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Ssnöerkonferenz der englischen Gewerkschaften.
Zur Krage üer Kriegsziele. xsvi««, 2S.?«zembsr. RichwmUich. lWeldung dss R«uKr. ichen Bureaus.) Auf ei*»* heute in London   adgehslienen Sonder- konferenz von Vertretern der Gewerkschaften, sozialiftischen Ber- einigungen und anderer Körperschaften, die der Arbeiterpartei UNS dem GerverkschaftSkongretz angeschlossen sind, wurde eine Denk, ichrift Über die KrregSziele, die vom Ausführende« AuZ. ichuß der Arbeiterpartei und dem parlaMentqrischsn Aus. schoß des GeverkschaftSkongresseK vorgelegt worden war. erörtert. ES nahmen neunbundert Vertreter daran teil, darunter Arthur Henderson  , Ramsqy Viocdonalt», Havelock Wilson, Willthorne und Bowerrnan. Nowermann verlas einen Srief Llogd George!, in hem dieser sagt:»Eine Erklärung vd?x die Kriegdziele der
Alliierten kann nur im Einvernehmen mit den anderen alliierten Völkern abgegeben werden. Die Frag« der Abgab« einer neuerlichengemeinschaftkichenEcklärung schwebt den okliiertxn Regierunge» beständig vor. Sie ist jedoch«ine solche, über die die englische   Regierung allein nicht sprechen kann. Wir haben erwartet, über diese Angelegenheit unsere Ansichten mit denen der Vertreter der russischen Regierung auf der K o n f e r c n z, die in Paris   im vorigen Monat starftaich, auszutauschen. Aber zu unserem Bedauern machte die Abwesenheit irgend- welcher VertreterRußlands auf der Konferenz eine solche Aussprache unmöglich. Was die Ansichten der englischen -gierung betrifft, so habe ich darüber schon am vergangenen Donnerstag im Unterhause gesprochen. Ich wiederholte damals, was ich in Glasgow   im letzten Juni in einer Rede, in der ich die Regierungspolitik jener Zeit vertrat, zum Ausdruck brachte, und machte es klar, daß die gegenwärtige Politik der Regierung nicht im geringsten von de» damals festgelegten Grundsähe« abweicht. Nach meinem besten Wissen und Gewissen sind die Ideale, für die wir heute kämpfen, �enau dieselben, wie jene, für die das britisch« Reich in den Kampf zog. Wir haben die preußische Herausforderung aufgegriffen, um die Welt end- gültig von der unerträglichen Drohung der militaristischen Geistes- riStung zu befreien, und die Möglichkeit für einen dauernden Frieden zu schaffe«, in dem den unterdrückten Wlkern ihre Freiheit wiedergegeben und Achtung Bar. jenen Gesetzen und Verträgen er- zwungen wird, die der Schutz aller Völker, ab groß oder klein, sind. Ich �stimme völlig mit Ihrer Ansicht überein. daß die Einmütigkeit und' Entschlossenheit unseres Volkes nur aufrecht erhalt«, werden kann, wenn jeder Arbeiter und jeder Soldat über­zeugt ist. daß erdurchdieOpfer. die von ihmvirlangt werden, tatsächlich dazu beiträgt, pie Welt von den falschen Idealen der Autokratie zu befreien, und eine feste Grundlage zu schaffen, auf der ein« ordentlich« Gefell  - schaft freier Nationen geschaffen werden kann. Ich bin niemals tiefer überzeugt gewesen, als heute, daß die Absichten. um derentwillen die Alliierten den Krieg fortsetzen, woder imperia- listisch, noch von Rachsucht eingegeben sind, sowie daß ihre Verwirk lichung unerläßlich für die künftige Freiheit und den Frieden der Menschheit ist." Arthur H end er so», der unter erheblicher Unruh« der Versammlung sprach, beantragte die Annahme der Denkschrift und erklärte. die Politik der Arbeiterpartei fei folgend«: 1. ES ist so schnell wie mSglich«in««»f tzer Grund- Jage der Demokratie begründete, sichere Schlichtung her. bcizntühren. S. GehictSeuSgleiche dürfe« nicht durch an. nezionistische»der imperialistische Absichten oder strategisch« Gründe diktiert sei«, souder» müssen im Interesse fortscheittkicher Zivilisation und des Weltfriedens liegen. 3. Die Handelspolitik nach dem Kriege darf nicht auf der wirtschaftlichen Unterdrückung»der kommerziellen Sbschließung de? deutschen   Sol- keS gegründet fein. Henderson befürwortete auf das drin- gendste eine Aufklärung der Kriegsziele und sagte
