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mit Freischärferkorps revolutionärer Abteilungen, wenn nötig, fortzusehen.

Deshalb muß hier den russischen   Bolschewisten mit aller Deutlichkeit gefagt werden, ihre Hoffnung auf eine baldige gewaltsame Revolution in Deutsch­rand ist ein Frrwahn. Sie begehen den Fehler, die russische   Schablone an deutsche Verhältnisse anzulegen, die in politischer, wirtschaftlicher und fultureller Hinsicht den russischen um fast hundert Jahre voraus sind. Für bolschewistische Revolutionsmethoden ist in Deutschland   nun einmal fein Boden.

Es muß aber auch offen und ganz unziveideutig aus­gesprochen werden, daß wir als Sozialdemokraten diese Gewaltmethoden der Bolschewitis auf das schärfte verurteilen.

Wird auch in der bürgerlichen Presse in dem Bestreben, das sozialistische Regime in Rußland   zu diskreditieren, viel Unwahres und lebertriebenes über bolschewistische Greuel be­richtet, so bleibt doch als wahr noch so viel Verurteilens­wertes übrig, daß wir alle Veranlassung haben, im Interesse der Sozialdemokratie davon offen und rückhaltlos abzu­rücken.

Der Sozialismus kann nicht auf Bajonetten und Ma­schinengewehren aufgerichtet werden. Soll er Dauer und Bestand haben, muß er auf demokratischem Wege verwirklicht werden. Dazu ist freilich Vorbedingung, daß die wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse für die Soziali­sierung der Gesellschaft reif sind. Wäre das in Rußland   der Fall, würden die Bolschewiti sich zweifellos auf eine Mehr­heit im Volfe stüßen fönnen. Da demt nicht so ist, haben fie eine Säbelherrschaft etabliert, wie jie brutaler und rück­sichtsloser unter dem Schandregiment des Zaren nicht bestand.

Sie haben die auf Grund des demokratischen Wahlrechts gewählte Volksvertretung mit Waffengewalt gesprengt. Sie schlagen die Demokratie tot und ersehen sie durch Energie und brutale Gewalt. In einer Weise, die den Neid selbst der brutalen Zarenknechte erregen muß, fnebeln sie die öffentliche Meinung und werfen selbst ihre nur taktisch von

Erkundungsgefechte im Artois   und in der Champagne Französischer Vorftok

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bei Tahure.

Amtlich. Großes Hauptquartier, 14, Februar. 1918.( W. Z. B.)

Westlicher Kriegsschauplak. Engländer und Franzosen   setten an vielen Stellen der Front ihre Erkundungen fort. Nördlich von Lens und in der Champagne fam es dabei zu heftigen Kämpfen. In einem vorspringenden Teil unserer Stellung füdöstlich von Tahure haben sich die Franzosen festgesetzt.

Eigene Infanterie brachte in Flandern   und auf den Maashöhen Gefangene ein.

Bon den anderen Kriegsschauplägen nichts Neues. Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff.

Abendbericht.

Berlin  , 14. Februar 1918, abends. Amtlich. In der Champagne   war die Feuertätigkeit in den Abschnitten nördlich von Prunay und südöstlich von Zahnre vielfach gesteigert.

Von den anderen Kriegsschauplägen nichts Neues.

Der österreichische Bericht. Wien  , den 14. Februar 1918. Amtlich wird ver­lautbart: Keine besonderen Ereignisse.

Der Chef des Generalstabes.

ihnen abweichenden Genossen in großer Zahl in die Ge- Wiederherstellung der galizischen Grenze

fängnisse.

Alles, was ihnen widerstrebt, werfen sie mit der Waffen­gewalt der ihnen noch ergebenen Soldaten zu Boden. Diese Herrschaft der zügellosen bolschewistisch sozialistischen Sol­datesta ist aber ebenso zu veriverfen, wie die Gewaltherr­schaft der zaristischen Soldatesfa. Sie kann auch nicht von Pauer fein.

Das Chaos auf wirtschaftlichen und politischem Gebiet muß immer größer werden und schließlich zum Zusammen­bruch dieser unnatürlichen sozialistischen   Säbelherrschaft führen.

Was die Bolschewifi in Rußland   treiben, ist weder Sozialismus noch Demokratie, es ist vielmehr gewalttätigster Putschismus und Anarchie.

