Nr. 36
- 1918
Unterhaltungsblatt des Vorwärts
„ Heeresschritte der Menschheit".
Tag, Tag, dir rauschen wir,
Eh du noch aufblübtest über den Dächern,
Wenn du schon blutend ertrankſt im Rauche der Schlote und Effen, Dir, Arbeit der Hände, Arbeit der Hirne, Arbeit der Herzen, Euch allen rauschen wir, wachsend und stoßend und vorwärtsdrängend, Weiter, weiter. dem Morgen, dem Mittag, der Dämmerung entgegen Ohn' Endel Dhn' Ende! Heeresschritte der Menschheit,
Wie den Sturm eines Drfanes vernehme ich auch.
In ihrer Woge treibe ich dahin, stoßend und wieder gestoßen, Ein rollender Stein in der Flut, willenlos,
Dem Ende der Straße entgegen, das sich auftat vor mir: Ein Tor zu neuen Straßen und Schluchten...
Bettina
Armin T. Begner.
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Die bekannten Goethe Erinnerungen Bettinas. der Schwefter Clemens Brentanos, des Dichters deutscher Romantik, haben die Vorstellung einwurzeln lassen, daß die geniale Frau in diesen Erinnerungen Dichtung und Wahrheit so ineinanderichmolz, daß beide in der Nachprüfung nur schwer sich sondern lassen. So überrascht es einigermaßen, Erinnerungen an Beethoven von ihr fennen zu lernen, die das Gepräge aufmerksamer und flarer Beobachtung tragen und in ihrer geistreichen Lebendigkeit einen scharfen, lebensvollen Umriß des Meisters der Töne gewähren. Beethoven und welch ein merkwürdiges Baar. der trogige Musiftitane und die schönheitsdurstige." ane Große sich leidenschaftlich anschmiegende, ewig erregte Frauenseele! So faßen die beiden im Auguſt 1810 in Beethovens Wohnung einander gegenüber und bon diesem Besuche hat Bettina einem jungen, ihr befreundeten Studenten in einem Briefe berichtet, dessen Wiederentdeckung wir dem Jenenfer Literaturbiftoriter Albert Leigmann verdanten. In einem fesselnden Beitrage im neuen Heft der bei der Deutschen Verlagsanstalt in Stuttgart erscheinenden Deutschen Revue" stellt er fest, daß der Empfänger des Briefes ein Etudent namens Alois Bibler aus Sonthofen im Allgäu war. Wie hat nun Bettina den Meister gefehen?
nach welcher er nachher arbeitet."
Dienstag, 5. Februar
gerade fomponiert hat, so ist er ganz taub und seine Augen find ver- erbleichen wird. Aber noch ein Erlebnis haben sie gemeinsam: wirrt im Blicke auf das Aeußerliche; das tommt daher, weil die ganze der Frühschein deutscher Romantit grüßte ihre jungen Tage, und Harmonie sich in seinem Hirn fortbewegt und er nur auf diefe feine als der Waldhornflang der Lyriker Tied und Eichendorff in Sturm Sinne richten fann; daß also, was ihn mit der Welt in Verbindung hält der Julirevolution berwehte, entflog ihre Seele dem franken Leibe. ( das Gesicht und Gehör) ist ganz abgeschnitten, so daß er in der Jm Grunde sind alle echten Boeten und Musiker Nomantifer und müssen es fein. Das wäre also gar tiefsten Einfamfeit lebt. Wenn man zuweilen lange mit ihm spricht, zumal diese und auf eine Antwor: wartet, so bricht er plöglich in Tönen aus, nicht fo was Besonderes; auch nicht der Umstand, daß Schubert, ziebi jein Notenpapier hervor und schreibt. Er machts nicht wie der Mendelssohn, Weber aus dem Zauberborn eben jener Literature stapellmeister Winter, der hinschreibt, was ihm zuerst einftel; er romantit neue Sprachbereicherungen für die Musit heraufholten. macht erst großen Blan, richtet seine Musit in eine gewiffe Form, Sondern das Besondere besteht darin, daß jeder von ihnen nur ihm eigenen Alangidönbeiten Leben gab je nach der Landsmannschaft, der er angehörte, fowie nach seiner fünstlerischen Individualität. Der Niederösterreicher Schubert steht anders aur Heimatnatur als Mendelssohn, der Niederdeutsche, oder als Weber, der Sachse. In seiner unvollendet hinterlassenen H- moll- Sinfonie fingt und flingt sene österreichische Ländlichkeit auf, deren man schon in den Liedern der Minnesänger gewahr wird. Ihre idyllische Schönheit fällt Schmerzen und Leiden sanft verklärend, in Schuberts Gemüt und entlockt ihm herrliche Melodien und Harmonien. Bei Mendels. sobn tritt im Sommernachtstraum" erst zum dichterischen Sie trägt Bilde Shakespearescher Phantasiegestalten die Natur.
