Englisches Hospitalschiff vernichtet.

Loudon, 9. Januar. Das Neutersche Bureau meldet amtlich: Das englische Hospitalschiff Rewa ist torpediert worden, es sant am 4. Januar gegen Mitternacht im Bristoltanal auf dem Heimwege von Gibraltar  . Alle Verwundeten wurden auf Patrouillenschiffe gerettet. Die Verluste betrugen drei Mann der Belagung, drei Laskaros werden vermißt. Das Schiff fuhr mit allen Lichtern und den durch die Haager Konvention vor­geschriebenen Abzeichen. Es befand sich nicht in dem so­genannten Sperrgebiet, wie es in der Erklärung der deutschen   Regierung vom 29. Januar 1917 festgelegt worden ist. Notiz des W. T. B.: Da die U- Boote, die hierfür in Frage kommen fönnten, zurzeit noch in See sind, können sich die zu ständigen Stellen, wie wir hierzu erfahren, noch nicht abschließend äußern. Es wird von unterrichteter Stelle aber für aus­geschlossen gehalten, daß das Schiss durch ein Unterieeboot torpediert worden ist. Demnach kann nur eine Verienkung durch Minen in Frage kommen.

alle Kriegerfrauen veranlassen, gemeinsam mit der Sozialdemo kratischen Partei die Vaterlandspartei auf das Entschiedenste zu bekämpfen.

Jordan v. Kröcher gestorben.

Der preußische Landtagsabgeordnete Jordan bröcher Zu der gleichen Zeit wurde in Jena   auch ein zweites Volks- ist, wie ein Telegramm meldet, in der Nacht zum Donnerstag auf gericht über die Baterlandspartei vollzogen. Die Ortsgruppe Jena   seinem Gut Binzelberg, Kreis Gardelegen, gestorben. Er vertrat der Vaterlandspartei hatte eine öffentliche Versammlung nach dem im Abgeordnetenhaus den altmärkischen Wahlkreis Salzwedel  - Garde großen Saale des Volkshauses einberufen, die von über 2000 Ber- legen. sonen besucht war und polizeilich abgesperrt werden mußte. Aber Jordan v. Kröcher gehörte zu den Führern der Konfetvativen das Bolt erwies sich durchaus nicht als auf Seiten der Vaterlands- und nahm namentlich im parlamentarischen Leben seiner Partei eine partei stehend. Aus der Versammlung wurde angefragt, ob eine hervorragende Stellung ein, die sich äußerlich darin dokumentierte, Diskussion stattfinde. Hierauf wollte der Vorsitzende aber daß er von 1898 bis Anfang 1912 das Präsidium des preußischen nicht eingehen, sondern nur schriftliche Anfragen an den Landtags innehatte. Sein Rücktritt als Präsident des Abgeordneten Referenten gestatten. Dabei hatte auf der letzten öffentlichen Haufes erfolgte damals infolge heftiger Zusammenstöße mit der Versammlung der Sozialdemokratie ein Vaterlands- sozialdemokratischen Fraktion, bei denen ieine Geschäftsführung parteiler ungestört über eine halbe Stunde seine Ansicht starken Widerspruch erfuhr. Seitdem ist Ströcher mehr und mehr bortragen dürfen. Die Verweigerung der freien Aussprache ver- aus der ersten Schlachtlinie der politischen Kämpfe zurückgetreten, setzte die Versammlung in große Erregung. Aus der Mitte wozu wohl auch sein hohes Alter beitrug( er ist 1846 geboren und der Versammlung wurde angeregt, darüber abzustimmen, os fast 72 Jahre alt geworden). Auch dem dem Reichstage hat die Anwesenden für Machtfrieden oder Verständigungsfrieben Ströcher lange Zeit als Mitglied angehört, seien. Mit Ausnahme gans weniger erhob sich alles für den Ver- für den Wahlkreis Salzwedel  - Gardelegen   gewählt und vertrat diefen ständigungsfrieden. Darauf schlossen die Vaterlandsparteiler die bis 1913. In diesem Jahre wurde seine 1913 erfolgte Neuwahl für Bersammlung. Von sozialdemokratischer Seite wird nunmehr eine öffentliche Volksversammlung mit dem Thema bundes Dr. Böhme das Mandat. Jordan v. Kröcher war der vollendete ungültig erklärt, bei der erneuten Wahl eroberte der Führer des Bauerna Am heutigen Tage tritt die Wahlrechtskommission des Machtfrieden oder Verständigungsfrieden?" einberufen werden. Typus des konservativen Adligen, von fnorrig- zähem Herrenbewußtsein Abgeordnetenhauses zu ihren Beratungen über die Ber- und zwar unter ausdrücklicher Garantie freier Aus- und ganz und gar mit den Anschauungen und Traditionen feiner fassungsvorlagen der Regierung zusammen. Die Berhand- prache für die Führer der Vaterlandspartei. lungen im Plenum haben reichlich der Gefahr vorgebeugt, dem