Deshalb müssen wir zwischen den Bolsche­tuifi und ut s einen dicken, sichtbaren Trennungsstrich ziehen.

Was ist's in England?

Die Oesterreicher besetzen Brody  . Wien  , 14. Februar. Aus dem Kriegspressequartier wird gemeldet: Gemäß Artikel 2 Abjazz b des mit der Ukraine   abgeschlossenen Vertrags, der den status quo ante der zwischen Desterreich- Ungarn und Rußland   bestehenden Grenzen wiederherstellt, sind gestern unsere Truppen in Brody   eingezogen. Das ein­marschierende Jägerbataillon wurde vom Bürgermeister der Stadt Brody in Gegenwart der Rada der 115. ukrainischen Division feierlichst begrüßt. Auch die Bevölkferung ließ es an den allerherzlichsten Sym­pathiekundgebungen für die österreichisch- ungarischen Truppen nicht fehlen. Durch diese friedliche Beseßung Brodys ist die Teste größere Stadt in Ostgalizien   wieder in österreichisch ungarischen Händen, nachdem sie seit den letzten Julitagen 1916 unter russischer Herrschaft ge­ipesen war.

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1. Die Demobilisierung der Armee wird schnell vor sich gehen, wobei volle Ruhe und Ordnung bewahrt wer­den muß. Der heutige Zustand unserer Eisenbahnen erfordert, daß wir sparsam mit ihnen umgehen.

2. Zur Durchführung der Demobilisation sind bei den Truppenteilen besondere Organe mit den Komitees und Räten an der Spige zu bilden; die Heranziehung bezahlter Ar­beitskräfte ist in weitgehendstem Maße erforderlich, worauf ich schon in meinem vorigen Befehl hingewiesen habe.

3. Barallel mit der Demobilisierung muß die Organi sierung der roten Armee gehen: mehr Agitation, mehr praktisches Handeln in dieser Richtung!

4. Die Komitees, die Räte und die Verwaltungsorgane der Truppenteile müssen bis zur legten Minute auf ihrem Bosten bleiben.

Kameraden! Die Erfüllung dieser Bedingungen wird uns ermöglichen, die Folgen des Krieges endgültig 3 liquidieren und einer gesunden Form des Schuhe von Volk, Land und Revolution gegen ihre Feinde überzugehen.

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Petersburg, 12. Februar. Die Prawda" begrüßt die role Armee als wahre Waffe des Triumphes der sozialistischen   Welt­revolution und des Unterganges des Kapitalismus  . Die Organi­sation der roten Armee wird den örtlichen( Gouvernement Kreis usw.) Räten übertragen, innerhalb der Armee den Front­komitees der Armeen, Korps und Divisionen. Die Räte gründen hierfür besondere Ausschüsse, die Armee stellt besondere Stäbe der roten Armee auf.

Ein Schritt zur Wahlrechtsreform in Sachsen  .

Aus Dresden   wird uns geschrieben: Am 13. Sep. tember 1917 teilten wir mit, daß die Reform des sächsischen Landtagswahlrechts im Verfassungsausschuß der Zweiten Stammer vollständig gescheitert sei. Nicht nur die sozialdemokratischen und fortschrittlichen Wahlrechtsforde­rungen waren abgelehnt worden, auch der Antrag des Nationalliberalen, Dr. Seyfert, der das allgemeine, gleiche Wahlrecht lediglich durch eine Alterszusa stimme forrigiert sehen wollte. Den Ausschlag gegen seinen Antrag gaben gaben die Stimmen seiner eigenen Partei­freunde.

Dies Ergebnis diente dann der Regierung zur Stütze ihrer absolut wahlrechtsfeindlichen Haltung. Aber endgültig war die Angelegenheit im Verfassungsausschusse noch nicht erledigt. Es war noch kein Bericht an die Kammer erstattet worden, und da die Sache auf dem Wege einer Zwischendeputation in den gegenwärtigen Landtag überführt worden war, ergab sich die Möglichkeit, sie noch einmal auf­zunehmen. Die Nationalliberalen griffen auf den Antrag Dr. Seyfert zurück und brachten ihn mit einer verhältnismäßig wenig besagenden weiteren Be­schränkung des gleichen Wahlrechts wieder ein. Der neue Antrag verlangt:

die Regierung zu eriudhen, eine Vorlage einzubringen, durch die an Stelle des jezt geltenden( Plural-) Wahlrechts das all gemeine, gleiche, geheime und direkte Wahlrecht gesetzt werde in Verbindung mit der Berhältniswahl und mit der Gewährung von zwei Zusatzstimmen, für die in erster Linie das Lebensalter, nicht aber Vermögen, Grundbesig oder Bildungszeugnis maßgebend sein sollen."