Ein starker Nealismus der Beobachtung und Schilderung unter scheidet diesen Brief Bettinas von allen anderen. Darum bemerkt Beizmann mit Recht, daß man in diesem Schreiben einen der werta vollsten Berichte sehen müsse, die wir überhaupt über Beethovens Persönlichkeit von Zeitgenossen besitzen.
Die Taucherglocke der Natur. Die Gewinnsucht des Menschen war es, die die Taucherglode erfand. Man toünschte, aus untergegangenen Schiffen zu retten, was durch das Salzwasser nicht zerfegt wurde, also vor allem Edelmetalle, toftbare Steine und ähnliches. Aber ganz ficher wußte man damals nicht, daß es lange nicht io bieler und kostspieliger Beriudhe bedurft bätte, um einen beweglichen, luftleeren und wasserdichten Raum zu schaffen. Und da bätte man nichts weiter zu tun brauchen, als fich an einem flaren Sommernachmittag an das Ufer des nächstbesten Weihers zu begeben. Dort hätte man die schönste natürliche Taucherglode zu beobachten Gelegenheit gehabt, bätte nur beimzugeben und sie nachzuahmen und in menschliche Verhältnisse zu übertragen brauchen.
Nicht Habgier ist es, die unsere hübschen, schillernden Bi. bellen dazu veranlagt, fich einen solchen Apparat zu bauen, sondern der natürlichste und darum doch nicht weniger bewunderne. merte Instinkt der Brutpflege treibt sie dazu.
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abtastend.
teine spezifische Heimatfarbe, wie bei Schubert: sie wird dafür von bis zu den gelben allerlei Zauberiput und Fabelweien bevölkert Fluten des Ganges hin. Seine Romantit entfließt andern Quellen und geht andere Wege. Insofern jedoch ist zwischen Schubert und Mendelssohn einige Verwandtschaft, als sie beide Lyriker sind.
Ganz anders Weber. Schon die Oberon" Ouvertüre macht es flar: er ist Dramatiler. In feiner Mufit flingt altion, und recht eigentlich ist er es, der die Zauber urbeutscher Naturromantik in Klänge bannte. Wenn wir fagen follen, weffen Wert das tiefste sei, so wird wohl Schuberts Unvollendete obenan steben. Und wenn wir gefragt werden, weffen Wert am schönsten gespielt wurde, so müssen wir bekennen: jedes der drei gleich schön. Aber Webere Oberon ließ die Hoffapelle und ihr Dirigent Leo Blech in berückender Farbenpracht und jubelndem Rhythmus erstehen.
Notizen.
ek.
- Theater. Im Theater in der Stöniggräger Straße ist die Erstaufführung von Henrif bfens Schauspiel„ Die Gelden auf Helgoland "( Nordische Heerfahrt") auf Sonnabenb, den 16. Februar, festgelegt.