Das gleiche Wahlrecht heraus!

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译

er wurde 1898

Staffe verwachten. Infolgedessen vertrat er politisch den Standpunkt. äußerfter fonfervativer Unnachgiebigfeit, freilich nicht aus irgend

welcher treberei, fondern aus der mit seinem Ich verwachsenen inneren Ueberzeugung. Hilfsdienstausschuß.

Rominenden mit übertriebenen Hoffnungen entgegenzusehen. Zu dem am Montag auf die Kriegsbeschädigten Trotzdem bleibt eine gewisse Spannung: wird sich schließlich veranstalteten Pogrom findet die Presse der Vaterlands doch noch eine Mehrheit für das gleiche Wahl- partei immer neuе und immer unsinnigere Ausreden. Die recht finden, oder wird alles in einem täglichen Deutsche Zeitung" will jetzt feststellen", daß es sich um einen Kompromiß aufgehen, der wieder einmal dar- oh I vorbereiteten Plan der Sozialdemokra= legt, daß ein offener und ehrlicher Fort- tie" gehandelt habe, die Versammlung der Vaterlandsparici zu Am Donnerstag tagte der Hilfsdienstausschuß, um eine Reihe schritt bei den heutigen Verfassungszuständen so gut stören. Diese Vorbereitung geschah bekanntlich in der Weise, daß Eingaben zu erledigen. wie ausgeschlossen ist. Wird man wirklich beraltete der Generalsekretär der Vaterlandspartei, Zu einer lebhaften Aussprache führte die Einziehung von Mita und überlebte Privilegien nur beseitigen, für die Errichtung Herr gel Ripke, auf einer vorangegangenen Kriegsbeschä- gliedern der Hilfsdienstausschüsse. Von einem Vertreter des Kriegs­neuer, nicht minder anstößiger Privilegien, digtenversammlung zum Besuch einlud und eigenhändig 200 Gin- ants wurde erklärt, daß bei solchen Einziehungen nur militä­und wird man den unendlich beschämenden Zustand bestehen trittskarten für die Versammlung der Vaterlandspartei an die rische Gründe maßgebend seien, überdies sei der Hilfsdienst­lassen, daß am Wahlrecht gemessen in Preußen der Kriegsbeschädigten übergab. Danach ist Here Arel Ripke, General- prochen und eine in einer solchen Sache eingereichte Petition Dem wurde entschieden wider= ausschuß nicht zuständig Kriegswucherer der höchst geachtete und der um sekretär der Baierlandspartei, offenbar geheimer Agent der So- dem Kriegsamt zur Erwägung überwiesen. alles gekommene Kriegsinvalide der mißachtet ste zialdemokratie! Eine Buschrift an die Berliner   Neuesten Nach­Staatsbürger ist?! richten" will folgendes feststellen:

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den.

