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1. Beilage zum ,, Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 144.

Boykottirt find:

Sonntag, den 24. Juni 1894.

11. Jahrg.

1. Schultheiß- Brauerei, Aktien Gesellschaft, Berlin listen zur Gewerbegerichts- Wahl eintragen zu lassen!-kostenfrei zustellen. Die Brauereien lassen sich für Geld

( und Tivoli).

2. Brauerei F. Happoldt.

V

3. Böhmisches Brauhaus, Rommandit- Gesellschaft auf Aktien, A. Knoblauch. 4. Brauerei Karl Gregory, Berlin ( Adler- Brauerei). 5. Vereins- Brauerei Nigdorf.

6. Spandauer Berg- Brauerei, vorm. C. Bechmann, Westend bei Charlottenburg .

7. Aktien- Gesellschaft Schloß- Brauerei Schöne­berg.

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Aus dem Brauerring während des Boykotts sind aus­getreten und die Arbeiter- Forderungen haben anerkannt: Brauerei Carlsberg , Friedrich Reichenkron, Char­Iottenburg.

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Brauerei Wilhelmshöhe , E. Lehmann, Berlin . Dem Brauerring gehörten nicht an und die Arbeiter­forderungen sind durchgeführt bei:

Parteigenossen! Versäumt nicht, Euch in die Wähler der ganzen arbeitenden Bevölkerung Berlins sicher, präzis und Die Parteigenossen werden besonders darauf auf- mechanische Arbeit leisten, bei der Sozialdemokratie merksam gemacht, daß die Wählerlisten von der vorigen schafft die Begeisterung! Wahl verworfen sind und daß ein Jeder, der wählen will, sich unbedingt in die Liften eintragen laffen muß. Am 28. Juni ist der Termin für die Eintragung in die Wählerlisten beendet.

Die Anmeldungen werden entgegengenommen:

treue Dienste erhalten. Während der" Post" z. B. das Flugblatt Eugen Richter hat am Sonnabend Abend seinen Lohn für einfach beigelegt worden ist, waren die Bierbarone ihrem tapfersten Lehnsmann gegenüber einmal spendabel. Sie haben 1. im Wahlbureau, Poststr. 16, 2 Tr., Wochentags von gesehen und mit dem Text ihres Flugblattes eine ganze ihm angesichts seines treuen Eifers seine Tölpelhaftigkeit nach 8-3 Uhr; 2. in der Turnhalle der 131./169. Gemeindeschule, Tempel- Man sieht, wie Unrecht der Vorwärts" hat, wenn er behauptet, Seite seiner inseratenlosen Freisinnigen Zeitung" ausgefüllt. hofer- Ufer 2; daß Herr Rösicke für gewissenhafte Arbeit keinen guten ohn giebt.

3. in der Turnhalle der 62. Gemeindeschule, Schmidstr. 38; 4. in der Turnhalle der 115./170. Gemeindeschule, Staliger­straße 55/56;

5. in der Turnhalle der 23. Gemeindeschule, Straußberger­straße 9;

6. in der Turnhalle ber 8./63. Gemeindeschule, Gips­straße 23A; 7. in der Turnhalle der 15. Gemeindeschule, Rastanien­Allee 82; 8. in der Turnhalle der 118. Gemeindeschule, Pantstr. 7-8; 9. in der Turnhalle der 113./128. Gemeindeschule, Thurm straße 86. und zwar Wochentags von Nachmittags 5 bis 8 Uhr und Sonn­tags von 12 bis 3 Uhr.

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Rache, fürchterliche Rache haben die Herren vom Brauereiringe denjenigen Saalbesitzern geschworen, die es gewagt haben, dem Machtgebote der Herren Rösicke und Happoldt nicht Folge zu leisten, und die sich erkühnt haben, den Bierkönigen den pflichtschuldigen Gehorsam und die gewünschte Heeresfolge zu verweigern. Ein derartiges Subordinationsvergehen vor ver fammeltem Kriegsvolte muß naturgemäß ganz exemplarisch be= straft werden, damit die bösen Beispiele die guten Sitten nicht verderben und damit anderen die Lust genommen werde, es zu brauereien sich etwas Schreckliches ersonnen, um die Wider­machen wie jene. Und so haben denn die Bertreter der Ring­spenstigen und Aufsässigen in die freventlich gebrochene Vasallen= schaft zurückzubringen. So ist denn beschlossen worden verhülle dein Haupt, Gambrinus, und weine! den.

