Nr. 45

- 1918

Unterhaltungsblatt des Vorwärts

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Donnerstag, 14. Februar

Weitere Beweise für ein zum Teil sogar sehr erhebliches Alter in der Tat! Die literarische Note war durch poetische Stüde   von Wie alt sind die Bauernregeln? werben genauere Kenner der Kulturgeschichte unseres Volfes in Hölth, dem Haupt des lyrischen Göttinger Hainbundes, Goethe, allerlei tieferen und verstedteren Beziehungen erblicken. Da ist Storm und Wilhelm Busch   festgehalten. Kulturgeschichtliche Studie von Dr. Johannes Kleinpaul.. B. in sehr vielen Bauernregeln nicht vom Tage, sondern von Maria Schipfmann hat der heiter- ruhigen Art genug, um In jetziger schwerer, ernster Zeit, wo jeder glücklich ist, wenn er achten die Rede. Die Nacht, die den lichten Tag gebar, hatte Dichtungen verschiedenen Ursprungs und Charakters vortraglich in einen Garten oder ein Feldstückchen hat, wo man Ziergärten und nach der Anschauung unserer Vorfahren in weit zurückliegender Plastik umzulegen. Das bewiesen die erzählte doppelsinnig­öffentliche Anlagen in Nußgärten umwandelt und wo wir alle auch Zeit etwas besonders Weihevolles, was heute noch manche alte humorvolle fleine Stormsche Novelle„ Wenn die Aepfel reif find", das Gedeihen der Saaten und Pflanzungen auf den weiten Feldern, Bezeichnungen in den Kalendern und damit auch noch in unserem ferner fonurrige, dabei iachender Lebensphilofophie volle Stücke von draußen vor der Stadt, mit aufmerkſamſten Erntesorgen und Hoff- alljährlichen Erleben bezeugen. Wir sprechen von der Chriftnacht Wilhelm Busch   und endlich das Grimm- Schröder nachgesprochene nungen begleiten, gewinnen für eine größere Allgemeinheit auch die und von" Fastnacht", von der Walpurgisnacht. Jobannisnacht, Märchen vom Wettlauf zwischen Hase und Swinegel. Die Märchen­alten Bauernregeln wieder ein lebhafteres Interesse. Mancher, Andreasnacht und Silvesternacht, von den„ Zwölf- Nächten" und dichtung zumal für die„ Kleinen“„ Großen“ scheint ihre besondere Der fie jahraus jahrein in Kalendern und Tageszeitungen noch manchen anderen durch alte Ueberlieferung ebrwürdigen und Domäne zu sein. gefehen aber überschlagen- bat, fragt fich wohl geheiligten Nächten! Heute noch gelten diese Nächte in unserem Margarete Waltotte fang alte und neuere Volkslieder zur Laute. jetzt, was es damit eigentlich für ein Betandnis hat. lebt Sprachgebrauche vielfach mehr als der ihnen folgende, zum Teil Darin und webt ein zuweilen derber Humor, mit feinsten Kunstmitteln sprechgesanglich mimotechnisch ftammen fie, was haben fie für Wert, wie alt find fie? völlig belangt se Tag! Gerade in den durch eine ganz besonders ungewöhnliche Witterung In Verbindung damit wäre als weiterer Zeuge Hohen Alters glühen und leuchten gemacht wird. Hier wirkt Gestaltungssinn, ausgezeichneten Kriegsjahren, in den kommenden Frühjahrs- und auch die in den Bauernregeln vielfach zutage tretende Zahlen- der mit wenigen aber sicheren Strichen starke Bildhaftigkeit hervor­Sommermonaten, wo auch da draußen auf unseren friedlichen Fluren ym bolil zu erwähnen. bringt und selbst stachelige Spigen mit grazilem Schaltshumor ber­alles zur Entscheidung drängt, wird man besonders scharf auf die goldet. verschiedenen Bostage und die von ihnen abgeleiteten Regeln, die Beide Vortragende haben ihre Gemeinde der ausverkaufte sich mit den Witterungserscheinungen, und mit den Ernteaussichten auch in diesem Fall verdient. stimmungsreiche Meisterfaal" zeigte es an und ihr Erfolg war beschäftigten, achten: dadurch gewinnen alle diese Fragen eben jetzt cin gesteigertes Interesse.

