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An Ergänzung von Nachriinten, die gleich nach Ausbruch der Revolution das Eingreifen bolschewistischer Truppen bei Wiborg meldeten, teilt Svenska Telegrambyran am Sonn- abend mit: Dem hiesigen finnischen Gesandten meldet ein Telegramm ans Helsingfors , daß starke Abteilungen der russischen Roten Gardisten und Soldaten von Petersburg nach Wiborg gekommen sind, um die Revolutionäre zu unterstützen. WieDagens Nyheter " aus Helsingfors erfahren, haben die russischen M a t r o- s e n beschlossen, an der Aufruhrbewegung der Roten Gardisten teilzunehmen. Der finnische Geschäftsträger, Staatsrat von Gripenbsrg in Stockholm , hat dem dortigen deutschen Gesandten mn 23. Januar einen Protest der finnischen Regie- rung gegen die Maßnahmen der russischen Regierung überreicht. Ter Protest sagt, Rußlands Ver- halten bedeute eineschwere Kränkuna Finnlands als selb- ständiger Staat". Er ergeht an alle Mächte, die die Selb- ständigkeit Finnlands anerkannt haben. Stockhotm, 2. Februar. (Meldung des Svenska Telegram- bhran.) Die Weihen Garden beherrschen nunmebr daS ganze Land nördlich von der Linie Nystan d T a m- merforZ Wiborg. In Oesterbotten nahmen sie Artillerie, Sprengstoffe, Maschinengewehre und Gewehre. Verstärkungen tref- fcn täglich ein. Der Kampf bei K e r a w a dauert an. Es kämpfen mehrere iausend Mann auf jeder Seite. Ruhe scheint zu herrschen in Wo, TammerforZ und Wiborg . Die Nacht war dort ruhig, aber die Lage bleibt sehr drohend. Stockholm , t. Februar. Der Sonderberichterstatter des SvenSka Telegrambyran meldet aus Helsingfors vom 81. Januar: D''e Weihe Garde besetzte Raumo, Lobisa und Borga. Viele Russen verlassen nicht nur die AalandSinseln, sondern über- baupt Finnland . In Helsingfors herrscht trotz des AuSstandes Ruhe. Die neue Regierung hat befohlen, die Staatsbank zu offnen und die Einlagen der Privatbanken durch die Staatsbank anszu- zahlien. Dt« Kätner und Kleinkätner wurden für vollständig frei erklärt. DieÄerwal!ungderProvinzenundGem«inden ist in die Hände.er organisierten Arbeiter über- gegangen.__ DeutWemö und öulgarten. DieNorddeutsche Allgemeine Zeitung" schreibt unter der Überschrift:Bulgarien imd wir": Die letzten Verhandlungen der bulgarischen S o b r a n j e stellen ein kräftiges Bekenntnis zu der Bündnispolitik dar, der Bulgarien die großen Erfolge dieses Krieges vordankt. Mit besonderer Aui» merlsamkeit sind hier auch die Aouherungen zur Kenntnis genommen worden, die sich auf die Verhatedlungen des HouptauSichusieS berogen Von einigen Rednern wurden daraus, dah der Reichskanzler tn seiner Rede Bulgarien nicht erwähnt«, Schlüsse gezogen, die wir nicht unwidersprochen lasien können. Es wurde mit einer ge- wissen Besorgnis angedeutet, dah die deutsche Politik hinsichtlich der Behandlung der bulgarischen Kriegsziele ein« Schwenkung u n t e.r n o nt m e n zu haben scheine. Zu solcher Besorgnis liegt jedoch kein Grund vor. Nach der ganzen Anlage der Kanzlerrede war diese in erster Linie eine Antwort auf die Botschaft Wilsons. Buk, arten, das sich mit den Ver« oimgten Staaten nicht im Kriegszustand» befindet, war des- halb