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Mit welcher Umsicht und Geschicklichkeit die Geleitzige -lngeqriffcu wurden, zeigt die Tatsache, daß in einem Fall auS einem Gclcitzug in 23 Minuten drei Dampfer herausgeschossen, in einem anderen ein aus zwei Dampfer« bestehender Geleitzug vcr« nichtet und aus einem weiteren Geleitzug von drei Schiffen in Doppelschuß zwei Dampfer versenkt wurden. Unter den versenkte» Dampleen, die alle bewaffnet waren, de- fanden sich die italienischen Dampfer Attualita(4731 B. R. Z.) und Monte Linne»(SWS B. R. T.). Zwei der versenkten Segler, darunter der italienische Gchuner Eilllio S. hatten Schwefel, der dritte Kohlen geladen. Während der Versenkung des einen Seglers wurde das ll- B o o t von einer Landbatterie bei(! a p S an B ito(Sizilien  ) beschossen, die Batterie jedoch durch das Boot zum Schweigen gebracht. Der Chef des Admiralstabes der Marine. » Kopenhagen  , 7. Januar. Nationallidende meldet auS Kristiania  : DaS Hmideisirrinisteulim teilt mir, daß die norwegische Handels- 1917 durch Berienkungen oder Minenexplosionen 434 Schisse mir insgesamt 627000 Tonnen der» I o r e n bat. Stockholm  , 7. Januar. Laut dem Schiffsregister deS schwedi­schen KominerzkollegiumS hat die schwedische Handelsflotte während des Jahres 1S17 insgesamt 86 Schiffe, nämlich 45 Dampfer, 7 Mo­torfahrzeuge und 35 Segelschiffe verloren. Davon sind 80 einem Unglück zum Qpfer gefallen oder durch KriegSmatznahmen Zerstört worden.
Wirtschastsfragen vor öem tzauptausfthuß. Der Ausschuß verhandelte am Montag zunächst noch einmal kurz ü 5er die Äefa'-flcnenfrage, wobei Abg. Dr. Cohn zur Sprache bringt, dag nach einer von russischer Seile auf- gestellten Behauptung unter den in Rußland   gefangenen Deutschen  eure Organisation bestanden hätte, zu dem Zwecke, eine B e« freiungSokrion in die Wege zu leiten. Bon russischer Seite wird behauptet, das; die deutsche   Regierung dahinter gesteckt habe. General Friedrichs stellt fest, daß das völlig u n z u- treffend lei, die deutsche   Niegicruug würde das auch nicht ge- billigt haben.- Auf eine weitere Frage d«S Abg. Dr. Cohn, ob nickt dre deutsche   Heeresleitung davon informiert war, glaubt General Friedrich versichern zu können, daß auch diese Anficht nicht zutreffend sein könne. Die Beratungen wandten sich dann den wirtschaftlichen Fragen zu; ein Verircler des Auswärtigen Amtes teilt darüber turz mit, daß in Brest-Litowsk   über diese Fragen noch nicht viel verhandelt werden konnte. Deutschland   drängle auf die Feststellung, daß ein Wirtschaftslrieg im Sinne der Pariser Konferenz zwischen Denischland und Rußland ausgeschloffen sein solle und erzielte damit die Zustimmung der Ruffen; dagegen zeigten die russischen   Vertreter wenig Neigung, den russisch- deutschen Handelsvertrag einfach wieder auf- leben zu lassen. Die Russen sind der Ansicht, daß dieser Handelsvertrag für sie nachteilig sei. Außerdem gedenken die Russen die wirrschasilichen Verhältnisse ihres Landes einer Um- a e st a I t u n g zu unterziehen und wollen bei diesem Wirken nicht durch Abmachungen gehindert sein. Auch die Frage der Meist- begünsligung in noch in der Schwebe. Jedenfalls ericheint den Russen der dafür vorgeschriebene Zeilraum von 20 Jahren für zu lange. Es wird eine Einigung auf eine mittlere Linie erzielr werden können. Die weiteren Verhandlungen über diese Eegenstände waren streng vertraulich...........
