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diefem angeblich erlauschten Gespräch, daß Scheidemann in Stod holm entscheidende Borbereitungen für die Friedensverhandlungen von Brest - Litowst getroffen habe, womit er nunmehr endgültig als " gewöhnlicher Agent des deutschen Generalstabs" entlarvt fei.

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Kleine Kriegsnachrichten. anstalten und mußte bemüht bleiben, auf alle nur denkbare Weise Bebensmittel herbeizuschaffen, um die Massenspeisung aufrecht ers Die Lettow- Truppen in Bortugiesisch- Ostafrika . Lissabon , halten zu können. Der Magistrat glaubte, die Schließung dieser 27. November.( Reuter.) Amtlich wird aus Mozambique gemel- Anstalten gerade zur damaligen Zeit nicht verantworten zu fönnen Det: 2000 Deutsche eroberten nach Steitägigem und seinem Stockholmer Detektiv- Journalisten nicht gefommen zu war, und nahmen den Befehlshaber und 25 andere gefangen. Die getreides. Ein Gefühl dafür, als was sie sich selbst entlarven, scheint dem Matin stampfe den Berg Stula, ber von 250 Portugiesen beießt und beschloß lediglich aus diesem Grunde den Ankauf des Saat sein. Dieses Beschnüffeln und Bespizeln eines feindlichen Aus- portugiesischen Verluste betragen 40 Mann. Die Deutschen ließen länders" durch den Vertreter des großen Pariier Seniationsblattes die Gefangenen am nächsten Tage wieder frei. zeigt, daß man den Nationalismus bis zum Erzeß treiben und das bei doch jeder nationalen Würde bar sein kann.

Friedenskämpfe auf dem französischen

Gewerkschaftskongreß.

Der Kongreß der französischen Gewerkschaften, der in den Weihnachtstagen in Clermond Ferrand tagte, hat im Zeichen von Brest - Litowst gestanden. Sein Merkmal ist der starte Einfluß, den die Minderheit, die den Frieden will, auf die Beschlüsse geltend machen fonnte.

Der Pariser Presse zufolge übte der Vertreter Ses Metall­arbeiterfynbitats Merr beim an der Haltung der Confederation Generale du Travail sehr scharfe Kritik. Er erklärte, die alliierten Regierungen hätten na ch Brest Litowst gehen müssen. Die Arbeiterklasse wünsche nicht am Diplomatentisch, sondern innerhalb der Internationale an der Friedenskonferenz teilzunehmen. Die Kriegsschäden müßten überall, auch in Ostpreußen , gemeiniam wieder gut gemacht werden.

Einige Mitglieder der Minderheit vertraten die Ansichten Merr heims in noch entschiedenerer Weise. Man dürfe nicht vergessen, daß alle Böller gleicherweise die Opfer ihrer Regierungen feien. Bourberon und andere Anhänger der Minderheit befürworteten die Politik Lenins und Troklis und nahmen sie gegen die heftigen Angriffe und Verleumdungen der Ententepresse in Schutz.

Nach Adloniter Methode.

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Soeben wird eine Verordnung befanntgentacht, welche beziedt, dem Schleich handel mit Saatgut einen Riegel vorzuschieben. Danach haben fünftig nur solche Saatkarten Gültigkeit, die mit dem Dienststempel und dem Prüfungsvermer der höheren Verwaltungsbehörde versehen sind. Die Als im Spätherbst 1916 die geheime Berschwörung der Adlo- Befugnis der Kommunalverbände, den Gemeinden die Gr niter tagie, da wurde als besonders gutes Rezept für die all- laubnis zur Ausstellung von Saatkarten zu erte.len, wird auf. gehoben. Wir buchen dies als einen ersten Erfolg deutsche Kampftaftit empfohlen, Ineinigkeit zwischen die leitenden politischen und militärischen Stellen Deutschlands zu jäen. Trot unserer Veröffentlichung der Neuköllner Denkschrift. aller Ableugnungen hält man noch heute an diesce Methode fest In der Deutschen Zeitung" erhebt ein Herr v. Kudud aus Hel­ goland den Ruf:

Immer wieder, menn uns das Elend unferez poli= tischen Führung mutlos machte und verzweifeln ließ, haben wir die Blide zu unseren großen Seerführern er­hoben. Was fagen sie zu Brest - itowsk?

Herr Kudud fordert also die leitenden militärischen Stellen auf, die deutsche Politik öffentlich zu desaveuieren. Em recht startes Stüd! Bildet Herr Studud sich wirklich ein, daß die deutsche Antwort in Brest - Ritomet ohne Wissen und Einverständnis mit den leitenden militärischen Stellen ergangen sei?! Oder was foll dieser Kududsruf?