in dieser Botschaft nicht erwähnt. Wir erinnern unsere bulgari« scheu Freunde daran, wie immer in den oifi stellen Regierung«- kundgebungen, im Parlament und in der führenden Presie be« tont worden ist, daß die deutsche Regierung»averdrüchlich an den»erträglichen Vereinbarungen mit Bulgarien festhalte. Diesem unerschliiterlichen Willen von Regierung und Volk ,st auch in der letzten Sitzung de? HauShallSauSschusie« au« der Mitte der Abgeordnete» und von feiten der Regierung durch den Staats« sekretär von Kühkmann in seiner Rede am 20. v. Mt«. erneut Aus« druck gegeben worden. Wenn nun in Sofia ein besondere« Wort des deutschen Reichskanzlers vermiht wurde und einige bulgarische Redner seinen AuSiührungen entnahmen, dah sich Deutschland « Interesse am künftigen Schicksal Bulgarien « vermindert habe, so ergibt sich auS dem Vorgesagten die U n» richtigkeit dieser Folgerung von selber. die gefölschten Telegramme öer Peters- burger Telegraphen-Agentur. Atitstcrdam, 3. Februar. Ueber die Darlegung TrotzkiS in Brest-LitowSk bezüglich der gefälschten Telegramme der Petersburger Telegraphen-Agentur sagtHandelsblad", daß irgendwo in der Welt geheime Kräfte an der Arbeit zu sein scheinen, wclckic mit allen Mitteln versuchen. den Frieden in Brest-LitowSk scheitern zu lassen. Es wird wirklich hohe Zeit, daß diesem Verdrehen und Verstümmeln ein Ende gemacht wird. » Die Petersburger Telegraphen ageniur teilt die in Brest » LitowSk abgeqebln « Erklärung Trotzki « mit. wonach er fest- gestellt habe, dah der von der Petersburger Telegraphenagentur veröffentlichte Bericht über die Sitzung vom LS. De» z e e r, der eine unrichtige Darstellung enthielt, aus Peters« Kivg niemals abgeschickt worden sei. Die von der deutschen Presse fälschlich gegen die Petersburger Telegraphenagentur erhobene An» klage richte sich also gegen die, die dieses Telegramm nach Stockholm oder Berlin gesandt hatten. Wolffs Bureau bemerkt: Hierzu kann iniigetettt werden, dah jene» Telegramm zuerst in der dänischen Press« am 8. Januar durch Ritzaus Bureau ver» breiiet worden ist. DaS an dieses gerichtete Originaltelegramm ist unterschrieben'Wjestnik"(daS ist der russische Renne der Agen - hir) und ist datiert au« Petersburg vom 2. Januar. �rbeiteeorsanlsutlonen zu taufen sesucht! Tie Entente in Echtveden. Stockholm , 1. Februar. NyheiSbyran erfährt aus Helsiugfor«: Die PetersburgerJsvestja" vom 20. Januar veröffentlicht wiederum vier Gehei«nd»ku«en te. Eines davon ist ein Telegramm des ftniheren russischen Gesandten in Stockholm Gulk- sewitfch. In dieiom Telegramm wird«« entwickekt. wir man die schw»dische Presse und die schwedischen Arbeiter»«».«!- satt on cu katrfen kZnnr. Ter amerikanische und der englische Ge- sandte verhielten sich gegenüber dem Versuch, die Presie unmittel- ?ar zu beeinflussen, abweisend, der so: anzv fische Gesandte je- doch schlug vor, die Propaganda solle nicht durch Stockholms Tale- zrambyran betrieben toerderz, sondern durch Einwirkung ruf die Arbeiterorganisationen, die ihrerseits wioder pic Pre?« bearbeiten würden. Gulkfewiisch schlug vor, daß der

die Irage öer Vertretung öer westlichen Nanövölker Rußlanös.

