Groß- Berlin

Die Verteuerung des Stadt, Ring- und Vorortverkehrs. Der Bezirkseifenbahnrat stimmte dieser Tage der Vorlage der Cijenbahndirektion Berlin über die Tariferhöhungen und den seit dem ersten Entwurf vorgenommenen Veränderungen zu. Die er höhten Fahrpreise werden am 1. April in Kraft treten. Während die Fahrpreiserhöhungen für den Vorortverkehr nach dem Entwurf der Eisenbahndirektion unverändert bleiben( bis 5 Stilometer 3 Alaffe 15 Bf., 2. Klaffe 20 Pf.), wird für den Stadt unb Ringbahnverkehr statt des ursprünglich vorgeschlagenen Zwei­zomentarifs folgender Dreizonentarif eingeführt werden: 1. Zone( bis zur 5. Station) 2. Klasse 20 Pf., 3. Klasse 15 Pf., 2. Bone ( bis zur 8. Station) 30 bziv. 20 f., 3. 3one( ganze Stadt- und Ring bahn) 40 bato. 25 Pf. Dementsprechend erfahren auch die Preise für die Monatsfarten folgende Abstufung: 1. Zone( bis zur 5. Station) 2. Klasse 6 M., 3. Klasse 4 M., 2. Zone( bis zur 8. Station) 8 bgt. 3,50 M., 3. Bone( ganze Stadt- und Ringbahn) 10 bar. 7 M. Die Arbeiterwochenfarten für die Stadt und Ringbahn werden nicht mehr für die einzelnen Stationen aus­gegeben, sondern in 4 8onen eingeteilt. Die billigste kostet dann 60 f. und gilt bis zur 5. Station, für Fahrten bis zur 7. Station werben 80 f., bis zur 10. Station 1 M. und auf der ganzen Stadt­und Ringbahn 1,20 M. für die Wochenkarte erhoben. Schüler­

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geitfarten foften in der 1. Zone( bis zur 5. Station) 1,50 m. ( 3. Slaffe). 2,30 M.( 2. Klaffe), in der 2. Zone( bis zur 8. Station) 2 bziv. 3 M. und in der 3. Zone( ganze Stadt- und Stingbahn) 2,50 bam. 3,80 M.

Fahrpreisermäßigung für Laubenkolonisten. Die Betriebsabteilung der Militär- Eisenbahn wird som 1. März ab bis auf weiteres, jedoch längstens für die Dauer des Arieges, für Fahrten von dem Wohnorte nach dem Baubengelände und zurüd eine Fahrpreisecmäßigung nach den Stationen Mahlow , Rangsdorf , Roffen. Mellen- Saalow, Nehagen- Klausdorf und Speren­ berg ber Militär- Eisenbahn unter denselben Voraussetzungen und Bedingungen zur Ausführung bringen, wie sie die Königliche Eisen­bahn- Direktion Berlin auf ihren Streden gewährt.

Die Arbeiterfahrkarten( Südfahrt- und Wochenkarten) werden pon den Fahrkartenausgaben der Militär- Eisenbahn nur auf Grund von besonderen Ausweiskarten verabfolgt. Die Ausweisfarten werden von der Betriebsabteilung ausgestellt; fie lauten auf den Namen und für eine bestimmte Strede und sind von den Berechtigten eigen­hanbig zu unterschreiben.

Zur Erlangung der Ausweisfarte bedarf es eines Antrages des Haushaltungsvorstandes an die Betriebsabteilung der Militär- Eisen­bahn. Vordrude zu den Anträgen werden von dem Betriebsbureau der Königlichen Militär- Eisenbahn in Berlin- Schöneberg , Kolonnen­straße 31( Bahnhofsgebäude 1 Treppe, Zimmer 14) meritäglich wäh­tend der Dienststunden von 9 Uhr vormittags bis 6 Uhr nachmittags unentgeltlich berabfolgt oder auf Anfosbest mit der Post zugesandt.

Traut die Polizei nur ihren Augen?