Höchstpreisüberschreitungen

unter Herrn v. Waldows Aufsicht.

der Städte, die zur Beseitigung der dringendsten Not die Während Herr v. Waldoro gegen die Oberbürgermeister Kurz vor Kongresschluß ergriff Merrheim nommals das Höchstpreise überschritten haben, den Staatsanwalt mobili­Bort und führte aus, die Mehrheit der franzöfifchen fiert, weist ihm jetzt die Liberale Rorrespondenz" nach, daß Arbeiterschaft habe nicht das Gefühl, daß die er selber in seiner früheren Eigenschaft als Oberpräsident Politik der Confederation den Krieg abgekürzt der Provinz Pommern Höchstpreisüberschreitungen hat durch­habe. Die Minderheit innerhalb der Confederation wolle allen gehen lassen, die ihm keinesfalls unbefanni bleiben konnten. Sinbernissen zum Tros eine Annäherung an die deutsche Sie fragt: Arbeiterschaft, da sie überzeugt fei, daß die deutsche Arbeiterschaft die Empfindungen und Triebe ihrer Regierung nicht teile. Auch der geringste Hoffnungsich immer auf Frieden dürfe nicht verschmäht werden. Merrheims Rede wurde sehr beifällig aufgenommen.

Den reaktionären Blättern gefällt sie natürlich ganz und gar nicht. Sie verurteilen überhaupt den Kongreß scharf. Hervé greift die Minderbeit als Defaitisten an und das Journal des Debats" spricht von den Bolichewilis der französischen Arbeiterschaft. Es sei bedauerlich, daß die Mehrheit der Minderheit das übliche Zugeständnis gemacht habe, io daß die Mehr­beit sich nicht babe zählen lassen." Journal des Debatts" und Temps" bedauern den Mangel jeglicher Aeußerungen über Elsaß- Lothringen sowie die Forderung auf Abhaltung einer Konferenz in Stockholm oder anderswo.

Clemenceau unter sozialistischer Lupe.

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" it Herrn v. Waldow entfallen, bag die Landwirt schaftstammer in Pommern die sogenannte inden= burg Spende" ins Leben rief unter Mißachtung der da­maligen Höchstpreise für Speck, Schinalz und Schinten? Jit dem früheren Oberpräsidenten der Broving unbekannt, daß während jeiner Amtsführung die ganze Schar der ihm dienstuntergebenen Guts- und Gemeindevorsteher in jedes Häuschen ihres Dorfes schickten oder liefen, um die Spende einzusammeln unter Dar­bietung eines den amtlich festgefesten Höchstpreis um 25 Brozent übersteigenden Entgeltes? 3st den früheren Oberpräsidenten bon Bommern entgangen, daß die ihm dienstuntergebenen Land­räte Monate hindurch mit ansahen, wie im Auftrage der Land­wirtschaftskammer die Ein- und Verkaufsvereine jene im Kriege zu Millionenverdiensten gekommenen Geschäftsstellen der Großagrarier in amtlichen Kreisblättern mehrmals wöchent­lich aufforderten, Sped und Schmalz zu liefern unter öffentlicher Axbietung der ungefeslichen Breife? Ist Herrn v. Waldow un­befannt geblieben, daß in den Landkreisen seine Banbräte höstfelbft amtlich und öffentlich fortgesetzt für diese Liebesgaben dankten, indem sie jeden Spender nebst Art und Ge­wicht der unter Berlegung des Höchstpreises dargebotenen Spende nach Wohnsik und Stand namentlich aufführten? Und glaubt unsere frühere Spike der Behörde, daß diese Gleichmäßigkeit amtlicher Haltung in den verschiedenen Landkreisen eine rein zu­fällige mar? Drang nie zu ihm das Scherzwort, das an einigen Orten damals umging, von der amtlichen Animiertneipe zur Ueberschreitung der Höchstpreise"? Ist endlich dem Minister b. Baldow nie zu Ohren gekommen, was der verantwortliche Oberpräsident v. Waldow, hätte er Fühlung mit der öffentlichen Meinung gesucht, unschwer erfahren konnte: daß ein Raunen, ein Geflüster durch Pommern geht, daß man sich fragt, ob und wie weit es wahr ist, daß bei der Hindenburg - Spende, über die bis heute ein Mensch eine öffentliche Abrechnung gesehen hat, die Höchstpreise nicht um 25 Brozent, fondern um viel mehr überschritten werden mußten, wollte die Frau des Schverarbeiters in Rheinland- Westfalen für ihren Mann ein Pfund Schmalz oder Sped erwerben?"