Die Larven fönnen nur im Wasser leben. Auf dem Grund des Weihers, zwischen Schlamm und Algen, friechen sie umber, räuberisch, mißgeftaliet, von unerbörter Geftäßigkeit. Aber dazu müssen doch die Eier ebenfalls ins Wasser gelangen. Denn die ausgefchlüpfte Libelle hat nichts mehr mit dem naffen Spiegel au tun, über dem fie im Sommerwind grüngoldene und Stahlfunkelnde Kreise zieht und winzige Inietten als Beute baicht. Kurland Ausstellung bes Deutschen AusNur ein einzigesmal betritt fie das fembliche Element, mutig landsmuseum 8. Ermäßigte Eintrittefarten zum Preise von bei der Eiablage. Rührend ist Seine Person ist flein ( fo groß fein Geist und Herz ist), braun, und ohne den Tod zu scheuen voll Blatternarben, was man nennt: garstig, bat aber eine bimm- es zu sehen, wie das Männchen das Weibchen dabei nicht verlägt. 10 f. ftatt 50 f. ftehen den Gewerkschaftsmitgliedern zur Verfügung. Die Starten fönnen im Bigarrengeschäft von Horsch( Gelische Stirn, die von der Harmonie so ebel gewölbt ist, daß man mit den gangen seines Hinterle bes hält er es im Raden und io fie wie ein herrliches Kunstwert anstaunen möchte, schwarze Haare, fliegen sie gemeinschaftlich nach erfolgter Begattung von Schilfftengel fchaftshaus) in Empfang genommen werden. Die Ausstellung be und Schilfftengel, jeden bedachtfam prüfend sehr lang, die er zurückschlägt, scheint faum dreißig Jahre findet sich im Stunstgewerbemuseum und ist bis zum 10. Februar alt, er weiß seine Jahre selbst nicht, glaubt aber doch fünfunddreißig. Endlich scheint einer geeignet. Das abwärts figende Weibchen täglich von 10 bis 4½ Uhr geöffnet. faltet entfchloffen die und Flügel feft zufammen steigt Joh hatte nun viel gehört, wie bebutiam man ihm sein müsse, um ihn nicht scheel zu machen; ich hatte aber fein edles Wefen auf eine borsictig wie an einer Leiter in die laue Flut hinunter. Ohne die ganz andere Art berechnet und nicht geirrt. In emer Viertelstunde Gattin loszulaffen, flettert das Männen nach. Um jebes von tvar er mir so gut geworden, daß er nicht von mir lassen fonnte, ihnen bildet sich, fest an ihrem Störper haftend, ein hauchdünnes, die Taucherglocke. Aber sondern immer neben mir berging, auch mit uns nach Hause ging filbernes Ei, das sie vom Wasser trennt und zur größten Verwunderung seiner Bekannten den ganzen Tag freilich, nicht lange haftet sie im zunehmenden Druck des Wassers dablieb. Diefer Menich bat einen fogenannten Stolz, daß er weder den In rajender Gile bereitet die Libellenfrau ihre Kinderwiegen. Mit Kaiser noch den Herzögen, die ihm eine Pension umsonst geben, zu dem scharfen Legestachel schneidet sie die Haut des Schilfitengels Gefallen spielt, und in ganz Wien ist es das Seltenste, ihn zu auf, drückt ein Ei hinein und preßt das losgetrennte Stückchen wieder fest. Eine ganze Reihe Kammern wird so angelegt, immer von neuem angetrieben durch das ungeduldige Wippen des Männe mens. Dann steigen die beiden schnell zur Oberfläche empor, die Taucherglode, die sie vor dem Ertrinken ichüßte, zeritiebt und am nächsten, für paffend befundenen Schilfftengel begint die Arbeit von
hören.
Auf meine Bitte, daß er spielen möchte, antwortete er:„ Nun, warum soll ich benn spielen?"
Weil ich mein Leben gern mit dem Herrlichsten erfüllen will und weil Ihr Spiel eine Epoche für dieses Leben sein wird," sagte ich.
Er versicherte mich, daß er dieses Bob zu berbienen fuchen wolle, fezte sich neben das Klavier auf die Ede eines Stubles und spielte leise mit einer Hand, als wollte er fuchen, den wider willen zu überwinden, fich hören zu laffen. Blöglich hatte er alle Umgebung vergessen, und seine Seele war ausgedehnt in einem Weltenmeere von Harmonie.