unter lauten Rufen der frppvsüu»!: ES ist sehr leicht möglich, daß der gegenwärtige Zustand in Rußland   durch hie Unterlassung einer genauere« Umschreibung der Kriegsziele berbeigeführt wurde. Wir sind und wohl bewußt, daß die bösen Folgen der deutschen   Herrschsucht sowie. des Militarismus in Deutschland   oder anderswo zerstört werden müssen. Wir wissen von maßgebender Seite von einem Mitglied des KricgsrateS des Kabinetts, daß wenigstens zwei der Kriegführenden den Krieg nicht fortzusetzen wünschen. Carson sagte in seiner Rche in PortSmouth  : »Glauben Sic, daß Oesterreich weiterkämpfen Will? Ich waiß. daß es nicht will und sage das nicht etwa so leicht hin. Und, glauben Sie, daß die Türkei   den Krieg fortsetze« will? Ich weiß ebenfalls, daß sie das nicht will-" Henderson fuhr fori: ..Sind wir nicht berechtigt, ans dieser amtlichen Erklärung a n z u- nehmen, daß Oesterreich und die Türkei   zu einem Frieden be- reit wären unter der Voraussetzung, daß di« Alliierten mit ihnen so verschren würden, wie Deutschland   mit Rußland   verfährt? Wir hoben ein Recht, zu fragen, warn« dizsrr Weg nicht eingeschlagen wurde, besonders hinsichtlich der Türkei  . Wir können es uns nicht leisten. Rußland dauernd in den Händen unserer Feinde zu lassen." Henderson schloß mit dem formellen Antrag aus Annahme der Denkschrift. Havelock Wilson, Vertreter der Seeleute, bcantragie Veriverfung der Denkschrift, über die er sich sehr spöttisch ausdrückte. Er halte es für das widerspruchsvollste Schriftstück, das jemals dem Gewerkschaftskongreß unterbreitet wurde. Er würde gern wissen, wieviel von denen, die die Denk- schrift befürworteten, auch die darin ausgedrückten Anschauungen befürworteten. Die Arbeiter, sagte er, wissen nicht, warum eigent- lich der Krieg geführt werde. Der Krieg würde fortgesetzt, um die preußische Autokratie und den Militarismus zu zerstören. Wilson führte weiter aus, daß die deutsche Nation sowie die deutsche Re- gierung schuldig seien und Seeleute niemal? wieder auf Schiffen, die Deutsche beherbergten, fahren würden, bis der deutschen   Nation bewußt werde, daß sie einen schweren Fehler gemacht habe. Wenn dies geschehen sei, würde Wilson mit ihnen in einer großmütigen Weise verfahren. Ein Delegierter a u S Glasgow, her sich der?l n- s i ch t Wilsons anschloß, sagte, daß Henderson anschei- nend den Frieden aus zweierlei Art herbei- führen wollte. Einmal durch de» Sieg und ein andennal durch Unter Handlunge». Kr sagte weiter: Wir stehen hier als Arbeiter, um die Regierung zu unterstützen, biß die Deut- schen besiegt find. Der Antrag Wilsons ans Verwerftin, der Denkschrift wurde abzesehnt. Unierhausmitglieö Thomas sag«?, die Regierung würde die Kriegsziele hinter dem Rücken der Arbeiter verhandeln, wenn es ihr Beliebe, ob jene damit einverstanden seien oder nicht. Auf HendersonZ Bemerkungen der Möglichkeit eines Sonderfriedens mit Oesterreich und der Türkei   eingehend, sagte Thomas, es wäre ein grober Fehler, wenn zum Ausdruck käme, daß die Unter- zeichner der Denkschrift an einen Sonderfrieden mit der Türkei   und Oesterreich   glaubten und in ihren KriegSzieken nicht einig seien. Man müsse weiter- kämpfen, um die Kriegs ziele zu erreichen, die man für recht halte. Die Denkschrift wurde schließlich in einer»bstimmun« durch HandavfheVe« angenommen. Der Ausführende Ausschuß der Arbeiterpartei und der varla- mcntarische Ausschuß des Gewerkschaftskongresses verfaßten hieraus ein T? l e g r a m m a n H u Y s m a n». den Sekretär des inter  - nationalen sozialistischen   Bureaus in Stockholm  , in dem sie ihn ünten, die Entschließung der Konserenz dem Sowjet in Petersburg   mitzuteilen und ihm die heftige Ab- neigung dcZ Gewerkschaftskongresses und der Arbeiterpartei gegen einen Sonderfrieden zum Ausdruck zu bringen und ebenso Branting zu verstän- d i g e n. Llovd George erklärte sich bereit, die beiden Aus- s ch ü s s e heute obeni» zu empfangen.