Das Kriegsamt in Hannover   hat in einem Aufruf Deuts für die besetzten Gebiete gesucht, die vaterländische Ge In diesen entscheidenden Wochen wird viel, wenn nicht„ Außerdem waren die Hauptschreier dumme, uner- sinnung haben. Aus dem Hilfsdienstausschuß heraus wird be­alles davon abhängen, daß der Kommission des Dreiflassen- fahrene, noch nicht im Felde gewesene junge Menschen, die besser tont, daß eine solche Vorbedingung nicht zulässig ist. Von Ver hauses nochmals gründlich der Wille des Volkes zu tun würden, von solchen Versammlungen fern zu tretern des Kriegsamis wird erklärt, daß dieser Ausdruck miß= Gemüte geführt wird. Die Herren sollen eingedenk sein, daß bleiben, da sie doch keine Ahnung davon haben und nur mit verstanden worden sei. denen schreien, von denen sie aufgehegt werden." Abg. Dittmann bringt einen Fall des Mißbrauchs des hinter dem gleichen. Wahlrecht nicht nicht nur ein Königs­Gin friegsinvalider wort, sondern der entschiedene Wille unge= Dieser Satz ist richtig mit der einen Einschränkung, daß diese Hilfsdienstgeseges zur Sprache. heurer Boltsmassen steht, die nicht gesonnen iugendlichen Hauptschreier von der Vaterlandspartei auf- Mechaniter ist aus einer Stellung in einem friegswichtigen Bea auftrieb herausgeriffen und dem Gutsvorstand in Frohnau   zur Arbeit sind, sich um ihr mit Hunger, Blut und un- geboten waren. Es war nämlich in ziemlicher Anzahl uniformierte überwiesen worden. Der Gutsvorstand, der nur fräftige Reute zähligen Leiden erkauftes Recht auf Gleich Jugendwehr in den Altersstufen von 8 bis 15 Jahren auf der Ver- brauchen kann, lehnte die Einstellung des Mannes zähligen Leiden erkauftes Recht auf Gleichsammlung zugegen, auf diese trifft das vernichtende Urteil des ab und bescheinigte ihm, daß er zu schwerer Arbeit nicht brauchbar berechtigung im Staate prellen zu lassen. Herren der Wahlrechtskommission sollen immer wieder be- Ginsenders allerdings voll und ganz zu. jei. Das hatte zur Folge, daß der Mann längere Zeit feine Arbeit denten, auf wie schwacher Grundlage sie selber stehen, Auch die von der Vaterlandspartei gebrauchte Ausrede, daß finden konnte. Bei der Untersuchung hat der Offizier dem Mann auf der Grundlage eines Wahlrechts, dessen himmelschreiende die Polizei die den Kriegsbeschädigten zugeficherte freie Aus- erklärt: Sie haben sich hier anständig zu betragen, zwei Ungerechtigkeit in Deutschland   feinen einzigen Ber- sprache verboten habe, erscheint jest hinfällig, denn der der Vater- reuze haben Sie schon". Das beiweise, daß hier politische Gründe mitgespielt haben. teidiger mehr findet. Deswegen haben sie auch nicht das landspartei nahestehende Berliner Lokalanzeiger" schreibt: General Scha uch gab zu, daß der Fall richtig geschildert Stecht, die kommende Neugestaltung so zu treffen, wie es In einer Versammlung, die vorgestern abend von der Ver- wurde und erklärte, daß dieses Vorgehen scharf mißbilligt einigung der Kriegsbeschädigten veranstaltet worden war, war worden sei. Abg. Bauer schließt sich dieser Verurteilung an, vielleicht die Privilegierten wünschen, denen sie ihr von einem Mitgliede der Vaterlandspartei dem Hauptrebner das Silfsdienstgeset dürfe unter feinen Um= Mandat verdanken, sondern für ihr Handeln darf nur aus­des Abends Dr. Brcsin, gestattet worden, daß er in der