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Wort

Die politische Debatte vor dem Haushaltausschuß.

Die Debate fand am Freitag ihre Fortseßung. Reichstanzler| Diskussion hauptsächlich der in den beiden Formulierungen nieder- 1größter Staatsmann im Jahre 1866 selbst zu diesem Mittel ge= Die Atmosphäre der griffen hat, zeigt, daß der Gedanke durchaus nicht so neu und über­Graf v. Hertling war in der Vormittagsfizung nicht an- gelegien gegenseitigen Standpunkt. mejeno, dagegen waren die Wbgeordneten aller Barteten wieder sehr beiden Hälften der bisher geführten Verhandlungen war eine raschend ist, wie er von manchen Seiten hingestellt worden ist. Was nun die Ausführung des Selbstbestimmungsrechts betrifft, zahlreich erschienen. Sofort nach Eröffnung der Sizung ergriff das total verschiedene. Während wir im ersten Zeil auf russi­scher Seite den Eindruck hatten, daß eine dem deutschen   Wesen so gibt es im einzelnen weder ein europäisches Recht freundliche Grundstimmung herrschte, während die sämtlichen noch auch nur ein Gewohnheitsrecht. Das muß auf­Staatssekretär v. Stühlmann: Herren der russischen Delegation auch außerhalb der Sizungen gebaut werden, und muß aufgebaut werden nach dem Standpunkte, aufs freundschaftlichste mit uns verkehrten, an den gemeinsamen den wir konsequent und folgerichtig vertreten haben, durch Mahlzeiten im Kajino teilnahmen und zweifellos gelegentlich durch Weiterbildung des Bestehenden. diesen zwanglosen Meinungsaustausch auch die geschäftli- Wir halten es jetzt in diesen schweren Kriegszeiten für einen do p= chen Beziehungen in wesentlicher Weise förderter, war nach der Ankunft des Herrn Trouki als Führer der russischen Dele- pelten Unsinn, wie unsere Gegner es verlangen, erst alles Bestehende auszuradieren und wegzufegen und dann in den luftleeren Raum hinein etwas zu bauen, und auf die beiden Fragen hat mir noch keiner der Gegner Aufschluß geben können, aus welcher Legitimation leiten sie denn das Recht her, in diesen luftleeren Raum hinein etwas zu schaffen, und wo steht geschrieben, was in diesen luftleeren Raum hinein­gestellt werden soll?

Bevor ich in die Einzelheiten der Verhandlungen eingehe, möchte ich in ganz wenigen Strichen Ihnen die Geschichte der in Brest   Litonst vertretenen Bolitik und die Grundzüge dieser Politit selbst auseinanderseßen. In der sehr erregten und verwirrenden Zeitungspolemit, auf welche verschiedene der Herren Borredner in der Debatte gestern hingemiesen haben, wurde fast regelmäßig von der fiktion ausgegangen, als seien die Unterhändler nach Brest  - Litomst losgefahren und hätten dort an Ort und Stelle nach den Bedürfnissen der Lage und nach der

,, englischen Mördergrube",

gation

eine totale Schwenkung in der Haltung der russischen Delegation festzustellen Es war wie Tag und Nacht. Die russischen Herren hielten sich in ihren Häusern hermetisch abge schlossen, erschienen niemals in unserem Kreise, es sei denn zu offiziellen Verhandlungen mit Stenographen und allem dazu gehörigen Material. Nicht einmal private Aussprachen ber einzelnen Herren waren im Ganzen mehr zugelassen, sie wur­Den immer nur zu ziveit oder dritt entsandt.

Ich will auf die kleinen Einzelheiten, die in der Diskaffion auch schon gestreift worden sind, nicht näher eingehen. Junerhalb Auch die ganze Berhandlungsart, über welche Ihnen ja, meine unseres lieben deutschen   Vaterlandes sind die Ansichten über Wahlrecht und Wahlgeses, wie die Herren alle wissen, Herren, durch die außerordentlich ausführlichen Publikationen, noch ganz außerordentlich verschieden, und wir haben die wir erlassen haben, das Nähere befonnt ist, war eine totale innerhalb dieses großen blühenden Reiches auch heute noch eine andere geworden. Unsere Gegner gingen vielmehr darauf bunte Musterfarte der verschiedensten Wahlrechte. Wo steht ge= aus, taktische Vorteile zu erringen, Bunkte zu geschrieben, was nun für diese durch die Schuld und Verfehlung des winnen, die sich agitatorisch zur Verbreitung in dasaaristischen Regimes politisch noch vollständig unentwickelten Rand­Ausland eigneten, als durch praktische Vorschläge, durch An- staaten das einzig wahre Rezept sein soll? Ich glaube, ich kann näherung an das, was wir unsererseits formuliert hatten, pofi- mich dem, was gestern hier in so vortrefflicher und staatsmännischer tive Ergebnisse zu erzielen.