ein Flugblatt des Vorsitzenden des Allbnuschen Verbandes. Rechts­anwalt Claß, in dem zwar vocsichtigerweise nicht gerade be­hauptet, aber zwischen den Zeilen angedeutet wurde, derVorwärts" treib« Politik im Dienste eine» BanklonlortiuinS. Dieselbe Ve- hauptung wurde auch gegen dasBerliner   Tagebl." erhoben. Jeder Mensch in Deutschland   weiß, daß der.Vorwärts' in nienmndes andern Diensten steht, als in dem der jozialdemokraii- schen Partei, die den KapilalismuS bekämpft. Daher fand die Ver- leumdung deS Elaß auch nirgends in der deutschen   Presse Beachtung. Aber jegt lesen wir im Pariser..Matin": WaS da?Verl  . Tagrbl." und denVorwärts" betrifft, s? hüllen sie sich in ein ebenso versichiizeS wie vielsagendes Schweigen. SLus sie nicht hindern wird, morgen aufs neue die Unabhängigkeit der deutschen   Presse zu rühmen." Der Vorsitzende des Alldeuischen Verbände? liefert der franzö- fischen Presse Material für die lügnerische Behauptung, daß die deutsche Presse, bis in die sozialdemokratische hinein, korrupt und käuflich wäre. Es ist das die gewöhnliche Art her Alldeutschen  , für di?Hebung des deutschen   Ansehens in der Well" zu wirken.
Der ollöeutsche �leischerhimü. In der Methode persönlicher Bekämpfung, der verungkiwpftm« ihnen unbequemer Persönlichkeiten sind di« Alldeutschen Meister. Richtet sich ihr ganzer Kampf doch nicht gegen prinzipejlle Ein­richtungen unseres Gtaatöieven». stuüdern immer gegen einzelne Persönlichkeiten, gegen einen..schlappen" Minister, ernen pazisisti- schen Hosmann und dergleichen. Zu denen, die sie jetzt mit be- sondc-rcm Haß vcrsolgen, gehört in erster Linie auch der öfter- reichische Gras Czexnin. Em kleines Muster dafür, wie in alldeutschen Blättern der Kamps gegen ihn geführt wird. In der Deutsche» Zeitung" erzählt ein sicherer Eckart: Ach entsinne mich, daß icb den Grafen E z e r n i n vor mehre- re» Jahren sah. Er saß müde auf der Bank eines Parks und sah mit matten Augen vor sich hin. Plötzlich sprang bellend ein F l e i s ch e r h u n d au ihm vorbei da fuhr der krank Schei- nende in sich zusammen und streck!« mit angstvollem Blick sein- Hand aus eine schmale, weih«, blaugeadert« Hand. Diese Hand versteht nickt zu packen. Sie kann mit einem Schohhünkchen tändeln und das Gewicht einer Zigarette ertragen. Aber... Dieser t s ch e ch i s ch- s l a w i s ch e Graf will in die Zügol greifen, die einst Bismarck   geführt? Die Geschichte von dem Fleifcherhund ist natürlich wahr, nur enihält die Darstellung Eckarts einen kleinen Fehler. Es war kein Fleischerbund, der auf den Gtxrfen Czernin   losspremg, sondern jener w i l d g e w o r d e» e A l I d e u i s ch e, der in der bekann- ten anonymen Broschüre auch gedroht hatte, man müsseBeth- niami gn di« Kehle ststirigen". Di« abwehrende BBvegui.g des Grafen Ezernin hat Eckart gleichfalls mißverstanden. In Wirk- sichkeit hielt sich der Graf die Rose zu...
Polen   bei öen Irieöensverhanülungen. Warschau  , 28. Dezember. Im Ministerrat Warden die Haupt- punkte, woran sich die A b g so rd» e te» des Königreichs Polen   bei den Friedensverhandlungen zu halten haben, in Ein- klang gebracht. Die polnischen Vertreter werden im entsprechenden Stadium der Friedensverhandlungen mit dem Charakter von Sach- verständigen und Beratern auftreten. In erster Lim« wird der Mi­nisterpräsident an d«n Friedensverhandlungen teilnehmen.. Zinnlanü an Schweben. Deputation beim schwedischen König. Stockholm  , ZA. Dezember. Der Leiter der finnischen   Regierungs, abordnung Gripenberg, verlas vor dem König im Rom  «« der finnischen   Regierung eine Erklärung, in der«S heißt: Der fin- »ifchs Landtag und die finnische Regierung haben Finnland   zum freien und unabhängigen Staat erklärt. Finnland   wendet sich an die freien Staate» der Welt mit der Bltt«. als vollständig unab­hängig anerkannt zu werden.?m Roman einer mehr als tausend. jährigen gemeinsamen Geschichre sei dieses Ersuchen zuerst an Schweden   gerichtet. Der König sagt« in seiner Antwort: Fch versichere Sie, daß ich und mein« Regierung mit warmer Sympathie dem Streben Finnlands  , vollständige Unabhängigkeit zu erreichen, folgen und den ichhaften Wunsch hegen, Finnland   als unabhängigen Staat aner- kennen zu können. El« wichtiger Punkt in disser ganzen Frag« ist jedoch die Möglichkeit eines Einverständnisses zwischen Ahrem Landeund Rußland  .
