Mr. 356-1917 Unterhaltungsblatt des Vorwärts
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Zu Murillos 300. Geburtstag.
Bon Dr. Paul Landau.
Bartolomé Esteban Murillo , der am Neujahrstage 1618 in der farrlirche St. Magdalena zu Sevilla getauft wurde, demnach wahrscheinlich am lesten Tage des Jahres 1617 geboren wurde und dessen 300. Geburtstag daher die Welt am 31. Dezember feiert, ist der populärste spanische Maler und einer der bekanntesten Maler überhaupt. Jedermann fennt feine prächtigen, in ihrer VerwahrIofung io malerischen Gassenjungen, von denen die Münchener alte Binakothek die berühmtesten Beispiele enthält, fennt ieine Heiligen, die so liebend das Christtind umarmen, fennt die lieblichen Kinderbilder von Jesus und Johannes und die wundervollen Darstellungen der Madonna. Dieie allgemeine Beliebtheit und Volkstümlichkeit hat aber in neuerer Zeit einen Rüdiclag erfahren, indem man Murillo gegen feine großen Zeitgenossen, gegen Velasquez , ja auch gegen Ribera und Zurbaran , herabfezte. Wie die Stunit Mozarts eine Zeitlang, wie die Raffaels, ist auch die harmonisch süße, schön heitsverklärte Welt des Meisters von Sevilla der Glätte und Weich lichkeit angeklagt worden.
Die spanische Kunst war bei der Abgeschlossenheit und Eigenart diefer phantafiegewaltigen Nation für das übrige Europa ein un entdecktes Gebiet, bevor die französischen Romantiker und in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Stunsthistoriker, bei uns vor allem Karl Jufti es entdeckten. Velasquez ward von einer Zeit, die in feinem Naturalismus das Ideal der Kunst sah, als der Meister schlechthin" gepriesen, und dann wollten die jüngsten Er pressionisten in der visionären Bhantaftit des Greco seinen Uebertvinder erfennen. Murillo ist bereits neben den ihm verwandten Matern Correggio und Raffael ein Liebling des 18. Jahrhunderts, das in der zärtlichen Anmut und der schwebenden Solantheit feiner Engel etwas Berwandtes fühlte. Mengs, einer der Hauptvertreter der Kunst um 1750, wurde während seines Aufenthalts in Spanien fein Lobredner; seine Bilder, vor allem seine Genreizenen, wurden so begehrt, daß fie aus Epanien völlig verschwunden find. Der beste Ausdruck diefer Wertschäßung sind die Riesenpreise, die schon im 18. Jabrhundert für Murillo bezahlt wurden. So erwarb der Londoner Banfier Angerstein 1796 eins seiner Bilder für den damals un geheuren Breis von 23 000 Reichstalern. Für die Madonna des Louvre zahlte Napoleon 1853 615 300 Fr.. einen Preis, der unferem durch die Kriegsgewinne verwirrten Maßstab nicht groß erscheinen mag, damals aber einzigartig dastand. Franz Kugler nennt in feiner für das Urteil der Romantik bezeichnenden Geschichte der Malerei" Murillo den„ Raffael seines Jahrhunderts", und so ward er stets als der spanische Klassiter" gefeiert.
