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Nr. 323 34. Jahrgang

2. Beilage des Vorwärts

Säuglings- und Kleinkinderfürsorge. behandlung eingeführt und die Kosten durch Zufaßbeiträge gebedt, Tuberkuloje, daß fie wohl auf die Rechnung des Krieges

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Sonntag, 25. November 1917 ausgeschlossen von der Wohltat, die durch die Arbeiterversicherung 58 577, ba3 find 21 193 oder 26,57 b.. weniger. Zu der Steige­dem Erwachsenen gewährt wird. Mehrere Kassen haben Familien- rung der Sterbefälle im Jahre 1914 bemerkt die Zeitschrift für Die vierte Preußische Landestonferenz für werden. Gräf   forderte Einführung der Familienbehand die bei einigen auch den jungen und ledigen Mitgliedern auferlegt zu sehen sei. Säuglingsju, veranstaltet von der Preußischen Landes- Iung als pflichtmäßige Regelleistung der Kassen. wird aus verschiedenen Gegenden Deutschlands   berichtet. Gana Das Umfichgreifen der Tuberkulose unter den Viehbeständen zentrale für Säuglingsschuß, fand am 24. November in Berlin   statt. Er warnte vor Dippes Borschlag, einen Beitrag zu den Verord- abgesehen von der nationalökonomischen Bedeutung dieser Tatsache Sie beschäftigte fich mit Fragen nicht nur der Säuglingsfür- nungskosten zu fordern. Der Arzt jolle lieber zu oft als zu spät ist damit unter den jezigen Beitläuften auch eine weitere Gefähr forge, fondern auch der Kleinkinderfürsorge, deren oder etwa gar nicht gerufen werden. Nötig sei böllig freie bung des Gesundheitsstandes der Menschen nahegerückt, die um so Wichtigkeit infolge des Krieges mehr als bisher erkannt worden ist. Gewährung der Arzneien und sonstigen eil bedrohlicher in die Erscheinung treten wird, als die Ernährungs­Der Vorsitzende Kammerherr Dr. von Behr Pinnow mittel und ebenso die freie Kur in einem Kranten verhältnisse für Mensch und Bieh zurzeit ungünstige find. Gerade wies in der Eröffnungsansprache auf die neueren Maßregeln zur haus. Redner ging auch auf Dippes Ausführungen über das der Umstand, daß die meisten Tuberkulosefälle des Kinderalters Kinderfürsorge hin, besonders auf die schon jetzt erkennbaren Wir- Verhältnis der Aerzte zu den Kaffen ein. Leider sei die Einführung auf Infektion mit der Nahrung zurückzuführen sind, beweist, wie Sungen der während des Krieges eingeführten Reichswochen der Familienbehandlung von manchen Kaffen als" Lurus" be- notwendig unter den verschiedensten Gesichtspunkten der Kampf auch hilfe, die er eine der größten sozialen Taten nanute. Als Ver- tämpft und von vielen Aerzten dadurch verhindert worden, daß sie gegen die Rindertuberkulose   ist. treter des preußischen Ministers des Innern und zugleich des zu hohe Honorare forderten. Nachdem der deutsche Ortskranken­Reichstanzlers sprach Ministerialbirettor Kirchner. Die Kriegs- fassentag fich für die Familienbehandlung ausgesprochen hat, sei zeit mit ihren Ernährungsschwierigteiten habe auf einzelne Alters- eine Verständigung zwischen Aerzten und Kassen Ungültige Warenhaussteuer einer Gemeinde. #laffen der Bevölkerung ungünstig eingewirkt, aber nicht auf die dringend zu wünschen. Die Aerzteschaft müsse aber ihre Forde­Säuglinge. Ihre Sterblichkeit sei sogar zurüdgegangen, wohl des rungen ermäßigen. Gräf   erwartet, daß ohnedies nach dem Kriege eingeführt, die unter verschiedenen Borausfeßungen in verschiede­Die Gemeinde Buer hat eine besondere Gemeindegewerbesteuer balb, weil jebt viel mehr Mütter als früber ihre Kinder stillen.   starte Anforderungen an die Krantentassen heantreten werden. nen Formen erhoben wird. Unter anderm wird auch nach der Die preußische Staatsregierung werde in nächster Zeit für die Schon jetzt sei der Gesundheitszustand vieler Mitglieder so schlecht, Steuerordnung Säuglingsfürsorge erhebliche Mittel hergeben und sich auch der daß fie fich nur noch mit Mühe aufrecht erhalten. Er vertraut Warenhaussteuer von den Warenhäusern erhoben, die hin­als besondere Gemeindegewerbesteuer Fürsorgerinnen annehmen. aber, daß ein Zusammenwirken von Staat und Gemeinden, von fichtlich des Einzelverkaufs als Großbetriebe anzusehen sind. Als Staffen und Herzten einen wirksamen Kinderschuh ermöglichen wird. Großbetriebe sollen die gelten, in denen mindestens 30 Personen In der Diskussion ging ein anderer Kassenvertreter scharf im Gesamtbetriebe beschäftigt sind. Maßgebend ist der Umsatz des gegen die Aerzte vor und wies auf die bestehenden Gegensäße hin, legten Geschäftsjahres, von dem ein Prozentjab erhoben wird. Ver­beren Ueberbrüdung nur durch gesetzliche Regelung möglich sei. schiedene Bestimmungen treffen eine nähere Regelung. Der§ 12 Bon ärztlicher Seite wurde noch auf die Notwendigkeit der bestimmt im Abjab 2: Uebersteigt die nach dem Umfab berechnete Schwangernfürsorge hingemiesen und Erziehung des Boltes zu Steuerjumme 20 Broz. des Ertrages, so ist sie auf diesen Betrag gefundheitgemäßem Leben durch die Schule gefordert. Albert auf Antrag des Steuerpflichtigen zu ermäßigen. Rohn, der Direktor: der Allgemeinen Ortstrankenkasse Berlin, erinnerte daran, daß die Krankenkassen das Recht vorbeugen für ein Steuerjahr mit 12 674 M. zur Warenhaussteuer heran­Die Firma Theodor Althoff   in Buer   war durch den Magistrat der Fürsorge sich mühsam gegen die Aufsichtsbehörden er gezogen worden. Sie focht die Heranziehung an und rügte die tämpft haben. Erweiterung dieser Tätigkeit sei dringend nötig, Üngültigkeit der Warenhaussteuer und damit der ganzen Steuer­aber ohne Reichszuschuß nicht möglich. Bedauern müsse man, daß ordnung. die besten Kräfte der Krankenkassenbewegung und der Aerzteschaft sich in gegenseitiger Befämpfung verzetteln.

