Nr. 346

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- 1917

Unterhaltungsblatt des Vorwärts

Hygiene der Kriegskost.

Aus ärztlichen Kreisen wird uns geschrieben:

Höhe erreicht.

werden.

Dienstag, 18. Dezember

Bei dieser Konstruktion genügt der Bau der inneren Holz­form, die äußere fann als überflüssig wegfallen. Auf Das Milliardärregiment. der inneren Form befestigt man das Epantengerippe des Die für Emporfömmlinge charakteristische Mischung von spieleri- fünftigen Schiffes, dann wird die Betonmasse ganz einfach unter Drud fcher Gefallsucht, Albernheit und proziger Großtuerei fommt auch in luft aufgeprest. Mit diesem Auspressen kann man gleichzeitig von Dieser ernsten Stunde der Kriegsvorbereitung in Amerika   unzwei- born und von rückwärts anfangen, um in der Mitte zusammenzu­deutig zum Ausdruck. Insbesondere liefert die Geschichte des be- kommen, wodurch gleichfalls viel Zeit gespart wird. Außerdem rühmten 7. Regiments, das das Regiment der Milliardäre genannt werden bei diesem neuen Verfahren Fehler in der Betonmajie viel wird, ein anschauliches Beispiel für diesen Brozengeist. In einem leichter vermieden. Der erste Versuch dieser Art wurde mit dem Buche über Amerika   und seine Kriegsvorbereitung, das Ferri- Pisani Bau eines Leichters von 200 Tonnen gemacht, die Holzform war fürzlich erscheinen ließ, ist ein an bezeichnenden Einzelheiten reiches innerhalb drei Wochen fertiggestellt, zur Herstellung der Beton­Stapitel diesem Brozenregiment gewidmet. Dem Italiener war es teile bei Jnanspruchnahme von 50 Arbeitern genügten zwei Tage, aufgefallen, daß bei den Galavorstellungen der Metropolitan- Dper, während nach dem früheren Verfahren für diesen Bau mindestens sechs zu denen sich die elegante New Yorker Gesellschaft vollzählig ein Wochen notwendig gewesen wären.Bemerkenswert ist, daß auch der Stapel­zufinden pflegte, so viele Herren auf dem Aufschlag ihres grade lauf mit dem Stiel nach oben stattfindet. Der vordere und hintere Naum eine goldene Sieben trugen. Auf seine Anfrage erfuhr er, daß alle des Fahrzeugs werden vor dem Stapellauf durch wasserdichte Schotte diese Herren dem berühmten Regiment der Milliardäre angehören. abgesperrt, ein mittlerer Raum hingegen läßt durch eine Deffnung Ein Offizier erklärte sich gern bereit, dem italienischen Bericht das Wasser ein. Nach dem Stapellauf dringt das Wasser in diesen erstatter Zutritt zu der Staferne zu verschaffen. So stand denn Ferris Raum, die Luft wird dadurch nach und nach hinausgedrückt, und da Bisani eines Tages vor einem massiven Gebäude, das mit seinen dicken das größte Gewicht am Stiel gelegen ist, richtet sich das Schiff, wenn Mauern und Türmen einem alten Feudalschlosse glich. Es war die es bis zu einer gewissen Linie gesunken ist, von selbst auf, um jest Kaferne des Regiments. Auf den Druck der elektrischen Klingel glitt aufrecht zu schwimmen. Das erste nach diesem Verfahren gebante das Tor in seinen Angeln; ein mit goldener Kette geschmückter Schiff stellte sich um 75 000 kronen billiger, als wenn es aus Stahl Diener erschien und führte den Besucher in das Sprechzimmer, das zu konstruiert worden wäre. einem Museum des Regiments umgewandelt war. Die Soldaten dieses Regiments heißen Mitglieder", eine lebung wird mit dem sportlichen Namen, Match" bezeichnet und der Regiments appell führt den offiziellen Titel Meeting".