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Sonnabend, 29. Dezember
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ling den Weg zu höheren Borbildern, und wenn ihm auch die der Reihenfolge ihrer Flächenbelastungen: am frühesten erhob sich Mittel zu einer Reise nach Flandern nicht retten, so erhielt er doch immer der Milan, dessen Flächenbelastung mit 2,7 Rilogramm auf in Madrid durch feinen Landsmann, den Hofmaler des Königs, ben Geviertmeter den fleinsten Wert ber Neibe befist, zum SegelVelasquez, die Erlaubnis, die Werke der im Besig des Königs be- fluge; ibm folgte nach 20 bis 40 Minuten der weiße Geier findlichen großen teister zu studieren. So hat er in zwei furgen Flächenbelastung 4,2 Kilogramm nach 40 bis 60 Minuten ber Jahren des Studiums die Sprache gelernt, in der er dann fein peißschnäblige Geier 5,5 Rilogramm Flächenbelastung Eigenftes auszudrüden verftand. Mit einer souveränen Beberrichung 60 bis 80 Minuten der schwarze Geier mit einer Flächenbelastung der Mittel kehrte er nach Sesilia zurüd, und das erste große Werf, bon 6 Nilogramm. Zwei Stunden nach dem Milan wurde die Luft das er nun( 1645) schuf, der Gemäldegyflus im Frangiefaner- erst für den indischen Stropfstonch segelfähig, der eine Flächenbe flester zu Sevilla , machte ihn mit einem Schlage berühmt. lastung von 7,5 Kilogramm hat. Die ingebung des BeobachtungsDie gange Tonleiter feiner so überaus reisen Darstellungsmittel ories it flach. Gewöhnlich sieht man einige Segler in der Luft, ist hier Hier fchon angeilagen: bie Straft feinca Bathos, und zurzeit der Morgenfluges sellen bie Begler meist schon in einer die Liebenswürdigkeit seines Sumors, ber Reichtum feiner Söhe von 10 bis 20 Metern über dem Boben den Flügelfchlag ein. Bhantasie, die Inbrunft seines Glaubens. Buriko ist vor allem Steigen fie während der wärmeren Tageszeit auf, wo die Luft besser der unerreichte Darsteller des Kindes, in dem das Naturnage des Segelfähig wird, so hören bie Flügelschläge bereits in 4 bis 5 Meter Berdens fich mit der ahnungsvollen Berheizung einer fünftigen Böhe auf, und die Bögel erreichen in gewöhnlich freisförmigen Entwicklung verbindet. Daber fine die Figuren feiner Bistenen, Bahnen Höhen von 1000 bis 2000 Metern. Dabei tann die Segelwenn sie nicht wie Christus und Johannes als Kinder dargestellt bahn erheblich von der Streisform abweiden, auch gang unregelwerden, bem Kindlichen angenåbert, fo die Jungfrau und die Engel. mäßig, zuweilen auch viertelstundenlang und länger fast gradlinig In feiner finnlich- überjinnlichen Kunst verichmelzen die Blühend verlaufen. Vom Winde werden die Bägel dabei abgetrieben. ften Farbenwunder immer inniger mit einer alles umwogenden und Die Kraftquelle für die Leistung der Schwebearbeit bildet nun überriefelnden Darstellung des Lichtes. Man hat bereits full brei Stile nach dem Mitarbeiter des Prometheus" die Henderung des lotim Wert Murides abzugrenzen verfuat, bis die spanischen Meſthetiter rund 1 Kilogramm auf den Geviertmeter abnimmt. Ein mit rechten Spannungsgefälles der Luft, das für% Meter Höhe um Die Entwicklung semer Leonit fommt darin gut zum Ausdruck. los und braucht auch gar feine Arbeit gegen bie Schwertraft zu mit den Namen„ estilo frio, calido uns vaporoso Bezeichnet haben. Genoebegeschwindigkeit segelnder Flugförper with scheinbar gewichtomtalten Stil, der noch hart im Tox und dunkel in der Farbe, leisten; der Zuwachs an Energie der Lage erfolgt ausschließlich auf sharf im Richt und nüchtern im Ausdruck ist, wendet er sie bald zu Kosten der potentiellen Spannungsenergie der vorhandenen Luftbem warmen Stil", der weiche, fatte Farben und starfe Gegenfäße brudverteilung. Durch die willkürliche Bergrößerung ber Flächenvon Licht und Schatten liebt. Seine Höhe aber erreicht der Meister belastung, die durch Falten bes Handfächers oder der Armschwingen in jenem estilo vaporoso, der gang fein persönliches Ctgentum ist erreicht wird, kann ber Segler in jedem Augenblick einen Teil der und die lecferste gartefte Berbindung von Farbe und Licht erreicht angesammelten Spannungsenergie wieder in Schwebe- und TransSchon zehn Jahre nach seiner Aüdfehr aus Madrid in dem Bilde des lationsarbeit umwandeln. Grundsäblich wären demnach zwei verheiligen Antonius in der Tauftapelle zu Sevilla , dem das Jesuskind schriebene Arten von Segelflug nach ihren Kraftquellen zu unterin lichter Engelwolle erscheint, ift diefer Höhepunkt erreicht, und dann scheiden; der eine bebient sich ber strömenden Luft, der andere der feiert seine die Dinge in Licht und Luft Babende Runst isre Spannungsenergie. Triumphe in den großen Zyften der Hospitalfirche der Caribat und der Rapuzinerfirche zu Serida.