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Ueber den ersten Verhandlungsgegenstand Die Bereit. tellung der Heilbehandlung für Säuglinge und Kleinkinder der Krantenversicherten durch die Arantentassen" referierten drei Redner.

Prof. Dr. Krautwig Köln schilderte die Gesundheitsge­fährdung der Säuglinge und Kleinkinder in ihrer Abhängigkeit von der sozialen Lage. Der Krieg babe zwar die Gesundheit der Säug linge nicht ungünstig beeinflußt, aber die der Kleinkin der. Jn. Aliniten, Krippen usw. sehe man an ihnen die Folgen der Ernährungsschwierigkeiten. Es müße nichts, wissenschaftlich nach zuweisen, daß für fie der Kaloriengehalt der ihnen bewilligten Nahrungsmenge ausreicht". In den Familien bekomme das Klein­Find dann doch nicht das, was ihm durch die Rationierung auge­wiesen werde. Er habe Bedenken gegen den schon aufgetauchten Gedanken, für die Kleinkinder den Brotkorb höher zu hängen. Hinter ihrer Blutarmut stedt oft die Tuberkulose. Mehr klein finder fürsorge sei nötig, besonders mit Rücksicht auf die Tuberkulofegefahr. Jedes schwächliche Kind müsse einmal im Jahre eine Erholung auf dem Lande haben. Den Landesversiche zungsanstalten werde es vielleicht nach dem Kriege nicht möglich sein, ihre Kleinkinderfürsorge in bisherigem Umfang fortzusehen. Aufgabe von Staat und Reich fei es, für eine wirksame Klein­Kinderfürforge ausreichende Mittel herzugeben.

Der Bezirksausschuß wies die Klage ab.