Eine säcbstsche Schemreform. Aui Dresden   meldet W. T. S.:: Dem Sächsischen   Landtage ist soeben der Entwurf eines Gesetzes über eine veränderte Zusammensetzung der Ersten Kammer zugegegangen, Tauach lehnt die Regierung alle Wünsche, die auf eine tiefgreifende Aenderung deS Wesen» und der Zuständigkeit der jetzige» Ersten Kammer gerichtet sind, ebrns» ab wie solche, di« eine vcseitigung der Erstem Kammer erstreben. Wenn di« Regierung bereit»st, Angehörige der Jnd U st r i e. des Handels- und Gewerbe- stände» in der Ersten Kammer Sitz und Stimme einzuräumen. so liegt darin kein Abgehen von dem Grundsatz, daß das Wesen der Ersten Kammer nicht da» eir,er berufSständifchen Vertretung ist. Die Regierung schlägt die Einfügung von!2 neuen Sitzen für die
Kammer vor, von denen ft> an Angehörige der Industrie und de? Handels, zwei an Angehörige des Gewerbes fallen sollen. Die Wahl dieser Kammermitglieder soll den Handels- und Ge- wcrbekammern zufallen, und zwar bei den Vertretern des Gewerbes in vollem Umfange, bei den Vertretern der Industrie und des Handels zur Hälfte, wahrend die andere Hälfte durch den König berufen werden soll. Soweit sich auch in anderen Berufskreisen die Boraussetzunge» zur Milgliadschaft der Ersten Kammer fiirdcn, soll auch ihren Mitgliedern der Zugang zu dieser Kammer ermöglicht werden. EL ist der Wille der Regierung, daß durch Königliche Berufung auch Arbeiter Zutritt zur Ersten Kammer erhalten. Daß von den durch den König zu ernennenden IS Mitgliedern fünf den Be- ! sitzern von Rittergütern vorbehalten bleiben solle», rechtfertigt sich damit, daß die bisherige Ernennung von zehn Rittergutsbesitzern durch den König wechselt. Auch soll die Zahl der Mitglieder der Gemeinden in der Ersten Kammer erhöht werden. Es sollen demzufolge die nach den jetzigen Bestimmungen der Berfas- sungSurkunde den«n'ten Wagistratsparsonen van acht Städten de» Landes zustehenden Sitze ausschließlich den Städten mit revidierter! (Ztädteordnirng vorbehalten bleiben. Außerdmr ober soll die Be- rusung von füiif weiteren Mitgliedern der Selbstverwaltung durch den König erfolgen. Dem Wunsche der Stadt Chemnitz  , daß auch ihrem Oberbürgermeister ein ständiger Sitz in der Ersten Kammer eingeräumt werden möchte, ist stattgegeben worden; desgleichen wird\ im Hinblick auf die Bedeutung der technischen Wissenschaften aus dem Gebiete der Gesetzgebung usw. auch der Technischen Hochschule zu Dresden   in derselben Weise wie der LandeSuniversttät Leipzig  ein Vertreter in dec Ersten Kammer zugebilligt werde». Insoweit der Eintritt von Abgeordneten in die Erste Kammer auf Grund von Wahlen erfolgt, hat die Regierung Gewicht darauf zu legen, daß dies, Wahlen nicht auf begrenzte Zeit, sondern auf Lebenszeit?r- folgen." Dies« Reform ist derartig dürftig, daß sie selbst die von Ratur bescheidenen sächsischen Liberalen nicht befriedigen dürste. Alldeutsches Materia! für feinöliche verleumöuns. Elaß undMatiu". Von de» Verleumdungen gegen die Partei und denvorwärts", mir denen unsere Gegner hausieren gehen, pflegen wir nur dt« tn« lelligenteren zu entlarven. Man cd« sind sa dumm, daß eS sich gar nicht lohnt, auf sie einzugehen. Zu dieser Gort« gehörte zweifellos