gierung wäre. Holt hatte Bedenken gegen das Wort einzige". Die Opposition gegen Lloyd George  . Er fragte, ob die Fortsehung die einzige Aufgabe wäre, ob es Oberst Népington hat in der Morning Post" einen Ar- Teine Alternative beft. der Politit gäbe und ob die militärischest fifet über den Striegsrat von Bersailles veröffentlicht, wes- machtentfaltung allein die einzige fichere Handlungsweise sei, um halb ein Verfahren gegen ihn eingeleitet ist; angeblich soll er schon verhaftet sein. Diesem Artikel folgte der Vorstoß des liberalen Parteiführers Asquith   gegen Lloyd George  , der von heftigen Angriffen der gesamten radikalen Preise auf das gegenwärtige Kriegskabinett begleitet wird. Erst durch fie wird das Stätsel gelöst, das die legte Unterhausdebatte dem deutschen   Leser aufgibt. Die gemäßigte Richtung operiert in taktischer Verbindung mit einer nationalen Strömung, die in den Versailler Beschlüssen eine Kränkung des englischen Selbstbewußtseins erblickt. Diese Verbindung ergibt sich von selbst, denn die angebliche Zurücksetzung der englischen Heeres­leitung hinter die französische entspricht der Unterordnung der englischen Bolitik unter den französischen   Chauvinismus

In der Aussprache wurde die Möglichkeit erörtert, zur Boraussetzung der zweiten Zusatzstimme den Familieu­and( Besitz einer Familie, Verheiratetsein) zu machen. das gestedte Ziel zu erreichen. Cavendish Bentinck for Dienstag verlangten die sozialdemokratischen Vertreter, daß Bei der Verhandlung des Verfassungsausschusses am derte, daß die Regierung die militärische Kraftanspannung zunächst über ihren ursprünglichen Antrag, der das unein­durch diplomatische Tätigkeiten unterstüßen solle. Balfour  führte aus, daß die Debatte vollständig auf einem verkehrten Be- geschränkt gleiche Wahlrecht für alle Reichsangehörigen forderte, nun abgestimmt werde. Das geschah und der An­griff dessen beruhe, was in Versailles   geschehen sei und was forderte, nun abgestimmt werde. Das geschah und der An­in der Rede des Königs gesagt wurde. trag wurde gegen die sozialdemokratischen Stimmen abge lehnt.

und den kriegstollen Greis Clemenceau.

Die Stärkung der friedensfreundlichen Bewegung in Eng land ist zuveifellos auf die pazifistische Stellung Wilsons mit zurückzuführen. Wilson ist die Verzweiflung der Allenglän­Ser und der Allfranzosen, wie Czernin   die Verzweiflung der Alldeutschen ist. Es ergeben sich hier sehr bemerkenswerte Parallelerscheinungen, die für den Friedensfreund eine ge­wisse Ermutigung sind.

Der Stura des Kabinetts Lloyd Georges und seine Er­segung durch eine Regierung Asquith- Lansdowne- Henderson würde der Friedensbewegung auch in Deutschland   neue Aus­fichten eröffnen. Aber noch ist es nicht so weit!

Rotterdam  , 14. Februar. Nieutve Rotterdamsche Courant" zufolge versuchen einige englische Blätter, vor allem der radikale " Star", den Eindruck zu erweden, daß die Stellung des Kabinette start erschüttert sei. Es sei fein Zweifel daran, daß das An­sehen Lloyd Georges im Unterhause gestern einen Stoß be­

fommen hat.

Adresdebatte im Unterhaus.