Die Rüben fommen!

sonen, Leute, die das Hungergefühl mit Hilfe des Tabaks nieder sprechend, auf dem Spantengerippe ruht. Der Abstand der beiden fämpfen wollen, müssen dann, besonders wenn sie von dem Genuß Holzformen voneinander entspricht der Stärke der Außenhaut, bei des schlechten Fabrikats nicht lassen können, das Opfer des gefährden fleineren Betonschiffen also im Durschnitt 5-6 gentis lichen Ersages werden. Der Arzt fann nur dringend raten: prüfe meter. Zwischen die beiden Holzformen wird dann die Betonmasse Die Erscheinung, daß jung und alt infolge der Kriegsernährung ein jeder nicht nur die Zigarre auf ihre mehr oder minder große mit Drudluft hineingepreßt. Da die Anfertigung zweier Holz­einen ungewöhnlich starken Drang zum Ausscheiden von Wasser Schädlichkeit, sondern auch sein Herz und seine Nerven. Wer da formen ziemlich viel Zeit erfordert und die bedeutendste Verteuerung des zeigt, ist zum Gegenstand von Untersuchungen gemacht worden. Und nicht ganz fest ist, stelle das Rauchen unbedingt ein. Denn es ganzen Baues darstellt, unternahm man bereits mehrfach Versuche in manchen Zeitungen ist von ärztlicher Seite bereits auf die Harm- würde zu dauerndem Siechtum, wenn nicht gar zu einem jähen zur Verbesserung des Konstruktionssystems, und der Versgrunds­Tofigkeit dieser Erscheinung hingewiesen worden. Es sind aber Lebensabschluß führen. Glücklich, wer schon nach den ersten Zügen Bementgießerei in dem norwegischen Hafen Bersgrund ist jetzt auch leider nicht alle Fälle 10. Fälle so harmlos, wie vielfach be die nahende Gefahr merkt. Man lasse es jest ja nicht erst zu ein neues Verfahren geglückt, nach dem die Schiffe nicht wie sonst hauptet wird. Es wäre sogar gefährlich, wenn manche Per- häufigen Schwindelanfällen kommen. Es würde sich bitterlichst auf dem Stiel stehen, sondern mit dem Kiel nach oben gebaut sonen, besonders ältere, gar nichts gegen diese Erscheinung rächen! unternehmen, bloß weil. fie gelesen haben, daß die Ge schichte" nichts auf sich habe. Es braucht sich durchaus nicht immer um eine Erkrankung der Nieren zu handeln, die Be­unruhigung einflößen müßte. Personen mit schwachem Herzen z. B. können bei längerer Dauer dieser Erscheinung recht bedenklich er­franken. In Zweifelsfällen sollte man einen Arzt zu Rate ziehen. Keineswegs aber darf, falls das starte Wasserabscheiden Wochen und Monate andauert, dem Symptom keine Beachtung beigelegt werden. Denn die Folge kann zum mindeſten eine große Schwächung wich tiger Organe sein. Auch Zuderkranke werden recht große Vorsicht zeigen müssen. Es darf auch nicht übersehen werden, daß besonders Herzleidende an sich schon eine starke Neigung zum Wasserabscheiden unter den heutigen Ernährungsbedingungen zeigen. Und die Zahl der Herzleidenden hat im Kriege leider eine unangenehm große Wie nun dem Uebel am besten zu steuern ist? Weniger Flüssig keiten zu sich nehmen, weiches, frischgebackenes Brot vermeiden, wenn irgend möglich etwas hellere Brotsorten wählen. Obwohl es Aerzte gibt, die zum Schwarzbrot raten, sollten diejenigen, die mit dunklem Brot keine Linderung des Leidens erfahren, zum hellen Brot greifen. Viel Schuld hat der starke Genuß von Marmelade und Obst aller Sorten, namentlich aber der unterschiedlichen Suppen und der Tees. Was heute in den Handel alles für Zeeiorten eingeführt werden, sollte man gar nicht für mög­lich halten. Manche Tees, so die Schafgarbe, die der Franzose be­zeichnenderweise Pisse en lit nennt, sind geradezu Reizmittel für ein starkes Wasserausscheiden. Nervöse und leicht reizbare Personen haben mit dem Uebel mehr zu tun, besonders wenn sie geistig und törperlich sehr in Anspruch genommen sind. Sie werden die Beob Just am Abend des Besuches manövrierte gerade die 2. Kom­achtung machen, daß sie für die Tage, in denen sie der Ruhe pflegen, pagnie auf einer Wiese, die wie eine Theaterdekoration beleuchtet auffallende Erleichterung spüren. Längere Arbeitspaufen in Ver- war und damit dazu beitrug, dem militärischen Schauspiel den bindung mit einer festeren Soft ohne Marmeladen, Suppen und Charakter des Theaterspiels zu geben. Von der Höhe einer eigens Tees, namentlich aber ohne Bier und Wein bilden die errichteten Tribüne herab fahen die Zivilisten dem Schauspiel zu. besteit Mittel