Elektrizitätspreise erflärte die sozialdemokratifche im Streise Teltow mit einem Jahresbeitrage von 1000 m. beizu Fraktion durch Genossen Groger, daß sie nicht zustimmen treten. Die Gemeindevertretung entfandte in den Verwaltungsrat werde. Wenn sie auch die jetzige Finanzlage der Stadt nicht berber Gemeinschaft den Gemeindeverordneten Ingenieur Maß, als fenne, so müsse sie doch die Preiserhöhung als durchaus Bertreter in die Mitgliederversammlung die Gemeindeverordneten ungerechtfertigt ablehnen. Die Gasverteuerung würde die Direktor Gröfel, Bureauvorsteher Bargemeister( Soz.). Direktor Volksschichten bediücken, die bisher schon große Lasten zu Hensel und Sanitätsrat Dr. Richter. 20 Bf. bedeutet 25 Broz. mehr, aber da die Gasverfchlechterung zum Donnerstag abend in einer Versammlung gegründet, die im Bürger tragen hatten. Die Erhöhung von 16 Pf. für 1 Kubikmeter auf Die erste Ortsgruppe der Berliner Vorortgemeinschaft wurde Mehrverbrauch zwingt, so fann man die Mehrausgabe auf 50 Proz. faale des Friedenauer Rathauses unter zahlreicher Beteiligung Schäßen. Für die kleinen Abnehmer mit weniger als stattfand. 360 kubikmeter im Jahr, die vier Fünftel aller Abnehmer sind, ist feine Vergünstigung gewährt. Der Magistrat begründet die Preiserhöhung mit der Untoftensteigerung, gibt aber die stelle der Gemeinde kommen zum Verkauf: junge Gänse und Friedrichshagen. Lebensmittel. In der Lebensmittelperkaufs­Nebenprodukte tros außerordentlicher Wert Enten. Ferner frischgeschnittener Spinat und Gemüse. Zu Futter­steigerung immer noch billig an die Militär- sweden ist ein größerer Poften Stoppelriben abzugeben. Beint verwaltung zu alten Breifen. Die aus der Teuerung Einkauf sind die Rebensmittel- und Kohlenkarten mitzubringen. der Kriegszeit entstehenden Mehrausgaben der Gas- und Elektrizi tätswerte sind als Kriegskosten anzusehen und als folche zu über­nehmen, nicht aber den Verbrauchern aufzulegen. Stadtverordneter Deter glaubte sagen zu dürfen, kleine Gasabnehmer hätten manchmal weit mehr Einkommen als die großen. Genoffe Conrad fennzeichnete die Gaspreiserhöhung als Ausbeutung einer Notlage, weil bei dem Mangel an Kohlen und Betroleum die Möglichkeit des Eriages für Gas fehlt. Dabei haben die Werke bisher noch Ueberschüsse gebracht, wenn auch geringere als sonst. Für den Magistrat erwiderte Stadtrat Mr Iart, die Preiserhöhung tönne fich von dem Vorgehen der Gemeinden Groß- Berlins nicht fei unvermeidlich, weil man Mehreinnahmen brauche. Neukölln ausschließen. Rücksicht auf kleine Abnehmer sei nicht mög­lich. Die Abstimmung ergab gegen die Stimmen der Sozial­demokraten die Annahme der Preiserhöhungen. Das neue Drisstatut über die Sonntagsruhe im Handel fezt für sie meisten Geschäfte volle Sonntagsrube fest, läßt aber den Lebens­mittel-, Genußmittel- und Blumengeschäften immer noch eine Laden zeit von 8-10 und 12-2. Magistrat auch auf eine Eingabe des Zentralverbandes der Hand­In der Begründung bezieht sich der lungsgehilfen, die den Sonntagsschluß für die Richtlebensmittel­Die Folgen diefer angeblich bevorstehenden Verordnung haben geschäfte forderten. Genoffe Thuro w wiederholte die schon in der sich die Zeitungen, die die Tatarennachricht ohne Stommentar ver- Gewerbedeputation von der Sozialdemokratie aufgestellte Forderung. breiten, wohl nicht recht überlegt. Sie bestehen darm, daß den die Ladenzeit von 12-2 in allen Geschäften zu beseitigen. Der Hausbesizern ein souveränes Verfügungsrecht Magistrat ist auf den von der Deputation einstimmig unterstüßten über die Arbeitstraft ihrer Mieter eingeräumt Borichlag noch nicht eingegangen, erklärte aber in der Stadtver Die Vorschriften der Reichsversicherungsordnung find im all­werden würde. Die Mieter wären der Willkür ihrer Hauswirte auf ordnetenversammlung, er werde nach Anhörung der Beteiligten gemeinen ganz auf den Friedenszustand zugeschnitten. Daraus er Gnade und Ungnade ausgeliefert. Wer sich mit seinem Wirt schlecht eine Vorlage machen. fteht", mer eta seine Wohnung gefündigt oder sonstwie das Wohl- Statut. Die Stadtverordneten genehmigten das gaben sich bei den durch den Krieg bewirkten Verhältnissen in vielen Zugestimmt wurde dem Magistratsantrag, in Neuköllns Fällen für die Versicherten oder ihre Angehörige Härten und Miß­wollen des Allgewaltigen eingebüßt hat, fann sich unter Umständen höheren Schulen vom April 1918 ab feinen Schulgeld- hände, die durch besondere bundesrätliche Verordnungen haben be darauf gefaßt machen, jeden Morgen um 6 Uhr zum Schippen zuschlag von Briger kindern zu nehmen, wie auch Briz gegen hoben werden müffen. Durch Verordnung vom 11. Mai 1916 ist Tommandiert zu werden und im Weigerungsfalle strenge Bestrafung über Neukölln das nicht mehr tim will. Den Zustand der Ge- für verfchiedene Fälle der nicht rechtzeitigen Geltendmachung des zu gewärtigen! Sollte auch nur etwas dieser angeblichen Ver- meindeschule in der Wahlower Straße, die nach Anspruches auf Erstattung von Beiträgen nach§ 398 Saz 3 ordnung annähernd Aehnliches geplant werden, so erheben wir längerer Benugung als staferne nicht wieder ordnungsgemäß her des Versicherungsgeießes für Angestellte vorgebeugt und eine fchon jezt den allerschärfsten Protest dagegen! gerichtet ist, brachte Genosse Schuch zur Sprache. Der Magistrat Verlängerung der Antragsfristen ausgesprochen worden. fchwieg. Für den Provinziallandtag wurden gewählt auch diese Verordnung genügte in feiner Weife, allen Oberbürgermeister Kaiser, die Stadträte Markgraf und Weigand, die Härten entgegenzutreten. Es ist deshalb durch eine Stadtverordneten Sander, Groger( Soz.) und mit einer einzigen Bundesratsverordnung vom 19. Oftober 1917, auf die wir schon in Stimme Mehrheit Abraham( gegen Emmeluth, für den die Sozial- Nr. 291 des Vorwärts" hinwiesen, grundsäglich bestimmt worden, demokraten stimmten). daß nunmehr für alle Kriegsteilnehmer und solche Versicherte, die

