die AieSensmöglichkeit. In den alldeutschen Stimmen zu den Friedensverhand- lungen in Brest-Litowsk macht sich mehr und mehr ein u n- erträglicher Ton des Uebermuts breit, der nicht nur ethisch verwerflich— über Ethik mit alldeutschen Macht- Politikern zu reden erübrigt sich—, sondern vor-allem p o l i° tisch dumm und äußer st gefährlich ist. Immer wieder spiht sich der alldeutsche Rodomont in Siegergeste und höhnt über daS geschlagene Nußland, das winselnd um Frieden bitte, dem man nun ja nicht zu leichte Bedingungen stellen werde. Als ein Beispiel für hundert andere zitieren wir die Worte, mit denen der Vorsitzende der westfälischen Landwirtschaftskammer, Freiherr von Ledebur- Crollage, in deren Eröffnungssitzung prahlt: Wir hören zum ersten Male seit 3� Jahren ernstlich, wirklich und offiziell das Wort:„Frieden". Nicht in dem Sinne schwächlicher Friedensangebote, die doch bisher nur immer kriegverlängernd gewirkt und im Auslande den falschen Glauben bestärkt haben, Deutschland sei am Ende seiner Kraft, nicht m dem Sinne der viekumstritte-nen deutschen Friedens- Politik der sogenannten Mehrheitsparteien. Nein, im Gegen- teil. eS handelt sich hier um die Friedcnsbitte eines unserer stärksten und größten Feinde,»m die FriedcnSbitrr des geschlage. nen und besiegten Rußland , das zusammengebrochen ist unter der Echärfe unseres Schwertes. Das ist wie ein Morgenrot nach langer, dunkler, blutiger Zeit? es ist wirklich das erste Leuchten des TageS, der uns den wirklichen Frieden bringen soll und— wie wir hoffen dürfen— auch der Beginn eines deutschen Friedens. Vergleichen wir Somit die von der russischen Delegation in Brest-Litowsk vorgeschlagenen 6 Punkte, die wir als Letzte Nachricht unserer Weihnachtsnummer veröffentlichten. Ist das die bedingungslose Friedensbitte des Zusammenge- brochenen?— Es ist nichts als eine nähere Ausführung der de nl akratischen Friedensformel des Friedens ohne Annexionen und Kontributionen auf Grund des S e l b st b e st i m m u n g s r e ch t s der Völker. Die russische Negierung begibt sich freilich der Wortheuchelci der westlichen Entente, der Lloyd George , Clemenceau und Sonnino, die das Selbstbestimmungsrecht der Völker mit den Livpen verherrlichen, die es aber praktisch nur so weit gelten lassen, als es den Gegnern Nachteil, ihnen selber Vorteil bringt, nicht aber umgekehrt. Im Gegensatz zu diesen Heuchlern der Demokratie will die e h r l i ch demokratische russische Regierung die demokratische Friedensformel im ge� geben en Falle auch gegen sich selber gelten lassen, aber sie verlangt von ihren Gegnern das gleiche. Nicht nur wir verzichten— sagt die russische Regierung— auf Annexionen und.Kontributionen, auch ihr müßt verzichten, nicht nur wir gewähren Selbstbestimmungsrecht, auch ihr müßt es gewähren— ganz gleich wie es ausfällt. Das ist sicher nicht die Sprache des Zusammengebrochenen, der Frieden um jeden Preis sucht. Es ist ein Bluff— werden die alldeutschen Beutepolitiker einwenden—, ähnlich wie JuleS Favre 1870 noch bis zum letzten Moment schwor: „Keinen Stein von unseren Festungen«. Aber es ist kein Bluff, weil es keiner sein kann. Denn in dem Augenblick, wo Deutschland auf das demo- kratische Friedensangebot der maximalistischen Regierung mit Eroberungsplänen anwortete, hinge es gar nicht mehr von dieserab, was Rußland alsdann täte. Die maxima- listische Regierung in Rußland steht und fällt mit der Mög- lichkeit, einen Frieden im Sinne ihrer Formel zu schließen. Ist es nickst möglich, weil Deutschland unerträgliche Forde- rungen