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Wo blieb das Benzol?

Wegen des Benzols, das Herr v. Seydebrand angeblich für feine Dreschmaschine nicht erhalten konnte, um in der Zeit der fchwersten Brotnot sein Getreide auszudreschen, haben wir in unserer Freitagnummer vier Anfragen an den Landrat box Militsch gestellt. Zu derselben Angelegenheit wird dem B. T." von unterrichteter Seite geschrieben:

Die Freigabe von Benzol liegt in den Händen der Inspek­tion der Kraftfahrtruppen. Die Betriebsstoffabteilung dieser Inspektion gibt Benzol frei. Der Landwirtschaft in Deutschland wird eine durchaus ausreichende Gesamtmenge, welche vorher zwischen dem Stab und den landwirtschaftlichen Refforts vercina bart wurde, freigegeben. Die Kriegswirtschaftsämter, deren es in Deutschland so viel gibt, wie Stellvertretende Generalfom mandos, liefern den Landwirten durch Vermittlung der Kriegs­wirtschaftsstellen Benzol für Dresch und Pflugmaschinen. Es erscheint vollkommen ausgefchloffen, baß Herr v. Hendebrand an Benzolmangel für seine Dreschmaschinen gelitten hat; noch erstaunlicher aber ist es, daß das Landratsamt Militsch , welchem bas Berteilungssystem von Brennstoffen für landwirtschaftliche Maschinen bekannt ist, diese Ausrede deckt. Ob die fernerent Entschuldigungen des Herrn v. Heydebrand ebenso viel wert find, wie feine Berufung auf Bengolmangel, entzieht sich meiner Benntnis." Es erscheint immer notwendiger, daß der Landrat von Militsch sich auf unsere Anfragen äußert.

Landwirtschaftliches Unternehmertum und Kriegsbeschädigte. Unter dieser Ueberschrift besprachen wir am 5. Dezember einen Ar­titel des Oberinspettors in der Brandenburgischen Provinzialber waltung Salchert, der sich darüber beschwerte, daß die Wiederunter­bringung der wieder ertüchtigten Schwerverleßten in der Land­wirtschaft auf den Widerstand des landwirtschaft­Iichen Unternehmertums stoße. Hierzu sendet uns der Bommeriche Arbeitsnachweisverband eine längere Ruschrift, in der er sich dagegen verwahrt, daß aus den Angaben Salcherts verallgemeinernde Schlüsse gezogen würden. Nach seinen Erfahrungen sei es zum mindesten in Pommern unrichtig, daß die Arbeitgeber schwerverlette Kriegsbeschädigte als Arbeiter nicht nehmen wollten.

Letzte Nachrichten.

Die englische Kriegspresse zu den Friedensverhandlungen. Amsterdam , 28. Dezember. ( Reuter.) Daily Telegraph " sagf, bag wahrscheinlich die Bolschewifi in Petersburg jauchgen werden. aber Menschen mit einem gefunden Urteil werden sich fragen, was nun die deutsche Regierung präzis mit der russischen Losung: Keine Annegionen und keine Entschädigungen meine. Wir wissen, baß einflußreiche politische Persönlichkeiten in Deutschland beschlossen haben, Belgien unter deutsche Kontrolle zu stellen und daß die

erbindung zwischen Berlin und Bagdad nicht ab gebrochen werden darf. Solange diese Pläne nicht preisgegeben werben, folange der Schaben nicht gutgemacht ist, ist unsere Aufgabe noch nicht vollendet. Die Daily Mail" schließt ihre Betrachtungen: Es wird nicht ernstlich über den Frie den gesprochen werden können, ehe Deutschland auf dem Schlachtfelde geschlagen und seine Straft gedemütigt und durch Entbehrung und die Niederlage gebrochen ist. Daily Chronicle" bemerkt, daß die Friedensbedingungen der Mittelmächle nicht die geringste Bürgschaft gegen eine Wieder­