Die VahlrechtstommMon. Die Wahlrechtskommifflon deS preußischen Abgeordneten- Hauses wird am Freitag ihre Arbeiten beginnen. Entgegen den sonstigen parlamentarischen Gepflogenheiten soll zunächst eine allgemeine Erörterung stattfinden und dann erst in die Beratung der Einzelheiten eingetreten werden. DaS umfangreiche statistische und historische M a- t e r i a l, das die Kommission eingefordert hat, hat die Regie- rung ihr unterbreitet, so daß ein Vorwano zu weiteren Verschleppungsversuchen kaum noch gefunden wer- den könnte. Anträge liegen bisher noch von keiner Seite vor. Tie Mittestung, daß die Mehrheit sich auf einen Antrag ver- ständigt hat, der die Einführung des Pluralwahlrechts vorsieht, ist zum mindesten verfrüht, man will zunächst noch die Stellung der Regierung abwarten und hütet sich, durch Annahme eines Antrages, den die Regierung im Plenum als unannehmbar bezeichnet hat, die ganze Reform zum Scheitern zu bringen. Läßt sich über die Aussichten der Wahlrechtsrcform im engeren Sinne des Wortes zurzeit nichts Bestimmtes sagen, w gewinnt e i n Plan, der schon bei der ersten Lesung im Plenum angedeutet ist, immer greifbarere Gestalt: man wird versuchen, die Rechte des Herrenhauses noch mehr zu erweitern, um auf diese Weise die eigentliche Volksvertretung, wenn sich das gleiche Wahlrecht schon nicht hintertreiben läßt, zur Ohnmacht zu verdammen. Die Erweiterung des Budgetrechts des Herrenhauses, wie es die Regierungsvorlage vorsieht, genügt der Mehrheit noch nicht, sie will den Schwerpunkt der Gesetzgebung wenn irgend möglich vomAbgeordnetenhauseindasHerren- h a u S verlegen, und sie maelst für diesen Gedanken nicht nur in der Parteipresse, sondern auch in wissenschaftlichen Blättern eifrig Propaganda. Kennzeichnend ist ein Artikel des Ber liner Professors Dr. Erich Kaufmann   in der neuesten Nummer derDeutschen Juristen-Zeitung", der in völliger Verkennung der Gründe, die die Regierung zur Einbringung ihrer Vorlagen bewogen haben, aufs neue die Behauptung aufstellt, daß sie von zur Macht strebenden Staatselementen, ohne deren Geldbewilligungen und guten Willen die Fortführung und siegreiche Beendigung des Krieges un- möglich ist, in eine Zwangslage versetzt sei, um hieran die Forderung einer wesentlichen Stärkung der Macht des Herren­hauses zu knüpfen. Kaufmann wirft der Regierung vor, daß sie von der wichtigen Emsicht in die Notwendigkeit einer Er- Weiterung der Machtbefugnisse izxs Herrenhauses weit entfernt sei. Er fordert nichl mehr und nicht weniger als die v ö l l i g e Aufhebung des Budgetvrivilegs des Abgc- ordnetenhauses. Gleichzeitig will er die Erste Kammer zu einer Vertretung des gesamten Volkes gestalten, indem er gnädigst auch den Arbeitern einige Sitze einräumen will. Docb das ist nur Sand in die Augen gestreut, sein wirkliches Ziel ist eine Erste Kammer, die nur 100 bis 120 Mitglieder zählt, die eine Art Staatsrat bildet, zum mindesten aber einen ffaotsratähnlichcn Ausschuß aus ihrer Mitte wählt, der bei der Vorbereitung von wichtigen Gesetzen und Verwaltungs- grundiätzen gutachtlich gehört werden könnte. Eine starke und bedeutungsvolle Erste preußische Kammer betrachtet er bei der Ungewißheit der Konscguenzen unserer Wghlreform schon deshalb für eine der wichtigsten Forderungen, um zu ver-
hindern, daß die Reichsleitung zu einer konstitutionellen Äeiclisregierung umgewandelt wird, die den Bundesrat aus der Stellung eines RegierungSorgans in die eines machtlosen Oberhauses hinabdrücke. Man sieht hieraus, wie der Hase läuft. Um so mehr ist die Sozialdemokratie verpflichtet, nicht nur den Kampf uin das allgemeine, gleiche, direkte und gehe'me Wahlrecht, sondern auch um die Beseitigung des Herrenhauses zu führen, im Interesse der Demokratisierung Preußens und Deutschlands  .