Brest-LitowSk , 3. Februar. Heute vormittag hielt die deutsch-östcrreichisch-ungarisch-russische Kommission zur Re­gelung der politischen und territorialen Fragen eine weitere Sitzung ab. Die Besprechungen begannen mit einer Aeuße- rung des Staatssekretärs v. K ü h l m a n n zu der Frage der Einladung bzw. Zulasiung von Vertretern der westlichen Randstaaten zu den Verhandlungen in Vre st- LitowSk. Der Staatssekretär erklärte, der frühere Standpunkt der Mittel- mächte in dieser Angelegenheit sei vollkommen unverändert geblieben. Herr Trotzki führte demgegenüber aus: Die Frage der Zuziehung einer Abordnung der polnischen Regierung als der Regierung eines selbständigen Staates zu den hiesigen Verhandlungen sei aufgetaucht, als die rusj'scbe Dete- gotton diesen Gegenstand gestreift habe, um daS Augenmerk darauf zu lenken, dah die deutsche und die österreichisch-unqarische Dele- äaiion zwar die Selbständigkeit des polnischen Staates anerkennten, die Heranziehung einer Vertretung Polens zu den Verhandlmtgen jedoch nicht angeregt hätten. Daraufhin habe die Gegenpartei aller- dings erklärt, dah sie diese Frage einer wohlwollenden Prüfung unterziehen würde. f ierauf fuhr Herr Trotzki fort:Wir unsererseits erkennen elbständigkeit und Unabhängigkeit des pol- nischen Staates im vollen Umfange an, aber wir können nicht die Augen vor der Tatsache verschliehen, dah diese Svibständjgkeu nur ein« scheinbare ist, solange Polen unter dem Regimeder Besetzung steht. Gerade deswegen, weil wir die Selbständigkeit des polnischen Volkes und seines Staates aner- kennen, können wir, ohne die Selbständigkeit des polnischen Staate? anzutasten, doch nicht diejenigen Vertreter, die durch den Willen der besetzenden Behörden eingesetzt war- den find, als die Vertreter des polnischen Volkes an- sehen. Als bevollmächtigt zur Teilnahme an diesen VerHand- hingen könnte er nur eine VertretungPolenS ansehen. welche sich auf die breiten Massen stützen würde. Er möchte darauf aufmerksam machen. Sah die russische Delegation, wenn sie die Regierung des Herrn KucharczewSki nicht als die be­vollmächtigte Regierung de» polnischen Volles ansehe, damit durch- au» nicht sage, daß st« die Unalchängigkeit de» polnischen Staates und des polnischen Volke« nicht anerkenne. In Erwiderung hierauf wies Staatssekretär v. Kühl- mann zuerst auf die Aeußerungen hin, welche die Vertreter der Mittelmächte bei den Kominissionssitzungen am 11. und 15. Januar zu dieser Frage abgegeben haben. Anknüpfend hieran bemerkte der SiaatSsekretär, er wisse nicht, warum der Vorsitzend« der russischen Delegation von den westlichen Randvölkern heute die Polen ausgesondert habe. Di« Angelegen- Helten der Polen , Litauer und Kurländer seien bisher zmammen erörtert worden, er glaube aber, einen gewissen Fortschritt darin erkennen zu können, daß Herr Trotzki die Selbstän- digkeit deS polnischen Staates im vollen Um- fang« anerkannt habe. Wenn der Vorsitzende der russischen Delegation auch für die anderen westlichen Randvölkcr Ruhlandö die Selbständigkeit anerkennen wollte, so würden dir Verhandlungen hiermit einen erheblichen Schritt vorwärtskommen. In Beantwortung einer vorher gefallenen Bemerkun>z Herrn TrotzkiS, dah die Regierungen der Mittelmächte die neue finnische Regierung noch nicht anerkannt hätten, erklärte Herr von Kühl- mann, er sei über die Vorgänge in Finnland noch nicht genügend unterrichtet, doch seien ihm von