stellt, so sind ihre Tage gezählt. Und man mag die Schwierigkeiten der Regierung, die nach ihr kommt, noch so hoch einschätzen: so viel Kraft wird jede nissische Regierung besitzen, um dauernd ein starkes deutsch -österreichisches Heer an die Ostfront zu fesseln, d. h. die Kriegslage wie bisher noch auf Jahre hinaus in der Schwebe zu halten. Es ist daher schon ein Gebot einfachster politi- scher Vernunft für die deutsche Regierung, daß sie gor nicht erst den Versuch macht, nach alldentschem Rezept dem „Besiegten" den Fuß auf den Nacken zu setzen, wobei sich dann sofort zeigen würde, daß der„Besiegte" keineswegs so besiegt ist, um daS einfach hinnehmen zu müssen. Das olldeutsche Rezept läuft darauf hinaus, aus großmannssüchtiger Ver- Llendung den Krieg noch weiter um Jahre zu ver- längern. Die deutsche Regierung wird vielmehr ernstlich zu prüfen haben, ob bei Wahrung der Lebensinteressen unseres Volkes ein Weiterverhandeln auf der Grundlage der russischen Programmpunkte möglich ist. Dies i st m ö g I i ch. Das russische Friedensprogramm ist allerdings so theoretisch und abstrakt gehalten, daß eine Anzahl konkreter Streitfragen dadurch nicht ohne weiteres entschieden werden. Aber andererseits sind seine grundlegenden Prinzipien dieselben, zu denen die Mehrheit deS deutschen Volkes und mich die deutsche Re- gierung sich öffentlich bekannt haben. � D i e deutsche Regierung hat sich in ihrer Antwort auf die russischen Vorschläge er- licherweisemiteinerBestimmtheitundKlar- heit wie noch niemals zu dem Prinzip des Friedens ohne Annexionen und Kontri- b u t i o n e n b e k a n n t. Die Anerkennung der bolschewisti- sehen Unterhändler widerlegt jeden Zweifel an der Unzwei- deutigkeit ihrer Erklärung. Noch einmal ist das Fricdenstor für alle chsit aufgetan...1>. �... Ein Vorstoß See englisthen Lrieöenspartei. UnterhanSdcbatte vom 1 8. Dezember. Am 18. Dezember hielt der Minister des Auslvärtigen, Balfour , in Beantwortung von Anfragen, die Collins und Ponsonby gestellt hatten, eine Rede, über die wir, wie die übrige deutsche Presse, nach Reuter am 21. Dezember berichteten. Die inzwischen in der Schweiz eingetroffenen englischen Blätter vom 18. Dezember lassen erkennen, daß der offiziöse Reuterbericht der Welt das Wesentliche ver- schwiegen hatte. Er brachte wohl die Rede Balfours aus- führlich, gab aber nichts davon bekannt, daß sich die Debatte zu einem Massenvorstotz der Friedenspartet gestaltete. Liberale wie Unionisten übten an der Kriegs- Politik der Regierung die schärfite Kritik. Die Bedeutung dieser Auseinandersetzungen wird am besten durch die Tat- lache selbst gekennzeichnet, daß die englische Regierung nicht den Mut hatte, sie der Auslandspresse telegraphisch zu über- Mitteln. Es scheint, daß sie von ihnen eine Lata st r o-
Auflebende Gefechtstätigkeit bei Cambrai . — Lebhafter Feuerkampf zwischen Afiago und Brenta.— Ueber 9000 Gefangene vom Col del Rosso. Amtlich. Großes Hauptquartier, den 28. De- zcmber 1917. Westlicher Kriegsschauplatz. An der flandrischen Front, am La Bassee -Kanal und südwestlich von Oambrai lebte die GefechtStätigkcit vorübergehend auf. Zu beiden Seiten der Maas , am Hartmannsweilerkopf und im Thanner-Tal war das Feuer zu einzelnen TngcS- stunden gesteigert. Oeftlicher Kriegsschauplatz. Nichts Neues. Italienische Fsront. Lebhafter Feurrkampf hielt tagsüber zwischen Afiago und der Brenta an. Feindliche Gegenangriffe gegen die neu- gewonnenen Stellungen und ein Borstoß am Monte Pertica wurden abgewiesen. Die Grfangcnciizahl aus den Kämpfen um de« Col del Rosso ist auf über 9090, darunter 279 Offiziere, gestiegen. Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff. Abendbericht. Amtlich. B e r l i n, den 25. Dezember 1917, abends. Bon den Kriegsschauplätzen nichts Neues. Ter österreichische Bericht. Wien , den 25. Dezember. Amtlich wird verlautbart: Oeftlicher Kriegsschauplatz Waffenstillstand. Italienischer Kriegsschauplatz. Feindliche Gegenangriffe gegen unsere nenen Stellungen zwischen Bsiago und der Brenta wurden erfolgreich abge- wiesen. Die Zahl der Gefangenen feit dem 23. hat sich auf über 9999 Mann, darunter 279 Offiziere, erhöht. In den Kämpfen am 23. und 24. haben sich das Infanterie-Regiment Nr. 22(©inj), das Infanterie-Regiment Nr. 27(Graz ), Teile der Infanterie-Regimenter 12(Komarom), 51(Koloszvar), 84(Wien ), 192(Beneschan), das Jäger-Bataillon Nr. 29
?hale Wirkung auf die Verbündeten be- ürchtet hat. Ganz besondere Beachtung verdient die Rede Sir Walter R u n c i m a n s, der in den ersten Kriegsjahren dem Kabinett Asquith angehört hat. Die gleichzeitige An- frage der„Westminster Gazette", des Organs von Asquith und Grey, an die deutsche Regierung, die uns ein Berner Privattelegramm übermittelt, gewinnt dadurch besondere Bedeutung. Man kann, wenn man sich vorfichfig ausdrücken will, sagen, daß die Aussichten, in absehbarer Zeit zu einem all- gemeinen Frieden zu.gelangen, durch die rasch vor sich gehende Uinlagening der politischen Verhältnisse in Eng- land, gebessert erscheinen. Hält man Runcimans Rede mit dem Artikel der„Westminster Gazette" zusammen, so ge- winnt man den Eindruck, daß eine Lloyd George etwa nach- folgende Regierung Asquith-Grey-Lansdownc-Runciman bereit wäre, Frieden zu schließen, wenn die Befreiung Nordfrankreichs und Belgiens gesichert ist. Da- mit wären dann die Grundlagen für einen allgemeinen Frieden im Sinne der Reichstagsentschließung Dom 19. Juli gegeben. Von der deutschen Regierung muß gefor- dert werden, daß sie alle sich ergebenden Ge- legenheiten fördert und ausnutzt, um so bald wie möglich zu einem allgemeinen Frieden zu gelangen. Bern , 24. Dezember. In der llirterhanSdedatte vom 18. Dezember erklärte Ponsonby, im Lande herrsche wachsende Unzufriedenheit. Die Presse, die größtenteils der Regierung gefügig sei, bringe nicht die wahren Ansichten deS Volles zum Ausdruck. DaS Grundübel der gegenwärtigen ernsten Lage liege m der Leitung der britischen Diplomatie, die England einem b o d e n» losen Abgrund zuzutreiben scheine. Im Lichte der neuerlichen Enthüllungen müsse man fragen, wofür man kämpfe. Der Redner wies darauf hin, daß England nicht Konstantinopels wegen in den Krieg eintrat, und daß die territorialen Abmachungen be- züglich PerstenS und die Versprechungen an Italien den wiederholten Erklärungen, daß man die Rechte der kleinen Nationen verteidige und keine Reiche zerstören wolle, widersprächen. Der Brief LanSdowneS habe ungeheuren Eindruck gemacht, man habe vergeblich auf eine neue Erklärung der Kriegsziele durch die Regierung gewartet. Er erkläre der Regierung: Ihr habt die ursprünglichen selbstlosen Beweggründe, für die dieses Land in den Krieg ging, preisgegeben und an ihre Stelle die niedrige Be- gierde nach Rache und Bestrafung und die schmutzige Sucht nach Ge- Win» sowie das anmaßende Verlangen nach imperialistischer Expan- sion und Herrschaft gesetzt, und zwar ohne die Zustimmung des Pol- kes, hinter dem Rücken des Volkes, in aller Heimlichkeit, während ihr fortwährend falsche, betrügerische Erklärungen abgabt. Nach der Rede BalfourS sagte der Liberale