zur Bekämpfung dieses Leidens. Stellt sich auch vor allem ließen die ehemaligen Angehörigen des Regiments co starkes Abweichen ein, was mitunter der Fall ist, dann sich nicht nehmen, sich durch den Augenschein von der Leistungs­sollte mant die Erscheinung durchaus nicht leicht nehmen. fähigkeit ihrer Nachfolger zu überzeugen. Diese Weteranen" Bum allermindesten würde sich eine bedenkliche Schwächung bleiben übrigens Zeit ihres Lebens im Verbande des Regimente. des Körpers hinzugesellen. Von einem Grund zur allgemeinen Sie werden in den Listen weitergeführt. Wennt dieses Milliardär Beunruhigung aber tann nicht die Rede sein. Wir leben in der Zeit Regiment nach Europa   eingeschifft werden sollte, so werden diese der Abmagerung. Sie bringt es mit sich, daß in unierem Köiper alten Herren" mit aufs Dhr gerücktem Zylinder, den Spazierstock große Veränderungen vor sich gehen, die zum größten Teil der Ge- geschultert, die jungen Nachfolger zum Schiffe begleiten. Daß die fundheit förderlich, zum Ileineren Teil schädlich sind. Wer plöglich Inneneinrichtung der Kaserne den Ansprüchen Rechnung trägt, die biel Fett hat verlieren müssen und auffallend mager geworden ist, die verwöhnten Sprößlinge der New Yorker Milliardäre auch wird unter dem behandelten lebel stärker zu leiden haben, als Per in ihrem Militärverhältnis füglich fonen, die schon früher keine Veranlagung zur Fettfucht zeigten. sind, versteht sich zu stellen berechtigt von selbst. Wir selbst haben unsere Wie überhaupt die Mageren in diesen schweren Zeiten der großen staserne gebaut", erklärte der Offizier, der den Besucher Fettnot, die die erste Ursache der Erscheinung ist, weit besser daran herumführte.„ Der vom Staat bewilligte Kredit erschien uns un­find, als die Fettleibigen und Diden. Nur darf bei den letzteren zulänglich, und deshalb entschlossen wir uns, die Kaserne mit unserem Der llebergang zum andern Ufer nicht allzu schroff sein, wenn or- Gelde nach eigenen Plänen zu bauen. Wir sind im 7. Regiment Kangler, der fünftige Leiter der Volfsbühne, hat als künstlerische - Die neuen Männer der Voltsbühne. Friedrich ganische Leiden vorliegen, die gewiffe Plöglichkeiten im Ernährungs- 1000 attive Mitglieder, von denen jeber 1000 Dollar bezahlte; das und geschäftliche Vorstände folgende Herren verpflichtet: Direktions­instem nicht gut vertragen wollen. Auch die Nerven tönnen ergab einen Betrag von einer Million Dollar. in solchen Fällen sehr lebhaft reboitieren. Das ist nicht vertretung in fünstlerischen Angelegenheiten: Dr. Ostar Anwand. Wenn fein Mittel an- biel, aber wir werden nach dem Kriege das Verfäumte nachholen. Regie: Dr. Ludwig Berger   vom Stadttheater Hamburg  . Drama­schlägt, tut es schließlich die Ruhe und nochmals die Ruhe. Unsere Vorgesetzten wählen wir selbst. Wenn man bei uns als Soldat turgie und Regie: Julius Bab  . Sehr zu warnen ist vor einem plöglichen Genuß von Fett im eintreten will, so muß man den Nachiveis führen, daß man mindestens Ewald Dilberg, Hamburg  . Deforations- und Kostümwesen: lebermaß und überhaupt vor jedem Uebermaß von Speise und 20 000 Dollar Rente besitzt. Angesichts des bevorstehenden Ab- Angelegenheiten: Heinrich Neft. Direktionsvertretung in geichäftlichen Trant in Fällen, wo der mager Gewordene in die Lage fommt, mariches nach Frankreich   hatten wir eine Anzeige erlassen, daß beim das Sefretariat der Volksbühne, Direktion Kayiler. Berlin   C 25, Zuschristen sind zu richten an wieder zu schlemmen. Wenn er glaubt, schnell wieder Fett ans 7. Regiment 12 Krantenschwestern eingestellt werden sollten. In Linienstr. 227. zusetzen, täuscht er sich und schädigt seine Gesundheit aufs schwerste. 24 Stunden erhielten wir 4000 Anerbietungen. Das ist auch nicht Immermanns Werlin" eröffnet werden. Die Spielzeit der Voltsbühne 1918/19 soll mit Seine Organe find an eine größere und fette Nahrungsaufnahme erstaunlich; die Aussicht, in unserer Gesellschaft Paris   zu besuchen nicht mehr gewöhnt und streiken, wenn ihnen etwas zugemutet und möglicherweise einen unserer Goldsöhne zu angeln, ist in Wahr wird, was sie nicht mehr in demselben Maße vertragen fönnen wie heit verführerisch genug." früher in den Glanztagen. Unverhoffte Fettvorräte schlagen meist zum Schaden der Gesundheit aus.