Merkwürdige Selbsteruschötzung. Die Viehzählung in der Ge­meinde Hackingen hat, wie derJsarbote" mitteilt, zu einem ku- rissen Ergebnis geführt. In der drei große Ortschaften umfassen- den Gemeinde mußte die Schweinezucht ganz ausgestorben sein, denn die herumgegangene Liste schloß mit einer Gesamtzahl von 12 Stück Borstenvieh ab. Die geringe Zahl ließ Bedenken auf- tauchen, ob sich nicht mancher Schweinezüchter etwas verzählt habe. Und stehe da. eine behördliche Nachschau ewjab, daß die Schweine­besitzer der Gemeinde Hachingen tatsächlich m der Rechenkunst sehr weit zurück sind, denn sie wie? ein Ergebnis von über 200 Schweiacköpsrn auf. Steigerung. Bei den Alldeutschen spukt der Revolutionsgeist. DieDeutsche Zeitung" schrie am Sonntag: Deutsches Volk, steh auf! DieBerliner Neuesten Nachrichten" steigern am Montag den Ton und befehlen dem Volk, in seinen heiligsten Gefühlen und Wünschen verletzt sich aufzubäumen. Als nächstes erwarten wir die Forderung, auf die Bäume zu klettern, doch raten wir trotz alledem, ruhig sitzen zu bleiben.
öunö für vaterlanö unö Zreiheit. Vor einer Miigliedsrvecsammlmrg, die den großen Saal des Abgeordnetenhauses bis auf den letzten Platz füllte, entwickelte gestern abend der Boltsbund für Freiheit und Vater- land seine Aufgaben und Ziele. Sprecher waren der Reichstags- abgeordnete Genosse Legren, das Herrenhausmitglied S t e g« r- wald und Professor Dr. T r o e l t s ch. Der Borsitzende Professor Dr. Franke wies darauf hin« daß der Volksbund eine Zusmnmensassung wirtschaftlichec Verbände sei, die eine Volksmasse von 4 Millionen hinter sich wissen. Er er- strebe aber eine Einheit aller, die hinsichtlich eines ehrenvollen, gerechten Abschlusses des Krieges wie beim künftigen Neubau der deutschen   inneren Verhältnisse eines guten Willens zum Fori- schritt sind. Prof. Dr. T r o e l t s ch ging auf die dem Willen deS neuen Bunde» entgegenstehende Vorgründung der Vaterlandspar» tei ein. So sehr die agitatorische Absicht schon deS Namens dieses Vereins nachgefühlt werden kann, so sachlich unglücklich, unrichtig und anmaßend ist diese Bezeichnung; sie kennzeichnet den Geist, der in den Reihen derVaterlandspartei  " vorherrschend ist. Ihr stärkster Fehler ist die völlige Außerachtlassung der Rücksicht auf die Völker, die außer uns noch auf der Erde leben; wir brauchen gesunde Be­ziehungen in wirtschaftlicher Hinsicht, auf dir wir um unserer Zu- kunft willen nicht verzichten können. Die zweite Aufgabe deS Volksbundes ist die Mitwirkung an der politischen Neugestaltung des Reiches. Ihr Schicksal und ihre Aussichten stehen und fallen heute mit dem Schicksal der Wahl- rschtsvorlage. Der künftige Frieden kann nur ein BertcagSfrieden sein; jeder Vertrag aber bedingt Ber  - trauen, Gefühl für das Recht der anderen. Schon seit langem setzt in allen Völkern eine Demobilisierung der Geister ein; diesen Prozeß zu förckern ist eine sittliche Pflicht, aus die zuletzt nur ein dauernder Frieden aufgebaut werden kann, soll nicht die Kulturwelt am gegenseitigen Selbstmord zu-- gründe gehen. Leg'en führte aus: Die Zustände in Deutschland   vor dem Kriege dürfen nicht wiederkehren. Die gleichen Pflichten, für deren Erfüllung die unteren Schichten ihr Letztes eingesetzt