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feiner Geschichte der Farbenlehre Plato rechnet und von denen er Murillo gehört zu jenen feligen Geistern, zu denen Goethe in fagt, daß es ihnen beliebt, einige Zeit auf der Welt zu herbergen. „ Es ist ihm nicht sowohl barum zu tun, fie fennen zu lernen, weil was ihr so nottut, freundlich mitzuteilen." er sie schon voraussetzt, als ihr dasjenige, was er mitbringt und erhebendes Wirken in der Welt, das nunmehr 300 Jahre währt, Sein beglüdendes und wird noch so manches Jahrhundert fortdauern.
Neues vom Rätsel des Segelfluges . Bird der Mensch jemals die Luft durchqueren können wie die segelnden Bögel? Gelungen ist dies bisher nicht, trotz der Versuche der Brüder Bright, allein darum darf die Frage durchaus nicht verneint werden. Ihre Beantwortung hangi davon ab, ob es gelingt, die Kraftquelle zu ergründen, die die Segler unter den Bögeln bei ihrem mühelosen Fluge ausmügen. Wertvolle neue Beiträge zu diesem rätselvollen Gebiete bringt ein angenannter Mitarbeiter des prometheus" bei.
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Endermanns Litauische Geschichten.
e ist lang her. Der fang ein Lied von einem guten oftpreußischen Es war einmal ein Dichter, der hieß Hermann Sudermann . Jungen und von der Frau Sorge. Das Lied flang sehr rührend. Manche Stillen im Lande hörten es, namen es in ihre Herzen auf, Theater, faustoides, prahlendes Theater für die Lautesten: die und vergaßen es nimmer. Später maste dieser Sudermann Stifleren aber hielten fi die Obren gut, wenn das Bummbumm der Reklame und der Speftafel des Jahrntarfte lärmie. Etwas von den ersten, echten Sudermann steckt wieder in seinem Buche, das zu jenem 60. Geburtstage erichten: Litauische Geschichten ( J. G. Cottasche Buchhandi. Nachf. Stuttgart ). Es ist ein gutes Buck, ohne andere Abficht als die fünstlerischer, epischer Gestaltung. Hier sieht man, welch ein können und welch ein Temperament in dem sonst so Macherischen stedt. Vier Geschichten veremigt der Band. Sie find bod Erdkraft; Schilderungen einer ursprünglichen Natur. Leiden saft braust in thuen, aber ganz elementar, uit die litschige und verlogene Bühnenleidenschaft. Diefe Gefichten führen nach Litauen , zu einem Volksstamm, der, wie die Elche, fozulagen auf des letzten Dünnung fämpft. Die Menschen haben eine eigene och; unbezwungene Natur. Bildung. Sie find Geschöpfe ihrer Grde; ein Stück Wildnis ihnen Sie find Christen, aber L wohnen noch Die alten Heidengötter. und gur
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Murillos Schöpfungen sind der natürlichste Ausdruck jenes Wolfscharafters, der aus dem gleichzeitigen Schrifttum hervortritt, und in seinen zerlumpten Betteljungen erfennen wir ebenso die pfiffigen Helden der Schelmentomane wieder wie in feinen Heiligen. vifionen die zauberhaft überirdischen Gefichte der heiligen Therefa und des Juan de la Cruz . Seine fünstlerische Größe", fagt Juſti, der feinste Ergründer seiner Kunst, liegt darin, daß er das eigenartige Beien, den besonderen Zauber füdipanischer Menschennatur querit gesehen, ihr Balette und Sinfelführung angepaßt und es ge wagt hat, fie in die heiligen Bilder einzuführen. Das find jene Stärte hängt nur davon ab, bag bie Flächenbelastung das VerhältDie Möglichkeit des Segelne auch bei Winden son geföhnlicher leichten, elastischen