In neuester Zeit mehrt sich die Zahl der Fälle, wo Raucher und Personen, obwohl sie nicht rauchen, in stark verqualmten Räumen von plötzlichem Unwohlsein befallen werden. Ein Wunder wäre es wirflich nicht, wenn man hört und sieht, was heute für die Her stellung der Zigarre und Zigaretten an Stoffen" zur Verwendung tommt. Die Folgen können denn auch nicht ausbleiben. Selbst die feinsten Marken haben es, in fich", wie mannigfache Fälle be­wiefen haben, die auch öffentlich zur Sprache gekommen sind. Raucher mit schwachem Herzen und Nerven, blutarmie und überreizte Per

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Die welsche Nachtigall.

Der Roman eines sterbenden Jahrhunderts. Bon R. Francé.

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Wie ein Betonschiff gebaut wird.

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M

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Es schwand das Obst, es schwand die Bolle viel eher als man es gedacht

nicht lange mehr. dann fehlt die Knolle, die uns Franz Drake einst gebracht.

Wir haben ja doch Kohlerüben! wird uns von obenher gegeigt; und will man feinen Kohldampf schieben,

so ist man flüger, wenn man schweigt. Zwar gibt es Leute, welche mufeln, es wäre eine Schweinerei

der Mensch füllt sich den Bauch mit Runkeln, das Schwein frißt den Kartoffelbrei.

Doch das sind Nörgler. Wir indessen, wir sind vernünftig, sehen ein:

Zwei Winter nischt wie ruten fressen, das tut kein Schwein!

Notizen.

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Sichstewolf.

wurde in Leipzig   begründet, der mit der Zeit em besonderes Ein Verein für Buchwesen und Schriftum Museum errichten wird. Die Sammlungen der Buchgewerbe- Aus­stellung von 1914 werden ihm einverleibt werden.