zuverlässiger finnischer Seite zahlreiche Klagen darüber zugekommen, daß die russische Armee dort in die inneren Kämpfe eingegriffen habe und daß d>« mehrfach geäußerten Wünsche auf Zurückziehung der russischen Truppen vom finnischen Territorium von der russischen Regierung nicht in befriedigender Weise beantwortet worden seien. Die S t e l- lungnahme zu den durch die Ereignisse in Finnland geschasfe- neu Zuständen müsse daher durchaus vorbehalten d le i b e n. Minister des Aeußeren Graf C z e r n i n wies darauf hin, daß Herr Trotzki eine ganz richtige Unter- scheidung zwischen Staaten und deren Regie- r u n g e n gemacht habe, Herr Trotzki erkenne nun die Selb- ständigkeit des polnischen Staates an, wolle jedoch das Recht der dort bestehenden Regierung, diesen Staat zu vertreten, nicht anerkennen. Mit Befriedigung konstatirre er, dah Herr Trotzki mit seinen heutigen Erklärungen wenigstens die Existenz und die Selbstän- diakeit des polnischen Staates anerkannt habe, womit ein« An- naheriuig der beiderseitigen Standpunkt« angebahnt zu sein scheine. Dagegen vermöge er n i ch t z u z u ge b e n, daß die Frage, o b d i e gegenwärtige polnische Rxgierunn den polnischen Staat zu vertreten berechtigt sei, dem Schiedsspruch einer dritten Regierung unterliege. Zur finnländischen Frage bemerkte sodann Herr Trotzki : Die Petersburger Regierung habe die Unabhängigkeit Fhrn- lands während de» Kriege» anerkannt, so daß sich damol» noch Truppenteil«, die am Kriege teilnahmen, auf finnländischem Boden befanden. AIS der finnische Staat sich mit der Bitte um Aner-

kcnnung der Selbständigkeit Finnlands nach Petersburg gewa.!!'! habe, habe dieser selbst den Gedanken geäußert, dah die Trupp/ spätestens nach Abschluß des Krieges zurückgezogen würden, ia:. es nicht aus militärischen Rücksichten möglich wäre, ste schon früh. zurückzuziehen. Zur Hrrbeiführung eines Einvernehmens; über sei eine Kommission gebildet worden. Als nun in Finnlai die Revolution der Arbeitermassen begann, habe sich die finnisä Sozialdemokratie an die russischen Truppen mit dem Wunsche c wendet, dah sich diese nicht in die Kämpfe einmischen möchten. E diesem Wunsche entsprechendes Telegramm sei von ihr selbst an; finnische Regierung gesandt forden, es sei nicht auogc schlössen, dah zwischen Wb teilungen der russische. Truppen und Teilen der finnischen Bürgerar m/ Zusammenstöße stattgefunden hätten, doch leugne er, dc. diese Zusammenstöße irgendwelchen Einflutz auf den Gang d.. inneren Kämpfe in Finnland hätten haben können. Was die Heranziehung polnischer Vertreter betrefife, so werde am die russische Delegation wieder die Frage g richtet, ob sie die Unabhängigkeit Polens anerkenne oder nicht, tz sei klar, daß diese Frage eine Zweideutigkeit enthalt Er erkenne in vollem Umfange und unbeschränkt das Recht dc. polnischen Volkes an, selbständig und unabhängig zu existieren. aber er wolle nicht die Augen davor verschliehen, daß dieser pv nische Staat jetzt von fremden Truppen besetzt sei und daß> sogenannte polnische Regierung sich nur innerhalb der Grenz. bewegen dürfe, die ihr von oben her gesteckt würden. Sei d. polnische Staat ein Staat, so müsse er g e o g r a p h i s ck Grenzen haben. Sei das polmsche Königreich ein König reich, so müsse es einen König haben. Wenn der Staat tvcb. Grenzen noch einen König habe, dann sei er kein Staat u n. kein Königreich. Man habe es hier mit noch nicht