Ich habe diesen Mann unendlich lieb gewonnen. In allem, was feine Stunst anbelangt, ist er so berrschend und wahrhaft, daß fein Künstler sich ihm zu nähern getraut, in feinem übrigen Leben aber so naiv, daß man aus ihm machen fann, was man will. Er ist burch ordentlich feine Zerstreuung darüber zum Gespött geworden; man benutzt dies auch so, daß er selten so viel Geld hat, um nur das Notdürftige anzuschaffen. Freunde und Brüder zehren ihn auf; feine Kleider sind zerriffen, fein Anfeben ganz gerlumpt( das soll Nußbaumer sich merken), und doch ist feine Erscheinung bedeutend und berrlich. Dazu fommt noch, daß er febr hartnäckig ist und beinahe gar nichts sieht. Wenn er aber
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Töchter der Hekuba.
neuem.
Die Bafang ber Schillerstiftung. Der Schuß. verband deutscher Schriftsteller schreibt: Bon vielen Seiten werden wir angefragt, ob es wahr fei, daß der Professor Adolf Bartels zum Generalsekretär der Schillerstiftung ernannt werden soll. Wir glauben, mitteilen zu dürfen, daß nicht daran gebacht wird, eine parteipolitisch festgelegte Beriönlichkeit, welcher Richtung auch immer, in ein Amt zu berufen, das nicht nur völlige literarische Sachlichfeit verlangt, sondern auch das Bertrauen aller in Frage kommenden Streife zur Voraussetzung hat Aus diesem Grunde fäme auch Herr Franz Blei , der gleichfalls als Kandidat genannt wird, aber einem ganz anderen literarifchen Lager angehört, nicht in Frage." Vor einigen Tagen wurde der Dichter Caesar Flaisten als für das Amt in Aussicht genommen genannt. - Irainische Briefmarken. Die utrainische Regierung verfügte die Herausgabe ukrainischer Briefmarken zu 5, 10, 15, Uno 25, 85. 50 Stopelen und 1, 3, 5, 10 und 15 Nubel.
Hundertmal haben Menschen dieses wunderliche Tum beobachtet, in Büchern wurde es erwähnt, den Kindern gezeigt. dennoch fand sich feiner, der es nachgeahmt hätte, wie ein neues und brauchbares Modell. Jahrtausende erst mußten vergeben, ehe das Wort von der Einheit alles Lebenden geprägt wurde und ehe man begriff, baß Erfindungen nicht nur vom Menschen gemacht Generationen von Libellen und Wasserspinnen werden können. bauten unbelümmert dem ewigen Gefeg der Notwendigkeit folgend, ibre zarte Taucherglode um sich. Aber der menschliche Genius wußte nichts davon.
Drei Romantiker.
- Sunbert Jahre Kartoffelmehl. Im Jahre 1917 fann das Kartoffelmehl seinen hundertsten Geburtstag feiern, der es auf seiner Höchstleistung findet. Die Wiener Zeitung " verzeich nete im Jahre 1817, daß Se. Majestät dem Direktor des polytechnischen Institutes Brechtl das Allerhöchste Wohlgefallen zu erfennen geben lassen und anbefohlen hat, daß dessen Verfahrensart, Kartoffeln zum Teil in Mehl verwandeln zu können, welches sich jahrelang ohne Gefahr aufbewahren und verführen läßt, zur allgemeinen Kenntnis gebracht werde".
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Ein neuer Naturschuhpart ist im Bialowies. forst durch Befehl der dortigen Militärforstverwaltung abgegrenzt worden. Die Königliche Stapelle in der Wolfe 5 in e. Das Gebiet schließt sich an Quošnia, Naretofa und die Es umfaßt Drei Werke; drei Tondichter von höchstem Namensflange: Feldflur Bialowies an und ist etwa 30 Geftar groß. Schubert, Mendelssohn Bartholdy , Weber. Und natürlich einen Waldteil, worin noch isente vorkommen, die alle drei ftarben im Glanz der Jugend und eines Ruhmes, ber nte auch zu ruffischen Zeiten dort gehegtworden find.
