Gewerkschaftsbewegung
Wilhelm Dreher
Abermals hat der Tod in der Organisation des Buchdruckerberbandes eine empfindliche Lücke gerissen. Nachdem wir erst in der gestrigen Nummer des„ Vorwärts" das Ableben Döblins mitteilen mußten, kommt die Nachricht aus Hamburg , daß dort der Tangjährige Gauvorsteher Wilhelm Dreher im Alter von 60 Jahren verstorben ist. Von ihm darf gesagt werden, daß er sich nicht nur durch seine aufopfernde Tätigkeit für die Sache der Organisation, sondern auch durch seine angenehmen und sympathischen Umgangsformen das Vertrauen und die Liebe seiner Berufsgenossen in weitestem Maße erworben hat. Der Verstorbene war auch lange Zeit im Tarifausschuß tätig, dort hat er nach besten Kräften für die Sache feiner Kollegen gewirkt.
Die Nachricht von dem Tode dieses prächtigen Menschen wird um so mehr überraschen, als er sich stets einer gewissen förperlichen Nüftigkeit und geistigen Frische erfreuen konnte.
meinde und Staatsarbeiter buchen.
felben beffere orbe zu geben. Die Firma St. ersucht uns fest] nun um Aufnahme folgender Zuschrift:
Der Firmeninhaber hatte feinerlei Kenntnis, daß der Meister mit den Arbeitern Zahlung von Schmiergeldern vereinbarte( 28 tam dies nur zweimal vor), er ist sofort nach dem ersten ihm zur Kenntnis gekommenen Fall dagegen eingeschritten. Der Schlosser, der vor dem Kriegsausschuß die Sache zur Sprache brachte, ist, wie er selbst behauptet, auf diese Vereinbarung nur eingegangen, um dadurch den Abkehrschein zu erlangen, anstatt sofort davon Meldung zu machen. Nachdem die Angelegenheit Klargestellt und die Verhandlung beendet war, verlangten die Beschwerdeführer trotzdem den Abkehrschein, der ihnen vom Kriegsausschuß verweigert wurde, weil kein Grund dazu vorlag."
Parteinachrichten.
Die Kandidatur Breitscheid und die Spartakusmänner. Die Arbeiterpolitik" schreibt:
L. Bierteljahr
白
IV.
1918
60 713 000 Doll.
1917 113 121 000 Doll.
81 126 000
90 580 000
"
68 244 000 59 724 000
M
85 817 000 105 968 000 Zufammen 333 624 000 Doll. 331 669 000 Doll. wein im besonderen Steuern auf Elektrizität und TextilEs sei erwähnt, daß neben Steuern auf Bier und Brannt Wein im besonderen Steuern auf Elektrizität und Textilerzeugnisse genannt werden. erzeugnisse genannt werden.
Die Vereinigung elektrotechnischer Spezial. fabriken( Berlin ) hat in ihrer letzten Jahresversammlung folgenden Beschluß angenommen, um damit ihre Stellungnahme zu der einzelstaatlichen Elektrizitätsversorgung darzulegen: Die Vereinigung elektrotechnischer Spezialfabriken hält eine Entwickelung der Elektrizitätsversorgung, wie sie unter staatlicher Führung jetzt eingeleitet ist, für gesund und richtig. Sie wünscht eine weite: schreitende Beteiligung der Bundesstaaten an der Elektrizitätsver„ Arthur Stadthagen ist gestorben. Niederbarnim ist verwaist. forgung unter voller Wahrung der Interessen der öffentlich- rechtEs muß also einen neuen Vormund bekommen, dem seine Wähler lichen Körperschaften, insbesondere der Kommunen. Sie ersucht die ihre politischen Geschide bis zur nächsten Wahl anvertrauen tönnen. Neichsregierung, keine Maßnahmen zu treffen, welche von diesent Einen erfreulichen Mitgliederzuwachs Die Unabhängigen wollen dieses würdige Amt einem der Ihren als richtig anerkannten Wege ablenten. Dieser Beschluß geht Tonnte am Ende des Jahres 1917 der Verband der Ge- anvertrauen. Wer wollte ihnen das verdenken! G3 heißt nun, daß offenbar aus der bekannten Sorge der Installationsindustrien herWährend im Januar des vorigen Jahres immer noch ein einer Herr Rudolf Breitscheid der Grforene ist. Herr Breitscheid bor, die bei einer privaten Monopolisierung alles zu fürchten haben. fam von den Naumännern her, war bis zum Kriege eine bewährte Rüdgang von 383 Mitgliedern verblieb, war einen Monat später Stüße des Herrn Stampfer, dessen Korrespondenz er in der AbAus dem Berliner