Münchener Brauhaus, Attien- Gesellschaft, Berlin . Süddeutsche Brauerei, Karl King u. Ko., Berlin . Dem Brauerring gehören nicht an, Aeußerungen Als Ausweis genügen über die Durchführung der Arbeiterforderungen liegen aber die Bescheinigung über die erfolgte Anmeldung des Gewerbe- jenigen Saalinhabern, welche sozialdemokratische Versamm­

nicht vor von

F. W. Hoffmann, Werder a. H.

G. Bauer, Werder a. H.

Brauerei Müggelschlößchen, Friedrichs hagen.

Kaiser- Brauerei , Dummer und Kahl,

lottenburg.

Brauerei Phönig, Lichterfelde . Nordstern- Brauerei, Berlin .

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für den Arbeitgeber

betriebes oder die letzte Quittung über Zahlung der Gewerbe- lungen in ihren Räumen dulden, Dom kommenden steuer,

für den Arbeitnehmer ein Zeugniß seines Arbeitgebers oder der Polizeibehörde, sowie Steuerquittungen 2c., daß er seit mindestens einem Jahre inner­Charhalb des Gemeindebezirks wohnt oder in Arbeit steht.

Durch Vermittelung der Bierkommission oder auf deren Auregung führen nachstehend Brauereien von auswärts Bier nach hier ein:

Brauerei in Wusterhausen . Exportbrauerei Nathenow.

Bürgerliches Brauhaus, Dresden . Schloßbrauerei, Fürstenwalde . Bürgerliches Brauhaus( in Firma Frankfurt a. D.

Bürgerliches Brauhaus( in Firma

Luckenwalde . Brauerei Maß, Rottbus.

Lokales.

verzeichnete

Formulare zu den schriftlichen Anmeldungen fönnen in Empfang genommen werden.

1. im Wahlbureau Poststr. 16, 2 Treppen, während der Dienst­stunden von Vormittags 8 bis Nachmittags 3 Uhr, und 2. in den oben genannten Anmeldestellen während der vor­geschriebenen Anmeldefrist.

Dienstag ab tein Ringbier mehr zu verabfolgen! Entsetzlich! vollen Fässer leeren, die mit festverschlossenem Spund ruh'n in Fürchterlich! Wer wird Happoldt, Rösicke zu Ehren nun die tiefsten Kellers Grund? Arme Saalbesizer, warum habt Ihr auch das gethan! Schwere Strafe habt Ihr verwirkt und fiat justitia! Durch das Machtgebot der Herren Rösicke und Genossen war Euch doch verboten, sozialdemokratische Versamm lungen bei Euch zu leiden, gleichwie Euch verboten ist, Glücks­spiele in Euren Räumen zu dulden. War doch denen, die treu und gehorsam sich erweisen würden, reiche Belohnung versprochen worden, während die Ungehorsamen schwere Strafe zu erwarten hatten. Die Gerechtigkeit nehme ihren Lauf! Und wenngleich sich auch die artigen Kinder in ihren gehegten frohen Erwartungen und Hoffnungen bitter ge­täuscht fühlen, weil die lockenden Goldfüchse vor ihren Augen Anderthalb Millionen haben sich die Brauereien den verschwinden und wenn sie statt derer etwas ganz anderes, näm­Boykott in den letzten Tagen fosten lassen! Den Saalver- lich den Klingelbeutel zur Verstärkung des Unterstützungsfonds" ein süßer Troft ist ihnen doch geblieben: Müller), weigerern von Röſicke's Gnaden, die ob dieser Bot- herumgehen sehen, schaft die Dhren jpigen, muß leider kundgegeben sie sind noch fernerhin gewürdigt und in der Lage, das edle werden, daß auch Millionen diese anderthalb Quintern), einen schwachen Augentrost bilden. nur Ringbier verzapfen und der lechzenden Ordnungsmenschheit Denn obgleich sie im fredenzen zu dürfen! Euch aber, Ihr Ausgestoßenen aus der Gegensatz zu der ersten Million, die ja auf dem Papier Gemeinschaft der Heiligen, soll nun auch dieser Trost genommen geprangt haben soll, wirklich in Papier vorhanden sind, werden. Wahrlich, es ist ein hartes Schicksal! Nun werden alle haben sie doch kaum einen besonders greifbaren Werth. jene Wirthe, die sozialdemokratische Versammlungen in ihren Die anderthalb Millionen bestehen nämlich in den vorgestern von Räumen dulden und ihrer sind nicht wenige

Die Lokalliste liegt heute unserem Blatte bei. Wir brauchen die Genossen nicht darauf aufmerksam zu machen, daß es jetzt mehr denn je noth thut, den gesperrten Lokalen die geziemende Aufmerksamkeit zu schenken.