Gestalten von biegsamer Anmut des Körpers, jene nis zwischen Gesamtgewicht und Größe der Segelfläche einen von weichen Formen, die nicht für die Blaftit, aber für die Malerei ges der herrschenden Windstärfe abhängigen Grenzwert nicht über- Natur stehen sie noch im Berhältnis bämonischen Dienstes. Jhr schaffen find, jenes tiefe Braun der großen Augen und der Haare, schreitet; bas absolute Gewicht des Flugzeuges( wie des Bogels) neben einer warmen, das Licht reflektierenden Haut. Das scheint manchem nichts Besonderes; aber niemand hatte es bis auf ihn ge- spielt dabei feine Rolle. Erfahrungsgemäß wird das flügelschlagfunden, niemand hat es ihm nachmachen können. Dieses südspanische leje Fliegen, der echte Segelflug, hauptsächlich in strömender Luft. Malten, das dem Orient noch so nahesteht, war die rechte Umwelt für im inde, ausgeführt. Daraus hat man gefolgert, daß der Winddie heilige Geschichte und die Legenden, die den Stoff seiner Bilder brud die einzige Kraftquelle beim Segelfluge sei. Dies steht aber ausmachen. Die idyllische Patriarchenluft des Alten Testaments in Widerspruch zu der sicheren Beobachtung neuerer Forscher, z. B. weht durch seine Szenen; in ihnen wogt die glühend heiße Sonne Stegmund Erners und G.& Santins, die festgestellt haben, daß des Südens, die alles in Goldglang taucht und dem träumenden Land- und Meeresfegler auch in scheinbar völlig windstiller Quft zu Hirn feenhafte Luftspiegelungen eines befieren Jenseits vortäuscht. segeln vermögen. Während Erner wingig fleine, dem menschlichen Auge nicht sichtbar werdende Schwirrschläge des Vogelflügels zur Murillo gehört zu jenen glüdlichen Genien, deren Werle müße Erklärung annimmt, ist Santin durch seine in Agra ( Indien ) geIos hervorgezaubert zu sem fcheinen und mit einer selbstverständ- machten Beobachtungen zu der Bermutung gelangt, die Strafiquelle lichen Notwendigkeit eine flaffische Schönheit ausstrahlen. Aber er für die Schwebearbeit sei in einer geheimnisvollen, unbefannien so wenig wie Mozart war ein Meister von Anbeginn; auch seine Eigenschaft der Luft zu suchen, die durch die Strahlung der Sonne Silvestertage zum letztenmal ihren tiefen Baß erdröhnen lassen. Die Kaiserglode im Dom zu Köln wird am Kunst ist das Reiultat unendlicher Arbeit und mühevollen Ringens. in Wirksamkeit tritt. Merkwürdig genug sind seine Beobachtungen. Dann geht der ohne Klöppel 540 Zentner schwere Stoloß in ben Das Handwerkliche erlernte er bei seinem Lehrer Juan de Castillo, So hat er einwandfrei festgestellt, daß bei jounigen, windstillem Kriegedienst über. Beichlagnahmit war die Glode schon lange, aber Der aber ein langweiliger Alademifer war. Ein ehemaliger Wetter der Segelflig zu einer bestimmten Zeit beginnt, die von man wußte sie nicht aus dem Dom zu bringen, ohne die Turm- und Mitschüler, Pedro Moya, der in Flandern und England Tag zu Tag periodisch im Laufe des Jahres wechselt. Weiter zeigte Bortalbauten durch große Eurchbrüche zu gefährden. Nun wird die die Kunst bes Rubens und van Dhd bewundert batte, fich, daß die verschiedenen Bogelarten in nahezu gleichmäßigen lode in longwierigen Arbeiten abmontiert unb zerf@ nitten. reizte den nie aus seiner Brosing herausgefommenen Jüng- 13wischenzeiten nacheinander zu segeln beginnen, und zwar stets in so endet die Gloriofa", die getvaltigste Glode Deutschlands .