London  , 14. februar. Reuter. Lord Robert Cecil   fagte:

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Frage, ob sie den Antrag der Nationalliberalen ablehnen und Darauf standen die sozialdemokratischen Vertreter vor der dadurch nur der Regierung neue Handhaben zur Verweige­der Wahlreform geben, sondern einen auch einer ziemlich radikalen Wahl­sollten. Sie entschlossen zu stimmen. Damit Antrag große Mehrheit Auch der Vertreter der unab­

verhindern

Eine große Anzahl Redner habe betont, daß die militärischen Mit­tel nicht die einzigen feien, die zur Beendigung des Krieges an­gewendet werden sollten. Die Regierung nahm die Lehre an und rung hielt es für ihre Pflicht, jedes Mittel zu gebrauchen, um den Krieg wichtigen Schritt zu unde zu führen. Cecil stellte die Wilsonsche Forderung rechtsverbesserung über Belgien   und den Völkerbund ihrer Annahme" durch den fich, für den Antrag Feind gegenüber. Es müsse selbst für Snowden und alle an­der erlangte deren Anwälte der Deutschen   in diesem Lande klar sein( Beifall),( 12 gegen 5 Stimmen). daß unter dem Deckmantel dieser Annahme" beinahe jede Ein- hängigen" Sozialdemokraten, der im September 1917 verleibung Belgiens   in das Deutsche Reich den deutschen   Staats- ben noch weitergehenden Reformantrag Dr. Seyfert ablehnen männern völlig freistehen würde. Hertling habe vorgeschlagen, half, stimmte jetzt dafür und entzog sich damit diesmal die Erwägungen über den Abschluß eines Wölferbundes bis nach flugerweise der Gemeinschaft mit den Konservativen, die als dem Friedensschluß zu verschieben. Das sei keine Haltung, die die einzigen den Antrag ablehnten. Zunächst soll sich die Re­britische Regierung annehmen könne. gierung noch zu dem Beschlusse äußern. Umgeworfen wird er aber dadurch zweifellos nicht.

Was die geheimen Verträge angehe, so stehe er bor einer großen Schwierigkeit. Da sie geheim seien, sei es eine Ehrenpflicht der Regierung, sie nicht zu veröffentlichen oder zu diskutieren, obwohl die Veröffentlichung den Vorteil haben würde, der Regierung die Verteidigung zu ermöglichen, daß sie dieselben geschlossen habe. Alles, was er sagen könne, sei, daß er glaube, daß diese Verträge durchaus zu rechtfertigen feien, obwohl die gegenwärtige Regierung für feinen derselben verantwortlich wäre. Natürlich sei etwas Wahres daran, daß alle diese Dinge erwogen werden sollten, und die englische Regierung machte vor dem Sturze der Regierung Kerensti ein Angebot dieser Art, und es sei London  , 14. Februar.( Reuter.) In der gestrigen Sitzung mur deshalb nicht zur Diskussion des Angebots gefomnien, weil des Unterhauses bei der Debatte über die Antwortadresse auf die die russischen Minister nicht lange genug im Amte waren. Solange Thronrede hielt Balfour   eine Rede, in der er den Angriffen diese Verträge beständen, sei die Regierung an sie gebunden. Wenn mehrerer Abgeordneter auf den Obersten Kriegs- man an die Regierung die Aufforderung richte, sich von ihnen rat in Versailles   entgegentrat. Balfour   sagte, der Oberste Striegs- loszusagen, so scheine es ihm, daß die Pazifisten die An­rat jei in erster Linie zur Besprechung der großen militärischen Fragen zusammengekommen und habe eine Erklärung über die fangsgründe ihres Glaubens nicht verstünden.( Beifall.) Wie soll Schlüsse, die aus den Reden des deutschen   Reichskanzlers und des man je zu einem Fortschritt in internationalen Angelegenheiten österreichisch- ungarischen Ministers des Aeußern gezogen werden kommen, wenn die Regierung internationale Verpflichtungen nicht müßten, abgegeben; der Oberste Kriegsrat habe aber nicht die als absolut geheiligt betrachte.( Beifall.) Kriegsziele besprochen. Der Kriegsrat habe über die Reden Es habe feinen Zwed, den Versuch zu machen, über den Dertlings und Czernins zwar verhandelt, aber darin Frieden zu diskutieren, wenn der Feind keinen Frieden will. Die icine Friedensannäherung gefunden. Aus diesem Regierung will, wie jedermann, den Frieden, und es gebe nur Grunde seien die Verhandlungen über die militäri- eins, wofür fie fämpfe und zugebe, daß der Kampf geführt werde. schen Maßregeln wichtiger gewesen als je. Es habe keinen Wenn die Regierung nicht vor dem Feinde kriechen und einen Sinn, der Regierung vorzuwerfen, daß sie sich nicht diplomatischer Frieden um jeden Preis anbieten wolle, so geschehe es, weil sie Mittel bediene. Diplomatische Methoden hätten nur dann 3ved, überzeugt sei, daß ein solcher Frieden nicht nur von dem englischen wenn man mit einem Volte zu tun habe, das entschlossen sei, zu Wolfe verschmäht werde, sondern auch keine dauerhafte Grundlage einer Uebereinstimmung zu gelangen. Die Mittel für die Ordnung der Völker in Europa   bilden würde.( Beifall.) mächte hätten aber offen gezeigt, daß fie teine solche Absicht hegten. Der Unterschied im Ton, nicht im Wesen, den Czernins Rede gegenüber Hertlings Rede aufweise, lassen nicht den Schluß zu, daß Deutschland   bereit sei, einzulenken.