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Der Mieter ein Kuli des Hausbesitzers? Durch einen Teil der Berliner Presse geht die Nachricht von einer demnächst bevorstehenden neuen Verordnung über das Schnee­ſchippen im kommenden Winter. Nach ihr werden die Hausbesiger verpflichtet, den Schnee vom Fahrdamin vor ihrem Hauie fort­zuschaffen und an der Bordschwelle aufzuhäufen. Fällt der Schnee bei Tage, so ist sofort mit der Arbeit zu beginnen, fällt er nachts, so beginnt die Arbeit 6 Uhr früh. Natürlich heißt es weiter kann die Arbeit auch durch Beauftragte ausgeführt werden. Für den Fall, daß Schwierigkeiten infolge Personalmangels usw. ent­stehen, gilt folgendes: Der Hausbesißer legt ein Verzeichnis feiner Mieter, Männer wie Frauen, im Alter von 14 bis 60 Jahren an, foweit sie zu förperlicher Arbeit befähigt sind, und fordert zur frei­willigen Hilfeleistung auf. Versagt diefe, so ist der Hausbesiger be­rechtigt, die Mieter zu bestimmen, die bei der Arbeit zu helfen haben. Die Widerstrebenden werden der Polizei gemeldet. Zuwiderhand lungen gegen die Verordnung werden sehr streng, mit Gefängnis bis zu einem Jahr und 1500 M. Geldstrafe geahndet.