Zu der Mitteilung, die wir mit dieser Ueberschrift in Nr. 29 beröffentlichten, haben wir eine überraschend große Bahl Buschriften erhalten. Alle Einsender und Einsenderinnen erklären, daß auch fte bei Abhebung von Renten oder Unterstühungen eine Lebensbefcheinigung beibringen mußten und zu deren Ausfertigung sich iamt ihren Kindern auf dem Polizeibureau borzustellen hatten. Die Forderung, daß die Unterstübungsempfänger fich dort in Person einfinden, scheint also nicht auf dem Mißverständnis eines einzelnen Beamten fondern auf einer allen Polizeibureaus gegebenen Anweisung zu beruhen. Mehrere der uns zugegangenen Briefe schildern unter bitteren Slagen, wie sehr der Bwang einer allmonatlich sich wieder­Holenden persönlichen Borstellung die Unterstützungsempfänger be­läftigt. Und wenn Sie acht Kinder hätten, so müßten Sie fie alle mitbringen!' mußte eine Kriecerfrau fich von einem Polizeibeamten jagen lassen. Gin Ariegsbeschädigter, der eine Beinverlegung erlitten hat, erreichte durch Beschwerde, daß zur Ausfertigung der Lebensbe fcheinigung ein Polizeibeamter zu ihm in die Wohnung tam. Gine Ariegerwitwe, die nur zwei ihrer drei Kinder auf dem Polizeibureau borstellte, weil das beitte trant war, erhielt zunächst nur für fich und die beiben die Lebensbescheinigung. Für das dritte Kind wurde die Bescheinigung, daß es noch am Leben war, oon der Polizei erft ausgefertigt nachdem ein Beamter es in der Wohnung aufgesucht und besichtigt hatte. Mit Recht heben einige der Zuschriften hervor, toie gefährlich der Bwang zu persönlicher Vorstellung den ganz leinen Kindern werden kann, wenn sie bei rauher Witterung zur Polizei geschleppt werden müssen. Auch darüber wird geklagt, bak manchmal Frauen, die in entlegenen Vororten arbeiten, ihre Arbeitszeit abkürzen müssen und Sohn verlieren, wenn sie mit ihren Kindern noch bis 6 Uhr abends auf dem Polizeibureau eintreffen wollen. Eine Kriegerfrau gestattete sich bei der Polizei den Ginwand, daß fie früher auf einem andern Polizeibureau die Rinder nicht mitzubringen brauchte. Der Beamte erwiderte: „ Schlimm genug, wenn der Wachtmeister Ihnen das geglaubt hat! Bei mir gibt es lo toas nicht." Wir antworten: Schlimm genug, daß es folche Scherere ien gibt, die ganz überflüssig find! Und wir wiederholen: Schleunigste Beseitigung ist drin­gend nötig.

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Brotration für Schwerstarbeiter in Lungenheilstätten. zwischen Kochmaschine und Sofa auf dem Süden in einer großen

Das Kriegsernährungsamt hat folgende Anordnung Blutlache daliegen. Sie schlug Bärm und bald erschien die Polizei. erlassen: Nach den Grundiägen des Kriegsernährungsamtes erhalten Grmittelt ist, daß bei dem alten Meister wiederholt im Keller als Pungentrante in Heilstätten eine Brotration von 2 Kilogramm auch in der Wohnung eingebrochen wurde. Die Diebe stahlen dabei als die Nation, die den Schwerstarbeitern zugestanden ist. Ihre Einbrechern oder auch unter den Leuten zu suchen sein, die wöchentlich. Diese Wochentopfration ist um 1 kilogramm geringer Stiefel, Leder, Abfälle usw. Die Raubmörder werden unter diesen Durchführung bedeutet aber für alle Schwerstarbeiter, die in Lungen- Reichardt vielleicht gestohlenes oder von Einbrechern erworbenes heilstätten aufgenommen werden, in der Brotversorgung eine Ber- Leder lieferten und die wußten, daß er Geld besaß, weil er viel schlechterung, die von Kranken sehr start empfunden wird und in der Arbeit hatte und sehr hohe Preise nahm. Regel eine Verftimmung veranlaßt, die nicht nur dem Kurerfolg Die Beschreibung der entlommenen Täter lautet: Der erste dieier Kranken abträglich ist, sondern auch vielfach in einer recht un- Mann, der aus dem Keller tam, kann etwa 20 bis 28 Jahre alt sein. liebfamen und den Heilawed der Anstalten sehr ungünstigen Ein- Er ist mittelgroß, etwa 1,65 bis 1,70 Meter, bat ein volles breites wirtung auf andere Pfleglinge geltend wirkt. Geficht und dunkles Haar und trug einen dunklen Ueberzieher und Um diesen Schäden, die nach Mitteilung von zuständiger Seite wahrscheinlich einen steffen Hut. Er machte den Eindrud eines so beträchtlich find, daß fie berücksichtigt werden müssen, grundsägs besseren Handwerkers und trug in der linken Hanb einen flachen lich abzuhelfen, sollen nunmehr nach Anordnung des Kriegs- Pappfarton, wie sie in Konfektionsgeschäften zum Einpaden von ernährungsamtes an Sowerstarbeiter, die in Lungenbeilftätten Anzügen verwendet werden. Der zweite Mann ist etwas jünger und oder in ähnlichen Anstalten aufgenommen werden, von den beimat etwas fleiner als der erste und trug einen braunen Ueberzieher und lichen Versorgungsstellen für jede Woche der Verpflegung in der einen schwarzen, steifen Sut. Beide sind wahrscheinlich bartlos, doch Anstalt Reichsbrotmarken für eine Brotmenge von 1000 Gramm kann das nicht bestimmt gesagt werden. überwiesen werden.