Wedgwood, England müsse notwendigerweise daS Mindestmaß seiner KriegSziel« ankündigen und danach im vollständigen Einver- nehmen mit dem Präsidenten Wilson und den Alliierten mit zu- sammengebissenen Zähnen kämpfen, bis man sie durch- gesetzt habe. Man wolle nicht veränderliche KriegSziele. man wolle Gerechtigkeit und werde sich nicht mit weniger begnügen. Der Liberale Wilson betonte, der Brief LanSdowneS finde im Lande, selbst in der Armee erheblich mehr Beifall, als gewöhn- lich angenommen wette. Wenn die Regierung keine endgültige Erklärung über ihre KriegSziele abgebe, könne er, der die Regie- rung zwölf Monate unterstützt habe, nicht länger daS Vertrauen fühlen, daß das Kriegskabinett diejenigen Männer umfasse, die im- stände seien, der gegenwärtigen Lage m diplomatischer Hinsicht ge- recht zu wetten. Zweifellos müsse in einem Krieg, wie dem gegen» wärtigen, ein Punkt erreicht werden, wo die Gegner fühlten, daß durch eine Fortsetzung nichts gewonnen werde. Der ll n i o n i st Lord Cavendish B e n t i n k sagte, die Nation sei zweifellos fest hinsichllich der höheren KriegSziele, aber das Boll hegen den Verdacht, daß man ihm zumute, dafür zu kämpfen, daß die Welt ein sicherer Platz für die Plutokratie werde. Di« Ab» nähme der Kriegsbegeisterung beruh« auf den Per- dacht, daß der Kampf nicht um hohe Ideale gehe, sondern damit die
(Graz ), das Sturmbataillon Nr. 11 und die HochgebirgS - kompagnie Nr. 22 besonders ausgezeichnet. Der Chef deS Generalstabc?. Geringe KampftStigkeit im Westen.— Jtalinische Gegenangriffe auf den Col del Roffo blutig gescheitert. Amtlich. Großes Hauptquartier, den 39. Tc- zcmber 1917.<W. T. B.) Westlicher Kriegsschauplatz. Die ArtillerietStigkeit blieb auf StörungSfeucr beschränkt, das südvstlich von Apern, bei MocuvreS und Marcoing vor- übergehend an Stärke zunahm. Erkundungsvorstöße französischer Abteilungen südlich von Juvincourt scheiterten in unserem Feuer und im Nahkampf. DaS seit einigen Tagen auf dem Ostuser der Maas gesteigerte Feuer ließ gestern nach. Oeftlicher Kriegsschauplatz. Nichts Neues. Mazedonische Ffront. Keine größeren Kampfhandlungen. Italienische Front. Nach starker Artillericwirkung führte der Feind heftige Gegenangriffe gegen den Col del Rosso und dir westlich und östlich benachbarten Höhen. Sie scheiterten unter schweren Verlusten. Ztbendbericht. Amtlich. B e r l i n, den-26. Dezember 1917, abends. Von den Kriegsschauplätzen nichts Neues. Der österreichische Bericht. Wie», 26. Dezember. Amtlich Witt verlautbart: Oeftlicher Kriegsschauplatz. Waffeustillstand. Italienischer Kriegsschauplatz. Neuerlich versuchte der Italiener in hartnäckigen Kämpfen die ihm am 23. d. M. zwischen Asiago und der Brenta cnt- riffenen Höhen zurückzugewinnen. Sämtliche Angrisse wurden restlos abgewiesen. Der Chef deS Gencralstabes. «■■■■■■■■■■■■■■MBerwaaiw— aawM.jwaiwrwinxx'j Kapitäne der Industrie und die Großkaufleute bei Friedensschluß gewisse Monopole besäßen. Generalmajor Croft äußert« die Ansicht, daß die KriegSziele in einem Punkte der Klarheit bedürften, nämlich hin» sichtlich der zunehmenden Verwendung der wirtschaftlichen Waffe. Man solle Deutschland erklären, daß«S für jeden Monat, den es diesen schrecklichen Krieg, den es verschuldet habe, forfietze, je ein Jahr nach Friedensschluß von den Rohswfimärtten der Alliierten ausgeschlossen würde. Der Liberale R a m d o l l betont«, daß, falls di« Regierung nicht deutlich erkläre, daß sie die Entscheidung über die Zukunft der deutschen Kolonien der Friedenskonferenz überlasse, d i e Kriegs- ab