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Ein Referat von Stadtrat Dr. Gottstein Charlottenburg Das Oberverwaltungsgericht als letzte Instanz ent behandelte Die Stellung von Arzt und Fürsorgerin schied jedoch, daß die Steuer auf nur 675 M. herabzujeßen ſei. bei der Organisation der Säuglings- und Klein Begründen wurde ausgeführt: An sich sei eine Warenhaussteuer finder fürsorge". Die Stellung des Arztes dede sich da teil- als besondere Gemeindegewerbesteuer zulässig. Ungültig sei aber weise mit der des Leiters einer Hlinischen Abteilung, zum Teil sei hier der§ 12 Abjaz 2 der Steuerordnung, wonach die Warenhaus­er aber Beauftragter einer Verwaltungsbehörde. Er müsse Fach- steuer, falls sie höher ausfalle, auf Antrag des Pflichtigen auf den arzt für Kinderheilkunde sein und bedürfe auch sozialhygienischer Betrag von 20 Proz. des Ertrages zu ermäßigen sei. Die Bestim Kenntnisse. Grwünscht sei das Recht auf ambulante Behand- mung sei ungültig, weil es gefeßlich nicht statthaft sei, es von der fung der Pfleglinge. Die Fürsorgerin sei der Verwaltungsbe- Wahl des Steuerpflichtigen abhängig zu machen, ob er mehr zahlen hörde unterstellt, habe aber in ärztlichen Dingen den Weisungen wolle oder nicht, wie es in der Bestimmung über die Ermäßigung des Arztes zu folgen. auf Antrag geschehen sei. Wäre aber die Bestimmung unzulässig, so fehle es für die Warenhaussteuer an einem festen Maßstabe. Das mache die ganzen Bestimmungen über die Warenhaus steuer ungültig. Die Warenhaussteuer scheide demnach aus. Die Firma sei aber auf Grund anderer Be­timmungen der Steuerordnung nunmehr zu besteuern, nämlich auf Grund der Vorschriften über eine Ertragssteuer. Danach be= messe sich die Steuer aber nur auf 675 M.

fich besonders auf die Fragen, ob die Fürsorgerinnen mur pflege­Die fehr lebhafte Diskussion über dieses Referat erstreďte risch oder auch sozial auszubilden sind und ob Hebammen in der Säuglingsfürsorge verwendet werden sollen. Prof. Schloth mann stellte bezüglich des Arztes der Säuglings- und Kleinkinder­fürsorge die Forderung auf, daß in Großstädten der Arzt haupt­amtlich angestellt und Privatpraris ihm untersagt werden müsse. Beschlüsse wurden nicht gefaßt.

Soziales.

Zur Tuberkulosegefahr.

Man schreibt uns:

Geh. Sanitätsrat Dr. Dippe- Leipzig forderte, daß die Heil­Behandlung des Säuglings schon mit der Pflege der werdenden Mutter beginnt, mit der Sorge für ungestörte Schwangerschaft, Leichte Entbindung und ausgiebige Stillfähigkeit. Uebernahme der Reichswochenhilfe in die Friedenszeit unter Angliederung an die Krantentasjen joi notwendig. Notwendig sei aber auch in führung der Familienbehandlung bei den Kran tentajien, bie nicht den Stassen freigestellt werden dürfe, son­bern ihnen zur Pflicht gemacht werden müsse. Viele Tausende bon Kindern fönnten alljährlich gereftet werden, wenn sie recht­geitige Hilfe eines Arztes erhielten. Dippe betonte, daß das Wohl Der Aerzte bei dieser in ihre Beruf und Erwerbstätigteit tief einschneidenden Maßnahme gebührend berüdsichtigt" werden müsse. Dafür habe sich auch der deutsche Ortetrantentasjentag aus gefprochen, doch denke der sich dabei etwas anderes als die Aerzte. Der Ortsfranfenfassentag meine eine gejebliche Regelung des Verhältnisses der Aerzte zu den Kassen, den Aerzten aber schwebe aine organisierte freie Argiwahl vor. Zwischen Kassen und Aerzten, die ja unbedingt aufeinander angewiesen feien, lasse sich ein gutes Die Mitteilungen des Vorwärts" in Nr. 321 über die Dar­Einbernehmen herstellen. Für die Familienbehandlung durch legungen Brof. Umbers in der Festschrift zu Orths 70. Geburtstag, Raisenärzte empfahl der Redner, den Versicherten einen Anteil die Tuberkuloseertranfungen der Kinder vor und während des an den Verordnungskosten aufzuerlegen, damit sie den Wert der Krieges betreffend, geben mir Anlaß, auf folgendes hinzuweisen: ärztlichen Behandlung schäßen lernen". Er hielt das für feinen Während des Krieges find eine Reihe von Tatsachen befannt fozialen Rüdschritt". Mit Reichswochenhilfe und Familienbehand geworden, deren schwerwiegende Bedeutung ernsteste Beachtung Tung werde die Krankenkasse sich der allgemeinen Säuglings und verdient. Ich entnehme sie der Zeitschrift für Tuberkulose  , die auf Kleinkinderfürsorge einfügen und ihnen die sichere Grundlage fie in Form furger Mitteilungen in Bd. 28, Heft 1, S. 74/75 hin­weist. Sie sind in der Tagespresse faum beachtet worden, was Als Vertreter der Krantentassen sprach Ed. Gräf- Frankfurt wohl darauf zurüdzuführen ist, daß es sich bei dem erwähnten om Main  . An Gesunderhaltung von Mutter und Kind habe die wissenschaftlichen Organ um ein fast nur in den Kreisen der Fach­Krankenkasse das größte Interesse, aber durch das Gesetz sei sie in ärzte gehaltenes handelt. Ser Betätigung auf dem Gebiet vorbeugender Fürsorge gehemmt. Bei Mensch und Vieh ift während der Kriegszeit die Tuber Nach dem Kriege werde das anders werden müssen. Auch das dürfe fulofesterblichteit größer geworden. Zwar fann das bisher nur für nicht fortdauern, daß man in der Kinderfürsorge zwar den Müttern 1914 statistisch nachgewiesen werden, denn das Jahr 1914 zeigt in viel Belehrungen gibt, ihnen aber nicht die Inanspruchnahme Breußen eine Zunahme der Tuberkulosesterbefälle von 56 861 in eines Arztes für ihre Kinder ermöglicht. Neben Gedankenlosigkeit 1913 auf 58 577. Bisher sind die Sterbefälle der Tuberkulose in mancher Mütter sei sehr viel öfter ihre Armut daran schuld, Breußen fast andauernd zurüdgegangen. Von 1876 bis 1914 jant daß fie den Arzt nicht herbeirufen. Das Kind bleibe die Zahl von 79 770 auf die schon oben angegebene Zahl von