haben, fordern gleiche Rechte. Die inneren und äußeren Vor- gänge, die un? jetzt bewegen, sind eng miteinander verknüpft. Es ist z. B. kein Zufall, daß dieselben Kreise und Personen, die nach außen die Gewalt und die Politik der Faust propagieren, dieselben sind, die im Innern allen freiheitlichen Bestrebungen deS Volke» mtt allen Mitteln entgegenstehen. Die WahlrechtSvorlage muß sich durchsetzen; die bis aufS äußerste in Anspruch genommene(Meduld deS Lölkes noch mehr zu belasten, führt uotwrndig zur Katastrophe DaS gleiche gilt von der baldigen vollen Freiheit deS KoalitionScechtS, das sich heute lediglich der Duldung erfreut; vor allem muß der§ 153 fallen! ES liegt bei der Zukunft, ob die während dieses Kriege? überbrückte Gegensätzlichkeit der Begriffe Freiheit und Vaterland auf immer ver- bindet oder noch erweitert und unvereinbar gemacht wird." MS letzter Redner nahm Abg. Stegerwald das Wort Er bezeichnete die Beendigung der Völkerkatastrophe und den Aufbau deS Friedens auf sicherer Grundlage aufzubauen, als allgemeines und oberstes Kulturziol. Zum Schlüsse erfolgte die Annahme folgender Resolution: Solange der VernichwngSwille der Feinde nicht gebrechen ist, muß unser Volk wie an den Fronten so auch in der Heimai in treuer Einigkeit und in Dankbarkeit gegen unsere Brüder im Waffenrock zur Verteidigung des Vaterlandes zusammenstehen, um in äußerster Anspannung aller Kräfte die feindlichen Anschläge zu vereiteln. Um diese Einigkeit unseres Volte» und die Anspannung seiner Kräfte zu stärken, ist es ein in der Gerechtigkeit wurzelndes Gebot höchster StaatSnotwendigkeit, sofort den eingeleiteten freiheit- lichen Ausbau in Reich und Staat fortzuführen, um die Gleichberechtigung aller Staatsbürger und ihre M i t a r- b e i t an den öffentlichen Aufgaben zu sichern. Insbesondere for- dert der Volksüund die schleunige Durchführung des gleichen, direkten, geheim enallgemeinen Wahlrechts für das Abgeordnetenhaus und eine volkstümliche Reform des Herrenhauses in Preußen. Jede Verschleppung würde schwere Gefahren für die innere Einheit heraufbeschwören. Nicht minder muß noch während des Krieges im Reich die Koa- litionSfreiheit gewährt, da» Vereinsrecht gesichert, die Vertretung von Arbeitern und Angestellten in ArbeitSkam- m e r n gesetzlich geordnet und dementsprechend eine Vertretung der B e a m t e n' in geeigneten Körpersckaften herbeigeführt werden. Die freiheitliche Entwicklung im Innern bietet zugleich eine feste Grundlage für eine klare und offene Politik nach außen. Wir lehnen einen Berzichtfrirben ebenso entschieden ab wie einen Ge w a l t f r i e d e n, der den Keim künftiger Kriege in sich birgt. Wir wollen«inen Frieden der Verständigung, der Ehre, Leben und Entwicklung unseres Volke» sichert, unbeschadet etwa zu verein- barender Grenzverschiebungen, von gewaltsamen Elebietserweite- rungen und Kriegsentschädignngen absieht und das Selbstbestimmungsrecht der Völker aufrichtig wahrt Jeder Friede, der Dauer haben soll, muß den freien Ve r k e h r und H a n d e l der Völker und die Gemeinschaft des Rechts und der S l t t- l i ch l e i t gewährleisten. In diesen Forderungen weiß sich der.Volksbund für Freiheit und Vaterland" einig mit der übergroßen Mehrheit des deut­ schen   Volles.