die sie im tiefsten Herzen haben, eine Politik zurechtgebraut. Diese teilmcife fehr geistreichen Ausführungen entbehren aber deshalb jeder Grundlage, weil. wie gestern hier schon dorgelegt worden ist, der Ursprung der von uns vertretenen Politik weit zurückliegt. Diese hangi organisch zusammen mit der Schaffung eines felb­ständigen Balens. Ich kann nicht mit voller Sicherheit dokumen tarisch sagen, zu welcher Zeit die Politit, die für uns ein Spezial­interesse an den westlichen Randstaaten des ehe­maligen russischen Kaiserreichs, Kurland  , Litauen   und Bolen fest­schte, bei uns endgültig niedergelegt worden ist. Es haben mit jedenfalls Atte aus dem Frühjahr 1917 vorgelegen, wo noch unter der Kanglerschaft des Herrn v. Bethmann Hollweg  die Politik in dem Umfange, wie sie jetzt vertreten worden ist, ma B gebend niedergelegt worden ist. Auch der notwendige Die Verhandlungen ruhen augenblicklich wieder, hauptsächlich Beise ausgeführt worden ist, nur anschließen, das Borhandene aus­innere Zusammenhang zwischen unserer Politik in Kur- im Hinblick auf die sehr tumultuarischen Ereignisse in Petersburg  , zubauen, optima fide auszubauen, nicht um irgendeinen besonderen land und Litauen   und der polnischen Politik, welche ein Faktum welche die persönliche Gegenwart des Volkskommissars Trofi med zu erreichen, sondern um durch langsames Wachstum des darstellt, on deur   man nicht mehr vorübergehen kann, ist gestern notwendig machten; die Verhandlungen werden noraussichtlich an- historisch Gegebenen dahin zu kommen, dak man Naren Gewiffens jagen kann, das ist nun wirklich der Ausdruck der überwiegenden schon erschöpfend dargelegt worden. Als ich im Juli vorigen Jahres fangs der kommenden Woche wieder aufgenommen werden. Ich Mehrheit des betreffenden Volkes. dos Amt übernahm, das ich jetzt zu befleiden die Ehre habe, war machte jest aber ben Ausblid, der sich uns bietet, noch nicht vor­bei den einleitenden Beratungen unter der Kanzlerschaft Michaelis wegnehmen. gleichfalls die Bolitik, nach Often die Politik, welche die drei Zunächst möchte ich den Blick auf das ungebeure Gebilde wer­mehrfach genannten Rendstaaten betrof- als zwischen allen maß- fen, das wir gewohnheitsmäßig unter dem Namen Rußland   zus gebenden Faktoren schon feststehend angenommen wot- sammenfassen. Uns allen schwebt das russische Kaiserreich den. In feiner großen programmatischen Reichstagsrebe im Ble vor, das als mächtige, starf uniformierte Einheit on num hat der Herr Reichstanzler Graf Hertling feinerseits erklärt, einmal feine grundsägliche Bereitvilligkeit, auf der Grundlage, welche der ruffische Funtspruch on Alle gegeben hatte, in Verhand Iungen mit Rußland   einzutreten, und gveitens erklärt, daß er die Politik des Selbstbestimmungsrechts der Büffer in bezug auf die genannten drei Randstaaten zu vertreten gebente. Es ergibt sich also, wie so häufig im Staatsleben, daß man die persönliche Ini tiative und den freien Spielraum des ausführenden Staatsmannes und Unterhändlers bei weitem überschäst, bie Kontinuität der Politik bis zu einem gewissen Grade, ihre Zwangsläufigkeit und Bedingtheit durch das, was vorher geschaffen und getan worden ist.

unterschäßt.