Woher

Was Mattheis und Sankt Peter macht, So bleibt es noch durch vierzig Nacht. Besonders die 40, eine uralte riftbestimmung, und die sieben Wochen" spielen dabei die Hauptrolle.

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Ein anderes Pröbben halb oder ganz vergeffener, alter Stultur

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Der

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ridt uns eine der vielen Bauernregeln vom Tage Mariä Reinigung Die Einheitskleidung in den Vereinigten Staaten  . ( 2. Februar) vor Augen. Sie lautet:

Lichtmeß!

Bei Tage ez!

Nu Spindel und Kunkel vergeß!

Sie find nicht so ohne weiteres zu beantworten. Die Bauern regeln sind zum mindesten schon solange bekannt, als es gedruckte Kalender gibt. Anjährlich, so oft ein neuer Kalender herauskommt, werden sie neu gedruckt, und auch die Zeitungen veröffentlichen Die Bürger der Vereinigten Staaten   werden jetzt, ein Jabr nach ihrem Eintritt in den Krieg, mit Sparsamkeits- und Ein regelmäßig eine Ausleie aus ihrer großen Zahl, je nach­dem die besonderen Witterungsverhältnisse schränkungserläffen bedacht, wie sie in den anderen friegführenden das angezeigt er­Ländern erst nach weitaus längerer Kampfdaner erforderlich sind. fcheinen lassen; besonders die Heimatblätter" beschäftigen Das erinnert daran, daß unsere Vorfahren in Mittelalter ihre Aus den Berichten amerikanischer Blätter gewinnt man den Ein­fich gern mit ihnen. Oberflächliche Leier freilich Hauptmahlzeit erst nach vollbrachtem Tagewerf. in der Vorabend- druck, daß eine erhebliche Kriegsnervosität sich der Regierung der die zu nichts Zeit haben" behaupten, daß sie ihnen nichts stunde, einzunehmen gewöhnt waren. Bom Tage Maria- Lichtmeß Bereinigten Staaten bemächtigt hat, eine Art neurasthenischer Angit, abgewinnen tönnen. Sie bezeichnen sie als Ueberbleibsel einer ab hatten sie sich aber nun so einzurichten, daß sie mit ihrer Arbeit daß man irgendwie in Verlegenheit geraten könnte. Darum ist in längst überholten Zeit, für deren altväterischen, hausbadenen iz bei natürlichem Licht fertig wurden und auch noch vor Einbruch der den Zeitungen, in den offiziellen Ankündigungen, auf den mit der und Geschmack man" heutzutage nichts mehr übrig bat. Andere Dunkelheit essen konnten. Maria Reinigung bezeichnete alio den Kriegführung zusammenhängenden Plakaten und so weiter aber erkennen und schäßen diese anspruchsloie volkstümliche Wahr­Beginn der mittelalterlichen, Sommerzeit". Deshalb wurden jedes dritte Wort: Sparfamfeit! Um mehr Arbeiter für heit als lebendige Zeugen eindringlicher Naturbeobachtung und der auch an diesem Tage die Gerätschaften, mit denen sich Winters über Kriegswertstätten frei zu bekommen, um Rohstoffe und Geld humorvollen Anschauungsweise unserer Vorfahren. Freilich muß die Frauen an den langen Abenden am Herde beschäftigt batten, zu sparen, wird jetzt der Plan einer Einheitskleidung aus man, um das recht zu würdigen, Muße und Gelegenheit haben, Spindel und Kunkel in die Ecke gestellt und bald bergeffen", weil gearbeitet, der für alle Einzelstaaten ohne irgendwelche