Wirtschaftsleben. bereits eine Zunahme von 700, am 1. Juli eine folche von nahezu Die Gesellschaft für elektrische Hoch- und Untergrundbahnen in 2000, am 1. Oftober von 4500 und Ende Dezember 1917 sogar eine wesenheit ihres Herausgebers leitete, und ging im Kriege zu den Mitgliederzunahme von 7400 verzeichnen. Der Verband schritt in Sozialpazifisten über, an deren Korrespondenz er sich mit Kautsky , Berlin , ohne die Schöneberger, Wilmersdorfer und Dahlemer Bahn, das neue Jahr mit 33 000 Mitgliedern. Von der gegenüber der Bernstein und Ströbel beteiligte. Man sieht, Herr Breitscheid hat beförderte im Januar 1918 12 753 431 Personen gegen 9 296 766 Friebenszeit ganz anders gearteten Mitgliederzufammenlegung zeugt fich entwickelt; auch ist er rebebegabt, Hebenswürdig, recht von Personen im gleichen Vorjahrsmonat. Die Einnahmen betrugen 1 727 813 M. gegen 1 243 930 m. Die Flachbahn Barschauer die Tatsache, daß dem Verbande gegenwärtig faft 7000 weibliche Herzen pazifistisch, kurz: er ist der Mann, der vor allem auch die Mitglieder angehören und daß das Durchschnittsalter der ver- bürgerlichen Wähler Niederbarnims zu sich herüberziehen wird. Er Brücke- Lichtenberg vereinnahmte im Januar 1918 28 392 M. gegen bliebenen männlichen Mitglieder nahezu an 50 Jahre grenzt. Das hat also viel Aussicht auf Erfolg, und da den Unabhängigen das 19 054 M. in der entsprechenden Vorjahrszeit. Verbandsorgan„ Die Gewerkschaft" betont, daß der Tod auch unter den Daheimgebliebenen reichliche Ernte balte. Die mangelhafte Ernährung und die erheblich erhöhten Anforderungen führten notwendigerweise zu vermehrter Krankheit und Tod. Damit im Zusammenhang stehe auch die ungünstige Lage der Berbandsfinanzen. Letztere foll durch die im Fluffe befindliche Steorganisation des Beitragswesens behoben werden.
Der Berband der Schiffszimmerer blant an Stelle des bisherigen einheitlichen Beitragssages die Einführung von zwei lassen. In der ersten soll der Beitrag 1 M., in der zweiten Klaffe 80 Pf. betragen. Der Verbandsvorstand stellt eine Reihe Anträge auf Neuregelung der Unterstüßungseinrichtungen und der Beiträge zur Disfuifion. Die in Vorschlag gebrachte Beitragserhöhung beträgt 30 Bf. pro Woche, denen Erhöhungen der bisherigen Unterstützungen um 75 Proz. gegenüberstehen.
Ueber die Wahl der Beitragsklasse, die für ihre Mitglieder gelten soll, hat jede Bahlstelle selbst zu entscheiden. Beschließt eine spätere Urabstimmung die Annahme der Anträge des Zentral borstandes, so sollen die neuen Wochenbeiträge am 1. Juli d. J., die erhöhten Unterstützungssäge am 1. Januar 1919 in Strajt treten.
Auch im Organ des Verbandes der Buchs und Stein druckerei hilfsarbeiter und Arbeiterinnen Deutschlands wird die Frage der Beitragserbötung erörtert. Hier wie in den übrigen Verbänden find die Gründe, die eine Erhöhung der Berbandsbeiträge zur Notwendigkeit machen, im toefent lichen die gleichen. P. Thiede macht in der Solidarität darauf aufmerfiam, daß die erhöhten Ausgaben der Hauptkaffe in abiebbarer Zeit ein Defizit zeitigen werden. Sinzu fomme, daß die bis Her geleisteten Unterstügungssäge in Anbetracht des gefundenen GeldIvertes nicht mehr genügten. Zudem bestehe die Aueficht auf größere Arbeitslosigkeit im Berufe; es liege baber im ureigensten Intereffe der Mitglieder selbst fich in der Organisation einen ficheren Rüdhalt zu schaffen, damit sie bei Lohnbewegungen, Arbeitslosigkeit und Strantheit auf ausreichenden Schuß und Hilfe rechnen fönnien. Vorgefchlagen wird unter Aufhebung der zwei niedrigsten Beitragsflaffen die Erhöhung des Beitrages in der 5. und 6. Klase um 20 und 30 f. Ein anderer Borschlag fiebt für die 5. Klaffe eine Steigerung bes Beitrages um 10 Bf., für die 6. Klafie um 20 Bi. vor. Zu diefer und der Zariffrage, die im Frühjahr zur Entscheidung steht, soll eventuell ein außerordentlicher Verbandstag Stellung nehmen.