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Die welsche Nachtigall.
Der Roman eines sterbenben Jahrhunderts. Von N. Francé. ( Schluß)
Jn bem Statthalter stieg plöglich eine Ahnung empor- ihm wurde gang heig. Er stand auf.
" Ich will den Michalanety allein verhören," fagte er. Alle jahen sich betroffen aut Michalanskys Beine schlotterien. Als die Beiden allein waren, begann der Aftuar, indem er in die Senie fank:
Wir haben den gangen Feiertag nachmittag dieserhalb ,, Man verleumdet mich. Hoheit!..." mit Best gearbeitet," fiel Morawisky ein, und dieser Salt er's Raul" schrie der Herzog, er ist wirklich bon Solms, gleichfalls an der Verschwörung beteiligt und vor ein übles Subjeft. Was hatte er gestern nachts der Barouin der Festnahme stehend, ist der„ beste" Beamte, dessen Ent- von dem Herrn von Solmis zu bestellen?" Iaffung Euer Durchlaucht rügten."
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Der wegen revolutionärer Umtriebe festgenonimen hätte werden sollen, daher er denn, als wir hinkamen, verschieden war, ob gestorben oder freiwillig aus dem Leben gegangen, ist noch nicht klar, jedenfalls ist er durch des Michalansky Umtriebe der irdischen Gerechtigkeit entzogen, gleichwie auch der vorgenannte von Solms, der seitdem, durch Michalansth gewarnt, rätselhaft verschollen ist."
Schöne Geschichten das," brnmmte gang laut der Obrist und der Statthalter rüdte unruhig auf seinem Seffel. Ferner entschuldigen tausendmal alle Gnaden bei famm', i muß erst den Att holen"- Und Best verschwand-
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fehrte aber sofort wieder. In seinem Gesicht strahlte eine tückische Freude.
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Euer Gnaden, draußen ist grad das bewußte Subjekt zu einer Meldung. Darf er reintonimen?"
„ Der Michalansky? Ja, er soll hereinkommen." Drei Stimmen fagten es gleichzeitig.
Michalansky fah zu Boden.
,, un, wird er sprechen?"
Leben aber hat ihre eigenen Gelege, ist eigenes Recht. Es ist ganz prachtooll, wie Sudermann dieses Dasein anpact. Die besten Stüde find Mids Bumbulis", die überaus dramatische Geschichte eines Wildfalipen, und aus rub Groute". Die legtere erzählt die Geschichte zweier Nameniefen, die sich ihr Leben aufbauen und dem Moorboden Stüd um Stüd in säher Arbeit abfeilschen. Diefer Stampf mit der Natur hat etwas Großes, Gewaltiges. Mit Freuden fiest man dieses Buch. Es ist das Werf eines starter, raisigen Erzählers, der Kraft and Slut Hat.
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Netizen.
P. G.
Werden den Kerl scharf halten, ganz nach Verdienst mein Bring...
ATS eine halbe Stunde später sich givei geistliche Herren zur Studieng bei dem Herrn Statthalter meldeten, sagte der diensthabende Kammerbiener unit Achselzucken:
Bedauere sehr, Herr Offizierskonviftpfarrer Hochwürden, Sr. Durchlaucht haben den Empfang abgesagt aufälle... Die effrayablen Dinge ven gestern... schwere NervenUntersuchung."
Und er machte ein schrecklich Ruges Geficht.
Die givet Briefter gingen die Treppe hinunter. Am
Frau von Dury wollte... sie wollte Herrn von Solms großen Fenster blieben sie stehen und fahen gebantenboll fprechen..
,, Des Nachts?"
., Ja."
Allein?"
Michalansky machte ein freches Gesicht. ,, Allein."