„ Da hast du den Apfel, ich fause ihn dir. Aber tu so| Es war talt hier im Zimmer, im slackernden Schein der was nie wieder. Ein Junge, der seinen Vater im Strieg hat, dünnen Kerze glizerte die Wand mit den Eiskristallen. Ihr der muß auch fämpfen gegen sich selber." Ruf verhalte ungehört, der falte 8iegelflur gähnte sie an,
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" Ja, Mutter is doch da," piepte Minna.
Was das hieß, gegen sich selber kämpfen, verstand Erich stumm und dunkel wie eine Gruft; hastig schlug sie die Zür Ein Roman aus unserer Zeit von Clara Viebig . Dombrowski nicht. Aber daß die strenge Dame doch auch wieder zu. wo!" Minta lachte.„ Soll'n se sich ihre Hemden gut war, verstand er. As ihm seine Schwester Minna vor- Nebenan in der Stube, wo die finder jetzt schliefen, allein waschen und ihre Fenster selber putzen, man is doch schlug, an Dietrichs Zigarrenladen das Schaufenster mit Stot die Dombrowski hatte sie da herunter getan, weil's unten nich bloß' n Arbeitstier. Mein Mann is im Feld, der tut zu beschmieren, den sie von der Straße aufgerafft hatte, wärmer jei rührte sich etwas. Es pochte leise gegen die genug, ich wer' mich doch nich auch noch zuschanden machen. schlug er ihn ihr aus der Hand: Was würde Vater sagen, trennende Band. Nun wisperte es: Was' s denn los?" Abschusten um so' n paar Groschen." Als sie das bestürzte der draußen im Krieg ist?" und überzeugt sezte er hinzu: Ist Mutter nicht da?" Geficht Gertruds sah, lenfte sie freilich ein:„ Na, Sie„ Der weint dann! „ Nee." müssen das nich so nehmen, Fräuleinchen. Ich geh ja ,, Dch, Vater weint ja jar nich," sagte Minna. schon!" ,, Doch weint er!" Erich zerrte die Schwester weg und Meist blieb die Dombrowski zu Hause, schlumpte in ihrer stieß sie in den Rüden zum Fortgehen. Was der Junge nun noch durch die Wand flüsterte, berstand Gertrud nicht. Sie ahnte es da war wohl Besuch Eleinen Wirtschaft herum und fuhr dann oft nach Berlin . An Gertrud dachte: wenn sich doch auch jemand so um ihr oben? Dh, diese Frau, was sollte das werden? Jezt hatte der noch immer offen stehenden Tür des leeren Schuppens Aleines fümmern möchte. Der Junge wurde nun schon hing noch immer der zerrissene Männerrock, und der Pumpe munter, wollte nicht mehr den ganzen Tag im Wagen liegen Tür wieder aufgerissen, wäre die Treppe, die steil wie eine fie gar schon jemanden oben. Am liebsten hätte Gertrud die war noch immer der Hut ohne Boden aufgeſtülpt. Merk- und schlafen. und schlafen. Jede freie Minute nahm sie ihn heraus und Leiter zu der Mansarde heraufführte, emporgeflettert und würdig war's, daß die Kinder nicht noch ungezogener wurden. spielte mit ihm, fie ließ ihn schon stehen. Er setzte seine Es war Frau von Voigt gewesen, die einen allgemeinen Füßchen schon gang richtig, aber mit dem Laufen wurde es hätte mit der Fauft angepocht:" Schämen Sie sich!" Es verAber dann befann sie sich was ging Zusammenschluß unter den Damen der Gemeinde ins Leben noch nichts, er fiel um. Bumeist troch er. Doch der Boden schlug ihr den Atem. gerufen hatte,„ Unsere Männer sind im Feld, unsere Söhne war falt, fein Teppich bedeckte ihn, teine Strohmatte, zwischen es fie an, was jene tat? Satte fie denn so großes Recht, auch, wir haben