Deffentliche Gemüsebewirtschaftung. Die Potsdamer Bezirksstelle für Gemüse und Obst in Berlin hat angeordnet, daß in den Kreisen West- und Osthavelland Weiß-, Rot und Wirsingkobl, in den Kreisen Osthavelland, West- und Ost­priegnig Kohlrüben und Runfelrüben nur mit ihrer Genehmigung

abgelegt werden dürfen. Die Verteilung des hierdurch erfaßten Gemüses auf die verarbeitenden Betriebe und den Frischverbrauch erfolgt durch die Reichsstelle für Gemüse und Obst. Dieie bestimmt insbesondere, welche Mengen für den Frischverbrauch für den Re­gierungsbezirf Potsdam zurückgehalten werden dürfen und wohin der Ueberschuß abzuliefern ist.

Berliner Lebensmittel.

In der kommenden Woche werden in Berlin wiederum die Kartoffeln für die darauf folgende Woche ausgegeben. Wem es nicht möglich war, bis zum Ablauf dieser Woche seine Startoffeln auf die Sonderkartoffeltarte zu entnehmen, fann diese Kartoffeln auch noch im Laufe der nächsten Woche beziehen.

Kleine Anfragen.

7. lieber die Fahrgelegenheiten von Spandau nach Berlin wird von Arbeitern, die von der Nachtschicht kommen, andauernd Klage geführt. Die Frühzüge nach dem Lehrter Bahn­ hof treffen meistens mit erheblichen Verspätungen ein oder halten unterwegs so lange, daß die Anschlüsse nicht erreicht werden fönnen. Außerdem find die Züge derartig überfüllt, daß zahlreiche Fahr­gäste feinen Platz finden und sich oft mehr als 30 Personen in einen Abteil wängen müssen.- Ist die Eisenbahnverwaltung viel Leicht der Meinuma, daß Arbeiter, die eine elfstündige Nachtichicht glücklich hinter sich haben, im frohen Bewußtsein erfüllter Pflicht folche fleinen Egtrastrapazen auch noch mit in den Kauf nehmen können?

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Berlin II. Morgen, vormittags 10 Uhr, finden in folgenden Zokalen Extra- Abteilungsversammlungen statt. Für die I. und II. Abteilung Westen bei Adolf Ridert, Steinmetzſtr. 36a; III. und IV. Abteilung Südwesten, Lindenstr. 3; V. Abteilung bei Mann, Horn­ftraße 2; VI. Abteilung Südwesten bei Schuster, Chamissoplas 4; Süden bei Welle, Hasenheide 54. VII. Abteilung Süden bei Reim, Urbanstr. 29; VIII. Abteilung

Potsdam. Der sozialdemokratische Wahlverein hält morgen im Friedrichsgarten, Alte Quisenstr. 37, eine Mitgliederversamm­lung ab. Genosse Stahl- Spandau gibt den Bericht vom Würz­ burger Parteitag. Die Genossen, die aus irgendwelchen Gründen ihre Beiträge noch nicht entrichtet haben, sind besonders einge

Taden.

Soziales.

Vergessener Schuh.