Kriegsteilnehmer gegen heimkrieger. Eine bewegte Versammlung der Vaterlandspartei. Einen überaus stürmischen Verlauf nahm eine Mitglieder- Versammlung derDeutschen V ater londspor bei", die am Montag abend im großen Saal des LehrervereinshauseS tagte. Als Re- ferenten waren vorgesehen die bekannten AnnexionSpolitikcr Abg. Fuhrmann, Gildemeister» Abg. Bacmeister und Sie. Draub. Aus Einladung des Sekretärs der Vaterlcmdspartei Axel R i p k e waren eine Anzahl Mitglieder des Bundes der Kriegsbe- schädigten und ehemaliger Kriegsteilnehmer erschienen« denen Herr Ripke aus einer vorangegangenen Versaurm- lung des Bundes ausdrücklich Redefreiheit zugesichert hatte. Diese wurde jedoch von der Versammlungsleiiung unter Vor- schützung der polizeilichen Bestimmungen nicht gewährt Es kam bald zu heftigen Auftritten, zunächst als der Redner Herr Fuhr- mann die Stirn befaß, die anwesenden KriegSbeschädig- t e n als Deserteure zu bezeichnen,die HindenlmrgS Jahnen verlassen hätten, um ihren Kameraden in den Rücken zu fallen". Das eindruckslose Referat des Herrn Gilhemeister wurde schweigend angehört, erneute Lärmszenen aber gab es, als während der Rede. Bac meisterS Kriegskrüppel, die Zwischenrufe taten, von den heldischen Laterlandbheimkricgrrn mit Etockschlägcn mißhandelt und beschimpft wurden. ES erhob sich ein Tumult, der über eine Viertelstunde dauerte, während derer Herr Bacmeister   sein Referat unterbrechen mußte. AuS wüsten Schimpfworten, die siolc«, konnte man den Respekt der Vatcriandspartei vor den zu Krüppeln geschossenen Kriegern ersehen. Man sah Kriegsbeschädigte ihre Prothesen entblößen riud demorstrativ beuB'-S-anS-Ende-Kämp- fern" hinhalten. Endlich schaffte die Polizei Ruhe, indem ein Po- lizeileutnant aufforderte,die Kriegsteilnehmer mochten den Saal verlassen". Mit dem Rufe:.Die Kriegsteilnehmer ziehen ab, damit die Heimkrieger Platz haben" entsernlen sich die Kriegsbeschädigten. Die Heimkrieger dar BaterlandSpartei waren unter sich und wußten nun, was die Feld- grauen von ihnen halten.