sichten Englands nicht nur den Feinden, sondern auch den Alliierten verdächtig wetten würden. Er sei der Ansicht, daß man annehmen dürfe, daß sich die Mentalität des beut- schen Volkes seit 1914 bis zu einem gewissen Grade geändert habe, und daß man ihm bei der Friedenskonferenz werde trauen dürfen. Der Liberole Noel B u x t o n wieS auf CarsonS unverant- wortliche Forderung nach dem linken Rheinufer hin und sagte, diese Aeußerung sowie die Forderung der wirfichastlichen Erdrosselung des deutschen Volkes und der Aufteilung Oesterreichs ständen im Gegensatz zu der Politik Amerikas und fötterten ledig- lich die Einigkeit in Deutschland . Der Redner betonte, daß die öffcntllche Meinung sich in der Richtung auf Wiederherstellung des Friedens bewege. Der Liberale Clongh bemerkte, wenn England am Ende des Krieges alle deutschen Kolonien erobett, aber Belgien nicht be- freit habe, werde eS die eigen« Seele verloren haben. Der Radikale P r i n a l e führte aus: Nach der Veröffentlichung der Geheimverträge und der Erklärung CarsonS, daß das Ziel der Alliierten sei, die Deutschen bis zum Rhein zurückzutreiben, habe die Welt den Eindruck, daß die Kriegsziele der Alliierten mit den in den Geheimverträgen angegebenen übereinstimmten. Es sei daher äußerst wichtig, daß die Regierung jene Erklärung ausdrück- lich zurückweise. Je länger der Krieg dauere, desto größer werde der Einfluß Amerikas und entsprechend geringer der Einfluß Englands beim Friedens- schlusse werden. Obwohl man vom liberalen Standpunfte dazu nur gratulieren könnte, müsse er das vom nationalen Standpunkte aus bedauern. Man habe die britischen Interessen zu berücksichti- gen, und er frage, ob dieselben durch eine unbegrenzte Fortdauer de? 5lrieges gefördert würden. Vielleicht wette England Deutsch - land etttücken, aber e§ wette dann selbst erschöpft sein. Der Liberale Holt führte aus: Es sei sinnlos, zu sagen, daß man den Sieg wolle, wenn man nicht angebe, unter welchen Um- ständen man den Sieg als errungen ansähe. Man wünsche streng bei den ursprünglichen Zielen zu bleiben, derentwegen man in den Krieg eingetreten sei, und in Verbindung mit der Idee der Völker- liga strebe man nach einem Frieden, der jeder Nation gäbe, was ihr nach Gerechtigkeit zukomme. Der Liberale Morel! verwahrte sich dagegen, daß jeder, der nicht der Regierung zustimme, von dem Wunsche, dem Feinds beizustehen, beseelt sei. Der Liberal« Trevelyan sagt«, die Regierung möge sich nicht der irrigen Auffassung hingeben, daß die Art, wie die Presse den Brief LanSdowneS behandelt habe, im geringsten Maß die Ge- fühle des Landes wiedergäbe. Der Brief habe beim Söffe ein tiefes Echo gefunden. Trotzdem habe sich Lloyd George in seiner letzten Rede sowohl zu dem Briefe LanSdowneS als zu der Rtte ASqutths sowie zu dem Standpunkte der Arbeiterpartei im Gegen- sitz gesetzt. Der Liberal« Macourdh erklärte, vor einem entscheidenden Siege über Deutschland bestehe keine Aussicht auf einen besriedi- genden Frieden, aber ein militärischer Sieg allein werde die Sicherheit, die man erstrebe, nicht bringen. Das Voff wünsche zu wissen, was die Regierung zur Herbeiführung der Sicherheit nach dem Kriege zu wn gedenke. Runciman wies darauf hin, daß nicht nur die Deutschen , sondern auch die Alliierten genau auf die Aeuß�rungen der Per- treter der englischen Regierung sowie der englischen öffentlichen Meinung lauschten. Seine? ErachteuS könne nichts größeren Schaden anrichten, als wenn man den Franzosen sagte, daß England ebenso«nt- schlössen sei, den Krieg bis zur Wiedererlan«