Mandat alles und die Klarheit der Politik nichts ist, so ist Herr Breitscheid ganz ihr Mann."
Die Arbeiterpolitik" lehnt die Aufstellung eines eigenen linfeftradikalen Kandidaten aber für so lange ab, als sich die Lintesten nicht endgültig von den Unabhängigen losgelöst haben. Dagagen verlangt Mehring im Stuttgarter Sozialdemokrat" eine Gegenfandidatur eines Linkestradikalen gegen Breitscheid: Was an dem ganzen Fall Breitscheid interessiert, ist die allmähliche Verschiebung der Unabhängigen Sozialdemokratie na ch rechts, gegen die wenigstens diejenigen ihrer Mitglieder, die zur " Gruppe Internationale" gehören, sich zu wenden ebenso berechtigt wie verpflichtet sind. Sie wären Toren, wenn sie ruhig mit ansehen wollten, daß einer der sichersten unter den Wahlkreisen der Unabhängigen Sozialdemokratie mit einer durchaus radikalen Wählerschaft einen parlamentarischen Vertreter erhalten soll, der ... doch immer auch während seiner knappen Parteitätigkeit eine verhängnisvolle Neigung gezeigt hat, nach rechts zu steuern."
Am Sonntag vor acht Tagen fand in Blauen eine sehr zahlreich besuchte Kreiskonferenz des 23. sächsischen Wahlkreises statt Die Konferenz war nötig geworden, um zu tem Uebertritt des Abgeordneten Jädel zu den Unabhängigen Stellung zu nehmen. Jädel war zu der Versammlung erschienen, um den Wahlkreis mit sich in das unabhängige Lager hinüberzuziehen. Das einTeitende Referat über die politische Situation und die Parteiberhältnisse erstattete Genosse Gradnauer. Nachdem dann Jäckel feinen Uebertritt zu rechtfertigen versucht hatte, sprachen in der Debatte Genosse Sindermann und unsere Genossen aus dem Kreise, die sich durchweg gegen die Barteizerstörung wandten. Nach Schlußworten Jädels und Gradñauers nahm die Streistonferens mit mehr als 200 Stimmen gegen etiva 30 bis 40 Stimmen eine Entschließung an, in der sie erklärte, Treu auf dem Boden der Sozialdemokratischen Partei verbleiben zu wollen.
von ihr mitverwalteten Bahnen betrugen im Januar 1918( vorDie Einnahmen der Großen Berliner Straßenbahn und der läufig) 5 746 963 M.( Januar 1917[ endgültig] 5 056 541 M.). Der Tagesdurchschnitt stellte sich 1918 auf 185 386.2.( 1917: 163 114 m.). Bei der Großen Berliner Straßenbahn allein wurden im Januar 1918( borläufig) 4 666 784 M.( Januar 1917[ endgültig] 4 084 207 Mark) bereinnahmt. Der Tagesdurchschnitt betrug 1918 150 541 9. ( 1917: 131 749 m.).
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Die Defteri.- Ungar. Bank hat ihren Notenumlauf von 18,4 Milliarden Kronen mit 881 Millionen Kronen Gold, Goldwechseln und Silber oder mit 2 v. T. gedeckt. Mit anderen Worten: die österreichischen Noten sind so gut wie nur Staatspapiergeld, deren Verringerung von der Unterbringung von Kriegsanleihen und Erhöhung von Steuern abwird sich aber auch im besten Fall nur mildern, in absehbarer Zeit hängt. Das unglaubliche Mißverhältnis zwischen dem Notenumlauf aber nicht beheben. Um so bedauerlicher ist es, daß die Goldsamme. lungen in Defterreich lar betrieben wurden, daß die Staatsgewalt einen regen Schleichhandel in Gold nicht unterdrückte und überhaupt die wichtigsten Finanzgefchäfte viel layer anpacte als die unter ungleich solideren Verhältnissen arbeitende deutsche Regierung. Für uns sind die finanziellen Verhältnisse Oesterreich Ungarns , abgesehen von ihrer Rückwirkung auf die Bündnisfähigteit, insoweit von Bedeutung, als eine Erschwerung oder Verzöge rung ihrer Sanierung auf das Wertverhältnis von Kronen und Mark einwirft und dadurch die Handelsbeziehungen erschwert, befonders eine engere Verbindung gefährdet. Ganz richtig schreibt Georg Gothein im Berliner Tageblatt":" Ein fundamentales Hindernis einer 8ollunion ist schließ lich die Valuta. Gewiß, auch die unsere ist jetzt minderwertig, wenn auch nicht entfernt so wie die österreichische. Aber vir fönnen hoffen, fie bei folider Finanzwirtschaft in furger Frift nach dem Kriege