Achtung! Parteigenossen Moabits! Laut Beschluß der legten Parteiversammlung machen wir die Genossen nochmals darauf aufmerksam, daß vom 1. Juli ab die Parteiblätter wie überhaupt alle sozialdemokratischen Schriften durch die Partei verbreitet werden. Wir ersuchen die Genossen, uns in diesem Unternehmen zu unterstützen, denn einzeln sind wir nichts, vereint find wir alles. Abonnements nehmen entgegen: Johann Pfarr, Wilsnacker­straße 49, S. 11. Georg Schmiz, Havelbergerstr. 37, III. Otto Hempel, Stephanſtr. 8. Die Vertrauenspersonen des 6. Wahl: freises.

Grubenexplosionen.

Der Vorwärts" enthält in seiner Nr. 140 ein Bitat der Wiener Arbeiter Zeitung" über das Grubenunglück in Rarwin, in dem flipp und klar der Graf Heinrich Larisch für die entfeßliche Katastrophe verantwortlich gemacht und seine strenge Bestrafung gefordert wird.

Es wird darauf ganz besonders aufmerksam gemacht, daß bei unterlassener rechtzeitiger Anmeldung das Stimmrecht ruht. Versäume deshalb niemand die Eintragung recht­zeitig vorzunehmen.

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Ringbier ist, ganz abgesehen von dem jezigen Bierkriege, das hat die neuliche Rundgebung des Gastwirthevereins Wedding be wiesen, dessen Mitglieder erklärten, auf die Arbeiterschaft an= gewiesen zu sein und der allergrößten Mehrzahl nach schon seit