Das gefälschte Indien  . Ein in Berlin   lebender Nachdem über die in Skandinavien   mit bemerkenswertem Gr- Inder bittet uns, einmal festzustellen, daß die neuerdings beliebten folg betriebene Konstruktion von Betonschiffen bereits mehrfach be Films und Aufführungen im indischen Gewande( wie die Königs richtet wurde, schildert jetzt der Prometheus" zum ersten Male genau tochter von Travanlore oder die Hochzeit des Maharadschab) gänzlich die Vorgänge bei einem solchen Bau. Zuerst muß eine Form aus falsche Bilder von Judien erwecken und indisches Leben beleidigen. Holz errichtet werden, die dem äußeren Umriß des Schiffes ent- Gs seien Näubergeschichten. Es ist leider immer noch zu fehr das spricht. Hierauf befestigt man auf diese Form das stählerne Streben der Stinos,„ Räubergeschichten" zu geben, und dem fallen Spantengerippe; endlich muß eine zweite innere Form aus Holz nicht bloß Indien   und ferne Länder und Zeiten zum Opfer, sondern gebaut werden, die, dem inneren Umriß der Außenhaut ent- lebenso unsere nächste Umwelt und Gegentart.

stellen?

Vor welche Entscheidung mußte er sie nun| Tagen oft besonnen und heut' hab' ich die richtige Antwor gefunden. Weiß er, was bei uns die ergste ist? Von allen Seiten drang so viel auf ihn ein, daß er im Die Maitresse des Herzogs ist's." Augenblick keinen klaren Gedanken fassen konnte. ,, Die Madame Dury?" frug der andere zweifelnd. ,, Aber Er sah um sich. Im Sinnen war er aus der Stadt, von der hört man ja nie etwas." auf der Neuburger Landstraße dahingegangen. Sie führte Er hat nichts gehört, aber ich seh' jetzt in vieles hin­„ der Wind braust. Sie kommen zum Franzissischlössel... Es fonnte nicht mehr weit sein.. ein... Wo sie hintritt, geht Unglück von ihr aus. Bevor mit Musik... Hörst Du? Wie voll, wie schön. Er delirierte. Auf einmal schrie er auf: " Geh! Sie kommen auch um Dich! Heute noch! Nach Paris  !"

Ein Kampf ging durch seine Glieder. " Dunkel" stöhnte er

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Dann fiel er zurück. Seine Hände ballten sich. Reinhard sah, das war das Ende.

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Das hielt er für einen Fingerzeig des Schicksals. Der sie da war, blühte die freiheitliche Bewegung in der Burschen. Widmontsche Plan war ohnedies auf die bloße Vermutung fdjaft tie toch nie sogar der Nektor, der alte Leimsieder aufgebaut, daß Peißer in die Harderkasematte fäme ich schien uns schon geneigt und die Amizisten hatten siebzig darf nichts unversucht lassen, so sagte er sich und ging nun Chargierte. Seitdem sie da ist, hat man umns in alle Winde raschen Schrittes zum Franzissischlössel. zersprengt... Sie hat den Michalansky, das Reptil aus. findig gemacht und in den Sattel gefekt... Und wie hat uns der zu Schanden geritten?..

IV.

Er stand auf. Bei diesem Toten zu beten wär ihn Ent­weihung gewesen für diesen freien Geist. In seinem Herzen Peißer saß noch an dem Tische des Herrn Schnurbein, war es fast frei und leicht. hatte den Kopf in beide Hände gestützt und grübelte vor Er trat an das Lager des väterlichen Freundes, dessen sich hin. Antlig noch jetzt energisch schien, dessen gebrochene Augen fast Der Kommis achtete sein Schweigen, saß vor einem kleinen drohend funfelten.... Sie schienen zu blicken- fernge- Tischchen und las in einem Buch. Auf einmal fagte er: bietend nach Paris  ...

,, Vater, ich gelobe es Dir!"

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Er sagte es laut und nahm die kalte Hand in seine Rechte zum Gelöbnis. Dann steckte er die Papiere, die fünfhundert Gulden des Peißer zu sich das Konvolut, das seine neue Eristenz barg-löschte das Licht und ging langsam im Dunkeln die Treppe hinab. bleich wie Schemen grinsten die Stöpfe im Anatomiejaal- er öffnete die Tür, versperrte das Haus... Draußen stand rabenschwarz und sternenlos die Nacht..