Unterschiede allen jenen Dingen: Witterung und Wetter, Tier- und Pflanzenwelt es nun wieder draußen in Garten und Feld genug zu tun gab. Geltung haben soll. Nach diesem Plan werden in Zukunft für und ländliches Leben von denen in den Bauernregeln die Nede aber auch die Bauernregel vom Matthiastage, dem Schalttaa. sollen dadurch allmählich verschwinden. Damenstiefel über eine ge­Bon besonders eigenartiger fulturgeschichtlicher Bedeutung ist Stiefel nur 3 Farben statthaft sein. Die modischen Stoffeinsätze ist, selber mit gleich inniger Liebe und Aufmerksamkeit nach Staiser Lothar II.   brachte die Gebeine diefes Heiligen, der an die wisse ziemlich bescheidene Höhe werden bei ſtrenger Strafe bers zugehen; und daran fehlt es heute, felbst auf dem Lande, häufig an Stelle des Judas Jicharioth in der Reihe der Sünger Jeiu trat, boten. Für die Herrenanzüge sollen auch nur 3 Farben erlaubt Zeit. Daran läßt sich aber auch schon bis zu einem gewissen Grade nach Goslar  , und so wurde Matthias der älteste Schutzpatron des werden, nämlich schwarz, grau und blau. Endlich wird den soge­ermessen, wie weit die Entstehung der Bauernregeln zurückzuführen fein mag. Denn zweifellos stammen fie aus einer Zeit, in der dortigen ältesten Bergwerks des Deutschen Reiches und auch der nannten Phantaftehemden unerbittliche Fehde angefagt. An ihre " man", das heißt die namenlose Maffe unseres Volfes, in der wir schönen Stadt. Namentlich sein in Silber gefaßtes Haubt war eine der Stelle soll das bereits mit großem Lärm angekündigte amerilanische die Urheber dieser Merksprüche zu erkennen vermeinen, fostbarsten Kleinode im Goslarer Dom  . Damit zog die Domgeistlichkeit Rationalhemd treten. die nötige Muße und Gelegenheit dazu hatte. alljährlich an feinem Ehrentage( 24. Februar) durch die Stadt Ein anderes Merkmal find die Reime. Sie erinnern, noch und manchmal auch sonst noch weit umber. Sedzehn Träger trugen an eine weit zurückliegende Bergangenheit, in der unser Bolt die heiligen Refte in schweren silbernen Schreinen. Im Jahre 1100 alles, was ihm wichtig und merkenswert erschien, in gebundene Nonnenberges überfiel Widufind von Wolfenbüttel   mit einer Bande fand aber der Umzug ein schlimmes Ende. Auf der Höhe des Form brachte. Denn Gereimtes läßt sich leichter merken als Ungereimtes! Auch das würde heutzutage feinem Menschen mehr Strauchräuber unversehens die fromme Bilgerschar, um ihnen ihren einfallen, über solche einfältige, schlichte Beobachtungen nich tiefere Schatz zu rauben. Da wußten die Träger fein anderes Mittel, als Gedanken und nun gar Verfe zu machen. Wer so denkt, übersieht daß sie die beiden Gärge flugs in den Stadtgraben warfen, und indeffen den dauernden Fortichritt der Zeit, und das früher wichtig siehe da! Es geschah wie in der Bauernregel: und bedeutungsvol war, was heute übereilt und unwichtig ge­worden ist wenigstens für weite Kreise unferes Voltes, die sich weniger an eigene, persönliche Erfahrungen, als an die Ergebnisse und Ermittelungen egatter wissenschaftlicher Beobachtung halten, an denen sie aber selbst in feiner Weise schöpferisch teilhaben.