uns mit einem entsprechenden Geleitswort versehenen Flug- sich mit Nicht- Ringbier begnügen müssen und sofern blättern, mit denen am Sonntag Berlin überschwemmt dies noch nicht geschehen sich solches anzuschaffen werden soll. Natürlich kann bei den Gegnern von einer genöthigt sehen. Doch es dürften wohl nur Vereinzelte sein, die ordnungsgeräßen Flugblatt- Verbreitung, wie sie von den Sozial- dem Ringbiere noch nicht Balet gesagt haben, und so dürfte sich demokraten mit und ohne Sozialistengeset pünktlich geübt auch dieser Beschluß des Brauereiringes als wirkungslos er demokraten mit wird, teine Rede sein; die Sorte hütet sich, selber weifen. Da aber ein derartiger Beschluß gefaßt ist, so muß mit den Beinen in den zweiten Hof, Quergebäude doch die Thatsache vorliegen, daß noch Saalinhaber bislang vier Treppen hinauf zu steigen. Um aber die andert Ringbier bezogen haben, obgleich sie sozialdemokratische Ver halb Millionen an den Mann zu bringen, sollen zunächst sammlungen in ihren Räumen dulden. Das beweist aber flar die bürgerlichen Zeitungen, denen das Flugblatt bei und deutlich, daß die Sozialdemokraten nicht, wie behauptet wird, gelegt wird, aushelsen. Dann soll das in den Biergärten die Wirthe zwingen, ihnen nicht genehmes Bier ab- und dafür der Ringbrauereien verkehrende Publikum statt mit dem sonst ihnen genehmes Bier anzuschaffen. Die vereinigten Brauereien üblichen Feuerwerk mit dem Flugblatt erleuchtet werden. Zum erweisen sich vielmehr nun als der zwingende Theil, indem sie Schluß haben dann die Bierfahrer Befehl erhalten, das Flug- durch ihren Boykott thatsächlich die Wirthe zwingen, sich anderes blatt der Kundschaft zur freundlichen Kenntnißnahme zu unter- Bier anzuschaffen. Die Wahrheit bohrt sich durch und unsere breiten. Auf so holperige und kostspielige Weise gelangt ein Feinde sorgen selber dafür, daß der Wahrheit eine Gasse gebahnt wird. gegnerisches Flugblatt unters Publifum. Wie muß den Daß die Berliner Arbeiterschaft durchaus nicht versessen auf Herren vom Brauerring doch ihre ganze traurige Haltlosigkeit im Volt vor Augen treten, wenn sie sehen, wie heute gleichfalls Tausende und Abertausende sozialdemokratische Arbeiter ihr Boykottflugblatt nicht allein dem honnetten Publikum", sondern schlossen. Strömt jedoch Grubengas in großen Mengen aus einer Kohlenstaub ist, so ist auch sofort die Direktive gegeben, wie angehauenen Spalte aus und ist in den Strecken des Bergwerkes derartige Explosionen zu verhüten find. Wenn die Abbaustrecken eine genügende Ventilation nicht vorhanden, so wird selbst genügend feucht gehalten und mit Wasser gesprengt werden, ist bei Anwendung von Sicherheitslampen jeder abgefeuerte fast jede Gefahr ausgeschlossen. Aber selbst vor den relativ Sprengschuß zur auslösenden Ursache der Explosion von geringfügigen Kosten des Wassersprengens scheuen die Bergwerks schlagenden Wettern ebenso natürlich jedes vorschriftswidrige besitzer zurück, Menschenleben sind eben noch weit billiger, als Deffnen der Sicherheitslampe oder jedes Entflammen eines Zünd- selbst eine einfache Gießtanne. Da in weiten Kreisen die Grubenexplosionen noch immer hölzchens. Freilich muß hierbei noch eins berücksichtigt werden. Im als durch höhere Gewalt"( force majeure) hervorgerufen Die neueren Anschauungen gehen aber dahin, daß die Er- allgemeinen herrscht in Kohlengruben, besonders in den sehr tiefen, angesehen werden, dürfte es nicht überflüssig sein, hier plosionen von schlagenden Wettern im allgemeinen nicht als die oder dort, wo brennende Kohlenlager vorhanden sind, eine sehr furz die Ursachen der schlagenden Wetter zu betrachten. Ursachen von so verheerenden Katastrophen anzusehen sind, wie hohe Temperatur, die bis 40 Grad Celsius und noch mehr beträgt. Bei den Ursachen haben wir ชิน unterscheiden die sie sich eben in Karwin ereigneten. Sie können es freilich in In trockener heißer Luft ist aber noch leichter zu arbeiten als Grundursachen und die auslösenden Ursachen. Die alten Bergwerfen werden, wo sich in alten, bereits abgebauten in feuchter, heißer Luft, würden also die Abbaustrecken dauernd auslösende Ursache der Grubenexplosionen ist entweder eine offene Strecken, die theilweise bereits zusammengebrocheu sind, Gruben- feucht gehalten werden, so wäre es selbst dem an Strapazen Flanime oder ein abgefeuerter Sprengschuß; über die Grundursachen gas in erheblichen Mengen ansammelt, wenn die Profitwuth der aller Art gewöhnten Bergmann unmöglich, in einer solchen dagegen sind die Aften noch nicht ganz abgeschlossen. So viel Grubenbefizer weder für eine genügende Ventilation dieser ab- Atmosphäre auszuhalten; die Bergwerksbesitzer müßten dann aber steht bereits heut mit Sicherheit fest, daß in keinem Falle gebauten Strecken, des sogenannten alten Mannes", sorgt, noch eben nothgedrungen für gute Wetterführung sorgen, die Durch= die Grubenkatastrophen der höheren Gewalt" in die Schuhe ge- fie mit Gestein genügend verbaut, was übrigens fchon im führung des billigen Wassersprengens würde also sofort die An­schoben werden dürfen, sondern daß sie immer auf das Konto Interesse der auf der Erdoberfläche befindlichen Gebäude geboten lage theurer Wetterführungen bedingen, und vor den kostspieligen der Profitwuth des Unternehmerthums zu sehen sind und zwar erscheint.