Verständen zu politischen Zweden mißbraucht wera schlaggebend sein der Wille des Volkes, das in seiner sammlung der Vaterlandspartei sprechen dürfte. Der Landes­Der Ausschuß ftimmte einmütig zu. großen Masse niemals mit ihrer Wahl einverstanden gewesen ist. verein Groß- Berlin hatic aber nur drei Rednern das Wort er- Abg. Bauer bespricht dann den Mißstand, daß eine Menge Das erfordert gewiß von den einzelnen Abgeordneten stattet." Arbeiter und Arbeiterinnen infolge Kohlenmangels eine starke Selbstverleugnung. Aber wer sie nicht aufbringt, Sonach hätte also nicht die Polizei, sondern der Landes- Feiern müssen. Entweder müsse man diesen Arbeitsfräften eine der trägt die schwere Berantwortung für alles verein der Vaterlandspartei entschieden, daß die Entschädigung gewähren oder ihnen sofort den Abkehrschein geben. kommende, für das, was kommen muß, wenn man Kriegsbeschädigten trotz der Zusage nicht reden durften und damit Jedenfalls dürfen die Arbeiter nicht geschädigt werden. einem Volt sein Recht vorenthält, das durch dreieinhaljährigen den ersten Anlaß zu den schmachvollen Vorkommnissen gegeben. General Schauch: Das Kriegsamt hat den zuständigen Strieg bis in die lezte Faser zu staatsbürgerlichem Denken Stellen bereits empfohlen, diesen Mißstand zu beseitigen, ev. durch Eine zentrale erzogen worden ist. Diesem Volt ist das gleiche Wahlrecht Zuweisung anderer Arbeit am gleichen Orte. Regelung ist vorgesehen. Abg. Gothein meint, daß in diesent feine Marktware, von der sich abhandeln läßt, sondern das alle Kriegsschäden vorliegen und daß infolgedeffen die Ge gleiche Wahlrecht ist ihm Symbol der Anerkennung meinden eingreifen müßten. Das Reich hätte diese Ausgaben dann seines Rechts auf volle staatsbürgerliche Für eine große, rechtsstehende Partei werden Kräfte zur zu ersehen. Abg. Bauer seht auseinander, daß den Arbeitern Gleichberechtigung. Deswegen gibt es keine andere Agitation und Organisation besonders in den fleinen Städten mit Gemeindeunterstützung nicht gedient sei, fie legen Wert da­Lösung, durch die das Volk befriedigt werden kann, und des­und auf dem Lande, in gute und dauernde Stellungen ge- rauf, ihre Arbeitskraft zu verwerten. Bei der Regelung der Ent­wegen tann dieses Volt auch nicht ruhen, ehe sucht. Dringendes Erfordernis ist rednerische Begabung; bevor- schädigung solle man auch Bertreter der Arbeiter zuziehen. Gene­es das gleiche Wahlrecht erkämpft hat, was zugt werden Herren, die bereits in ähnlichen Stellungen tätigtal Sch auch sagt dies zu. Abg. Giebel schildert eingehend immer auch jetzt die Wahlrechtsfommission beschließen mag, waren. Ausführliche schriftliche Bewerbungen mit Lebenslauf und die völlige unzulänglichkeit der gemeindlichen Mit Worten ist das deutsche   und preußische Volt genug Zeugnisabschriften usw." Unterstützung. Hier ist Sparsamkeit am wenigsten ant gelobt worden, es will jetzt Zaten sehen, und wenn die, von denen es die Taten erwartet, neue Ungleich wir heiten errichten und neue Fesseln schaffen, dann als wehe ihnen und der deutschen   Zukunft! Daß das preußische Volt start genug sein wird, sich das gleiche Wahlrecht zu erfämpfen, daran zweifelt im Grunde wohl nie­mand, voni Dreiflassenparlament hängt allein ab, ob sich diese Erringung ohne schwere Kämpfe und Erschütte rungen vollziehen wird.