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Mattheis- brichts Eis, Find't er feins,

Dann macht er eins.

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Notizen.

Ausstellung Budwig Weidner, einem der" Jüngsten"; ge­- Salon Cassirer  . Bei Paul Cassirer   ist die nächste widmet. Außerdem werden Arbeiten des Bildhauers Josef M. Abbo gezeigt werden. Selma Lagerlöf  , die eble schwedische Dichterin von Weltruf, ist unter die politischen Aktivisten ihres Landes gegangen. Sie gab ihren Namen für einen Aufruf an die schwedischen Frauen, sich der Bewegung für Finnland   anzuschließen, die doch im Kerne nichts anderes als eine bürgerliche Aktion gegen das finnische Prole tariat ist.

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Denn die filbernen Schreine rusten verborgen unter einer durch­schmolzenen oder ebenso raich neu gebildeten Eisdecke. Auf Grund Eine neue Fettquelle. Vor kurzem ging eine von An den alten Bauernregeln aber hat wohl unier ganzes Volt diefer Begebenheit soll das eigenartige Merkwort entstanden sein, Dänemark   stammende Notiz durch die deutsche Presse, wonach dort der Dichter und Denker feinerzeit mitgearbeitet. Sie sind nicht das und daß der Matthiastag ein fritischer Tag in dieser Hinsicht ist, Schritte im Gange feien, um den Fettgehalt der Kleintierwelt des Erzeugnis geistreicher einzelner, das bezeugt schon ihr Name. Ihr wird auch noch durch manches andere. ähnliche bestätigt. Wassers der Industrie dienstbar zu machen. Demgegenüber sei ganzer Reiz, den sie jeyt noch für viele unter uns haben, beruht Dieie Bauernregel ist, soweit wir wissen, die einzige, deren Her- darauf hingewiefen, daß der tatsächlich große Gehalt an fettem Del, gerade auf ihrer natürlichen Frische und Ursprünglichfeit. Es ist funft und Alter sich einigermaßen genau bestimmen läßt. Vor dem der vielen der Blanttontrebsen und mehr noch den in den glücklicherweise nie versucht worden, über ihre ländlich- bäuerliche Sabre 1100 fann fie nicht gut entstanden sein, möglicherweise aber Frühlingsgewässern in ungezählten Mengen lebenden Kieselalgen Herkunft hinwegzutäuschen und ihnen einen vornehmeren Stamm- auch nicht viel später. Manche andere mögen aber aus den anzukommt, schon längst in Deutschland   der Gegenstand eifriger und baum zuzulegen. Auch die schlichte Aufmachung in gereimter Form geführten Gründen auf noch weit ältere andere hingegen auf erfolgreicher Versuche ist, die nach den Angaben des Münchener ist ein ficherer Zeuge beträchtlichen Alters. Da die Verse. im biel spätere einzelnen betrachtet, sehr ungleich in ihrem Werte sind, fann hierbei| artiges Sprachgut ruht darin verborgen, und es lohnt sich wohl, auch durchgeführt wurden. Zeit zurückgehen. Denn auch manch foftbares, eigen- Botanikers R. Francé von der Biotechnischen Studiengesellschaft nicht allzuviel besagen. Manchmal haben es sich diese unbekannten dem einmal mit Eifer und Sorgfalt weiter nachzugehen. alten Dichter" in der Tat gar zu leicht gemacht. Es ist keine be­sondere Kunst, Regen- Segen, regnet- jegnet, Sonne- Wonne, sonnig­wonnig miteinander zu reimen, und man hat davon etwas reichlich viel Gebrauch gemacht. Indeffen, auch im Weizen gibt es Spreu und wenn wir die Spreu zwischen diesen Bauernregeln wegfegen, bleibt manches goldene Korn, das um so heller glänzt und uns manchmal nach jeitenlanger, langweiliger, fümmerlicher Beitungs­leftüre plötzlich herzerquickend entgegenlacht und in trüben Tagen mit einem Male wieder froh und hoffnungsvoll macht.

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Töchter der Hekuba  .

„ Fröhlicher Abend."

Die Angelegenheit beschäftigt derzeit bereits die Reichsfettstelle und bietet alle Aussicht auf eine nicht unwesentliche Bereicherung unserer Vorräte namentlich an technisch nutzbaren Delen. Der Knopf aus Fischabfall. Den ziemlich weiten Deutschen   Humor, wie er in unserer Kunst- und Voltsdichtung, Beg vom Fischabfall zum Knopf hat eine in Stagen in Dänemark  unvergänglich, föstlich blühend niedergelegt ist, durch Wort und Ge- gegründete Attiengesellschaft zurückgelegt, die aus den Rückständen fang gleichsam sichtbar zu machen, hatten sich Maria Sipf des Fischabfalls, wie der Prometheus" darlegt, durch ein Schmelz­manu und Margarete Ballotte, vei treffliche Bortragsverfahren unter fehr hohen Sizegraden das sogenannte„ Stornomit" fünftlerinnen, zu gemeinfamem Eun vereinigt. Ein Programm, se gewinnt, das als ideales Material für die Knopffabrikation ge­forafam gewählt, als furzweilig gestaltet: ein fröhlicher Abend schildert wird.