Seit genug. Hier sind soviel Frauen und den schlechtgefügten Dielen wuchs der Schwamm, es war die Tugendsame zu spielen? Zusammenschaudernd schob Gertrud den Niegel vor ihre erwachsene Töchter, alle können nicht Verwundete pflegen, es feucht in dem Häuschen, das ohne jeden Schutz allen ist mindestens so wichtig, daß wir sorgen, daß den Kindern Winden Güssen preisgegeben stand. Gerade an Tür; es war ihr ein unheimliches Gefühl: ein frember der Mangel an männlicher Sucht nicht zu fühlbar wird. Was die Außenmauer ihrer Stube schlug immer der Regen Mann im einsamen Haus. Ach, wenn doch ber Dombrowski droht sonst den Jungen? Die Besserungsanstalt. Und den an, und wenn es draußen fror, dann gligerte innen die fäme! Dombrowski-?! Es stieg ihr plöglich heiß zu Mädchen?" dünne Wand, von Eiskristallen dedeckt. Aber alles wäre noch Kopf. Nein, der lieber nicht wenn doch der Friede fäme, Es war auffallend, wie wohl den kleinen Dombrowski nicht so schlimm gewejen, hätte sie nur mehr Zeit für das endlich der Friede! Der mußte vieles wiederbringen. Ihr das strenge Auge tat, das über ihnen wachte. Vor Kind gehabt. Die lange Fahrt nach Berlin , der weite Weg brachte er freilich nicht viel. Nicht den Geliebten zurück, den ihr die Sorgen jeglichen Tages schon in die Ferne gerückt, der der großen Dame, die so streng guckte, und die auch neu- dort zur Arbeitsstelle! Aber sie fand nichts in der Nähe. lich in die Schule zur Lehrerin gekommen war, hatten Heute wollte es sich ihrer wie Verzweiflung bemächtigen, ihr aber heute wieder so nahe war, merkwürdig nahe. Der' die Kinder Respekt. Den Erich hatte sie schon einmal als sie erst am späten Abend das Kind auf den Arm nehnten Mann, den sie oben bei Minta wußte, machte sie unruhig. empfindlich am Dhr gezogen, als sie ihn dabei traf, wie er fonnte, und mit ihm in der Stube auf und ab wandern. Sie Allerhand Gedanken tamen ihr, heimliche Erinnerungen, und aus dem Obstforb, den der Gemüsehändler an der Bahn vor war todmüde: früh aufgestanden, in die Stadt gefahren, auch Vorwürfe, die sich selber machte; aber die Erinnerungen feiner Tür stehen hatte, einen Apfel nehmen wollte. Hast lange gearbeitet, tein rechtes Mittagessen, nur ihre mit waren doch stärker. du das schon öfter getan?" Ihre Augen bohrten sich bis genommenen Brote und dazu ein bißchen Raffee- sie hätte auf den Grund seiner Seele. Was würde dein Vater sagen, sich gern schlafen gelegt, aber der Kleine wollte jegt unterder draußen im Strieg ist, wenn er nach Hause fommt und halten sein. Sein Gesichtchen war berschwollen, er mußte das hört!" lange gemeint haben. Hatte die Dombrowskt sich denn gar Dem Jungen schossen die Tränen in die Augen: ja, den nicht seiner erbarmt? Bater, den hatte er lieb, und den Apfelna, er hatte doch Hunger.
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Bebend vor Kälte und im Schauer der Erinnerungen Sie nahm ihren troch Gertrud in ihr eisfaltes Bett. Kleinen neben sich und zog die Decke hoch herauf; mochte geschehen oben, mas da wollte, sie wollte nichts hören und sehen. Aber das eine wußte sie: hier mußte sie fort. Aber ( Forts. folgt.)
Gertrud machte die Stubentür auf und rief in den wohin-?! dunklen Flur. Bielleicht hatte Minta noch ein wenig Feuer.