endgültig gestalteten Berhalinissen zu tun. Auf die Bemerkungen d«S Herrn Vorsitzenden der österreithisck ungarischen Delegation habe er zu erwidern, dah seine R r g i e r u n g durchaus nicht als Schiedsrichter dieser F rage auftreten wolle. Sie schlage nur einen Weg fi.. die Nachprüfung der Berechtigung der Pol ni säen Regierung vor. In Erwiderung hierauf bemerkte Minister des Aeutzeru Gros C z e r n i n, er möchte darauf aufmerksam machen, daß die Delegationen der verhandelnden Mächte n i ch t h i e r h e: gekommen seien, um einen geistigen Ringkam p- ausz ii fechten, sondern um zu versuchen, ob und inwie weit es möglich sei, zu einer Verständigung zu g.- langen. Für den Vertreter eines fremden Staates sei es schwer, fest- zustellen, inwieweit in einem anderen Staate die dort bestehcnK' Regierung zu Recht besteh«. Die Fortsetzung der Erörterung übe diese Frage sei seiner Ansicht nach unfruchtbar. Der polnisck Staat sei in Entwicklung begriffen und sein En wicklungsprozeh sei noch nicht abgeschlossen, deshalb habe Polen , wie Herr Trotzki ganz richtig bemerkt habe, auch noch kcww feststehenden Grenzen, aber auch die russische Republik . die noch in der Entwicklung bcgrifscn sei, habe noch kein. feststehenden Grenzen, was tndessen die Mächte des Vic. bundes nicht hindere, mit der gegenwärtigen russischen Regiert!!.-, zu verhandeln, ohne sich ans eine Prüfung ihrer Legitimität ein­zuladen. Wenn Herr Trotzki gegen die Mächte de» Olerbundcs den Vorwurf zu erheben sche-ine, dah sie die neu« finnische Regierung nicht aner keimten, so müsse er feststellen, daß i h in ven der Absicht einer Nichtanerkennung nicht, bekannt sei. Dah die Möchte de» Birrbunde« übrigens«nöi bereit seien, mit Regierungen zu verhandeln, die st« für zicmlir radikal halten, geh« aus der Tatsache der Brester LerhanÄrmg- zur Genüge hervor. Staatssekretär von Kuhlmann fügte hinzu: Di« zweiie Erklärung deS Herrn Vorsitzmiden btt nirsilchc: Delegation habe bestätigt, daß s» schwer sei, ohne den Worilav: so weitreichender Erklärungen vor sich zu haben, sich ein sicher.! Urteil über das Gesagte zu biEdenr. Da ein Widerspruch in du- Erklärungen eine» so geschulten Dialektiker«, wie e« der Herr Trotzki sei. ausgeschlossen erscheine, so lieg« offenbar ein Miß- Verständnis von seiner Scii« vor. Aus der ersten Erklärung Herrn TrotzkiS habe er den Eindruck gewonnen, als hältr der Redner damit rückhaltÄos und in vollem Umfange die Selb- ständigkeit de« polnischen Staate« anerkannt. nun habe aber Herr Trotzki m einer zweiten Erklärung au«gr führt, dah Polen mangels fester Grenzen und mangels eine? Königs weder ein Staat noch ein Königreich fei. Es fei aller­dings schwierig, die Selbständigkeit eine? Staate» anzuerkennen, der gar kein Staat sei Er müsse doch darauf hinweisen, daß man sich vollständig in die Walken verliere, wenn man die Grundlagen einer gesunden juristischen Konstruktion verlasse. Am Schluß mochte Staatssekretär von Kuhlmann Mitteilung davon, daß er durch unabweisbare Pflichten g e z w u n g e n sei. auf kurze Zeit zu verreisen, die Zeit, die infolge seiner Abwesenheit für die Sitzungen der Po litischen Kommission verloren gehe, würde durch Verhandlun- gen von Macht zu Macht zwischen anderen in Brest vertre- tenen verbündeten Delegationen und der russischen Abord- nung sowie durch Arbeiten der Rechts- und Han- delSkommission auszufüllen sein. Die Sitzung wurde hierauf geschlossen.