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ferze, jetzt war der Duft heimlicher, aber voll verhaltener übermorgen unt diese Zeit war er längst fort! Es Kraft. überfiel ihn in jähem Schreck, er biß die Zähne zusammen. Die Spaziergänge belebten die junge Frau, sie hatte den Sie standen ant See. Der fah aus wie ein Auge, das Wald der Heimat gar nicht mehr gekannt; wenn es auch nur ein Geheimnis birgt. Ganz unergründlich. Wolfen waren Ein Roman aus unserer Zeit von Clara Biebig. ein armer Wald war, jetzt entzückte er sie. über den Himmel gezogen, er warf nichts Lichtes herunter; Annemarie ließ den älteren Bertholdi vollständig gleich- Sie machten den letzten Spaziergang zusammen am es spiegelten sich nur die schwarzen Kieferböschungen der Ufer gültig, aber er beneidete den jüngeren Bruder, daß der den Tag vor Rudolfs Hochzeit. Morgen würde er ja nicht Zeit in schweren Klumpen. Auf dem Wasser, das gestern im Mut gefunden hatte, das Glück an sich zu reißen. Und wenn haben, und übermorgenmun, daran wollte Heinz heute Sonnenglanz gelächelt hatte, lag es heute wie entsagungsvolle es auch nur ein kurzes Glück war! Heinz war der noch nicht denken. Mit einem langen Blick umfaßte er die Trauer. Die Witwe stand dicht am Rand, die ditstere Lache einzige, der Rudolf volles Verständnis entgegenbrachte. Gestalt der geliebten Frau, die leicht vor ihm herschritt. bespülte fast ihren Fuß. Sie hatte das Pelztäppchen ab­Barum beklagte die Mutter sich? Der Bruder hatte ja Benn er es ihr doch wenigstens sagen dürfte, daß er sie genommen und ließ den Userwind um ihre Schläfen wehen. so recht, er genoß das Heute und fragte nicht nach dem liebte! Aber durfte er das? Sie war in tiefer Trauer. Dh. Nun sah man die Linien, die schmere Gedanken in ihre Stirn Morgen. Das war fein gutes Recht. Und die Pflicht des, dieser Italiener, wie er ihn haßte! Die Tritte des jungen gezeichnet hatten. Die Winkel ihres Mundes waren ein wenig der im Felde steht. Ein jeder konnte es freilich nicht, und Offiziers waren hart, sie stampften den moosigen Waldboden. herabgezogen, fie sah sehr traurig aus. daß er's nicht konnte, das verstimmte Heinz Bertholdi tief. Sein Urlaub war abgelaufen, am Tage nach der Hochzeit mußte er zu seinem Regiment.

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Der war ihm ein fückischer Feind, jetzt noch, da er schon lange tot war. Diese Frau, ach, diese Frau! Es gab nur­mehr diese einzige für ihn auf der ganzen Erde. Dicht ging er hinter ihr, und wehte der Wind ihr schwarzes Kleid ein wenig zurück, daß es flatternd ihn streifte, fühlte er es wie Beseligung.

,, Tut es Ihnen leid, daß ich fortgehe übermorgen schon?" fragte er leife. Er konnte nicht länger an sich halten: das wenigstens, das mußte er sie fragen.

Sie nickte. Aber sie sagte nichts. Als sei sie scheu ge­worden, so drehte sie um.

Nascher als sie gekommen waren, gingen sie zurück. Sie lief immer vor ihm her. As sie am Krügerschen Hause an­gelangt waren, reichte sie ihm die Hand zum Kuß.

,, Sehe ich Sie heute noch?" Seine Augen baten. Ich bin heute nicht zu Hanse  ."