Kapp ReichSwgRondidat! Aus Tilsit wird gemeldet: Die ReichstagSersatzwahl im Wahlkreis« Raznit-Pillkallen für den der- sterbe»«» Abgeordneten Gottschalk ist. wie dasTageblatt für Litauen" meldet, auf den 2. Februar angesetzt. Bon den Kenser- vatiben ist als ReichskaMaiiMdat Generallandsehafts- di rcktor Dr. Kapp un!d für die demnächst noch festzusetzend« Landtagsersatzwahl Fabrikbesitzer H. van Seiten-Ragnit   ausgestellt. Berworfencr des gleichen Erkorener des Dreiftassenwohl- rechts Herr h. Lieber t, der Porsitzende des ReübSpeebandes. der unter dem gleichen Wahlrecht als Reichstsgslandidat in Borna  - Pegau   kläglich durchrasselte, will jetzt auf den Krücke» des Drei- klassenwahlrechis ins Preußenparlament gelangen. Für pis   Hand- tagSersatzwahl in S t e n.d a l? O st e rb u r g hat die konservative Partei die.Kandidatur dem General p. Liebeft angetragen, dop sie, wie dieMagdeburgischs Zeitung" berichtet, angenommen hat. Das Mandat ist durch den Tod deS konservativen Abg. Bethge-ViWerge freigeworden..., Letzte Nachrichten. Französische   Machenschaften i» Rußland  . Petcroburg, 28. Dezember.  (Meldung der Petcrsbupger Tete- graphenagentur.) Ein am 11. Dezember abgefangenes chiffrierte» Telegramm an die französische M i li t ä r m i s si o n an der rumänischen Front«mthic.i eine Anweisung der französischen   Re- gierung, in enge Pezichunze» zur nireinischen Roda zu treten und sie mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln zu unter- stützen, nachdem die Rada sich für die?lu fr echter Haltung guter Ordnuus und den Abschluß eines Friedens mit Zu- stimmung der Alliierten ausgesprochen Hot. Auch erhiel- tan di« Franzosen die Weisung, mit allen Miiieln die örtlichen politischen Bereinigungen zu unterstützen, die die Kainpfkrast an der rumstuiichen Front zu erhalte« suchen. Tie Franzosen wollen durch Zusanimenarbeite» mit den kürzlich g«- schassenen utificheu Venoaltungcn den Schein an der russische« Front bis Februar und Marz wahren, den endgültigen Ab- schlug eines Waffe»still st andes zu h i n i e r t r« i- b« n. um im Frühjahr den deutschen   Vorbereitungen zu einem Frühjahrsseldzug an der Westfront zuvorzutommen, da nachher im Frühjahr hie Lag: dem Abschluß eines allgemeine« Friedens günstiger s»in würde- Nach den Berechnungen der Franzosen werden die ukrginisck>en Truppen die rumänische Front halten und dw Gebiete am Don. Es ist eins Sondormission. bestehend auK einigen französischen  Offizieren, dazu kommandiert worden, jxm mit Zustimmung der kosakischen Militärregierung die Belieferung der rumänischen Süd- front mit Kohle und Lebentin itteln zu gewährleisten und besonders zur Berproviaiuierung der Koiakenauarliere 100 00 Pud Getreide zu liefern. Di« Franzosen versichern, daß die Rumänen dem Waffen st ill st and eifrig zustimmen, was von neuem beweise, daß im geheimen vor den Alliierterl von den Rumänen Versuche gemacht worden sind, um Besprechungen über einen Srndersricden mit Deutschland   herbeizuführen. Was die Emgländer angeht, so empfingen ihre Ambulanzen und SamtätSabtetlungen jetzt be­stimmte Anweisungen aus London  , sich zurückzuziehen und unsere Fronien zu verlassen. Das Telegramm trägt dazu bei. die Rada vor den ukreinischen Soldaten elä einen der Ränkespinner gegen den Frieden bloßzustellen. Gegen den unverschämten Eingriff der französischtn Generäle werden die schärfsten Maßnahmen ergriffe« werden. Die französische   Mission wird erfahren, daß Rußland  nicht Afrika   ist. Abberufung des amerikanischen   Militärattaches in Petersburg  . vesel, 20 Dezember. Nach einer Washingioner HavaSmeldung hat hie Regierung der Vereinigten Staaten   beschlossen. Oberst Johnson, den amerikanischen   Mliitärottache in Petersburg  . abzuberufen. Der Militärottsche schien geneigt zu sein. mit den Maximalistcn in Beziehungen zu treten und war vom Botschafter desavouiert worden.