geben.

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Aus aller Welt.

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Der ehemalige Zentrumsabgeordnete Heer und feine Gattin find, wie aus Barmen gemeldet wird, durch Gas, das einem schlecht geschlossenen Heigofen entströmte, tödlich verunglüdt.

Koftspielige Sparsamkeitspropaganda. Die englische Wochenschrift Truth  " lenkt die Aufmerksamkeit auf die Tatsache, daß die Rede, die Lloyd George   in der Alberthall gehalten habe, um das englische Bolt zur parjamleit zu ermahnen, abgesehen von den gewöhnlichen Kosten einer solchen Versammlung, die etwa 220 Bfund betrügen, noch außerordentliche Stoften im Betrage von 3500 Pfund verursacht habe, für die das Schazamt aufkommen müſſe. Diese bobe Summe sei den Umständen zuzuschreiben, daß nicht weniger as 1200 Perfonen aus allen Teilen des Landes eingeladen gewesen die Reisekosten und die des Aufenthalts in London   hätten ersetzt werden müſſen. Truth bemerkt hierzu ironisch: Je weniger Sparsamkeit Meetings Lloyd George   hält, desto besser.

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Wohl bekomm's! Die Raucher werden auch in Desterreich nicht gerade verwöhnt. Das österreichisch- ungarische Finanzministerium will die vorhandenen Mengen Rauchtabat nämlich mit frischgefallenen Buenlaub streden. Es sind zu diesem Zwede bereits die an­sehnliche Menge 1000 Waggons gesammelt worden. Verkäufe intenstraße 203/4, Ede Rosen- Blaufüchse, Stunts, Murmel, leibermäntel, Alaska   Füchse 60 Mart, Herbstkostüme, neu, Ulster  , Verlaufe Raumann Näh- Handleiterwagen, Raften Moebel- Boebel, Morigplat 58, Plüschmäntel, maschine, Kleine. Schünemann, wagen, Lieferwagen, Wagen- Fabrikgebäude. Spezialität: Stuntsftolas, Stuntsmuffen thalerstraße, 1 Treppe, Kanin- Garnituren, Muffe und Astrachanmäntel, imprägnierte Chorinerstraße 16.+ 29* räder in großer Auswahl. Ein- und Zweisimmer- Ein­werden infolge großer zeitiger taufen Sie Belzkragen, Muffen, Kragen zusammen 52 Mart. Seidenmäntel, Glodenröde di­Federhandwagen, zweirädrig, Spandauer Brüde 6, Piele. richtungen. 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