Ehrenpflicht jedes Arbeiters

ift es,

gerade jetzt

Noch ein Lokal geschlossen. Das Schanflotal des Genossen Fer­dinand Ewald, Schönleinstraße 6, ist von der Polizei mit der Be­gründung geschlossen worden, daß es den Ausständigen als Stüb­punkt biene.

Charlottenburg . Oeffentliche Mahnung an fäumige Steuer­zahler. Eine für die Steuerzahler Groß- Berlins sehr wichtige Neue rund wird demnächst in Kraft treten. Mit Zustimmung der zustän digen Minister wird die Mahnung zur Zahlung direkter Staats­und Gemeindesteuern, die für das Verwaltungsverfahren vorges schrieben ist, in Bufunft nicht mehr durch Uebersendung von Mahn zetteln, sondern durch allgemeine öffentliche Mahnung ohne Namens­Charlottenburg bereits mit der Steuererhebung des 4. Vierteljahres, d. h. am 15. Februar, in Kraft. Wie wir hören, wird diese Neue­rung, mit welcher eine sehr erhebliche Vereinfachung des Geschäftsa verfahrens und vor allem eine große Ersparnis an Papier . Drud und Arbeit für die Gemeindebehörden und die Boft verbunden ist, auch in anderen Groß- Berliner Gemeinden eingeführt werden. Die

feinen offenen Beitritt zu der Partei zu erklären, nennung der Bahlungspflichtigen erfolgen. Diese Neuerung tritt in der er innerlich bereits angehört!

Den nachstehenden Schein sende man ausgefüllt Theodor Fischer , Berlin SW. 68, Lindenstraße 3.

an

Ich erkläre hiermit meinen Beitritt zur„ Sozialdemo- besonderen Mahngzettel werden also fortfallen. fratischen Partei Deutschlands ".

Name:

Beruf:

Genaue Adresse:

Keine zwangsweise Zusammenlegung der Schuh­

geschäfte.

Marienfelde . Die Gemeindevertretung hat in ihrer lebten Sigung die Verhandlungen wegen der Schaffung eines Gemeinde­parts, die seit mehreren Jahren schwebten, zu Gnde geführt und zu diesem Zwed beschlossen, das große Wilfensche Grundstück, den fogenannten Horftenstein, zu erwerben. Sierfür wurden zunächst 400 000 90, bewilligt. Mit der Umwandlung des Geländes und der Anlage des Parks fann erst zu gelegener Zeit begonnen terben Ginem Antrage der Lehrer an den höheren Schulen und der Ge­meindebeamten auf Bewilligung einer einmaligen Teuerungsaulane nach den staatlichen Sägen wurde entsprochen.