Der fozialistische Deputierte Cain beleuchtet in ber Heure die Stellungnahme der Sozialisten gegenüber Clemenceau , der feit Jahren alle Minister und Generale ausnahmslos und wahl­Ios aufs schärfste fritisiert habe. Dabei habe er sich in seinem Borgehen mit den entschlossensten Reaktionären Frankreichs zu­fammengetan. Clemenceau fehle jegliches Verständnis für die moderne sozialistische Bewegung. Laufe ihm etwas zuwider, so greife er zur Gewalt. Er sei ein Demagoge vom trübften Wasser. Der Leitgedante feines ganzen Regierungswertes Tante: Wenn wir noch nicht siegreich find, so liegt es an dem Berrat gewisser Männer im Landesinnern. Diese lindische These sei freiheitlich gesinnten Köpfen unannehmbar. Noch weniger aber fönne man sich jetzt mit den Auffassungen Clemenceaus über den Krieg und Frieden einverstanden erklären, der mitleidlos das Ideal, für das die republikanischen und sozialistischen Hier handelt es sich allerdings nicht um Höchstpreisüber­Golbaten lämpften, befchimpfe. Diese seien in der Ueberzeugung in den ichreitungen, die zur Abhilfe dringender Not, sondern aus Grieg gezogen, daß es der lezie sei und daß ein gerechter Friede Nachgiebigkeit gegen die Brofitsucht der Produzenten vorge- holung des Krieges bieten. Deutschland könne den Frieden gefchloffen werde, bei dem jeder Keim eines fünftigen Konflikts aus- nommen worden sind. Um so interessanter ist es, daß Herr haben, sobald es ihn nur worse, doch nur unier Bedingungen, welche gefchleifen werde. Die sozialistische und republi.. Baldor als Oberpräsident der Provinz Pommern nicht die Welt von dem Kriegsalp befreiten. Die Times" läßt sich fol fanife Formel der Bölferberständigung zähle dagegen eingeschritten ist. aber für Clemenceau niht. Er wolle den militärischen Sieg. Diefe Politit eines Greifes mit vertrocknetem Herzen sei nicht die sozialistische. Zur Herfiellung eines Friedens und gur Kriegsbeendigung werden moralische Kräfte eingreifen, die auch in Deutschland einen Widerhall finden würden. Auch dort werde man sehen, daß alle militärischen Kräfte nur relativ jeien. Bom russischen Beispiel angespornt, werde die Arbeiter. faft bie Mittelmäte zu Ronzeffionen treiben: die morgen Friedensverhandlungen für einen dauerhaften Frieben gestalten würden. Dies seien die sozialistischen Aussichten, die Giemenceau mit den Reaktionären und Chauvinisten Frankreichs von der Hand weise. Die Stunde der Sozialisten werde schlagen. Da Clemenceau der De­mokratie den Rüden gewendet habe, werde seine Herrschaft turz und unsicher sein.

Der Krieg auf den Meeren.

Berlin , 27. Dezember. Auf dem nördlichen Kriegs­fchauplas wurden durch unfere U- Boote neuerdings

18000 Br.-Reg.-To.

gendermaßen aus: Das wirkliche Ziel von Czernins Antwort ist flar. Deutschland und seine Bundesgenossen hoffen, daß die Bolks­Gine interessante Befehrung ist zu verzeichnen. Die fommissare die Tätigkeit der Abgeordneten in Brest - Litomst geneh Deutsche Tageszeitung vertritt im politischen Teil beharrlich den migen werden und die Mittelmächte beabsichtigen, von dem Be­Standpunkt, daß die Höchstpreisüberschreitungen nur durch die schlug des rebolutionären Rußland Gebrauch zu machen, um die Verbraucher verschuldet würden, weil sie die bieberen und un- Partei der Defaitisten in den alliierten Bändern zu ver= eigennüßigen Landwirte so lange mit dem Angebot höherer Breife stärtex. Gin Frieden, wie die Mittelmächte und die Bolschewiki Todten und föderten, bis diese nicht mehr widerstehen fönnen. Am ihn erstreben, würde den Mittelmächten den Sieg sichern. Daily Freitag aber vertritt die" Deutsche Tageszeitung" im lokalen Teil Rome" nennt die deutschen Vorschläge un annehmbar, in einer Notis Der Schuß der Kriegswucherer" den gegenteiligen was die Lebensfrege Belgiens und Serbiens betrifft. Standpunkt. Da heißt es: Deutschland nähme die Wiederherstellung an, doch es schalte nach­drücklich die Entschädigung aus.

Begen Ueberschreitung der Höchstpreise strafbar macht sich bekanntlich auch der Räufer. Der Betoucherte wird so sim Mitschuldigen des Wucherers. Er fann den Kriegsmucherer nicht vor Gericht ziehen. Sonst wird aber der Geschädigte nicht auch noch bestraft. Beim gewöhnlichen Geldwucher wird nur der Bucherer wegen Ausbeutung der Stotfage bestraft, nicht graphen- Agentur.) In der Nacht vom 28. zum 24. Dezember bes aber der Ausgebeutete, ebensowenig wie der Geschädigte bei irgendeinem anderen Vergehen oder Verbrechen. Will man ben Kriegswucher wirtiem befämpfer, so muß mandie Strafbarfeitbes Räufers wegen II e bere fchreitung ben Hochstpreisen aufgeben. Gründlicher als durch den gesunden Menschenverstand der Bofalredaktion fonnten die spisfindigen Winkelzüge der politi. ichen Redaktion der Deutschen Tageszeitung" nicht bloß­