wiederherzustellen. Ob das Desterreich gelingen wird, steht nicht fest; es ist sogar nicht ausgeschlossen. daß wenn fie es ihm nicht gelingt, die Finanzen in Ordnung zu bringen weiter fällt bzw. sich nicht in dem Maß bessert als die deutsche. Eine unsichere Währung bedeutet aber steigenden Zinsfuß; eine finfende wirkt, weil Löhne, Rohstoffe und Hypothekenzinfen der Geldentwertung nicht rasch folgen, wie eine Erportbrämie. Voraussetzung jeder Bollgemeinschaft ist daber gleiche Valuta, wobei eine Gleichheit des Münzfuges nicht notwendig ist. Die letztere Von Zeit zu Zeit laufen Nachrichten durch die Breffe, daß estand auch im Bollverein nicht, wohl aber legte diefer entscheiden. den Wert auf die Vollwertigkeit der Währung und machte den bon die Regierungen Industrien zu besteuern planen. Richtiger Desterreich gewünschten Eintritt mit Recht davon abhängig, daß sollte von indiretten Steuern auf Industrieerzeugnisse geDas ist das Ergebnis, bas ber Deutsche Solzarbeiter prochen werden, deren Ueberwälzung auf die Masse oder Ver- es vorher seine Baluta in Ordnung gebracht habe." Der französische Kakenjammer. Berbanb am Ende des Jahres 1917 verzeichnen Bonnie. Roch braucher vielleicht nur bei ungünstiger Konjunktur da oder im vierten Quartal 1916 betrug die Gesamtmitgliederzahl 68 249, dort mißlingen fann. Das ist wenigstens das Wahrscheinliche. In der französischen Stammer erflärte gestern der Deputierte 59 139 männliche, 8172 weibliche und 988 jugendliche Mitglieder. Möglich wäre es allerdings auch, die Industrien zu Produk- moutet, die Regierung glaube, daß Rußland heute seine Ver Im dritten Quartal 1917 fonnte der Verband bereits 88 557 Mit- tions- und Wirtschaftsverbänden zu vereinen und den Erpflichtungen verleugne. Als im Jahre 1905 zum erstenmal in Rußglieder mustern, und zwar 68 502 männliche, 17 939 weibliche und zeugungsgewinn zu besteuern, indem diese Verbände zugleich land eine revolutionäre Bewegung einsetzte, habe diese Frankreich 2116 jugendliche Mitglieder. Obwohl nun bei der am Echluß des als Steuergemeinschaften figurieren. Doch ist auch auf diesem gebeten, von einer Anleihepolitif Abstand zu nehmen, die eine Jahres 1917 erfolgten Arbeitslosenzählung eine Reihe von Zahl- Wege eine scharfe Belastung der Verbraucher durch Erhöhung ständige Einmischung in die inneren Angelegenheiten Rußlands stellen nicht berücksichtigt wurden, fonnten doch bereits 90 115 Mit der Preise möglich. Reglementierung der Produktion durch darftelle. Die französische Regierung babe fich damals dem Anglieber festgestellt werden. Zu einen wesentlichen Teil ist die den Staat ist eben nur fruchtbar und sozial nützlich, wenn der juchen gegenüber ablehnend verhalten und müsse heute ihren Fehler bezahlen Frankreich habe an Rußland Milliarden verschleudert Mitgliederzunahme der Steigerung der Zahl der weiblichen und Staat ein Volts staat ist. Es ist höchst charakteristisch, daß und dadurch nur die Korrruption des ganzen Regimes erhöht. Der jugendlichen Mitglieder zu danken, doch hat auch die Zahl der in dent angeblich jo jozial vorgeschrittenen Deutschland die russische Bankrott, rief Moutet dem Finanzminister zu, ist Ihr männlichen Mitglieder wieder eine bedeutende Zunahme erfahren. Striegsgewinne mit jedem Jahre stärker anschwellen, während eigener Bankrott. in dem plutokratischen" Amerika der als Anwalt der KapitaBor dem Kriegsausschus für die Metallbetriebe Groß- Berline listen verschriene Präsident Wilson die Kraft hatte, die Einverlangten fürzlich, wie wir berichteten, zwei Schlosser der Firma nahmen des Stahltrustes, der größten Aktiengesellschaft der St. in Pantom den Abkehrschein, weil der Meister sich von dort Welt, mit fünf Milliarden Mark Aktienkapital, im Verbeschäftigten Schlossern Schmiergelber zahlen ließ, um dann den- gleich zu den Vorjahren in folgender Weise zu drücken:
22 000 neue Mitglieder.
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