Aber

nette

Neukölln. Städtischer Fischverkauf. Auf den für die Fisch- ohne zur bewaffneten Macht zu gehören, sich bei ihr aufgehalten verteilung zur Verfügung gestellten Abschnitt 58 der Lebensmittel- haben oder ihr gefolgt find, oder die in die Gewalt des Feindes farte haben bis jetzt nur tund 80 000 Einwohner Fischwaren oder geraten waren, der den Hinterbliebenen zustehende Anspruch Fische entnommen. Der Verkauf auf Abschnitt 58 wird deswegen tend gemacht werden kann, die mit dem Schlufe des Kalender­auf Beitragserstattung innerhalb einer Frist gel­noch bis zum 15. November fortgesetzt werden. Nach Ablauf dieser jahres beginnt, in welchem der Krieg beendet ist. Eine gleiche Frist wird ein neuer Abschnitt der Lebensmittelkarte für den Fischverkauf freigegeben werden. Frist, wie sie§ 308 des Versicherungsgesezes für Angestellte für die Beitragserstattung vorfiebt, sieht auch§ 1300 der Reichs Lichtenberg. Stadtverordnetenversammlung. In der Sitzung versicherungsordnung vor. Nach dieser Vorschrift muß der Anspruch vom Donnerstag bildeten wiederum die Kriegsteuerungs- auf das Witwengeld, die einmalige Zahlung, die beim Tode zulagen den Mittelpunkt der Verhandlungen. Die in der eines Versicherten gewährt wird, wenn die hinterbliebene Witwe lebten Bersammlung gewählte Kommission hatte nicht univejent- selbst die Anwartschaft auf Invalidenrente erworben hat, innerhalb liche Alenderungen der Magistratsvorlage vorgenommen. Jus eines Jahres nach dem Tode des Ehemannes geltend gemacht werden. besondere waren die vier Gehaltsgruppen in drei zusammengezogen Genau so, wie durch die Bundesratsverordnung vom 11. Mai 1916 worden und die Zulagen für diese auf 660, 720 und 800 m. be- war durch eine weitere vom 12. Mai 1916 auch diese Frist in messen worden. Die obere Gehaltsgrenze für die Gewährung be- bestimmten Fällen verlängert worden. Die gleichen Gründe jedoch, gesehen hatte. trägt 10 000., während die Magistratsvorlage 15 000 M. vor- die für die neue Bundesratsverordnung vom 19. Oftober 1917 Die Mehrheit in der Kommission war der Auf- fprechen, treffen auch für die Ergänzung und Eriveiterung der Ver­fassung, daß bei Beamten mit niedrigen Gehältern eine höhere ordnung vom 12. Mai 1916 zu. Um allgemein bei Todesfällen von Aufbesserung am Blake sei. Oberbürgermeister 3i et ben er- Striegsteilnehmern zu verhüten, daß durch eine Fristverfäumnis die fuchte, an der Gehaltsgrenze von 15 000. festzuhalten. Die Hinterbliebenen geichädigt werden, bedarf es neuer Vorschriften, wic Serabjebung wäre eine ungerechtigkeit gegenüber den städtischen fie der vom 19. Oftober 1917 entsprechen. Wir haben auf die Not­Beamten, die dann schlechter wie die Staatsbeamten und die wendigkeit der Schaffung einer folchen neuen Verordnung bei der Lehrerschaft der höheren Schulen gestellt würden, bei denen be- Mitteilung der Verordnung vom 19. Oftober 1917 nicht hingewiesen, tanntlich 15 000 2. Die Höchstgrenze bilden. Er verwies auch weil wir bei dem engen Zusammenhang der zwischen Invaliden darauf, daß die Groß- Berliner Gemeinden sämtlich bei diesem und Angestelltenversicherung bestehenden Verhältnisse ohne weiteres Gehaltssay geblieben sind. angenommen haben, daß für das Gebiet der Jnvalidenversicherung Zu der abgeänderten Vorlage wurden verschiedene Wünsche eine solche neue Verordnung auch erscheinen werde. Wir mußten laut, die sich zu einer ganzen Anzahl von Anträgen verdichteten. Ge- um so mehr dieser Annahme