Er aber ging langsam wie im Traum dahin. Erst ein Glockenschlag störte ihn aus seinem Hinbrüten auf. Eins, zwei... es war halb elf.

Um zehn Uhr erwartete ihn Michalansky an seiner Wohnung.

Sist doch eine Herzensfreude, daß wir solche Geister im Lande haben wie diesen Friedrich Schiller. S' ist ein ganz neuer. Stennt er seinen Wilhelm Tell  ? Ein herrliches Schau­spiel, sag' ich ihm."

Beißer antwortete nicht gleich. Er dachte an ganz anderes, während er auf den Einbruch der völligen Dunkelheit zur weiteren Flucht wartete.

Langsam nur kehrte er zur Frage zurück. „ Schiller  ? Ja, von dem hab' ich schon g'hört. Der Dr. Widmont liest ihn auch. Soll ein Freiheitlicher aus dem Schwäbischen sein. Was ist mit dem Tell?"

Dh, er tötet den Hauptanstifter alles llebels im Lande und seitdem ist die Schweiz   frei.' 3 ist herrlich gemacht. Herr Schnurbein sagte es etwas theatralisch hohl, aber Beißer merkte das nicht. " So, so, er ersticht den Hauptanstifter alles Uebels," wiederholte er mechanisch. Recht hat er g'habt."

Aber war denn das jetzt nicht ganz gegenstandslos? Wid­mont hatte ihn gar nicht zu Worte fonimen lassen, er hatte ihm gar nichts von der merkwürdigen Botschaft der Sängerin fagen fönnen. Sollte er nun doch hingehen, trot dem anderen Befreiungsplan? Wars nicht besser zwei­fach zu wirken? Da fiel ihm Reginens mahnendes Wort ein: Geh' nicht hin! Und Widmonts Bort: Frag' sie und fic wird nicht mit nachgedacht." Dir gehen.

Wieder trat eine Pause ein. ,, Sag' er, Herr Schnurbein, wen hält er denn bei uns für den Hauptanstifter alles Ueblen?" fragte auf einmal der Student in ganz eigenem Ton. Das wäre schwer zu sagen. Ich hab' darüber noch nie Ich will es ihm fagen. Ich hab' mich in den letzten

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die

Ich hab' bis gestern immer geglaubt, der Michalansky sei der Schlechteste im Land und im Ernst, ich hab' einen Messerstich für ihn bereit gehabt, aber seit heute weiß ich:" wer ihn besoldet, wer ihn hetzt, der ist noch schlimmer als er.. Mit lauter Pfaffen ist sie umgeben jeden Tag waren neue Verordnungen, um alles fatholisch zu machen.. Studenten, die Bürger... beim Militär hat mir ein Offizier gesagt: jetzt werden schon die Schüler auf der Offiziersschul' fatechisiert, was aufgehoben war und wieder eingeführt ist, wie man ganz bestimmt weiß, auf das Betreiben der Duty. Die Wärter felber haben gesagt im Spittel, als der arme Kerl, der Grasjer, ins Gras bisfen hat, es sei zu arg. daß die Person auch noch dabei zum Fenster rausgelegen ist, die ganze Zeit... bei mir hätt sie wohl auch zuschauen mögen, aber eher verreckt sie."

Und drohend erhob er die Fauft.

,, Und jetzt den Reinhard, der besten Einer, den hat sie auch schon in den Fängen, und der Regina, dem Engel, will sie ihm entreißen oder hat es schon getan, die Bestie... die Erzhure, die..."

,, So, will sie das?" sagte auf einmal höchst interessiert Herr Schnurbein, dem innerlich ein bißchen bei diesen wüsten Reden gegrauft hatte.

" Freilich will fie's!" fuhr Beiger wild auf.„ Verslucht! hinderte mich nicht mein dreimal verdammtes Bein, ich wollt heuf' dabei sein und ihnen zum Einstand ein Hochzeitslied aufspielen... der welschen Nachtigall... Er kann mir's glauben, wer diesen Landschaden wegräumt, der macht der Freiheit eine Gasse auf!... ( Forts, folgt.)