Amsterdam  , 14. Februar. Aus London   wird gemeldet: Bei den Debatten über die Antwort auf die Thronrede brachte Holt einen 3usatantrag ein, worin das Bedauern darüber

London  , 14. Februar.( Reuter.) ( Reuter.) Der Antrag Holt wurde mit 159 gegen 28 Stimmen abgelehnt. Unter der Minderheit be­fanden sich sämtliche Pazifisten.

Die russische Demobilisierung.

Dittmann und Liebknecht.

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Unter dieser Ueberschrift verbreitet. T. B. folgende Aus­führungen:

Anläßlich der Verurteilung Dittmanns zu 5 Jahren Festungshaft zieht die Leipziger Volkszeitung  " einen Vergleich zwischen diesem Urteil und dem gegen Liebknecht er­gangenen und kommt dabei zu einem Schlusse, der ebenso falsch ist, wie seine Voraussetzungen: das Gericht hätte, vor der veränderten Voltsstimmung zurüdweichend, fich zu einem ähnlich scharfen Urteil nicht entschließen können. Richtigstellend sei folgendes bemerkt:

Liebknechts Verurteilung erfolgte durch ein Militär­gericht, da er Armierungssoldat war. Als Angehöriger des Heeres hat er unter Bruch des Fahneneides dem Baterland Schaden zuzufügen versucht. Das Gericht hat daher festgestellt, daß er aus ehrloser Gesinnung gehandelt hat, und ihm die bürgerlichen Ehrenrechte aberkannt. Mildernde Umstände tamen hierbei nicht in Frage. Das verhältnismäßig scharfe Urteil ist vor allem deshalb gefällt worden, weil Lieb­tnecht Soldat war.

Ter Fall Dittmann liegt wesentlich anders. Dittmann ist nicht Soldat und stand auch nicht vor einem Militärgericht. Nach§ 20 des Strafgesetzbuches für das Deutsche Reich war in diesem Falle auf Festungshaft zu erkennen, wenn dem Angeklagten ebriose Gesinnung nicht nachzuweisen war. Das war nicht der Fall, und das außerordentliche Kriegs­gericht, vor dem die Verhandlung gegen Dittmann stattfand, fonnte ihm um so eher die im Gesetz vorgesehenen mildernden Umstände zubilligen, als er unter der Suggestion einer Massen­bewegung gehandelt hatte, während Liebknecht eine solche noch nicht vorhandene Bewegung ins Leben zu rufen trachtete. Es ist möglich, daß die Gerichte sich von diesen Gesichtspunkten haben leiten lassen. Uns und vielen anderen erscheinen die Gründe nicht stichhaltig. Liebknechts Tat entsprang ebenso wie

ausgedrückt wird, daß dem Beschluß des Obersten Kriegsrats Berlin  , 14. Februar. Der russische Oberkommandierende die Dittmanns ehrlicher politijdyer leberzeugung, gemadic Fortiesung ber militärischen Kraft der Beft- und Südwestfront Miasnikom hat durch die man für falsch ansehen, aber nicht für ehrlos erfiären entfaltung die einzige dirette Aufgabe der Re- Funkspruch vom 11. d. M. folgende Befehle ergehen laffen: fann.