Die Tätigkeit in Brest  - Litowst selbst mußte in mei flar ge­trennte Abschnitte zerfallen. Rußland   hatte uns in seinem an Alle gerichteten Funtspruch nur einen allgemeinen Frieden vorgeschlagen. Die Verhandlungen mit Rußland   mußten daher zunächst über das

Thema des allgemeinen Friedens

unserer Ostgrenze lag. Zwischen jenem Rußland   und dem henti gen Rußland   besteht ein großer Unterschied. Das zarische Ruß­land war schon lange vor diesem Kriege in seinen innersten Grund­besten unterwühlt. Schon nach der Niederlage, die Rußland   von Japan   erlitt, flammte das. revolutionäre Feuer in Rußland   energisch auf; es gelang aber der zaristischen Herrschaft, es noch einmal zu unterdrüden. Die Machthaber Rußlands   wußten genau, wie schwer gefährdet ihre Stellung war, und nach den Darlegungen eines jehr kompetenten Kenners der ruffischen Verhältnisse, die mir in der lebten Zeit geworden sind, glaube ich, daß, wenn man den letzten Gründen dieses Krieges nachgeht, die leberzeugung der russischen Machthaber, fie müßten entweder durch einen großen Auslandskrieg Ableitung nach außen schaffen oder von der Revolution im Innern verschlungen werden, sehr wesentlich dazu beigetragen hat, der russischen Politik jene Richtung zu geben, welche zu diesem Welt­triege geführt hat. Umber der Bucht der Schläge, welche unsere Armeen in Rußland   versezt haben, ist in Rußland  

Im einzelnen ist ja vielfach dargelegt worden, aus dem, was ich gesagt habe, ergibt sich auch ohne weiteres, daß wir für be stehende Boten und Meinungsäußerungen eine mindestens präfumptive Geltung verlangen müssen. Es ist ausgeführt worden, und jeder Kenner der Geschichte weiß, daß der nationale Wille besonders im Anfang, wenn die nationale Entwicklung sozusagen noch in ihrer Kindheit ist, von einer fleinen Anzahl geistig boch stehender, patriotisch begeisterter Führer gebildet und zum Ausdrud gebracht wird. Die große Masse des Volkes kommt dann langsam nach, und ich glaube, die scharfen Angriffe, welche gegen diese Bertretungskörper gerichtet worden sind, ent­behren doch in dieser Schärfe der Begründung. Daß gewisse Ele­mente durch Grundbefis, durch Bildung, durch Tradition in diesen Landesteilen überwiegenden Einfluß haben und bisher auch für legitimiert erachtet wurden, im Namen dieser Landesteile zu sprechen, ist eine ganz unziweifelhafte Tatsache. wie ich aber schon Herrn Tropfi gegenüber in der Debatte betont habe, die ganze Frage ist von feiner ausschlaggebenden Wichtigkeit. Denn wenn wir uns mit Herrn Tropki über die Modalitäten der Endabstimmung einigen fönnten, Tönnten wir die Frage nach dem präſumptiven Charakter der bis. die Einheit des Reiches vollkommen verschwunden. herigen Abstimmung offen lassen. Im Endergebnis würde gehen. Rußland   hatte, wenn auch unter einer früheren Regierung, Das heutige Rußland ist zum großen Teil aufgebaut erst in den nichts geändert werden. Ich möchte mich auch dem, was gestern hier ausgeführt worden so doch in verbindlicher Weise das Londoner Traftat un fepten anderthalb Jahrhunderten, und wenn auch unter dem terschrieben, wodurch es sich feierlich verbunden hatte, teinen zaristischen Regime eine gewisse äußere Geichförmigkeit erzielt worst, darin anschließen, daß auch ich Sonderfrieden zu schließen, und Rußland   stand auch beim den ist, so waren Sie verschiedenen, in das Riesenreich aufgenom- do eine beschließenhe Versammlung auf breiter Basis Beginn unserer, Brester Berhandlungen auf dem Standpunkt, es menen Bölferschaften keinesfalls ineinander verfür eine unendlich viel zwedmäßigere Form halte. fönne zu einem Sonderfrieden mit uns nur dann schreiten, wenn ich molzen und ineinander übergegangen. Sobald an der Zen- als das Referendunt. Auch da war am Anfang auf russischer die Berbundeten der Entente durch zweifelsohne frie- trale der feite Salt neclick, tam zunächst als stärkster dissolventer Seite Geneigtheit, auf unseren Standpunkt einzugehen. Sie hat densfeindliches Berhalten ihm die Möglichkeit an die Faktor das Nationalitätenelement in den Vordergrund. Hand gegeben hätten, ihnen gegenüber sich mit Fug und Recht von der Bindung des Londoner   Trattats loszusagen. Den Verhand­lungen über den allgemeinen Frieden entsprach die viel besprochene Note vom 25. Dezember, in welcher die Verbündeten nach eingehen­der Bratung und Erwägung nun ihrerseits Stellung nahmen zu den formulierten russischen Vorschlägen für den allgemeinen Frie­den. Es ist im Laufe einer sehr heftigen öffentlichen Bolemit bei uns mehrfach gefragt worden: warum hat man dem geschlagenen Rußland   erlaubt, feinerseits Borschläge zu machen? Der Sieger hätte die Bedingungen diftieren sollen! Das beruht auf einer vollkommen falschen Auffassung der historischen Sachlage. Rußland   hatte in einem all­gemein gehaltenen Funkspruch an alle gewisse Grundlinien für einen allgemeinen Frieden niedergelegt. Es war feinerseits num verpflichtet, nachdem wir diese Grundlinien für diskutabel erklärt hatten, sie soweit auszuführen, daß uns eine de taillierte Antwort auf dieselben möglich war. Die Antwort ergab sich aus den Verhälnissen und entsprach den Grundsäßen, an welchen die Kaiserliche Regierung, jeitdem ich die Ehre habe, das Amt zu führen, stetig festgehalten hat. Rußland   erklärte sich mit unserer Antwort einverstanden, das heißt, es erklärte diese Annport als eine geeignete Grundlage für die Entente, um auf ihr Frieden zu schließen. Schloß die Entente nicht innerhalb der auf zehn Tage bemessenen Frist den Frieden auf dieser Grundlage ab, so war nach ruffischer Ansicht ihr übler Wille flar erwiefen, und Rußland   fühlte fich frei, in eine Separatverhandlung mit uns ein­autreten.