sein, als ja auch im Mai 1916 hinter­nosse John verteidigte in längeren Ausführungen in eindring- einander zwei die Angestellten- und die Invalidenversicherung lichter Weise die Kommissionsvorlage. Ihm schloß sich Genosse betreffende Verordnungen erschienen sind. lleber vierzehn Tage sind Mirus an, der betonte, daß man dem Staat nicht immer un- nunmehr jedoch seit der letzten Veroidnung ins Land ge und es hat den Anschein, als об man die bedingt zu folgen brauche. Er erinnerte die bürgerliche Fraktion gangen Witwen der durch die Kriegsfolgen bers an ihre frühere, wenig einfichtsvolle Stellungnahme zu den Er- Interessen der verhöhungen der Mietbeihilfen, den Zulagen der Kriegerfrauen usw. torbenen Invalidenversicherten vergessen habe. Ge Bedarf Da die von den Mittelständlern und der bürgerlichen Fraktion ge- wahrscheinlich nur dieses Hinweises, um die Reichsregierung stellten Anträge nicht zurüdgenommen wurden, jah sich unsere zu veranlassen, die gleiche Vorschrift, wie sie jetzt für das Gebiet Fraktion veranlaßt, durch Genossen John gleichfalls einen An- der Angestelltenversicherung erlassen ist, auch für das Gebiet der trag zu stellen, sämtlichen Beamten eine gleichmäßige Zulage in Invalidenversicherung zu erlassen. Was dem cinen Streife Höhe von 800 M. zu gewähren. Dieser Antrag fand auch die Zu- der Versicherten recht ist, ist naturgemäß dem anderen nur billig. Stimmung der Unabhängigen. Gleichzeitig wurde namentliche Ab- Alio wir barren der erwähnten neuen Verordnung. Wann wird sie Stimmung beantragt, die die Ablehnung des Antrages mit 23 gegen erscheinen? 18 Stimmen ergab. Bei der weiteren Abstimmung wurde schließ= lich die Kommissionsvorlage angenommen. Auch die Vorlage befinden folgende Fußballspiele hatt: 12. Lehrlingsabteilung gegen Fichte­Märkische Spielvereinigung( Arb.- Turner- Bund). Am Sonntag züglich der Zulagen für die Hilfsarbeiter und-arbeiterinnen wurde Nord II in Reinickendorf. Thunerstraße; 6. Lehrlingsabteilung gegen in der Kommissionsfassung angenommen, die wesentliche Verbesse- Belten und Fichte- Dit gegen Adlershof in Baumschulenweg, Covenider rungen vorsteht. Ohne Widerspruch gelangten auch die übrigen Landstraße; B. f. B. gegen Weißensee in Friedrichs bagen, Gemeindeipiel Teuerungsvorlagen zur Annahme, mit der Maßgabe, daß die je plak; Ludenwalde I gegen Wilmersdorf und Luckenwalde II gegen Neu weiligen Kinderzulagen bis zu 18 Jahren gewährt werden. tölln in Rudenwalde, Spielbeginu 2%, Uhr.

11. A. iv. g. Antwort zu 5.( Nr. 307.) Die Firma Eduard Sachs teilt uns mit, daß die Weigerung ihres Angestellten, Bekleidings­stüde an Mannschaften zu verkaufen, durch eine zum Zweck der Tuch und Stoffersparnis getroffene friegsministerielle Anordnung ver­

anlaßt worden ist.

Seinen 70. Geburtstag feiert heute unser Genosse Fritz Fröblich, Mustauer Str. 1. Er gehört der Partei seit dem Jahre 1892 an und hat ihr gegenüber seine Pflicht allezeit in jeder Weise erfüllt. Von Beruf Maurer, wirfte er ebenfalls ftets vorbild lich in seiner Gewerkschaft. Nach dem Vorwärts"-Boylott und der Barteispaltung blieb er unserer alten Fabne treu. Wir wünschen, daß dem Jubilar feine beutige Frische und Rüftigkeit noch lange erhalten bleiben und ihm ein forgenfreier Lebensabend beschieden

sein möge!

Der Wintergarten gibt in seinem neuen Spielplan wieder eine Fülle des Sehens- und Hörenswerten. Das stärkste Aufieben mag ber Dedenläufer erregen, der in schwindelnder Höhe seinen topf