Adlershof . Aus der Gemeindevertretung. Die leste Sibung beschäftigte sich mit dem Blan, im Buge des Altglienider Weges eine Industriebahn anzulegen, die das ganze Industriegelände von Adlershof erschließen und mit einer unmittelbaren Geisver bindung mit dem Görliker Bahnhof versehen würde. Die Ge Der Hauptverteilungsausschuß des Schuhhandels hat, wie der meindevertretung stimmte dem Plan zu. Wegen der Koftendeckung " Schuhmarkt" meldet, von der Zusammenlegung der Schubgeichäfte und der Beteiligung der Gemeinde an den Soften schweben noch oder, richtiger gelagt, der Nichtbelieferung von Schuhgeschäften Ab-| Verhandlungen; es besteht die Aussicht, daß eine Fabrit, die be­stand genommen. Schon in den nächsten Tagen werden den Gefell - sonders an der Industriebahn beteiligt ist, die Kosten für den Bahn­fchaftern der Schubhandelsgesellschaften Fragebogen überfandt, die bau übernimmt. Ferner ftimmte die Gemeindevertretung nach bier verschiedene Borichläge enthalten, unter denen sie die Wahl dringlicher Beratung dem Antrag der Flugzeugmeisterei auf Güter­treffen können. Es würde sich dann um freiwillige Maßnahmen beförderung mit der Straßenbahn( Berliner Oftbahnen) zu. Nach des Schubvandels handeln, u. a. Verzicht auf Buteilung gegen eine der Herstellung von Gleisverbindungen mit der Cöpenicker städtischen bestimmte Entschädigung; Lieferung von Schuhwaren nur alle drei Straßenbahn und neuen Gleisen zum Flugplatz in Adlershof sollen Monate; gemeinschaftlicher Bezug und Verkauf von Waren an die für den Flugplaz bestimmten Güter durch die Wagen der Ber­einem Ort durch mehrere Echuhhändler und Verlauf des Bezugs- finer Offbahnen vom Schlesischen Bahnhof unmittelbar herange rechts an einen anderen Schuhhändler nach Genehmigung des Hauptführt werden. Wegen der endgültigen Regelung der Erblo fionsschäden stellte die Gemeindevertretung nochmals fest, daß verteilungsausschusses. das Kriegsministerium und die Gemeinde bereit sind, zu diesem Raubmord. Im Keller des Vorderhauses Friedrich 3. ved einen Vertrag abzuschließen. Auf Drängen der Gemeinde des Vorderhauses Friedrichshat sich die Firma Kahlbaum jetzt bereiterklärt, ihrerfetts die letzten gracht 52 ist der Schuhmachermeister die ich ardt ermordet Bindernisse zu beseitigen und weitere 150 000 Mart zur Entschädi worden. Er wurde mit durchschnittener Stehle aufgefunden. Am gung fofort auszuzahlen. Sonnabendabend ging Reichardts Gefelle um 8 Uhr weg und Reichardt blieb wie gewöhnlich langer. Gegen 9½ Uhr besuchte ihn eine Verkäuferin Lilli Bähren, die seit 20 Jahren seine Aundin ist, um ausgebesserte Sachen abzuholen. Der alte Reichardt jagte: " Es ist gut, daß Du kommst, Du kannst mir aus der Wirtschaft wohl etwas Effen holen. Es sind eben ein paar Laufejungen hier ge­wesen, denen ich Geld gegeben habe. Sie wollten wiederkommen, find aber ausgeblieben. Fräulein Bähren holte aus einer Schant­wirtschaft Effen und Bier. Sie blieb nur etwa 8 bis 10 Minuten aus. Als sie zurückkehrte, wunderte sie sich, daß die Tür des Kel­lers geschlossen war. Sie rüttelte daran und merkte, daß sie von innen zugebunden war. Als sie mit dem Fuß gegen die Tür stieß, wurde sie von innen geöffnet und ein fremder Mann wurde sichtbar. Fräulein Bähren erschrat und lief die Treppe hinauf. Der Fremde fam an ihr vorbei, schob sie etwas auf die Seite und ging davon. Ihm folgte ein zweiter Mann. Diesen fragte die Verkäuferin nach Verantwortlich für Politit: Erich Kuttner , Berlin ; für den übrigen Teil des Reichardt. Er erwiderte:„ Ach lassen Sie man, der alte Mann Blattes: Alfred Scholz, Neuföln; für Anzeigen: Theodor Glode, Berlin . schläft!" Dann schlug der Fremde den Kragen hoch und ging weis Berlag: Vorwärts- Verlag G. m. b. H., Berlin . Drud: Borwärts- Buch­ter. Die Verkäuferin ging jetzt in den Keller unb sah Reichardt druderei und Verlagsanstalt Paul Singer u. Co. in Berlin , Lindenstraße 3.

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