Rußland   beginnt sich in eine Reihe nationaler Republiken auf­zulösen. Ich erinnere an Finnland  , das immer in hohem Grade seine selbständige Kultur bewahrt hat; ich erinnere an die Ukraine  , an die Republik   in der Krim   und die mehr oder minder sagenhaften Republikenbildungen in der lautasischen Gegend, endlich an die Bildung der großen Republil, deren Zentrum jebt in Petersburg   ist. Gleichzeitig aber mrit diesem nationalistischen Sprengstoff traten auch soziale Elemente als auflösende Reime hinzu und lösben ihrerseits diese nationalistisch abgetrennten Einzelförper in ihre Interbestandteile auf.

Wir erleben es, daß in Finnland  , two die finnische Republik  schon wieder von bolichemistischen Treibereien unterwühlt wird, wir erleben es, daß in der Ukraine  , wo die Zentralrada in Kiew  , die zweifellos bis vor kurzem auch von russischer Seite unbestritten als die legitimierte Vertreterin der ukrainischen Interessen anzu­sehen war, ihrerseits von revolutionären Organisationen unter­wühlt und von Norden her von der boschewistischen Republik Peters­burg in einem großen Krieg mit Waffengewalt angegriffen wird. Dies ist eine der ungeheuersten Erschwerungen für den Diplo maten, der beauftragt ist, die Ostfragen zu lösen, daß man sich nicht Festem mehr gegenüber

sich aber bei den Verhandlungen wenn ich den Ausdruck ge­brauchen darf zurüdgebildet. Aber ich glaube unbedingt nicht, daß an dieser Frage die Verhandlungen scheitern würden,

Die Schwierigkeiten der Unterhandlungen sind von dem Grafen Czernin betont worden. Sie sind auch hier in umfassender Weise betont worden. Es ist noch niemals, solange die Welt steht, der Versuch gemacht worden, eine Verhandlung nicht nur in ihren wesentlichen Teilen nach Vereinbarung aufzunehmen und zu firieren, sondern jede einzelne vertrauliche Borbesprechung stenographisch niederzulegen und, ohne daß der betreffende Redner auch unr Gelegenheit gehabt hätte, das Stenogramm durchzusehen, fie urbi et orbi mitzuteilen. Wir legen aber so großen Wert darauf, der ganzen Welt zu beweisen, daß unfere Politit eine voll­kommen flare und ehrliche ist, daß wir, obwohl wir der ungeheueren Erschwerung uns beiwußt waren, doch auf den russischen Vorschlag eingegangen find.