- Ventilationsanlagen, die, wie erwähnt, schon zur Beseitigung sowohl bezüglich der Grundursachen als auch bezüglich der aus- Wie man leicht erkennt, sind die Explosionen von schlagenden der Gefahr der schlagenden Wetter dringend nothwendig sind, lösenden Ursachen. Wettern unschwer zu vermeiden, wenn man nur für genügende scheuen die Unternehmer zurück. Wo die Arbeiterfreundlichkeit Früher führte man die Grubenexplosionen ausschließlich Wetterführung sorgt, wenn man alle abgebauten Strecken ord- der Unternehmer so weit geht, Rücksicht auf das Arbeiterleben auf die Entzündung der sogenannten schlagenden Wetter" nungsmäßig verseßt. Daran hapert es aber, denn sowohl Wetter zu nehmen, begnügen fich die Unternehmer deshalb vielfach dam zurück. Unter schlagendem Wetter versteht der Bergmann ein schächte als auch Ventilatoren, sowie das vollständige Verseßen alter einfach, Vorschriften über das Wassersprengen zu erlassen, ste explosives Gemisch von Grubengas( leichtes Kohlenwasserstoff- Strecken erfordert Kapitalaufwendungen, die für den Unter- wissen es ja, daß sie selbst die geringen Kosten dafür sparen, gas CH4 ) und atmosphärischer Luft. Das Grubengas findet sich nehmer nicht rentiren. weil die Arbeiter das Wassersprengen schon deshalb gegen die in fast allen Steinkohlenflößen in Spalten und Klüften unter Aber wie gesagt, in der Gegenwart mißt man den schlagen- Vorschrift" welche bequeme Hinterthür für die Unternehmer! einigen Atmosphären Druck eingeschlossen. Schlägt die Keilhaue den Wettern nur eine untergeordnete Bedeutung für die furchtbaren nicht durchführen können, weil sie sonst nicht arbeiten könnten; oder der Bohrer des Bergmannes eine solche Spalte an, so Grubenkatastrophen bei. Aus Experimenten, die bereits im so wird denn gewissenlos mit dem Arbeiterleben weiter ge­strömt das Grubengas mit einem pfeifenden Ton, den der er- Sommer 1884 im Saarbrückener Kohlenrevier( im Königsschacht spielt und wenn durch die Profitgier des Unternehmerthums fahrene Bergmann sehr gut kennt und fürchtet, in die atmo- bei Neunkirchen) unter Aufsicht der tgl. Wetter kommission vor- namenloses Unglück über Hunderte von Arbeiterfamilien herauf sphärische Luft. Die Gefahr einer Explosion ist aber erst dann genommen wurden, geht faft mit Sicherheit hervor, beschworen ist, berufen sich die Unternehmer auf die Vorschriften, vorhanden, wenn das Grubengas in solcher Menge ausströmt, daß die Explosionen von feinem, in der Luft die sie zum Schuße der Arbeiter erlassen haben, und die nur in daß das Gemisch von Grubengas und atmosphärischer Luft selbst schwebendem Kohlenstaub in erster Linie für gewiffenlosem Leichtsinn von den Arbeitern, allen Strafen zum entzündbar wird. Die Verhältnisse liegen hier ganz analog wie die Grubenkatastrophen verantwortlich zu machen sind. Troy, nicht beachtet worden sind. Daß sie in ekelhafter Heuchelei beim Ausströmen von Leuchtgas aus einem offenen Brenner. Feiner, in der Luft schwebender Kohlenstaub explodirt mit die Arbeiter in eine Zwickmühle hineingedrängt haben, aus der Bemerkt man das Ausströmen rechtzeitig und sorgt man sofort derselben furchtbaren Gewalt, wie in der Luft vertheiltes Mehl, diese nicht hinaus können, das wollen sie freilich nicht für reichliche Luftzufuhr durch ausreichende Ventilation, Wetter- bei dem diese Eigenschaft ja ziemlich allgemein bekannt ist. Wort haben; aber es bleibt nichtsdestoweniger wahr, führung" wie der Bergmann sagt, so ist jede Gefahr ausgeschlossen. Feiner Rohlenstaub findet sich aber natürlich in Kohlengruben in daß die Arbeiter, um ihr elendes Leben nur noth Ebenso ist natürlich jede Gefahr bei Abwesenheit einer offenen ungeheuren Wiengen, auf der Grundfläche, der Decke und den dürftig fristen zu können, dies täglich und Stündlich Flamme oder bei Anwendung einer Sicherheitslampe*) ausge. Seiten der Strecken; da nun jeder abgefeuerte Sprengschuß die auf ein Spiel sehen müssen, bei dem die Chancen des Staubmengen aufwirbelt, so ist das Vorhandensein von trockenem Gewinners die denkbar geringsten sind. Mit brutaler Deutlichkeit Im Gebrauch ist hauptsächlich die Davy'schen Sicherheits- Kohlenstaub eine, nur auf die geeignete auslösende Ursache geht dies aus den Vorschriften über das Deffnen der Sicherheits­heits- Lampe, bei der ein dichtes Drahtneh die Flamme umgiebt. bauende Gefahr für verheerende Gruben Explosionen. Sind lampen und das Entflammen von Zündhölzern vor Ort hervor. Gelangt explosives Gas in die Nähe der Flamme, so findet zwar schlagende Wetter außerdem noch vorhanden, so wird Die härtesten Strafen können den Arbeiter nicht abhalten, immer im Innern des Drahtnezes eine kleine Explosion statt, aber das natürlich die Wirkung einer Kohlenstaub Explosion noch und immer wieder dagegen zu sündigen, da er sonst häufig einen Drahtnet verhindert die Fortpflanzung der Explosion nach außen, erheblich verstärkt. Da die Vorbedingung für Explosionen halben Tagelohn und mehr einbüßen würde, wollte er beim jedes­so lange das Drahtneß nicht selbst glühend geworden ist. von Kohlenstaub aber das Vorhandensein von trockenem maligen Berlöschen der Sicherheitslampe ausfahren oder sich nur

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