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Sie hatten sich feit der ersten Begegnung und ihrer fröh­lichen Staninchenjagd täglich gesprochen." Der junge Mann Schweigend gingen sie den schmalen Waldpfad, den sie hatte Frau Noffi seinen Besuch gemacht, und die Generalin, fast täglich gegangen waren, hinunter zum See; fie liebten die zufällig gerade bei der Tochter war, hatte ihn freundlich auf diesen einsamen Weg, auf dem man keinem Menschen be­gefordert, auch sie zu besuchen. Frau von Voigt war erfreut, gegnete, nur manchmal einem Reh, das nicht flüchtete. daß die Tochter wieder einiges Intereffe zeigte. Stumm und Mitten im Kanonengebrüll, Blutvergießen und Schmerzens. Er fühlte, daß sie nicht die Wahrheit sprach, und das teilnahmlos hatte Lili viele Wochen dagesessen, nun wurde sie gestöhn, mitten im weinenden Klagen, in aller Gemeinheit machte ihm Mut. So werde ich morgen fonimen und Ihnen doch etwas lebhafter. Die Mutter war dem Leutnant und Verleumdung der Welt, wenn sie hier gewandert im Lebewohl jagen. Wenn auch die Hochzeitsfeier meines Bru­Bertholdi dankbar dafür. Sprechen Sie aber nicht viel vom ttessten Frieden. Abgeschiedene Geister, die nichts mehr von ders ist. Ich finde schon eine Stunde. Gegen Abend." Er Strieg," bat sie, als er bei ihr zum Tee saß und Lili noch der Bergangenheit wissen, die in der Seligkeit wandeln. glaubte ein leises Zittern ihrer Hand zu verspüren, die er nicht da war, ich fürchte, es greift meine Tochter zu sehr an. Ob sie es nicht fühlte, daß er sie liebte? Ihr Blick noch immer hielt. Also morgen!" Sie wissen, sie hat viel durchgemacht." Der junge Offizier blieb ruhig, immer ein wenig traurig, wenn sie auch lächelte; Es war eine schlaflose Nacht, die die junge Witwe ver­verbeugte sich:" Exzellenz können ganz ruhig sein. Ich erzähle immer lag es über diesen schönen Augen wie ein Schleier. bracht hatte; von vielen schlaflosen Nächten die schlafloseste. nicht gern vom Krieg. Was man da erlebt, behält man am Der Liebende verglich mit einer gewissen Eifersucht seines Ste hörte jede Viertelstunde von der großen Turmuhr der besten für sich." Bruders Braut mit dieser Frau hier diese würde der Kirche schlagen hart, gefühllos. Es war eine Qual. Sie So hatten sie denn nie von dem gefprochen, was sie mit Mutter gefallen. Wenn er nur wüßte, was Lili über ihn wühlte in den Kissen, und dann saß sie aufrecht und stützte seinen Schreckniffen so nahe umlauerte. Sie waren zusammen dachte! Sie war gern mit ihm zusammen, das fühlte er, aber die Ellenbogen auf die hochgezogenen Snien und den spazieren gegangen, es war ihm gelungen, die junge Frau ob sie denn gar nicht mehr für ihn empfand? Eine so junge schmerzenden Stopf zwischen die Hände. Durch den zu­herauszulocken; wenn es auch Winter war, die Tage waren Frau sie konnte doch nicht allem entsagen wollen? Schon gezogenen Vorhang ftahl sich ein legter Mondstrahl und schön. Kalt war es nicht, die Sonne zeigte plötzlich schon sah sie nicht mehr aus wie die Nonne, als die er sie zuerit tanzte in allerlei seltsamen Zuckungen und huschenden Lichtern Straft, in den Mittagsstunden konnte man vergessen, daß es erblickt hatte im Strügerschen Garten. Einen schwarzen Schleier auf dem Bild ihres Mannes, das an der Wand, ihrem Bett noch Januar war. Die Haselnußstauden steckten ihre Träub- trug fie heute nicht sah sie nicht aus wie ein Mädchen in gegenüber, hing. Die Mutter hatte ihr eine Photographie chen heraus, die dunkelgrünen Kiefern des nahen Waldes dem fleinen Belztäppchen? Er ging hinter ihr und fieberte: vergrößern lassen es war ihr einziges Weihnachts­dufteten, nicht so wie im Sommer, wenn der harzige Stamm morgen war für ihn ein verlorener Tag, da konnte er hier geschenk gewesen, sie hatte nichts anderes haben wollen­von heißem Wohlgeruch trieft wie eine brennende Opfer- nicht mit ihr wandern, und übermorgen- Gott im Himmel, und nun?! ( Forts. folgt.)

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