Eine weitere Erschiverung, die auch gestern hier mit ernsten und treffenden Worten gekennzeichnet worden ist, war die

aufgeregte und krisenhafte Stimmung, welche sich in einem Teil der großstädtischen, besonders der Berliner   Presse Luft machte. Es ist mir freundlich geraten worden, ich möchte diesen Punkt nicht berühren, es würde mir nur neue Presseangriffe eintragen. Das kann für mich nicht be­sieht. Der ganze Körper ist in Gärung übergegangen; es werden stimmend sein. Die Bresse ist in unseren Tagen eine ungeheuere fich später wieder festere Formen tonjolidieren, einstweilen steht a cht geworden, und ein Tagesschriftsteller, der durch sein Blatt ce aber so aus, als ob der Prozeß der 3erießung und täglich zu Tausenden spricht, trägt eine Verantwortung, die der des Parlamentariers und Staatsmannes meines Erachtens min­ Um   nicht die gange während der 10 Tage laufende Frist unge- 3criplitterung noch für lange Zeit sich fortieben sollte. Nach der Pause trat der bolichemistischen Vertretung eine Ver- destens gleicft cht. Denn er spricht täglich. Der Staats­mist berstreichen zu lassen, um schon vorbereitende Arbeit für die Separtfriedensverhandlunden zu tun, wurde am tretung der Zentralvada in Kiew   bei. Die Sigungsprotokolle haben mann spricht nur von Zeit zu Zeit, der Parlamentarier auch. Ich 26. in verbereitender und unverbindlicher Weise schon in eine den Herran vorgelegen. Sie sind ohne Widerspruch, ja mit Zu- hoffe, daß die Preise sich dieser ungeheueren Verants Borbesprechung zu einem eventuellen Geparatfrieden eingetreten. Stimmung der russischen Delegation, als Vertreter von Bierver- wortung bewußt sein wird und sich auch flar machen wird, Bei den Besprechungen über den Separatfrieden nun fam im bande anerkannt. Die feierliche Anerkennung der ukrainischen daß wir da nicht für eine Partei, nicht für eine Meinung stehen, Laufe der teilweise inoffiziell geführten Diskussion die Räu- Bolksrepublik hat noch nicht stattgefunden; sie ist unter Umständen sondern für das ganze Deutsche Reich. Wir tragen das Banner des mung der Gebiete zur Sprache, und auf speziellen Wunsch zu erivarten beim Abschluß des Friedens mit der Ukraine  . Deutschen Reiches, und wer uns in den Rüden fällt, der gefährdet Mit Finnland   stehen wir mit weit vorgeschrittenen Berhand- nationale Intereffen. Im Moment, wo wir mit unseren bisherigen der russischen Delegation wurde die Räumungsfrage und die Feinden in einem schweren diplomatischen Kampf stehen, Frage der westlichen Randstaaten in den Vordergrund gestellt. Gelungen. Soweit es sich übersehen läßt, ist da gebietet es die patriotische Pflicht. Einzelmeinungen, Ginzellieb­wurden von beiden Seiten die Formulierungen als Grundlagen habereien zurückzustellen. Kommen wir nach Hause, stehen für die Beratung niedergelegt, welche den Herren aus den Publi­wir der Kritik zur Verfügung. Fällt die Kritik gegen uns aus, fationen befannt sind. Die so weiß die Regierung, was sie zu tun hat.

ein Friedensschluß in naher Aussicht.

Auch die Besprechungen mit den Ukrainern, bei denen im Gegensab zur Haltung der Bolschewiki sehr viel Sinn für praktische politische Arbeit hervorgetreten ist, sind, wie Sie aus der Rede des Grafen Czernin entnommen haben werden, foiveit vor­geschritten, daß man verständigerweise hoffen kann, sie würden zu einem Ergebnis führen. Zwischen uns und der Ukraine   sind keine Punkte, von denen ich annehmen könnte, daß sie ein Scheitern der Verhandlungen zur Folge haben könnten.