Der Herzog schluckte heftig. Er ging zur Tür und sagte den draußen Wartenden: Jch weiß genug. Bitte, Messieurs, wollen Sie eintreten!"
zu
Michalansky stand als Angeklagter vor seinen Nichtern. Der Herzog ging auf und ab und dachte nach. Dann schritt er auf den Herrn von Krak zu.
.Dbrist," sagte er und gwang sich zu einem möglichst rubigen Zon, er hat doch dieses Subjekt übler Dinge halber von Rechts wegen für seine langen Sterle requiriert. Wir haben damals Gnade für Recht ergehen lassen. Aber er hat sie nicht verdient. Rann er ihn jetzt noch
Und Michalansky erschien. In einem feinen neuen Anzug stuterhaft geputzt. Er trug jetzt sogar ein Lorgnon, bas er aber vor Schred fallen ließ, als er die Anwesenden brauchen?... Bielleicht als Ersas für den Beißer?" und ihren Gesichtsausdruck erfannte. Sein Instinkt warnte ihn.
Er knickte vor Devotion förmlich zufammen. Fürstliche Hoheit" begann er
,, Da stell' er sich hin und halt er's Maul. Hör er zu, es ist von ihm die Rede," sagte barsch die fürstliche Hoheit. Besl begann wieder zu reden, sein Geficht glänzte dabei bor Seligkeit. Das war die lang herbeigefehnte Stunde der Bergeltung.
Db ich den brauchen kann, mein Pring! fagte freudestrahlend der Dorist. Michalanst fel auf die ante.
Gnade! Gnade!" schrie er.
Doch man wendete ihm den tiden- Best ettie hinans, so rasch ihn seine alten Füße trugen, und holte die Wache. Der Herzog verabschiedete fich. Mich hat das alles angegriffen... meine Nerben!" Ferner ist er gestern abend wieder bei dem Herrn von Und er fächelte sich Luft zu. Solms g'iesen" Michalansky verfärbte sich auffällig Morawigth lächelte ironisch und finster. Nur der Obrist hat bort lang g'wart' und is nachher ins Frangiffischlössel war heiter. Er fuchtelte mit feiner Reitpeitsche und fagte gangen. Dort hab'n man verhaften woll'n." lachend:
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über die spiggiebelige, von hier aus beherrschte Stadt, aus deren Schornsteinen luftiger Rauch in die blaue Luft wirbelte. Unten hämmerte und summte der Bürgerfleiß, oben zog cin Zurmjalte immer höher feine einsamen Kreise in die Blaue Luft. ,, Run, glaubt er, Bater Crollalanga, fagie mißmutig der eine Priester, bağ mit dem Sed der Dury für uns andere Zeiten kommen verden ?"
Der andere sah lange Hinaus ins Himmelsblau. „ Ja und Nein, Pater Gnarbiau. Etwas wird sich ja ändern, aber dann kommt die Welle gurück. Die Versonen gehen, aber die Gefese bleibex. Das ist ja der Sinn des Symbols vom Felsen Beiri. Atre) der Staat ist so langsam noch eine Stirche neben der Kirche geworben
Ja wirklich," nahm der Pfarrer der Offiziersschule den Faden auf, manchmal glaub ich wirklich, er braucht uns gar nimmer.
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Dh, braucht uns immer. Der Stamps fort nimmer auf. Wizt Ihr, wenn man so ganz bormasjehungslos philofophisch denken dürfte, man täme fakt auf den Gebanten: Durch diesen Ramss der Geister hält sich die Welt erig jung Und das tonunt, weil beide recht haben... in allem
Hätte nur eine Partei alles Recht, se hätte sich schon längst durchgesezt... denn das Recht ist wie die Sonne, es tommt zum Schluß doch durch)... aber fe- feufste ,, es haben halt immer beide Barteien in jebeni Kampf dex Glauben an das Recht... und das ist so gut, iste das Recht selbst"
" Ja, diese Welt ist meise und schön von unserem Schöpfer eingerichtet," sagte salbungsvoll der Pfarrer und ging langfam die Treppe hinunter zur arbeitszeichen Stadt.