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Das Neuköllner Saatgetreide.

versen? t. Unter den versenkten Schiffen befanden sich ein großer gestellt werden. Dampfer von mindestens 6000 Br. Neg.-To., ferner ein neuer englischer Dampfer, anscheinend vom Einheitstyp, der aus einem durch fünf amerifauische Zerstörer und mehrere Jewacher start gesicherten Geleitzus herausgeschossen wurde, sowie der franzöfifche Segler Notre Dame de Restrenen.

Der Chef des miralabes ber Marine.

Der Präsident des Kriegsernährungsamts hat in der bero gangenen Woche bekanntlich mitgeteilt, daß gegen den Neuköllner Magistrat ein Strafverfahren wegen unberechtigten Bezuges von Saatgetreide schoebe. Hierzu erfahren wir aus Neukölln, daß die Berwendung der in Betracht kommenden Kleinen Mengen Roggen, Beizen und Gerite in der Zwischenzeit ein landfrei festge­

Das Heer für die Bolschewifi. Beterburg, 27. Degentber.( Melbung der Beiersburger Tele mächtigten wir uns in Chartet gepanzerter Kraftwagen nach Abfeuerung zweier Rononen. Gegenwärtig befinden sich die Bangorfuaftivagen in der Gewalt der unirigen. Die Regimen. ter Tichegrinsfi und Baturinsti haben sich dem Sowjetan. geschlossen.

Der Rongreß der Eisenbahner, der beauftragt ist, alle Fragen bezüglich der Eisenbahnen zu regeln, hot 2enin zun Ehrenmitglied gewählt

Petersburg, 27. Dezember. Die Petersburger Telegraphen Agentur meldet: Unter den osaken herrscht Demoralisation. Die Fronttruppen weigern sich, gegen die Regic­rungstruppen vorzugehen. Eine Division in der Umgebung des Bahnhofs Alexandrowsk legte die Waffen nieder. Ihr Beispiel wurde von anderen Regimentern befolgt.

" Het Volk" über Brest- Litowsk .

Bomben auf Mannheim am Weihnachts- ftellt worden ist. Das Getreide ist zu Mehl vermahlen und der Set Belt" schreibt über die Friedensverhandlungen in Brest - Litowst: abend.

Mannheim , 25. Dezember. Englische Flieger bewarfen am gestrigen Weihnachtsabend die offene Stadt Mannheim mit Bomben. Reinerlei militärischer Schaden. 3 mei Perionen wurden getötet und gehn bis zwölf berleht, darunter feine Militärpersonen, dagegen franzö­fische Kriegsgefangene. Ein Flugzeug wurde in der Pfala zum Niedergehen gezwungen, die Insassen wurden gefangen genommen.

Amsterdam , 27. Dezember. Die sozialdemokratische Zeitung Einwohnerschaft im vergangenen Juni als Ersatz für die aus hängt jest von der Haltung ber Westmächte ab, gebliebenen Kartoffeln zugeführt worden. Neukölln be- sb auf den ersten Schritt zu dem Frieben weitere folgen werden. fand sich damals in einer Notlage. Die Stabt hatte teine aus- Es läßt sich nicht leugnes, daß eine Bewegung, die ven Bedingun reichende Nahrungsmittel, um die Bevölkerung auch nur notdürftig gen ber Mittelmächte entgegenkäme, von ber ganzen Welt mit großer verforgen zu können, unb war froh, das Saatgetreide kaufen zu, Freude begrüßt werben würde. Die Friedensparteien in England fönnen, das damals überall in Mengen angeboten wurde, bie das und Frankreich werben sen ihrer durch die jüngsten Ereigniffe ge­Bedürfnis zur Saatbestellung weit überschritten. Saatbohnen und steigerten Macht zweifellos ben besten Gebrauch machen. Die Ber Erbsen, die die Stadtverwaltung faufte, gingen, soweit fie nicht nofien tlingen günstiger als je, und wenn ihre Feinde sicherungen Deutschlands und seiner Bundesge= für Saatzwede. Berwendung fanden, der Massenspeisung zu. Reus fich jeht weigerten, würde sie ein Borwurf treffen, ber auch für die tön verpflegte damals täglich 40 000 Personen in feinen Speise- beste Sade verhängnisvoll sein würbe,