Der moralische Zusammenbruch der

Vaterlandspartei.

Nach dem Kriegsbeschädigtenpogrom Kriegerwitwen.

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Absage der 3mmer weitere Kreise der Bevölkerung wenden sich von der Vaterlandspartei und ihren Annexionsbestrebungen ab, und zwar gerade diejenigen, die am meisten in diesem Striege gelitten und Opfer gebracht haben. Den Kriegsbeschädigten hat die Vaterlands­partei in roher Weise die Tür gewiesen, weil sie nicht für Annerio­nen zu haben sind, jest hat in Jena   eine von vielen hundert Krie gewitmen und Striegerfrauen besuchte Versammlung gleichfalls ein vernichtendes Urteil über die Vaterlandspartei gefällt. Diese Bersammlung der Kriegerfrauen und Kriegerwitmen, die am 8. Januar im großen Saale des Gewerkschaftshauses tagte, nahm eine Entschließung an, in der zunächst die mangelhafte Unter­stügung kritisiert und die drückende Notlage der Striegerfrauen und Kriegerwitwen im vierten Kriegswinter betont wird. Dann heißt es in der Entschließung:

„ Kräfte" gesucht! Die legte Nummer der„ Tägl. Nundschau" enthält folgendes Inferat: et ber

Eingedenk der neuen Berliner   Verfammlungstaktik vermissen Blake. die Einforderung eines Zeugnisses darüber, daß der Bewerber ausfnecht erfolgreich tätig gewesen ist.

Zu Zielen der Menschheit.

Vortrag von Hans Delbrück  .

Letzte Nachrichten.

Graf Luduer auf Neu- Seeland   interniert. Dresden  , 10. Januar. Graf Luckner   vom Hilfskreuzer Gestern abend fand die erste Mitgliederversammlung der Seeadler ist, wie sein Bater mitteilt, unverwundet in Metuihi Deutsch  - polnischen Gesellschaft" statt. Sprecher war Pro- auf Neuseeland   interniert. fessor Hans Delbrück  .

Massenverbreitung der Wilsonbotschaft. Amsterdam  , 10. Januar. Die Times" erfahren: Sofort, nachdem Wilson seine Rede verlesen hatte, traf er Maßnahmen, um diese Botschaft so weit wie möglich zu verbreiten und sie vor allem in Deutschland  , Oesterreich- Ungarn  , den Balkaustaaten und Rußland   bekanntzumachen. Der Text seiner Botschaft wurde nady burch leberjeetabel und Ueberlandzentralen erreicht werden konn allen Enden der Welt telegraphiert, die auf drahtlosem Wege, verfaßt sind, werden von Fliegern in die deutschen   Schüßengräben abgeworfen werden. Ferner werden Exemplare der Botschaft nach ieder Stadt und nach jedem Dorf Rußlands   gesandt. Der Tegt jeder Stadt und nach jedem Dorf Rußlands   gesandt. Der Text wind in allen russischen Blättern veröffentlicht werden. Auch der Schweiz   und den anderen neutralen Staaten wird die Botschaft in vielen Exemplaren zugesandt werden. Ferner wird sie in alle slawischen Sprachen überfest und in den slawischen Län­dern mit allen nur möglichen Mitteln verbreitet werden.