französssche Gesandte zu diesem Zweck 100 000 Kronen erhalten solle. Auch der italiewsche Gesandte in Stockholm billigte den ganzen Plan. Zu dieser aufsehenerregenden Nachricht derösfentlicht der fvcmzösische Gesandte ein« Erklärung, in der er mitteilt, er habe in einem Bericht«m seine Negierung seine Verwunderung darüber ausgesprochen, daß die Alliierten niemals daran gedacht hätten. zur Unterstützung ihrer Sache in der öffentlichen Meinung in Schweden die Methodetzdes feindlichen Propaganda- d i e n st e S anzuwenden, der mit so bemerkenswertem Erfolge ge- arbeitet habe. Sozialdemokraten ' stellt fest, daß die Gewerkschaften niemals von der Entente ein Angebot bekommen haben.

Verschwörer gegen llenin. Stockholm , Z. Februar. Di« Petersburger Telegraphen-Agentur meldet: In der Sonderkommission des Kampfe» mit der Gegenrevo- lution ist beschlossen worden, alle Mitglieder der ZeitungWolja Naroda' lArqunow. StalinSky, Fried, u. a.) zu verhaften, da sie die Verschwörung gegen Lenin vorbereitet und unterstützt hatten. Außerdem ist festgestellt worden, daß in Petersburg sich eine be- sondere Gruppe der Verschwörer gebildet hatte, die ei sich unter bei- ligften Schwüren zur Ausgabe gesetzt hatte, einen Volkskom- uilssar nach dem andern und die Mitglieder des S m o l n h. I n st i t u t s zu ermorden. Diese Verschwörer kamen von der Provinz nach Petersburg . Dieselbe Sonderkonimission m«l- det, dah große Vorräte an Waffen und Sprengstoffen entdeckt wurden.

ver tirieg auf öen Meeren. verlin,».Februar. U-BootS-Erfolge auf dem nördlichen Kries?- schanplatz: 18 000 Br. R.-T. Die Schiffe waren fast sämtlich tief beladen und wurden zum größten Teil im Aermelkonal veini»>et. U. a. wurde hier ein großer Frackitdampfer in gewandtem Angriff our einem Geleit, ug herausgeschossen. Namentlich seftgestellt konnte der englische Dampfer HunSgrov«<800» T) werden. Der Chef de« Admiralstabe« der Manne. die Lustangriffe auf Paris und London . Paris , 8. Februar. lHava».) Bei dem Luftangriff am 80. und 81. Januar wurden in Pari« 33 Peftonen getötet, darunter 11 Frauen und 2 Kinder, und in der Bannmeile l6. darunter 3 Frauen und 8 Kinder. Verletzt wurden in Paris 134 Personen, darunter S0 Frauen und 10 Kinder, und in der Bannmeile 72, darunter Sb Frauen und 7 Kinder. London , 3. Febiuar. fReuter.) Die amtlichen Polizeiberichte aeben die Geiamtverlusi«. die durch den Luslangriff in der Nach« vom 28. zum LS. Januar in ollen von den frind- lichen Flugzeugen berührten Bezirken entstanden, soweit sie betaiint sind. folgendermaßen an: Tot« ö8, Verwundete 173. Pon obigen Ver- lusten wurden S0 Personen gelölet und 91 verwundet in einem einzelnen als Schutzauienthalt für Luftangriffe benutzten Gebäude. Die Beseitigung der Trümmer dieses Gebäude» wird bedeutend er- schwert durch den gefährlichen Zustand de« Bauwerk«. E« ist mög- lich, daß noch mehr Leichen gefunden werden.