vielbesprochene Formulierung vom 27. Dezember trar in diesem Sinne tein offizielles Attenstüd, sondern eine während der gegenseitigen Debatten entstandene Niederschrift, in welcher der Standpunkt beider Parteien näher umrissen wurde. E3 ist vielfach versucht worden, zwischen dem Dokument vom 25. und dem vom 27. einen inneren Unterschied, eine Diskrepanz zu kon­struieren. Meine Herren, das ist nicht richtig, es sind Legenden Unsere Differenzen mit der bolschewistischen entstanden, als hätten zwischen dem 25. und 27. äußere Einflüsse Delegation betrafen, wie dies ja auch Graf Czernin   in seiner eingewirkt, als hätte der Stendpunkt der Delegation sich ver- Rede hervorgehoben hat, hauptsächlich schoben. Das, meine Herren, find allies Legenden, überhaupt wird die Einzelheiten der Ausführungen des Selbstbestimmungs­rechtes von denjenigen, welche berichten, daß der schwachgewordenen Delc­gation von hier aus der Rüden gestärkt worden wäre, und was der der Völker. Dieses Selbstbestimmungsrecht ist keine so ganz gleichen Erzählungen mehr sind, doch die Stetigkeit und Zielficher- moderne Erfindung, wie es angesehenen und geschäßten heit unseres politischen Bestrebene ganz erheblich unterschätzt. Tagesschriftstellern zu behaupten gefallen hat. Kein Geringerer als In der eben zitierten programmatischen Rede des Grafen Fürst Bismard hat schon nach einem der fürzesten und glän­Hertling war einmal seine Bereitschaft zur Diskussion des ruffi- zendsten Feldzüge, die je geführt worden sind, im Jahre 1866, einem schen Angebotes ausgesprochen, das andere Mal der Grundsatz der damals wirklich in schwerer Weise geschlagenen Gegner in einem Anwendung des Selbstbestimmungsrests at die westlichen and Paragraphen des Friedensvertrages das Se Lb ft bestimmungs­ftaaten. Aus diesem einen Dokument, was einem einheitlichen recht stipuliert. Es betraf diejenigen Landesteile, welche an der Geiste entsprungen ist, sind die beiden Schriftstücke vom 25. und Nordgrenze des heutigen Deutschen Reiches in Schleswig- Holstein  27. Dezember mit absoluter Logit und mit absoluter Rot- liegen. Sonst ich habe darüber eine kleine Zusammenfassung wendigkeit ihrerseits entsprungen. Es find, wenn ich so machen lassen findet sich gerade im 19. Jahrhundert nicht eines. mich ausdrüden darf, zwei Stüde eines Ringes, die voll-, sondern eine ganze Reihe von Beispielen, in welchen Tommen und denlos aufeinanderpassen der Gedanke, daß Randstaaten Randbevölkerungen selbst über ihre Die zweite Phase der Verhandlungen nach der Bause galt der Zukunft entscheiden follten, ausgeführt ist. Wie gesagt, daß unser

Ein Wort möchte ich widmen der technischen Frage, die gestern auch hier verschiedentlich gestreift worden ist, nämlich der

Vertretung der Obersten Heeresleitung

bei der Friedensdelegation. Auch hier bietet dieser Friede, der erste, Versuch eines Separatfriedens, in diesem ungehuren Koalitions triege, erhebliche Schwierigkeiten, welche man bei früheren Frie densschlüssen nicht gekannt hat. 1866 und 1870/71 war der Frie­densschluß kurz und nur mit einem Gegner zu treffen. Jetzt hat sich die Notwendigkeit ergeben, während noch im Westen ein Kampf auf eben und Tod tobt, der die ganze Kraft, die ganze Spannung der großen Männer unserer Obersten Heeres-, leitung in Anspruch nimmt, in einer Festung fern im enwegenſten Rußland  , den Frieden zu verhandeln. Es würde ganz unmöglich sein, diese Verhandlungen zu führen, ohne daß die Oberste eeresleitung bei denselben durch einen Bevoll= mächtigten bertreten ist. Wie gestern richtig hervorge­hoben worden ist, berknüpfen sich militärische und po­litische Fragen in solcher Weise, daß, wenn ich erst jedesmal durch Fernschreiber oder Telephon die Verbindung mit der Obersten Heeresleitung aufrecht erhalten müßte, bei den Fragen der Räu mung, Grenzziehungen, den unzähligen Fragen, die das militärische Gebiet streifen, würden die Verhandlungen eine II n möglichkeit werden. Die Oberste Heeresleitung ist nun einmal ein großer altor unseres heutigen Lebens. Es wäre nicht flug. zu versuchen, daran vorbeizugehen. Die Aufgaben, die ihr gestellt