5skte Nachrichten. Um öen verhanöiungsort. Petersburg, 2. Januar.  (Meldung der Petersburger Telegraphenagentur.) Auf das an die Deutschen   gesandte Telegramm, in dem der Borschlag gemacht wurde, die Ber- Handlungen nach Stockholm   zu verlegen, erhielt die russische Delegation eine Depesche der Deutschen  , in der diese ihre Ankunft in Brest-Litowsk   mitteilt. Auf dieses Telegramm antwortete die russische Delegation folgendes: Die Verlegung der Verhandlungen nach einem ncutra- leu Lande entspricht dem erreichten Stande der Verhandlungen. Angesichts der Ankunft Ihrer Delegation in Brest-Litowsk   wird unsere Delegation zusam- mcn mit den Volksbeauftragtcn für auswärtige Angelegen- Helten Trotzki   morgen in der Zuverficht nach B r c st- L i- towskabreiscn,dast eine Verlegung der Vcrhandlun- gen nach einem neutralen Laude k r i n c 5t o m p l i k a t i o- u e n in den Verhandlungen bewirken wird. _ Die russische Delegation. Eine Note Trotzkis an Sie Türkei  . Bafel,?. Januar. Wie dieNeue Korrespondenz" aus Petersburg   meldet, verlautet, das; Trotzki   am Dvunerstag der f forte eine Note übermittelte, in der er vorschlägt, ü b c r d i e urückziehung der russischen Truppen ans Persieo Verhandlungen anzuknüpfen, unter der Bedingung, das) dies Beispiel auch von der Türkei   befolgt werde._ Albert Thomas   für Krieg. Amsterdam  , 5. Januar..Algemeen Handelsblad' meldet auS London  : Der frühere französische   MunitionSminister Wert Th o- maö sagte in einem Gespräch mit dem Mitarbeiter vonDaiiy Chronicle", die französischen   Arbeiterllaffea feien nicht pazifistisch. sondern entschlossen, die Niederlage und die Vernichtung des preußi- scheu Militarismus herbeizuführen. Die Ansichten der frarrzöstschen sozialistischen   Partei seien dieselben wie am Anfang des Krieges. Im Gegensatz zu den Bolschewili, die den sofortigen Frieden wollrcn, verlangten dre französischen   Arbeiter einen gerechten Frieden. Deutschland   habe wie alle anderen Rationen nur dann daS Recht auf kommerzielle und industrielle Freiheit, wenn cS ein loyales Mi!- zlied de» Völkerbundes werde. Ukrainer   und Bolfchewisten. Bafel, 7. Januar.  (Frist. Ztg.".) Nach einer Petersburger Havaömeldung sagt dieNovoja SchiSn", daß die Verhandlun­gen zwischen der ukrainischen Rada und dem Rat der Kommissare in S m o l e n s k stattfinden werden. Die Rada fordert dic Räumung deS ganzen ukrainischen Gebiets durch die maximali st ischcn Truppen und die freie Rück- k e h r der außerhalb ihre? Gebietes stehenden ukrainischen Truppen. DaS I n st i t u t S m o l n y ist mit diesen Bedingungen e i n v e r- standen und ersucht die Rada, den gegen Kaledin   stehenden Truppen freien Durchmarsch durch die Ukraine   zu gestatten. Dele- gierte der Rada werden in den Rat der Volkskommissurc cinireten.
Das Protokoll von Brest-Litowsk  . Berlin  , 7. Januar. Die Erklärungen in Brest-LitowSk  . Zu den in der Presse fortdauernden Erörterungen über die angebliche UnVollständigkeit der deutschen   Mitteilung über den Ver- laus der Verhandlungen in Brest-LitowSk   vom 23. Dezember(die Sitzung fand tatsächlich am 27. Dezember abends statt) erfährt die Norddeutsche Allgemeine Zeitung" von zuständiger Seite fol- gendeS: Der von der Petersburger Telegraphenageirtur gemeldete Widerspruch der russischen Delegation ist in Brest-LitowSk   nicht er- folgt DaS Wolffsche Tclegraphcnbureau hat den Wortlaut der Erklärungen in Brest-LitowSk   ohne jede Einschränkung wiedergegeben. Im Anschluß an die dort veröffentlichtc Antwo.l deS Herrn Joffe auf die deutschen Gegenvorschläge hat der dcutüche Delegierte nur noch ausdrücklich festgestellt, daß über den letzten von Herrn Joffe erwähnten Punkt.nämlich die Notwendigkeit einer KornmisstonSberatung, volles Einverständnis zwischen den Delega  - Honen bestehe. Hieraus ist russischerseitS nichts mehr geäußert worden.
Zur Bolo-Pascha-Affäre. BonderSch w'e izerGrenze, 7. Januar.  (Köln  . Ztg.".) Wie Pariser Blätter melden, ist die Untrrsnchnug gegen Bvlv Pasch« abgeschlossen. Die Anklage lautet auf E i u v e r st ä n d u- s mit dem Feinde. Auf dieses Verbrechen steht die Todesstrafe. Die strafgerichtliche-Verhandlung findet voraussichtlich Anfang Fe» bruar statt.