Der Nedner widersprach der überlieferten Auffassung von der natürlichen staatlichen Unreife Polens  . Der austro- pol­nischen Lösung" trat er mit starten Zweifeln entgegen. Die hohen Preise auf dem Weltmarkte werden die Aufrichtung der alten 3ollschranken unmöglich machen. Die Folge ist das Ein­treten für den Freihandel, der sich nur als mittel euro­päische Unternehmung nicht denken läßt. Der weite Blick in die Zukunft spricht für eine ehrliche, freundschaftliche Stellung zu Polen  . Darum muß die Lösung der staatlichen Frage eine ganze ten. Gine Million Gyemplare, die in deutscher Sprache sein, es muß verhindert werden, daß das gegenseitige Berhältnis von vornherein gespannt wird und uns in Polen   ein neues Serbien   entsteht. Heute sind die Stimmungen des polnischen Volkes für uns nicht allzu begeistert, daß dies besser wird, dafür solle auch die neue Gesellschaft arbeiten. Das Europa   von heute steht unter dem düsteren Zeichen der nationalen Verbitte rung. Eine Umformung des Denkens ist die einzige Rettung; eine neue Ordnung wird sich ohne Außerachtlassung der Macht doch im wesentlichen auf dem Rechte aufbauen müssen, selbst unter Verzicht auf nicht zu bestreitende Bedürfnisse der ein­zelnen Bölker. Delbrück   stellte sich auf den Standpunkt, daß Deutschland   vollständig im Osten und Westen auf Gebietserwer= An einer baldigen Beendigung des Krieges hat das gesamte bungen verzichten könne. Wir brauchen uns darum lange noch nicht Volt das größte Intercise; die Kriegerfrauen und Kriegerwitwen vor unseren Nachbarn zu fürchten. Ist durch den Friedensschluß verurteilen deshalb entschieden das friegsverlängernde Teciben kein neuer Konfliktstoff geschaffen, so ist die Demokratie in der sogenannten Vaterlandspartei, die sogar die Friedensunter- allen Ländern zu weit fortgeschritten, als daß sich auch nur ein nehmungen des Reichstags und der Reichsregierung als nicht im Interesse des Volkes liegend verdächtigt und damit den Feinden Volf in einen Angriffskrieg hineintreiben ließe. Nicht aus pazi Deutschlands   immer wieder erneuten Anlaß gibt, die Furchtbar. fistischen, sondern aus Gründen höherer staatsmännischer keit und Entsetzlichkeit des Krieges in das Grauenhafteste zu stei- Klugheit ist Loyalität zu fordern. Einen praktischen Be­gern Die Kriegerfrauen und Kriegerwitwen Jenas   erachten das meis für die Richtigkeit dieser Auffassung lieferte der glänzende Treiben der Vaterlandspartei als im höchsten Maße volksschädi- Erfolg der englischen Politif in Südafrika  . gend; nur Kriegerfrauen, die dies noch nicht erkannt haben, Professor Delbrück   schloß seine Anführungen mit den fönnen einer solchen Partei Gefolgschaft leisten. Auch die Tat- Worten: Ueber die nationalen 3iele hinaus die der sache, daß die Baterlandspartei sich zum größten Teile aus Ele­menten zusammenscht, die die Gewährung des Wahlrechts zu den Menschheit im Auge zu haben, das ist die Forderung des öffentlichen Körperschaften auch an die Frauen prinzipiell und Tages! mit allen Mitteln bekämpfen, so wie sie auch jeden weiteren Aus- Ein polnischer Redner stellte sich im wesentlichen auf bau der Volksrechte im allgemeinen zu verhindern suchen, muß den Standpunkt Delbrücs.

tischer Blätter, in denen die Botschaft als ergänzende Er­Das Neutersche Bureau telegraphiert Bemerkungen enga klärung zur Rede Lloyd Georges begrüßt wird." Daily News" Ameritas zu den von Lloyd George   ausgesprochenen Friedens­sagt: Die Rede Wilsons bedeutet die rückhaltlose Zustimmung des britischen Premierministers verträgt sich in allen grundsäßen. Das gemeinsame Programm des Präsidenten und Punkten mit der Politit, die die russische Dele gation in Brest   Litowst einschlug. Die Alliierten

haben endlich ihre Absichten so klar festgestellt, daß weber Freund haben endlich ihre Absichten so klar festgestellt, daß weder Freund noch Feind, noch die Neutralen sie mißverstehen können..

Arbeiterentlassung in Schweizer   Munitionsfabriken. Bern  , 10. Januar.  ( Franks. 3tg.") Wie verschiedene Blätter melden, haben die Munitionswerkstätten in der Schweiz   mehr als 1500 Arbeiter aus bis jetzt unbekannten Gründen entlassen. Man glaubt, daß eine Verminderung der Verträge und der Bestellungen Frankreichs   und Englands für 1918 eingetreten fei.